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Die
Erfindung betrifft ein Schutzelement, insbesondere für wenigstens
eine Verbindungsstelle zwischen wenigstens zwei Lichtleitwellenleitern.
Die Erfindung betrifft weiterhin ein Verfahren zum Schutz wenigstens
einer Verbindung, insbesondere einer Spleißverbindung zwischen mindestens
zwei Lichtwellenleitern oder Lichtleitfasern sowie ein Verfahren zur
Herstellung eines Schutzelements.
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In
der Telekommunikation wurden in der Vergangenheit für die Datenübertragung
häufig
Kupferkabel eingesetzt. Inzwischen finden jedoch optische Übertragungssysteme
mittels Lichtwellenleitern Verwendung, da diese für höhere Datenübertragungsraten
geeignet sind. Bei einem Lichtwellenleiter oder einer Lichtleitfaser
werden die Daten in Form von Lichtpaketen mit unterschiedlicher
Wellenlänge übertragen.
Am Empfänger
werden diese wieder in ein elektrisches Signal gewandelt und weiter
verarbeitet. Während
der Installation eines Lichtleitfasernetzes sind jedoch zusätzliche
Verbindungsstellen zwischen verschiedenen Lichtleitfasern notwendig.
Beispielsweise ist dies der Fall, wenn einzelne Objekte, beispielsweise
Gebäude
an ein bestehendes Lichtleitfasernetz angeschlossen werden müssen.
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Der
Verbindungsprozess zweier Glaserfasern wird als "Spleißen" bezeichnet. Für den Spleißprozess ist es notwendig,
die Ummantelung, das so genannte Coating zu entfernen, welches die
eigentliche Lichtleitfaser umgibt und vor mechanischen Beschädigungen
und äußeren Umwelteinflüssen schützt. Nach
Vollendung des Spleißvorgangs
muss die freigelegte Faser und insbesondere die Verbindungsstelle
wieder geschützt
werden, um eine ausreichende Übertragungsqualität und Haltbarkeit
zu gewährleisten.
Hierzu sind bereits verschiedene Technologien dem Erfinder bekannt.
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Beispielsweise
kann die Verbindungsstelle von einem flüssigen Polymer umgeben werden,
welches in einem nachfolgenden Schritt aushärtet. Auf diese Weise kann
ein Schutz der Verbindungsstelle auch mit sehr geringen Durchmessern
erreicht werden. Jedoch hat diese Technologie Nachteile in Bezug
auf eine mechanische Festigkeit, insbesondere auf eine Biegefestigkeit.
So kann bei starken Biegebeanspruchungen der Lichtleitfasern im
Bereich der Verbindungsstelle die Spleißverbindung beschädigt werden.
Darüber
hinaus lassen sich flüssige
Polymere im Feldeinsatz nur schwer verarbeiten.
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Eine
alternative Ausführung
besteht darin, einen so genannten Schrumpfschlauch im Vorfeld des
Spleißprozesses über die
Enden der jeweiligen Lichtleitfasern zu ziehen. Nach dem Spleißprozess wird
der Schrumpfschlauch über
die erzeugte Verbindungsstelle gezogen und erwärmt. Dadurch verringert sich
der Durchmesser des Schlauchs irreversibel und formt so eine dichte
Ummantelung um die Verbindungsstelle. Sehr häufig werden die Schrumpfschläuche zusätzlich mit
einem metallischen Element oder einem Kunststoffelement mechanisch
verstärkt. Bei
diesem Verfahren müssen
jedoch die Schläuche vor
dem Spleißprozess über die
Lichtleitfasern gezogen werden. Wird dieser Vorgang vergessen oder
ein Spleißfehler
erst im Nachhinein bemerkt, führt
dies zu einem beträchtlichen
Mehraufwand, da der gesamte Spleißprozess wiederholt werden
muss. Ebenso kann ein Krimpspleißsschutz verwendet werden,
bei der ein Element über
die Verbindungsstelle gezogen und anschließend gekrimpt wird.
