DE19938672A1 - Verfahren zur Herstellung einer thermoplastischen Polymermischung auf Stärkebasis durch reaktive Extrusion - Google Patents
Verfahren zur Herstellung einer thermoplastischen Polymermischung auf Stärkebasis durch reaktive ExtrusionInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer thermoplastisch verformbaren, wasserformbeständigen, biologisch abbaubaren Polymermischung (PM) auf der Basis von nativer Stärke und synthetischen Polymeren unter Zusatz einer Hydrolysekomponente auf PVAc-Basis sowie vorzugsweise Glycerin durch reaktive Extrusion. Das Reaktionsprodukt kann in Abhängigkeit von der Produktzusammensetzung auf konventionellen Thermoplast-Verarbeitungsmaschinen zu Spritzguß-, Tiefzieh- und Blasformteilen sowie Folien mit einstellbaren Gebrauchswerteigenschaften, z. B. Wasserformbeständigkeit und biologische Abbaubarkeit, verarbeitet werden. Durch eine nur geringe Zugabe acider Katalysatoren kann mit relativ viel Feuchtigkeit in der Mischung gearbeitet werden. Eine vorherige, energieaufwendige Trocknung ist nicht erforderlich. Zusammen mit teilverseiftem PVAc kann eine stabile bikontinuierliche Phasenmorphologie eingestellt werden. Je nach Zusammensetzung der Polymermischungen können 30-50 _m starke Folien geblasen oder Spritzgußprodukte mit einem hohen Stärkeeinsatz hergestellt werden.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer thermoplastisch verformbaren,
wasserformbeständigen, biologisch abbaubaren Polymermischung (PM) auf der Basis von nativer
Stärke, synthetischen Polymeren, wie z. B. aliphatische Polyester, und deren Copolymere,
Polyvinylacetat (PVAc). Polyvinylalkohol (PVOH) und anderen, vorzugsweise biologisch
abbaubaren synthetischen Polymeren unter Zusatz einer Hydrolysekomponente auf PVAc-Basis
sowie von Wasser oder/und niederen polyfunktionellen Alkoholen durch reaktive Extrusion,
vorzugsweise in Doppelwellenextrudern. Das Reaktionsprodukt kann in Abhängigkeit von der
Produktzusammensetzung auf konventionellen Thermoplast-Verarbeitungsmaschinen zu
Spritzguß-, Tiefzieh- und Blasformteilen sowie Folien mit einstellbaren
Gebrauchswerteigenschaften, z. B. Wasserformbeständigkeit und biologische Abbaubarkeit,
verarbeitet werden.
In den letzten Jahren sind zahlreiche Verfahren zur Herstellung und Verformung von
thermoplastischer Stärke (TPS) allein oder in einer Polymermischung bzw. Polymerschmelze oder
Polymerblend (im folgenden Polymermischung) bekannt geworden. Diese Arbeiten wurden mit dem
Ziel ausgeführt, neue bzw. erweiterte Einsatzfelder für nachwachsende Rohstoffe zu erschließen.
Es ist bekannt, die körnige Struktur nativer Stärke zuerst mit definierten Anteilen an Wasser
oder/und niederen polyfunktionellen Alkoholen, wie Ethylenglykol, Propylenglykol, Glycerol, 1,3-
Butandiol, Di-glycerid, entsprechende Ether, aber auch Verbindungen wie Di-methylsulfoxid, Di-
methylformamid, Di-methylharnstoff, Di-methylacetamid und/oder anderen Zusatzstoffen durch
einen thermomechanischen Aufschluß zu thermoplastischen Material mit Hilfe von konventionellen
Doppelwellenextrudern aufzuschließen.
Der Gebrauchswert des Stärkeextrudats und der aus ihm hergestellten Produkte ist gering.
Insbesondere ist das Material stark hydrophil, altert während der Lagerung und weist
Verarbeitungsschwierigkeiten auf. Deshalb werden synthetisch gewonnene wasserfeste Polymere,
wie z. B. Polyethylen, Polypropylen oder aliphatische (Co-)Polyester, aliphatisch-aromatische
Copolyester, Polyesteramide, Polyesterurethane und/oder deren Mischungen der Stärke
zugemischt. Dabei tritt aber das Problem auf, daß die Verträglichkeit zwischen den
Polymerkomponenten ungenügend ist. Außerdem werden die biologische Abbaubarkeit und auch
die Kostenstruktur ungünstiger.
