DE19938075A1 - Preßkolben und Verfahren zum Schmieren eines Preßkolbens - Google Patents
Preßkolben und Verfahren zum Schmieren eines PreßkolbensInfo
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Abstract
Es wird ein Preßkolben, insbesondere für eine Kaltkammer-Druckgießmaschine mit Zentralschmierung und ein Verfahren zum Schmieren eines Preßkolbens bzw. der Füllkammer bereitgestellt, bei dem die Zuführung des Schmierstoffes durch eine in der Kolbenstange (3) vorgesehene Längsbohrung erfolgt und der Schmierstoff über eine Austrittsbohrung (64) in der Nähe des eigentlichen Kolbenkopfes erfolgt. Die Schmierung erfolgt zum Beginn des Zurückziehens des Preßkolbens durch die Füllkammer für einen neuen Gießvorgang. Damit wird eine gleichmäßige und ausreichende Schmierung der Füllkammer gewährleistet.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen Preßkolben, insbeson
dere für Kaltkammer-Druckgießmaschinen, nach dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1 und ein Verfahren zum Schmieren eines
Preßkolben nach dem Oberbegriff des Patentanspruches 10.
Ein herkömmliches Verfahren zur Schmierung eines Preßkolbens in
einer Füllkammer einer Kaltkammer-Druckgießmaschine wird nun
anhand von Fig. 15 erläutert. Eine Kaltkammer-Druckgießmaschine
weist eine Druckgießform 200 auf, die zwei Formhälften 201, 202
aufweist, die in geschlossenen Zustand einen Formhohlraum 203
einschließen. Der Formhohlraum 203 ist über einen Anschnitt 204
mit einer Füllkammer 205 verbunden, die ihrerseits mit einer
Formhälfte 202 verbunden ist. Die Füllkammer 205 weist eine
Füllöffnung 206 zum Einfüllen von flüssigem Metall 207 auf. Ein
Preßkolben 1 preßt anschließend das flüssige Metall 207 in den
Formhohlraum 203. Dabei gleitet der Preßkolben 1 an der Innen
wand der Füllkammer 205 entlang. Weil im vorderen Bereich der
Füllkammer 205 in Richtung zu der Druckgußform hin flüssiges
Metall unter hohem Druck verarbeitet wird, ist hier eine gute
Benetzung der Füllkammer mit Schmiermitteln notwendig. Bei dem
herkömmlichen Verfahren wird Schmiermittel in Form von Öl oder
Fett auf den Preßkolben außerhalb der Füllkammer aufgebracht,
wenn dieser sich in einer in Fig. 15 dargestellten zurückgezo
genen Stellung befindet. Es werden auch verschiedene Emulsionen
(Ölgemische) benutzt, die umfangsseitig nahe bei dem vorderen
Ende des Preßkolbens aufgesprüht oder mit einem Tropföler oder
einem Pinsel aufgebracht werden. Alternativ werden auch
Schmiermittel durch die Füllkammeröffnung 206 gegeben, insbe
sondere Wachsgemische in Form von Prills (Wachskugeln), die
dann in der warmen Füllkammer 205 aufschmelzen und so einen
Schmierfilm erzeugen.
Bei all diesen Verfahren wird der Schmierstoff bzw. das
Schmiermittel aber auf der Rückseite bzw. Einfüllseite der
Füllkammer aufgebracht. Wichtig ist aber ein Schmierfilm in dem
der Druckgießform benachbarten Bereich der Füllkammer, d. h. in
Druckgußformbereich. Der Schmierstoff wird durch die Kolbenbe
wegung beim Gießprozeß in diesen Bereich "verschleppt". Um aus
reichend Schmierstoff im Druckgußformbereich zu haben, muß er
fahrungsgemäß eine Überschmierung, d. h. zu viel Schmierstoff
angewendet werden. Dies hat aber einen übermäßigen und unnöti
gen Schmierstoffverbrauch zur Folge. Ferner bilden sich Ver
brennungsgase des überschüssigen Schmierstoffs beim Kontakt mit
flüssigem Metall. Diese Gase werden beim Gießprozeß durch hohe
Drücke und durch die Affinität des flüssigen Metalls aufgenom
men und lassen sich dann im fertigen Gußstück nachweisen bzw.
führen hier zu einer Qualitätsverminderung.
Aufgabe der Erfindung ist es, einen Preßkolben und ein Verfah
ren zum Schmieren eines Preßkolbens bzw. einer Füllkammer, ins
besondere für eine Kaltkammer-Druckgießmaschine, bereitzustel
len, mit dem die oben beschriebenen Nachteile vermieden werden
können und insbesondere Gußstücke mit verbesserter Qualität
hergestellt werden Können.
Die Aufgabe wird gelöst durch einen Preßkolben nach Patentan
spruch 1 und ein Verfahren zum Schmieren eines Preßkolbens nach
dem Patentanspruch 10. Weiterbildungen der Erfindung sind in
den Unteransprüchen angegeben.
Weitere Merkmale und Zweckmäßigkeiten ergeben sich aus der Be
schreibung eines Ausführungsbeispieles anhand der Figuren.
Von diesen zeigen:
Fig. 1 einen Querschnitt durch den Preßkolben
gemäß einer ersten Ausführungsform der
Erfindung,
Fig. 2 eine Querschnittsansicht des Schnittes
entlang der Linie A-A in Fig. 1,
Fig. 3 eine Querschnittsansicht des Schnittes
entlang der Linie B-B in Fig. 1,
Fig. 4 eine Querschnittsansicht des Schnittes
entlang der Linie C-C in Fig. 1,
Fig. 5 eine Ansicht einer Draufsicht auf das
hintere Ende des Preßkolbens gemäß An
sicht X in Fig. 1,
Fig. 6 eine Querschnittsansicht des Schnittes
entlang der Linie F-F in Fig. 1,
Fig. 7 eine Querschnittsansicht des Schnittes
D von Fig. 1,
Fig. 8 eine Querschnittsansicht des Schnittes
E von Fig. 1,
Fig. 9 eine vergrößerte Ansicht des Details
"X" von Fig. 1,
Fig. 10 eine vergrößerte Ansicht des Details
"X" von Fig. 1 in einer weiteren Aus
führungsform,
Fig. 11 eine vergrößerte Ansicht des Details
"X" von Fig. 1 in einer weiteren Aus
führungsform,
Fig. 12 einen Querschnitt durch den Preßkolben
gemäß einer zweiten Ausführungsform der
Erfindung,
Fig. 13 eine vergrößerte Querschnittsansicht
des Schnittes entlang der Linie A-A in
Fig. 12,
Fig. 14 eine vergrößerte Querschnittsansicht
des Schnittes entlang der Linie B-B in
Fig. 12,
Fig. 15 eine teilweise geschnittene Ansicht
durch eine Kaltkammer-Druckgießmaschine
mit dem Preßkolben in zurückgezogener
Stellung; und
Fig. 16 eine teilweise geschnittene Ansicht ei
ner Kaltkammer-Druckgießmaschine mit
dem Preßkolben in vorgeschobener Stel
lung.
