Die Erfindung betrifft eine Kühlvorrichtung gemäß dem Oberbe
griff des Anspruchs 1.
In elektrischen Geräten, beispielsweise in PC's (Personal
Computer), gibt es viele elektrische Komponenten, die stark
Wärme erzeugen und deshalb gekühlt werden müssen. Pro
zessor- und Speicherbausteine sind solche Komponenten, für
die ein hoher Aufwand betrieben wird, damit sie in erlaubten
Grenzen kühl bleiben.
Zur Kühlung solcher Bausteine werden Lüfter eingesetzt, die
im Gehäuse des elektrischen Geräts Kühl-Luftströme erzeugen.
Die Wärme erzeugenden Komponenten erwärmen sich aber nicht alle
in gleicher Weise. Einige Komponenten nehmen
Temperatur langsam oder schnell mehr und andere nehmen lang
sam oder schnell weniger Temperatur an. Aus diesem Grund ist
es schwierig, alle Wärme erzeugenden Komponenten glei
chermaßen gut zu kühlen. Um dies zu erreichen, werden im Ge
häuse an vielen Stellen Lüfter vorgesehen, die für eine je
weilige Wärme erzeugende Komponente bzw. Komponenten
gruppe einen Kühl-Luftstrom erzeugen.
Diese Maßnahme ist aufwendig, teuer und kostet Energie. Au
ßerdem muss innerhalb des Gehäuses Raum für die Lüfter vorge
sehen sein, der dann für andere Komponenten fehlt, wenn das
Gehäuse gleich groß bleiben soll. Durch die vielen Einzel
luftströme befindet sich im Innenraum des Gehäuses auch keine
klaren Luftverhältnisse mehr. Es entstehen Wirbel, die sich
gegenseitig behindern oder verstärken, so dass ein optimaler
Kühleffekt oft nicht gegeben ist. Schließlich ist durch die
Vielzahl der Lüfter die Lärmemission groß.
Eine Kühlvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1
ist zum Beispiel aus der US 3,790,859 A bekannt. Bei dieser
Kühlvorrichtung wird über ein Gebläse in eine Abdeckung Kühl
luft eingeblasen, wobei innerhalb der Abdeckung die Kühlluft
über Zwischenwände verteilt und somit ein unterhalb der Ab
deckung angeordneter integrierter Schaltkreis gleichmäßig ge
kühlt wird.
Desweiteren ist aus der DE 30 12 067 A1 bekannt, zur Kühlung
von mit Wärme abgebenden Bauelementen bestückten, senkrecht
in elektrischen oder elektronischen Geräten eingesetzten,
Leiterplatten einen zwischen die Bauelemente einsetzbaren und
an der Leiterplatte befestigbaren Luftleitkörper zu verwen
den.
Die DE 30 09 141 A1 offenbart eine Anordnung zur Wärmeablei
tung von steckbaren Baugruppen für die Nachrichtentechnik.
Die steckbaren Baugruppen befinden sich in einem Gehäuse, in
dem ein Wärmeaustausch durch Luft erfolgt, die über eine Ge
häuseöffnung nach außen entweichen kann. Die Kühlung wird
durch abgewinkelte Bleche erzeugt, welche die Luft in einen
kaminförmigen Schacht führen, der wiederum mit der nach außen
tretenden Öffnung im Gehäuse verbunden ist.
Eine weitere Möglichkeit zur Kühlung von Leiterplatten offen
bart die US 5,103,374. Gegenüber der Leiterplatte ist eine
zweite Platte mit darauf angeordneten Vorsprüngen vorgesehen.
Durch die Vorsprünge wird die über die Wärme erzeugenden Kom
ponenten strömende Luft verwirbelt und dadurch der Kühleffekt
steigert.
Die DE 34 08 139 C2 offenbart einen Einschub für Geräte
schränke der Industrieelektronik mit mehreren nebeneinander
angeordneten Axiallüftern und einen gemeinsamen die Axiallüf
ter enthaltendes Lüftergehäuse.
