DE19940777B4 - Fahrzeugreifen - Google Patents
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Abstract
Es wird ein Fahrzeugreifen mit einer bezüglich ihrer Mitte ungleich profilierten Lauffläche beschrieben, wobei in einer Laufflächenhälfte eine umlaufende überbreite Rille mit einer Breite von wenigstens 30 mm und in der anderen Laufflächenhälfte zumindest zwei im Vergleich dazu schmälere, höchstens eine Breite von 15 mm aufweisende weitere Umfangsrillen vorgesehen sind.
Description
- Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugreifen mit einer bezüglich ihrer Mitte ungleich profilierten Lauffläche.
- Bei der Gestaltung des Laufflächenprofils von Fahrzeugreifen muß stets versucht werden, einer Mehrzahl von einander zum Teil widersprechenden Forderungen Rechnung zu tragen, wie z. B. dem Aqua- bzw. Hydroplaning-Verhalten, dem Laufflächenverschleiß, der Geräuschentwicklung, den Handling-Eigenschaften und dergleichen.
- Es ist bekannt, die Profile von Fahrzeugreifen zur Verbesserung des Aquaplaningverhaltens mit breiten Rillen auszugestalten, insbesondere einer sehr breiten Rille in Laufflächenmitte oder zwei vergleichsweise breiten Rillen beiderseits der Laufflächenmitte. Diese bekannten Laufflächengestaltungen sind jedoch stets mit dem Nachteil verbunden, daß mit einer durch Verbreiterung der Umfangsrillen verbundenen Verbesserung des Aqua- bzw. Hydroplaning-Verhaltens in gleicher Weise für die Beurteilung des betreffenden Reifens wichtige Eigenschaften, wie vor allem das Handling und die Geräuschentwicklung bzw. das Vorbeifahrgeräusch verschlechtert wurden.
-
US 5,360,043 A zeigt einen Fahrzeugreifen mit einer bezüglich der Mitte ungleich profilierten Lauffläche, wobei eine Laufflächenhälfte eine umlaufende breite Rille aufweist und die andere Laufflächenhälfte zwei im Vergleich zur breiten Rille schmälere Rillen. Die Breite der breiten Rille wird mit bis zu 10% der Laufflächenbreite angegeben. Die Breite der schmäleren Rillen beträgt 10%–33% der Breite der breiten Rille. -
JP 57-004409 A -
EP 0 686 516 A1 zeigt einen Fahrzeugreifen mit einer asymmetrisch profilierten Lauffläche, wobei eine überbreite Rille auf der fahrzeugbezogen außenliegenden Laufflächenhälfte und schmälere Rillen auf der innenliegenden Laufflächenhälfte angeordnet sind. -
EP 0 611 667 B1 zeigt einen Fahrzeugreifen mit einer breiten Rille mittig auf der Lauffläche und zwei schmäleren Rillen, die beiderseits der breiten Rille angeordnet sind. -
EP 0 738 616 A1 zeigt einen Fahrzeugreifen mit einer überbreiten Rille, die in der Mitte der Lauffläche angeordnet ist. Dort sind keine weiteren schmäleren, auf der außenliegenden Laufflächenhälfte angeordneten Rillen gezeigt. - Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Lauffläche eines Fahrzeugsreifens bei genereller Gewährleistung guter Handlingeigenschaften so zu gestalten, daß gleichzeitig ein sehr gutes Aqua- bzw. Hydroplaning-Verhalten und ein niedriges Vorbeifahrgeräusch erhalten werden.
- Gelöst wird diese Aufgabe nach der Erfindung durch die Merkmale des Patentanspruchs 1.
- Durch die Kombination einer in einer Hälfte der Reifenlauffläche gelegenen superbreiten Umfangsrille mit zumindest zwei im Vergleich dazu schmäleren Rillen, die in der anderen Reifenhälfte gelegen sind, gelingt es auf überraschende Weise, bei niedrigem Vorbeifahrgeräusch, insbesondere unter Vermeidung des bei Verwendung umlaufender Rillen gefürchteten Orgelpfeifens, d. h. dem Auftreten von Resonanzfrequenzen im 1 kHz-Bereich, ein gutes Aquaplaning-Verhalten sicherzustellen.
- Bevorzugt beträgt die Breite der überbreiten Rille zumindest mehr als 35 mm, während schmälere Rillen eine Breite von 15 mm und bevorzugt 10 mm und weniger aufweisen.
