DE19942322A1 - Untersetzungsgetriebe für Dreh- und Schwenkbewegungen - Google Patents
Untersetzungsgetriebe für Dreh- und SchwenkbewegungenInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Untersetzungsgetriebe für Dreh- und Schwenkbewegungen, insbesondere für Meß- und Antriebseinheiten, welches an die zu vermessende Einheit oder den Antrieb ankoppelbar ist und welches eine untersetzte, den Meßbereich erweiternde Meßbewegung oder eine stark untersetzte Antriebsbewegung erzeugt. Das Getriebe ist dabei als differentielles Planetengetriebe auf einer Gestellplatte gemeinsam mit einer drehbar gelagerten Winkelblende montiert, die den Drehwinkel und/oder die Rundenzahl des zu vermessenden Objektes lichtoptisch anzeigbar macht. Das differentielle Planetengetriebe besteht aus einem als Wechselrad ausgebildeten Antriebsrad, welches mit der zu vermessenden Welle kämmt. Neben dem Antriebsrad ist ein innenverzahntes ringförmig ausgebildetes Referenzrad gestellfest angebracht, wobei zwischen einem auf der Nabe des Antriebsrades sitzenden Ritzel und der Innenverzahnung des Referenzrades ein Planetenrad angeordnet ist, das sowohl mit der Innenradverzahnung als auch mit einem Abtriebsrad im Eingriff steht, das gegenüber dem Referenzrad eine geänderte Zähnezahl aufweist, wobei das Abtriebsrad mit einem Schwenkhebel in eine Klaue der Winkelblende eingreift und Antriebsrad, Referenzrad, Abtriebsrad und Ritzel konzentrisch zu einer gemeinsamen Rotationsachse angeordnet sind.
Description
Die Erfindung betrifft ein Untersetzungsgetriebe für Dreh- und
Schwenkbewegungen, insbesondere für Meß- und Antriebseinheiten,
welches an die zu vermessende Einheit oder den Antrieb ankoppel
bar ist und welches eine untersetzte, den Meßbereich erweiternde
Meßbewegung oder eine stark untersetzte Antriebsbewegung er
zeugt.
Untersetzungsgetriebe für Dreh- und Schwenkbewegungen sind bei
spielsweise bei Fahrsimulatoren bekannt. Dort wird meistens auf
elektronischem Wege der Drehwinkel eines Lenkrades in Form einer
3D-Simulation auf einem Bildschirm für die Darstellung eines
Fahrzustandes verwertet.
Neuerdings werden Drehwinkelmeß- und Rundenzählvorrichtungen
auch für Lenkwinkelsensoren bei Kraftfahrzeugen benötigt. Hier
bestehen allerdings spezielle Anforderungen hinsichtlich der
Einbaumaße, der Funktionssicherheit und der Genauigkeit der
Meßvorrichtung.
Aus der DE 44 09 892 A1 ist ein Lenkwinkelsensor der eingangs
genannten Art bekannt. Er besteht aus einer ersten Sensorein
heit, dessen Rotor an die Drehbewegung des Lenkrades gekoppelt
ist und einer zweiten Sensoreinheit, die eine Rundenzählung
vornimmt. Der Rotor der zweiten Sensoreinheit ist daher mit
einem getrieblichen Untersetzungsverhältnis von 4 : 1 nach Art
eines Planetengetriebes mit dem Rotor der ersten Sensoreinheit
verbunden. Die Drehachsen der beiden Rotoren sind konzentrisch
zueinander angeordnet, wobei der innenliegende Rotor drehfest
mit der Lenkspindel verbunden ist und bei einer Drehung des
Lenkrades den über das Planetengetriebe angetriebenen außenlie
genden Rotor der zweiten Sensoreinheit antreibt.
