DE19939882C1 - Elektrische Leitung mit angespritztem, verrutschfest verankertem Dichtungskörper und Verfahren zur Herstellung - Google Patents

Elektrische Leitung mit angespritztem, verrutschfest verankertem Dichtungskörper und Verfahren zur Herstellung

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Abstract

Eine ein- oder mehradrige elektrische Leitung weist eine Isolierung oder einen Kabelmantel (17) aus einem für Isolier- und Mantelmischungen für Kabel und isolierte Leitungen geeigneten Silikon-Gummi auf. In gegebenem Abstand zum Isolierungs- bzw. Kabelmantelende ist ein die Isolierung oder den Kabelmantel umgreifender Dichtungskörper (30) angespritzt, der aus einem thermoplastischen, unter Niederdruckbedingungen verarbeiteten Schmelzkleber auf Polyamidbasis besteht. Im Bereich der Umgriffsstelle ist auf die Isolierung oder den Kabelmantel (17) ein als Verankerungselement dienender, aus getempertem Messing bestehender Ring (21) aufgepresst, der im aufgepressten Zustand die Isolierung oder den Kabelmantel (17) einschnürt und wenigstens eine von der Isolierung oder vom Kabelmantel (17) nach außen abstehende, doppellagige Fahne (25, 29) aufweist, die vollständig in den Dichtungskörper (30) eingebettet ist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine elektrische Leitung mit angespritztem Dichtungskörper nach dem Oberbegriff des Anspruches 1. Weiterhin be­ trifft die Erfindung ein Verfahren zum Anspritzen eines Dichtungskörpers an die Isolierung oder an den Mantel einer elektrischen Leitung.
Elektrische Einrichtungen befinden sich häufig geschützt innerhalb eines Gehäuses, und Eingangs- und Ausgangssignale werden über isolierte elektrische Leitungen geführt, welche die Gehäusewand durchdringen. Die Durchtritts stelle ist mit Hilfe eines Dichtungskörpers abgedichtet, dessen Kontur an die Aussparung im Gehäuse angepaßt ist, und der direkt an die Isolierung oder an den Kabelmantel angespritzt ist, um die erfor­ derliche Dichtigkeit gegen das Eindringen korrosiver Medien, Feuchtigkeit, Staub und dergleichen zu gewährleisten. Weiterhin schützt dieser ange­ spritzte Dichtungskörper die Leitung vor einem Verdrehen gegenüber dem Gehäuse und sorgt für die erforderliche Zugfestigkeit des/der elek­ trischen Leiter bezüglich einer Steckverbindung im Gehäuse.
In den letzten Jahren werden solche Dichtungskörper zunehmend aus thermoplastischen, unter Niederdruckbedingungen verarbeitbaren Schmelzklebern auf Polyamidbasis erzeugt. Geeignete Schmelzkleber sind handels­ üblich verfügbar und werden beispielsweise unter den Handelsbezeichnungen "MACROMELT" oder "THERMELT" vertrieben. Die Verarbeitung der niedrig­ viskosen, schmelzflüssigen Schmelzkleber bzw. Vergussharze erfolgt typi­ scherweise bei Temperaturen von etwa 200 bis 220°C und unter einem Spritzdruck von etwa 5 bis 20 bar, insbesondere 5 bis 10 bar. Der niedrige Druck erlaubt die Verwendung vergleichsweise einfacher, für diese geringen Belastungen ausgelegter Formwerkzeuge. Derartige Vergußteile aus Schmelz­ klebstoff sind beispielsweise in dem Beitrag "Vom Kleb- und Dichtstoff zum Formteil" in der Zeitschrift Kleben & dichten Adhäsion, Jahrgang 37, 11/93, S. 35 bis 37 beschrieben.
Derartige, aus Schmelzklebstoffen auf Polyamidbasis bestehende Dichtungs­ körper haften recht gut auf einem Kabelmantel aus Polyvinylchlorid und zumeist noch ausreichend auf einem Kabelmantel aus Polyethylen oder Polyamid, jedoch ausgesprochen schlecht auf einem Kabelmantel aus Silikon- Gummi. Andererseits werden wegen ihrer vorteilhaften Eigenschaften zu­ nehmend Isolier- und Mantelmischungen für Kabel und isolierte Leitungen aus elektrisch isolierendem Silikon-Gummi eingesetzt; zu diesen vorteil­ haften Eigenschaften gehören vorteilhafte mechanische Eigenschaften wie Weichheit und Biegsamkeit, die in einem weiten Temperaturbereich von -50°C bis +180°C gegeben sind, ferner hohe Alterungsbeständigkeit, gute isolierende Eigenschaften und eine hohe zulässige Betriebstemperatur am Leiter, häufig bis 180°C. Hinzu kommt der verhältnismäßig geringe Preis im Vergleich zu anderen wärmebeständigen Isoliermaterialien.
Isolier- und Mantelmischungen auf der Basis von Silikon-Gummi (SiR) bzw. Silikon-Kautschuk für Kabel und isolierte Leitungen sind in der Fachwelt bekannt; beispielsweise auch aus dem Dokument EP 0 470 745 A2. Diese gummiartigen Mischungen enthalten typischerweise neben anorgani­ schen und/oder organischen Füllstoffen wenigstens einen oligomeren oder polymeren Bestandteil der Zusammensetzung
wobei R1, R2, R3 und R4 für gleiche oder unterschiedliche, substituierte oder unsubstituierte Kohlenwasserstoffreste stehen und n und m typischer­ weise für eine ganze Zahl von 1 bis 20 stehen. Typischerweise handelt es sich bei diesem Si-haltigen Bestandteil um Silikon-Kautschuk und/oder um ein vernetztes organisches Polysiloxan. In der Norm DIN VDE 0207 Teil 20, dort der Mischungstyp EI2, sowie der Norm DIN VDE 0207 Teil 21, dort der Mischungstyp 2GM1, sind Anforderungen an Silikon-Gummi- Mischungen für Kabel und isolierte Leitungen in Starkstromanlagen auf­ geführt. Für Schwachstromanlagen und isolierte Signalleitungen können entsprechend angepasste Silikon-Gummi-Mischungen vorgesehen werden.
An einer Isolierung oder einem Mantel aus Silikon-Gummi haften unter den üblichen Niederdruckbedingungen angespritzte Dichtungskörper aus Schmelzklebern auf Polyamidbasis ausgesprochen schlecht. Ursächlich dafür dürfte die hohe Weichheit des Silikon-Gummi und die geringe gegen­ seitige chemische Affinität der unterschiedlichen Werkstoffe sein. Sofern nicht besondere Vorsichtsmaßnahmen ergriffen werden, kann ein aus Schmelzklebstoff auf Polyamidbasis bestehender und unter üblichen Nieder­ druckbedingungen angespritzter Dichtungskörper ohne weiteres um einen kreisrunden Kabelmantel aus Silikon-Gummi gedreht und/oder längs dieses Kabelmantels verschoben werden. In diesem Falle kann der Dichtungskörper die zusätzlich zu der Dichtungsfunktion geforderte Zugfestigkeit und Verdrehsicherheit nicht gewährleisten.