Der Stand der Technik ist umfassend im Schrifttum dokumentiert. Als Bezug sei auf die Publikation
von R. F. T. Stepto et al. "lnjection Moulding of Natural Hydrophilic Polymers in the Presence of
Water" Chimia 41 (1987) Nr. 3, S. 76-81 und die dort zitierte Literatur sowie beispielhaft auf die
Patente DE 41 16 404, EP 0327505, DE 40 38 732, US 5106890, US 5439953, DE 41 17 628, WO
94/04600, DE 42 09 095, DE 41 22 212, EP 0404723 oder EP 407350 hingewiesen.
In DE 40 32 732 wird im Extruder die mit Wasser und Glycerol plastifizierte Stärke mit vorwiegend
Polyvinylacetat zu einer Polymermischung verarbeitet. Das Extrudat hat gegenüber TPS eine
bessere Wasserresistenz. Bei höheren Stärkeanteilen färben sich das Extrudat bzw. aus ihm
hergestellte Flaschen gelblich bis bräunlich. Der Stärkeeinsatz ist dadurch auf unter 50%
beschränkt.
Es wurde bereits eine neutrale bis leicht saure Komponente aus Polyvinylacetat und Wasserglas
vorgeschlagen (DE 195 33 800), mit dem ein Polymergemisch aus Stärke und einem hydrophoben
Polymer, z. B. Polyvinylacetat, extrudiert werden kann. Die Komponente wird aus Wasserglas und
Polyvinylacetat im Extrusions-Prozeß bei intensiver Durchmischung hergestellt. Gegebenenfalls
wird Essigsäure hinzugesetzt, um noch nicht umgesetztes Wasserglas nach der Verseifung von
PVAc mit Wasserglas zu neutralisieren. Es wurde gefunden, daß bereits geringe Zusätze dieser
Komponente eine erhebliche qualitative Verbesserung des Extrudats und der aus ihm hergestellten
Erzeugnisse ergibt. Ohne oder nur mit geringer Verfärbung und bei Beibehaltung bzw.
Verbesserung der Wasserformbeständigkeit kann gegenüber dem Stand der Technik erheblich
mehr native Stärke eingesetzt werden. Offensichtlich trägt die Komponente dazu bei, daß die
beiden an sich mischungsunverträglichen Phasen, die hydrophile thermoplastische Stärke und das
hydrophobe Polymer, bis zu einem gewissen Grad mischbar werden.
Weitere Versuche haben gezeigt, daß die Qualität der Endprodukte hinsichtlich der
Wasserformbeständigkeit und Festigkeit noch weiter verbessert werden muß. Insbesondere war es
auch nicht möglich, dünne Folien unter ca. 300 µm Dicke herzustellen.
Es wurde auch bereits vorgeschlagen (DE 197 50 846), eine Komponente aus Polyvinylacetat und
Alkali-Wasserglas herzustellen, und diese Komponente zusammen mit Stärke und einem
hydrophoben Polymer, zum Beispiel Polyvinylacetat, zu einem qualitativ hochwertigeren
Polymergemisch zu extrudieren. Zur Herstellung der Komponente wurde Polyvinylacetat in
Gegenwart katalytischer Zusätze von niedermolekularen, organischen Mono-, Di- und
Trihydroxylverbindungen (z. B. Methanol, Ethanol, Ethylenglycol, Glyzerin) und unter
kontinuierlicher Zugabe von basisch reagierenden Verbindungen und des Alkali-Silikats im Batch-
Prozeß bis zu 90% Hydrolisierungsgrad verseift.
Es hat sich gezeigt, daß mit dieser Komponente, die offensichtlich als Verträglichkeitsvermittler
wirkt, Polymergemische mit hohen Stärkeanteilen analog zu DE 195 33 800 extrudiert werden
können. Die aus diesen Polymergemischen hergestellten Produkte haben in mehreren Parametern
eine deutlich höhere Qualität. insbesondere können Folien mit einer Stärke von unter 100 µm
hergestellt werden.
Ausgehend von den ökologischen Zielen, nachwachsende Rohstoffe noch stärker zu nutzen und
umweltverträgliche Produkte wirtschaftlich herzustellen, bestand die Aufgabe, eine Mischung von
Stärke und wenigstens einem hydrophoben Polymer unter Zusatz einer hydrolisierten Komponente
auf Polyvinylacetat-Basis als Verträglichkeitsvermittler und von niederen polyfunktionellen
Alkoholen oder/und Wasser als Hilfsmittel zum erleichterten Aufschluß der körnigen Stärke zu
einem qualitativ noch hochwertigeren thermoplastischen Stärkepolymer reaktiv zu extrudieren.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß die Mischung in Gegenwart eines aciden
Katalysators extrudiert wird.
