DE19940277A1 - Verfahren zur Signalumsetzung eines modulierten reellwertigen analogen Bildsignals sowie zugehöriger Signalumsetzung - Google Patents
Verfahren zur Signalumsetzung eines modulierten reellwertigen analogen Bildsignals sowie zugehöriger SignalumsetzungInfo
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Abstract
Zur Signalumsetzung eines Bildsignals in Zwischenfrequenzlage erfolgt eine Überabtastung mit nachfolgender digitaler Filterung (2) und Umwandlung in ein komplexwertiges Digitalsignal. Eine zweimalige Frequenzverschiebung (3, 5) liefert ein reelles Ausgangssignal in einer anderen Zwischenfrequenzlage, die unabhängig ist von der Zwischenfrequenzlage des Eingangssignals. Bildsignale unterschiedlicher Norm können mit einer vorhandenen Schnittstelle weiterbehandelt werden.
Description
Bisherige Verfahren zur Verarbeitung von TV-
Zwischenfrequenzsignalen dienen im wesentlichen dazu,
Signale aus dem Basisband in analoge Signale in ZF- oder HF-
Lage bzw. analoge Signale in ZF- oder HF-Lage in analoge
Basisbandsignale umzusetzen. Hierzu werden fast
ausschließlich analoge Frequenzumsetzer benutzt.
Für die Einspeisung einzelner analoger TV-Signale in die
Aufbereitungseinheiten digitaler breitbandiger
Fernsehverteilsysteme werden ZF-Umsetzer eingesetzt, die
eine Umsetzung der TV-Signale aus den in verschiedenen
Ländern standardisierten Zwischenfrequenzlagen in eine für
das digitale System günstige, landesunabhängige
Zwischenfrequenzlage vornehmen. Diese Umsetzung erfolgte
bisher durch analoge Mischer und Filter bevor das Signal dem
A/D-Umsetzer zur Einspeisung in das digitale System
zugeführt wurde.
In der DE 44 26 935 A1 wird ein derartiges Verfahren
beschrieben, welches das Signal digital verarbeitet.
Kennzeichnend für das dortige Verfahren ist jedoch, daß die
Abtastfrequenz, bei der das System arbeitet, von der ZF-Lage
des TV-Signals bestimmt wird. Ferner arbeiten die
Komponenten des Systems dort nicht mit einer einheitlichen
Abtastfrequenz.
Aus der DE 197 03 079 A1 ist es bekannt, reellwertige
analoge Bildsignale in Zwischenfrequenzlage bezogen auf des
Nyquist-Theorem überabzutasten und anschließend mittels
einer komplexen Trägerschwingung umzusetzen und in einem
komplexen Bandpaßfilter einer Dezimation zu unterziehen. Das
Ausgangssignal zur Weiterverarbeitung ist somit ein
komplexes Bandpassignal. Mit bestimmten Bedingungen für die
Abtastfrequenz können Zwischenfrequenzsignale
unterschiedlicher Übertragungsnormen mit gleicher
Aufbereitungseinheit verarbeitet werden.
Bei einem Signalumsetzer für modulierte analoge TV-Signale
in Zwischenfrequenzlage gemäß der EP 06 83 607 B1 wird ein
TV-Signal in Zwischenfrequenzlage überabgetastet, einer
Digitalfilterung zur Bildung eines komplexwertigen
Digitalsignals sowie einer Abtastratenwandlung unterzogen.
Mittels einer komplexen Mischeinrichtung erfolgt eine
Frequenzverschiebung des Digitalsignals derart, daß seine
Mittenfrequenz bei der Frequenz Null erscheint. Das
komplexwertige Signal wird dann einem Digitalfilter zu
getrennten Behandlung des Realteils und des Imaginärteils
zugeführt.
Mit den Maßnahmen der Ansprüche 1 oder 5 ist es möglich,
Bildsignale unterschiedlicher ZF-Lagen auf eine einheitliche
digitale ZF-Lage umzusetzen, wobei die ZF-Lage des
Ausgangssignals unabhängig von der ZF-Lage des
Eingangssignals ist.
In den Unteransprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen
aufgezeigt.