- In den erhabenen Profilflächenbereichen zwischen und seitlich der umlaufenden Rillen besteht hinsichtlich der Profilgestaltung durch Nuten und Feineinschnitte weitgehende Freiheit, wobei jedoch bevorzugt bezüglich der Umfangsebene des Reifens schräg verlaufende Nuten verwendet werden, um in der Aufstandsfläche ein Aufschlagen von Kanten der Nuten zu vermeiden. Feineinschnitte oder Lamelleneinschnitte können jedoch auch in Querrichtung verlaufend vorgesehen sein.
- Bei der Gesamtgestaltung des Profils ist darauf zu achten, daß der Positivanteil des Profils im äußeren Bereich größer als im fahrzeugbezogen inneren Bereich ist, um dem Handlingverhalten Rechnung zu tragen.
- Nach einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind zumindest die schmäler ausgebildeten Umfangsrillen durch bezüglich der Reifenmittenebene schräg verlaufende, kontinuierlich gekrümmte Nuten miteinander verbunden, die sich bevorzugt von der Reifenschulter bis in die Nähe der superbreiten Rille erstrecken und deren Neigung zur Umfangsrichtung zur Reifenschulter hin abnimmt.
- Weitere vorteilhafte Ausführungsvarianten der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben und werden bei der Beschreibung von Ausführungsbeispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung erläutert; in der Zeichnung zeigt:
-
1 die Aufstandsfläche eines nach dem Grundkonzept der vorliegenden Erfindung ausgebildeten Fahrzeugreifenprofils, -
2 eine Aufstandsfläche nach1 mit ergänzter Profilierung, -
3 eine Aufstandsfläche nach1 mit einer weiteren Variante einer ergänzten Profilierung, und -
4 eine Draufsicht auf einen Abschnitt eines erfindungsgemäßen Laufflächenprofils. -
1 zeigt eine Reifenaufstandsfläche eines erfindungsgemäßen Fahrzeugreifens, wobei die bezogen auf die Fahrzeuglaufrichtung innenliegende Laufflächenhälfte mit dem Bezugszeichen2 und die außenliegende Laufflächenhälfte mit dem Bezugszeichen3 gekennzeichnet ist. Beiderseits der Reifenmittenebene6 weist der erfindungsgemäße Fahrzeugreifen umlaufende Rillen4 ,5 auf, wobei wesentlich ist, daß zwei Arten von derartigen Umlaufrillen Verwendung finden, nämlich eine superbreite Umfangsrille4 und im Vergleich dazu deutlich schmälere Umfangsrillen5 . Die superbreite Umfangsrille4 ist außermittig angeordnet, und zwar vorzugsweise in der innenliegenden Laufflächenhälfte2 . Die Breite der superbreiten Umfangsrille wird im Regelfall im Bereich zwischen 35 und 50 mm liegen. - Die weniger breiten Umfangsrillen
5 , die gleiche, jedoch auch voneinander verschiedene Breite besitzen können, sollten eine Breite kleiner etwa 15 mm besitzen und liegen vorzugsweise im Bereich von 12 bis 4 mm. - Bei der Ausführungsvariante nach
1 sind die Abstände der jeweils innenliegenden Seitenwände7 ,8 der überbreiten Rille4 und der ihr benachbarten Rille5 von der Reifenmittenebene6 zumindest im wesentlichen gleich gewählt. -
2 zeigt die Reifenaufstandsfläche nach1 , wobei in den rillenfreien Bereichen zusätzliche Schrägnuten11 und zusätzliche umlaufende Schmalrillen13 vorgesehen sind, deren Breite deutlich geringer und vorzugsweise höchstens halb so groß wie die Breite der der superbreiten Umfangsrille4 zugeordneten Umfangsrillen5 ist und die sich bevorzugt in der reifenaußenseitigen Laufflächenhälfte3 befinden. - Durch die Schrägnuten wird in dem mittleren Laufflächenbereich eine Struktur von ineinandergreifenden, etwa gleich großen Dreieckblöcken geschaffen, wobei die Nuten zumindest mit einer umlaufenden Rille in Verbindung stehen und damit die Wasserableitung in der Aufstandsfläche im Bereich der schmaleren Rillen
5 ,13 unterstützen. - Die Schulterbereiche
12 sind in der Weise gestaltet, daß sie einen relativ hohen Positivanteil an Profil aufweisen, um das geforderte Handlingverhalten zu gewährleisten. Im gezeigten Ausführungsbeispiel sind in diesen Bereichen jeweils eine schmale Umfangsrille13 und mit dieser in Verbindung stehende, sich zum Außenrand der Aufstandsfläche erstreckende Schrägnuten11 vorgesehen, die sich vorzugsweise zu dem Außenrand der Schulterbereiche hin erweitern. - Das Ausführungsbeispiel nach
3 unterscheidet sich vom Ausführungsbeispiel nach2 im wesentlichen dadurch, daß die Schulterbereiche lediglich durch Schrägnuten geringer Breite, bzw. Lamelleneinschnitte in Einzelblöcke unterteilt sind und damit ein besonders hoher Positivanteil vorliegt, während die superbreite Rille4 und die beiden schmäleren Rippen5 , die beidseits der Mittenumfangsebene6 gelegen sind, durch Schrägnuten, die zur Bildung von im wesentlichen dreieckförmigen Blöcken führen, miteinander in Verbindung stehen. - Wie bereits erwähnt, ist für die Erfindung die Kombination einer superbreiten Rille mit wenigstens zwei schmäleren Umfangsrillen von Bedeutung, während die ergänzende Profilgestaltung eine Vielzahl von Varianten zuläßt.