Keine der bekannten Kühlvorrichtungen ist jedoch dafür geeig
net, Wärme erzeugende elektrische Komponenten in einem Gehäu
se, die sich unterschiedlich stark erhitzen, gleichermaßen
gut zu kühlen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist daher, eine Kühlvor
richtung anzugeben, durch die auf eine Vielzahl von Einzel
lüfter verzichtet und leicht vorgesehen werden kann und die
preiswert ist.
Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Kühlvorrichtung mit den
Merkmalen des Anspruchs 1.
Danach ist ein haubenartig ausgebildetes Teil vorgesehen, das
Wärme erzeugende Komponenten abdeckt und für diese Kom
ponenten, die auch Komponentengruppen sein können, einen
Luftkanal bereitstellt. Ein Luftstrom wird dadurch gebündelt
und zielgerichtet wirksam. Er wirkt genau dort, wo er ge
braucht wird. Durch die erfindungsgemäße Kühlvorrichtung kann
der Luftstrom auch gelenkt werden. Der selbe Luftstrom kann
daher seine Wirkung in verschiedenen Richtungen entfalten. Es
bedarf hierfür nicht mehr mehrerer Lüfter für jeweils eine
Kühlrichtung. Vielfach genügt ein einziger Lüfter in Geräten,
in denen sonst eine Vielzahl von Lüftern notwendig waren. Die
Lärmemission ist dadurch verringert. Die Kosten sind und der
Energieverbrauch sind dadurch ebenfalls verringert.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand
von Unteransprüchen.
Danach weist wenigstens ein haubenartig ausgebildetes Teil
abgeschlossene massive oder mit Hohlräumen versehene, insge
samt raumfüllende Bereiche auf. Diese Bereiche verdrängen
Luft in Bereichen des Gehäuse-Innenraums, in denen die Luft
nicht gebraucht wird. Daher wird der Luftstrom in anderen Be
reichen, in denen die Luft zum Kühlen gebraucht wird ver
stärkt. Außerdem haben diese Bereiche lärmschluckende Wir
kung. Die Lärmemission, hervorgerufen durch verwendete Lüf
ter, ist verringert. Hohlräume verringern das Gewicht.
Weist das haubenartig ausgebildete Teil Stützflächen auf, mit
denen automatisch spätestens beim Verschließen des Gehäuses
ein Einspreizeffekt im Innenraum des Gehäuses hergestellt
ist, sind zusätzliche Befestigungsmittel nicht mehr nötig.
Eine Demontage dieser Teile ist daher ebenfalls leicht mög
lich.
Ist ein haubenartig ausgebildetes Teil mit einem EMV-tech
nisch günstigen Material gefertigt, hat dies eine positive
Wirkung auf die EMV-technische Funktion des Gehäuses. Ist das
Material ein Material, das UL-gelistet ist, ist es auch
schwer entflammbar. UL-gelistete Materialien sind Materia
lien, die nach einer US-amerikanischen Norm gefertigt sind.
Ein haubenartig ausgebildetes Teil läßt sich problemlos mit
einem aushärtbaren Schaummaterial fertigen. Schaummaterial
ist leicht im Gewicht und kostengünstig.
Das haubenartig ausgebildete Teil kann einstückig ausgebildet
sein oder aus entsprechenden Scheiben bestehen, die zusammen
gesetzt sind. Das scheibenweise Zusammensetzen erleichtert
das Anfertigen von passenden haubenartig ausgebildeten Tei
len. Für die Fertigung ist die einteilige Bauweise günstiger.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer Zeichnung näher
erläutert. Darin zeigen
Fig. 1 ein Kühlkonzept gemäß dem Stand der Technik in
schematischer Darstellung,
Fig. 2 ein haubenartig ausgebildetes Teil gemäß der Erfin
dung in dreidimensionaler Darstellung,
Fig. 3 ein haubenartig ausgebildetes Teil gemäß der Fig.
