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Die
Erfindung betrifft einen Niederspannungs-Leistungsschalter mit einem bewegbaren Kontaktträger, der
Endlagen-Haltefedern aufweist, die den bewegbaren Kontaktträger im ausgeschalteten
Zustand des Niederspannungs-Leistungsschalters
in einer definierten Endlage festhalten.
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Endlagen-Haltefedern
haben die Aufgabe, den Kontaktträger
in der Ausschaltstellung in seine definierte Endlage zu bringen.
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Aus
der Druckschrift
FR
0 142 404 B1 ist ein Schalter mit mindestens einer Baugruppe
Schaltpol bekannt, die einen bewegbaren Kontaktträger und
einen in dem bewegbaren Kontaktträger angeordneten, Kontakthebel
aufweist. Dieser bekannte Schalter weist eine Feder auf, die sich
von einer Wand eines Schaltergehäuses
des Schalters zu einem Druckpunkt des bewegbaren Kontakthebels erstreckt,
wobei der Kontakthebel unter der Kraft dieser Feder je nach Lage
des Kontaktträgers
an einem oder zwei Gegendruckpunkten des Kontaktträgers anliegt.
So liegt der bewegbare Kontakthebel im eingeschalteten Zustand des
Schalters nur an einem ersten der beiden Gegendruckpunkte an, der
weniger weit von einer Kontaktfläche
des Kontakthebels entfernt ist als der am Kontakthebel ausgebildete
Druckpunk, so dass die Feder in der Schließrichtung des Kontakthebels
und somit als Kontaktkraftfeder wirkt. Bei einer Freigabe des Kontaktträgers wirkt
die Feder über
den bewegbaren Kontakthebel auf den Kontaktträger und überführt diesen in eine definierte
Endlage. Gleichzeitig schwenkt der bewegliche Kontakthebel so lange
um den ersten Gegendruckpunkt in Schließrichtung des Kontakthebels,
bis der Kontakthebel auch an dem zweiten der Gegendruckpunkte, der
weiter von der Kontaktfläche
des Kontakthebels entfernt ist, anliegt und die Feder nun nicht
mehr in der Schließrichtung
des Kontakthebels wirkt. Sobald der Kontakthebel an beiden Gegendruckpunkten
anliegt, wirkt die Feder über
den bewegbaren Kontakthebel im Sinne einer Endlagen-Haltefeder auf
den Kontaktträger,
und hält
den bewegbaren Kontaktträger
im ausgeschalteten Zustand des Schalters in seiner definierten Endlage
fest. Bei diesem Schalter wirkt die Feder aber auch im ausgeschalteten
Zustand des Schalters auf den Kontakthebel. Beim Einschalten des
Schalters wirkt der Einschaltkraft eines Antriebes damit von Anfang
an die Kraft der Feder entgegen, was eine entsprechend starke Ausgestaltung
des Antriebes erforderlich macht.
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Daneben
gibt es weitere Schalter, bei denen bewegbare Kontakthebel mittels
Kontaktkraftfedern am bewegbaren Kontaktträger abgestützt sind, bei denen sich also
die Kontaktkraftfedern zwischen dem bewegbaren Kontakthebel und
dem bewegbaren Kontaktträger
erstrecken. Bei diesen bekannten Schaltern wirkt die Kraft der Kontaktkraftfedern
der Einschaltkraft eines Antriebes erst entgegen, wenn der bewegbare
Kontakt kurz vor dem Ende des Schließvorganges gegen einen Gegenkontakt
gedrückt
und dabei die Kontaktkraftfedern gespannt werden. Der Antrieb kann
dabei entsprechend einfacher gestaltet sein. Beim Ausschalten wird
der Kontaktträger
zwar durch die Kontaktkraftfedern ohnehin in die Ausschaltstellung
gebracht, es ist aber von Vorteil, eine geringe zusätzliche
Ausschaltkraft zur Verfügung
zu haben, um zu erreichen, dass der Kontaktträger dort definiert fest anliegt
und nicht lose ist. Es könnte
beim ausgeschalteten Schalter stören,
dass der Kontaktträger
in der Ausschaltstellung nicht definiert, sondern lose positioniert
ist; zum Beispiel beim Transport, bei der Funktionsprüfung und
dergleichen, da das Schaltgestänge
ein gewisses Spiel aufweist und sich der Kontaktträger somit
in einem bestimmten Maße
locker in der Ausschaltstellung befindet. Zur Behebung dieses unerwünschten
Zustandes werden Endlagen-Haltefedern vorgesehen. Diese dienen nicht
als Ausschaltfedern. Diese Funktion wird, wie oben erwähnt, von
den Kontaktkraftfedern übernommen,
die bei der Freigabe des Schaltgestänges den Kontaktträger zurückschleudern.
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Derartige
Endlage-Haltefedern, die eine zur Ausschaltkraft der Kontaktkraftfedern
zusätzliche Ausschaltkraft
zur Verfügung
stellen, sind im Prinzip bekannt und können auf unterschiedliche Art
und Weise in Niederspannungs-Leistungsschaltern
angeordnet werden.