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Es
besteht daher das Bedürfnis
ein Verfahren vorzusehen, welches in einfacher Weise einen wirksamen
Schutz für
Spleißverbindungen
insbesondere von Lichtleitfasern bietet. Darüber hinaus ist es zweckmäßig, ein
Schutzelement für
Spleißverbindungen
vorzusehen, welches einerseits einen ausreichenden Schutz gegen
mechanische und äußere Einflüsse bietet
und andererseits eine einfache Handhabung erlaubt.
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Diese
Aufgabe wird mit den Anordnungsansprüchen 1, 12 und 17 gelöst. Vorteilhafte
Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen.
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Die
Erfindung löst
die oben genannten Probleme mithilfe eines Schutzelementes, welches
ein Material mit einem Formgedächtnis
umfasst. Mithilfe einer derartigen Ummantelung ist es möglich, eine Spleißverbindung
zwischen zwei Lichtleitfasern auf eine einfache Art und Weise zu
schützen.
Unter einem Material mit einem Formgedächtnis wird ein Material verstanden,
welches sich an eine einmal eingenommene Form "erinnert". Diese Form ist in der Gitterstruktur
des Materials selbst "gespeichert". Nach dem das Material
in der gespeicherten Form plastisch in eine weitere Form, die Verarbeitungsform
gebracht wurde, verändert
sich auch die Gitterstruktur des Materials selbst. Nach einer Aktivierung
geht das Material aber wieder in die ursprüngliche im Material gespeicherte
Form über.
Man spricht vereinfacht davon, dass sich das Material an seine alte
Gestaltung und Form erinnert. Dieser Vorgang kann reversibel sein,
so dass eine mehrfache Verarbeitung möglich ist.
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Nach
dem vorgeschlagenen Prinzip umfasst in einer Ausführungsform
der Erfindung das Verfahren zum Schutz wenigstens einer Verbindung,
insbesondere einer Spleißverbindung
ein Bereitstellen einer Ummantelung in einer Verarbeitungsform,
wobei die Ummantelung ein Material mit einem Formgedächtnis aufweist.
Die Verarbeitungsform der Ummantelung ist so ausgebildet, dass die
Ummantelung die zu schützende
Spleißverbindung
aufnehmen kann. Beispielsweise lässt
sich die zu schützende Verbindung
in die Ummantelung in einfache Art und Weise einlegen. Anschließend wird
das Material der Ummantelung mit dem Formgedächtnis aktiviert, so dass dieses
von der Verarbeitungsform in eine Endform übergeht. In der Endform fixiert
die Ummantelung die Verbindung und schützt sie vor mechanischen und äußeren Einflüssen. Hierbei
kann die Endform ähnlich
der im Material gespeicherten Form sein.
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In
einer Ausgestaltung wird die Ummantelung in einer Ursprungsform
bereitgestellt. Hierbei ist die Ursprungsform geeignet, wenigstens
eine Verbindung zu umgeben, zu fixieren und vor äußeren Beschädigungen und/oder Verunreinigungen
zu schützen.
Diese Ursprungsform ist in dem "Gedächtnis" des Materials gespeichert,
sodass dieses nach dem es in eine Verarbeitungsform plastisch verformt
wurde nach einer Aktivierung wieder in die Ursprungsform zurückkehrt.
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In
einer Ausgestaltung der Erfindung ist als Ummantelung eine Schutzhülse vorgesehen.
Diese kann beispielsweise als eine dünne Bahn beziehungsweise ein
Blatt ausgebildet sein. Das Blatt oder die Bahn umfasst ein Material
mit einem Formgedächtnis.
Das Blatt wird aufgerollt, so dass es eine röhrenförmige Hülse mit einem sich überlappenden Bereich
bildet. Die Hülse
mit dem überlappenden
Bereich wird anschließend
in dem Material als Gedächtnis
gespeichert, so dass die Form der Hülse die Ursprungsform der Ummantelung
darstellt. Anschließend
wird die Hülse
zu einem U-förmigen
Element aufgebogen.
