DE19945779B4 - Airbagvorrichtung - Google Patents
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Abstract
Airbagvorrichtung mit mindestens einem Gaskissen (12), mindestens einem Gasgenerator (14) und einer Gasverteilungsvorrichtung (16) für ein zonenweise bevorzugtes Füllen des Gaskissens (12) mit dem von dem Gasgenerator erzeugten Füllgas, wobei die Gasverteilungsvorrichtung (16) zur Gasleitung ein Schlauchelement (24) mit flexibler Wandung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das flexible Schlauchelement (24) aus einem Faserstoff mit zonenweise ungleicher Wanddurchlässigkeit besteht.
Description
- Die Endung betrifft eine Airbagvorrichtung.
- Airbagvorrichtungen, die aus der Praxis allgemein bekannt sind und mindestens ein Gaskissen und mindestens einen Gasgenerator zum Füllen des Gaskissens aufweisen, werden verwendet, um in Fahrzeugen im Falle eines Unfalls eine sichere Aufprallzone für die Extremitäten von Fahrgästen zur Verfügung zu stellen. Wesentlich für die Wirksamkeit der Airbagvorrichtung ist ein schnelles Entfalten des Gaskissens im Bereich des mutmaßlichen Aufpralls einer Extremität eines Fahrgastes.
- Aus
EP 0 694 444 B1 ist eine Airbagvorrichtung bekannt, bei der zum gezielten Befüllen des Gaskissens eine Gasverteilungsvorrichtung vorgesehen ist. Die Gasverteilungsvorrichtung besteht im wesentlichen aus einem festen Rohr, welches aus einem Material hergestellt ist, dass auf das von einem Gasgenerator erzeugte Füllgas eine Dämmwirkung ausübt. Erst wenn im Innern des Rohres ein bestimmter Füllgasdruck erreicht ist, öffnen sich eine oder mehrere Sollbruchstellen im Mantel des Rohres, um das Füllgas in das Kissen zu entlassen und dieses dadurch aufzublasen. Dadurch soll eine schnelle Befüllung des Gaskissens gewährleistet werden. - Aus
DE 196 13 095 A1 ist eine Airbagvorrichtung bekannt, bei der als Gasverteilungsvorrichtung ein festes Rohr, vorzugsweise ein Metallrohr vorgesehen ist, welches die Gasführung in dem Gaskissen verbessern soll. GemäßDE 196 13 095 A1 ist vorgesehen, daß das Metallrohr Lochungen aufweist, um das Gas-kissen mit Druckgas zu füllen. - Auch
DE 298 04 004 U1 beschreibt eine Airbagvorrichtung, die als Gasverteilungsvorrichtung ein festes Rohr aufweist. Dieses Rohr weist kiemenartig eingedrückte Abschnitte auf, wobei die eingedrückten Materialabschnitte als Leitbleche fungieren. - Aus
DE 196 27 181 C2 ist eine Airbagvorrichtung mit einer Gasverteilungsvorrichtung bekannt, die als Füllrohr oder Gaslanze ausgebildet ist und schlitzfönnige Gasaustrittsöffnungen aufweist. Die Gasaustrittsöffnungen im Füllrohr sind mit ihrer Schlitzlänge und Schlitzbreite an die in Abhängigkeit von den Fahrzeugabmessungen gewählten Gaskissengrößen angepaßt, so daß ein frühzeitiges Aufblasen des Gaskissens nach dem Bersten einer Kissenumhüllung gewährleistet wird. Die Schlitzbreite kann innerhalb der Längsausdehnung der jeweiligen Gasausblasöffnung variiert werden, wodurch ein zonenweise bevorzugtes Füllen des Gaskissen möglich ist. - Es hat sich jedoch gezeigt, daß als Gasverteilungsvorrichtung vorgesehene Rohre sowohl unter Kostengesichtspunkten als auch hinsichtlich des benötigten Bauraumes nachteilig sind. Ferner ist bei diesen die Gasverteilung noch nicht optimal.
