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Die Erfindung betrifft einen Aufsattel- oder Anhängedrehpflug mit variabler Arbeitsbreitenverstellung, mit einem Fahrwerk mit mindestens einer Achse, die quer zur Arbeitsrichtung des Aufsatteldrehpfluges angeordnet ist und die links und rechts mindestens ein Rad aufweist und mit einem Pflugrahmen, der sowohl vor als auch hinter dem Fahrwerk jeweils mit mindestens zwei Pflugkörpern ausgerüstet ist, die über ihre Schwenkkonsolen mit dem Pflugrahmen um in Arbeitsstellung des Pfluges senkrecht angeordnete Schwenkachsen schwenkbar verbunden sind.
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Ein derartig ausgebildeter Pflug ist der europäischen Patentschrift
EP 562 176 zu entnehmen. Bei diesem Pflug ist der Abstand der Pflugkörper und deren Schwenkachsen im Bereich des Fahrwerkes deutlich größer als der Abstand der restlichen Pflugkörper zueinander, und zwar doppelt so groß wie der Abstand der restlichen Pflugkörper zueinander.
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Dies hat den Nachteil, daß bei Veränderung der Arbeitsbreite pro Körper zusätzliche Mittel, wie z. B. ein teueres Zwischenstück, vorgesehen werden müssen, um sicherzustellen, daß sich die Arbeitsbreite aller Pflugkörper annähernd gleichmäßig verstellt. Ohne Zwischenstück würde sich bei Veränderung der Arbeitsbreite der Pflugkörper die Arbeitsbreite des Pflugkörpers direkt hinter dem Fahrwerk um den doppelten Betrag verändern. Anstatt bei einer Arbeitsbreitenveränderung von 10 cm der einzelnen Pflugkörper würde sich die Arbeitsbreite des Pflugkörpers hinter dem Fahrwerk um 20 cm verändern. Der Pflug gemäß europäischem Patent hat weiter den Nachteil, daß für die Pflugkörper des vorderen Pflugrahmens und für die Pflugkörper des hinteren Pflugrahmens separate Hydraulikzylinder erforderlich sind, um die Arbeitsbreite des Pfluges insgesamt zu verändern. Abgesehen davon, daß die Verdoppelung der Hydraulikzylinder den Pflug unnötig teuer macht, müssen zusätzlich komplizierte Konstruktionen und Bauteile eingesetzt werden, um beide Pflugrahmenteile um den gleichen Betrag zu verstellen.
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Ein ebenfalls ähnlich ausgebildeter Pflug mit einem vorderen Pflugrahmen und einem hinteren Pflugrahmen ist der
WO 97 028 677 A1 zu entnehmen. Auch bei diesem Pflug ist der Abstand zwischen den einzelnen Pflugkörpern und deren Schwenkachsen zueinander im Bereich des Fahrwerkes deutlich größer als der Abstand zwischen den jeweils benachbarten restlichen Pflugkörper des vorderen und hinteren Pflugrahmens, und zwar etwa doppelt so groß.
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Auch hier besteht der Nachteil, dass ein teures und aufwendiges Zwischenstück eingesetzt werden muss, damit bei der Verstellung der Arbeitsbreite pro Körper alle Pflugkörper um den gleichen Betrag in der Arbeitsbreite verändert werden können. Sowohl für den vorderen Pflugrahmen als auch für den hinteren Pflugrahmen muss jeweils ein Hydraulikzylinder eingesetzt werden. Dies ist ebenfalls sehr aufwendig.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Aufsatteldrehpflug der eingangs genannten Art mit einem Fahrwerk, das hinter dem vorderen Pflugrahmen und vor dem hinteren Pflugrahmen angeordnet ist so auszubilden, daß trotz des größeren Abstandes der Pflugkörper im Bereich des Fahrwerkes zueinander, die Arbeitsbreite des Aufsattelpfluges in einfacher Weise verändert werden kann, ohne teuere Zusatzteile, ohne vermeidbare Stelleinrichtungen und auch ohne zusätzliche Hydraulikzylinder.
