DE19938799A1 - Verfahren zum Führen und Entlüften von an einer Papiermaschine anfallendem Siebwasser - Google Patents
Verfahren zum Führen und Entlüften von an einer Papiermaschine anfallendem SiebwasserInfo
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- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21F—PAPER-MAKING MACHINES; METHODS OF PRODUCING PAPER THEREON
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- D21F1/66—Pulp catching, de-watering, or recovering; Re-use of pulp-water
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Abstract
Das Verfahren dient zur Behandlung des in einer Sprühströmung in einer Papiermaschine anfallenden Siebwassers (SW). Die Sprühströmung führt zu einem starken Mitreißen der Umgebungsluft, die zu einem großen Teil in einem ersten Volumen (1) abgeschieden wird. Danach fließt das Siebwasser in ein zweites Volumen (2) ab, wobei die Abflussmenge pro Zeiteinheit ermittelt wird. Dieser Messwert ist wichtig für die Steuerung der Papiermaschine. Mit Vorteil wird das Verfahren beim Anfall mehrerer Teilströme des Siebwassers an unterschiedlichen Positionen eines Formers angewendet.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Beim Betrieb einer Papiermaschine wird eine große Menge von Wasser durch die
Papiermaschinensiebe hindurch entweder abgeschleudert oder mit Hilfe von Foils
abgeschabt. Dieses Wasser, das Siebwasser, hat - zumindest unmittelbar nach
Verlassen des Papiermaschinensiebes - eine so hohe Geschwindigkeit, z. B. mehr als
2000 m/min., daß es eine beträchtliche kinetische Energie mitführt. Es bilden sich
dabei Sprühströmungen, welche Teile der Umgebungsluft mitreissen und einbinden.
Letzteres kann beim Auftreffen auf Wasserleitvorrichtungen oder Innenwandungen
erfolgen. Verfahren dieser Art sind geeignet, das aus dem Bereich der Papiermaschine
herausgeleitete Siebwasser zu behandeln.
Es ist nicht immer einfach, mit dem in einer Papiermaschine für den
Siebwassertransport zur Verfügung stehenden Raum auszukommen, da es wegen der
großen Wassermenge nötig ist, die Strömungsquerschnitte für solche
Siebwasserströmungen weit und strömungsgünstig zu halten. Zumeist liegen die
Anfallstellen auch in unterschiedlicher geodätischer Höhe. Insgesamt fällt also auf
kleinem Raum eine große Menge von Siebwasser an, welches wegen des hohen
Luftgehaltes, z. B. beim Abpumpen und beim Erfassen der zeitlichen Flussmengen,
Probleme macht. Hoher Luftgehalt erzeugt bei vielen Wasserpumpen Störungen. Zudem
ist es, insbesondere bei modernen Doppelsiebformern, für die Prozeßsteuerung der
Papiermaschine und für die technologischen Merkmale des erzeugten Papiers sehr
wichtig, den Volumenstrom der Siebwässer, insbesondere den an verschiedenen Stellen
der Siebpartie, genau zu kennen bzw. entsprechend einzustellen. Auch hierbei ist
der hohe Luftgehalt, bzw. der Sprühcharakter der Strömung sehr hinderlich.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, die bestehenden Verfahren so zu
verbessern, daß es gelingt, das in der Sprühströmung anfallende Siebwasser wirksam
zu beruhigen und zu entlüften und eine ausreichend genaue Durchflussmessung zu
ermöglichen.
Diese Aufgabe wird durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 genannten Merkmale
gelöst.
Das erfindungsgemäße Verfahren führt auch bei Sprühströmungen zur schnellen
Bildung einer Flüssigkeitsströmung und damit zur Möglichkeit, deren Mengenstrom zu
messen. Das Verfahren ist also geeignet, die Siebwasserströme zu führen, abzubremsen,
zu entlüften und zudem die Volumenströme sicher zu messen. Das Entlüften läßt sich
frühzeitig und wirksam ausführen, auch dann, wenn das Wasser auf verschiedenen
geodätischen Höhen anfällt. Dabei kann berücksichtigt werden, daß die besonders schwer
zu handhabenden Sprühströmungen bei den unterschiedlichen Papiermaschinenformern
zum Teil relativ weit oben auftreten.
Die Erfindung und ihre Vorteile werden beschrieben an Hand von Zeichnungen. Dabei
zeigen:
Fig. 1 schematisch eine Anlage zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens;
Fig. 2 eine Variante.