- Aus
DE 198 48 794 A1 ist eine Airbagvorrichtung mit einem Gaskissen, einem Gasgenerator und einer Gasverteilungsvorrichtung bekannt. Diese Gasverteilungsvorrichtung ist aus Airbagmaterial gebildet und weist Gasdurchtrittsöffnungen auf, die dadurch gebildet sind, daß eine Verschweißung, Verklebung, Vernähung oder Verwebung des Airbagmaterials an bestimmten Stellen nicht erfolgt. Die inDE 198 48 794 A1 beschriebene Gasverteilungsvorrichtung kann integral mit dem Gaskissen ausgebildet sein oder als separater Gasverteilungskanal an einen Airbag anmontiert werden. - Die Gasdurchtrittsöffnungen bei der Gasverteilungsvorrichtung gemäß
DE 198 48 794 A1 sind nicht nur schwierig herzustellen, da der Fertigungsprozeß zur Erzielung einer gewünschten Geometrie der Gasdurchtrittsöffnung sehr präzise durchgeführt werden muß, sondern sie stellen auch eine Schwachstelle dar, an der die Gasverteilungsvorrichtung ausreißen kann. - Der Erfindung liegt die Aufgabe zu Grunde, eine Airbagvorrichtung und eine Gasverteilungsvorrichtung dafür zu verbessern.
- Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß mit den Merkmalen der Ansprüche 1 bzw. 6.
- Gemäß der Erfindung ist bei einer Airbagvorrichtung mit mindestens einem Gaskissen, mindestens einem Gasgenerator und einer Gasverteilungsvorrichtung für ein zonenweise bevorzugtes Füllen des Gaskissens mit dem von dem Gasgenerator erzeugten Füllgas, wobei die Gasverteilungsvorrichtung zur Gasverteilung ein Schlauchelement mit flexibler Wandung aufweist, vorgesehen, daß das flexible Schlauchelement aus einem Faserwerkstoff mit zonenweise ungleicher Wanddurchlässigkeit besteht. Dadurch, daß die Gasverteilungsvorrichtung ein Schlauchelement mit flexibler Wandung aufweist, wird erreicht, daß für die Airbagvorrichtung nur ein geringer Bauraum benötigt wird, wobei gleichzeitig eine vorteilhafte Gasverteilung gewährleistet wird. Ein Schlauchelement mit flexibler Wandung kann darüber hinaus gegenüber einem festen Rohr mit geringerer Wandstärke und damit mit geringerem Gewicht hergestellt werden und hat zudem den Vorteil, selbst wie ein Gaskissen zu wirken, wodurch harte, unter Umständen zu Verletzungen führende Bauteile vermieden werden. Über die Wanddurchlässigkeit lassen sich Zonen vorherbestimmen, in welchen sich das Gaskissen schneller als in anderen Zonen füllt, so daß sich das Gaskissen in besonders kritischen Zonen, beispielsweise in der Nähe der B-Säule eines Kraftfahrzeugs schneller aufbaut als in anderen Zonen.
- Die Erfindung ermöglicht es, die Wandung ausschnittsfrei, also ohne die Einbringung von Schnitten, auszubilden. Dadurch werden bei der Herstellung einer Airbagvorrichtung oder einer Gasverteilungsvorrichtung für eine Airbagvorrichtung ein Arbeitsschritt und damit Kosten vermieden. Das Vermeiden von Schnitten hat zudem den Vorteil, daß sich ein Sichern der Schnittkanten gegen ausfransen erübrigt.
- Vorzugsweise wird die Wanddurchlässigkeit über die Wirkart, die Wirkdichte oder eine Beschichtung gesteuert. Die genannten Maßnahmen lassen sich schon bei der Herstellung des Stoffes für die Gasverteilungsvorrichtung berücksichtigen, wodurch eine besonders rationelle und kostengünstige Fertigung möglich ist. Darüber hinaus lassen sich bei dieser Art der Steuerung der Wanddurchlässigkeit sehr feine Abstufungen realisieren, die bei der Einbringung von Schnitten nicht möglich wären. Dies gilt insbesondere, wenn das Schlauchelement aus einem Leerstellen oder Laufmaschen aufweisenden Webstoff besteht.
- Wenn sich die Wanddurchlässigkeit über die Länge des Airbags kontinuierlich verändert, wird beim Aufblasen des Gaskissens die Entstehung von Beulen und Unstetigkeiten verhindert, so dass sich das Gaskissen insgesamt schneller zu seiner vollen Größe aufblasen lässt. Wenn die Wanddurchlässigkeit von dem Gasgenerator zu dem gegenüberliegenden Ende des Schlauchelements kontinuierlich zunimmt, ist es möglich, das Gaskissen gleichmäßig aufzublasen.
- Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen sowie aus der Beschreibung im Zusammenhang mit den Zeichnungen.
