DE19947694A1 - Behandlungsvorrichtung für Materialbahnen - Google Patents
Behandlungsvorrichtung für MaterialbahnenInfo
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Abstract
Eine Behandlungsvorrichtung für Materialbahnen (6) hat eine Behandlungskammer (2) mit einer Behandlungswalze (5) und eine Vorkammer (3) mit Umlenkwalzen (7, 8). Die Behandlungswalze (5) ist vollständig innerhalb der Behandlungskammer (2) angeordnet. Die Umlenkwalzen (7, 8) ragen mit ihrer Mantelfläche in die Behandlungskammer (2) hinein und liegen mit Vorspannung gegen Dichtflächen (15, 16) an.
Description
Die Erfindung betrifft eine Behandlungsvorrichtung für
Materialbahnen, bei der eine Behandlungskammer eine Be
handlungswalze und zwei Umlenkwalzen aufweist, die die
Materialbahn zum teilweisen Umschlingen der Behandlungs
walze umlenken.
Materialbahnen müssen oftmals in einer abgeschlossenen
Behandlungskammer behandelt werden. Das ist beispiels
weise bei Fluorieranlagen der Fall, welche dazu dienen
können, Materialbahnen aus Kunststoff durch Einwirkung
von Fluor benetzbar zu machen. Ein anderer, wesentlicher
Anwendungsfall für solche Behandlungsvorrichtungen ist
die Beschichtung von Folien, beispielsweise durch Bedamp
fen mit einem Metall. Als Beispiel für den Stand der
Technik sei auf die DE 42 07 526 C2 verwiesen. Dieses Be
dampfen erfolgt unter Vakuum innerhalb der Behandlungs
kammer. Hierbei muss die einlaufende und auslaufende Ma
terialbahn dichtend durch die Wand der Behandlungskammer
geführt werden, damit keine Luft in die Behandlungskammer
eintreten kann. Handelt es sich bei der Behandlungskammer
um eine Fluorierkammer, dann muss diese nach außen hin
dicht sein, damit kein für die Umwelt schädliches Fluor
nach außen dringen kann.
Bei den bisher gebräuchlichen Behandlungsvorrichtungen
ragt die Behandlungswalze mit einem Teil ihrer Mantelflä
che aus der Behandlungskammer heraus. Deshalb ist es not
wendig, zwischen der Wand der Behandlungskammer und der
Behandlungswalze Dichtmittel vorzusehen. Das bereitet
Schwierigkeiten, wenn die zu behandelnden Materialbahnen
Dickenschwankungen unterliegen und nicht elastisch ver
formbar sind. Oftmals ist die Behandlungswalze auch be
heizt und aufgrund des Behandlungsverfahrens so gestal
tet, dass ihr gegenüber ein Abdichten Schwierigkeiten be
reitet.
Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, eine Behand
lungsvorrichtung der eingangs genannten Art so zu gestal
ten, dass ein zuverlässiges Abdichten der Behandlungskam
mer auch bei Dickenschwankungen der Materialbahn mit mög
lichst geringem Aufwand möglich ist.
Dieses Problem wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, dass
die Behandlungswalze vollständig innerhalb der Behand
lungskammer angeordnet ist und die Umlenkwalzen mit ihrer
Mantelfläche in die Behandlungskammer hineinragen und mit
Vorspannung gegen Dichtflächen anliegen.
Durch diese Gestaltung braucht zur Behandlungswalze hin
nicht abgedichtet zu werden. Die Behandlungswalze kann
deshalb frei für die Aufgabe der Behandlung der Material
bahn gestaltet werden und vielfältige Aufgaben erfüllen,
die oftmals nicht oder nur schwierig mit dem Erfordernis
einer Abdichtung zu vereinbaren sind. Gemäß der Erfindung
erfolgt die Abdichtung statt zur Behandlungswalze zu den
Umlenkwalzen hin. Da diese außer der Umlenkung der Ma
terialbahn keine weitere Funktion zu erfüllen haben, kön
nen sie problemlos so gestaltet sein, dass sie diese bei
den Funktionen optimal auszuüben vermögen. Die Vorspan
nung der Umlenkwalzen führt dazu, dass diese bei Dicken
schwankungen ausweichen können, so dass sie auch bei
nicht elastischen Materialbahnen stets mit optimaler An
drückkraft gegen die Materialbahn und die Dichtfläche an
liegen.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Umlenkwalzen durch
jeweils einen pneumatischen Druckzylinder radial zur Be
handlungswalze verfahrbar und gegen die Dichtflächen vor
gespannt sind. Bei einer solchen Ausgestaltung kann man
die Andrückkraft der jeweiligen Umlenkwalze gegen ihre
Dichtflächen optimal einstellen.
