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Die
Erfindung betrifft ein Kraftstoff-Behältersystem für Kraftfahrzeuge
mit einem ein Einfüllrohr aufweisenden
Kraftstofftank, einer mit einem Aktivkohlefilter verbundenen Entlüftungsleitung
und einer Ventilanordnung, die die Entlüftungsleitung in einer ersten
Schaltstellung zum Aktivkohlefilter hin absperrt und in einer zweiten
Schaltstellung freigibt, wobei die Ventilanordnung so ausgebildet
ist, dass sie in der ersten Schaltstellung den zwischen ihr und
dem Tank angeordneten Teilabschnitt der Entlüftungsleitung mit der Atmosphäre verbindet.
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Solche
Behältersysteme
werden im Zuge immer strenger werdender Umweltschutzgesetze in zunehmendem
Maße permeationsdicht
ausgestaltet. So werden beispielsweise fluorierte Polyethylenbehälter verwendet,
die einen Übertritt
von Kraftstoffdampf an die Umwelt verhindern. Ebenso werden permeationsdichte
Verbindungsstellen zwischen dem Tank und Kraftstoff- oder Entlüftungsleitungen eingesetzt.
Für die
Funktionsfähigkeit
eines Kraftstoffbehälters
ist zumindest eine Belüftungsleitung erforderlich,
die den Innenraum des Kraftstoffbehälters, genauer den sich oberhalb
des maximalen Kraftstoffspiegels befindlichen Gasraum mit der Atmosphäre verbindet.
Das Entweichen von Kraftstoff über
eine Entlüftungsleitung
in die Atmosphäre
wird durch die sog. ORVR-Systeme (Onbord-Refueling-Vapor-Recovering) verhindert.
Ein wesentlicher Bestandteil eines ORVR-Systems ist ein Aktivkohlefilter,
der in die Entlüftungsleitung
zwischengeschaltet ist. Aus dem Tank entweichende Kraftstoffdämpfe werden über die
Entlüftungsleitung
zum Aktiv kohlefilter geleitet und dort adsorbiert. Der Aktivkohlefilter seinerseits
ist zur Regenerierung bzw. Desorption der Kraftstoffdämpfe über eine
Verbindungsleitung mit der Saugseite eines Ottomotors verbunden.
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Über die
Entlüftungsleitung
kann naturgemäß Kraftstoff
zum Aktivkohlefilter gelangen. Dies würde zum einen die Aufnahmekapazität des Aktivkohlefilters
reduzieren und zum anderen bei Weiterleitung zum Motor zu Motorlaufstörungen führen. Insbesondere
beim Auftanken besteht die Gefahr, dass infolge nicht abschaltender
Zapfpistolen oder bewusster Überbetankung
Kraftstoff in die Entlüftungsleitung
und in den Aktivkohlefilter gelangt. Um dies zu verhindern, ist
es beispielsweise bekannt, Schwimmerventile vorzusehen, die in der
Entlüftungsleitung angeordnet
sind und die einen Übertritt
von flüssigem Kraftstoff
in den Aktivkohlefilter verhindern. Schwimmerventile haben den Nachteil,
dass sich im Tank ein unzulässig
hoher Druck aufbauen kann, wenn – nachdem das Schwimmerventil
angesprochen hat- weiterhin Kraftstoff in den Tank gefördert wird.
Dies hat neben einer etwa dem Förderdruck
entsprechenden Druckerhöhung
im Tank die Folge, das Kraftstoff aus dem Einfüllstutzen des Tanks herausspritzen kann.
Um dies zu verhindern, werden Überdruckventile
eingesetzt. Der Kraftstoff kann dann zwar in den genannten Fällen nach
außen
abgeleitet werden. Aufgrund des Druckaufbaus besteht aber die Gefahr, das
der Schwimmer des Schwimmerventils nicht mehr in seine Öffnungsstellung
zurückgeht,
so dass dann die Entlüftungsfunktion
des Tanks außer
Kraft gesetzt ist.