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Eine weitere Aufgabe der Erfindung liegt darin, einen Aufsattel- oder Anhängedrehpflug zu schaffen, der einen einfachen und kostengünstigen Pflugrahmen aufweist. Diese Aufgaben werden mit den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst.
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In vorteilhafter Ausgestaltung ist weiter vorgesehen, daß die Abstände aller Schwenkachsen der Schwenkkonsolen zueinander annähernd gleich und die Schwenkachsen zueinander auf einer geraden Linie fluchtend angeordnet sind.
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Dadurch ist es möglich, daß ein gerader, durchgehender Pflugrahmen zum Einsatz kommen kann und keine zusätzlichen, komplizierten Bauteile eingesetzt werden müssen.
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Des weiteren ist vorteilhaft vorgesehen, daß für die Verstellung der Arbeitsbreite der Pflugkörper vor dem Fahrwerk und der Pflugkörper hinter dem Fahrwerk nur ein Stellteil vorgesehen ist.
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Hierdurch wird der Aufwand für die Verstellung der einzelnen Pflugkörper auf ein Minimum reduziert. Bei der erfindungsgemäßen Lösung benötigt man nur ein Stellteil.
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Vorteilhaft ist weiter vorgesehen, dass das Stellteil als Hydraulikzylinder ausgebildet ist.
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Dies hat den Vorteil, daß auch bei großen Belastungen in Verbindung mit großen Traktoren die Arbeitsbreite pro Pflugkörper sicher verstellt werden kann.
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Des weiteren ist vorteilhaft vorgesehen, dass das Fahrwerk in seiner Laufrichtung parallel zu der Arbeitsrichtung der Pflugkörper führbar ausgebildet und um eine in Arbeitsrichtung vertikale Achse schwenkbar angeordnet ist, wobei die vertikale Achse im Bereich der Schwenkachse des Pflugkörpers angeordnet ist, der sich direkt vor dem Fahrwerk befindet.
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Dadurch wird sichergestellt, daß das Fahrwerk immer in die richtige Arbeitsrichtung geführt wird und daß das sich jeweils in der Furche befindliche Rad problemlos in der Furche des vor ihm arbeitenden Pflugkörpers läuft.
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Vorteilhaft ist weiter vorgesehen, dass die Pflugkörper in Arbeitsstellung des Pfluges zusätzlich um waagerecht liegende und quer zur Arbeitsrichtung des Pfluges angeordnete Querachsen schwenkbar angeordnet und über Energiespeicher in Arbeitsstellung haltbar und zum Schutz vor Überlastung nach oben ausweichbar ausgebildet sind.
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Durch das zusätzliche Vorsehen einer Überlastsicherung ist es möglich, daß der erfindungsgemäße Pflug auch in extrem steinigen Bodenverhaltnissen eingesetzt werden kann.
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Weitere Einzelheiten der Erfindung werden in der Zeichnung beschrieben.
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Die Figur zeigt einen Aufsatteldrehpflug (30) mit einem Pflugturm (1) mit Anlenkpunkten (2) für den Anbau an ein Zugfahrzeug. Der Pflugturm ist über den Zugrahmen (3) vorne über die Wendevorrichtung (4) mit Wendelenker (5) und hinten über die Zugkonsole (6) mit dem Pflugrahmen (7) verbunden. Weiter hinten am Pflugrahmen ist das Fahrwerk (8) mit seiner Achse (31) und mit den jeweils endseitig an der Achse angeordneten Rädern (32) vorgesehen. Am Pflugrahmen (7) sind die Schwenkkonsolen (9) um senkrechte Schwenkachsen (13) schwenkbar angeordnet. An den Schwenkkonsolen (9) sind die Pflugkörper (10, 15) befestigt.