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Mit
Vorteil erfolgt dies, indem der Endbereich des Blattes beziehungsweise
der Bahn stärker
gebogen wird als der mittlere Bereich.
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In
dieser Form, welche eine Ausgestaltung der Verarbeitungsform darstellt,
kann die Ummantelung für
verschiedene Applikationen verwendet werden. Beispielsweise ist
es möglich,
eine Verbindung zwischen wenigstens zwei Lichtwellenleitern oder Lichtleitfasern
in die Verarbeitungsform einzulegen. Anschließend wird die Ummantelung und
insbesondere das Material mit dem Formgedächtnis aktiviert, so dass dieses
in die Ursprungsform oder in eine ähnliche Endform zurückwechselt.
Die Hülse
umgibt dann die Verbindung und schützt diese vor Verunreinigungen
und Beschädigungen.
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In
einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird zusätzlich auf
das Material mit dem Formgedächtnis
der Ummantelung ein Klebstoff oder ein anderes Fixierungsmaterial
aufgebracht. Dieses dient zum zusätzlichen Schutz der Verbindung
oder der Spleißverbindung
zwischen den wenigstens zwei Lichtleitfasern. Außerdem kann während der
Verarbeitung die Verbindung leicht fixiert werden. Die Handhabung
insbesondere im Feldeinsatz wird damit erleichtert.
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Neben
einem eingerollten Blatt als Ummantelung lässt sich auch eine dreiecksförmige beziehungsweise
ein mehrfach gefaltetes Blatt aus dem Material mit einem Formgedächtnis verwenden.
So wird beispielsweise in einer Ausführungsform der Erfindung eine
Ummantelung in einer Ursprungsform bereitgestellt, wobei die Ursprungsform
dreiecksförmig
oder als mehrfach gefaltetes Blatt ausgestaltet ist. Anschließend wird
das Material aus der Ursprungsform plastisch verformt, indem beispielsweise
eine Seite des Dreiecks beziehungsweise das mehr fach gefaltete Blatt
aufgebogen wird. Die schützende
Verbindung wird in den entstehenden Zwischenraum eingebracht und
anschließend
die Ummantelung aktiviert, so dass die Ursprungsform wieder eingenommen
wird.
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Entsprechend
enthält
ein Schutzelement für wenigstens
eine Verbindungsstelle zwischen zumindest zwei Lichtleitfasern ein
um die schützende
Verbindungsstelle anordenbare Ummantelung oder auch eine Hülse. Diese
umfasst ein Material mit einem Formgedächtnis, welches beispielsweise
durch Hitze aktivierbar ist. Zusätzlich
kann eine weitere Versiegelungsschicht auf dem das Formgedächtnis aufweisenden
Material aufgebracht sein. Mit Vorteil ist diese durch die aktivierende
Hitze schmelzbar, sodass eine Verbindungsstelle, angeordnet im Zwischenraum
der Ummantelung zusätzlich
versiegelt und fixiert wird. Hierzu kann die Versiegelungsschicht Silikon,
EVA (Ethyl-Vinyl-Acetat) oder auch Epoxydharz umfassen.
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Für die Ummantelung
lassen sich verschiedene Ursprungsformen realisieren. Beispielsweise kann
die Ummantelung ein aufgerolltes Blatt umfassen, welches sich in
einem Teilbereich überlappt. Ebenso
ist eine entlang der Längsachse
aufgetrennte röhrenförmige Hülse als
Ummantelung denkbar. Die Hülse
kann jeden beliebigen Querschnitt besitzen, also auch einen ellipsen-
beziehungsweise kreisförmigen
Querschnitt. Als weitere Ausgestaltungsformen für die Ummantelung bieten sich
mehrfach oder einfach gefaltete Blattlagen, dreiecks- oder kastenförmige Hülsen an.