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Zum
Beispiel ist aus der
US 5,605,177 eine Überlaufvorrichtung
mit einem derartigen Schwimmerventil in der Entlüftungsleitung zwischen dem Einfüllrohr eines
Kraftstoffbehälters
und einem Adsorptionsfilters bekannt. Dieses Schwimmerventil schließt die Entlüftungsleitung,
wenn Kraftstoff in die Überlaufvorrichtung
im Falle einer Übertankung hochsteigt.
Zugleich leitet sie den überschüssigen Kraftstoff über eine
Leitung aus dem Einfüllrohr
nach außen
ab.
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Weiterhin
ist aus der
DE 197
381 98 A1 ein Kraftstoff-Behältersystem
bekannt, bei dem ein Kraftstoffbehälter mit einem Aktivkohlefilter über einen Entlüftungskanal
verbunden ist, in dem eine Ventilanordnung mit einer Hintereinanderschaltung
aus zwei Steuerventilen angeordnet ist. Der Entlüftungskanal setzt sich dabei
aus einem ersten Teilstück
zur Schnell- oder Betankungsentlüftung
und einem zweiten Teilstück
zur Betriebsentlüftung
zusammen. Während
das dem Kraftstoffbehälter
zugewandte Steuerventil in Form eines Zwei-Wege-Ventils in das erste
Teilstück
des Entlüftungskanals
eingefügt
ist, ist das im zweiten Teilstück
des Entlüftungskanals
nachgeschaltete Steuerventil in Form eines Drei-Wege-Ventils ausgebildet
und zusätzlich
an eine Be- und Entlüftungsleitung
mit Verbindung zur Atmosphäre angeschlossen.
Ist beim Betankungsvorgang die Beladungsgrenze des Aktivkohlefilters
erreicht oder überschritten,
und übersteigt
der Innendruck im Kraftstoffbehälter
einen vorgegebenen Wert, so wird dieses Drei-Wege-Steuerventil zusätzlich zum Zwei-Wege-Ventil mit Hilfe
eines Steuerbausteins geöffnet,
so dass eine Notentlüftung über die
Be- und Entlüftungsleitung
erfolgen kann.
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Die
Entlüftungsvorrichtung
der
DE 37 44 175 C2 weist
in einer ersten Entlüftungsleitung
vom Kraftstoffbehälter
zu einem ersten Kraftstoffdämpfe
adsorbierenden Aktivkohlebehälter
ein Umschaltventil auf, das beim Betanken geöffnet und während des Fahrbetriebs geschlossen
ist. Daneben ist eine zweite Entlüftungsleitung vom Kraftstoffbehälter zum
ersten oder zu einem zweiten Kraftstoffdämpfe adsorbierenden Aktivkohlebehälter vorgesehen.
Im Kraftstoffbehälter
ist eine Füllstandsmesseinrichtung
vorgesehen, die bei einer definierten Füllstandshöhe anspricht und das Umschalteventil
ansteuert, so dass dieses die erste Entlüftungsleitung schließt.
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Die
FR 2 662 400 betrifft lediglich
ein Entlüftungs-Sicherheitsventil
an einem Zuführrohr
für ein Kraftstoffreservoir.
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Bei
der Tankentlüftungseinrichtung
der
DE 19 639 116
A1 ist am Luftauslass des Adsorptionsfilters eine Luftförderpumpe
mit umkehrbarer Förderung
vorgesehen. Für
die Dauer der Filterregenerierung ist die Luftförderrichtung der Luftförderpumpe mit
Hilfe eines Umschaltventils so gesteuert, dass der Luftauslass des
Adsorptionsfilters auf der Saugseite der Luftförderpumpe liegt. Dabei ist
am Lufteinlass des Adsorptionsfilters ein Absperrventil vorgesehen, das
für die
Dauer der Filterregenerierung geöffnet
ist. Zur Fehlerdiagnose wird das Absperrventil geschlossen, und
die Förderrichtung
der Luftförderpumpe
so gesteuert, das der Luftauslass des Adsorptionsfilters auf der
Druckseite der Luftförderpumpe
liegt. Dadurch wird ein zur Fehlerdiagnose erforderlicher Überdruck
im Kraftstofftank und der zugehörigen Tankentlüftungseinrichtung
erbracht. Aufgrund eines Differenzdruckmessers, der an den Kraftstofftank
angeschlossen ist, erfolgt eine Fehlerdiagnose. Ein Steuerventil
in dem Entlüftungsstutzen
zwischen dem Kraftstofftank und dem Adsorptionsfilter ist nicht vorhanden.