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Beispielsweise
zeigt die
US-Patentschrift 5,731,560 den
Antriebsmechanismus eines mehrpoligen Niederspannungs-Leistungsschalters
für hohe Ströme und hohe
elektrodynamische Kräfte.
Hier greift eine Endlagen-Haltefeder an der Schaltwelle an. Das
bedeutet, dass alle Pole in die AUS-Stellung gezogen werden. Diese Anordnung
ist für
strombegrenzende Leistungsschalter mit einer Einzelpolöffnung ungeeignet.
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In
der
US-Patentschrift 3,832,504 ist
ein weiterer Niederspannungs-Leistungsschalter dargestellt, bei
welchem eine Feder, die eine zur Ausschaltkraft der Kontaktkraftfedern
zusätzliche
Ausschaltkraft zur Verfügung
stellt, mit ihrer einen Seite an einer die Schaltpole verbindenden
Traverse angreift und mit ihrer anderen Seite am Tragwerk des Schalters
verankert ist. Diese als "Offenhaltefeder" bezeichnete Feder
greift an einem zentralen Körper am
Kontaktträger,
der in herkömmlicher
Art mit seitlichen Lagerarmen aus Metall ausgebildet ist, an und ist
in ihrer Wirkungsweise parallel zum Schaltgestänge angeordnet, was eine polweise
Einwirkung auf einzelne Kontaktträger ausschließt. Auch
hier sind folglich alle Pole gemeinsam beaufschlagt, was, wie bereits
gesagt, für
strombegrenzende Leistungsschalter mit einer Einzelpolöffnung ungeeignet
ist. Darüber
hinaus muss diese Feder in geeigneter Weise gegen die Schaltpole
isoliert sein. Beide Federn sind als Zugfedern ausgebildet und benötigen Befestigungselemente
an feststehenden Schalterteilen und an der Schaltwelle, beziehungsweise
an der die Schaltpole verbindenden Traverse. Außerdem ist für ihre Einbaupositionen
Platz im Schalter erforderlich, was zu einer Vergrößerung des
Schaltergehäuses führt. Bei
der Montage der Federn müssen
sie an ihren Befestigungselementen aufwendig eingehakt werden, wozu
noch zusätzlich
Werkzeuge erforderlich sind.
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Ausgehend
von einem Niederspannungs-Leistungsschalter mit den Merkmalen des Oberbegriffes
des Patentanspruches 1 (
US-Patentschrift 5,731,560 )
besteht die Aufgabe der Erfindung folglich darin, den Niederspannungs-Leistungsschalter
mit einer für
Einzelpolöffnung
geeigneten, vor Verschmutzung gesicherten Endlagen-Haltefeder zu versehen,
die mit möglichst
geringem Montageaufwand bei der Fertigung des Schalters ohne zusätzlichen
Raumbedarf und ohne Verwendung von Werkzeugen eingebaut werden kann
und keine spezielle Isolierung benötigt.
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Diese
Aufgabe wird gemäß der vorliegenden Erfindung
dadurch gelöst,
dass die wenigstens eine Endlagen-Haltefeder als Druckfeder ausgebildet
und innerhalb der wenigstens einen Baugruppe Schaltpol angeordnet
ist, wobei sich die wenigstens eine Endlagen-Haltefeder unterhalb
einer den Durchtritt von Schaltgasen beschränkenden Schürze von einer Rückwand eines
Schaltergehäuses
des Niederspannungs-Leistungsschalters zum bewegbaren Kontaktträger erstreckt.
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Die
Endlagen-Haltefeder ist also innerhalb der Baugruppe Schaltpol angeordnet,
das heißt,
die Endlagen-Haltefeder ist in einem einzelnen Pol angeordnet und
nicht außerhalb
des Schaltpoles, z. B. zur Beaufschlagung einer Schaltwelle. Es
ist somit eine gleiche Anordnung für selektive und strombegrenzende
Schalter mit Einzelpolentklinkung möglich. Bei strombegrenzenden
Schaltern kann bekanntlich bei entsprechender Ausführung jeder
Schaltpol unter dem Einfluss eines Kurzschlussstromes einzeln öffnen und
erst danach die übrigen
folgen lassen. Somit ist eine Anordnung der Endlagen-Haltefeder in der Weise,
dass sie auf einen einzelnen Pol wirkt, extrem vorteilhaft. Da sich
die Endlagen-Haltefeder unterhalb der Schürze von der Rückwand des
Niederspannungs-Leistungsschalters
zum bewegbaren, isolierten Kontaktträger erstreckt, bestehen somit
kaum Bedenken bezüglich
der Beanspruchung der Endlagen-Haltefedern durch Schaltgase, Ruß und Rauch, da
durch die bekannte Schürze,
die den Durchtritt der Schaltgase nach unten ohnehin beschränkt, um
eine Beaufschlagung zum Beispiel der Schaltwelle durch Schaltgase
zu vermeiden, ein ausreichender Schutz auch der Endlagen-Haltefeder gewährleistet
ist.