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Die Schwenkkonsolen (11) des vorderen Pflugrahmens und die Schwenkkonsolen (12) des hinteren Pflugrahmens unterscheiden sich dadurch, daß sich die Schwenkachsen (13) einmal im hinteren Bereich und einmal im vorderen Bereich der Schwenkkonsole befinden. Der Abstand (17, 18, 19) aller Schwenkachsen zueinander ist gleich. Alle Schwenkachsen sind auf einer Linie (35) fluchtend angeordnet. Der Abstand (20) zwischen den Pflugkörpern (10) vor dem Fahrwerk und der Abstand (21) zwischen den Pflugkörpern (15) hinter dem Fahrwerk zueinander sind gleich. Der Abstand (22) des Pflugkörpers (10') direkt vor dem Fahrwerk und dem Pflugkörper (15') direkt hinter dem Fahrwerk ist ungefähr doppelt so groß wie die Abstände (20, 21) der restlichen Pflugkörper zueinander. In Fahrtrichtung gesehen sind die Pflugkörper vor dem Fahrwerk vor den jeweiligen Schwenkachsen (13) angeordnet. Die Pflugkörper hinter dem Fahrwerk sind hinter den jeweiligen Schwenkachsen (13) angeordnet.
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Durch diese Ausführung ist es möglich, das Fahrwerk, wie gezeigt, vorzusehen, ohne den Abstand (19) zwischen den Schwenkachsen (13) der beiden Pflugkörper (10') und (15') größer ausbilden zu müssen als den Abstand (17) der Schwenkachsen (13) der Pflugkörper zueinander vor dem Fahrwerk und den Abstand (18) der Schwenkachsen (13) der Pflugkörper zueinander hinter dem Fahrwerk.
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Zur Vereinfachung wurde auf die besondere Anordnung des Fahrwerkes und seine Führung parallel zu den Pflugkörpern nicht näher eingegangen, da diese Merkmale für den Kern der Erfindung nicht relevant sind.
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Die vertikale Achse, um die das Fahrwerk (8) verschwenkbar geführt ist, befindet sich im Bereich der Schwenkachse (13') des letzten Pflugkörpers (10') des vorderen Pflugrahmens (40).
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Die Arbeitsbreite der Pflugkörper wird über den Hydraulikzylinder (14) verstellt, der an der Stellstange (16) angreift. Die Stellstange (16) ist mit den Armen (23) der Schwenkkonsolen verbunden und ermöglicht so die Verstellung der Arbeitsbreite aller Pflugkörper mit nur einem Hydraulikzylinder.
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Alle genannten Merkmale, die der Zeichnung zu entnehmen sind, werden allein und in Kombination als erfindungswesentlich angesehen. Bezugszeichenliste
1 | Pflugturm |
2 | Anlenkpunkte für den Anbau an ein Zugfahrzeug |
3 | Zugrahmen |
4 | Wendevorrichtung |
5 | Wendelenker |
6 | Zugkonsole |
7 | Pflugrahmen |
8 | Fahrwerk |
9 | Schwenkkonsolen |
10 | Pflugkörper |
10' | Pflugkörper direkt vor dem Fahrwerk |
11 | Schwenkkonsolen vor dem Fahrwerk |
12 | Schwenkkonsolen hinter dem Fahrwerk |
13 | Schwenkachsen |
13' | Schwenkachse des Pflugkörpers 10' |
14 | Hydraulikzylinder für die Arbeitsbreitenverstellung |
15 | Pflugkörper hinter dem Fahrwerk |
15' | Pflugkörper direkt hinter dem Fahrwerk |
16 | Stellstange |
17 | Abstand der Schwenkachsen vor dem Fahrwerk |
18 | Abstand der Schwenkachse hinter dem Fahrwerk |
19 | Abstand der letzten Schwenkachse vor dem Fahrwerk zur ersten Schwenkachse hinter dem Fahrwerk |
20 | Abstand der Körper vor dem Fahrwerk |
21 | Abstand der Körper hinter dem Fahrwerk |
22 | Abstand des letzten Körpers vor dem Fahrwerk zum ersten Körper hinter dem Fahrwerk |
23 | Arme der Schwenkkonsolen |
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30 | Aufsatteldrehpflug |
31 | Achse des Fahrwerkes |
32 | Rad |
33 | Stellteil |
35 | Gerade Linie |
40 | Vorderer Pflugrahmen |