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Aufgabe
der Erfindung ist es, ein Kraftstoff-Behältersystem für Kraftfahrzeuge
vorzuschlagen, bei dem das Eindringen von flüssigem Kraftstoff in die Entlüftungsleitung
bzw. in den Aktivkohlefilter und zusätzlich ein unzulässig hoher
Tankin nendruck, insbesondere während
des Auftankens, in zuverlässiger
Weise verbessert verhindert ist.
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Diese
Aufgabe ist bei einem Kraftstoff-Behältersystem der eingangs genannten
Art durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des Patentanspruches
1 gelöst.
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Danach
ist also eine Ventilanordnung vorgesehen, die zwischen Aktivkohlefilter
und Tank in der Entlüftungsleitung
angeordnet ist, und die so ausgelegt ist, dass sie in einer ersten
Schaltstellung die Entlüftungsleitung
zum Aktivkohlefilter hin absperrt und den zwischen ihr und dem Tank
angeordneten Teilabschnitt der Entlüftungsleitung mit der Atmosphäre verbindet.
In einer zweiten Schaltstellung der Ventilanordnung ist die Verbindung
zwischen Tank und Aktivkohlefilter nicht unterbrochen, wobei die Verbindung
zur Atmosphäre
jedoch abgesperrt ist. Durch diese Ausgestaltung ist die Möglichkeit
geschaffen, zum Beispiel überschüssigen,
etwa aufgrund einer Störung
der Zapfpistole in den Tank geförderten
Kraftstoff an einer definierten Stelle des Kraftfahrzeuges so abzuleiten,
dass zum einen kein unzulässig
hoher Tankinnendruck entsteht. Zum anderen ist verhindert, dass
Kraftstoff aus dem Einfüllstutzen
unkontrolliert herausspritzt und die Kleidung der tankenden Person
verunreinigt.
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Dadurch,
dass in Entlüftungsrichtung
vor der Ventilanordnung bzw. vor dem Schließelement in oder an der Entlüftungsleitung
zusätzlich
ein Kraftstoffsensor angeordnet ist, und dass die Ventilanordnung
bei Gegenwart von Kraftstoff im Detektionsbereich dieses Sensors
durch eine geeignete Steuervorrichtung in die erste Schaltstellung
bewegt wird, kann beispielsweise bei Überbetankung oder nicht ordnungsgemäß abschaltender
Zapfpistole Kraftstoff über
den mit der Atmosphäre
verbundenen Teilabschnitt der Entlüftungsleitung gezielt abfließen. Da bereits
ein etwaiger Kraftstofffluss in dem Teilabschnitt der Entlüftungsleitung
zwischen dem Kraftstofftank und der Ventilanordnung vor oder im
Bereich der Ventilanordnung mit dem Kraftstoffsensor erfassbar ist,
kann durch Schalten der Ventilanordnung in deren erste Schaltstellung
ein unerwünschtes
Eindringen von Kraftstoff in denjenigen Teilabschnitt der Entlüftungsleitung,
der zwischen der Ventilanordnung und dem Aktivkohlefilter angeordnet
ist, weitgehend vermieden werden.
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Der
Kraftstoffsensor kann sich insbesondere im Bereich der Ventilanordnung
befinden. Denkbar ist auch, das er in deren Gehäuse integriert ist.
