DE19939545A1 - Reibungskupplung, insbesondere für Kraftfahrzeuge - Google Patents
Reibungskupplung, insbesondere für KraftfahrzeugeInfo
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- F16D69/00—Friction linings; Attachment thereof; Selection of coacting friction substances or surfaces
- F16D69/02—Compositions of linings; Methods of manufacturing
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- F16D69/023—Composite materials containing carbon and carbon fibres or fibres made of carbonizable material
Abstract
Eine Reibungskupplung, insbesondere zur Übertragung der Antriebskraft von Brennkraftmaschinen auf Schaltgetriebe, vornehmlich in Kraftfahrzeugen, wirkt mit einem antriebsseitigen Schwungrad (10) zusammen, besitzt eine ein- und ausrückbare Kupplungsdruckplatte (21) und eine zwischen Schwungrad (10) und Kupplungsdruckplatte (21) angeordnete, von der Kupplungsdruckplatte (21) betätigbare Kupplungsscheibe (14) als Mitnehmer. Die Kupplungsscheibe (14) weist beidseitig Reibbeläge (17, 18) auf, welche einerseits mit dem Schwungrad (10), andererseits mit der Kupplungsdruckplatte (21) zusammenwirken. Die Reibbeläge (17, 18) der Kupplungsscheibe (14) bestehen aus kohlefaserverstärktem Siliziumkarbid (C/C-SiC).
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Reibungskupplung nach dem Oberbegriff des
Patentanspruchs 1.
Es ist bekannt, für die Reibbeläge von Kupplungen Asbestmaterial zu verwenden.
Ungeachtet der in technischer Hinsicht sehr guten Eignung verbietet sich heute aber der
weitere Einsatz von Asbestwerkstoffen wegen der von Asbestfasern ausgehenden
erheblichen Gesundheitsgefährdung. So kommen für die genannten Zwecke heute
vorwiegend Mineralfaserwerkstoffe zum Einsatz, die in gesundheitlicher Hinsicht als
ungefährlich eingestuft werden.
Trotz inzwischen erreichter qualitativer Gleichwertigkeit der mineralischen
Reibmaterialien mit den herkömmlichen Asbestfaserwerkstoffen ergeben sich indessen
neue Probleme dadurch, daß, z. B. bedingt durch gesteigerte Fahrzeuggeschwindigkeiten
und größeres Fahrzeuggewicht, höhere Anforderungen an die mechanische und
thermische Belastbarkeit und die Verschleißfestigkeit der Kupplungsbeläge gestellt
werden müssen.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die Leistungsfähigkeit und Belastbarkeit von
Reibungskupplungen zu steigern, so daß diese den gestiegenen Anforderungen noch
besser gerecht zu werden vermögen.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe bei einer Reibungskupplung der eingangs
bezeichneten Gattung durch das kennzeichnende Merkmal des Patentanspruchs 1
gelöst. Vorteilhafte Weiterbildungen des Grundgedankens der Erfindung enthalten die
Patentansprüche 2 und 3.
Zwar ist das Material C/C-SiC als solches an sich bekannt. Es handelt sich hierbei um
einen faserverstärkten keramischen Werkstoff auf Basis von Kohlenstofffasern und
Siliziumkarbid, der für Raumfahrtanwendungen entwickelt worden ist und in Bereichen
von Raumfahrzeugen eingesetzt wird, in denen sehr hohe Temperaturen auftreten
können, z. B. als Triebwerksteile, Wärmeschutzschilde etc. Dabei hat sich dieser
Werkstoff als sehr verschleißfest und thermisch hoch belastbar erwiesen.
An sich bekannt ist ferner eine Verwendung von C/C-SiC als Material für Bremsscheiben
bei Hochgeschwindigkeitszügen. Zum diesbezüglichen druckschriftlichen Stand der
Technik wird verwiesen auf A. W. Otto, "Stand der Entwicklung von Bremswerkstoffen für
Schienenfahrzeuge", in ZEV + DET Glas. Ann. 119 (1995) Nr. 11/12
November/Dezember, Seiten 525-543. Anlaß für den Einsatz von C/C-SiC in
Bremsscheiben von Hochgeschwindigkeitszügen war insbesondere die relativ geringe
Dichte des in Rede stehenden Werkstoffes (ca. 1.800 bis 2.300 kg/m3), die sich
angesichts des Umstandes, daß bei Schienenfahrzeugen die Bremsscheiben ungefedert
auf den Achsen sitzen, somit ungefederte Massen darstellen, und infolgedessen jede
Beschleunigung der Achse entsprechende Kräfte verursacht, sehr günstig auswirkt.
Bei Reibungskupplungen, insbesondere in Kraftfahrzeugen, ist diese spezielle
Problematik dagegen nicht einschlägig. Dafür sehen sich Reibungskupplungen anderen,
nicht minder gravierenden Anforderungen ausgesetzt (s.o.).