Das Dokument DE-GM 73 40 330 offenbart eine Vorrichtung zur Zugent­ lastung an Kunststoffsteckern, die an gummiisolierte elektrische Leitungen angespritzt sind. Weil sich der Kunststoff des Steckers nicht mit der Gummiisolierung der Leitung verbindet, und somit die Kontaktstellen inner­ halb des Steckerkörpers nicht zugentlastet sind, wird vorgeschlagen, daß im Bereich der Steckerkörper auf den Leitungen ein festsitzender Kunststoffring angeordnet ist, dessen Bohrung mindestens an einer Stelle einen kleineren Durchmesser als der Leitungsdurchmesser aufweist. Nach vorteilhaften Ausgestaltungen kann der Kunststoffring an einer Stirnseite eine verengte Bohrung aufweisen, oder der Kunststoffring kann mit einem Innengewinde versehen sein. Beim nachträglichen Anspritzen des Steckerkörpers legt sich der Kunststoff des Steckerkörpers um den Kunststoffring herum, der fest auf der gummiisolierten Leitung sitzt, so daß alle Zugbe­ anspruchungen von diesem quasi als Knoten wirkenden Kunststoffring aufgefangen werden. Im Ergebnis wird wegen der notwendigerweise auftre­ tenden Einschnürung der elektrischen Leitung ein kraft- und/oder form­ schlüssiger Sitz des Kunststoffrings auf dieser Leitung erhalten.
Das Dokument DE-A1 30 33 211 offenbart eine mehradrige, kunststoff­ isolierte elektrische Leitung, deren eines Ende zum Zwecke der mechani­ schen Verankerung der Leitung in einem mehrpoligen elektrischen Steck­ element oder einem elektrischen Gerät mit einem auf den Mantel der Lei­ tung aufgesetzten Ring versehen ist, dessen Innendurchmesser kleiner ist als der Aussendurchmesser der Leitung. Dieser typischerweise aus Metall, beispielsweise Stahl oder Kupfer bestehende Ring ist derartig auf den Mantel aufgepresst, daß er im aufgepressten Zustand wenigstens eine vom Kabelmantel nach aussen gerichtete Nocke bzw. Nase aufweist. Die so erzielbare mechanische Verankerung soll insbesondere für Steck­ elemente geeignet sein, deren Gehäuse am Kabelende durch einen Spritz­ vorgang aufgebracht wird.
Diese Dokumente aus 1974 bzw. 1980 lehren zwar, zur Erzielung einer Zugentlastung und/oder Verdrehsicherung zwischen gegenseitig nicht miteinander verschmelzenden oder chemisch reagierenden Materialien auf der elektrischen Leitung oder deren Kabelmantel einen mechanisch fest sitzenden Körper anzubringen, der dann als Verankerungselement für den anderen Werkstoff dienen soll. Der mechanisch feste und dauerhafte Sitz des Verankerungselementes ist aber von den Eigenschaften des Kabel­ mantelmaterials abhängig. Damals waren Silikonmaterialien vergleichsweise exotische Kunststoffe zur Erzeugung von Isolier- und Mantelmischungen für Kabel und isolierte Leitungen. Folglich wird in diesen Druckschriften das Problem der geringen Haftung eines Dichtungskörpers aus Schmelzkle­ ber auf Polyamidbasis an einer Isolierung oder auf einem Kabelmantel aus Silikon-Gummi nicht angesprochen und/oder gelöst. Auch besteht die Gefahr, dass beim Aufpressen eines Metallrings auf empfindliches Isolierungs- oder Mantelmaterial, dieses Material soweit geschädigt wird, dass die geforderte Zugfestigkeit nicht erzielt werden kann.
Demgegenüber besteht das technische Problem der vorliegenden Erfindung darin, eine ein- oder mehradrige, mit einer Isolierung und/oder mit einem Kabelmantel aus Silikon-Gummi versehene elektrische Leitung mit ange­ spritztem Dichtungskörper bereitszustellen, der aus einem unter Nieder­ druckbedingungen verarbeitbaren Schmelzkleber auf Polyamidbasis besteht, wobei der Dichtungskörper so fest und sicher am Kabelmantel fixiert ist, dass seine Abzugskraft wenigstens 80%, vorzugsweise 90% und mehr der Zugfestigkeit der unbeschädigten Isolierung bzw. des unbeschädigten Kabelmantels beträgt.
Ausgehend von einer ein- oder mehradrigen elektrischen Leitung, die mit einer Isolierung und/oder mit einem Kabelmantel versehen ist, an der in gegebenem Abstand zum Isolierungs- bzw. Kabelmantelende ein die Isolierung oder den Kabelmantel umgreifender Dichtungskörper angespritzt ist, der aus einem thermoplastischen, unter Niederdruck­ bedingungen verarbeiteten Schmelzkleber auf Polyamidbasis besteht, ist die erfindungsgemäße Lösung des vorstehend genannten technischen Problems dadurch gekennzeichnet, dass
die Isolierung oder der Kabelmantel aus einem für Isolier- und Mantel­ mischungen für Kabel und isolierte Leitungen geeigneten Silikon-Gummi besteht; und
im Bereich der Umgriffsstelle auf die Isolierung oder den Kabelmantel ein aus getempertem Messing bestehender Ring aufgepresst ist, der im aufgepressten Zustand die Isolierung oder den Kabelmantel einschnürt und wenigstens eine von der Isolierung oder vom Kabelmantel nach aussen abstehende, doppellagige Fahne aufweist, die vollständig in den Dich­ tungskörper eingebettet ist.
Nach einem weiteren Gesichtspunkt der Erfindung ist ein Verfahren zum Anspritzen eines Dichtungskörpers an eine isolierte elektrische Leitung gekennzeichnet durch nachstehende Verfahrensschritte:
  • - Es wird eine ein- oder mehradrige isolierte Leitung bereitgestellt, die wenigstens einen elektrischen Leiter innerhalb einer Isolierung aufweist, oder die eine oder mehrere einzeln isolierte Ader(n) auf­ aufweist, die in einem Kabelmantel eingebettet sind, wobei die Iso­ lierung oder der Kabelmantel aus für Isolier- und Mantelmischungen für Kabel und isolierte Leitungen geeignetem Silikon-Gummi besteht, und diese Isolierung oder der Kabelmantel einen kreisrunden Aussen­ umfang mit gegebenem Aussendurchmesser aufweist;
  • - es wird ein kreisrunder Ring aus Messing bereitgestellt, der einen Innendurchmesser aufweist, der um 1 bis 5 mm größer ist als der Aussendurchmesser der Isolierung oder des Kabelmantels;
  • - der Messingring wird - zweckmäßigerweise zusammen mit einer Viel­ zahl entsprechender Messingringe - 1 bis 5 Stunden lang bei 350 bis 450°C getempert;
  • - wahlweise wird an der Leitung, angrenzend an ein Leitungsende, der Kabelmantel längs einer vorgegebenen Länge entfernt, um die - gegebenenfalls isolierte(n) - Ader(n) freizulegen;
  • - dieses Leitungsende wird in den geschlossenen, kreisrunden, getem­ perten Messingring eingeführt;
  • - Leitung und Messingring werden so in einem Presswerkzeug ange­ ordnet, das mit wenigstens einem beweglichen Pressbacken zum Ver­ formen des Messingringes versehen ist, dass sich der Ring in einem vorgegebenen Abstand zum Kabelmantelende befindet;
  • - durch Verstellung des beweglichen Pressbackens wird der Messing­ ring so auf die Leitung aufgepresst und verformt, dass er die Iso­ lierung oder den Kabelmantel einschnürt, wobei das restliche Ring­ material wenigstens eine von der Isolierung oder vom Kabelmantel nach aussen abstehende, doppellagige Fahne bildet;
  • - die Leitung mit dem aufgepressten, verformten Ring wird aus dem Presswerkzeug entnommen und in einem Moulding-Werkzeug ange­ ordnet, in dem ein Formhohlraum ausgespart ist, der an die Kontur des Dichtungskörpers angepasst ist;
  • - das die Leitung mit dem aufgepressten, verformten Ring enthaltende Moulding-Werkzeug wird verschlossen und verriegelt; in das ver­ schlossene Moulding-Werkzeug wird unter einem Spritzdruck von 5 bis 20 bar schmelzflüssiger Schmelzkleber auf Polyamidbasis ein­ gespritzt, um einen die Isolierung oder den Kabelmantel umgreifenden Dichtungskörper zu erzeugen, in welchem der aufgepresste, verformte Messingring vollständig eingebettet ist; und
  • - nach Abkühlung und Verfestigung des Schmelzklebers wird das Moulding-Werkzeug geöffnet und die Leitung mit dem angespritzten, verrutschfest verankerten Dichtungkörper entnommen.