-
4 zeigt ein konkretes Beispiel einer erfindungsgemäßen Profilgestaltung mit einer bezogen auf die Mittenumfangsebene6 in einer Laufflächenhälfte gelegenen superbreiten Rille4 und zwei in der anderen Laufflächenhälfte angeordneten weiteren Umfangsrillen5 , deren Breite jeweils weniger als ein Drittel der superbreiten Rille4 beträgt, die eine Mindestbreite von etwa 30 mm aufweist. - Die Umfangsrillen
4 ,5 sind im Regelfall als gerade Rillen ausgebildet, können aber von der geraden Form z. B. durch langgestreckte Wellung oder Zickzack-Form abweichen. Die Seitenwände dieser Umfangsrillen4 ,5 sind leicht geneigt, und nach einer bevorzugten Ausführungsform besitzt die superbreite Rille4 in ihrem Mittelbereich ein Plateau9 , das beidseitig von vertieften Bereichen10 begrenzt ist. - Der Positivanteil der mit der superbreiten Rille
4 und den im Vergleich dazu schmäleren Rillen5 versehenen Lauffläche ist durch Nuten11 und Feineinschnitte14 aufgelockert bzw. in Blöcke unterteilt, deren Begrenzungsränder insbesondere im Bereich zwischen den Reifenschultern spitzwinklig zur Reifenumfangsebene6 verlaufen. - Wie der Darstellung nach
4 zu entnehmen ist, sind die Nuten11 über ihre Länge kontinuierlich gekrümmt, wobei ein Teil dieser Nuten11 ausgehend von der Reifenschulter14 sich in Form eines gekrümmten Bogens über die schmäleren Umfangsrillen5 hinweg bis zur superbreiten Rille4 erstreckt und unter Beibehaltung oder Vergrößerung der Krümmung wieder zum Ausgangsschulterbereich zurückgeführt ist. In dieser Weise gekrümmt verlaufende Nuten14 sind in Umfangsrichtung des Reifens so gegeneinander versetzt, daß durch den von einer zusammenhängenden Nut gebildeten Halbbogen zumindest zwei gleichartige Nuthalbbögen geschnitten werden. Von diesen bogenförmig ausgeführten Nuten11 können unter Ausbildung einer symmetrischen Gestaltung gegensinnig gekrümmte Teilnuten abzweigen, wobei sich jeweils zwei benachbarte Teilnuten dieser Art kreuzen und mit Abstand vor den umlaufenden Rillen4 ,5 enden. - Die Tiefe der Nuten
11 ist über ihre Länge vorzugsweise unterschiedlich, jedoch ist die maximale Nuttiefe der superbreiten Rille im Regelfall stets etwas geringer als die Tiefe der umlaufenden Rillen4 ,5 . Lediglich in den Schulterbereichen12 sind die Nuten11 in der Weise geführt, daß sich in einem vergleichsweise schmalen äußeren Bereich zur Mittenumfangsebene6 senkrecht verlaufende Blockkanten ergeben. Ansonsten wird durch die gewählte Nutenführung sichergestellt, daß alle durch die Nuten entstehenden Blockkanten schräg zur Mittenumfangsebene6 verlaufen und damit Aufschlagkanten, die den Geräuschpegel erhöhen könnten, vermieden werden. - Bezugszeichenliste
-
- 1
- Reifenaufstandsfläche
- 2
- innenliegende Laufflächenhälfte
- 3
- außenliegende Laufflächenhälfte
- 4
- überbreite Rille
- 5
- schmale Rillen
- 6
- Reifenmittelebene
- 7
- innenliegende Seitenwand von 4
- 8
- innenliegende Seitenwand von 5
- 9
- Plateau
- 10
- vertiefte Bereiche
- 11
- Nuten
- 12
- Schulterbereich
- 13
- Zusatzrillen
- 14
- Feineinschnitte
Claims (14)
- Fahrzeugreifen mit einer bezüglich ihrer Mitte (