All den Ummantelungen ist eigen, dass sie in der Verarbeitungsform
einen leicht zugänglichen
Zwischenraum bilden, die geeignet sind, die zu schützenden
Verbindungsstellen einzulegen. Hierzu ist es denkbar, dass pro Ummantelung nicht
eine einzelne Verbindungsstelle, sondern mehrere Verbindungsstellen
zwischen Lichtleitfasern vorgesehen sind.
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Die
Erfindung eignet sich neben einem Schutz für einzelne Lichtleitfaserpaare
auch für
Glaserfaserbände
oder -stränge.
Als Material mit einem Formgedächtnis
für eine
derartige Ummantelung sind unter anderem Titan-Nickel-Verbindungen,
so genanntes Nitinole verwendbar. Ebenso lassen sich Kobalt-Nickel-Legierungen
wie beispielsweise CoNi-Al oder CoNi-Ga verwenden. Auch Nickel-Eisen-Legierungen
wie Ni-Fe-Ga sind hierfür
geeignet. Andere Legierungen wären
Nickel-Aluminium, Mangan-Kupfer und Kupfer-Zink.
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Im
Weiteren wird die Erfindung anhand von mehreren Ausführungsbeispielen
unter Bezugnahme auf die Zeichnungen im Detail erläutert.
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Es
zeigen:
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1 ein
erstes Ausführungsbeispiel
der Erfindung einer Schutzhülse
in der Ursprungsform,
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2 eine
Darstellung der ersten Ausführungsform
der Schutzhülse
in ihrer Verarbeitungsform,
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3 eine
weitere Darstellung der ersten Ausführung in der Verarbeitungsform,
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4 eine
Darstellung der ersten Ausführung
in Verarbeitungsform mit eingebrachter Lichtleitfaser,
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5 die
erste Ausführungsform
in ursprünglicher
Form mit eingebrachter Lichtleitfaser,
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6 eine
zweite Ausführung
der Erfindung in Ursprungsform,
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7 die
zweite Ausführung
in Verarbeitungsform mit eingebrachter Lichtleitfaser,
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8 eine
dritte Ausführung
in Ursprungsform,
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9 die
dritte Ausführung
der Erfindung in Verarbeitungsform.
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Die
Erfindung macht sich zunutze, dass spezielle Materialien, und besonders
Metalllegierungen ein Formgedächtnis
aufweisen. Dabei werden diese Materialien in eine erste Form gebracht,
und diese Form in einem in der Gitterstruktur der Materialien begründeten "Gedächtnis" gespeichert. Anschließend kann
diese Form für
weitere Verarbeitungsprozesse verändert werden. Zur Rückkehr in
die Ursprungsform wird das Material aktiviert, in dem es beispielsweise über eine
vorbestimmte Temperatur erwärmt
wird. Die Formwandlung basiert auf der temperaturabhängigen Gitterumwandlung
zwischen verschiedenen Kristallgitterstrukturen des verwendeten Werkstoffs.
Für ein
Formgedächtnis
ist es erforderlich, dass das Material in ihrer Kristallstruktur
bei Anlegen äußerer Kräfte Vorzugsrichtungen
aufweist. Die Vorzugsrichtungen werden verwendet, um eine Ursprungsform
des Materials festzulegen. Diese kann beispielsweise eine energetisch
besonders günstige
Gitterstruktur aufweisen. Man spricht dann davon, dass die Form
im "Gedächtnis" des Materials gespeichert
wird.
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Anschließend kann
die Ummantelung pseudoplastisch verformt werden. Die Verformung
bleibt nach Beendigung des Prozesses meist bestehen, ist aber reversibel,
da die Gitterstruktur in der neuen Form eventuell energetisch ungünstiger
ist. Zur Rückkehr
in die günstigere
Ursprungsform ist aber eine Aktivierung beispielsweise durch Erwärmung und
Abkühlung
erforderlich. Nach einer Aktivierung durch Erwärmung über eine vorbestimmte Temperaturschwelle
kehrt das Material in seine ursprüngliche Form zurück.