Wie am besten aus Fig. 1 ersichtlich ist, weist ein Preßkolben
1 entsprechend einer ersten Ausführungsform der Erfindung einen
Kolbenkopf in Form einer Kopfplatte 2 und eine damit verbundene
Kolbenstange 3 auf. Die Kolbenstange ist bevorzugt einstückig
ausgebildet. Die Kolbenstange 3 weist ein hinteres Ende 4 an
der der Kopfplatte 2 abgewandten Seite auf und ein vorderes En
de mit einer Stirnseite 5, die der Kopfplatte 2 zugewandt ist.
Von dem hinteren Ende 4 bis zur Stirnseite 5 der Kolbenstange 3
erstreckt sich eine koaxiale Mittelbohrung 6, in die ein zen
trales Rohr 7, dessen Durchmesser kleiner als der der Mittel
bohrung ist, eingesetzt ist, so daß durch die Innenwand der
Mittelbohrung 6 und die Außenwand des zentralen Rohrs 7 ein
sich koaxial zur Mittenachse M erstreckender zylinderringförmi
ger Kanal 8 gebildet ist, der in die Stirnseite 5 mündet.
Wie insbesondere aus den Fig. 1 und 2 ersichtlich ist, weist
die Kolbenstange 3 an ihrer Stirnseite 5 radial von dem zylin
derringförmigen Kanal 8 nach außen verlaufende kanalförmige
Ausnehmungen auf, die in zusammengebautem Zustand des Preßkol
bens stirnseitige Kühlkanäle 9 bilden. In dem Ausführungsbei
spiel sind drei stirnseitige Kühlkanäle 9 vorgesehen, die je
weils einen Winkel von 120 Grad miteinander einschließen. Es
können jedoch auch weniger bzw. mehr Kühlkanäle vorgesehen
sein, deren Winkelabstand dann entsprechend kleiner oder größer
ist, z. B. 4 Kühlkanäle mit einem Abstand von 90° oder 6 Kühlka
näle mit einem Abstand von 60°. Ist der Kolbenkopf sehr groß
flächig, werden zweckmäßigerweise mehr als drei Kühlkanäle vor
gesehen sein, um eine gleichförmige Kühlung über die ganze Flä
che zu erreichen. In einem Abstand von der Stirnfläche 5 in
Richtung auf das hintere Ende 4 hin weist die Kolbenstange 3
eine Mehrzahl von sich von dem zylinderringförmigen Kanal 8 bis
an die Außenwand 10a der Kolbenstange in radialer Richtung er
streckende Bohrungen auf, die innere Kühlkanäle 10 bilden. In
dem gezeigten Ausführungsbeispiel sind sechs innere Kühlkanäle
10, die jeweils einen Winkel von 60 Grad miteinander einschlie
ßen, vorgesehen. Die stirnseitigen Kühlkanäle 9 weisen eine
größere Breite auf, als die inneren Kühlkanäle 10 und diese
weisen jeweils eine größere Breite auf, als der zylinderring
förmige Kühlkanal 8.
In dem Bereich zwischen der Stirnseite 5 der Kolbenstange und
den inneren Kühlkanälen 10 ist eine Dichtung 11 in Form einer
Labyrinthdichtung aus Metall mit eingearbeiteten ringförmigen
Einstichen zwischen dem zentralen Rohr 7 und der Innenseiten
der Mittelbohrung 6 vorgesehen.
Auf die Kolbenstange 3 ist an ihrer Stirnseite 5 eine Hülse 20,
die aus einem gut wärmeleitfähigen Material, wie z. B. Kupfer
besteht, aufgesetzt und mit der Kolbenstange 3 in einer weiter
unten beschriebenen Weise verbunden. Die Hülse 20 ist im we
sentlichen becherförmig ausgebildet mit einem ersten, der
Stirnseite 5 der Kolbenstange 3 bzw. der Kopfplatte 2 zugewand
ten Ende 21, welches geschlossen ist und einem zweiten, dem
hinteren Ende 4 der Kolbenstange zugewandten offenen Ende 22.
Die Hülse 20 weist eine Länge auf, die geringfügig größer ist,
als der Abstand der inneren Kühlkanäle 10 zu den stirnseitigen
Kühlkanälen 9, so daß das offene Ende 22 der Hülse 20 in Längs
richtung bis hinter die Mündungen der inneren Kühlkanäle 10 in
die Außenwand 10a der Kolbenstange 3 reicht. Die Kolbenstange 3
ist im Bereich des hinteren Endes 22 der Hülse 20 so ausgebil
det, daß die Hülse 20 mit der Außenwand 10a der Kolbenstange 3
formschlüssig abschließt. Die Hülse ist ferner so ausgebildet,
daß sie an ihrer Innenwand nahe bei ihrem vorderen Ende 21 in
einem auf die Kolbenstange aufgesetzten Zustand auf Höhe der
stirnseitigen Kühlkanäle 9 der Kolbenstange eine ringförmige
Ausnehmung besitzt, die einen ersten ringförmigen Kanal 8a mit
der Kolbenstange bildet. Ferner weist die Hülse 20 auf Höhe der
inneren Kühlkanäle 10 in der Innenwand eine zweite ringförmige
Ausnehmung auf, die zusammen mit der Kolbenstange einen zweiten
ringförmigen Kanal 8b bildet. Weiterhin weist die Hülse 20 in
ihrer Innenwand eine Mehrzahl von sich von ersten ringförmigen
Ausnehmung bis zu der zweiten ringförmigen Ausnehmung in axia
ler Richtung erstreckende Ausnehmungen 12 auf. In dem gezeigten
Ausführungsbeispiel sind sechs Ausnehmungen 12 vorgesehen, die
voneinander einen Winkelabstand von 60 Grad aufweisen. Die Hül
se 20 ist so auf der Kolbenstange angebracht, daß die Ausneh
mungen 12 zu den inneren Kühlkanälen 10 jeweils um 30 Grad ver
setzt sind und daß jede zweite der Ausnehmungen 12 an der Stel
le in die erste ringförmige Ausnehmung mündet, in die ein
stirnseitiger Kühlkanal 9 mündet.