Es wurde gefunden, daß eine nur geringe Zugabe eines oder mehrerer der in den Ansprüchen
genannten aciden Katalysatoren offensichtlich eine rasch ablaufende Umesterungsreaktion von
Stärke, Hydrolysekomponente auf PVAc-Basis und Polymer und synthetischem Polymer in
Gegenwart von Wasser fördert. Durch diese an sich entgegen aller Erwartung im Scherfeld des
Extruders ablaufende Reaktion, kann mit relativ viel Feuchtigkeit in der Mischung gearbeitet
werden. Eine vorherige energieaufwendige Trocknung ist nicht erforderlich. Außerdem hat sich
gezeigt, daß durch den Zusatz des Katalysators die rheologischen Eigenschaften der Mischung in
gewissen Grenzen einstellbar sind. Dadurch kann die Viskosität der Polymere besser angeglichen
werden. Es können reproduzierbar gute Verarbeitungsbedingungen im Extruder eingestellt werden.
Unter diesen Verarbeitungsbedingungen gelingt es, eine bikontinuierliche Phasenmorphologie des
Systems einzustellen und stabil zu halten.
Eine auf einen Hydrolysegrad von vorzugsweise 30 bis 55% teilverseifte PVAc-Komponente hat
ebenfalls einen signifikanten Einfluß auf die Phasenstabilität der Polymermischung. Insbesondere
für die Herstellung dünner Folien sollte vorzugsweise eine wäßrige PVAc-Dispersion mit NaOH bei
120 bis 140°C verseift und durch anschließendes Zentrifugen unter weitgehendem Entfernen der
Reaktionsprodukte auf eine Restfeuchte von 15-35% eingestellt werden. Eine höhere
Restfieuchte erhöht die Wasseraufnahme der Polymermischung.
Bei verschiedenen erfndungsgemäßen Polymermischungen (z. B. gemäß Beispiele 8 und 11 der
am Ende der Ausführungsbeispiele beigelegten Tabelle) wurde ein MFI (meld flow index) von ca. 5
bei einer Temperatur von 130°C und 5 kg Belastung gemessen. Dieser Wert weist auf die gute
rheologische Verträglichkeit der Komponenten und Phasenstabilität des Systems hin.
Es wurden die Molmassen Mw verschiedener Komponenten und Mischungen nach Extrahieren mit
DMSO über GPC-MALLS gemessen.
Wie im Vergleich der Werte 1, 2 und 3 leicht zu erkennen, übt der Katalysator einen negativen
Einfluß auf die Molmasse aus. Er baut die Molmasse von TPS stark ab. Andererseits geht aus den
Werten 1 und 4 hervor, daß die hydrolisierte Komponente auf PVAc-Basis die Molmasse in der
Mischung mit TPS erhöht. In dieser Mischung baut der acide Katalysator die Molmasse nicht mehr
ab (Wert 5). Offensichtlich wirkt die hydrolisierte Komponente als Verträglichkeitsvermittler. Eine
Wirkung, die auf besondere Eigenschaften der hydrolisierten Komponente zurückgeführt werden
muß, denn die Molmasse wird durch das Hinzufügen einer weiteren synthetischen Komponente,
des Bionolle (aliphatischer Copolyester der Fa. Schowa Denko, Poly(butylensuccinat-co-adipat)),
nicht weiter erhöht (Wert 6). In der Kombination mit dem Verträglichkeitsvermittler können die oben
genannten vorteilhaften Wirkungen des aciden Katalysators ohne Nachteile hinsichtlich eines zu
starken Abbaus der Molmasse genutzt werden. Wie in den Beispielen noch gezeigt wird, haben die
aus den Polymermischungen extrudierten Folien sehr gute Festigkeitswerte. Dabei ist aus dem
Vergleich der Werte, insbesondere 2, 4 und 5, sogar ein synergistischer Effekt von acidem
Katalysator und Verträglichkeitsvermittler erkennbar.
Als Polymerkomponente kommen verschiedene aliphatische Polyester, und deren Copolymere,
Polyvinylacetat (PVAc). Polyvinylalkohol (PVOH) und andere, vorzugsweise biologisch abbaubare,
synthetische Polymere zum Einsatz.
