DE19946164C2 - Lichtwellenleiterelement und Verfahren zur Formgebung eines Lichtwellenleiterelements - Google Patents
Lichtwellenleiterelement und Verfahren zur Formgebung eines LichtwellenleiterelementsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein
Verfahren zur Formgebung des Lichtwellenleiterelements. Das
Lichtwellenleiterelement wird insbesondere für ein Bordnetz
eines Kraftfahrzeuges verwendet.
Ein bekanntes Lichtwellenleiterelement (DE 43 36 643 A1)
weist eine Lichtleitfaser auf, die von einer Umhüllung umge
ben ist. Zum Verlegen in einem Kraftfahrzeug weist das Licht
wellenleiterelement zusätzlich eine Schutzumhüllung auf.
Durch diese Schutzumhüllung soll die Lichtleitfaser vor me
chanischer Beanspruchung und vor zu starker Biegung geschützt
werden.
Ein Lichtwellenleiter ohne Schutzhülle, der unter Wärmeein
wirkung verformt werden kann und nach Abkühlen erstarrt, ist
aus JP 03-179 403 A bekannt. Um dies zu erreichen, wird ein
Material verwendet, dass spezielle Bedingungen aufweisen
muss.
Des weiteren ist ein mit einer polymeren Schutzhülle umgebe
ner Lichtwellenleiter (JP 61-065 209 A) bekannt, bei dem
durch das Erwärmen und Abkühlen der Schutzhülle und des
Lichtwellenleiters die inneren Spannungen und die Transmissi
onsverluste vermindert werden sollen.
Bekannt ist auch, dass Bereiche eines Lichtwellenleiters (DE 69 03 790 U1),
die besonders gefährdet sind geknickt zu wer
den, mit einem starren Kunststoffrohr überzogen werden und
durch Erwärmen und Abkühlen ein Verformen ermöglicht wird.
Das starre Kunststoffrohr wird dabei auf einen Schlauch, der
den Lichtwellenleiter umgibt und auf Hülsen, die an den Enden
des Lichtwellenleiters angebracht sind, aufgeschrumpft.
Bekannt ist auch, Lichtwellenleiter in einem Bordnetz eines
Kraftfahrzeugs zu verwenden (DE 197 28 286 C1; DE 197 24 486 A1;
Optischer Datenbus im Auto; Funkschau 26/95, Seite 62).
Bei der Verlegung, beispielsweise in ein Kraftfahrzeug, kön
nen trotz Schutzumhüllung versehentlich die minimalen Biege
radien für das Lichtwellenleiterelement unterschritten wer
den, so daß die Lichtleitfaser bricht. Zudem sind die Licht
leitfasern relativ steif und haben einen Memory-Effekt, so
daß sie immer wieder in ihre Ausgangslage zurückkehren wol
len. Dies macht die Handhabung und Verlegung aufwendiger und
schwieriger.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde,
ein Verfahren zur Formgebung eines Lichtwel
lenleiterelements zu schaffen, durch das eine einfache und
sichere Verlegung in einem Kraftfahrzeug oder einem sonstigen
Objekt gegeben ist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein
ein Verfahren zur Formgebung eines Lichtwellenleiterelements
gemäß der Merkmale von Anspruch 1 gelost.
Dabei besteht zumindest die Lichtleitfaser oder die Schutz
hülle aus einem polymeren Kunststoff. Dieser Kunststoff wird
unter Wärmeeinwirkung in eine vorgegebene Form gebracht. Nach
Abkühlung behält er seine Form bei. Beim Einbau braucht das
Lichtwellenleiterelement nicht mehr zusätzlich gebogen und
damit mechanisch belastet werden. Durch die Steifigkeit des
Lichtwellenleiterelements kann es leichter gehandhabt werden.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden im folgenden anhand
der schematischen Zeichnungen naher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Schnitt durch ein erfindungsgemäßes Lichtwel
lenleiterelement und
Fig. 2A bis 2D Lichtwellenleiterelemente in verschiedenen
Fertigungshalterungen.
Lichtwellenleiterelemente 1 (Fig. 1) bestehen aus einem oder
mehreren Lichtleitfasern 2, die von einer Schutzhülle 3 umge
ben sind. Die Lichtleitfasern 2 können dabei aus Glas oder
einem polymeren Kunststoff, wie Polymethylmetacrylat oder Po
lycarbonat bestehen. Die Schutzhülle 3 kann aus Polyäthylen
oder Polyvinylchlorid hergestellt sein.