Ein wichtiges Beispiel zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens zeigt die
Fig. 1. Diese Ausführungsform ist in ihrem Aufbau sehr kompakt und zur Lösung der
erfindungsgemäßen Aufgabe besonders gut geeignet. Das in einer Sprühströmung
anfallende Siebwasser SW, durch drei Pfeile angedeutet, wird hier direkt in einen
Wasserabscheider 6 eingeführt. Wie bereits beschrieben, tritt das Siebwasser SW aus
der (nicht gezeichneten) Papiermaschine als Sprühströmung in Strahlen aus, welche
eine größere Menge von Luft mit sich führen. Sie entstehen in der Regel dadurch, daß
bei schnelllaufenden Papiermaschinen-Formern das Siebwasser durch das
Papiermaschinensieb mit hoher Geschwindigkeit ausgeschleudert wird. Solche Vorgänge
sind bekannt und hier zeichnerisch nicht dargestellt.
Der Wasserabscheider 6 ist turmförmig aufgebaut. Er weist ein stehendes zylindrisches
Sieb 11 auf, in dessen Innere das Wasser tangential eingeführt und in Rotation versetzt
wird. Es bildet sich am Sieb 11 eine geschlossene Phasengrenzschicht 3 zwischen
Flüssigkeit und Luft aus. Das Siebwasser innerhalb des Siebes 11 bildet also das erste
Volumen 1. Infolge der Fliehkraft dringt das Wasser durch die Löcher des Siebes 11 nach
außen. Aus dem Zentrum des Wasserabscheiders 6 wird der größte Teil der enthaltenen
Luft 10 durch einen Ventilator 8 abgesaugt. Das entlüftete Siebwasser sammelt sich am
Boden und wird hier als Suspension S bezeichnet, da es immer einen gewissen Anteil von
Feststoffpartikeln enthält. Von dort kann es in die Siebwasserrinne 12 gelangen.
Zur Einstellung des Niveaus im Wasserabscheider 6 ist ein Einstellventil 5 vorgesehen,
welches sich in einer Verbindungsleitung zum zweiten Volumen 2 befindet. In dieser
Verbindungsleitung kann außerdem mit Hilfe der Mengendurchflussmessvorrichtung 4
der Durchfluss der Suspension S gemessen werden. Wie bereits ausgeführt wurde, ist
die Kenntnis der Durchflussmengen zum Betrieb einer modernen Papiermaschine sehr
wichtig.
Es ist ohne weiteres möglich, mehrere solcher Wasserabscheider für an verschiedenen
Stellen der Papiermaschine in Sprühströmungen anfallende Siebwässer einzusetzen,
hier z. B. für das Siebwasser W'. Diese können dann parallel geschaltet und eventuell auf
die spezifischen Anforderungen des speziellen Siebwassers (z. B. Menge,
Geschwindigkeit, Höhe der Anfallstelle) optimiert werden. Ferner ist in dieser Figur das
Siebwasser eingezeichnet, welches direkt in das zweite Volumen 2, das sich also in der
Siebwasserrinne 12 befindet, eingeführt werden kann. Normalerweise dient auch die
Siebwasserrinne 12 zur Entlüftung des Wassers.
Ein weiteres Beispiel zur Durchführung des Verfahrens zeigt die Fig. 2. Bevor das
Siebwasser SW in das Volumen 1 eintritt, wird es über eine Lochplatte 7 geführt,
welche plan oder vorteilhafterweise gewölbt sein kann. Das erste Volumen 1 ist so
gestaltet und bemessen, daß sich die Sprühströmung mindestens so weit beruhigen kann,
daß sich eine geschlossene Phasengrenzfläche 3 zwischen Wasser und Luft bildet. Über
einen oberhalb der Phasengrenzfläche 3 angeordneten Ventilator 8 wird die Luft 10
abgesaugt.
Die so gebildete Suspension S gelangt bei der hier gezeigten Anlage über eine
Mengendurchflusseinrichtung 4 und ein Einstellventil 5 in einen das zweite Volumen 2
aufnehmenden Wasserabscheider 6. Er funktioniert ähnlich wie bereits bei der Fig. 1
beschrieben. Auch dort wird entlüftet, wozu ein weiterer Ventilator 9 verwendet wird.
Dieser Ventilator 9 erzeugt mit Vorteil ein höheres Vakuum als der Ventilator 8. Aus
dem zweiten Volumen 2 fließt nun die weiter entlüftete Suspension S' in die
Siebwasserrinne 12. Dabei stellt sich das Niveau im zweiten Volumen 2 gemäß dem
angelegten Vakuum (Ventilator 9) ein. Es hat gegenüber dem vorgegebenen Niveau in der
Siebwasserrinne 12 einen Niveauunterschied a.