Erfindungsgemäß dient der auf die Isolierung oder auf den Kabelmantel aufgepresste und diese(n) einschnürende Ring aus getempertem Messing als Verankerungselement für den anschließend angespritzten Dichtungs­ körper, der seinerseits aus einem Schmelzkleber aus Polyamidmaterial besteht. Dieses Verankerungselement gewährleistet eine hohe Festigkeit des Dichtungskörpers gegen Verschieben, Verrutschen und/oder Verdrehen gegenüber dem Kabelmantel. Diese Festigkeit wird als Abzugskraft ausgedrückt und beträgt mindestens 80%, vorzugsweise 90% und mehr der Zugfestigkeit der unbeschädigten Isolierung bzw. des unbeschädigten Kabelmantels.
Vorzugsweise kann vorgesehen sein, dass die Pressvorrichtung mit einem Magazin zur Aufnahme einer Vielzahl getemperter Messingringe versehen ist. Aus diesem Magazin werden nacheinander je ein Messingring in defi­ nierter Anordnung bereitgestellt. Vorzugsweise ist ein zylindrischer Messingring vorgesehen, der eine gegebene Länge/Breite aufweist, und bei dem zumindest die Innenumfangsfläche glatt und frei von Graten, Vorsprüngen und sonstigen Unebenheiten ist. Das von überschüssiger Isolierung oder von überschüssigem Kabelmantel befreite Leitungsende wird in den bestimmt angeordneten Messingring eingeführt und so weit durch diesen Ring hindurchgeschoben, bis das Kabelmantelende an einem vorgegebenen Anschlag anliegt. Weiterhin wird auf eine streng parallele Ausrichtung der Ring-Innenumfangsfläche und der kreisrunden Aussen­ umfangsfläche der Isolierung oder des Kabelmantels geachtet. Daraufhin wird der bewegliche Pressbacken auf den Messingring zu geführt, um diesen auf die Leitung aufzupressen und so zu verformen, dass die Iso­ lierung bzw. der Kabelmantel eingeschnürt wird, und dass wenigstens eine von der Isolierung oder vom Kabelmantel nach aussen abstehende, doppellagige Fahne gebildet wird.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Wie bereits dargelegt, sind für Isolier- und Mantelmischungen für Kabel und isolierte Leitungen geeignete Silikon-Gummi bekannt. Die erforder­ lichen Eigenschaften sind in einschlägigen Normen angegeben; vergleiche beispielsweise DIN VDE 0207 Teil 20 oder Teil 21, je vom Juli 1993. Im Rahmen der vorliegenden Unterlagen sollen mit der Kurzbezeichnung "Silikon-Gummi" solche Silikon-Gummi, Silikon-Kautschuke, Silikon- Materialien und entsprechende SiR-Werkstoffe bezeichnet werden, die als Isolier- und Mantelmischungen für Kabel und isolierte (elektrische) Leitungen geeignet sind.
An einem einzelnen elektrischen Leiter oder Kabel kann die Isolierung aus extrudiertem Silikon-Gummi bestehen (Aderleitung). Weiterhin können mehrere, einzeln isolierte elektrische Leiter in einen Mantel aus Silikon- Gummi eingebettet sein, deren Isolierung vorzugsweise ebenfalls aus Sili­ kon-Gummi, gegebenenfalls aber auch aus einem anderen isolierenden Kunststoff bestehen kann. Ohne dass damit eine Beschränkung beabsich­ tigt ist, wird die Erfindung nachstehend mit Bezugnahme auf eine mehr­ adrige isolierte Leitung beschrieben, deren einzeln isolierte Adern in einen Mantel aus Silikon-Gummi eingebettet sind.
Typischerweise kann ein solcher Kabelmantel - je nach Anwendungsfall - einen Aussendurchmesser von 2 bis 12 mm aufweisen. Gerade im Falle von Silikon-Gummi werden typischerweise vergleichsweise dicke Kabelmän­ tel vorgesehen, damit das vergleichsweise weiche Material einen ausrei­ chenden Schutz für die elektrischen Leiter bietet. Typischerweise macht ein Kabelmantel aus Silikon-Gummi wenigstens 30%, vorzugsweise 50% und mehr der Querschnittsfläche einer isolierten elektrischen Leitung aus.
Als Verankerungselement für den nachträglich anzuspritzenden Dichtungs­ körper dient ein verformter Messingring. Für die Auswahl von Messing spricht neben dessen Korrosionsbeständigkeit und Verfügbarkeit in ver­ schiedenen Ringgrößen insbesondere dessen Kombination aus einerseits mechanischer Festigkeit, welche die einmal erzeugte Einschnürung des Kabelmantels dauerhaft gewährleistet, und andererseits Verformbarkeit, welche bei Erzeugung der abstehenden, doppellagigen Fahne auch die Bildung kleinster Krümmungsradien ermöglicht, ohne dass der vorgelegte Ring bei der Verformung reisst oder bricht.
Vorzugsweise kann der Messingring aus einer Kupfer/Zink/Blei-Legierung mit 59 bis 62 Gewichts-% Cu, 0,5 bis 2,5 Gewichts-% Pb, Rest Zn und herstellungsbedingte Verunreinigungen bestehen; als solche herstellungs­ bedingte Verunreinigungen kommen insbesondere Al, Fe, Ni und Sn in Betracht, je in Anteilen kleiner/gleich 0,3 Gewichts-%. Derartige Legie­ rungen weisen ein besonders günstiges Verhältnis von Zugfestigkeit, Dehngrenze, Bruchdehnung und Härte auf. Besonders bevorzugt wird die Legierung CuZn38Pb2 (entsprechend DIN EN 12164) eingesetzt, die unter diesen Werkstoffen eine besonders hohe Bruchdehnung aufweist.
Vorzugsweise ist ein zylindrischer Messingring mit einer Länge/Breite von wenigstens 2 mm vorgesehen, der eine glatte Innenumfangsfläche aufweist, die frei von Graten, Vorsprüngen und sonstigen Unebenheiten ist; auch die Kanten sollen abgerundet sein. Beim Aufpressen des Messing­ ringes auf den Kabelmantel wird dessen Aussendurchmesser um wenigstens 10% vermindert; dennoch darf die Zugfestigkeit des eingeschnürten Sili­ kon-Gummi gegenüber dem unbeeinflussten Material nicht nennenswert vermindert werden. Scharfe Grate oder Kanten am Messingring werden zu einer Beschädigung des Kabelmantels führen, welche dessen Zug­ festigkeit herabsetzt.