Durch die Signalumsetzung mittels digitaler
Signalverarbeitung sind im allgemeinen keine analogen
Einrichtungen vor dem A/D-Umsetzer notwendig. Die Vorteile
der digitalen Signalverarbeitung können im gesamten
Signalverarbeitungspfad genutzt werden.
Bei der erfindungsgemäßen Lösung ist das Ausgangssignal
reellwertig und in Bandpaßlage verfügbar im Gegensatz zur
EP 06 83 071 B1, wo das Ausgangssignal komplex und in
Tiefpaßlage vorliegt. Bei der EP 06 83 071 B1 wird die B/G-
Normschnittstelle ersetzt, wohingegen bei der vorliegenden
Erfindung diejenigen ZF-Signale, die nicht der B/G-
Normschnittstelle entsprechen, in ein ZF-Signal umgesetzt
werden, so daß eine Behandlung mit einer vorhandenen B/G-
Normschnittstelle möglich ist. Es wird der A/D-Umsetzer der
B/G-Normschnittstelle durch eine erfindungsgemäße
Signalumsetzung ersetzt, wodurch andere Komponenten eines
vorhandenen Übertragungssystems unverändert weiter benutzt
werden können. Hierin unterscheidet sich die Erfindung auch
von der weiteren, eingangs zitierten Lösung.
Das Ausgangssignal nach der Erfindung ist frei wählbar in
Regel- oder Kehrlage verfügbar und kann je nach Bedarf ohne
erneute Umsetzung weiter verarbeitet werden. Der
Signalumsetzer nach der Erfindung zeichnet sich auch dadurch
aus, daß alle signalverarbeitenden Systemkomponenten mit der
Abtastfrequenz des digitalen Ausgangssignals arbeiten
können.
Eventuell vorhandene spektrale Störanteile außerhalb des
Nutzspektrums beeinflussen das Nutzsignal nicht. Solche
Störanteile können durch ein einfaches Halbbandfilter,
welches reelle Signale verarbeiten muß, unterdrückt werden.
Der erfindungsgemäße digitale Signalumsetzer besitzt
gegenüber den analogen Lösungen die Vorteile, das er exakt
reproduzierbar ist, keine Abgleicharbeiten erfordert und
seine charakteristischen Merkmale nicht durch Temperatur
änderungen oder Alterung beeinflußt werden. Außerdem können
die Anforderungen bezüglich des Amplitudenfrequenzgangs
beliebig genau vorgegeben werden und hängen ausschließlich
von der Wortbreite und der Zahl der Filterkoeffizienten ab.
Weiterhin besitzt der erfindungsgemäße Signalumsetzer einen
absolut linearen Phasengang, der mit analogen Einrichtungen
nur näherungsweise erreicht werden kann und insbesondere bei
TV-Signalen von großer Bedeutung ist.
An den digitalen Ausgang des erfindungsgemäßen Signalum
setzers kann entweder ein D/A-Umsetzer angeschlossen werden
oder das Signal kann direkt in eine digitale Aufbereitungs
anlage für TV-Signale eingespeist werden, so daß weitere
A/D- bzw. D/A-Umsetzungen entfallen. Damit ist eine durch
gehende digitale Signalverarbeitung in derartigen Systemen
möglich.
Anhand der Zeichnungen werden Ausführungsbeispiele der
Erfindung näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 ein Blockschaltbild der digitalen Signalumsetzung
nach der Erfindung,
Fig. 2 die Signalspektren innerhalb der Verarbeitungskette,
Fig. 3 ein reelles Halbband-Tiefpaßfilter,
Fig. 4 die Struktur eines modifizierten digitalen fA/4-
Modulators,
Fig. 5 ein reelles Halbbandfilter mit Dezimation und
Frequenzverschiebung,
Fig. 6 die Zustände eines Kreuzmultiplexers,
Fig. 7 ein reelles fA/4-Bandpaßfilter,
Fig. 8 ein Blockschaltbild für aufwandoptimiertes
Verfahren.
Die Erfindung wird im folgenden durch schematische
Darstellungen für ein Ausführungsbeispiel näher erklärt. Für
das Beispiel ist ein NTSC-TV-Signal in Zwischenfrequenzlage
gewählt.