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Eine
weitere Möglichkeit,
ein Kraftstoff-Behältersystem
mit der nach Anspruch 1 vorgeschlagenen Ventilanordnung zu nutzen,
besteht darin, die Umschaltung in die erste Schaltstellung von einem vorgegebenen
Maximal- oder Umschaltdruck innerhalb des geschlossenen Tanksystems
abhängig
zu machen. Ein solcher Druck wird bevorzugt durch einen Drucksensor
abgegriffen. Diese Ausgestaltung kommt etwa bei folgendem Störfall zu
tragen: Es gibt Zapfpistolen, deren Abschaltmechanismus bei Vorhanden sein
eines Gegendrucks im Tank bzw. im Einfüllstutzen nicht auslöst. Ein
solcher Überdruck
im Betankungsfalle kann etwa auftreten, wenn die Entlüftungsleitung
oder der Aktivkohlefilter einen erhöhten Strömungswiderstand aufweist. Mithilfe
des vorgeschlagenen Drucksensors kann jedoch ein derartiger, den
Abschaltmechanismus der Zapfpistole außer Kraft setzender Druck detektiert
und über
die Ventilanordnung zur Atmosphäre
abgelassen werden. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung
ist sowohl ein Kraftstoffsensor als auch ein Drucksensor vorhanden.
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Die
Ventilanordnung ist vorzugsweise durch ein 3/2-Wege-Ventil gebildet,
dessen erster Anschluss über
die Entlüftungsleitung
mit dem Tank, dessen zweiter Anschluss über die Entlüftungsleitung
mit dem Aktivkohlefilter und dessen dritter Anschluss mit der Atmosphäre verbunden
ist. Ein solches Ventil lässt
sich ohne größeren technischen Aufwand
realisieren und ist auf einfache Weise, etwa durch einen Elektromagneten
betätigbar.
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Bei
einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung ist die der Betankungsentlüftung dienende
Entlüftungsleitung
tankseitig mit dem oberen Ende des Einfüllrohres verbunden, wobei zwischen
der Ventilanordnung und dem Einfüllrohr
ein Sperrventil angeordnet ist, das im Betankungsfalle, etwa mechanisch durch
die Zapfpistole geöffnet
wird und die Verbindung zwischen Tank- und Ventilanordnung bzw.
Aktivkohlefilter freigibt. In weiterer Ausgestaltung ist eine zusätzliche
Betriebsent lüftungsleitung
vorhanden, die sich von der Tankoberseite zum Aktivkohlefilter hin
erstreckt.
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Die
Erfindung wird nun anhand von in den beigefügten Zeichnungen dargestellten
Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 eine schematische Darstellung
einer ersten Ausführungsform
eines Kraftstoff-Behältersystems,
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2 eine schematische Darstellung
einer weiteren Ausführungsform,
und
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3 eine schematische Darstellung,
die die elektrische Verbindung der Ventilanordnung und eines zusätzlichen
Diagnoseventils mit einer Kontrolleinheit zu Überwachungszwecken darstellt.
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1 zeigt ein Kraftstoff-Behältersystem, bei
dem zwischen einem Kraftstofftank 1 und einem Aktivkohlefilter 2 eine
Entlüftungsleitung 3 angeordnet
ist. In die Entlüftungsleitung 3 ist
ein 3/2-Wegeventil 4 zwischengeschaltet. Der erste Anschluss 5 dieses
Ventils ist über
einen Teilabschnitt 3a der Entlüftungsleitung 3 mit
dem Tank verbunden. Der zweite Anschluss 6 des Ventils 4 ist über einen
Teilabschnitt 3b der Entlüftungsleitung 3 mit
dem Aktivkohlefilter 2 verbunden. Der dritte Anschluss 7 schließlich ist über eine
Atmosphärenleitung 8 mit
der Atmosphäre
verbunden. Das durch einen Elektromagneten 9 betätigte Ventil
weist zwei Schaltstellungen auf, wobei in der ersten Schaltstellung
die Entlüftungsleitung
zum Aktivkohlefilter hin abgesperrt und der Teilabschnitt 3a der
Entlüftungsleitung 3 mit
dem dritten Anschluss 7 bzw. mit der Atmosphärenleitung 8 verbunden
ist. In Entlüftungsrichtung 10 vor
dem Wegeventil 4 ist an der Entlüftungsleitung 3 ein
vorzugsweise kapazitiv arbeitender Kraftstoffsensor 11 angeordnet.