- Es zeigen:
-
1 eine erfindungsgemäße Airbagvorrichtung, -
2 einen Abschnitt der Gasverteilungsvorrichtung der Airbagvorrichtung in1 und -
3 einen Schnitt durch den Abschnitt der Gasverteilungsvorrichtung in2 gemäß der Linie III-III in2 . - Die in
1 gezeigte Airbagvorrichtung10 weist ein langgestrecktes Gaskissen12 , einen Gasgenerator14 und eine Gasverteilungsvorrichtung16 auf. Das Gaskissen12 , welches aus einem im wesentlichen gasdichten Material gefertigt ist, weist mehrere miteinander verbundene Kammern18 auf, welche durch die Verbindung zweier gegenüberliegender Wandabschnitte der Wandung20 des Gaskissens12 gebildet sind. Über die Kammern18 wird die Form des Gaskissens12 im aufgeblasenen Zustand bestimmt. An dem Gaskissen12 ausgebildete Schlaufen22 dienen dazu, die Airbagvorrichtung10 , die als Seitenairbag ausgebildet ist, im Bereich eines Dachrahmens eines PKW zu befestigen. - Der Gasgenerator
14 besteht im wesentlichen aus einer pyrotechnischen Ladung, die von einem Sensor gesteuert elektrisch zündbar ist. Wenn die pyrotechnische Ladung gezündet wird, entlässt sie das in ihr entstehende Gas in Richtung des Pfeiles A in die Gasverteilungsvorrichtung16 . - Die Gasverteilungsvorrichtung
16 besteht aus einem gewebten Schlauchelement24 (2 ,3 ), wobei auf der Innenseite des Schlauchelementes24 bereichsweise eine Beschichtung26 vorgesehen ist. Über die Beschichtung26 , welche gasdicht ausgeführt ist, wird die Wanddurchlässigkeit des Schlauchelementes24 gesteuert. - Aus den
2 und3 ist erkennbar, dass die Beschichtung26 sich lediglich über 180° der Wandung20 des im Querschnitt kreisförmigen Schlauchelementes24 erstreckt und dass die Weite der beschichtungsfreien Zonen28 in Richtung des Pfeiles B, dass heißt entgegen der Richtung des Gasstromes A (1 ) abnimmt. Dadurch weist die Gasverteilungsvorrichtung16 an dem dem Gasgenerator14 gegenüberliegenden Ende30 eine größere Wanddurchlässigkeit auf, als im Bereich des Gasgenerators14 . Je nach den durch die Kammern18 vorbestimmten Verhältnissen und einem konstruktiv gewünschten Aufblasverhalten ist es möglich, die Breite der die Beschichtung26 tragenden Zonen und der beschichtungsfreien Zonen28 zu variieren.
Claims (7)
- Airbagvorrichtung mit mindestens einem Gaskissen (
12 ), mindestens einem Gasgenerator (14 ) und einer Gasverteilungsvorrichtung (16 ) für ein zonenweise bevorzugtes Füllen des Gaskissens (12 ) mit dem von dem Gasgenerator erzeugten Füllgas, wobei die Gasverteilungsvorrichtung (16 ) zur Gasleitung ein Schlauchelement (24 ) mit flexibler Wandung aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß das flexible Schlauchelement (24 ) aus einem Faserstoff mit zonenweise ungleicher Wanddurchlässigkeit besteht. - Airbagvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanddurchlässigkeit über die Wirkart, Wirkdichte oder eine Beschichtung gesteuert ist.
- Airbagvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Schlauchelement (
24 ) aus einem Leerstellen oder Laufmaschen aufweisenden Webstoff besteht. - Airbagvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanddurchlässigkeit über die Länge des Gaskissens (
12 ) kontinuierlich verändert ist. - Airbagvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wanddurchlässigkeit von dem Gasgenerator (
14 ) zu dem gegenüberliegenden Ende (30 ) des Schlauchelements (24 ) kontinuierlich zunimmt. - Gasverteilungsvorrichtung für eine Airbagvorrichtung, mit einem Schlauchelement (
24 ) mit flexibler Wandung (20 ), dadurch gekennzeichnet, daß das flexible Schlauchelement (24 ) aus einem Faserstoff mit zonenweise ungleicher Wanddurchlässigkeit besteht. - Gasverteilungsvorrichtung nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch eine Ausbildung gemäß einem der kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 2 bis 5.
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- 1999-09-24 DE DE1999145779 patent/DE19945779B4/de not_active Expired - Fee Related
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