Die Erfindung betrifft eine Halbleiterstruktur mit einer aus
einer Metallisierungsschicht und einer dielelektrischen
Schicht gebildeten Schichtstruktur, wobei die Metallisie
rungsschicht strukturiert ist und Kontaktflächen aufweist,
und wobei die dielektrische Schicht aus einem abscheidbaren
Material besteht und die Metallisierungsschicht bedeckt. Eine
derartige Halbleiterstruktur ist beispielsweise aus der
JP 9-289247 A bekannt.
Derartige Schichtstrukturen sind in vielen modernen Halblei
terstrukturen vorhanden, in denen auf der Substratoberfläche
angeordnete Bauelemente durch mehrere darüberliegende Metall
schichten miteinander verschaltet sind. Die Metallschichten
in solchen Mehrlagen-Metallisierungen sind durch dazwischen
liegende dielektrische Schichten gegeneinander isoliert. Die
Leitbahnstrukturen der einzelnen Metallebenen werden durch
sogenannte Vias miteinander verbunden, wozu in den Metallebe
nen Kontaktflächen ausgebildet sind. Diese Kontaktflächen
sind breiter als die Leitbahnen selbst und sind meist am Rand
der Halbleiterstruktur unterhalb von Bond-Pads angeordnet.
Über den strukturierten Metallisierungsebenen sind jeweils
ein Dielektrikum als ILD (interlevel dielectric layer) abge
schieden. Zum Abscheiden hat sich der Einsatz eines induktiv
gekoppelten High-Density-Plasmas (HDP) bewährt, mit dem auch
schmale Gräben zwischen Metallisierungsbahnen zuverlässig
lückenlos gefüllt werden. Bei der Abscheidung mit Hilfe des
HDP-Verfahrens entstehen über den Metallisierungsbahnen Erhe
bungen des Dielektrikums. Diese Erhebungen können mit Verfah
ren zur Planarisierung wie dem chemisch-mechanischen Polieren
nicht vollständig beseitigt werden und bilden damit Fehler
quellen für nachfolgende Prozeßschritte. Es entstehen bei
spielsweise schwer voraussehbare Koppelkapazitäten zwischen
benachbarten Metallisierungsebenen. Das Verhalten der Halbleiterstruktur
bei der Durchführung analoger Funktionen wird
weniger vorhersehbar. Auch die Performance lithographischer
Techniken wird begrenzt. Insbesondere die DUV-Lithographie
erfordert in Verbindung mit der Metallätzung durch reaktive
Ionen (Reactive Ion Etching; RIE) eine hohe Planarität der
dielektrischen Schichten.
Die auftretenden Erhebungen des Dielektrikums sind besonders
hoch über großflächigen Bereichen der darunterliegenden Me
tallisierungsschicht. Insbesondere Kontaktflächen, wie z. B.
Verbindungen der Metallisierungsebenen untereinander dienen,
werden durch eine dielektrische Schicht der vollen Abscheide
dicke bedeckt. Im Gegensatz zu den schmaleren Leitbahnen, die
von einem vergleichsweise niedrigen Wall des Dielektrikums
bedeckt sind, können die Kontaktflächen nicht beliebig ver
kleinert werden, weil die darüber in das Dielektrikum einzu
bringende Vias trotz etwaiger Belichtungsfehler zielsicher
mit der Kontaktfläche verbunden werden müssen.
Auf der vergleichsweise großen Kontaktfläche wird daher das
Dielektrikum mit der gleichen Abscheidedicke wie zwischen den
Leitbahnen abgeschieden. Die dadurch entstehenden Erhebungen
führen zu den erwähnten Nachteilen.
Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Halblei
terstruktur bereitzustellen, bei der diese Erhebungen weitge
hend vermieden werden, ohne daß die Kontaktflächen verklei
nert werden müssen und dann zu Fehlerquellen bei der Via-
Kontaktierung führen.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelost, daß die
Kontaktflächen aus vielen zusammenhängenden Einzelstrukturen
ausgebildet sind, und daß die Einzelstrukturen so schmal
sind, daß das abscheidbare Material über den Einzelstrukturen
keine Flachen ausbildet, die parallel zur Metallisierungsschicht
verlaufen. Jede Erhebung über einen Metallisierungs
steg besitzt zwei schräg verlaufende Flanken, die im Falle
schmaler Stege über deren Mitte zusammenlaufen oder im Falle
breiter Stege eine zum Substrat und der Metallisierungsebene
parallele Oberfläche begrenzen. Die Höhe dieser Oberfläche
über dem Steg entspricht der Abscheidedicke. Erfindungsgemäß
wird ausgenutzt, daß schmale Stege von im Vergleich zur Ab
scheidedicke flachen, dachförmig ausgebildeten Erhebungen be
deckt sind. Wird die herkömmlich massive Kontaktfläche durch
ein Raster oder Netz zusammenhängender Einzelstrukturen, etwa
Linien ausgebildet, so werden die Gräben bzw. Öffnungen da
zwischen mit dem Dielektrikum gefüllt. Das kontaktlochbilden
de Raster aus Leitbahnen wird lediglich durch ein flaches Ra
ster aus niedrigen Erhebungen des Dielektrikums bedeckt, die
leichter zu planarisieren sind als massive Erhebungen und un
ter Umständen aufgrund ihrer geringen Höhe nicht entfernt zu
werden brauchen. Da die Einzelstrukturen zusammenhängen,
bleibt die Funktion des Rasters als Kontaktfläche unbeein
trächtigt.
Die zusätzliche Breite der Einzelstrukturen wird durch den
Winkel zwischen den Flanken der Erhebungen und der Substrat-
Metallisierungsebene bestimmt. Erfindungsgemäß sind die Ein
zelstrukturen so schmal, daß die Flanken der Erhebungen des
Dielektrikums aneinanderstoßen und somit niedriger sind als
die Dicke, mit der das Dielektrikum über Gräben abgeschieden
wird.
Eine bevorzugte Ausführungsform sieht vor, daß die Einzel
strukturen schmaler sind als die doppelte Dicke, mit der die
dielektrische Schicht zwischen Strukturen der Metallisie
rungsschicht abgeschieden ist. Diese Grenzbreite entspricht
einem Flankenwinkel von 45°. Eine weitere Ausführungsform
sieht vor, daß die Breite der Einzelstrukturen der Struktur
breite entspricht, mit der die Halbleiterstruktur hergestellt
ist. Dadurch werden die Erhebungen über den Kontaktflächen so
niedrig wie möglich gehalten.
Weitere, auf die Rasterstruktur der Kontaktflächen gerichtete
Ausführungsformen sehen vor, daß die Einzelstrukturen ein
Gitter paralleler Linienstrukturen oder ein Netz sich kreu
zender Linienstrukturen bilden.
Die dielektrische Schicht ist vorzugsweise eine durch ein
High-Density-Plasma abgeschiedene Schicht. Die Metallisie
rungsschicht enthält vorzugsweise Aluminium oder auch Kupfer.
Vorzugsweise sind oberhalb und/oder unterhalb der Schicht
struktur weitere Schichtstrukturen aus Metallisierungsschich
ten und dielektrische Schichten angeordnet, so daß die Metal
lisierungsschichten eine Mehrlagenmetallisierung bilden. Die
Kontaktflächen der Metallisierungsschichten sind vorzugsweise
unterhalb von Bond-Pads angeordnet. Die Halbleiterstruktur
ist vorzugsweise ein Embedded DRAM.
Die einzelnen Ebenen einer Mehrlagenmetallisierung werden
über die in die dazwischenliegenden dielektrischen Schichten
eingebrachten Vias verbunden. Die Kontaktflächen befinden
sich in der Regel am Rand eines Halbleitersubstrats, in der
Regel unterhalb von Bond-Pads. Bei dieser Anordnung bietet
die Erfindung den zusätzlichen Vorteil, daß unterhalb der
Bond-Pads (die durch die oberste Metallisierung gebildet wer
den und daher nicht strukturiert zu werden brauchen) durchge
hende, bis zum Substrat reichende Oxidstützen ausgebildet
werden. Bei herkömmlichen Halbleiterstrukturen besteht unter
halb der Bond-Pads durch die wechselnde Folge von massiven
Metallkontaktflächen und Oxidschichten die Gefahr eines Zer
brechens unter dem Druck des aufzusetzenden Bonddrahtes. Auch
beim Aufsetzen von Prüfnadeln auf die einzelnen Kontaktflä
chen zu Testzwecken kommt es häufig zu Rißbildungen unter dem
Druck der Prüfnadel. Durch die erfindungsgemäß strukturierten
und mit dem Dielektrikum gefüllten Kontaktflächen wird der
Druck durch die Kontaktflächen hindurch auf das Substrat
übertragen; Brüche treten nicht mehr auf. Der Einsatz der
vorliegenden Erfindung bietet sich insbesondere bei Embedded
DRAMs an, die unter Umständen einige Hundert Bond-Pads mit
darunter befindlichen Kontaktflächenstapeln aufweisen.