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Für Materialien
mit Formgedächtnis
eignen sich unter anderem bestimmte Metalllegierungen wie beispielsweise
Nickel-Titan-Legierungen,
Kupfer-Zink, Kupfer-Zink-Aluminium oder Kupfer-Zink-Nickel. Auch Eisen-Nickel-Aluminium-Legierungen
sind hierfür
geeignet. Neben Metalllegierungen besitzen auch einige Kunststoffe
ein Formgedächtnis.
Auch dieses lässt
sich durch Erwärmen
aktivieren, sodass das Polymer von einer Verarbeitungsform in die
ursprüngliche
Form zurückkehrt.
Ebenso ist es bei Polymeren möglich
diese auch optisch zu aktivieren. Beispiel hierfür ist ein Polymer umfassend
Butylacrylat mit Seitenketten aus der Zimtsäuregruppe.
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1 zeigt
eine röhrenförmige Ummantelung 3 aus
einer Metalllegierung in Form eines Blattes. Dieses ist zu einer
Hülse eingerollt.
Die Enden des Blattes überlappen
sich in einem Bereich 12, wodurch ein leicht ellipsenförmiger Querschnitt
der Hülse
entsteht. In dem Zwischenraum 4 wird zu einem späteren Zeitpunkt
die zu schützende
Spleißverbindung
eingebracht. Die Ummantelung 1 aus dem Material mit dem
Formgedächtnis
stellt in dieser Ausführung
die Ursprungsform dar. Zur Verarbeitung wird die Hülse im überlappenden
Bereich aufgebogen.
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2 zeigt
das Ergebnis dieser Prozedur. Dabei werden die beiden Enden des
Blattes auseinander gezogen, sodass eine U-förmige
Verarbeitungsform entsteht. Dadurch ist es besonders einfach möglich, die
später
zu schützende
Spleißverbindung
in den entstandenen Raum einzubringen. Das Aufbiegen erfolgt derart,
dass die beiden Endbereiche 6 der Hülse stärker gebogen werden als der
mittlere Bereich 5. Dies führt dazu, dass bei der späteren Aktivierung
des Materials zur "Erinnerung" an die Ursprungsform
dieses von innen nach außen
schließt, sodass
eine Aufnahme beziehungsweise eine Einlagerung von Luft möglichst
vermieden wird.
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In
der 2 ist gezeigt, dass in Längsrichtung des Blattes die
Enden des Blattes genauso weit aufgebogen sind wie der mittlere
Bereich. Alternativ kann jedoch auch vorgesehen sein, dass in Längsrichtung
mittig weniger stark aufgebogen wird als die beiden Enden. Dadurch
weist der Rand des Blattes mittig einen etwas geringeren Abstand
auf als an beiden enden, wodurch der Erinnerungseffekt unterstützt wird.
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Für einen
geeigneten Schutz und eine ausreichende Fixierung der Spleißstelle
wird gemäß 3 eine
zusätzliche
Lage eines Dichtungsmittels 7 in den Zwischenraum eingefügt. Dadurch
verringert sich zwar der Querschnitt des Zwischenraums 4, gleichzeitig
wird jedoch verhindert, dass die Lichtleitfaser direkt mit dem Material
der Hülse
beziehungsweise den Kanten in Kontakt kommt. Zusätzlich dient das Dichtungsmittel
dazu, ein Eindringen von Wasser in den Bereich der Spleißstelle
zu verhindern.
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Als
Dichtungsmittel eignen sich hierzu beispielsweise Silikone oder
auch EVA beziehungsweise andere Klebstoffe. Gerade EVA (Ethyl-Vinyl-Acetat)
mag abhängig
von der gewünschten
Applikation von Vorteil sein, da dieses unter Hitzeerwärmung schmilzt
und gegebenenfalls die Spleißstelle
vollständig
und hermetisch umfließt.