Fig. 1 zeigt das Prinzip eines erfindungsgemäßen digitalen
TV-ZF-Umsetzers als Blockschaltbild. Nach einem eventuellen
analogen Vorfilter BP erfolgt die Abtastung mittels A/D-
Wandler 1. Es schließt sich ein digitales FIR-Filter 2 an,
dessen Ausgang mit einem Abwärtstaster beschaltet ist, der
die Abtastfrequenz fA auf die Hälfte reduziert. Das Filter
und der Abwärtstaster bilden gemeinsam einen komplexen
Dezimator. Am Ausgang des Abwärtstasters liegt ein komplexes
Signal vor, das mit Hilfe eines komplexen Trägers
anschließend in seiner Frequenzlage verschoben wird (Mischer
3). Ein Vorteil bei der Verschiebung des komplexen Signals
ist, daß keine zusätzlichen Spektralanteile entstehen, die
durch zusätzliche Filteroperationen unterdrückt werden
müßten.
Nach der Frequenzverschiebung folgt ein FIR-Filter 4, das
die Aufgabe hat, unerwünschte Spektralanteile, die auf eine
unzureichende Dämpfung des analogen Vorfilters BP
zurückzuführen sind oder durch nichtlineare Eigenschaften
des A/D-Umsetzers 1 entstehen, im interessierenden
Frequenzbereich zu unterdrücken. Daran schließt sich eine
erneute Frequenzverschiebung mit Hilfe eines komplexen
Trägers an (Mischer 5). Der Realteil des
frequenzverschobenen Signals repräsentiert das gewünschte
digitale TV-Signal in der ausgangsseitigen
Zwischenfrequenzlage. Die Berechnung des Realteils des
frequenzverschobenen Signals läßt sich besonders effizient
ohne Erzeugung eines digitalen Sinus- bzw. Kosinus-Signals
realisieren.
Falls erforderlich, können mit dem FIR-Filter 7 auch noch
die restlichen Störanteile außerhalb des Nutzbandes
unterdrückt werden.
Fig. 2 zeigt die zugehörigen spektralen Darstellungen der
Verarbeitungskette. Einander entsprechende Signale sind in
den Fig. 1 und 2 durch Bezugsziffern in Kreisen
gekennzeichnet.
Die Abtastung des analogen Signals erfolgt mit der doppelten
Abtastfrequenz fA des Ausgangssignals, also einer
Überabtastung um den Faktor 2. Es kann auch mit einem
anderen Überabtastfaktor gearbeitet werden. Durch die
Überabtastung ergeben sich geringere Anforderungen an das
analoge Vorfilter sowie breitere Übergangsbereiche der
digitalen Filter. Im Beispiel beträgt fA ~ 56 MHz. Diese
Frequenz läßt sich durch ganzzahlige Teilerfaktoren aus der
SDH-Hierarchie ableiten. Das Ausgangssignal soll in diesem
Beispiel eine Abtastfrequenz von ~ 28 MHz (½ fA) aufweisen.
Eine Abtastung des Bandpassignals mit ½ fA (28 MHz) ist
nicht möglich, da hierbei Aliasing auftreten würde. Erst bei
einer Abtastung mit 29 MHz würde Aliasing vermieden. Diese
Vorgehensweise würde aber bedeuten, daß die Abtastfrequenz
wieder von der ZF-Lage des TV-Signals abhängig wäre. Eine
Abtastratenumsetzung auf die geforderte ausgangsseitige
Abtastrate von 28 MHz wäre außerdem sehr schwierig. Durch
die relativ hohe Abtastfrequenz des A/D-Umsetzers 1 ergeben
sich nur geringe Anforderungen an das analoge Bandpaßfilter
BP vor dem A/D-Umsetzer 1.
Das komplexe digitale FIR-Filter 2 kann mit geringem Aufwand
durch ein Halbbandfilter CHBF ausgeführt werden. Durch eine
derartige Ausführung können bereits mit wenigen
Multiplikationen Filter mit hohem Grad und relativ steilen
Flanken erzielt werden. Somit können auch ZF-Signale, deren
Bandbreite von ¾ fA abweicht, noch verarbeitet werden. Durch
die Filterung entsteht ein komplexes Signal mit einer
Abtastfrequenz von 28 MHz (vgl. ).