Die Hülse 20 ist mit dem Material, aus dem die Kolbenstange 3
gebildet ist, metallisch verbunden. In dem gezeigten Ausfüh
rungsbeispiel ist sie hartverlötet. Nach dem Verbinden der Hül
se 20 mit der Kolbenstange 3 entstehen zwischen Hülse 20 und
Kolbenstange 3 die in der Stirnseite 5 der Kolbenstange 3 radi
al verlaufenden Kühlkanäle 9, die ringförmigen Kühlkanäle 8a
und 8b, sowie die in axialer Richtung verlaufenden Kühlkanäle
12. Durch die metallische Verbindung zwischen Hülse 20 und Kol
benstange 3 sind keine Dichtungen, wie O-Ring-Dichtungen erfor
derlich.
Die Kopfplatte 2 ist mittels eines Befestigungsmittels, in dem
gezeigten Ausführungsbeispiel mittels Schrauben 30 auf der
Stirnseite 5 und dem vorderen Ende 21 der Hülse 20 befestigt.
Die Schrauben 30 und die zugehörigen Bohrungen sind dabei der
art angeordnet, daß sie nicht mit den stirnseitigen Kühlkanälen
9 und dem ersten ringförmigen Kühlkanal 8a in Kontakt sind. Die
Kopfplatte 2 ist an ihrem äußeren Rand in einer Richtung, die
von der Kolbenstange 3 weg weist, konisch zulaufend ausgebil
det. Die Kopfplatte 2 liegt ferner flächig auf dem vorderen En
de 21 der Hülse 20 auf, wodurch die Stirnseite 5 der Kolben
stange ein Widerlager zum Aufnehmen der Kräfte beim Pressen
bildet. Die Kopfplatte 2 ist aus einem Material mit geringer
Wärmeleitfähigkeit, wie zum Beispiel gehärtetem Warmarbeits
stahl, gebildet. Auf der Kopfplatte 2 kann mittels Plasmasprit
zen eine dünne Keramik-Beschichtung aufgebracht sein, deren
Wärmeleitfähigkeit geringer ist als die der Kopfplatte. Die Ke
ramikbeschichtung bildet eine weitere Temperaturbarriere, um
den Übergang von Wärme aus der Schmelze auf die Kopfplatte zu
erschweren. Dadurch bleibt die Schmelze länger warm.
An die Kopfplatte 2 schließt sich in Richtung zu dem hinteren
Ende 4 der Kolbenstange 3 auf Höhe der stirnseitigen Kühlkanäle
9 ein erster Gleitring 40 an, der auf die Hülse 20 aufgesetzt
ist. Je nach Breite des Gleitrings kann dieser auch mehr als
Gleithülse bezeichnet werden. Auf Höhe der inneren Kühlkanäle
10 ist ein zweiter Gleitring 41 vorgesehen, der genauso ausge
bildet ist wie der erste Gleitring 40 und der von dem ersten
Gleitring 40 durch eine Abstandshalterhülse 42 getrennt ist.
Die Kolbenstange 3 weist an ihrer Außenwand in einem Abstand
von dem hinteren Ende 22 der Hülse 20 einen ringförmigen Vor
sprung 43 auf, durch den der zweite Gleitring 41 von einem Ver
schieben in Richtung des hinteren Endes 4 der Kolbenstange ge
hindert wird, während der erste Gleitring 40 von einem Ver
schieben bzw. Verrutschen in Richtung der Stirnseite 5 der Kol
benstange durch die montierte Kopfplatte 2 gehindert wird. Die
Gleitringe 40, 41 sind aus einem gut wärmeleitfähigen Material,
beispielsweise aus einer Kupferlegierung gebildet. Der äußere
Durchmesser der Abstandshalterhülse 42 ist geringer, als der
äußere Durchmesser der Gleitringe 40, 41, so daß kein Kontakt
zwischen der Füllkammer und der Abstandshalterhülse 42 besteht.
Wie insbesondere aus den Fig. 1 und 4 bis 8 ersichtlich ist,
ist an dem hinteren Ende 4 der Kolbenstange 3 ein Einsatz 50
angeordnet, der die Mittelbohrung 6 abdichtet und das Ende des
zentralen Rohres 7 aufnimmt. Ferner ist in einem Abstand vom
hinteren Ende 4 der Kolbenstange 3 ein Einlaß 51 für ein Kühl
mittel vorgesehen, der in mit dem Inneren des zentralen Rohres
7 über eine Bohrung 51a in der Wand des Rohres in Verbindung
steht und ein Auslaß 52, der mit dem zylinderringförmigen Kanal
8 in Verbindung steht zum Abführen von Kühlmittel. Ferner ist
eine zweite Bohrung 51b in der Wand des zentralen Rohres 7 in
dem Abschnitt zwischen der Dichtung 11 und der Stirnseite 5
vorgesehen, die den Austritt von Kühlmittel aus dem zentralen
Rohr in den zylinderringförmigen Kanal 8 und anschließend in
die stirnseitigen Kühlkanäle 9 erlaubt.