6 ) ungleich profilierten Lauffläche, wobei eine Laufflächenhälfte (2 ) zumindest eine umlaufende überbreite Rille (4 ) mit einer Breite von wenigstens 35 mm aufweist und die andere Laufflächenhälfte (3 ) zumindest zwei im Vergleich dazu schmälere, sich ebenfalls über den Reifenumfang erstreckende Rillen (5 ) aufweist, wobei die umlaufende überbreite Rille (4 ) in der fahrzeugbezogen innenliegenden Laufflächenhälfte (2 ) und die schmäleren Rillen (5 ) in der außenliegenden Laufflächenhälfte (3 ) vorgesehen sind und wobei die überbreite Rille (4 ) zumindest doppelt so breit ist wie die breiteste der schmäleren Rillen (5 ). - Fahrzeugreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der schmäleren Rillen (
5 ) etwa 15 mm und weniger beträgt. - Fahrzeugreifen nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Breite der schmäleren Rillen (
5 ) etwa 10 mm und weniger beträgt. - Fahrzeugreifen nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die in Umfangsrichtung verlaufenden Rillen (
4 ,5 ) als gerade Rillen ausgebildet sind. - Fahrzeugreifen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Abstände der jeweils auf die Lauffläche bezogen axial innenliegenden Seitenwände (
7 ,8 ) der überbreiten Rille (4 ) und der ihr benachbarten Rille (5 ) in der außenliegenden Laufflächenhälfte (3 ) von der Reifenmitte (6 ) gleich sind. - Fahrzeugreifen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die überbreite Rille (
4 ) über ihre Breite betrachtet unterschiedliche Tiefe aufweist. - Fahrzeugreifen nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Boden der überbreiten Rille (
4 ) im Mittelbereich ein Plateau (9 ) aufweist, das beiderseits von vertieften Bereichen (10 ) begrenzt ist. - Fahrzeugreifen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die überbreite Rille (
4 ) in der innenliegenden Laufflächenhälfte (2 ) eine Breite von etwa 40 mm aufweist und in der außenliegenden Laufflächenhälfte (3 ) zwei umlaufende Rillen (5 ) mit einer Breite von jeweils etwa 8 mm vorgesehen sind. - Fahrzeugreifen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Laufflächenbereiche zwischen den Rillen (
4 ,5 ) und seitlich der Rillen (4 ,5 ) mit Nuten (11 ) und/oder Feineinschnitten versehen sind, die zumindest ausserhalb der Reifenschulterbereiche (12 ) schräg zur Reifenumfangsrichtung und vorzugsweise mit sich ändernder Neigung verlaufen. - Fahrzeugreifen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Umfangsrillen (
4 ,5 ) zumindest zum Teil durch Schrägnuten (11 ) miteinander verbunden sind. - Fahrzeugreifen nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Neigung der Schrägnuten (
11 ) bezüglich der Reifenumfangsrichtung zu den Reifenschultern (12 ) hin abnimmt. - Fahrzeugreifen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die schräg zur Reifenumfangsrichtung verlaufenden Nuten (
11 ) über ihre Längserstreckung unterschiedliche und insbesondere zu den Reifenschultern (12 ) zunehmende oder zunächst zunehmende und dann wieder abnehmende Tiefe aufweisen. - Fahrzeugreifen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass zumindest die Mehrzahl der schräg verlaufenden Nuten (
11 ) kontinuierlich gekrümmt ausgebildet ist. - Fahrzeugreifen nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass in Ergänzung zu der überbreiten Rille (
4 ) und den im Vergleich dazu schmalen Rillen (5 ) zusätzliche Umfangsrillen (13 ) vorgesehen sind, deren Breite nur einen Bruchteil der schmalen Rillen (5 ) beträgt.
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Effective date: 20150303 |