Die handelsüblich verfügbaren Ringe aus derartigen Messingwerkstoffen sind jedoch wegen ihrer Sprödigkeit für die erfindungsgemäß vorgesehene Verformung noch nicht geeignet. Vielmehr muß eine Temperbehandlung durchgeführt werden, um die natürliche Sprödigkeit zu vermindern. Er­ findungsgemäß ist zur Temperung vorgesehen, die handelsüblich verfüg­ baren Messingringe dieser Zusammensetzung 1 bis 5 Stunden lang auf eine Temperatur im Bereich von 350 bis 450°C zu erwärmen; besonders bevorzugt wird eine 2 bis 3 Stunden lange Erwärmung auf Temperaturen um 400°C herum. Anschließend erfolgt eine langsame Abkühlung an Luft. Diese Temperbehandlung vermindert die ursprüngliche, natürliche Sprödig­ keit und macht den Werkstoff weich und gefügig.
Zur Erzeugung eines Verankerungselementes wird der ursprünglich kreis­ runde und getemperte Messingring auf eine isolierte Leitung aufgepresst, das durch die Ringöffnung geführt ist. Hierbei erfolgt eine Einschnürung des Kabelmantels, und aus überschüssigem Ringmaterial wird wenigstens eine vom Kabelmantel nach aussen abstehende, doppellagige Fahne gebildet. Bereits mit einer oder zwei abstehenden Fahnen wird eine ausreichende Verankerung des Dichtungskörpers erzielt. Sofern der Ring im aufge­ pressten Zustand zwei abstehende Fahnen aufweist, sind diese vorzugs­ weise symmetrisch angeordnet und stehen je längs einer gemeinsamen Geraden vom restlichen Ring ab.
Jede dieser Fahnen soll doppellagig ausgebildet sein. Die doppellagige Anordnung gewährleistet die erforderliche mechanische Spannung, um auch über lange Zeiten diejenige Einschnürung des Kabelmantels aufrecht zu erhalten, die für eine rutschfeste und verdrehsichere Anordnung des aufgepressten Ringes an der Leitung sorgt.
In Abhängigkeit vom Leitungsquerschnitt kann für den Messingring eine Dicke/Stärke zwischen etwa 0,5 bis 2 mm vorgesehen werden. Für Leitungs­ durchmesser von etwa 2 bis 5 mm hat sich eine Stärke des Messingrings von 0,5 mm gut bewährt; für Leitungsdurchmesser von etwa 4 bis 8 mm kann eine Ringstärke von etwa 1 mm vorgesehen werden.
Im Falle von Messingringen mit einer Materialstärke von 0,5 mm erfordert die Ausbildung einer doppellagigen Fahne die Verformung bis zu einem Krümmungsradius von etwa 1 mm am Ende der Fahne. Eine Verformung ohne Reissen oder Bruch bis zu solch engen Krümmungsradien ist nach den erfindungsgemäßen Erfahrungen nur dann möglich, wenn Ringe aus den ausgewählten Messingwerkstoffen vorher getempert worden sind.
Wie bereits gesagt, wird der Kabelmantel typischerweise einen Aussen­ durchmesser von 2 bis 12 mm aufweisen. Um für die Bildung der abste­ henden Fahne(n) ausreichend Ringmaterial bereitzustellen, soll der nicht verformte, kreisrunde Messingring einen Innendurchmesser aufweisen, der den jeweiligen Kabelmantel-Aussendurchmesser um 1 bis 5 mm über­ steigt. Dies liefert am verformten Ring eine oder zwei abstehende Fahne(n) von ausreichender Länge, um die Verankerung des Dichtungskörpers zu gewährleisten.
Beim Aufpressen des Ringes auf die isolierte Leitung wird eine solche Verformung des Ringes erzeugt, die zu einer deutlichen Einschnürung des Kabelmantels führt. Vorzugsweise soll die durch den aufgepressten Ring verursachte Einschnürung des Kabelmantels den ursprünglichen Kabelmantel-Aussendurchmesser um 10 bis 25% vermindern. Auch bei einem vergleichsweise dicken Kabelmantel aus weichem Silikon-Gummi wird unter diesen Bedingungen ein verrutschfester und drehsicherer Sitz des aufgepressten Ringes am Kabelmantel erhalten. Jedenfalls beträgt die Festigkeit gegen Verschieben, Verrutschen und/oder Verdrehen des aufgepressten, verformten Ringes gegenüber der Leitung bzw. die Abzugs­ kraft mindestens 80%, vorzugsweise 90% und mehr der Zugfestigkeit der unbeschädigten Isolierung bzw. des unbeschädigten Kabelmantels.
Ausweislich der vorstehend genannten Normen muss hier geeigneter Silikon-Gummi vor der Alterung eine Zugfestigkeit von mindestens 5,0 N/mm2 und nach der Alterung (für eine Dauer von 10 Tagen im Wärmeschrank bei 200 ± 2°C) eine Zugfestigkeit von mindestens 4,0 N/mm2 aufweisen. Dementsprechend wurde im Rahmen der Erfindung festgestellt, dass an einer typischen isolierten Leitung mit zwei einzeln isolierten Adern in einem aus Silikon-Gummi bestehenden Kabelmantel, der einen Aussendurchmesser von 4 mm aufweist, der unbeschädigte Kabelmantel bereits bei einer Zugbeanspruchung von etwa 44 bis 46 N reisst. Ein unter erfindungsgemäß vorgesehenen Bedingungen auf diesen Kabelmantel aufgepresster und verformter Messingring sitzt so fest an diesem Kabel­ mantel, dass in jedem Falle eine Abzugskraft größer 40 N, sowie in der Mehrzahl der Fälle eine Abzugskraft größer 42 N erforderlich war, um diesen aufgepressten Messingring gegenüber dem Kabelmantel zu ver­ schieben, zu verrutschen und/oder zu verdrehen. Folglich beträgt bei dieser typischen erfindungsgemäßen Ausführungsform die Abzugskraft mindestens 80% und vorzugsweise 90% und mehr der Zugfestigkeit des unbeschädigten Kabelmantels.
Weiterhin ist es zweckmäßig, beim Aufpressen des Ringes auf einen sol­ chen Kabelmantel darauf zu achten, Beschädigungen des Kabelmantels im Bereich der Umgriffsstelle zu vermeiden. Solche Beschädigungen würden dazu führen, dass die Zugfestigkeit des beschädigten Kabelman­ tels weniger als 80% der Zugfestigkeit des unbeschädigten Kabelmantels beträgt. Dann könnte die erfindungsgemäß vorgesehene Abzugsfestigkeit des aufgepressten Ringes von mindestens 80% der Zugfestigkeit des un­ beschädigten Kabelmantels nicht erreicht werden, weil der beschädigte Kabelmantel vorher an der Beschädigungsstelle reisst. Zu geeigneten Vorsichtsmaßnahmen gehört insbesondere, zylindrische Ringe mit glatter Innenumfangsfläche vorzusehen, und beim Aufpressen des Ringes eine gegenseitig streng parallele Ausrichtung von Ring-Innenumfangsfläche und Kabelmantel-Aussenumfangsfläche vorzusehen. Jegliche Verkantung des Ringes gegenüber dem Kabelmantel muss vermieden werden.
