DE19938154C2 - Verfahren zur Herstelllung eines stabförmigen Abstandselementes - Google Patents
Verfahren zur Herstelllung eines stabförmigen AbstandselementesInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines stabförmigen
Abstandelementes aus Glaskeramik.
In optischen und/oder feinmechanischen Anwendungen werden sehr oft
Baukastensysteme eingesetzt, deren einzelne Komponenten zu einem
Gesamtaufbau zusammengesetzt werden. Derartige Systeme sind zum einen
sehr flexibel und zum anderen kostengünstig.
Ein Beispiel für ein Baukastensystem mit optischen Komponenten ist ein
Mikrobank-System, wie es beispielsweise von der Firma Spindler & Hoyer,
Göttingen hergestellt wird. Die einzelnen Komponenten des Systems werden
mittels Abstandselementen gehalten bzw. miteinander verbunden. Als
Materialien für diese Abstandselemente wurden bislang zumeist Edelstahl
oder Aluminium eingesetzt. Die Fixierung der einzelnen Komponenten erfolgte
an den Abstandselementen bevorzugt mittels Schrauben.
Aus der DE 42 30 748 A1 ist für ein Laserinterferometer die Verwendung eines
Werkstoffes mit niedrigem Ausdehnungskoeffizient, beispielsweise die
Glaskeramik Zerodur oder CFK-Verbundwerkstoff, zumindest für die
Regelstrecke bekanntgeworden.
Die DE 30 33 103 C2 zeigt bei einem Meßsystem zur Messung der Quer- und
Längsausdehnung eines Werkstückes, insbesondere einer Eisenbahnschiene
die Verwendung von Materialien mit geringer Wärmeausdehnung, wie zum
Beispiel einer Glaskeramik.
Aus der DE 197 33 490 C1 sowie der DE 197 30 741 C1 ist die Verwendung von
Glaskeramikmaterial zur Fassung von optischen Elementen bekanntgeworden.
Aus der DE 197 12 432 A1 ist eine Lagerbaugruppe bekanntgeworden, bei der
eine Glaskeramik eingesetzt wird und ein Lagerspalt kleiner 2 µm realisiert
werden kann.
Nachteilig am Stand der Technik war, daß Glaskeramiken wegen fehlender
Bearbeitungstechniken als stabförmige Abstandselemente für
Präzisionsfixierungen in optischen Baukastensystemen keine Verwendung
fanden.
Aufgabe der Erfindung ist es somit, ein Verfahren zur Herstellung eines
Abstandselementes anzugeben, das zum einen eine ausreichende
Temperaturinvarianz für eine Präzisionsfixierung aufweist, und andererseits
eine Fixierung der Einzelkomponenten ermöglicht.
Erfindungsgemäß wird die Aufgabe dadurch gelöst, daß das Verfahren zur
Herstellung eines stabförmigen Abstandselementes aus Glaskeramik,
insbesondere Zerodur, mit einer Wärmeausdehnung < 5 × 10-6 K-1 für eine
Haltevorrichtung für Komponenten von optischen und/oder feinmechanischen
Aufbauten folgende Schritte umfaßt:
- - Ausbohren der Abstandselemente aus einem Glaskeramikblock
- - Einspannen der ausgebohrten Abstandselemente in eine Rundiermaschine, wobei eine Fixierung des eingespannten Gegenstandes von beiden Enden her spitzenlos erfolgt, derart, daß ein Abdrehen auf Maß mit einer Genauigkeit < 50 µm, insbesondere < 10 µm möglich ist,
- - Ablängen des Abstandselementes und Facettierung seiner Enden.
Bei diesem Verfahren ist der Verfahrensschritt des Einspannens der
ausgebohrten Stäbe von ganz entscheidender Bedeutung, da nur eine
derartige Einspannung, bei der die Fixierung von beiden Stabenden her
spitzenlos erfolgt, ein Abdrehen auf das geforderte Maß mit einer Genauigkeit
< 50 µm bzw. in einer besonders bevorzugten Ausführungsform < 10 µm,
ermöglicht.