Durch die Multiplikation mit einem digitalen Träger, d. h.
durch eine komplexen digitalen Mischer 3, wird das
digitalisierte und gefilterte Bildsignal derart verschoben,
daß die Bandgrenzen symmetrisch zur Frequenz Null liegen,
d. h. auch die Mittenfrequenz (vgl. ). Dadurch minimieren
sich die Anforderungen an das folgende Filter, indem die
Übergangsbereiche maximal breit werden. Die
Frequenzverschiebung kann mit einem numerischen Oszillator
(Numerical Controlled Oscillator NCO) erfolgen. Für
Abtastfrequenzen von ca. 30 MHz sind diese NCOs kommerziell
verfügbar. Für bestimmte ZF-Lagen des TV-Signals bzw.
spezielle Wahl von fA kann die Frequenzverschiebung durch
einen sogenannten fA/n-Modulator ersetzt werden, wodurch
sich ein noch geringerer Aufwand ergibt.
Im Bereich der halben Abtastfrequenz werden eventuell
vorhandene Störanteile durch ein digitales Filter 4,
insbesondere ein FIR-Filter unterdrückt, das vorteilhaft als
Halbbandfilter HBF ausgeführt werden kann, um eine
Beeinflussung des reellen Ausgangssignals durch diese
Störanteile zu verhindern.
Um ein reelles Signal am Ausgang zu erhalten, wird das
Spektrum mittels einem weiteren digitalen Mischer 5 derart
verschoben, daß es um ein ¼ fA zentriert ist (vgl. (4)).
Damit ergeben sich auch optimale Bedingungen für die weitere
Verarbeitung des Signals. Da am Ausgang nur der Realteil von
Interesse ist, läßt sich die Frequenzverschiebung und
Realteilbildung (Baugruppe 6) vorteilhaft kombinieren. Als
Ergebnis liegt ein reelles TV-ZF-Signal mit einer
Abtastfrequenz von 28 MHz vor, dessen Bandmitte bei ¼ fA
liegt (vgl. (5)).
Sollen auch noch unerwünschte Spektralanteile außerhalb des
Nutzbandes unterdrückt werden, so kann ausgangsseitig ein
reelles FIR-Bandpaßfilter 7, dessen Bandmitte ebenfalls bei
¼ fA liegt, nachgeschaltet werden. Es erweist sich als
vorteilhaft, diese Filteroperation nicht in einem der
vorangehenden Filter zu integrieren, daß sich diese dann
nicht mehr als Halbbandfilter ausführen ließen. Wird das
Bandpaß-FIR-Filter 7 aus dem Realteil eines fA/4
verschobenen Tiefpaßfilters gebildet, so ergibt sich in
Summe der geringste Rechenaufwand.
Nachfolgend werden auch vorteilhafte Ausgestaltungen der
Filter und Mischer vorgestellt.
Das FIR-Filter 2 zur Gewinnung des komplexen TV-Signals wird
als komplexes Halbbandfilter CHBF ausgeführt, dessen
Betragsfrequenzgang ungerade Symmetrie bezüglich ½ fA und im
Durchlaßbereich gerade Symmetrie bezüglich ¼ fA aufweist.
Das Filter geht aus einem reellen Halbband-Tiefpaßfilter aus
Fig. 3 hervor, dessen Koeffizienten gemäß folgender
Vorschrift
hn.exp(jn π/2) n = 0 . . . L-1
multipliziert werden.
Jeder zweite Wert des Halbbandfilters, mit Ausnahme des
Mittenkoeffizienten ist Null.
Das Filter 2 kann zusammen mit dem Abwärtstaster gemäß Fig.
8 aus einem Multiplexer 9, einem Verzögerungsglied 10 und
FIR-Filter 11 mit reeller symmetrischer Impulsantwort
realisiert werden, das nur noch N Multiplizierer bei einem
Gesamtfiltergrad von 4 N besitzt. Das FIR-Filter 11 und das
Verzögerungsglied 10 arbeiten bereits mir der
ausgangsseitigen Abtastfrequenz ½ fA. Die Länge des
Verzögerungsgliedes 10 ergibt sich aus folgender Beziehung
Wobei N die Anzahl der unterschiedlich Koeffizienten in der
zweiten Polyphase des Halbbandfilters ist. Alle
Koeffizienten, die den Wert Null besitzen, verursachen auf
diese Weise keinen Rechenaufwand.