Die Verformung des getemperten Ringes, durch dessen Öffnung vorher die Leitung hindurchgeschoben worden ist, erfolgt zweckmäßigerweise mit Hilfe eines Presswerkzeugs, das einen feststehenden Pressbacken aufweist, an welchem der Ring mit Leitung in definierter Lage angeordnet wird, und das ferner einen symmetrisch ausgebildeten, beweglichen Press­ backen aufweist, der auf den feststehenden Pressbacken zu und von diesem weg bewegt werden kann. Bei der aufeinander zu erfolgenden Bewegung der Pressbacken wird der zwischen den Pressbacken angeordnete Ring gestaucht, auf die Leitung aufgepresst und verformt. In Abhängig­ keit von der Gestalt der Pressbacken erfolgt eine solche Verformung, dass wenigstens eine vom Ring abstehende, doppellagige Fahne gebildet wird. Typischerweise werden eine Fahne oder zwei Fahnen gebildet. Nach erfolgter Verformung und Zurückfahren des beweglichen Pressbackens kann die Leitung zusammen mit dem aufgepressten Ring aus der Press­ werkzeug entnommen werden.
Der auf die Leitung verrutschfest und verdrehsicher aufgepresste Messing­ ring dient zusammen mit seiner abstehenden Fahne bzw. seinen abstehen­ den Fahnen als Verankerungselement für einen Dichtungskörper, der an den Kabelmantel der Leitung angespritzt wird. Dieser Dichtungskörper wird aus einem thermoplastischen, unter Niederdruckbedingungen verar­ beitbaren Schmelzkleber auf Polyamidbasis erzeugt. Geeignete Schmelz­ kleber werden beispielsweise von der Firma OptiMel Schmelzgußtechnik GmbH & Co. KG (ein Unternehmen der Henkel-Gruppe) unter der Handels­ bezeichnung "MACROMELT" oder von MYDRIN TRL, 07003 Privas Cedex, Frankreich, unter der Handelsbezeichnung "THERMELT" vertrieben. Zur Verarbeitung wird der schmelzflüssige, typischerweise eine Temperatur von etwa 200 bis 220°C aufweisende Schmelzkleber unter einem Spritz­ druck von etwa 5 bis 20 bar, vorzugsweise 5 bis 10 bar, in ein Moulding- Werkzeug eingespritzt, in welchem wenigstens ein, an die Kontur des vorgesehenen Dichtungskörpers angepaßter, Formhohlraum ausgespart ist. Wegen des niedrigen Spritzdruckes können vergleichsweise einfach aufgebaute, zweiteilige Werkzeuge aus Aluminium, vorzugsweise mit Stahleinlagen an den stark beanspruchten Flächen, verwendet werden. Auch ohne hohen Spritzdruck kann die dünnflüssige Schmelze filigrane Bauteile umschließen. Schon bei einem Druck zwischen 5 und 10 bar gelangt der Schmelzkleber in engste Zwischenräume, etwa auch zwischen die beiden Lagen der Fahne(n) am aufgepressten und verformten Ring. Wegen dieser Niederdruckbedingungen ist das gesamte Verfahren wirtschaftlich, weil sowohl die Maschine zur Bereitstellung des schmelzflüssigen Schmelz­ klebers als auch die Werkzeuge auf diese geringen Belastungen ausgelegt werden können. Diese Technik ist auch besonders vorteilhaft zum Anspritzen irgendwelcher Körper an Kabelmäntel aus weichem Silikon-Gummi, weil der Kabelmantel nicht in besonderer Weise abgestützt oder gegenüber dem Werkzeug abgedichtet werden muss, um ein unerwünschtes Austreten von Schmelzkleber zu vermeiden.
Im vorliegenden Falle dient zum Anspritzen des Dichtungskörpers vorzugs­ weise ein zweiteiliges Werkzeug aus im wesentlichen Aluminium, das als Zwei-Nutzen-Werkzeug ausgelegt ist. Die beiden Werkzeughälften sind weitgehend symmetrisch ausgebildet. Pass-Stifte an der einen Werkzeug­ hälfte und entsprechende Bohrungen an der anderen Werkzeughälfte sorgen für den passgenauen Sitz. In jeder Werkzeughälfte ist die anteilige, durch das gesamte Werkzeug hindurchführende Bohrung zum Einlegen des Kabels sowie die anteilige Aussparung zur Erzeugung des Dichtungskörpers aus­ gespart. Ferner sind Einspritzkanäle zum Einspritzen und Verteilen des schmelzflüssigen Schmelzklebers ausgebildet. Das mit dem aufgepressten, verformten Ring versehene Kabel wird so in die Kabelbohrung eingelegt, dass sich der Ring mit der abstehenden Fahne in der Aussparung für den Dichtungskörper befindet. Bei einem Zwei-Nutzen-Werkzeug wird benachbart ein weiteres Kabel mit angepresstem Ring eingelegt. An­ schließend wird die andere Werkzeughälfte aufgesetzt und mit der vor­ gelegten Werkzeughälfte verschlossen und verriegelt. Aus einer Maschine zur Bereithaltung von schmelzflüssigem Schmelzkleber wird schmelzflüssiger Schmelzkleber unter einem Spritzdruck im Bereich von 5 bis 20 bar, ins­ besondere 5 bis 10 bar, eingespritzt und gelangt bis in die Aussparung zur Erzeugung des Dichtungskörpers. Das kalte Formwerkzeug aus Alu­ minium sorgt für einen raschen Wärmeentzug. Es erfolgt eine schnelle Abkühlung und Verfestigung des Schmelzklebers. Bereits nach etwa 30 sec kann das Werkzeug geöffnet und die Leitung mit angespritztem Dichtungskörper entnommen werden. Der angespritzte Dichtungskörper umgreift den Kabelmantel vollständig, wobei die Fahne(n) am aufgepressten Messingring vollständig in den Dichtungskörper eingebettet ist/sind.
Nachstehend wird die Erfindung mehr im einzelnen anhand bevorzugter Ausführungsformen mit Bezugnahme auf die Zeichnungen erläutert; die letzteren zeigen:
Fig. 1 eine Schrägansicht auf eine Dose, in deren kreisrunder Ge­ häusewand zwei Aussparungen ausgespart sind, in welche ein an einer Leitung angespritzter Dichtungskörper eingesetzt werden soll bzw. eingesetzt ist;
Fig. 2a einen kreisrunden, zylindrischen Messingring, durch dessen Ringöffnung ein Leitungsabschnitt geführt ist;
Fig. 2b den Leitungsabschnitt nach Fig. 2a, nachdem der Messingring aufgepresst und so verformt worden ist, dass er eine abste­ hende doppellagige Fahne aufweist;
Fig. 3a schematisch ein geöffnetes Presswerkzeug zum Verformen des Messingringes entsprechend Fig. 2b;
Fig. 3b das Presswerkzeug nach Fig. 3a in geschlossenem Zustand mit verformtem Messingring;
Fig. 3c in einer Querschnittsdarstellung den auf die Leitung aufge­ pressten und so verformten Messingring, dass eine abstehende Fahne resultiert;
Fig. 4a einen kreisrunden, zylindrischen Messingring mit größerem Durchmesser, durch dessen Ringöffnung ein dickerer Leitungs­ abschnitt geführt ist;
Fig. 4b den Leitungsabschnitt nach Fig. 4a, nachdem der Messing­ ring aufgepresst und so verformt worden ist, dass er zwei abstehende doppellagige Fahnen aufweist;
Fig. 5a schematisch ein geöffnetes Presswerkzeug zum Verformen des Messingringes entsprechend Fig. 4b;
Fig. 5b das Presswerkzeug nach Fig. 5a in geschlossenem Zustand mit verformtem Messingring;
Fig. 5c in einer Querschnittsdarstellung den auf die Leitung aufge­ pressten und so verformten Messingring, dass zwei abstehende Fahnen resultieren
Fig. 6 in einer Schrägansicht eine Hälfte eines Zwei-Nutzen-Werkzeugs zum Anspritzen eines Dichtungskörpers an einen Leitungsab­ schnitt;
Fig. 7 den Leitungsabschnitt nach Fig. 2a mit aufgepresstem Ring und angespritztem Dichtungskörper; und
Fig. 8 den Leitungsabschnitt nach Fig. 4a mit aufgepresstem Ring und angespritztem Dichtungskörper.