2 in Scheiben zerlegt, und
Fig. 4 ein Kühlkonzept mit haubenartig ausgebildeten Tei
len gemäß der Fig. 2 oder 3 in schematischer Dar
stellung.
Fig. 1 zeigt ein Gehäuse 1 eines Personal Computers mit ge
öffnetem Deckel. In einem Bereich 2 können Geräteeinschübe
platziert werden. In einem Bereich 3 sind Festplattenlauf
werke installiert. In einem Bereich 4 sind Prozessorkarten
angeordnet. In einem Bereich 5 sind Speicherkarten angeord
net. Ein Bereich 6 ist für den Einbau von Steckkarten vorge
sehen.
Für den Bereich 6 sind einseitig dreimal zwei Lüfter 7 vorge
sehen. Für den Bereich 5 sind zweiseitig weitere Lüfter 7
vorgesehen mit je Seite zwei Einzellüftern. Für den Bereich 4
sind ebenfalls zweiseitig Lüfter 7 vorgesehen mit je Seite
zwei Einzellüftern. Ansonsten sind zwei allgemeine Lüfter 7
an einem Gehäuserand vorgesehen. Insgesamt sind damit für das
in der Fig. 1 gezeigte Gerät 16 Lüfter 7 verwendet.
Das Gehäuse 1 hat auf einer seiner Seiten mehrere Luftein
trittsöffnungen 8 und auf einer gegenüberliegenden Seite meh
rere Luftaustrittsöffnungen 9. Durch die Lüfter 7 wird Kühl
luft von der Seite mit den Lufteintrittsöffnungen 8 ange
saugt, gerade durch das Gerät und insbesondere durch die Be
reiche 2 bis 6 mit Wärme erzeugenden Komponenten gebla
sen. Schließlich tritt die von den Wärme erzeugenden
Komponenten erwärmte Luft an den Luftaustrittsöffnungen 9
wieder aus dem Gehäuse 1 aus.
Fig. 2 zeigt ein haubenartig ausgebildetes Teil 11, dass auf
Wärme erzeugende Komponenten gesetzt werden kann. Die
äußere Form ist den räumlichen Gegebenheiten eines Innenraums
eines Geräts, das in einem entsprechenden Gehäuse eingebaut
ist, angepasst. Das Teil 11 weist mindestens einen kanalarti
gen Freiraum 12 mit eingangs- und ausgangsseitig angeordneten
Lufteintritts- bzw. -austrittsöffnungen auf. Das haubenartig
ausgebildete Teil 11 kann in der Weise auf Wärme erzeugende
Komponenten aufgesetzt werden, dass diese
Komponenten innerhalb eines kanalartig ausgebilde
ten Freiraums 12 zu liegen kommen. Die Richtung und der Ka
nalquerschnitt des kanalartig ausgebildeten Freiraums 12 sind
in der Weise angelegt, dass ein von wenigstens einem Lüfter
erzeugter Luftstrom konzentriert und gezielt an der im Innen
raum des kanalartig ausgebildeten Freiraums liegenden Kompo
nenten vorbeigelenkt wird.
Der kanalartige Freiraum 12 kann auch durch mehrere Einzelka
näle 13 gebildet sein, wie in der Fig. 3 gezeigt. Die Ein
zelkanäle 13 können an sich schon einzeln ausgebildet sein
oder sich aus anderen Kanälen herausbilden. Eine Zusammenfüh
rung von Kanälen ist ebenfalls möglich. Weiter sind Verengun
gen und Erweiterungen möglich und es sind auch Richtungsände
rungen möglich.
In der Fig. 2 ist das haubenartig ausgebildete Teil 11 aus
einzelnen Scheiben 14 zusammengesetzt. Die einzelnen Scheiben
14 sind in der Fig. 3 nebeneinander gelegt gezeigt.
In der Fig. 4 ist ein Gehäuse 15 zu sehen mit Komponenten,
die gegenüber der Fig. 1 unterschiedlich aufgebaut sind.