Fig. 4 zeigt die Struktur eines modifizierten digitalen
fA/4-Modulators, an dessen Eingang ein komplexes Signal
anliegt, und der an seinem Ausgang ein reelles Signal
liefert. Der beschriebene Modulator besteht aus einem
eingangsseitigen Multiplexer 12, der abwechselnd den Real-
und Imaginärteil des Eingangssignals einem Inverter 13
zuführt, der jeweils zwei aufeinander folgende Werte
invertiert bzw. nicht invertiert. Der eingangsseitige
Multiplexer 12 verwirft dabei abwechselnd jeden zweiten
Abtastwert des Real- und Imaginärteils. Der ausgangsseitige
Multiplexer 14 fügt die entsprechenden Signalteile wieder
zusammen. Eine Synchronisiereinrichtung 15 sorgt für den
Gleichlauf des Multiplexers 12 und des Multiplexers 14. Die
Rechenvorschrift des Modulators ergibt sich folgendermaßen:
Re{an + jbn.exp(jn π/2)} ⇒ a0, -b1, -a2, b3, . . .
In der DE 44 26 935 A1 ist eine verwandte Struktur, die
einen fA/2-Modulator für ein reelles Signal realisiert,
angegeben. Sie wird dort als digitaler Doppel-Gegentakt-
Modulator bezeichnet.
Auch das Filter 4 zur Unterdrückung unerwünschter
Spektralanteile außerhalb des Nutzbandes kann vorteilhaft
als Halbbandfilter ausgeführt werden.
Fig. 5 (links) zeigt die Zerlegung des Filters in zwei
Polyphasen. Alle Abtastwerte des Eingangssignals, die nicht
für die Berechnung der entsprechenden Polyphasenkomponente
benötigt werden, sind durch Striche gekennzeichnet. Es ist
leicht zu erkennen, daß Polyphase 1 nur Abtastwerte mit
ungeraden Indizes und Polyphase 2 nur solche mit geraden
Indizes benötigt. Jede Polyphase arbeitet nur noch mit einem
Viertel der ursprünglichen Abtastfrequenz. Dieses Filter 4
kann vorteilhafter Weise mit der weiteren
Frequenzverschiebung kombiniert werden, wie nachfolgend noch
beschrieben wird.
Um unerwünschte Spektralanteile außerhalb des Nutzbandes
vorteilhafter Weise an der Stelle zu unterdrücken, an der
nach Realteilbildung der gespiegelte Spektralanteil liegt,
wird nur jeder zweite Wert des Real- und Imaginärteils
benötigt. Damit genügt es auch, nur jeden zweiten
Ausgangswert des gefilterten Signals zu berechnen. Dadurch
kann eine herkömmliche Polyphasenstruktur, wie sie auch bei
Dezimationsfiltern verwendet wird, gewählt werden.
Fig. 5 (rechts oben) zeigt die zugehörige Filterstruktur
für den Real- oder Imaginärteil des Signals.
Um die Zahl der erforderlichen Multiplizierer klein zu
halten, kann durch Verdoppelung der Zustandsregister des
Filters dasselbe Filter gemeinsam für den Real- und den
Imaginärteil benutzt werden. Da Real- und Imaginärteil mit
derselben Impulsantwort gefaltet werden, ist dies ohne
Einschränkungen möglich.
Fig. 5 (rechts unten) zeigt die resultierende Struktur.
Zustandsregister, die augenblicklich Abtastwerte des
Imaginärteils enthalten, sind grau hinterlegt.
Da nach dem fA/4-Modulator gemäß vorgenannter
Rechenvorschrift nur Werte des Realteils mit geraden Indizes
und Werte des Imaginärteils mit ungeraden Indizes vorhanden
sind, kann der Multiplexer 12 am Eingang des fA/4-Modulators
nach Fig. 4 vor das Halbbandfilter verschoben und mit dem
Polyphasenmultiplexer zu einem Kreuzmultiplexer
zusammengefaßt werden. Durch die Zusammenfassung erhält man
einen Multiplexer gemäß Fig. 5 (rechts unten), der die
Funktionsweise eines Kreuzschalters besitzt. Die Stellungen
des Kreuzmultiplexers in zwei aufeinander folgenden
Zuständen zeigt Fig. 6.