Wie aus den Fig. 1 und 5 bis 11 ersichtlich ist, ist ferner
parallel zur Mittenachse M und in einem Abstand von der zentra
len Bohrung 6 eine sich von dem hinteren Ende 4 bis zu der
Stirnseite 5 der Kolbenstange 3 erstreckende Bohrung 60 vorge
sehen, die an ihren beiden Enden mittels Schrauben 61, 62, die
die Bohrung abdichten, verschlossen ist. Bei kurzen Kolbenstan
gen kann auf eine durchgehende Bohrung verzichtet werden, so
daß nur von einer Seite gebohrt werden muß. In einem Abstand
von dem hinteren Ende 4 der Kolbenstange ist eine sich radial
von der Außenwand 10a der Kolbenstange 3 bis zu der Bohrung 60
erstreckende Bohrung 63 zum Zuführen eines Schmierstoffes in
die Bohrung 60 vorgesehen. In einem Abstand von dem zweiten
Gleitring 41 in Richtung zu dem hinteren Ende 4 der Kolbenstan
ge ist eine Austrittsbohrung 64, die sich von der Bohrung 60 zu
der Außenwand 10a der Kolbenstange erstreckt, als Austrittsöff
nung für den Schmierstoff vorgesehen.
In dem in den Fig. 1, 6 und 9 dargestellten Ausführungsbei
spiel mündet die Austrittsbohrung 64 nahe bei dem zweiten Glei
tring 41. An dieser Stelle weist die Kolbenstange 3 eine ring
förmige Nut 64a auf, die die Verteilung des aus der Austritts
bohrung 64 austretenden Schmierstoffes in Umfangsrichtung des
Preßkolbens entlang der Innenfläche der Füllkammer erlaubt.
In dem in den Fig. 7 und 10 dargestellten abgewandelten Aus
führungsbeispiel ist der ringförmige Vorsprung 43 etwas weiter
in Richtung auf das hintere Ende 4 der Kolbenstange 3 versetzt
und die Austrittsbohrung 64 mündet in ein ringförmiges Einsatz
stück 65, welches zwischen dem Gleitring 41 und dem Vorsprung
43 vorgesehen ist und bündig mit diesen abschließt. Das ring
förmige Einsatzstück 65 weist eine Mehrzahl von radial verlau
fenden Bohrungen 65a auf, über die der über die Austrittsboh
rung 64 austretende und sich über die ringförmige Nut 64a ver
teilende Schmierstoff in Umfangsrichtung des Preßkolbens an
mehreren Stellen austreten kann. Die ringförmige Nut kann auch
in dem Einsatzstück 65 vorgesehen sein.
In dem in Fig. 11 dargestellten abgewandelten Ausführungsbei
spiel mündet die Austrittsbohrung 64 direkt an dem Vorsprung 43
der Kolbenstange und damit am zweiten Gleitring 41, so daß die
ser noch etwas in die Austrittsbohrung 64 hinein ragt. Dies er
möglicht den Austritt des Schmierstoffes direkt am Gleitring 41
und die Verteilung des Schmierstoffes auf diesem sowie der
Füllkammerinnenfläche.
Im Betrieb wird die Kopfplatte 2, sowie die beiden Gleitringe
40, 41 mittels dem Kühlsystem gekühlt. Dazu wird in den Einlaß
51 ein Kühlmittel, wie beispielsweise Wasser oder Thermoöl,
eingeführt, welches über die Bohrung 51a durch das zentrale
Rohr 7 und über die Bohrung 51b und den Kanal 8 bis zur Stirn
seite 5 der Kolbenstange fließt und von da durch die stirnsei
tigen Kühlkanäle 9 nach außen in den ersten ringförmigen Kühl
kanal 8a. Das Kühlmittel fließt weiterhin entlang der Ausneh
mungen 12 in der Innenwand der Hülse zwischen Kolbenstange und
Hülse 20 von dem ersten Gleitring 40 in Richtung zu dem zweiten
Gleitring 41 und von dort über den zweiten ringförmigen Kühlka
nal 8b und die inneren Kühlkanäle 10 in den zylinderringförmi
gen Kanal 8 und von dort zu dem Auslaß 52. Die metallische La
byrinthdichtung 11 verhindert ein Rückfließen des Kühlmittels.
Das an den beiden Gleitringen 40, 41 vorbeifließende Kühlmittel
kühlt somit die Gleitringe 40, 41. Die Kühlkanäle 9 im Bereich
der Kopfplatte 2 sind großflächig angelegt, um eine gute Wärme
abfuhr zu erreichen. Die Kopfplatte und die beiden Gleitringe
erwärmen sich im Gießbetrieb, die überschüssige Wärme wird dann
durch Kontakt mit der Kupferhülse 20 abgeführt und durch das
Kühlmittel entfernt. Die Gleitringe und die Kopfplatte sind so
gearbeitet, daß enge Toleranzen die Bildung eines Luftspaltes
verhindern und so die Wärme abgeführt wird. Es ist auch möglich
eine Wärmeleitpaste einzusetzen, um die Wärmeabfuhr zu verbes
sern. Dies ist aufgrund der vorliegenden Konstruktion möglich,
weil kein Kühlmittel mit der Wärmeleitpaste in Berührung kommt.
Aufgrund der besonderen Ausbildung der Kolbenstange 3 und der
Hülse 20 und der Verbindung der Hülse 20 mit der Kolbenstange 3
ist somit ein Kühlkreislauf geschaffen, der ohne Dichtungen
auskommt.
Im Betrieb des Preßkolbens kann es vorkommen, daß die Gleitrin
ge 40, 41 in der Füllkammer klemmen, weil sie sich durch den
natürlichen Verschleiß eine Spalte gebildet hat, in der sich
Aluminium oder Magnesium beim Preßvorgang ansammelt. Eine wei
tere Ursache des Klemmens ist gegeben, wenn im Betrieb die Küh
lung ausfällt oder erst gar nicht in Betrieb genommen wird. Es
kann dann passieren, daß beim Zurückziehen des Kolbens durch
die Hydraulik der Gießmaschine die Gleitringe und die Kopfplat
te trotz der Schraubbefestigung abgestreift werden. In diesem
Fall werden die Befestigungsschrauben überlastet und reißen,
sie bilden sozusagen eine Sollbruchstelle. Es tritt aber den
noch kein Kühlmedium aus, weil keine Öffnung oder Bruchstelle
entsteht, die mit dem Kühlkreislauf auf der Innenseite der
hartverlöteten Kupferhülse in Verbindung steht.
Eine zweite Ausführungsform des Preßkolbens ist in den Fig.
12 bis 14 gezeigt.
