DE19830719A1 - Tubus - Google Patents
TubusInfo
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-
- G—PHYSICS
- G02—OPTICS
- G02B—OPTICAL ELEMENTS, SYSTEMS OR APPARATUS
- G02B7/00—Mountings, adjusting means, or light-tight connections, for optical elements
- G02B7/008—Mountings, adjusting means, or light-tight connections, for optical elements with means for compensating for changes in temperature or for controlling the temperature; thermal stabilisation
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- Telescopes (AREA)
Description
Die Erfindung betrifft einen Tubus.
Ein derartiger Tubus wird in den verschiedensten Bereichen
verwendet. Insbesondere dient ein Tubus in der Astronomie dazu
mit seiner Länge den Abstand eines Fangspiegel von seinem
Hauptspiegel festzulegen. Da das optische System sehr
empfindlich auf eine Abstandsänderung reagiert, wäre Zerodur
als Werkstoff für den Tubus ideal.
Leider kann Zerodur keine großen Kräfte aufnehmen, weshalb
meistens Serrurier-Konstruktionen verwendet werden, bei denen
der Abstand zusätzlich durch einen Fokusiermechanismus
korrigiert wird. Der Vorteil der Serrurier-Bauweise ist, daß
eine Durchsenkung des Fangspiegels in sich parallel erfolgt,
wodurch die unerwünschte Verkippung des Fangspiegels vermieden
wird.
Es ist die Aufgabe der Erfindung einen Tubus zu schaffen,
welcher bei Temperaturänderungen seinen Abstand nicht ändert,
keinen zusätzlichen Fokusiermechanismus benötigt und auch keine
unerwünschten Verkippungen bei lateraler Belastung aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des
ersten Patentanspruches gelöst.
Der erfindungsgemäße Tubus besitzt einen oberen und einen
unteren Flansch. Der metallische Außenteil des Tubus weist in
zumindest einer Achse senkrecht zu den beiden Flanschen eine
verminderte Stabilität auf und ist mit mindestens drei in
dieser Achse angeordneten Druckstäben versehen, welche durch
mindestens drei Metallspeichen vorgespannt sind. Vorzugsweise
wird ein derartiger Tubus für astronomische Spiegelteleskope
verwendet.
Vorzugsweise sind die Metallspeichen aus Invar und die
Druckstäbe aus Zerodur. Dadurch erhält man ein System, welches
kaum thermisch bedingte Längenänderungen aufweist.
Die drei Druckstäbe definieren einen Kreis und die
Metallspeichen sind vorzugsweise auf diesem Kreis angeordnet.
Dadurch erhält man eine optimale Kräfteverteilung.
Es ist vorteilhaft, wenn zu beiden Seiten jedes Druckstabes
eine Metallspeiche angeordnet ist. Dies erhöht die Stabilität
der Anordnung und macht die Belastung zentrisch zum Stab.
Wenn an den Metallspeichenenden jeweils ein Nippel angeordnet
ist, hat dies den Vorteil, daß man die Nippel leichter an den
beiden Flanschen befestigen kann. Vorzugsweise befindet sich an
Metallspeichenenden ein Oberflächengewinde, auf welchem die
Nippel mit einem Innengewinde aufgeschraubt sind.
Zwischen den beiden Flanschen ist vorzugsweise ein Faltenbalg
angeordnet, welcher vorzugsweise aus Nickel besteht. Dieser
läßt sich mit hoher Torsionsstätigkeit bei geringer
Axialsteifigkeit in extremer Leichtbauweise herstellen.
Es ist der Dimensionsstabilität förderlich, wenn die Flansche
aus Titan sind.
Vorzugsweise sind die beiden Flansche planparallel zueinander
angeordnet, so, wie es für Spiegelteleskope für die Befestigung
des Fangspiegels relativ zum Sekundärspiegel erforderlich ist.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines
Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden
Figuren, näher erläutert, wobei das nachfolgende Beispiel
keinen abschließenden Charakter für die Erfindung hat und
weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung beinhaltet.
Dabei zeigt
Fig. 1 einen erfindungsgemäßen Tubus in Aufsicht; und
Fig. 2 den erfindungsgemäßen Tubus aus Fig. 1 in seitlicher
Ansicht.
Die in der Fig. 1 dargestellte Anordnung zeigt den Grundriß,
in der Fig. 2 hingegen ist die Seitenansicht des
erfindungsgemäßen Tubus (1) dargestellt, welcher sehr
dimensionsstabil ist.
Die Invar-Speichen (2a, 2b; 12a, 12b; 22a, 22b) beiderseits der
Druckstäbe (3, 13, 23) (vorzugsweise aus Zerodur) werden
untereinander auf die gleiche Spannung eingestellt und zwar mit
Hilfe der verdrehbaren Gewindenippel (22a, 22aa', 22ba, 22ba',
12ba, 12ba') (wie bei einer Fahrradspeiche).
Bis zu dieser Vorspannung kann der Tubus (1) auch Zug
übertragen, ohne das in den Zerodurstäben (3, 13, 23)
unzulässig hoher Zug entsteht.
Die erfinderische Lösung besteht letztendlich im wesentlichen
darin, Stäbe (3, 13, 23) aus dem geeigneten Werkstoff
(insbesondere Zerodur) ausschließlich zur Längenbestimmung des
Tubusabstandes zu verwenden, der hier durch die Mittenebenen
seiner beiden Flansche (4a, 4b) definiert wird.
Die Belastbarkeit der Zerodurstäbe (3, 13, 23) wird durch
Vorspannen mit geeigneten Speichen (2a, 2b; 12a, 12b; 22a, 22b)
(insbesondere ist hierzu Super-Invar geeignet) deutlich erhöht.