Wird die Phasenbeziehung zwischen Multiplexer 12 und
Inverter 13 in Fig. 4 bzw. die Rechenvorschrift für den
Modulator folgendermaßen abgeändert:
Re{an + jbn . exp(jn 3π/2)} ⇒ a0, b1, -a2, -b3, . . .,
so vertauschen sich die Regel- und Kehrlage des Spektrums
in Fig. 2. Die ZF-Lage des gewünschten Spektralanteils ist
auf diese Weise um ½ fA verschiebbar.
Häufig wird die Abtastfrequenz einer Schnittstelle auf die
spezielle Zwischenfrequenzlage des TV-Signals abgestimmt, so
daß eine Bandpaßabtastung stattfinden kann, ohne daß eine
zusätzliche Signalverarbeitung stattfinden muß. Oft können
dann Signale mit anderer Zwischenfrequenzlage nicht mehr der
gleichen Frequenz abgetastet werden, da dann eine
Bandpaßabtastung ohne Auftreten von Aliasing nicht möglich
ist. Bisherige Lösungen resultieren in der Wahl einer
anderen Abtastfrequenz oder einer analogen Frequenzumsetzung
vor dem A/D-Umsetzer.
Die Maßnahmen der Erfindung lassen sich daher vorteilhaft
bei Schnittstellen einsetzen, deren Abtastfrequenz auf die
Bandpaßabtastung von TV-Signalen nach Normen B und G
ausgelegt ist, z. B. 28 MHz = ½ fA, und die es nicht
gestatten, mit derselben Frequenz Signale der Normen M und N
abzutasten, ohne Aliasing zu verursachen. Die
Signalverarbeitung kann universell für die Verarbeitung von
Signalen der Normen B, G, M, N, L, D, I, eingesetzt werden.
Bei geeignetem Verhältnis der Abtastfrequenz fA und der
Zwischenfrequenzlage des Eingangssignals kann der NCO des
ersten Mischers in Fig. 1 durch einen fA/n-Modulator
ersetzt werden, wobei n eine ganze Zahl, insbesondere eine
Potenz von 2 ist. Dadurch reduziert sich die Anzahl der
Werte, die der komplexe Träger annehmen kann, auf einige
wenige. Dadurch läßt sich der erste Mischer auf ähnlich
einfache Weise wie der zweite Mischer realisieren.
Für die weitere Verarbeitung des Signals ist es
gegebenenfalls sinnvoll, die restlichen verbliebenen
Spektralanteile zwischen den Nutzanteilen zu unterdrücken.
Dies ist beispielsweise notwendig, wenn mehrere TV-Signale
in einem Kanalraster nebeneinander angeordnet werden. Würden
die verbliebenen Spektralanteile nicht unterdrückt, so
könnten sie benachbarte Kanäle beeinflussen.
Durch ein reelles Bandpaß-FIR-Filter 7, das aus dem Realteil
eines fA/4-verschobenen Tiefpaßfilters gebildet wird, kann
eine derartige Filterung aufwandsgünstig erfolgen. Regel-
und Kehrlage des Signals werden dabei gleichermaßen
gefiltert. Fig. 7 zeigt die Schritte des Filterentwurfs.
Das Filter besitzt die gleiche Struktur wie die Polyphase 2
des reellen Halbbandfilters nach Fig. 5 (rechts unten).
Hier werden jedoch nicht Real- und Imaginärteil eines
komplexen Signals, sondern nur ein reelles Signal gefiltert.
Aufgrund der speziellen Beschaffenheit der Impulsantwort des
Bandpaßfilters aus Fig. 7 ergibt sich die gleiche
Filterstruktur.
Bedingt durch die Art des Filterentwurfs, ist jeder zweite
Koeffizient der Impulsantwort des Bandpaßfilters Null bei
unveränderter Flankensteilheit bezüglich des Tiefpaßfilters.