Wie am besten aus Fig. 12 ersichtlich ist, weist der Preßkolben
100 entsprechend einer zweiten Ausführungsform der Erfindung
einen Kolbenkopf 102 und eine damit verbundene Kolbenstange 103
auf. Die Kolbenstange ist bevorzugt einstückig ausgebildet. Das
von der Kolbenstange 103 wegweisende vordere Ende 104 des Kol
benkopfes 102 ist an seinem äußeren Rand konisch ausgebildet
und weist eine Stirnfläche auf, die senkrecht zur Längsrichtung
der Kolbenstange 103 ausgerichtet ist. Die zu der Kolbenstange
103 weisende Seite des vorderen Endes 104 des Kolbenkopfes 102
weist eine erste Grundfläche 105 auf. In der Mitte der ersten
Grundfläche 105 ist ein erster zylindrischer Abschnitt 106 vor
gesehen, der einstückig mit dem vorderen Ende 104 des Kolben
kopfes 102 verbunden ist. Der erste zylindrische Abschnitt 106
weist an seinem zu der Kolbenstange 103 weisenden Ende eine
zweite Grundfläche 107 auf. Der Kolbenkopf 102 ist wie bei der
ersten Ausführungsform aus einem Material mit geringer Wärme
leitfähigkeit, wie zum Beispiel gehärtetem Warmarbeitsstahl,
gebildet. Auf dem Kolbenkopf 102 kann mittels Plasmaspritzen
eine dünne Keramik-Beschichtung aufgebracht sein, deren Wärme
leitfähigkeit geringer ist als die des Kolbenkopfes 102. Wie
bei der ersten Ausführungsform erläutert wurde, ist der Zweck
der Keramik-Beschichtung das Bilden einer Temperaturbarriere um
zu verhindern, daß Wärme übermäßig von der Schmelze auf den
Kolbenkopf übergeht.
Die Kolbenstange 103 weist an ihrem zu dem Kolbenkopf 102 wei
senden Ende eine erste Widerlagerfläche 108 auf. Von dieser er
sten Widerlagerfläche 108 erstreckt sich eine erste zylindri
sche Ausnehmung 109. Der Durchmesser der ersten zylindrischen
Ausnehmung 109 ist dabei derart eingestellt, daß der erste zy
lindrische Abschnitt 106 des Kolbenkopfes 102 gerade noch ohne
zu verklemmen eingeführt und herausgenommen werden kann. Die
Länge der ersten zylindrischen Ausnehmung 109 ist derart einge
stellt, daß die erste Grundfläche 105 des Kolbenkopfes 102 flä
chig auf der ersten Widerlagerfläche 108 der Kolbenstange 103
und die zweite Grundfläche 107 des ersten zylindrischen Ab
schnittes 106 flächig auf einer Bodenfläche 110 der ersten zy
lindrischen Ausnehmung 109 aufliegt, wenn der erste zylindri
sche Abschnitt 106 des Kolbenkopfes 102 in die erste zylindri
sche Ausnehmung 109 eingeführt ist.
In dem ersten zylindrischen Abschnitt 106 ist eine erste Ver
bindungsbohrung 111 mit einem Innengewinde vorgesehen. In der
Kolbenstange 103 ist eine zweite Verbindungsbohrung 112 vorge
sehen, die an die erste Verbindungsbohrung 111 angrenzt und
koaxial zu der ersten Verbindungsbohrung 111 ausgerichtet ist.
An die zweite Verbindungsbohrung 112 schließt sich in der Kol
benstange 103 koaxial eine Mittelbohrung 113 an, die sich bis
zu dem von dem Kolbenkopf 102 wegweisenden Ende der Kolbenstan
ge 103 erstreckt. In der ersten und zweiten Verbindungsbohrung
ist von der Seite der Mittelbohrung 113 aus eine Schraube 114
eingeschraubt, die den Kolbenkopf 102 mit der Kolbenstange 103 -
verbindet. In dem Kopf der Schraube 114 ist eine sechskantför
mige Ausnehmung 146 vorgesehen.
An das vordere Ende 104 des Kolbenkopfes 102 schließt sich in
Richtung zu der Kolbenstange 103 hin ein Gleitring 115 an, der
aus einer Kupfer-Legierung gebildet ist. Der äußere Durchmesser
des Gleitringes 115 ist etwas größer als der maximale äußere
Durchmesser des vorderen Endes 104 des Kolbenkopfes 102. Der
äußere Durchmesser des Gleitringes 115 wird dabei so gewählt,
daß er dem inneren Durchmesser einer Füllkammer einer Kaltkam
mer-Druckgießmaschine entspricht und eine gleitende Bewegung in
der Füllkammer möglich ist. An dem von dem Kolbenkopf 102 weg
weisenden Rand des Gleitringes 115 ist eine Abstandshalterhülse
116 aus Stahl angeordnet. Der äußere Durchmesser der Abstands
halterhülse 116 ist geringer als der äußere Durchmesser des
Gleitringes 115. Dadurch besteht kein Kontakt zwischen der
Füllkammer und der Abstandshalterhülse 116. An dem von dem Kol
benkopf 102 wegweisenden Ende der Abstandshalterhülse 116 ist
ein zweiter Gleitring 117 vorgesehen. Der äußere Durchmesser
des zweiten Gleitringes 117 entspricht dem des ersten Gleitrin
ges 115. Der zweite Gleitring 117 ist aus einer Kupfer-
Legierung gebildet.
Der Preßkolben 100 enthält weiterhin ein Kühlsystem zum Kühlen
der Gleitringe 115 und 117. Das Kühlsystem enthält ein zentra
les Rohr 118, das koaxial in der Mittelbohrung 113 angeordnet
ist. Wie in Fig. 12 ersichtlich ist, mündet das zu dem Kolben
kopf 2 weisende vordere Ende 119 des zentralen Rohres 118 in
einer koaxial in der Schraube 114 vorgesehenen Durchgangsboh
rung 120. Das vordere Ende dieser Durchgangsbohrung 120 mündet
wiederum in der ersten Verbindungsbohrung 111 in dem ersten zy
lindrischen Abschnitt 106 des Kolbenkopfes 102. Wie am besten
aus Fig. 13 ersichtlich ist, stehen sechs Kanäle 121-126 in
Verbindung mit der ersten Verbindungsbohrung. Die Kanäle 121-126
sind so angeordnet, daß sie sich radial nach außen erstrec
ken. Jeweils zwei benachbarte Kanäle schließen einen Winkel von
60° miteinander ein. Die Kanäle 121-126 münden in eine erste
ringförmige Vertiefung 127, die am äußeren Umfang der Kolben
stange 103 vorgesehen ist. Die erste ringförmige Vertiefung ist
in radialer Richtung durch den ersten Gleitring 115 begrenzt.