In den Figuren ist der kreisrunde, ungepresste Ring mit dem Bezugs­ zeichen 20 und der gepresste und verformte Ring mit dem Bezugszeichen 21 bezeichnet.
Fig. 1 zeigt schematisch eine aus Kunststoff gespritzte Dose 1 mit einer umlaufenden, kreisrunden Gehäusewand 2 zur Aufnahme - nicht darge­ stellter - elektrischer Stecker, Schalter oder einer sonstigen elektrischen Einrichtung, dem/der über wenigstens eine elektrische Leitung 10 Signale zuführbar sind. In der Gehäusewand sind zwei Aussparungen 3 ausgespart, an deren Randabschnitt je ein Profil 4 angespritzt ist. Die Aussparung 3 mit dem angespritzten Profil 4 bildet eine Labyrinthdichtung, in welche ein angepasster Dichtungskörper 30 einsetzbar ist, der an einem Ab­ schnitt 11 der elektrischen Leitung 10 angespritzt ist. Dieser dichtungs­ körper 30 sorgt nicht nur für einen staub- und feuchtigkeitsgeschützten Eintritt der Leitung 10 in den Innenraum der Dose 1, sondern auch für eine Zugentlastung der aus dem Leitungsende 12 austretenden und abiso­ lierten elektrischen Leiter 15, 15', die an eine, innerhalb der Dose 1 befindliche, elektrische Einrichtung angeschlossen sind.
Wie das mehr im einzelnen aus den Fig. 7 und 8 ersichtlich ist, weist eine isolierte, elektrische Leitung 10 mehrere getrennte elektrische Lei­ ter 15, 15', 15" auf, die einzeln isoliert sind und zu diesem Zweck je von einer elektrischen Isolierung 16 umgeben sind. Diese Isolierung 16 besteht typischerweise aus einer unmittelbar auf den Leiter 15 extrudier­ ten Hülle aus Kunststoff, beispielsweise auch aus Silikon-Gummi. Die einzeln isolierten Leiter 15, 15', 15" sind in einen Kabelmantel 17 ein­ gebettet, der im Rahmen der vorliegenden Erfindung aus Silikon-Gummi bestehen muss. Alternativ ist die vorliegende Erfindung auch an einer - nicht dargestellten - Aderleitung anwendbar, bei welcher der elektri­ sche Leiter in eine Isolierung eingebettet ist, die dann - im Rahmen der vorliegenden Erfindung - aus Silikon-Gummi bestehen muss, ohne dass diese Isolierung zusätzlich in einen Kabelmantel eingebettet ist.
Die Fig. 2a und 4a zeigen je einen kreisrunden, zylinderförmigen Ring 20, der erfindungsgemäß aus getempertem Messing besteht. Durch die vom Ring 20 begrenzte Öffnung ist in paralleler Ausrichtung zur - nicht dargestellten - Ringlängsachse ein Abschnitt 11 einer elektri­ schen Leitung 10 geführt. Die Abmessungen der Leitung 10 und des Ringes 20 sind aneinander angepasst. Zum Beispiel hat sich für eine Leitung 10, deren Kabelmantel 17 aus Silikon-Gummi besteht und einen Aussendurchmesser von 4 mm aufweist, ein Ring 20 gut bewährt, der einen Innendurchmesser von 5 mm, eine Wandstärke von 0,5 mm und eine Breite/Länge von 2,1 mm aufweist. Für eine andere Leitung, deren Kabel­ mantel einen Aussendurchmesser von 5,6 mm aufweist, hat sich ein Messingring gut bewährt, dessen Innendurchmesser 8 mm, dessen Wand­ stärke 1 mm und dessen Breite/Länge etwa 4,6 mm beträgt. In jedem Falle soll der Innendurchmesser des nicht verformten, kreisrunden Messingrings den Aussendurchmesser der isolierten Leitung um wenig­ stens 1 bis etwa 5 mm übersteigen.
Die Anordnung nach Fig. 2a wird in einem Presswerkzeug angeordnet, dessen Aufbau schematisch in Fig. 3a, 3b dargestellt ist. Zu diesem Presswerkzeug 40 gehören ein stationär angeordneter Pressbacken 41 und ein beweglich angeordneter Pressbacken 45, der von einer Bedienungs­ person mit Hilfe eines - nicht dargestellten - Hebels auf den stationären Pressbacken 41 zu und von diesem weg verstellt werden kann. An jeder Frontfläche 42, 46 sind je eine teilkreisförmige Aussparung 43, 47 aus­ gebildet, an die sich Frontflächenabschnitte 44, 49 anschließen. Vor und hinter diesen Pressbacken 41, 45 befindet sich je eine - nicht dargestell­ te - Ablagefläche, auf welchen der Leitungsabschnitt 11 so abgelegt wird, dass der kreisrunde Ring 20 in die Aussparung 43 gedrückt wird. Weiter­ hin ist eine Ablagefläche mit einem - nicht dargestellten - Anschlag ver­ sehen, und das Kabelmantelende 12 befindet sich in Anlage an diesem Anschlag, so dass der Ring 20 in einem vorgegebenen Abstand zum Kabel­ mantelende 12 auf den Leitungsabschnitt 11 aufgepresst wird. Anschließend wird der bewegliche Pressbacken 45 auf den stationären Pressbacken 41 zu verstellt, bis die beiden Frontflächen 42 und 46 aneinander an­ liegen. Hierbei wird der anfänglich kreisrunde Ring 20 innerhalb der beiden keilförmigen Aussparungen 43, 47 in seinem Durchmesser verringert und auf den Leitungsabschnitt 11 aufgepresst. Das restliche Ringmaterial wird zwischen den beiden zurückgenommenen Frontflächen 44 und 49 zu je zwei geraden, parallelen Stegen 22, 23 verformt, die an ihrem Ende über einen gekrümmten Abschnitt 24 mit engem Krümmungsradius mitein­ ander verbunden sind. Diese Stege 22, 23 und der gekrümmte Abschnitt 24 bilden zusammen eine doppellagige Fahne 25, die einstückig mit dem verformten Ring 21 verbunden ist. Die danach erhaltene Anordnung ist schematisch in Fig. 2b und 3c dargestellt.