Der Kraftstoffsensor 11 ist über eine Signalleitung 12 mit
einem Elektronikbaustein 13 verbunden. Der mit elektrischen
Versorgungsleitungen 14 an eine Stromversorgung (nicht
dargestellt) angeschlossene Elektronikbaustein aktiviert über eine elektrische
Leitung 15 die Spule des Elektromagneten 9.
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Weiterhin
ist ein Drucksensor 16 vorhanden, der den Druck in dem
Teilabschnitt 3a der Entlüftungsleitung 3 abgreift.
Der Drucksensor ist über
eine Signalleitung 17 mit dem Elektronikbaustein 13 verbunden.
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Am
Aktivkohlefilter 2 ist weiterhin eine Regenerierleitung 18,
die zur Saugseite eines Ottomotors führt und eine Spülleitung 19 angeschlossen, über die
von Kraftstoff befreite Luft in die Atmosphäre gelangen kann und über die
umgekehrt im Regenerierfalle Luft durch den Aktivkohlefilter gesaugt
wird.
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Im
Betankungsfalle arbeitet das Kraftstoffbehältersystem nach 1 wie folgt: Zu Beginn der
Betankungsphase befindet sich das Wegeventil 4 in seiner
Schaltstellung II. In den Tank 1 über ein Einfüllrohr 20 eingefüllter Kraftstoff
verdrängt
Entlüftungsgas
aus dem Tankinnenraum in die Entlüftungsleitung 3. Das
Entlüftungsgas
gelangt über
den Anschluss 5 und den Anschluss 6 des Ventils 4 zum
Aktivkohlefilter 2. Dort wird der dampfförmige Kraftstoff adsorbiert
und die gereinigte Luft über
die Leitung 19 an die Atmosphäre abgegeben. Wenn aufgrund
einer Störung
der Zapfpistole oder einer bewussten Übertankung Kraftstoff in den
Detektionsbereich des Kraftstoffsensors 11 gelangt, wird über die
Signalleitung 12 ein entsprechendes Signal an, den Elektronikbaustein 13 weitergeleitet.
Die Schaltlogik des Elektronikbausteins sorgt dafür, dass
der Elektromagnet 9 über
die Leitung 15 mit Strom versorgt wird und dass dieser
Zustand für
eine vorbestimmte Zeit beibehalten wird. Das Wegeventil 4 wird
also in seine Schaltstellung I geschaltet. In dieser Schaltstellung ist
die Verbindung der Entlüftungsleitung 3 zum
Aktivkohlefilter 2 hin unterbrochen. Der Anschluss 5 ist
mit dem Anschluss 7 zusammengeschaltet, wodurch der Teilabschnitt 3a der
Entlüftungsleitung 3 mit
der Atmosphärenleitung 8 verbunden
ist. Dadurch ist verhindert, dass sich im Tank ein Druck aufbaut.
Der von einer nicht ordnungsgemäß abschaltenden
Zapfpistole in den Tank geförderte
Kraftstoff läuft über die
Atmosphärenleitung 8 ab.
Zusätzlich
zum Kraftstoffsensor 11 ist ein Drucksensor 16 vorhanden,
der den Druck in Entlüftungsrichtung 10 vor
dem Wegeventil 4 abgreift. Mithilfe dieses Drucksensors
und dem Wegeventil 4 ist es möglich, ein druckinduziertes „Nichtabschalten" von Zapfpistolen
zu vermeiden. Bei Überschreiten
eines vorge gebenen, für
das ordnungsgemäße Abschalten
der Zapfpistole kritischen Druckwertes wird das Wegeventil 4 – ohne Anwesenheit
von Kraftstoff im Bereich des Kraftstoffsensors 11 – in die
Schaltstellung I bewegt, wodurch sich der erhöhte Druck im Tank abbauen kann,
so dass die Zapfpistole bei Berührung
mit im Einfüllrohr
am Ende der Betankungsphase hochsteigenden Kraftstoff ordnungsgemäß abschaltet.