Offensichtlich ist auf die Kombination der Zusätze von acidem Katalysator und hydrolisierter PVAc-
Komponente auch zurückzuführen, daß zum einen, wie in den Ausführungsbeispielen näher
gezeigt, aus der Polymermischung sehr dünne Folien gezogen und zum anderen in den
Mischungen für Spritzgußprodukte ein hoher Stärkeanteil eingearbeitet werden kann. Gut
geeignete Spritzgußgranulate wurden aus 65-75% Stärke, 5-10% Verträglichkeitsvermittler,
dem aciden Katalysator sowie Rest Bionolle hergestellt.
Die native Stärke, die hydrolisierte Komponente auf PVAc-Basis und der Katalysator können zu
einer gut fließenden Pulvermischung vermengt werden. Es ist aber auch möglich, den Katalysator
vermischt mit Glycerin oder einem anderen polyfunktionellen Alkohol flüssig zu dosieren.
Der Pulvermischung sollte zur Verbesserung ihrer Fließfähigkeit vorzugsweise ca. 1%
Stearinsäure zugesetzt werden. Durch einen vorzugsweisen Zusatz von ca. 1% gefällter
Kieselsäure zur Pulvermischung wird die Verarbeitbarkeit im Extruder verbessert.
Je nach Anwendung des Granulates variieren die Anteile der Stärke, des Verträglichkeitsvermittlers
und des synthetischen Polymers.
Die Erfindung wird nachfolgend an mehreren Ausführungsbeispielen näher dargestellt.
In der abschließend angeführten Tabelle sind die Rezepturen und die Ergebnisse verschiedener
Versuche zusammengefaßt. Es soll die Wirkung des Katalysators und speziell die
Katalysatorwirkung in Kombination mit der hydolisierten Komponente auf PVAc-Basis in
Gegenüberstellung belegt werden.
Allen Beispielen gemeinsam ist, daß native Stärke mit 16 bis 20% Feuchtigkeit und die
hydrolisierte Komponente zusammen mit etwa je 1% Stearinsäure und gefällter Kieselsäure in
einem Schnellmischer zu einer gut fließenden Pulvermischung vermengt werden. Diese
Pulvermischung und über separate Dosiereinrichtungen Bionolle sowie Glycerin werden in einen
gleichlaufenden, dichtkämmenden Doppelschneckenextruder (Hersteller: Berstorff ZE25, L/D = 32)
aufgegeben. Der Gesamtmassedurchsatz beträgt 2,5 kg/h. Das Temperaturprofil entlang der
Extrusionsstrecke gewährleistet, daß das Extrusionsgut durch thermischen und mechanischen
Energieeintrag auf mindestens 180°C erwärmt und anschließend gekühlt wird. Das Extrudat
verläßt den Extruder durch eine Rundstrangdüse mit einer Temperatur von ca. 100°C und kann
nach anschließender Luftkühlung granuliert werden. Das Granulat hat eine für die
Weiterverarbeitung notwendige Restfeuchte von 4-6%.
Das Granulat ist geeignet zur Weiterverarbeitung zu Schlauchfolien. Dazu wird es mit dem o. g.
Extruder bei einer maximalen Zylindertemperatur von 130°C reextrudiert und durch eine Ringdüse
(Durchmesser 25 mm) zu einem Schlauch verformt. Dieser wird auf den zwei- bis dreifachen
Durchmesser aufgeblasen. Außerdem wurden zum Vergleich zwei Beispiele mit gezogenen
Flachfolien in die Tabelle aufgenommen.
Die Qualität des StärkelPolyester-Blends wird anhand der Wasserbeständigkeit und der
Zugfestigkeit entsprechend nachfolgender Vorschriften bestimmt.
Strangproben von etwa 2 cm Länge werden 24 h im Wasser bei Raumtemperatur gelagert, danach
wird das Oberflächenwasser mit Filterpapier entfernt und die Proben zur Ermittlung des
Wasseraufnahmevermögens (Quellbarkeit) ausgewogen. Diese Proben werden anschließend 8 h
bei 90°C im Wärmeschrank getrocknet und ausgewogen. Unter Berücksichtigung des
Feuchtegehaltes der ursprünglichen Proben, der an gleichzeitig getrockneten, ungequollenen
Vergleichsproben ermittelt wird, kann der Masseverlust und damit der in kaltem Wasser lösliche
Produktanteil bestimmt werden.