Da bekanntlich Siebwasser an verschiedenen Stellen der Papiermaschine anfällt, und
zwar in verschiedenen Mengen und Geschwindigkeiten, ist in der Fig. 2 ebenfalls
exemplarisch die Ableitung eines weiteren Siebwassers SW" gezeigt. Dieses ist
allerdings nicht so stark mit mitgerissener Luft versetzt, so daß sich sofort eine
Phasengrenzschicht bilden kann. Daher kann die darin enthaltene Luft über einen
Ventilator 9 abgesaugt werden. Über ein Regelventil 5" wird das Niveau geregelt und
über eine weitere Mengendurchflusseinrichtung 4" die Wassermenge gemessen. In der
Siebwasserrinne 12 herrscht Umgebungsdruck, d. h. sie ist offen.
Claims (14)
1. Verfahren zum Führen und Entlüften von an einer Papiermaschine in einer
Sprühströmung anfallendem Siebwasser (SW),
dadurch gekennzeichnet,
- - daß die Sprühströmung des Siebwassers (SW) in einem ersten Volumen (1) so abgebremst wird, daß das Siebwasser (SW) eine geschlossene Phasengrenzschicht (3) zur Luft bildet,
- - daß ein Großteil der darin enthaltenen Luft abgeschieden wird,
- - daß es anschließend als eine Suspension (S) in ein zweites Volumen (2) abfließt und daß der Volumenstrom der Suspension (S) ermittelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Großteil der mit dem Siebwasser (SW) im ersten Volumen (1)
ankommenden Luft daraus durch Absaugen entfernt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß im ersten Volumen (1) mindestens 60% der in der Sprühströmung
enthaltenen Luft entfernt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Siebwasser (SW) im ersten Volumen (1) in eine Rotationsströmung
versetzt wird und daß aus dem Kern dieser Rotationsströmung Luft (10) abgesaugt
wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Siebwasser (SW) in das Innere eines zylindrischen Siebes (11) tangential
eingeleitet wird, daß es zumindest teilweise radial nach außen durch die Öffnungen
des Siebes (11) hindurchtritt und am Boden des das zylindrische Sieb (11)
beinhaltenden Apparates gesammelt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das zweite Volumen (2) in einer Siebwasserrinne (12) gebildet wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Siebwasser (SW) als Suspension (S) im zweiten Volumen (2) in eine
Rotationsströmung versetzt wird und daß aus dem Kern dieser Rotationsströmung
Luft (10) abgesaugt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Suspension (S) in das Innere eines zylindrischen Siebes (11) tangential
eingeleitet wird und daß es, zumindest teilweise, radial nach außen durch die
Öffnung des Siebes (11) hindurchtritt.
9. Verfahren nach Anspruch 7 oder 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Rotationsströmung in einem Wasserabscheider (6) erzeugt wird, an
dessen Boden die Suspension (S) gesammelt und dann in eine Siebwasserrinne
(12) abgeleitet wird.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Suspension (S) mit einer in die Siebwasserrinne (12) eintauchenden
Leitung abgeleitet wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9 oder 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Flüssigkeitsniveau im Wasserabscheider (6) über dem der
Siebwasserrinne (12) um einen Niveauunterschied (a) von mindestens 0,8 m
liegt.
12. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das in mehreren Teilströmen anfallende Siebwasser (SW) in den Teilströmen
jeweils einem eigenen ersten Volumen (1) zugeleitet wird.
13. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß in das zweite Volumen (2) Teile des an der Papiermaschine nicht als
Sprühströmung anfallenden Siebwassers (SW', SW") eingeleitet werden.
14. Verfahren nach einem der voranstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Siebwasser (SW) aus dem Formierbereich der Papiermaschine abgeleitet
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999138799 DE19938799A1 (de) | 1999-08-16 | 1999-08-16 | Verfahren zum Führen und Entlüften von an einer Papiermaschine anfallendem Siebwasser |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999138799 DE19938799A1 (de) | 1999-08-16 | 1999-08-16 | Verfahren zum Führen und Entlüften von an einer Papiermaschine anfallendem Siebwasser |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19938799A1 true DE19938799A1 (de) | 2001-02-22 |
Family
ID=7918554
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999138799 Withdrawn DE19938799A1 (de) | 1999-08-16 | 1999-08-16 | Verfahren zum Führen und Entlüften von an einer Papiermaschine anfallendem Siebwasser |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19938799A1 (de) |
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-
1999
- 1999-08-16 DE DE1999138799 patent/DE19938799A1/de not_active Withdrawn
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8127 | New person/name/address of the applicant |
Owner name: VOITH PAPER PATENT GMBH, 89522 HEIDENHEIM, DE |
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