In einer ersten Ausführungsform ist vorgesehen, daß das Material eine
Glaskeramik, insbesondere Zerodur (Markenbezeichnung der Firma Schott
Glas, Mainz) ist.
Besonders bevorzugt werden die erfindungsgemäßen Abstandselemente in
Systemen für optische und/oder feinmechanischen Aufbauten eingesetzt.
Insbesondere handelt es sich bei den Systemen um sogenannte
Mikrobanksystembaukästen, die bei Verwendung von nur wenigen
Grundkomponenten einen sehr variablen und flexiblen optischen Aufbau
zulassen.
Um die Komponenten des Mikrobanksystems an den Abstandselementen zu
fixieren, ist mit Vorteil vorgesehen, daß die Fixiervorrichtung, beispielsweise
durch die Komponenten hindurchgeführte Schrauben, die mit dem
Abstandshalter zur Anlage bzw. Klemmung kommen, auf der dem
Abstandselement zugewandten Seite aus einem weichen Material bestehen.
Eine derartige Ausführungsform verhindert, daß beim Fixieren die
Abstandselemente aufgrund der Druckbeanspruchung brechen. Dies ist
insbesondere bei der Verwendung von Glaskeramiken als Materialien für die
Abstandselemente, beispielsweise dem Zerodur der Fall.
In einer besonders vorteilhaften Form können die Fixierelemente Schrauben
mit einem weichen Schraubenende sein, denkbar sind aber auch Schrauben,
die vollständig aus einem weichen Material, beispielsweise einem Kunststoff
bestehen.
Nachfolgend soll die Erfindung anhand der Figuren beispielshaft beschrieben
werden.
Es zeigen:
Fig. 1 ein System mit mehreren Aufnahmekomponenten und
Abstandselementen, das zu einem Mikrobanksystem
zusammengebaut ist.
Fig. 2 eine perspektivische Darstellung einer Komponente für optische
und/oder feinmechanische Aufbauten mit mehreren
erfindungsgemäßen Abstandselementen.
Fig. 1 zeigt in einer Draufsicht und schematischen Darstellung ein
Mikrobanksystem umfassend insgesamt drei Haltevorrichtungen 1.1, 1.2 sowie
1.3 für Komponenten von optischen und/oder feinmechanischen Aufbauten.
Die einzelnen Haltevorrichtungen 1.1, 1.2, 1.3 sind durch die
erfindungsgemäßen Abstandselemente 3.1, 3.2 miteinander verbunden und
werden nach Fixierung an diesen, beispielsweise mit Hilfe von Schrauben
sowohl in Längsrichtung X wie in Querrichtung Y auf Abstand zu
benachbarten Halteeinrichtungen für Komponenten gehalten.
Die Abstandshalter 3.1, 3.2 sind stabförmig ausgebildet und bestehen aus
einem Material mit einer geringen Wärmeausdehnung, vorzugsweise < 5 × 10-
6 K-1, besonders bevorzugt < 0,1 × 10-6 K-1. Die obengenannte
Wärmeausdehnung der Materialien bezieht sich auf einen Temperaturbereich
von ca. -20 bis +300°C, bevorzugt auf einen Temperaturbereich von 0 bis
+50°C. Als besonders bevorzugtes Material mit geringer Wärmeausdehnung
kommen insbesondere Glaskeramiken in Betracht, beispielsweise Zerodur der
Firma Schott Glas, Mainz.
Neben Glaskeramikmaterialien ist auch der Einsatz von Metallegierungen,
Keramiken sowie faserverstärkten Kunststoffen möglich. Die faserverstärkten
Kunststoffe können sowohl Glasfasern wie Kohlenstoffasern umfassen.