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In 2 ist ein Ausführungsbeispiel
dargestellt, bei dem die der Betankungsentlüftung dienende Entlüftungsleitung 22 mit
dem oberen Ende des Einfüllrohres 20 verbunden
ist. In das Einfüllrohr
ist ein Einfüllstutzen 23 eingesetzt,
von dessen unteren Ende sich ein einen Einfüllkanal bildendes Rohr 24 zum
Tankinnenraum erstreckt. Am tankseitigen Ende dieses Rohres kann
ein Übertankungsschutz 25 etwa in
Form eines schwimmergesteuerten Klappenventils angeordnet sein.
Die Enflüftungsgase
nehmen beim Betanken den mit den Pfeilen 26 markierten
Weg und gelangen über
einen zwischen Einfüllstutzen 23 und Innenwandung
des Einfüllrohres 20 vorhandenen Zwischenraum
in ein Sperrventil 27 und von dort in den Teilabschnitt 22a der
Entlüftungsleitung 22 und schließlich über das
oben erwähnte
3/2-Wegeventil und den Teilabschnitt 22b der Entlüftungsleitung 22 in
den Aktivkohlefilter 2. Das 3/2-Wegeventil 4,
der Kraftstoffsensor 11, der Drucksensor 16, der
Elektromagnet 9 und der elektronische Baustein 13 sind
auf die in 1 gezeigte
Art und Weise zu der Steuereinheit 28 zusammengefasst.
Die Anschlüsse 5, 6 und 7 des
Wegeventils 4 sind in 2 an
der Steuereinheit 28 angedeutet. Der Aktivkohlefilter 2 ist über die
Regenerierleitung 18 mit der Saugseite eines Ottomotors 29 verbunden.
In der Spülleitung 19, über die
der Aktivkohlefilter 2 mit der Atmosphäre verbunden ist, ist ein Sperr-
bzw. Diagnoseventil 30 angeordnet.
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Während des
Fahrzeugbetriebes ist das Sperrventil 27 geschlossen. Die
Betriebsentlüftung erfolgt über eine
separate Betriebsentlüftungsleitung 31,
die an einer in Entlüftungsrichtung 10 nach
dem Wegeventil 4 angeordneten Stelle 32 mit dem
Teilabschnitt 22b der Entlüftungsleitung 22 verbunden
ist. Wenn sich während
des Fahrzeugbetriebes ein Druck im Tank aufbaut, wird Entlüftungsgas
in Entlüftungs richtung 10 zum
Aktivkohlefilter 2 verdrängt. Das von Kraftstoffdampf
befreite Entlüftungsgas
gelangt dann über
die Spülleitung 19 und
das geöffnete Diagnoseventil 30 in
die Atmosphäre.
Umgekehrt kann beispielsweise bei absinkenden Kraftstoffspiegel
Luft über
den genannten Weg in den Tank angesaugt werden. Im Betankungsfalle
ist das Sperrventil 27 geöffnet. Das Öffnen des Sperrventils kann
beispielsweise mit der Einsteckbewegung der Zapfpistole mechanisch
gekoppelt sein. Die Schnell- oder
Betankungsentlüftung
erfolgt nun in Richtung der Pfeile 26. Das Wegeventil 4 befindet
sich in der in 1 gezeigten
Schaltstellung II, so dass das Entlüftungsgas, wie durch die gestrichelte
Linie 33 in der Steuereinheit 28 angedeutet zum
Anschluss 6 und von dort zum Aktivkohlefilter 2 gelangen
kann. Sollte sich während
des Betankens ein für
den Abschaltmechanismus der Zapfpistole kritischer Druck aufbauen,
so wird dies durch den Drucksensor 16 detektiert. Das Wegeventil 4 wird
in die Schaltstellung I umgeschaltet, wodurch der Druck über die
Atmosphärenleitung 8 abgebaut
wird. Falls über
den durch die Pfeile 26 angedeuteten Weg flüssiger Kraftstoff
bis in den Bereich des Kraftstoffsensors 11 gelangt, wird
das Ventil 4 ebenfalls in die Schaltstellung I bewegt,
so dass der Kraftstoff über
die Atmosphärenleitung 8 abfließen und
ein schädlicher
Druckaufbau im Tank 1 vermieden ist.