Fig. 8 zeigt die Kombination der vorgenannten Maßnahmen
nach der Erfindung. Bei dieser aufwandsgünstigen Struktur
werden alle Komponenten mit Ausnahme des Multiplexers, der
dem A/D-Umsetzer 1 nachgeschaltet ist, mit der halben
Abtastfrequenz betrieben. Fig. 8 zeigt das Verfahren
ebenfalls für das Beispiel der Umsetzung eines NTSC-Signals
und stellt den Zusammenhang mit dem Prinzipschaltbild gemäß
Fig. 1 dar.
Das Filter FIR 3 ist nur notwendig, wenn eine Unterdrückung
unerwünschter Spektralanteile außerhalb des Nutzbandes mit
dem RBP-Filter 7 erfolgen soll.
Claims (16)
1. Verfahren zur Signalumsetzung eines modulierten
reellwertigen analogen Bildsignals, insbesondere TV-
Signals, in Zwischenfrequenzlage mit folgenden Schritten:
- - das modulierte reellwertige analoge Bildsignal wird abgetastet (1) mit einem Übertastfaktor von mindestens 2, bezogen auf die Nutzbandbreite des Bildsignals in Zwischenfrequenzlage,
- - mittels digitaler Filterung (2) wird das überabgestastete Bildsignal in ein komplexwertiges Digitalsignal überführt und um einen Faktor dezimiert, der insbesondere der vorherigen Überabtastung entspricht,
- - durch Mischung (3) mit einem komplexwertigen digitalen Trägersignal wird das komplexwertige Bildsignal derart digital frequenzverschoben, daß die Mittenfrequenz des komplexwertigen Digitalsignals bei der Frequenz Null erscheint,
- - eventuell vorhandene Störanteile nach der Frequenzverschiebung werden unterdrückt,
- - zur Gewinnung eines reellen Ausgangssignals in einer anderen Zwischenfrequenzlage wird das komplexwertige Digitalsignal einer weiteren digitalen Frequenzverschiebung (5) und einer Realteilbildung (6) unterzogen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die weitere digitale Frequenzverschiebung (5) so
vorgenommen wird, daß das Spektrum um ¼ fA zentriert
wird, wobei fA die Abtastfrequenz für die Überabtastung
des Bildsignals bezeichnet.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Unterdrückung der Störanteile
außerhalb des Nutzbandes vorgenommen wird, insbesondere
an einer Stelle, an der nach der Realteilbildung der
gespiegelte Spektralanteil liegt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die weitere Frequenzverschiebung (5)
mit einer Halbbandfilterung zur Unterdrückung
unerwünschter Spektralanteile kombiniert wird.
5. Signalumsetzer für ein moduliertes reellwertiges analoges
Bildsignal, insbesondere TV-Signal in
Zwischenfrequenzlage mit folgenden Merkmalen:
- - Einem Abtaster (1) für das reellwertige analoge Bildsignal mit einem Überabtastfaktor von mindestens 2, bezogen auf die Nutzbandbreite des Bildsignals in Zwischenfrequenzlage,
- - einem digitalen Filter (2) zur Überführung des überabgetasteten Bildsignals in ein komplexwertiges Digitalsignal und zur Dezimation insbesondere mit einem Abtastfaktor, der der vorherigen Überabtastung entspricht,
- - einem ersten komplexen digitalen Mischer (3) zur Frequenzverschiebung des komplexwertigen Digitalsignals derart, daß seine Mittenfrequenz bei der Frequenz Null erscheint,
- - gegebenenfalls einem Filter (4) zur Unterdrückung von Störanteilen nach der ersten Frequenzverschiebung,
- - einem weiteren komplexen digitalen Mischer (5) zur Frequenzverschiebung des komplexwertigen Digitalsignals in eine andere Zwischenfrequenzlage,
- - einer Einrichtung zur Realteilbildung (6) des in die andere Zwischenfrequenzlage frequenzverschobenen komplexwertigen Digitalsignals.
6. Signalumsetzer nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der weitere komplexe digitale Mischer (5) als fA/4-
Modulator ausgebildet ist, wobei fA die Abtastfrequenz
des Abtasters (1) darstellt.
7. Signalumsetzer nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der fA/4-Modulator zur Frequenzverschiebung um ¾ fA
genutzt wird.