Die Behandlungskammer ist gegenüber ihrer Umgebung beson
ders zuverlässig abgeschottet, wenn die Umlenkwalzen in
einer Vorkammer angeordnet sind, welche durch eine Zwi
schenwand von der Behandlungskammer abgetrennt ist, und
wenn die Zwischenwand für jede Umlenkwalze jeweils eine
Durchbrechung hat, welche zu beiden Seiten der jeweiligen
Umlenkwalze durch eine in Längsrichtung der Umlenkwalze
verlaufende Dichtung abgedichtet ist, welche die Dicht
flächen bilden.
Eine besonders gute Abdichtung erreicht man, wenn gemäß
einer anderen Ausgestaltung jeweils eine Dichtfläche
durch Anlage der jeweiligen Umlenkwalze an der Behand
lungswalze gebildet ist. Hierdurch kann man vermeiden,
dass es zwischen der Materialbahn und der jeweiligen
Dichtfläche zu einer gleitenden Reibung kommt. Wenn man
einen möglichst großen Behandlungsbereich verwirklichen
will, dann kann man natürlich auch die Behandlungswalze
mit beträchtlichem Abstand von den Umlenkwalzen anordnen,
so dass die Materialbahn innerhalb der Behandlungskammer
über einen entsprechend großen Bereich frei verläuft und
sich auf ihrer Rückseite nur im Bereich der Behandlungs
walze auf dieser abstützt.
Wenn in der Behandlungsvorrichtung die Materialbahn durch
ein Behandlungsgas behandelt werden soll, dann erreicht
man eine besonders intensive Behandlung, wenn nahe der
Einlaufseite der Materialbahn in der Behandlungskammer
eine gegen die einlaufende Materialbahn gerichtete An
blasdüse für Behandlungsgas angeordnet ist.
Zur weiteren Optimierung trägt es bei, wenn die Anblas
düse zum ausschließlichen Zuführen des Behandlungsgases
über eine Gasumwälzleitung ausgebildet ist.
Eine Anpassung an Behandlungsbahnen aus unterschiedlichen
Materialien ist auch dadurch möglich, dass Steuermittel
zum Steuern der Temperatur der Behandlungswalze vorgese
hen sind.
Einen Übertritt von Behandlungsgas in die Umgebung lässt
sich ganz besonders sicher dadurch ausschließen, dass in
der Vorkammer nahe einer Bahneinlauföffnung und nahe ei
ner Bahnauslauföffnung jeweils eine Gasabsaugung angeord
net ist.
Besonders vorteilhaft ist die erfindungsgemäße Behand
lungsvorrichtung einsetzbar, wenn sie zur Fluorbehandlung
von Materialbahnen ausgebildet ist.
Die Erfindung lässt verschiedene Ausführungsformen zu.
Zur weiteren Verdeutlichung ihres Grundprinzips ist eine
davon in der Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend
beschrieben.
Die Zeichnung zeigt einen vertikalen Schnitt durch eine
Behandlungsvorrichtung, welche in einem Gehäuse 1 eine
Behandlungskammer 2 und eine von dieser durch eine Zwi
schenwand 4 abgeteilte Vorkammer 3 hat. In der Behand
lungskammer 2 ist eine Behandlungswalze 5 drehbar ange
ordnet, der eine Materialbahn 6 über eine Umlenkwalze 7
zugeführt wird und von der die Materialbahn 6 über eine
weitere Umlenkwalze 8 abläuft. Diese Umlenkwalzen 7, 8
ragen jeweils mit einem Teilbereich ihrer Mantelfläche in
die Behandlungskammer 2 hinein. Zu diesem Zweck hat die
Zwischenwand 4 zwei Durchbrechungen 9, 10, welche von
Dichtungen 11, 12, 13, 14 eingefasst sind, die jeweils
Dichtflächen 15, 16 bilden.
Die beiden Umlenkwalzen 7, 8 sind jeweils durch einen
pneumatischen Druckzylinder 17, 18 in Richtung der Dreh
achse 23 der Behandlungswalze 5 verfahrbar und in Rich
tung der Behandlungswalze 5 vorgespannt. Dadurch liegen
sie mit Vorspannung gegen die Dichtflächen 15, 16 an. Die
Dichtungen 11, 12, 13, 14 können jedoch auch derart elas
tisch gestaltet sein, dass die Umlenkwalzen 7, 8 sich
über die von ihnen umgelenkte Materialbahn 6 mit Vorspan
nung auf der Behandlungswalze 5 abstützen. Dann kommt es
dort zur Bildung einer Dichtfläche 19 und damit einer Ab
dichtung, so dass die Dichtungen 12, 13 ihre Bedeutung
verlieren.