Die Tragfähigkeit des nun dimensionsstabilen Tubus (1) wird
zusätzlich durch einen in Tubusrichtung leicht verformbaren,
hohlen Balg (5) verbessert, der jedoch eine hohe
Torsionssteifigkeit besitzt, die den drei Zerodurstäben (3, 13,
23) allein fehlen würde.
Der Balg (5) ist aus ebenen Platten zusammengesetzt, welche an
ihren Kanten gelenkig miteinander verbunden sind. Durch diese
Anordnung der Falten des Balges erhält dieser eine hohe
laterale Steifigkeit und Torsionssteifigkeit bei niedriger
axialer Steifigkeit.
Weiterhin hat der Balg (5) eine laterale Tragfähigkeit für
Schubkräfte und besitzt ferner die Lenkereigenschaften des
Serrurier-Konzeptes.
Der Balg (5) übernimmt bei seiner Verwendung in einem
Spiegelteleskop gleichzeitig die Aufgabe eines
Lichtschutzbaffles für den Hauptspiegel (in der Figur nicht
dargestellt).
Ein solcher Balg (5) läßt sich insbesondere durch galvanisches
Abscheiden von Nickel auf einem vorgefrästen Aluminiumrohr in
extremer Leichtbauweise herstellen. Nach der Vernickelung läßt
sich der Aluminiumträger chemisch entfernen, wobei ein
dünnwandiger Nickelbalg (5) übrig bleibt, der mit den Flanschen
(4a, 4b) (vorzugsweise aus Titan) verklebt bzw. vernietet
werden kann. Der Balg kann aber auch aus nichtrostenden
Stahlteilen in Schweißtechnologie hergestellt werden.
Letztendlich erhält man einen dimensionsstabilen, Tubus (1) mit
hoher Torsionssteifigkeit und erhöhter lateraler Steifigkeit.
Claims (11)
1. Tubus (1) mit einem oberen (4a) und einem unteren Flansch
(4b), welcher in zumindest einer Achse senkrecht zu der
planparallel verschobenen Ebene der Endflächen der beiden
Flansche (4a, 4b) eine verminderte Stabilität aufweist und
mit mindestens drei in dieser Achse angeordneten
Druckstäben (3, 13, 23), welche durch mindestens drei
Metallspeichen (2a, 2b; 12a, 12b; 22a, 22b) vorgespannt
sind.
2. Tubus nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Metallspeichen (2a, 2b; 12a, 12b; 22a, 22b) aus Invar
sind.
3. Tubus nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der Druckstab (3, 13, 23) aus Zerodur
ist.
4. Tubus nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch
gekennzeichnet, daß die drei Druckstäbe (3, 13, 23) einen
Kreis definieren und die Metallspeichen (2a, 2b; 12a, 12b;
22a, 22b) auf diesem Kreis angeordnet sind.
5. Tubus nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß zu beiden Seiten jedes Druckstabes (3,
13, 23) ein Metallspeiche (2a, 2b; 12a, 12b; 22a, 22b)
symmetrisch angeordnet ist.
6. Tubus nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch
gekennzeichnet, daß an den Metallspeichenenden (2a, 2b;
12a, 12b; 22a, 22b) jeweils ein Nippel (22aa, 22aa', 22ba,
22ba', 12ba, 12ba'), vorzugsweise mit einem Innengewinde,
welches in ein Außengewinde der Metallspeichen (2a, 2b;
12a, 12b; 22a, 22b) greift, angeordnet ist.
7. Tubus nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch
gekennzeichnet, daß zwischen den beiden Flanschen (4a, 4b)
ein Balg (5), vorzugsweise ein Faltenbalg angeordnet ist.
8. Tubus nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der
Faltenbalg (5) aus Nickel ist.
9. Tubus nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch
gekennzeichnet, daß die Flansche (4a, 4b) aus Titan sind.
10. Tubus nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch
gekennzeichnet, daß die beiden Flansche (4a, 4b)
planparallel zueinander angeordnet sind.
11. Tubus nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch
gekennzeichnet, daß die Falten des Balges so angeordnet
sind, daß er eine hohe laterale Steifigkeit und
Torsionssteifigkeit erhält, aber eine niedrige axiale
Steifigkeit besitzt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19830719A DE19830719A1 (de) | 1997-08-22 | 1998-07-09 | Tubus |
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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DE19830719A DE19830719A1 (de) | 1997-08-22 | 1998-07-09 | Tubus |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19830719A1 true DE19830719A1 (de) | 1999-02-25 |
Family
ID=7839840
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19830719A Ceased DE19830719A1 (de) | 1997-08-22 | 1998-07-09 | Tubus |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19830719A1 (de) |
Cited By (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2001013155A1 (de) * | 1999-08-16 | 2001-02-22 | Schott Glas | Abstandselement für eine haltevorrichtung für komponenten von optischen und/oder feinmechanischen aufbauten |
WO2006037651A1 (en) | 2004-10-08 | 2006-04-13 | Carl Zeiss Smt Ag | Optical projection system |
DE102012025493A1 (de) * | 2012-12-21 | 2014-06-26 | Manfred Steinbach | Präzisionshalterung |
DE102014202737A1 (de) * | 2014-02-14 | 2015-08-20 | Carl Zeiss Smt Gmbh | Lagerelement und system zum lagern eines optischen elements |
-
1998
- 1998-07-09 DE DE19830719A patent/DE19830719A1/de not_active Ceased
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US9104016B2 (en) | 2004-10-08 | 2015-08-11 | Carl Zeiss Smt Gmbh | Optical projection system |
US9557653B2 (en) | 2004-10-08 | 2017-01-31 | Carl Zeiss Smt Gmbh | Optical projection system |
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