Dadurch ist ein besonders guter mechanischer und chemischer Schutz der
Spleißstelle
erreicht.
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4 zeigt
die Ausgestaltung mit einem eingebrachten Lichtwellenleiter oder
einer Lichtleitfaser 20. Die Lichtleitfaser 20 umfasst
eine Schutzschicht 22 aus einem Kunststoff und den eigentlichen
Lichtleitfaserkern 21. In diesem Bereich befindet sich
auch eine Verbindung, nämlich
eine Spleißstelle,
welche die beiden Enden der Lichtleitfaser verbindet. Diese Spleißstelle
ist besonders empfindlich gegenüber
einer Biegebeanspruchung oder anderen mechanischen Belastungen.
Entsprechend wird die Spleißstelle
möglichst
symmetrisch im Zentrum der Ummantelung angeordnet.
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Anschließend wird
die Ummantelung 3 erwärmt
und damit das Formgedächtnis
der aufgebogenen Hülse 1 aktiviert.
Damit rollt sich die Ummantelung ein und beiden Enden überlappen
sich wieder. 5 zeigt das Ergebnis nach einer
Aktivierung des Formgedächtnisses.
Wie zu erkennen, ist das Blatt in die Ausgangsform zurückgekehrt
mit einem teilweise überlappenden
Bereich 12. Der im Zwischenraum vorgesehene Kleber 7 ist
zumindest teilweise geschmolzen und umschließt nun fest die Ummantelung
der Lichtleitfaser 20 sowie die darin befindliche Spleißstelle.
Teile des Klebstoffes sind im Bereich 7a in den Hohlraum
zwischen den beiden überlappenden
Enden der Ummantelung geflossen und dichten diese ebenfalls ab.
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Die
hier dargestellte Ausführung
einer röhrenförmigen Hülse als
Ummantelung ist eine von mehreren möglichen Ausgestaltungen. So
kann zum Beispiel anhand des Klebers 7 auch ein nicht klebendes
Material als zusätzliche
Zwischenschicht verwendet werden. Besonders wirkungsvoll ist dieses, wenn
es zusätzlich
wasserabweisende beziehungsweise wasserquellende Elemente aufweist,
so dass bei einer möglichen
Beschädigung
kein Wasser an die Spleißstelle
geraten kann. Die in den 1 bis 5 offenbarte
zylinderförmige
Hülse bleibt
auch nach einer Aktivierung in ihrer Ursprungsform reversibel, so
dass bei einem ungenügenden
Schutz die Ummantelung einfach aufgebogen und das Verfahren wiederholt
werden kann. Auch lässt
sich die Ummantelung besonders einfach fertigen und herstellen, da
beispielsweise das Blatt von seiner Ursprungsform im Zustand der
Hülse in
jede beliebige andere Form verändert
werden kann. Für
einen einfachen Transport wäre
es beispielsweise sinnvoll, die Rolle aus ihrer Ursprungsform in
ein im Wesentlichen gleichförmiges
Metallblatt mit darauf aufgebrachter Klebeschicht zu verformen.
Bei einer Benutzung und einer Aktivierung des Materials nimmt dieses
dann wieder die ursprüngliche
Form an. Auch kann der Aktivierungsprozess und damit der Erinnerungseffekt teilweise
unterbrochen werden, und so selektiv ein Optimum einer Ummantelung
und damit ein Optimum des Schutzes der Spleißstelle zu erreichen.
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6 zeigt
eine weitere Ausgestaltung der Erfindung einer Ummantelung in Form
eines Dreiecks. Dieses umfasst zwei im Wesentlichen senkrecht zueinander
stehende Seitenflächen 30 und 31 sowie
eine dazu im spitzen Winkel zulaufende Seite 34. Zumindest
die Verbindungsbereich aus der Seitefläche 31 und der Oberseite 34 ist
aus einem Material mit einem Formgedächtnis gefertigt. Bevorzugt kann
auch die gesamte Ummantelung ein Material mit einem Formgedächtnis umfassen.