Mit dem in Fig. 5a, 5b schematisch angedeuteten Presswerkzeug 50 kann ein anfänglich kreisrunder Ring 20, der typischerweise einen größeren Durchmesser aufweist als der Ring nach Fig. 2a, so verformt werden, dass am verformten Ring 21 zwei doppellagige Fahnen 25 und 29 abstehen, wie das schematisch in Fig. 4b und 5c dargestellt ist. Das hierzu erforder­ liche Presswerkzeug 50 weist ebenfalls einen stationären Pressbacken 51 und einen beweglichen Pressbacken 55 auf. In den beiden Frontflächen 52 und 56 ist je eine teilkreisförmige Aussparung 53 und 57 ausgebildet, die symmetrisch aufeinander zu gerichtet sind. Die Anordnung nach Fig. 4a wird so in dem Presswerkzeug 50 angeordnet, dass sich der kreisrunde Ring 20 in Anlage an der teilkreisförmigen Aussparung 53 befindet. Beim Zufahren der beiden Pressbacken 51, 55 wird der Ring 20 zwischen den beiden teilkreisförmigen Aussparungen 53, 57 zu einem verformten Ring 21 mit linsenförmiger Gestalt verformt, welcher die Leitung 10 einschnürt, und das überschüssige Ringmaterial bildet zwischen den beiden Front­ flächen 52 und 56 je eine doppellagige Fahne 25 und 29, die sich längs einer gemeinsamen Geraden voneinander weg erstrecken.
Der Leitungsabschnitt 11 mit aufgepresstem, verformtem Ring 21 wird aus dem Presswerkzeug 40 bzw. 50 entnommen und in ein Moulding-Werkzeug zum Anspritzen des Dichtungskörpers 30 eingelegt. Hierzu kann beispiels­ weise ein zweiteiliges Zwei-Nutzen-Werkzeug vorgesehen werden, dessen eine Werkzeughälfte 60 schematisch in Fig. 6 dargestellt ist. Diese Werk­ zeughälfte besteht im wesentlichen aus einem Block 61 aus Aluminium, in den zwei Stahleinlagen 62 und 63 eingesetzt sind, an denen besonders feine Details ausgearbeitet sind. Es ist je eine anteilige, durchgehende Bohrung 64, 64' ausgespart, in welche der Leitungsabschnitt 11 so einge­ legt werden kann, dass er ununterbrochen durch das geschlossene Werk­ zeug hindurchführt. Die anteiligen Bohrungen 64, 64' schneiden je einen anteiligen Formhohlraum 65, 65' zur Erzeugung eines Dichtungskörpers 30, dessen Kontur an die Labyrinthdichtung der Aussparung 3 (vergl. Fig. 1) angepasst ist. In jeden Formhohlraum 65, 65' mündet je ein Einspritzkanal 66, 66', der von einem zentralen Zuführkanal 67 abzweigt, über den schmelzflüssiger Schmelzkleber zuführbar ist. In Passbohrungen 68 an der einen Werkzeughälfte 60 können fluchtend angeordnete - nicht darge­ stellte - Passstifte an der anderen Werkzeughälfte 60' eingeführt werden und sorgen für eine passgenaue Anordnung der beiden Werkzeughälften 60 und 60'.
In die Werkzeughälfte 60 wird je ein Leitungsabschnitt 11 so eingelegt, dass sich der aufgepresste und verformte Ring 21 innerhalb des Form­ hohlraums 65 bzw. 65' befindet. Anschließend wird die andere Werkzeug­ hälfte 60' passgenau aufgesetzt; beide Werkzeughälften 60, 60' werden miteinander verriegelt. Aus einer vorgegebenen Quelle wird schmelz­ flüssiger Schmelzkleber über die Kanäle 67, 66, 66' eingespritzt und bildet an jeder Leitung 11 je einen Dichtungskörper 30. Typischerweise sind der Einspritzvorgang und die zur Verfestigung erforderliche Abkühlung nach etwa 30 sec beendet. Das Werkzeug wird geöffnet, die beiden Werkzeughälften 60 und 60' voneinander getrennt und das Erzeugnis ent­ nommen.
Je nach Art des verformten Ringes 21 wird ein Produkt erhalten, wie es schematisch in den Fig. 7 oder 8 dargestellt ist. Auf den Leitungs­ abschnitt 11 nach Fig. 7 ist ein verformter Ring 21 aufgepresst, von dem eine doppellagige Fahne 25 absteht. Dieser Ring 21 mit einstückig ausgebildeter Fahne 25 bildet ein Verankerungselement, das vollständig in den Dichtungskörper 30 eingebettet ist, welcher die Leitung 10 um­ greift. Beim Produkt nach Fig. 8 stehen vom verformten linsenförmigen Ring 21 in entgegengesetzte Richtungen je eine doppellagige Fahne 25 und 29 ab. In jedem Falle ist der Dichtungskörper 30 mit Hilfe des Ver­ ankerungselementes so fest an der Leitung 10 fixiert, dass eine Abzugs­ kraft, von wenigstens 80%, vorzugsweise 90% und mehr der Zugfestigkeit der unbeschädigten Isolierung oder des unbeschädigten Kabelmantels 17 nicht ausreicht, den so verankerten Dichtungskörper 30 längs der Leitung 10 zu verrutschen, zu verschieben und/oder zu verdrehen.

Claims (18)

1. Ein- oder mehradrige elektrische Leitung,
die mit einer Isolierung und/oder mit einem Kabelmantel versehen ist,
an der in gegebenem Abstand zum Isolierungs- bzw. Kabelmantelende ein die Isolierung oder den Kabelmantel umgreifender Dichtungs­ körper angespritzt ist, der aus einem thermoplastischen, unter Nieder­ druckbedingungen verarbeiteten Schmelzkleber auf Polyamidbasis be­ steht,
dadurch gekennzeichnet, dass
die Isolierung oder der Kabelmantel (17) aus einem für Isolier- und Mantelmischungen für Kabel und isolierte Leitungen geeigneten Silikon- Gummi besteht; und
im Bereich der Umgriffsstelle auf die Isolierung oder den Kabelmantel (17) ein aus getempertem Messing bestehender Ring (21) aufgepresst ist, der im aufgepressten Zustand die Isolierung oder den Kabel­ mantel (17) einschnürt und wenigstens eine von der Isolierung oder vom Kabelmantel (17) nach aussen abstehende, doppellagige Fahne (25, 29) aufweist, die vollständig in den Dichtungskörper (30) ein­ gebettet ist.
2. Leitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass
der Kabelmantel (17) einen Aussendurchmesser von 2 bis 12 mm auf­ weist; und
der verformte Ring (21) aus einem nicht verformten, kreisrunden Ring (20) erzeugt worden ist, der einen Innendurchmesser aufweist,
welcher den jeweiligen Kabelmantel-Aussendurchmesser um 1 bis 5 mm übersteigt.
3. Leitung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass der nicht verformte, kreisrunde Ring (20) ein zylindrischer Ring ist, der zumindest eine ebene Innenumfangsfläche aufweist, die frei von abstehenden Graten und sonstigen Vorsprüngen ist.
4. Leitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der verformte Ring (21) im aufgepressten Zustand eine abstehende, doppellagige Fahne (25) aufweist.
5. Leitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der verformte Ring (21) im aufgepressten Zustand zwei abstehende, doppellagige Fahnen (25 und 29) aufweist, die je längs einer gemein­ samen Geraden vom restlichen Ring (21) abstehen.