Die konzentrische Anordnung zwischen der Lenkspindel, dem Rotor
der ersten Sensoreinheit und dem Rotor der zweiten Sensoreinheit
bewirkt, daß der bekannte Lenkwinkelsensor in radialer Erstrec
kung zur Längsachse einen relativ groß bemessenen Einbauraum
benötigt. Ferner benutzen die bekannten Lenkwinkelsensoren als
Codierung für die Sensoreinheit magnetische Markierungen nach
Art eines Gray-Codes und als Detektionseinrichtung sogenannte
Hallsensoren, die zum Abtasten der Magnetcodierung am Umfang der
Codescheibe angeordnet sind. Hierdurch werden relativ aufwendi
ge, Platz beanspruchende Hardware-Komponenten benötigt.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Drehwin
kelmeß- und Rundenzählantrieb für Wellenachsen oder Radpositio
nierungen zu entwickeln, der eine Meßgenauigkeit von ≦ 0,5 Bo
gengrad innerhalb eines Temperaturbereichs von -40 bis +80°
aufweist und dessen maximaler Durchmesser < 2 mal Lenkrohrdurch
messer ist bei einer maximalen Gehäusetiefe von 1/2 Lenkrohr
durchmesser.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die in dem Patentan
spruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
Ein Untersetzungsgetriebe für Meß- und Antriebszwecke kann bei
spielsweise in einen Lenkwinkelsensor zum Bestimmen der absolu
ten Winkelstellung des Lenkrades eines Kraftzeuges integriert
sein. Hierbei wird eine erste Sensoreinheit, bestehend aus einem
eine erste Codierung tragenden, an die Drehbewegung des Lenkra
des gekoppelten Rotor und aus einer statorseitig angeordneten
Detektionseinrichtung zum Abtasten der Codierung des Rotors
innerhalb eines Winkelsegments aus dem gesamten Lenkraddreh
bereich mit einer zweiten Sensoreinheit verbunden. Die zweite
Sensoreinheit besteht aus einem getrieblich an den Rotor der
ersten Sensoreinheit gekoppelten Rotor, einer durch den Rotor
bewegbaren Codierung und einer statorseitig angeordneten Detek
tionseinrichtung zum Abtasten dieser Codierung innerhalb des
gesamten Lenkraddrehbereiches.
Die Detektionseinrichtung der ersten Sensoreinheit kann durch
eine Vielzahl aneinandergrenzender Wandlerelemente als Sensor
array ausgebildet sein, wobei diese Sensor array sowohl zum
Abtasten der Codierung des Rotors der ersten Sensoreinheit als
auch zum Abtasten der Codierung der zweiten Sensoreinheit ge
eignet ist. Der Rotor der ersten Sensoreinheit ist als Code
scheibe ausgebildet und das Sensor array mit seiner Längser
streckung radial zur Drehachse der Codescheibe und mit seinen
Wandlerelementen zu der die Codierung tragenden Flachseite der
Codescheibe angeordnet.
Die getriebliche Kopplung des Rotors der zweiten Sensoreinheit
an den Rotor der ersten Sensoreinheit wird durch ein differen
tielles Planetengetriebe realisiert, das ein als Wechselrad
ausgebildetes, mit dem Rotor der ersten Sensoreinheit kämmendes
Antriebsrad und neben dem Antriebsrad ein innenverzahntes, ring
förmig ausgebildetes, gestellfest angeordnetes Referenzrad um
faßt. Zwischen einem auf der Nabe des Antriebsrades sitzenden
Ritzel und der Innenverzahnung des Referenzrades ist ein Plane
tenrad angeordnet, das sowohl mit der Innenradverzahnung als
auch mit dem als Abtriebsrad des Getriebes ausgebildeten, gegen
über dem Referenzrad eine geänderte Zähnezahl aufweisenden Rotor
der zweiten Sensoreinheit im Eingriff steht. Der Rotor greift
dann mit einem Schwenkhebel in eine Klaue eines die Codierung
der zweiten Sensoreinheit tragenden, schwenkbar zwischen dem
Rotor und der Sensor array gelagerten Arm ein.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines Ausführungsbei
spieles näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 Querschnitt durch ein erfindungsgemäßes miniaturisier
tes Getriebe,
Fig. 2 Gesamtansicht mit Lenkgetriebe.
Gemäß Fig. 1 ist das Antriebsrad 1 auf einer Achse 7 angeord
net, die in der Gestellplatte 10 und Deckplatte 11 gelagert ist.
Ebenfalls auf der Achse 7 ist ein Abtriebsrad 9 gelagert, das
als Hohlrad ausgebildet ist und eine Innenverzahnung 9a auf
weist.
Zwischen Innenverzahnung 9a und Ritzel 12 des Antriebsrades 1
befindet sich ein Planetenrad 6. Bei einer Bewegung des An
triebsrades 1 wird die Drehbewegung über das Planetenrad 6 auf
das Abtriebsrad 9 übertragen, an dessen äußerem Umfang ein
Schwenkhebel 3 ausgebildet ist. Dieser Schwenkhebel 3 steckt in
einer Klaue 4, die mit einer drehbaren Winkelblende 13 verbunden
ist. Die Welle der drehbaren Winkelblende ist an der Gestell
platte (10) fest montiert.