Wie in Fig. 13 ersichtlich ist, weist der Kanal 121 einen er
sten Abschnitt 128 und einen zweiten Abschnitt 129 auf. Der er
ste Abschnitt 128 erstreckt sich von der ersten Verbindungsboh
rung 111 durch den ersten zylindrischen Abschnitt 106 des Kol
benkopfes 102. Daran schließt sich der zweite Abschnitt 29 an,
der sich durch die Kolbenstange 103 bis zu der ersten ringför
migen Vertiefung 127 erstreckt. Die anderen Kanäle 122-126
weisen in gleicher Weise wie der Kanal 121 jeweils zwei Ab
schnitte auf.
Weiterhin sind in Längsrichtung der Kolbenstange 103 an ihrer
Außenseite sechs oder mehr Schlitze 130-135 vorgesehen, die
sich von der ersten ringförmigen Vertiefung 127 bis zu dem
zweiten Gleitring 117 erstrecken. Der Abstand der Schlitze
130-135 in Umfangsrichtung ist jeweils zwischen zwei benachbarten
Schlitzen 130-135 gleich groß. Diese Schlitze 130-135 mün
den unter dem zweiten Gleitring 117 in eine zweite ringförmige
Vertiefung 136. Von dieser zweiten ringförmigen Vertiefung 136
erstrecken sich sechs Kanäle 137, 138 radial zu der Mittelachse
der Kolbenstange 103 und münden in die Mittelbohrung 113. Von
diesen sechs Kanälen sind in Fig. 12 die Kanäle 137 und 138 ge
zeigt. Wie am besten in Fig. 14 ersichtlich ist, ist an dem
hinteren Ende der Kolbenstange 103 ein Einsatz 141 angeordnet,
der die Mittelbohrung 113 abdichtet und der das Ende des zen
tralen Rohres 118 aufnimmt. Weiterhin ist an dem Ende des zen
tralen Rohres 118 ein Einlaß 139 vorgesehen. Wie in Fig. 14 er
sichtlich ist, ist oberhalb des Einlasses 139 ein Auslaß 140
vorgesehen, der mit der Mittelbohrung 113 in Verbindung steht.
Wie am besten aus Fig. 13 ersichtlich ist, ist in der ersten
Widerlagerfläche 108 der Kolbenstange 103 eine erste Justier
bohrung 142 vorgesehen. Wie aus Fig. 12 am besten ersichtlich
ist, ist in der ersten Grundfläche 105 des Kolbenkopfes 102 ei
ne zweite Justierbohrung 143 vorgesehen, die koaxial zu der er
sten Justierbohrung 142 ausgerichtet ist. In den Justierbohrun
gen 142 und 143 ist ein Justierstift 144 eingefügt. Durch die
beiden Justierbohrungen 142 und 143 und dem Justierstift 144
wird die relative Winkelposition des Kolbenkopfes 102 zur Kol
benstange 103 derart festgelegt, daß im zusammengebauten Zu
stand jeweils die beiden Abschnitte der Kanäle 121-126 mit
einander in Verbindung stehen, wie in Fig. 13 gezeigt ist. Fer
ner bildet der Justierstift 144 mit den Justierbohrungen 142,
143 eine Verdrehsicherung, beispielsweise beim Zusammenbau des
Kolbens und/oder beim Ringwechsel.
Auch die zweite Ausführungsform des Preßkolbens 100 weist, wie
die erste Ausführungsform, eine Einrichtung zum Zuführen von
Schmierstoff in einen an den Kolbenkopf angrenzenden Bereich
auf, wie aus den Fig. 12 bis 14 ersichtlich ist. In einem
Abstand von der Zentralen- bzw. Mittelbohrung 113 ist eine sich
von dem hinteren Ende der Kolbenstange 103 bis wenigsten in den
Bereich des zweiten Gleitrings 117 erstreckende parallel zur
Mittenachse M verlaufende Bohrung 160 vorgesehen, die an dem
hinteren Ende der Kolbenstange mittels einer Schraube 161 dicht
verschlossen ist. In einem Abstand von dem hinteren Ende der
Kolbenstange 103 ist eine sich radial von der Bohrung 160 aus
bis an die Außenwand der Kolbenstange erstreckende Bohrung 163
zum Zuführen eines Schmierstoffes in die Bohrung 160 vorgese
hen. In einem Abstand von dem zweiten Gleitring 117 in Richtung
zu dem hinteren Ende der Kolbenstange ist eine Austrittsbohrung
164, die sich von der Bohrung 160 zur Außenwand der Kolbenstan
ge erstreckt, als Austrittsöffnung für den Schmierstoff vorge
sehen.
Die in den Fig. 6 bis 11 dargestellten verschiedenen Ausfüh
rungsformen der Mündung der Austrittsbohrung 64 des ersten Aus
führungsbeispieles sind auch bei der zweiten Ausführungsform
des Preßkolbens 100 möglich. Die erste und die zweite Ausfüh
rungsform des Preßkolbens 1 bzw. 100 sind jeweils über eine in
den Fig. 15 bzw. 16 dargestellte Leitung 70 mit einem Reser
voir von Schmierstoff verbunden, der über eine nicht darge
stellte Pumpe in die Bohrung 60 bzw. 160 gepumpt wird. Es ist
ferner eine Steuerung zur Betätigung der Pumpe vorgesehen, die
die Pumpe derart betätigt, daß der Schmierstoff zu einem Zeit
punkt nach dem Abschluß eines Gießvorgangs und beim Zurückzie
hen des Preßkolbens dem Preßkolben und der Füllkammer zugeführt
wird. Die Zuführung des Schmierstoffs erfolgt dabei bevorzugt
im Anfangsmoment des Zurückziehens des Kolbens.