Entlang der Kante 32 trifft die untere Seitenfläche 30 auf
die Oberseite 34. Der darin entstehende Zwischenraum 4 dient
zur Aufnahme der Spleißstelle
der Lichtleitfaser.
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In 7 ist
die Ummantelung 10 in einem Zustand dargestellt, in dem
das Schutzelement verarbeitet wird. Nach dem Aufbiegen der Seitenfläche 34 ist
in dem entstehenden Zwischenraum ein zusätzliches Dichtungsmittel 7 eingebracht
worden. Dadurch verkleinert sich der vorhandene Raum 4 zwischen
den Seitenflächen 30 und 34.
Weiterhin sind zwei gespleißte
Lichtleitfasern 200 und 210 in dem Zwischenraum
angeordnet. Nach einer Aktivierung durch Erwärmung der Ummantelung 10 nimmt
diese ihre Ursprungsform wieder an, und die Oberseite 34 biegt
sich nach unten. Gleichzeitig wird das Dichtungsmittel 7 weich,
so dass sich bei Berühren
der Randbereich der Ober- und Unterseite 30 beziehungsweise 34 das
Dichtungsmittel 7 fest um die Lichtleitfasern und die Spleißverbindungen
legen. Nach einem Erkalten der Ummantelung sind die Spleißverbindungen
fixiert und durch äußere Einflüsse und
mechanische Verspannungen geschützt.
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Neben
einzelnen Lichtleitfasern und Spleißverbindungen lassen sich auch
Spleißverbindungen in
Lichtleitfaserbändern
beziehungsweise Lichtleitfasersträngen durch eine entsprechende
Ummantelung mit einem ein Formgedächtnis aufweisenden Material
realisieren.
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8 zeigt
eine derartige Ausgestaltung, bei dem die Ummantelung einen mehrfach
gefalteten Streifen aus einem Material mit einem Formgedächtnis aufweist.
Die in 8 gezeigte S-Form stellt die Ursprungsform dar.
Die Form ist in der Gitterstruktur des Materials des Streifens 3 "gespeichert". Zwischen den einzelnen
Lagen ist ein Zwischenraum 4, 4a in den die zu
schützenden
Lichtleitfaserstränge eingebracht
werden. Natürlich
kann der Streifen weitere S-Schleifen
aufweisen und im Wesentlichen ein mehrfach gefaltetes Band beinhalten.
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9 zeigt
die Ausführung
des gefalteten Streifens in der Verarbeitungsform, bei dem die einzelnen
Lagen aufgebogen sind. Ein Lichtleitfaserstrang 210 mit
seinen Spleißstellen
wird möglichst im
Zentralbereich des Streifens aufgelegt und dort fixiert. Zur Verbesserung
und zum weiteren Schutz kann auch hier ein zusätzliches Dichtungsmittel vorgesehen
sein. Dieses wird in flüssiger,
aber schnell festigender Form auf das Lichtleitfaserband und die Spleißstellen
aufgebracht, so dass diese an dem Streifen haften und dieser fixiert
ist. Der Kleber sorgt auch für
einen zusätzlichen
Schutz gegen Verschmutzung und Oxidation. Sobald die alle zu schützenden
Spleißverbindungen
in den jeweiligen Zentralbereichen der Lagen des gefalteten Bandes
befestigt sind, wird der Streifen durch Aktivierung annähernd wieder
in die gespeicherte Form gebracht.
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Die
Aktivierung erfolgt durch Erwärmen.
Der mehrfach gefaltete Streifen eignet sich für einen Schutz von Spleißverbindungen
in unterschiedlichen Lichtleitfasersträngen.
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Neben
dem hier mehrfach gefalteten Streifen eignet sich für den Schutz
von gespleißten
Lichtleitfaserbändern
beziehungsweise Lichtleitfasersträngen auch eine eingerollte
Form ähnlich
der Ausführungsform
der 1 mit einem stark elliptischen Querschnitt. Ebenso
wären kastenförmige Ausgestaltungen
denkbar.