Anhand der Fig. 2 kann der Bewegungsvorgang im einzelnen erläu
tert werden. Sobald das Antriebsrad 1 von dem zu vermessenden
Objekt 14 bewegt wird, dreht sich auch das als Nabe des An
triebsrades ausgebildete Ritzel 12.
Zusammen mit dem Ritzel 12 wird das Planetenrad 6 in Bewegung
gesetzt, wobei es auf der Innenverzahnung 9a des Abtriebsrades
abrollt.
Wegen der Zähnezahldifferenz zwischen Abtriebsrad 9 und Refe
renzrad 2 wird bei dem Umlauf des Planetenrades 6 das Abtriebs
rad 9 bewegt und damit der Schwenkhebel 3, der in der Klaue 4
steckt.
Als Beispiel für das erfindungsgemäße Untersetzungsgetriebe ist
eine Drehwinkelmeß- und Rundenzählvorrichtung in Fig. 2 darge
stellt. Man erkennt das Lenkgetriebe 15, die Lenksäule 16 und
den Antriebszahnkranz 17, der mit dem Antriebsrad 1 kämmt.
Auf der Abtriebsseite ist die mit der Klaue 4 verbundene Winkel
blende 18 zu erkennen, die einen Winkelbereich 19 des Sensors 20
überstreicht. Aus Platzgründen sind die Antriebs- und Abtriebs
räder ineinander gesteckt, wobei konzentrisch zum und innerhalb
des Antriebsrades 1 das innenverzahnte Referenzrad 2 ortsfest
angebracht ist, dessen Innenverzahnung ein ebenfalls innen ver
zahntes Abtriebsrad 9 mit gegenüber dem Referenzrad 2 geänderter
Zähnezahl umgreift.
Das Ritzel des Antriebsrades 1 treibt ein Planetenrad 6, so daß
das Planetenrad in dem Referenzrad 2 und gleichzeitig in dem
Abtriebsrad 9 abwälzt. Durch die Zähnezahldifferenz zwischen
Referenzrad 2 und Abtriebsrad 9 und infolge des gemeinsamen
Abwälzens des Planetenrades 6 wird eine Schwenken des Abtriebs
rades bewirkt.
Das Antriebsrad 1, das Referenzrad 2 und Abtriebsrad 9 können
eine zylinderförmige Baueinheit bilden, deren Planflächen aus
jeweils einer Seitenfläche von Antriebs- und Abtriebsrad beste
hen und deren Zylindermantelfäche von der Ringfläche des Refe
renzrades gebildet werden. Dadurch wird das erfindungsgemäße
Untersetzungsgetriebe als eine kompakte, in unterschiedlichen
Meß- und Antriebseinheiten integrierbare Baueinheit realisiert.
Als Variante zu dem in Fig. 1 dargestellten Anwendungsbeispiel
kann das Antriebsrad auch als Kupplung ausgebildet sein und das
Abtriebsrad einen zentralen Wellenausgang ausweisen, der die
Übertragung des Abtriebs auf andere Wellen, Zahnräder oder Dreh
teile ermöglicht. Das kuppelbare Antriebsrad soll - je nach
Schaltzustand - die Verbindung zu einer Antriebseinheit her
stellen.
In einer Weiterentwicklung des erfindungsgemäßen Untersetzungs
getriebes sind die Gestellplatte bzw. die Deckplatte des An
triebs bzw. Abtriebs derart ausgebildet, daß sie direkt mit
einem Antrieb oder mit einem Abtrieb zu einer Einheit verbunden
werden können. Dieses erfolgt zweckmäßigerweise über entspre
chend ausgebildete Flansche, die beispielsweise durch Schrauben
oder Klemmverschlüsse lösbar miteinander verbunden sind.
Die Antriebseinheit kann auch aus einem linear bewegten Schlit
ten, beispielweise von Bearbeitungsmaschinen oder Textilmaschi
nen bestehen. Dann wird die Linearbewegung über einen geeigneten
Bewegungswandler in einer Eingangs-Drehbewegung des Getriebes
umgewandelt. Analog zu dem eingangs beschriebenen Anwendungsfall
"Lenkwinkelsensor" kann eine inkrementale Wegmessung der Maschi
ne übergeeignete Detektionseinrichtungen, wie z. B. Taktschei
ben, erfolgen und die Signale über das erfindungsgemäße Unter
setzungsgetriebe in eine Endschalterfunktion für die Linearbewe
gung überführt werden.