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Das
oben erwähnte
Diagnoseventil 30 wird im Falle einer sogenannten Onboard-Diagnose
geschlossen. Bei dieser Diagnose wird das Tanksystem mit einem Unter-
oder Überdruck
beaufschlagt und der Druckverlauf über eine gewisse Zeitspanne
verfolgt. Neben dieser Sicherheitsüberprüfung werden in regelmäßigen Abständen auch
die elektrischen Komponenten des Tanksystems überprüft. Hierzu ist jede elektrische
Komponente mit einer elektrischen Prüfleitung an ein Oberwachungssystem
angeschlossen, das z. B. im Elektronikbaustein 13 integriert
sein kann. An die Prüfleitungen
wird eine Spannung angelegt, wodurch etwa eine Unterbrechung oder
ein übermäßig hoher
elektrischer Widerstand. feststellbar sind.
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In 3 ist diese elektrische
Kontrolleinrichtung beispielhaft für das Diagnoseventil 30 und
den Elektromagneten 9 des Wegeventils 4 dargestellt.
Im Falle einer Nachrüstung
eines Fahrzeuges, in dem bereits ein Diagnosesystem der genann ten
Art installiert ist, ist es zweckmäßig, das hinzugekommene Wegeventil 4 bzw.
dessen Elektromagneten 9 in die bereits vorhandene, das
Diagnoseventil 30 mit dem Elektronikbaustein 13 verbindende
Prüfleitung 34 zwischenzuschalten,
die genannten Bauteile also elektrisch gesehen in Reihenschaltung
anzuordnen. Die bereits vorhandene Überwachungseinrichtung, die
für ein
weiteres zu überwachendes
elektrisches Bauteil an sich nicht ausgelegt ist, kann somit auch zur
Kontrolle des hinzugekommenen Wegeventils 4 verwendet werden.
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- 1
- Kraftstofftank
- 2
- Aktivkohlefilter
- 3
- Entlüftungsleitung
- 3a
- Teilabschnitt
- 3b
- Teilabschnitt
- 4
- 3/2-Wegeventil
- 5
- erster
Anschluss
- 6
- zweiter
Anschluss
- 7
- dritter
Anschluss
- 8
- Atmosphärenleitung
- 9
- Elektromagnet
- 10
- Entlüftungsrichtung
- 11
- Kraftstoffsensor
- 12
- Signalleitung
- 13
- Elektronikbaustein
- 14
- Versorgungsleitung
- 15
- Elektrische
Leitung
- 16
- Drucksensor
- 17
- Signalleitung
- 18
- Regenerierleitung
- 19
- Spülleitung
- 20
- Einfüllrohr
- 21
- Diagnoseventil
- 22
- Entlüftungsleitung
- 22a
- Teilabschnitt
- 22b
- Teilabschnitt
- 23
- Einfüllstutzen
- 24
- Rohr
- 25
- Übertankungsschutz
- 26
- Pfeil
- 27
- Sperrventil
- 28
- Steuereinheit
- 29
- Ottomotor
- 30
- Diagnoseventil
- 31
- Betriebsentlüftungsleitung
- 32
- Stelle
- 33
- gestrichelte
Linie
- 34
- Prüfleitung
- I
- erste
Schaltstellung
- II
- zweite
Schaltstellung