Die Vorteile der erfindungsgemäßen Anwendung des Werkstoffes C-C/SiC in
Reibungskupplungen liegen im wesentlichen in einer guten Verschleißfestigkeit, hoher
Temperaturbeständigkeit und einem relativ hohen Reibwert. Hierdurch bedingt können
die Abmessungen der Reibflächen reduziert werden. Bei besonderen Beanspruchungen,
die vornehmlich bei Anwendung in Kraftfahrzeugkupplungen auftreten (Anfahren am Berg
etc.) ermöglicht die erfindungsgemäße Anwendung von C-C/SiC eine Aufnahme von
mehr Wärme durch die Kupplung, wodurch ein komfortableres Verhalten des Fahrzeugs
erreicht wird.
Durch die geringe Dichte des Werkstoffes C-C/SiC wird es beim Einsatz in
Kraftfahrzeugen möglich, das erforderliche Trägheitsmoment der Schwungmasse mit
weniger Gesamtmasse zu realisieren. Diese Reduzierung der Schwungmasse bei
gleichzeitiger Beibehaltung des erforderlichen Trägheitsmoments (durch
Massenverlagerung radial nach außen) bedeutet eine Erleichterung der Schaltvorgänge
in synchronisierten Schaltgetrieben.
Die Zeichnung zeigt ein Ausführungs- bzw. Anwendungsbeispiel der Erfindung an Hand
eines vertikalen Längsschnittes durch eine Reibungskupplung für Kraftfahrzeuge.
Es bezeichnet 10 ein bei 11, 12 an eine (nicht gezeigte) Motorwelle, z. B. Kurbelwelle
einer Kolbenbrennkraftmaschine, angeflanschtes Schwungrad mit Anlasserzahnkranz 13.
Eine in hergebrachter und daher nicht detailliert beschriebener Weise konstruierte
Kupplungsscheibe ist insgesamt mit 14 beziffert. Die Kupplungsscheibe 14 ist - wie
ebenfalls üblich - über eine Hülse 15 mit Innenverzahnung 16 mit der Eingangswelle
eines Schaltgetriebes (nicht dargestellt) drehfest verbunden. Radial außen trägt die
Kupplungsscheibe 14 beidseitig jeweils einen ringförmigen Reibbelag 17 bzw. 18. Der
Reibbelag 17 kooperiert hierbei mit einer Gegenfläche 19 des Schwungrades 10, und der
Reibbelag 18 wirkt mit einer Gegenfläche 20 einer insgesamt mit 21 bezeichneten
Kupplungsdruckplatte zusammen. Die Kupplungsdruckplatte 21 dient in üblicher Weise
zum Ein- und Ausrücken der Reibungskupplung und wird hierbei durch eine federnde
Betätigungsvorrichtung 22 gehalten und in Axialrichtung betätigt.
Die ringförmigen Reibbeläge 17, 18 bestehen aus kohlefaserverstärktem Siliziumkarbid
(C/C-SiC). Die Gegenflächen 19, 20 von Schwungrad 10 bzw. Kupplungsdruckplatte 21
können (in herkömmlicher Weise) aus Stahl, Stahlguß oder einem anderen geeigneten
metallischen Werkstoff bestehen.
Alternativ ist es aber auch möglich, das Schwungrad 10 und/oder die
Kupplungsdruckplatte 21 an den mit den Reibbelägen zusammenwirkenden
Gegenflächen 19, 20 ebenfalls aus C/C-SiC auszubilden oder mit diesem Material zu
belegen.
Claims (7)
1. Reibungskupplung, insbesondere zur Übertragung der Antriebskraft von
Brennkraftmaschinen auf Schaltgetriebe, vornehmlich in Kraftfahrzeugen, mit
einem antriebsseitigen Abtrieb (10) und einem Kupplungsdruckelement (21), die
relativ zueinander ein- und ausrückbar sind und die über mindestens einen
Reibbelag (17, 18) in eingerückten Zustand in Eingriff stehen, dadurch
gekennzeichnet, daß die Reibbeläge (17, 18) der Kupplungsscheibe (14)
kohlefaserverstärktes Siliziumkarbid (C/C-SiC) enthalten.
2. Reibungskupplung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens
eine mit dem mindestens einen Reibbelag (17, 18) zusammenwirkende
Gegenfläche (19 bzw. 20) ebenfalls aus kohlefaserverstärktem Siliziumkarbid
(C/C-SiC) sind.
3. Reibungskupplung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens eine mit dem mindestens einen Reibbelag (17, 18)
zusammenwirkende Gegenfläche (19 bzw. 20) aus Stahl oder Stahlguß oder
einem technisch gleichwertigen metallischen Material ist.
4. Reibungskupplung nach einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
der antriebsseitige Abtrieb ein Schwungrad (10) ist.
5. Reibungskupplung nach einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
das Kupplungsdruckelement eine Kupplungsdruckplatte (21) ist.
6. Reibungskupplung nach einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen dem Abtrieb und dem Kupplungsdruckelement ein Mitnehmer (14)
angeordnet ist, welcher einerseits mit dem Abtrieb (10) und andererseits mit dem
Kupplungsdruckelement (21) zusammenwirkt.
7. Reibungskupplung nach einem der Ansprüche, dadurch gekennzeichent, daß
der Mitnehmer vorzugsweise beidseitig den mindestens einen Reibbelag trägt.
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
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ID=7919047
Family Applications (1)
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