Ein weiteres, wichtiges Merkmal der Erfindung ist eine
Anblasdüse 20, welche an der Einlaufseite des Gehäuses 1
in der Behandlungskammer 2 angeordnet ist und das Behand
lungsgas unmittelbar nach dem Einlauf der Materialbahn 6
gegen die Materialbahn 6 bläst.
In der Vorkammer 3 erkennt man jeweils nahe der Einlauf
seite bzw. Auslaufseite der Materialbahn 6 eine Gasabsau
gung 21, 22, durch die eventuell in die Vorkammer 3 ge
langendes Behandlungsgas abgesaugt wird. Die Gasabsaugung
21, 22 ist derart eingestellt, dass in der Vorkammer 3
stets geringer Unterdruck herrscht und deshalb ständig
Außenluft in die Vorkammer 3 strömt und eine umgekehrte
Gasströmung ausgeschlossen ist.
1
Gehäuse
2
Behandlungskammer
3
Vorkammer
4
Zwischenwand
5
Behandlungswalze
6
Materialbahn
7
Umlenkwalze
8
Umlenkwalze
9
Durchbrechung
10
Durchbrechung
11
Dichtung
12
Dichtung
13
Dichtung
14
Dichtung
15
Dichtfläche
16
Dichtfläche
17
Druckzylinder
18
Druckzylinder
19
Dichtfläche
20
Anblasdüse
21
Gasabsaugung
22
Gasabsaugung
23
Drehachse
Claims (9)
1. Behandlungsvorrichtung für Materialbahnen, bei der
eine Behandlungskammer eine Behandlungswalze und zwei Um
lenkwalzen aufweist, die die Materialbahn zum teilweisen
Umschlingen der Behandlungswalze umlenken, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Behandlungswalze (5) vollständig
innerhalb der Behandlungskammer (2) angeordnet ist und
die Umlenkwalzen (7, 8) mit ihrer Mantelfläche in die Be
handlungskammer (2) hineinragen und mit Vorspannung gegen
Dichtflächen (15, 16) anliegen.
2. Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Umlenkwalzen (7, 8) durch jeweils
einen pneumatischen Druckzylinder radial zur Behandlungs
walze (5) verfahrbar und gegen die Dichtflächen (15, 16)
vorgespannt sind.
3. Behandlungsvorrichtung nach den Ansprüchen 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, dass die Umlenkwalzen (7, 8) in
einer Vorkammer (3) angeordnet sind, welche durch eine
Zwischenwand (4) von der Behandlungskammer (2) abgetrennt
ist, und dass die Zwischenwand (4) für jede Umlenkwalze
(7, 8) jeweils eine Durchbrechung (9, 10) hat, welche zu
beiden Seiten der jeweiligen Umlenkwalze (7, 8) durch
eine in Längsrichtung der Umlenkwalze (7, 8) verlaufende
Dichtung (11, 12, 13, 14) abgedichtet ist, welche die
Dichtflächen (15, 16) bilden.
4. Behandlungsvorrichtung nach zumindest einem der voran
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass jeweils
eine Dichtfläche (19) durch Anlage der jeweiligen Umlenk
walze (7, 8) an der Behandlungswalze (5) gebildet ist.
5. Behandlungsvorrichtung nach zumindest einem der voran
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass nahe der
Einlaufseite der Materialbahn (6) in der Behandlungskam
mer (2) eine gegen die einlaufende Materialbahn (6) ge
richtete Anblasdüse (20) für Behandlungsgas angeordnet
ist.
6. Behandlungsvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch ge
kennzeichnet, dass die Anblasdüse (20) zum ausschließli
chen Zuführen des Behandlungsgases über eine Gasumwälz
leitung ausgebildet ist.
7. Behandlungsvorrichtung nach zumindest einem der voran
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass Steuer
mittel zum Steuern der Temperatur der Behandlungswalze
(5) vorgesehen sind.
8. Behandlungsvorrichtung nach zumindest einem der voran
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in der
Vorkammer (3) nahe einer Bahneinlauföffnung und nahe ei
ner Bahnauslauföffnung jeweils eine Gasabsaugung (21, 22)
angeordnet ist.
9. Behandlungsvorrichtung nach zumindest einem der voran
gehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass sie zur
Fluorbehandlung von Materialbahnen (6) ausgebildet ist.
Priority Applications (4)
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AT (1) | ATE264256T1 (de) |
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- 2000-09-14 EP EP00119979A patent/EP1090864B1/de not_active Expired - Lifetime
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Also Published As
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EP1090864A2 (de) | 2001-04-11 |
EP1090864A3 (de) | 2001-04-18 |
DE50006050D1 (de) | 2004-05-19 |
EP1090864B1 (de) | 2004-04-14 |
ATE264256T1 (de) | 2004-04-15 |
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