Im Betrieb werden die beiden Gleitringe 115 und 117 mittels dem
Kühlsystem gekühlt. Dazu wird in den Einlaß 139 ein Kühlmittel,
wie z. B. Wasser oder Thermoöl, eingeführt, das durch das zen
trale Rohr 118 bis zu der ersten Verbindungsbohrung 111 fließt
und von da durch die Kanäle 121-126 radial nach außen in die
erste ringförmige Vertiefung 127 fließt. Weiterhin fließt das
Kühlmittel entlang der Schlitze 130 bis 135 von dem ersten
Gleitring 115 zu dem zweiten Gleitring 117 und von dort über
die zweite ringförmige Vertiefung und die Kanäle 137 und 138 in
die Mittelbohrung 113 und von dort zu dem Auslaß 140. Das an
den beiden Gleitringen 115, 117 vorbeifließende Kühlmittel
kühlt somit die Gleitringe 115, 117.
Beide Ausführungsformen des Preßkolbens weisen folgende Vortei
le auf.
Aufgrund der konischen Ausbildung des vorderen Endes des Kol
benkopfes wird beim Preßvorgang das Metall keilförmig in Rich
tung des ersten Gleitringes gepreßt. Wegen der geringen Wand
dicke dieses keilförmig gepreßten Metalles erstarrt das Metall
und bewirkt eine Abdichtung gegenüber der Schmelze. Weiterhin
wird dadurch der Gleitring gegen Verschleiß geschützt. Durch
die konische Ausbildung des vorderen Endes des Kolbenkopfes ist
auch die Kontaktfläche zwischen Schmelze und erstem Gleitring
gering, so daß der Schmelze nur wenig Wärme entzogen wird. Da
der Kolbenkopf aus gehärtetem Warmarbeitsstahl gebildet ist,
der eine geringe Wärmeleitfähigkeit aufweist, und noch mit ei
ner keramischen Beschichtung als Wärmesperre ausgerüstet sein
kann, da der Kolbenkopf nicht bzw. nur indirekt gekühlt wird,
entzieht er der Schmelze keine bzw. nur sehr wenig Wärme, die
für den Gießprozeß benötigt wird. Bei der ersten Ausführungs
form werden ebenfalls die auf den Kolbenkopf 2 wirkenden Kräfte
von der durch die Stirnfläche 5 der Kolbenstange 3 gebildeten
Widerlagerfläche aufgenommen. Weiterhin sitzt der Kolbenkopf
102 bei der zweiten Ausführungsform mittels der Grundflächen
105 und 107 direkt auf der ersten Widerlagerfläche 108 und der
Bodenfläche 110 der Kolbenstange 103 auf, so daß die Preßkräfte
direkt auf die Kolbenstange 103 übertragen werden. Die Schraub
verbindung des Kolbenkopfes 102 mit der Kolbenstange 103 mit
tels der beiden Verbindungsbohrungen 111 und 112 und der
Schraube 114 wird somit durch die Preßkräfte nicht belastet.
Dadurch erhöht sich die Lebensdauer des Kolbenkopfes und der
Kolbenstange. Außerdem ist durch diese Verbindung von außen ein
zufälliges und selbständiges Öffnen ausgeschlossen. Weiterhin
wirken die Preßkräfte und flüssiges Metall nicht direkt auf die
Gleitringe, so daß der Verschleiß der Gleitringe 15, 17 redu
ziert ist. Die lange Lebensdauer des Kolbenkopfes der Kolben
stange und der Abstandshalterhülse tragen zu einer erheblichen
Kostenersparnis beim Betrieb von Druckgießmaschinen bei. Die
einfach herzustellenden Gleitringe sind sehr preiswert im Ver
hältnis zu einem Preßkolben, der vollständig aus einer Kupfer-
Legierung gebildet ist. Der Austausch der Gleitringe ist ein
fach und schnell durchzuführen. Dazu wird bei der zweiten Aus
führungsform mittels dem Einsatz 141 das zentrale Rohr 118 aus
der Kolbenstange 103 herausgezogen. Die Schraube 114 wird mit
tels einem Sechskantschlüssel gelöst, der in die sechskantför
mige Ausnehmung 146 eingreift. Dann wird der Kolbenkopf 102 ab
genommen, und die Gleitringe 115, 117 werden ausgetauscht. Die
Montage erfolgt dann in umgekehrter Weise. Bei der ersten Aus
führungsform können die Gleitringe einfach durch Anschrauben
der Kopfplatte 2 ausgewechselt werden.
Die Bohrungen 60 bzw. 160 mit der Zuführungsbohrung 63 bzw. 163
für den Schmierstoff und der Austrittsbohrung 64 bzw. 164 für
den Schmierstoff ermöglicht es, den Schmierstoff an der Stelle
zuzuführen, an der eine gute Benetzung der Füllkammer mit
Schmiermittel notwendig ist. Der Schmierstoff tritt also am
Kolben aus und kann durch die zuvor genannte Pumpe zum Kolben
gebracht werden.
Nun wird anhand der Fig. 15 und 16 der Betrieb des Preßkol
bens beim Gießen mit dem erfindungsgemäßen Verfahren des
Schmierens der Füllkammer bzw. des Preßkolbens beschrieben.
Fig. 15 zeigt die Kaltkammer-Druckgießmaschine in einem ersten
Zustand, in dem die Hälften 201, 202 der Druckgießform zusam
mengefahren sind und zwischen sich den Formhohlraum 203 ein
schließen. In die Füllkammer 205 wird über die Füllöffnung 206
flüssiges Metall 207 eingefüllt. Der Preßkolben 1 bzw. 100 be
findet sich dabei in einer ersten zurückgezogenen Stellung.
Beim Druckgießen wird nun der Preßkolben 1 bzw. 100 in die
Füllkammer 205 bewegt und dadurch wird das flüssige Metall
durch den Druck des Preßkolbens in den Anschnitt 204 und den
Formhohlraum 204 bewegt. Am Ende des Preßvorgangs und nach Er
starren der Metallschmelze in dem Formhohlraum werden die bei
den Gießformhälften 201, 202 auseinander gefahren, so daß ein
gegossenes Teil 208 entnommen werden. Dabei befindet sich der
Preßkolben 1 bzw. 100 in einer zweiten vorgeschobenen Stellung,
d. h. die Füllkammer ist zusammen mit der einen Gießformhälfte
202 derart zurückgeschoben, daß der Preßkolben mit dem die bei
den Gleitringe enthaltenden Teil aus der Füllkammer herausragt,
während sich die Kolbenstange innerhalb der Füllkammer befin
det. In diesem Zustand zu Beginn des Zurückziehens des Preßkol
bens durch die Füllkammer wird nun eine Steuerung betätigt, die
über die in den Figuren nicht dargestellte Pumpe Schmierstoff
über die Zuführungsbohrung 63 bzw. 163, die Bohrung 60 bzw. 160
und die Austrittsbohrung 64 bzw. 164 in einen Bereich unmittel
bar hinter dem zweiten Gleitring 41, 117 befördert. Der
Schmierstoff tritt durch die Austrittsbohrung 64 bzw. 164 aus.