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Ein
Verfahren zum Schutz wenigstens einer Verbindung zwischen zwei Lichtwellenleitern,
umfasst:
- – ein
Bereitstellen einer Ummantelung in einer ersten Form, die Ummantelung
aufweisend ein Material mit einem Formgedächtnis;
- – ein
Bereitstellen wenigstens einer Verbindung zwischen zwei Lichtleitfasern;
- – ein
Einlegen der zu schützenden
Verbindung in die Ummantelung;
- – ein
Aktivieren des Materials mit dem Formgedächtnis, so dass das Material
von der ersten Form in eine zweite Form übergeht, wobei in der zweiten
Form die Ummantelung die Verbindung umschließt und fixiert.
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Das
Bereitstellen einer Ummantelung kann umfassen:
- – ein Erzeugen
einer Ummantelung in der zweiten Form, die geeignet ist, die wenigstens
eine Verbindung zu umgeben und zu fixieren, wobei die Ummantelung
ein Material mit einem Formgedächtnis
aufweist; sowie
- – ein
plastisches Verformen der Ummantelung aus der ersten Form in die
zweite Form, die geeignet ist, die zu schützende Verbindung aufzunehmen.
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Während des
plastischen Verformens kann eine Gitterstruktur des Materials der
Ummantelung von einem ersten Zustand in einen zweiten Zustand übergehen,
wobei der erste Zustand der Gitterstruktur gegenüber dem zweiten Zustand der
Gitterstruktur energetisch bevorzugt ist.
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Das
Verfahren kann ferner ein Aufbringen eines Dichtungsmaterials auf
eine Seite der Ummantelung, die in der zweiten Form der Verbindung
zugewandt ist umfassen.
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Ebenso
kann bei dem Verfahren die zweite Form der Ummantelung durch eine
entlang der Längsrichtung
geschlitzte zylinderförmige
Hülse gebildet
werden. Die zweite Form kann in einer Ausgestaltung einen sich überlappenden
Teilbereich aufweisen.
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Auch
kann die zweite Form durch eine quaderförmige entlang der Längsrichtung
geschlitzte Hülse
oder durch ein wenigstens einfach gefaltetes Blatt gebildet werden.
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Bei
dem verfahren kann das Material mit dem Formgedächtnis durch Erwärmen über eine Temperaturschwelle
aktiviert werden.
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Eine
weitere Ausführung
eines Verfahrens zur Herstellung eines Schutzelements, insbesondere für wenigstens
eine Spleißverbindung
zwischen zwei Lichtleitfasern, umfasst:
- – ein Erzeugen
einer Ummantelung in einer ersten Form, die geeignet ist, die wenigstens
eine Spleißverbindung
zu umschließen
und zu fixieren, wobei die Ummantelung ein Material mit einem Formgedächtnis aufweist;
- – ein
plastisches Verformen der Ummantelung aus der ersten Form in eine
zweite Form, die geeignet ist, die wenigstens eine Spleißverbindung aufzunehmen.
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Bei
dieser Ausführung
kann während
des Erzeugens der Ummantelung die erste Form der Ummantelung in
einer Gitterstruktur des Materials gebildet werden, die bezügliche einer
Gitterstruktur in der zweiten Form bevorzugt ist.
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In
einer Ausgestaltung wird während
des plastischen Verformens eine Gitterstruktur des Materials verändert.
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Auch
kann während
des plastischen Verformens die Gitterstruktur von einem ersten Zustand
in einen zweiten Zustand übergeht,
wobei der erste Zustand der Gitterstruktur gegenüber dem zweiten Zustand der
Gitterstruktur bevorzugt ist.
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Das
Verfahren kann weiterhin ein Aufbringen eines Dichtungsmaterials
auf eine Seite der Ummantelung, die in der zweiten Form der zu schützenden Spleißverbindung
zugewandt ist, umfassen.