Für die Zugprüfungen werden Probekörper in der Form eines Schulterstabes aus der Folie in
Extrusionsrichtung ausgestanzt und 48 h in einer Atmosphäre, die sich in einem geschlossenen
Gefäß oberhalb einer 80%igen Glycerin/Wassermischung bei Raumtemperatur einstellt,
konditioniert.
Die Zugprüfung erfolgt mit einer ZWICK-Universalprüfmaschine (ZWICKI 1120) entsprechend der
DIN 53 455. Zur Auswertung werden die Zugspannung beim Bruch, die Bruchdehnung und der E-
Modul genutzt.
Die hydrolisierte Komponente wird gemäß Anspruch 9 hergestellt.
Der Mischung werden 12,5% Glycerin, bezogen auf das Gesamtgewicht zugegeben. Die
Prozentsätze der Komponente und von Bionolle sind in der nachfolgenden Tabelle enthalten. Die
Angaben sind auf 100 Gew.-% der Mischung ohne Glycerin bezogen. Der Anteil der nativen Stärke
errechnet sich aus der Differenz zu 100% (ebenfalls ohne Glycerin).
Aus der Tabelle ist zu erkennen, daß Blasfolien mit geringer Dicke (ca. 30 µm) herstellbar sind. Bei
allen Versuchen wurde festgestellt, daß die Verarbeitungseigenschaften wesentlich verbessert
waren. Die mechanische Eigenschaften der Folien, erhöhte Zugfestigkeit, Dehnbarkeit usw., sind
deutlich verbessert.
Claims (14)
1. Verfahren zur Herstellung einer thermoplastischen Stärkepolymermischung durch reaktive
Extrusion einer Mischung von nativer Stärke und wenigstens einem hydrophoben Polymer
unter Zusatz einer hydrolisierten Komponente auf Polyvinylacetat-Basis und von niederen
polyfunktionellen Alkoholen oder/und Wasser, gekennzeichnet dadurch, daß die Mischung
in Gegenwart eines aciden Katalysators extrudiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß der acide Katalysator eine
Organometallverbindung, wie Dibutylzinnoxid, Dibutylzinndilaurat, Tetra-2-ethylhexyltitanat,
Triethanolyaminzirkonat, mit Milchsäure chelatisierte Titanat-Verbindung,
Triethanolamintitanat oder/und Alkyltitanate, ist.
3. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß der acide Katalysator eine
Lewissäure (wie z. B. Triphenylphosphit) ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, gekennzeichnet dadurch, daß die
Mischung 0,5 bis 2% des aciden Katalysators, bezogen auf ihr Gesamtgewicht, enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß der acide Katalysator eine
Säure, wie Salpetersäure, Schwefelsäure, Salzsäure oder/und p-Toluolsulfonsäure, ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5, gekennzeichnet dadurch, daß die Mischung 0,05 bis 0,2%
des aciden Katalysators, bezogen auf ihr Gesamtgewicht, enthält.
7. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß zur Herstellung der
hydrolisierten Komponente das Polyvinylacetat auf einen Hydrolysegrad von 20-70%
verseift wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, gekennzeichnet dadurch, daß das Polyvinylacetat auf einen
Hydrolysegrad von 30% bis 55% verseift wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7, gekennzeichnet dadurch, daß eine wäßrige Polyvinylacetat-
Dispersion mit Natronlauge bei 120-140°C verseift wird.
10. Verfahren nach Anspruch 7, gekennzeichnet dadurch, daß die hydrolisierte Komponente
auf Polyvinylacetat-Basis auf einen Restfeuchtegehalt von 15-35% eingestellt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß die native Stärke, die
hydrolisierte Komponente auf Polyvinylacetat-Basis und der Katalysator zu einer gut
fließenden Pulvermischung vermengt werden.
12. Verfahren nach Anspruch 11, gekennzeichnet dadurch, daß der Pulvermischung
ca. 1% Stearinsäure, bezogen auf ihr Gesamtgewicht, zugesetzt wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11, gekennzeichnet dadurch, daß der Pulvermischung
ca. 1% gefällte Kieselsäure, bezogen auf ihr Gesamtgewicht, zugesetzt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 7, gekennzeichnet dadurch, daß der Katalysator vermischt mit
dem Glycerin flüssig dosiert wird.
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