Nun wird der Preßkolben für einen neuen Gießvorgang zurückgezo
gen und die beiden Gießformhälften wieder geschlossen. Durch
das Zurückziehen des Preßkolbens wird der Schmierstoff gleich
mäßig auf die Innenfläche der Füllkammer gebracht bzw. ver
teilt, wobei zuviel eingebrachter Schmierstoff abgestreift wird
und nicht im Füllkammerbereich zurückbleibt. Somit ergibt sich
ein optimaler Schmierfilm in der Füllkammer, der für den nach
folgenden Gießprozeß, wenn sich der Kolben wieder in seine
zweite vorgeschobene Stellung bewegt, zur Schmierung des Preß
kolbens benötigt wird. Da nur so viel Schmierstoff auf der In
nenfläche der Füllkammer zurückbleibt, wie notwendig ist, wird
auch eine übermäßige Gasaufnahme verhindert und die Gußteile
werden dadurch in ihrer Qualität positiv beeinflußt. Weiter ist
gewährleistet, da speziell die kritischen Stellen ebenfalls mit
Schmierstoff in ausreichender Menge versorgt werden. Im Unter
schied zu den herkömmlichen Verfahren zum Schmieren eines Preß
kolbens erfolgt die Schmierstoffzufuhr zu einem Zeitpunkt nach
dem Gießvorgang und beim Zurückziehen des Preßkolbens zur Frei
gabe der Füllkammer für einen neuen Gießvorgang. Bevorzugt er
folgt die Schmierstoffzufuhr zu Beginn des Zurückziehens des
Preßkolbens. Dabei wird beim weiteren Zurückziehen des Preßkol
bens der Preßkolben und die Innenfläche der Füllkammer ausrei
chend und gleichmäßig geschmiert.
Als Schmierstoff kann Öl, Ölemulsionen, Fette oder Wachse be
nutzt werden. Bei der Verwendung von Wachsen schmilzt der
Schmierstoff bei Berührung mit der Füllkammer wie eingangs be
schrieben auf, aber genau in den Bereichen, in denen die
Schmierung des Preßkolbens am wichtigsten und sinnvollsten ist.
Claims (12)
1. Preßkolben, insbesondere für Kaltkammer-Druckgießmaschinen
mit einem Kolbenkopf (2, 102) und einer mit diesem verbundenen
Kolbenstange (3, 103), dadurch gekennzeichnet, daß die Kolben
stange (3, 103) eine Einrichtung (63, 60, 64; 163, 160, 164)
zum Zuführen eines Schmierstoffes in einen an dem Kolbenkopf
(2, 102) angrenzenden Bereich aufweist.
2. Preßkolben nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Kolbenstange (3; 103) einen Kanal (60; 160) zum Transport
des Schmierstoffes von einem an das rückwärtige Ende der Kol
benstange angrenzenden Bereich in den an den Kolbenkopf angren
zenden Bereich aufweist.
3. Preßkolben nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß eine Einrichtung (64, 64a, 65, 65a; 164) zum Verteilen
den Schmierstoffes in Umfangsrichtung des Kolbenkopfes (2) vor
gesehen ist.
4. Preßkolben nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß
die Kolbenstange (3, 103) eine im wesentlichen parallel und in
einem Abstand zu ihrer Mittenachse (M) verlaufende Längsbohrung
(60; 160) zum Transport des Schmierstoffes aufweist, mit einem
Einlaß (63; 163) in einem dem Kolbenkopf (2, 102) abgewandten
Bereich der Kolbenstange und einem Auslaß (64; 164) in einem
Abstand von dem Kolbenkopf.
5. Preßkolben nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kolbenstange (3; 103) wenigstens einen
koaxialen Gleitring (41; 117) aufweist und daß die Schmier
stoffzufuhr angrenzend an den Gleitring (41; 17) erfolgt.
6. Preßkolben nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Kolbenkopf (2; 102) eine der Kolbenstange
zugewandte Grundfläche (105) aufweist und die Kolbenstange eine
dem Kolbenkopf zugewandte Widerlagerfläche (108, 110) zur Auf
nahme von auf den Kolbenkopf wirkenden Preßkräften aufweist.
7. Preßkolben nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch ge
kennzeichnet, daß zwischen dem Kolbenkopf (2) und der Kolben
stange (3) ein Element (20) vorgesehen ist, das so ausgebildet
ist, daß zwischen dem Element (20) und der Kolbenstange (3) ei
ne Mehrzahl von Kühlkanälen für den Transport eines Kühlmediums
gebildet sind.
8. Preßkolben nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch ge
kennzeichnet, daß eine Steuerung zum Steuern der Zufuhr des
Schmierstoffes vorgesehen ist, die so ausgebildet ist, daß der
Schmierstoff zu einem Zeitpunkt nach dem Abschluß eines Gieß
vorgangs und beim Zurückziehen des Preßkolbens in einer Füll
kammer vor dem nächsten Gießvorgang zugeführt wird.
9. Preßkolben nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Kolbenstange einstückig ausgebildet ist.
10. Verfahren zum Schmieren eines Preßkolbens für eine Kalt
kammer-Druckgießmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schmierstoff zu einem Zeitpunkt nach dem Abschluß eines Gieß
vorgangs und vor dem Zurückziehen des Preßkolbens in einer
Füllkammer vor dem nächsten Gießvorgang zugeführt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der
Schmierstoff über einen in der Kolbenstange vorgesehenen Kanal
zugeführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeich
net, daß der Schmierstoff beim Beginn des Zurückziehens des
Preßkolbens zugeführt wird.
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DE19938075A DE19938075A1 (de) | 1999-03-31 | 1999-08-12 | Preßkolben und Verfahren zum Schmieren eines Preßkolbens |
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