Zur Verlegung als Bordnetz in einem Kraftfahrzeug werden die
Lichtwellenleiterelemente 1, die bereits mit Steckerteilen 4
oder elektrisch-optischen Wandlern an ihren Enden konfektio
niert sein können, vor der Verlegung in ihre gewünschte Form
gebracht (konfektionierte Lichtwellenleiterelemente werden im
Fachjargon auch als "Pigtails" bezeichnet). Hierzu werden die
Lichtwellenleiterelemente 1 in eine Fertigungshalterung 5
(Fig. 2A bis 2D) eingelegt. Die Halterung 5 ist mechanisch
so ausgestaltet, daß die eingelegten Lichtwellenleiterelemen
te 1 eine vorbestimmte Form einnehmen und in dieser gehalten
werden.
In den Fig. 2A bis 2D sind verschiedene Fertigungshalte
rungen 5 dargestellt. Die Lichtwellenleiterelemente 1 brau
chen nur im Bereich einer gewünschten und später dauerhaft
vorhandenen Biegung in der Fertigungshalterung 5 zu liegen
oder an Wänden der Fertigungshalterung 5 anzuliegen.
Die Fertigungshalterung 5 hält die Lichtwellenleiterelemente
1 in der gewünschten Form. Damit die Lichtwellenleiterelemen
te 1 nicht verrutschen, können sie an der Halterung 5 zusätz
lich mit Befestigungselementen befestigt werden.
Wenn die Lichtwellenleiterelemente 1 in der Fertigungshalte
rung 5 sicher gelagert sind, werden sie stark erwärmt. Da
durch "fließt" der polymere Kunststoff der Schutzhülle 3
und/oder der Lichtleitfaser 2 und legt sich an die Ferti
gungshalterung 5 an. Nach dem Abkühlen oder Erstarren ver
bleibt das Lichtwellenleiterelement 1 in dieser Form, da der
Kunststoff nach dem Erhitzen sich wieder verfestigt.
Das Lichtwellenleiterelement 1 kann nun einfach gehandhabt
und in entsprechende Objekte, wie in ein Kraftfahrzeug leich
ter eingebaut werden.
Dieses Verfahren hat den Vorteil, daß die Lichtwellenlei
terelemente 1 maximal bis nahe an ihre Mindestbiegeradien (in
der Größenordnung von etwa 10 bis 30 mm) heran gebogen und
dauerhaft so geformt bleiben können. Beim Einlegen in ent
sprechende Objekte ist keine weitere Kraftanstrengung zum
Biegen und gleichzeitigen Halten in der gebogenen Form mehr
nötig. Infolgedessen ist die Gefahr eines Unterschreiten des
Mindestbiegeradius beim Einbau und eines daraus resultieren
den Bruchs der Lichtleitfaser 2 stark gemindert. Außerdem
können auch ganz kurze Lichtwellenleiterelemente 1 verwendet
werden, da die Lichtwellenleiterelemente 1 beim Einbau nicht
mehr manuell gebogen werden müssen. Die so geformten Licht
wellenleiterelemente 1 können auch maschinell eingebaut werden,
da die Lichtwellenleiterelemente 1 in sich relativ steif
sind und ihre Form bei normalen Umgebungstemperaturen weitge
hend beibehalten.
Mit Hilfe der Fertigungshalterungen 5 kann ein Lichtwellen
leiterelement 1 in beliebige dreidimensionale Formen gebracht
werden und aufgrund des verwendeten polymeren Kunststoffs
dauerhaft in ihrer Form verbleiben.
Die Fertigungshalterungen 5 können Nuten oder andere geeigne
te Mittel aufweisen, in die die Lichtwellenleiterelemente 1
eingelegt werden und die die Lichtwellenleiterelemente 1 vor
übergehend in einer gewünschten Form halten. Je besser die
Lichtwellenleiterelemente 1 in der Fertigungshalterung 5 er
hitzt werden kann, desto schneller können die geformten
Lichtwellenleiterelemente 1 hergestellt werden. Die Ferti
gungshalterungen 5 eignen sich auch gut zum Kühlen der Licht
wellenleiterelemente 1. Werden die Lichtwellenleiterelemente
1 nochmals erhitzt, so kann ihre Form wieder verändert wer
den.