6. Leitung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der verformte Ring (21) aus einer Kupfer/Zink/Blei-Legierung mit 59-62 Gew.-% Cu, 0,5 bis 2,5 Gew.-% Pb, Rest Zn und herstellungs­ bedingte Verunreinigungen besteht.
7. Leitung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass der verformte Ring (21) aus dem Material CuZn38Pb2 besteht.
8. Leitung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass
der verformte Messingring (21) vor seiner Verformung getempert worden ist; und
zu dieser Temperung eine Vielzahl Messingringe 1 bis 5 Std. lang auf eine Temperatur im Bereich von 350 bis 450°C erwärmt worden ist.
9. Leitung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass
der Kabelmantel (17) einen Aussendurchmesser von 2 bis 12 mm aufweist; und
die durch den aufgepressten Ring (21) verursachte Einschnürung des Kabelmantels den jeweiligen Kabelmantel-Aussendurchmesser um 10 bis 25% vermindert.
10. Leitung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass der angespritzte Dichtungskörper (30) mit Hilfe des verformten Ringes (21) so fest an der Leitung (10) verankert ist, dass eine Abzugskraft von wenigstens 80%, vorzugsweise 90% und mehr der Zugfestigkeit der unbeschädigten Isolierung oder des unbeschädigten Kabelmantels (17) nicht ausreicht, den so verankerten Dichtungskör­ per (30) längs der Leitung (10) zu verrutschen, zu verschieben und/oder zu verdrehen.
11. Verfahren zum Anspritzen eines Dichtungskörpers an eine isolierte, elektrische Leitung, gekennzeichnet durch die Verfahrensschritte:
  • - es wird eine ein- oder mehradrige isolierte Leitung (10) bereit­ gestellt, die wenigstens einen elektrischen Leiter innerhalb einer Isolierung aufweist, oder die eine oder mehrere einzeln isolierte Ader(n) (15, 15', 15"; 16) aufweist, die in einem Kabelmantel (17) eingebettet sind, wobei die Isolierung oder der Kabelmantel (17) aus für Isolier- und Mantelmischungen für Kabel und iso­ lierte Leitungen geeignetem Silikon-Gummi besteht und diese Isolierung oder der Kabelmantel (17) einen kreisrunden Aussen­ umfang mit gegebenem Aussendurchmesser aufweist;
  • - es wird ein kreisrunder Ring (20) aus Messing bereitgestellt, der einen Innendurchmesser aufweist, der um 1 bis 5 mm größer ist als der Aussendurchmesser der Isolierung oder des Kabel­ mantels (17);
  • - der Messingring (20) wird - zweckmäßigerweise zusammen mit einer Vielzahl entsprechender Messingringe - 1 bis 5 Std. lang bei 350 bis 450°C getempert;
  • - wahlweise wird an der Leitung (10) angrenzend an ein Leitungs­ ende der Kabelmantel (17) längs einer vorgegebenen Länge ent­ fernt, um die - gegebenenfalls isolierte(n) Ader(n) (15, 15', 15"; 16) freizulegen;
  • - dieses Leitungsende wird in den geschlossenen, kreisrunden, getemperten Messingring (20) eingeführt; Leitung (10) und Messingring (20) werden so in einem Presswerkzeug (40, 50) angeordnet, das mit wenigstens einem beweglichen Pressbacken (45, 55) zum Verformen des Messingringes (20) versehen ist, dass sich der Ring (20) in einem vorgegebenen Abstand zum Kabelmantelende (12) befindet;
  • - durch Verstellung des beweglichen Pressbackens (45, 55) wird der Messingring (20) so auf die Leitung (10) aufgepresst und verformt, dass er die Isolierung oder den Kabelmantel (17) ein­ schnürt, wobei das restliche Ringmaterial wenigstens eine von der Isolierung oder vom Kabelmantel (17) nach aussen abstehende, doppellagige Fahne (25, 29) bildet;
  • - die Leitung (10) mit dem aufgepressten, verformten Ring (21) wird aus dem Presswerkzeug entnommen und in einem Moulding- Werkzeug (60) angeordnet, in dem ein Formhohlraum (65, 65') ausgespart ist, der an die Kontur des Dichtungskörpers (30) angepasst ist;
  • - das die Leitung mit dem aufgepressten, verformten Ring (21) enthaltende Moulding-Werkzeug (60, 60') wird verschlossen und verriegelt; in das verschlossene Moulding-Werkzeug (60, 60') wird unter einem Spritzdruck von 5 bis 20 bar schmelzflüssiger Schmelzkleber auf Polyamidbasis eingespritzt, um einen die Iso­ lierung oder den Kabelmantel (17) umgreifenden Dichtungskörper (30) zu erzeugen, in welchem der aufgepresste, verformte Mes­ singring (21) vollständig eingebettet ist; und
  • - nach Abkühlung und Verfestigung des Schmelzklebers wird das Moulding-Werkzeug (60, 60') geöffnet und die Leitung (10) mit dem angespritzten Dichtungskörper (30) entnommen.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass
mit einem Presswerkzeug gearbeitet wird, das mit einem Magazin zur Aufnahme einer Vielzahl getemperter Messingringe versehen ist;
aus diesem Magazin nacheinander je ein kreisrunder Messingring (20) in definierter Anordnung bezüglich eines feststehenden Pressbackens (41, 51) dieses Presswerkzeugs bereitgestellt wird;
das von überschüssiger Isolierung oder von überschüssigem Kabel­ mantel (17) befreite Leitungsende in den bestimmt angeordneten Messingring eingeführt und so weit durch diesen Ring hindurchge­ schoben wird, bis das Kabelmantelende (12) an einem vorgegebenen Anschlag anliegt.
13. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, dass
je ein kreisrunder, zylindrischer Messingring (20) bereitgestellt wird, der zumindest eine glatte Innenumfangsfläche aufweist, die frei von Graten und/oder sonstigen Vorsprüngen ist; und
innerhalb des Presswerkzeugs auf eine gegenseitige, streng parallele Ausrichtung des zylindrischen Messingringes (20) und des in die Ringöffnung eingeführten Leitungsabschnittes (11) geachtet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass
eine Leitung (10) bereitgestellt wird, deren Kabelmantel (17) einen Aussendurchmesser von 2 bis 12 mm aufweist; und
ein kreisrunder Ring (20) bereitgestellt wird, der einen Innendurch­ messer aufweist, welcher den jeweiligen Kabelmantel-Aussendurch­ messer um 1 bis 5 mm übersteigt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass der zu verformende kreisrunde Ring (20) ein zylindrischer Ring ist, der zumindest eine ebene Innenumfangsfläche aufweist, die frei von abstehenden Graten und sonstigen Vorsprüngen ist.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 15, dadurch gekennzeichnet, dass ein zu verformender Ring (20) bereitgestellt wird, der aus einer Kupfer/Zink/Blei-Legierung mit 59-62 Gew.-% Cu, 0,5 bis 2,5 Gew.-% Pb, Rest Zn und herstellungsbedingte Verunreinigungen besteht.
17. Verfahren nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass der zu verformende Ring (20) aus dem Material CuZn38Pb2 besteht.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 11 bis 17, dadurch gekennzeichnet, dass
der zu verformende Ring (20) vor seiner Verformung getempert wird; und
zu dieser Temperung eine Vielzahl Ringe 1 bis 5 Std. lang auf eine Temperatur im Bereich von 350 bis 450°C erwärmt werden.
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