In Fig. 2 ist eine Halteeinrichtung für eine optische Komponente 10 mit
insgesamt vier Abstandshaltern 12.1, 12.2, 12.3, 12.4 gezeigt. Das
Halteelement 10 ist vorliegend eine Fassung mit einer zentrierten Öffnung 14,
in die eine optische Komponente, beispielsweise eine Linse eingesetzt werden
kann. Die Abstandselemente 12.1, 12.2, 12.3, 12.4 werden durch insgesamt
vier Bohrungen des Halteelementes, die vorliegend nicht dargestellt sind,
durchgeführt. Wiederum sind die einzelnen Abstandselemente 12.1, 12.2, 12.3
sowie 12.4 stabförmig ausgebildet und aus einem Material mit einem
Wärmeausdehnungskoeffizienten geringer als < 5 × 10-6 K-1 im
Temperaturbereich von -20 bis +300°C ausgebildet.
Die als Stäbe ausgebildeten Abstandselemente, die bevorzugt aus einer
Glaskeramik mit niedrigem Wärmeausdehnungskoeffizienten bestehen,
werden durch Herausbohren aus einem Glaskeramikblock, anschließendes
Rundbearbeiten bei dem die Einspannung spitzenlos erfolgt und insoweit ein
Abdrehen auf Maß mit einer Genauigkeit < 50 µm, bevorzugt < 10 µm
möglich ist, hergestellt. Erst eine derart genaue Bearbeitung erlaubt den
Einsatz von Glaskeramikmaterialien zur Herstellung von Abstandselementen,
die den Anforderungen an die Paßgenauigkeit für einen optischen und/oder
feinmechanischen Aufbau erfüllen.
Der Durchmesser der einzelnen als Abstandselemente ausgebildeten Stäbe
beträgt ca. 6 cm, die Bohrung 14 für die Fassung weist einen Durchmesser
von ca. 25 bis 35 cm auf.
Die Fixierung der Abstandselemente 12.1, 12.2, 12.3, 12.4 erfolgt mit Hilfe von
in die Halteeinrichtung 10 eingetretenen Schrauben 16 durch Kraftschluß. Um
zu verhindern, daß aufgrund der kraftschlüssigen Verbindung von Schraube
16 und Abstandselement 12.1, 12.2, 12.3, 12.4 eine Beschädigung,
insbesondere ein Bruch des Abstandselementes auftritt, sind die Schrauben in
dem Bereich, in dem die Schraube mit dem Abstandselement zur Anlage
kommt, aus einem weichen Material ausgebildet. Besonders bevorzugt sind
die Schrauben 16 vollständig aus einem weichen Material, beispielsweise
einem Kunststoffmaterial wie Polyethylen oder Teflon.
Bevorzugt sind die Kunststoffschrauben als Rändel-Schrauben ausgebildet.
Alternativ zur Ausbildung als Kunststoffschrauben können bei der Verwendung
von Glaskeramik-Abstandshaltern auch Metallschrauben zum Einsatz
gelangen, allerdings müssen diese dann mit Drehmomentschraubenziehern
angezogen werden, um die auf den Abstandshalter wirkende Kraft zu
begrenzen und somit der Bruchgefahr zu begegnen.
Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Abstandselemente in Systembaukästen
für optische und/oder feinmechanische Aufbauten Verwendung finden. Dies
ermöglicht zum einen einen flexiblen und kostengünstigen Aufbau. Mit der
Erfindung ist erstmals für einen derartigen kostengünstigen Aufbau die
Herstellung einer temperaturinvarianten Präzisionsfixierung möglich, der die
wirtschaftlichen Vorteile eines Systembaukastens mit den technischen
Vorteilen der Materialeigenschaften verbindet.
Claims (1)
1. Verfahren zur Herstellung eines stabförmigen Abstandselementes aus
Glaskeramik, insbesondere Zerodur, mit einer Wärmeausdehnung < 5
× 10-6 K-1 für eine Haltevorrichtung für Komponenten von optischen
und/oder feinmechanischen Aufbauten umfassend folgende Schritte:
- - Ausbohren der Abstandselemente aus einem Glaskeramikblock
- - Einspannen der ausgebohrten Abstandselemente in eine Rundiermaschine, wobei eine Fixierung des eingespannten Gegenstandes von beiden Enden her spitzenlos erfolgt, derart, daß ein Abdrehen auf Maß mit einer Genauigkeit < 50 µm, insbesondere < 10 µm möglich ist,
- - Ablängen des Abstandselementes und Facettierung seiner Enden.
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