Die Erfindung wird nachsehend anhand der Fig. 1 bis 4 er
läutert. Es zeigen:
Fig. 1 HDP-Abscheideprofile bei variabler Abscheidedicke,
Fig. 2 Abscheideprofile bei variabler Strukturbreite,
Fig. 3 Höhenverläufe verschieden breiter Strukturen vor und
nach dem chemisch-mechanischen Polieren und
Fig. 4 Beispiele für Füllstrukturen der Kontaktflächen.
In Fig. 1 sind verschiedenen Abscheidedicken A entsprechende
Abscheideprofile anhand einer einzelnen auf einem Substrat S
angeordneten Struktur der Breite B dargestellt. Bei einem an
genommenen Flankenwinkel von 45° stoßen die rechte und die
linke Flanke der abgeschiedenen Erhebung des Dielektrikums
gerade bei einer Abscheidedicke der halben Breite der Struk
tur zusammen (durchgezogene Linie). Bei geringeren Abscheide
dicken im Vergleich zur Strukturbreite B entsteht über der
Struktur eine durch eine parallel zur Substratoberfläche ver
laufende Fläche begrenzte Erhebung (gestrichelte Linie). Ist
die Abscheidedicke größer als die halbe Strukturbreite, ent
steht wiederum eine Erhebung mit aneinanderstoßenden Flanken,
diese ragt jedoch wegen der dickeren Abscheidung in den Grä
ben weniger hoch aus der Kontur des Dielektrikums heraus
(strichpunktierte Linie).
Bei der Abscheidung des Dielektrikums auf der Metallisie
rungsebene wird die Abscheidedicke stets größer gewählt als
die Strukturhöhe der Metallisierungsbahnen. Das sich ergeben
de Strukturprofil bei verschieden breiten Metallisierungsbah
nen ist in Fig. 2 dargestellt. Auf dem Substrat S sind eine
strukturierte Metallisierungsschicht 1 und eine darauf abge
schiedene dielektrische Schicht 2 aufgebracht. Die Metalli
sierungsschicht weist eine massive Kontaktfläche 1, eine
schmale Leitbahn 5 und ein Gitter aus drei schmalen Leitbah
nen 4 auf. über der breiten, massiven Kontaktfläche 1 ent
steht eine Erhebung, deren Höhe der Abscheidedicke ent
spricht, und die ca. 80% der Abscheidedicke über die Oberflä
che der Grabenfüllung hinausragt. Die deutlich schmalere
Leitbahn 5 ist von einer Erhebung bedeckt, deren Flanken sich
ca. ein Drittel der Abscheidedicke über die Grabenfüllung er
heben. Die noch schmaleren Leitbahnen 4 verursachen bei der
Abscheidung des Dielektrikums kleinste Erhebungen, die, falls
überhaupt notwendig, noch leichter zu planarisieren sind.
Die in Fig. 2 schematisch dargestellte Oberflächenkontur des
Dielektrikums ist in Fig. 3 für verschiedene tatsächliche
Strukturbreiten dargestellt. Aufgetragen sind gemessene Stu
fenhöhen nach der HDP-Abscheidung, d. h. vor einer Planari
sierung, und nach der Planarisierung durch chemisch-
mechanisches Polieren. Es ist zu erkennen, daß vor dem Plana
risieren Leitbahnen einer Strukturbreite ab etwa 10 µm fast
genauso hohe Erhebungen verursachen wie breite Kontaktflächen
von z. B. 0,1 mm. Schmale Linien von ca. 400 Nanometern Brei
te erzeugen - auch dicht neben einander angeordnet - eine Er
hebung von lediglich 1 µm Höhe im Vergleich zu etwa 5,5 µm
bei breiten Strukturen. Durch Planarisieren läßt sich diese
Stufe fast vollständig abtragen, wohingegen breitere Struktu
ren lediglich bis auf Resterhebungen einer Höhe von bis zu
1,2 µm zu planarisieren sind. Die fast vollständige Planari
sierbarkeit des Rasters von Linien von 400 Nanometern Breite
ist auch eine Folge des Umstands, daß über diesem Raster
nicht nur kleine, sondern auch isolierte Erhebungen auftreten.
Diese sind leichter zu planarisieren als eine kompakte,
sich über eine große Grundfläche erstreckende Erhebung. Fig.
4 zeigt als Beispiele für eine Rasterung solcher schmaler
Leitbahnen ein Gitter paralleler Linienstrukturen 4 und ein
Netz sich kreuzender Linienstrukturen, jeweils von einem Rah
men 6 umgeben.