Bei dem in der Fig. 4 gezeigten Personal Computer sind in
einem Bereich 16 Geräteeinschübe angeordnet. In einem Bereich
17 sind Festplattenlaufwerke angeordnet. In einem Bereich 18
sind Steckplatzkarten angeordnet. Ein Bereich 19 ist für Pro
zessor- und Speicherbaugruppen vorgesehen, die die kritischs
ten Wärme erzeugenden Komponenten aufweisen. Eine Strom
versorgung ist in einem Bereich 20 platziert.
Im gesamten Gehäuse 15 ist ein einziger Lüfter 21 zwischen
den Bereichen 19 und 20 einmal für die Prozessor- und Spei
cherbaugruppen und einmal für die Stromversorgung angeordnet.
Außerdem sind an verschiedenen Stellen innerhalb des Gehäuses
15 Temperatursensoren 22 vorhanden.
Das Gehäuse 15 steht auf einer Bodenfläche 23. Der Blick in
das Gehäuse 15 erfolgt bei einer abgenommenen Seitenwand. In
einer doppelwandigen Frontseite 24 sind im Bereich der Boden
fläche Lufteintrittsöffnungen 25. Von den Lufteintrittsöffnungen
25 geht ein durch die doppelwandige Frontseite 24 ge
bildeter Luftkanal 26 in einen oberen Bereich der Frontseite
24. Hier befinden sich Lufteintrittsöffnungen ins Innere des
Gehäuses 15. Im Bereich 20 befinden sich außer der Stromver
sorgung auch Luftaustrittsöffnungen im Gehäuse 15.
Der Lüfter 21 saugt Luft von den Lufteintrittsöffnungen 25
über den Luftkanal 26 ins Innere des Gehäuses 15. In einer
Situation, in der keine haubenartig ausgebildeten Teile 11
(Fig. 2) eingesetzt sind, die über wenigstens eine Wärme erzeugende
Komponente gestülpt ist, wird die Luft im In
neren des Gehäuses 15 von allen Seiten in den Lüfter 21 ge
saugt, durch die Stromversorgung gedrückt und anschließend
aus dem Gehäuse 15 ausgeblasen. Die Luft an den Prozessor-
und Speicherbausteinen zum Beispiel streicht, da von vielen
Seiten her kommend, nur mit relativ geringer Effizienz an den
Temperatur-kritischen Wärme erzeugenden Komponenten vorbei.
In einer Situation, in der beispielsweise über die Prozessor-
und Speicherbaugruppen ein haubenartig ausgebildetes Teil 11
gemäß der Fig. 2 gestülpt ist, kann Luft nur noch durch die
im Teil 11 ausgebildeten kanalartigen Freiräume, in den sich
die kritischen Wärme erzeugenden Komponenten befinden,
gesaugt werden. Die Luft wird daher für die Prozessor- und
Speicherkomponenten konzentriert und gezielt vorbeigeführt.
Die Kühleffizienz ist somit wesentlich gesteigert. Je nach
Ausbildung des Teils 11, das heißt insbesondere der Richtung
und des Querschnitts des kanalartig ausgebildeten Freiraums
12; 13 kann der Luftstrom zusätzlich auch noch an anderen
Wärme erzeugenden Komponenten vorbeigeführt werden. Da
die Luft im Inneren des Gehäuses 15 nicht mehr frei zirku
liert sondern gezielt an den betreffenden Komponenten vor
beigeführt wird, reicht ein einziger Lüfter aus, das ganze
Gerät zu kühlen.
Hat das Teil 11 beispielsweise äußere Abmessungen, die es er
lauben, dass das Teil 11 mit einigen Auflageflächen an den
Gehäusewänden gerade zwischen die Wände des Gehäuses 15
passt, sind für die Befestigung des Teils 11 keine besonderen
Mittel notwendig. Das Teil 11 spreizt sich quasi zwischen den
Gehäusewänden ab. Ein Abstützen an anderen Teilen des Gehäu
ses ist aber auch denkbar.