Vorteilhaft ist es, wenn sich der verwendete polymere Kunst
stoff von Lichtleitfaser 2 oder Schutzhülle 3 erst bei einer
Temperatur deutlich über 150°C verformt und bei Umgebung
stemperatur relativ steif ist. Somit können die Lichtwellen
leiterelemente 1 auch im Motorraum eines Kraftfahrzeuges ein
gebaut werden, ohne daß sich das Lichtwellenleiterelement 1
durch Erwärmen des Motors während des Betriebs des Kraftfahr
zeuges unerwünschterweise verformt.
Das Erwärmen des Lichtwellenleiterelements 1 kann unmittelbar
durch Anblasen mit heißer Luft oder auch indirekt durch Er
wärmen der Fertigungshalterung 5 geschehen. Für die Erfindung
ist unwesentlich, wie die Lichtwellenleiterelemente 1 erwärmt
werden. Wichtig hingegen ist, daß sie so weit erwärmt werden,
daß der Kunststoff zumindest teilweise zerfließt und nach dem
Abkühlen in einer gewünschten Form verbleibt. Das Abkühlen
kann ebenfalls über Luft geschehen, indem die Lichtwellenlei
terelemente 1 mit kalter Luft angeblasen werden. Die Licht
wellenleiterelemente 1 können auch in den Fertigungshalterun
gen 5 so lange verbleiben, bis sich - ohne zusätzliche Kühl
maßnahmen - die Lichtwellenleiterelemente 1 abgekühlt haben.
Es kann auch eine zusätzliche Schutzumhüllung vorhanden sein,
innerhalb derer mehrere Lichtwellenleiterelemente 1 und auch
zusätzliche Metalleiter angeordnet sein können. Der gesamte
Leitungsstrang mit allen Leitern kann dann erfindungsgemäß
dauerhaft verformt sein, indem der Leitungsstrang in eine
Fertigungshalterung 5 eingespannt, erhitzt und abgekühlt
wird.
Sowohl die Lichtleitfaser 2 als auch die Schutzhülle 3 können
aus dem polymeren Kunststoff hergestellt sein. Zum Formen der
Lichtwellenleiterelemente 1 genügt das dauerhafte Verformen
von Lichtleitfaser 2 oder Schutzhülle 3, wobei dann die
Lichtleitfaser 2 bzw. Schutzhülle 3 das jeweils andere Teil
in seiner Form hält. Als polymere Kunststoffe können Polyme
thylmetacrylat (PMMA), Polycarbonat (PC), Fluorpolymere, Po
lystyrol (PS), Polyäthylen (PE), Polyvinylchlorid (PVC) und
viele andere polymere Kunststoffe verwendet werden.
Lichtwellenleiterelemente 1 haben - je nach Verwendungszweck
- eine vorgegebene Länge. Sie weisen Steckerteile 4 oder op
tisch-elektrische Wandler an ihren Enden auf. Über sie können
Daten mit einer hohen Übertragungskapazität bei geringer
Dämpfung übertragen werden. Außerdem haben sie den Vorteil,
daß sie eine hohe elektromagnetische Störsicherheit aufwei
sen.
Daher können die Lichtwellenleiterelemente nicht nur als Teil
eines Bordnetzes eines Kraftfahrzeugs, sondern auch für viele
andere Anwendungsfälle verwendet werden, bei den dies vor
teilhaft ausgenutzt werden kann.
Claims (1)
1. Verfahren zur Formgebung eines Lichtwellenleiterelements (1), bestehend aus einer oder
mehreren Lichtleitfasern (2), die mit einer Schutzhülle (3) umgeben sind, wobei die Lichtleit
fasern (2) und/oder die Schutzhülle (3) aus einem polymeren Kunststoff hergestellt sind, bei
dem das Lichtwellenleiterelement (1) vollständig in eine Halterung (5) gelegt, darin auf über
150°C erwärmt und anschließend darin wieder abgekühlt wird, wodurch das Lichtwellenlei
terelement (1) dauerhaft entsprechend der Form der Halterung (5) verformt wird.
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Citations (4)
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1999
- 1999-09-27 DE DE19946164A patent/DE19946164C2/de not_active Expired - Fee Related
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Non-Patent Citations (2)
Title |
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H. Saechtling: Kunststofftaschenbuch, 23. Aufl., Hauser-Verlag, August '86, S. 172-181 * |
Optischer Datenbus im Auto, Funkschau 26/95, S.62 * |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19946164A1 (de) | 2001-04-26 |
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