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Bei
mehreren Schaltpolen ist vorgesehen Endlagen-Haltefedern polweise
anzuordnen.
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Die
Endlagen-Haltefedern sind im Schaltergehäuse vorteilhaft in Aufnahmetaschen
gelagert und stützen
sich zweckmäßig am bewegbaren
Kontaktträger
in geeigneten Ausnehmungen ab, die vorteilhaft in den Wänden der
Tragarme der Kontaktträger
vorgesehen sind. Diese Ausnehmungen können als Taschen mit kreisbogenförmigen Wänden ausgebildet
sein, die an den Seiten offen sind. Dadurch können gegebenenfalls stärkere Federn
Verwendung finden, deren äußere Durchmesser über die
Materialstärke
der Tragarme des Kontaktträgers
hinausragen. Sie werden dann durch die kreisbogenförmigen Seiten
der Ausnehmungen in den Tragarmen ausreichend sicher gehalten. Die
Endlagen-Haltefedern können
auch auf einer oder beiden Seiten, also am Kontaktträger und/oder
am Schaltergehäuse
von Zapfen oder Nasen gehalten sein, die vorteilhaft einstückig aus
Kunststoff angeformt sind, aber auch aus Metall bestehen können.
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Durch
diese Anordnungen lassen sich die Endlagen-Haltefedern vor dem Zusammenbau
des Schalters an der Rückwand
desselben anbringen und können
beim Einbau des Kontaktträgers
mit diesem ohne besondere Maßnahmen
und ohne Zuhilfenahme von Werkzeugen bei dessen Einbau in Verbindung
gebracht werden.
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Die
Erfindung soll nachfolgend zum besseren Verständnis anhand eines bevorzugten,
den Schutzumfang nicht einschränkenden,
Ausführungsbeispiels
näher erläutert werden.
Die zugehörige Zeichnung
zeigt schematisch einen Schnitt durch einen Schaltpol eines Niederspannungs-Leistungsschalters.
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Die
Zeichnung zeigt schematisch einen Schnitt durch einen Schaltpol
eines Niederspannungs-Leistungsschalters 1 mit einem bewegbaren Kontaktträger 2,
der Endlagen-Haltefedern 3 aufweist,
die den bewegbaren Kontaktträger 2 im
ausgeschalteten Zustand des Niederspannungs-Leistungsschalters 1 in einer
definierten Endlage festhalten, sowie die Rückwand 4 des Niederspannungs-Leistungsschalters 1 und
den Raum 5 für
den Stromwandler. Die Stromschienen wurden zur Verbesserung der Übersichtlichkeit
nicht dargestellt. Im bewegbaren Kontaktträger 2 sind die Kontakthebel 6 angeordnet.
Der bewegbare Kontaktträger 2 ist
mit einer nicht dargestellten Gelenkkette mit der ebenfalls nicht
gezeigten Schaltwelle verbunden. Die nebeneinander angeordneten
Kontakthebel 6 sind mittels nicht dargestellter Kontaktkraftfedern,
die in Ausnehmungen 7 in den Kontakthebeln 6 und
Taschen 8 im bewegbaren Kontaktträger 2 angeordnet sind,
am bewegbaren Kontaktträger 2 abgestützt. Die
als Druckfedern ausgebildeten Endlagen-Haltefedern 3 sind
innerhalb der Baugruppe Schaltpol angeordnet und erstrecken unterhalb
der Kontakthebel 6 und unterhalb der Schürze 9 zur
Verhinderung des Durchtritts von Schaltgasen zur Schaltwelle von
der Rückwand 4 des
Niederspannungs-Leistungsschalters 1 zum bewegbaren, isolierten
Kontaktträger 2.
Die Endlagen-Haltefedern 3 sind
im Schaltergehäuse
in Aufnahmetaschen 10 gelagert und stützen sich am bewegbaren Kontaktträger 2 in
geeigneten Ausnehmungen 11 ab.
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Die
Vorteile der erfindungsgemäßen Anordnung
bestehen darin, dass die Endlagen-Haltefedern in einem nicht genutzten "toten" Raum des Schalters angeordnet
sind, das heißt,
es ist kein zusätzlicher Raumbedarf
im Schalter erforderlich. Weiterhin sind keine zusätzlichen
Befestigungsteile für
die Endlagen-Haltefedern erforderlich. Die Montagezeit bei der Fertigung
des Schalters ist minimal und es ist eine problemlose Zerlegung
bei der Wartung möglich.
Die Endlagen-Haltefedern
stecken auf der einen Seite fest in der Aufnahmetasche im Schaltergehäuse und können beim
Einbringen des Kontaktträgers
dort leicht in die Ausnehmungen oder über Zapfen eingeführt werden.
Weiterhin ist eine gleiche Anordnung für selektive und strombegrenzende
Schalter mit Einzelpolentklinkung möglich.