8. Signalumsetzer nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch
gekennzeichnet, daß das digitale Filter (2) zur
Überführung des überabgetasteten Bildsignals in ein
komplexwertiges Digitalsignal als komplexes FIR-Filter in
einer Zwei-Polyphasenstruktur ausgebildet ist.
9. Signalumsetzer nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Dezimation ein komplexes
Halbbandfilter in Zwei-Phasenstruktur vorgesehen ist.
10. Signalumsetzer nach Anspruch 8 oder 9, dadurch
gekennzeichnet, daß das digitale Filter (2) zur
Überführung des überabgetasteten Bildsignals in ein
Digitalsignal und zur Dezimation aus einem Multiplexer
(9), einem Verzögerungsglied (10) und einem FIR-Filter
(11) mit reeller symmetrischer Impulsantwort besteht,
wobei der Multiplexer (9) abwechselnd Abtastproben auf
das Verzögerungsglied (10) und das FIR-Filter (11)
schaltet.
11. Signalumsetzer nach einem der Ansprüche 6 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß der fA/4-Modulator (5) sowohl zur
Frequenzverschiebung als auch zur Realteilbildung
ausgebildet ist und eingangsseitig aus einem Multiplexer
(12) besteht, der abwechselnd den Real- und Imaginärteil
des Eingangssignals einem Inverter (13) zuführt, welcher
jeweils zwei aufeinander folgende Digitalwerte invertiert
bzw. nicht invertiert, wobei der Multiplexer (12) jeden
zweiten Abtastwert des Real- und Imaginärteils verwirft.
12. Signalumsetzer nach einem der Ansprüche 6 bis 11, dadurch
gekennzeichnet, daß das Filter (4) zur Unterdrückung von
Störanteilen mit dem weiteren komplexen digitalen Mischer
(5) kombiniert ist, wobei dieses Filter insbesondere aus
einer Polyphasen-Filterstruktur besteht, deren eine
Polyphase nur Abtastwerte mit ungeraden Indizes und deren
andere Polyphase nur Abtastwerte mit geraden Indizes
verarbeitet und jede Polyphase nur mit einem Viertel der
Abtastfrequenz des Abtasters (1) arbeitet.
13. Signalumsetzer nach einem der Ansprüche 5 bis 12, dadurch
gekennzeichnet, daß der erste komplexe digitale Mischer
(3) durch einen fA/n-Modulator ersetzt ist, wobei fA die
Abtastfrequenz des Abtasters (1) und n den ganzzahligen
Teilerfaktor darstellt.
14. Signalumsetzer nach einem der Ansprüche 5 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß ausgangsseitig insbesondere zur
Unterdrückung von Nachbarkanalstörungen ein Bandpaß-FIR-
Filter (7) für reellwertige Signale vorgesehen ist, das
insbesondere aus dem Realteil eines fA/4-verschobenen
Tiefpaßfilters gebildet ist.
15. Signalumsetzer nach einem der Ansprüche 6 bis 14, dadurch
gekennzeichnet, daß das Filter (4) zur Unterdrückung von
Störanteilen nach der ersten Frequenzverschiebung als
Halbbandfilter ausgebildet ist.
16. Signalumsetzer nach einem der Ansprüche 5 bis 15,
gekennzeichnet als Zwischenfrequenz-Schnittstelle für
Bildsignale unterschiedlicher TV-Normen wie B, G, M, N,
L, D, I.
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE1999140277 DE19940277A1 (de) | 1999-08-26 | 1999-08-26 | Verfahren zur Signalumsetzung eines modulierten reellwertigen analogen Bildsignals sowie zugehöriger Signalumsetzung |
AU65874/00A AU6587400A (en) | 1999-08-26 | 2000-08-15 | Method for the signal conversion of a modulated real-value analogue image signaland corresponding signal conversion |
PCT/IB2000/001181 WO2001015432A2 (de) | 1999-08-26 | 2000-08-15 | Verfahren zur signalumsetzung eines modulierten reellwertigen analogen bildsignals sowie zugehöriger signalumsetzung |
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DE1999140277 DE19940277A1 (de) | 1999-08-26 | 1999-08-26 | Verfahren zur Signalumsetzung eines modulierten reellwertigen analogen Bildsignals sowie zugehöriger Signalumsetzung |
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