Claims (5)
1. Untersetzungsgetriebe für Dreh- und Schwenkbewegungen, ins
besondere für Meß- und Antriebseinheiten, welches an die zu
vermessende Einheit oder den Antrieb ankoppelbar ist und
welches eine untersetzte, den Meßbereich erweiternde Meß
bewegung oder eine stark untersetzte Antriebsbewegung er
zeugt,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Getriebe als differentielles Planetengetriebe auf einer Gestellplatte (10) gemeinsam mit einer drehbar gela gerten Winkelblende (13) montiert ist, die den Drehwinkel und/oder die Rundenzahl des zu vermessenden Objektes licht optisch anzeigbar macht,
wobei das differentielle Planetengetriebe aus einem als Wechselrad ausgebildeten Antriebsrad (1) besteht, welches mit der zu vermessenden Welle kämmt,
daß neben dem Antriebsrad (1) ein innenverzahntes ringför mig ausgebildetes Referenzrad (2) gestellfest angebracht ist, wobei zwischen einem auf der Nabe des Antriebsrades (1) sitzenden Ritzel (12) und der Innenverzahnung (12a) des Referenzrades (2) ein Planetenrad (6) angeordnet ist, das sowohl mit der Innenradverzahnung (12a) als auch mit einem Abtriebsrad (9) im Eingriff steht, das gegenüber dem Refe renzrad (2) eine geänderte Zähnezahl aufweist,
und daß das Abtriebsrad (9) mit einem Schwenkhebel (3) in eine Klaue (4) der Winkelblende (13) eingreift, wobei An triebsrad (1), Referenzrad (2), Abtriebsrad (9) und Ritzel (12) konzentrisch zu einer gemeinsamen Rotationsachse (5) angeordnet sind.
daß das Getriebe als differentielles Planetengetriebe auf einer Gestellplatte (10) gemeinsam mit einer drehbar gela gerten Winkelblende (13) montiert ist, die den Drehwinkel und/oder die Rundenzahl des zu vermessenden Objektes licht optisch anzeigbar macht,
wobei das differentielle Planetengetriebe aus einem als Wechselrad ausgebildeten Antriebsrad (1) besteht, welches mit der zu vermessenden Welle kämmt,
daß neben dem Antriebsrad (1) ein innenverzahntes ringför mig ausgebildetes Referenzrad (2) gestellfest angebracht ist, wobei zwischen einem auf der Nabe des Antriebsrades (1) sitzenden Ritzel (12) und der Innenverzahnung (12a) des Referenzrades (2) ein Planetenrad (6) angeordnet ist, das sowohl mit der Innenradverzahnung (12a) als auch mit einem Abtriebsrad (9) im Eingriff steht, das gegenüber dem Refe renzrad (2) eine geänderte Zähnezahl aufweist,
und daß das Abtriebsrad (9) mit einem Schwenkhebel (3) in eine Klaue (4) der Winkelblende (13) eingreift, wobei An triebsrad (1), Referenzrad (2), Abtriebsrad (9) und Ritzel (12) konzentrisch zu einer gemeinsamen Rotationsachse (5) angeordnet sind.
2. Drehwinkelmeß- und Rundenzählvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Winkelblende (13) unter einer Federvorspannung
gehalten wird.
3. Untersetzungsgetriebe nach einem der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß parallel zur Gestellplatte (10) eine Deckplatte (11)
angeordnet ist, in der die Achse (7) und die Winkelblende
(13) gelagert sind.
4. Untersetzungsgetriebe nach einem der vorhergehenden An
sprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Antriebsrad (1) als Kupplung zu einer Antriebsein
heit ausgebildet ist und das Abtriebsrad (9) einen zen
tralen Wellenausgang aufweist, welcher als Abtriebseinheit
ausgebildet ist.
5. Untersetzungsgetriebe nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Antriebs- und Abtriebseinheit in Gestellplatte und
Deckplatte gelagert sind, wobei das Getriebe an den Antrieb
angeflanscht und mit ihm eine Einheit bildet.
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