DE19937378C1 - Fahrzeugsitz - Google Patents
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Abstract
Die Erfindung betrifft einen Sitz, insbesondere Fahrzeugsitz, mit einem horizontal und vertikal verstellbaren Sitzkissen und einer am Sitzkissen angelenkten, in ihrer Neigung zum Sitzkissen einstellbaren Rückenlehne sowie mit Verstellmotoren zum Verstellen der Sitzteile und einer Steuervorrichtung zum Ansteuern der Stellmotore in Abhängigkeit von der Steuervorrichtung zugeführten Steuerbefehlen. Zwecks Reduzierung der Zahl der Bedienelemente für die Sitzverstellung und Vereinfachung der Sitzverstellung für den Sitzbenutzer sind die Steuerbefehle durch Verändern des Sitzgewichts des Sitzbenutzers an dem zum Verstellen gewünschten Sitzteil in die der gewünschten Verstellrichtung entsprechenden Richtung auslösbar. Ein vom Sitzenden manuell zu betätigender Auslöseknopf gibt die Steuervorrichtung nur während seiner Betätigung zur Umsetzung der Steuerbefehle frei.
Description
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei einem bekannten Fahrzeugsitz dieser Art (EP 0 158 607 A1)
ist mit der Steuervorrichtung ein Bedienfeld verbunden, in dem
als Schalter ausgebildete Befehlsauslösetasten angeordnet
sind, die jeweils einem eines der Sitzteile verstellenden
Verstellmotor zugeordnet sind. Bei einem Sitzverstellwunsch
muß der Sitzbenutzer denjenigen Schalter, der dem gewünschten
Sitzteil zugeordnet ist, in die der gewünschten
Verstellrichtung zugeordnete Stellung überführen und dort
solange gedrückt halten, bis die gewünschte
Sitzteilverstellung erreicht ist. Auf diese Weise kann der
Sitzbenutzer nacheinander die Sitzposition in
Fahrzeuglängsrichtung, die Sitzhöhe und die Lehnenneigung nach
seinen individuellen Wünschen einstellen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, für einen
Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art die Zahl der
Bedienelemente zur Sitzverstellung zu reduzieren und den
Sitzverstellvorgang für den Sitzbenutzer zu vereinfachen.
Die Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die Merkmale des
Patentanspruchs 1 gelöst.
Der erfindungsgemäße Fahrzeugsitz hat den Vorteil, daß für die
Sitzverstellung nur ein einziges Bedienelement zur
Verstellauslösung erforderlich ist. Solange der Auslöseknopf
für die Sitzverstellung gedrückt gehalten wird, kann der
Sitzbenutzer durch Verändern der von ihm beim Sitzen auf die
verschiedenen Sitzteile ausgeübten Sitzkraft die motorisch
durchgeführte Sitzverstellung nach seinen Wünschen steuern.
Wünscht er z. B. eine größere Sitzhöhe, so muß er das Gesäß
leicht anheben, will er eine niedrigere Sitzhöhe, muß er eine
vermehrte Sitzkraft auf das Sitzkissen ausüben. Wünscht der
Sitzende eine Verschiebung seiner Sitzposition nach hinten, so
muß er durch Abstützen seiner Füße auf dem Fahrzeugboden eine
geringe, nach hinten gerichtete Verschiebekraft auf das
Sitzkissen aufbringen. Wünscht der Sitzende eine größere
Lehnenneigung, so muß er seinen Rücken verstärkt gegen die
Rückenlehne stemmen, wünscht er eine geringere Lehnenneigung,
so muß er mit dem Oberkörper leicht von der Rückenlehne
abheben. In allen Fällen verstellen die Verstellmotoren den
zugeordneten Sitzteil solange, bis der Sitzbenutzer wieder
seine normale Sitzhaltung eingenommen hat. Läßt er den
Auslöseknopf los, so ist die eingestellte Sitzposition bis zur
nächsten Betätigung des Auslöseknopfes unveränderlich
festgelegt. Diese für die einzelnen Verstellrichtungen des
Sitzes erforderlichen Körperverlagerungen des Sitzenden bieten
sich natürlich an und brauchen dem Sitzbenutzer nicht erklärt
oder durch Anzeigen kenntlich gemacht zu werden. Die vom
Sitzbenutzer aufzubringende Verstellkräfte sind sehr gering.
Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Fahrzeugsitzes mit zweckmäßigen Weiterbildungen und
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren
Patentansprüchen angegeben.
Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
in prinzieller Darstellung:
Fig. 1 eine Seitenansicht eines Fahrzeugsitzes und eines darin
plazierten Sitzbenutzers,
Fig. 2 ausschnittweise eine gleiche Darstellung wie in Fig. 1
während einer nach hinten gerichteten Verstellphase des
Fahrzeugsitzes.
Der in Fig. 1 in Seitenansicht schematisch dargestellte
Fahrzeugsitz weist ein Sitzkissen 10 und eine Rückenlehne 11
auf, die an ihrer Oberseite mit einer höhenverstellbaren
Kopfstütze 12 bestückt ist. Das Sitzkissen 10 besteht aus
einem hier nicht dargestellten, in Führungsschienen in
Horizontalrichtung längsverschiebbaren Sitzrahmen 13 sowie
einem im Sitzrahmen 13 aufgenommenen Sitzpolster 14. Zur
Einstellung der Sitzhöhe ist das Sitzpolster 14 gegenüber dem
Sitzrahmen 13 in Vertikalrichtung verschwenk- oder
verschiebbar ausgebildet. Die Rückenlehne 11 ist an ihrer
Unterseite am Sitzrahmen 13 schwenkbar gehalten, so daß ihre
Neigung bezüglich des Sitzkissens 10 verändert werden kann.
Zur Realisierung einer vom Sitzbenutzer gewünschten
Sitzposition innerhalb des Fahrzeugs sind die Sitzteile
Sitzrahmen 13, Sitzpolster 14 und Rückenlehne 11 mittels
Verstellmotoren 15-18 in ihrer Position so veränderbar, daß
der Sitzbenutzer eine gewünschte Sitzposition bezüglich des
Lenkrades durch Längsverschieben des Sitzrahmens 13, eine
gewünschte Sitzhöhe durch vertikales Schwenken oder
Verschieben des Sitzpolsters 14 und eine bestimmte
Lehnenneigung durch Schwenken der Rückenlehne 11 einstellen
kann.
Wie in Fig. 1 und 2 schematisch angedeutet ist, sind zur
horizontalen Längsverschiebung des Sitzrahmens 13 an diesem
zwei Verstellmotoren 15, 16 vorgesehen, die nach Einschalten
das Sitzkissen 10 in den Führungsschienen in Längsrichtung je
nach Drehrichtung der Verstellmotoren 15, 16 nach vorn oder
hinten verschieben. Am nicht dargestellten Polsterträger des
Sitzpolsters 14 ist ein Verstellmotor 17 angeordnet, der
zwecks Sitzhöheneinstellung das Sitzpolster 14 gegenüber dem
Sitzrahmen 13 durch Schwenken oder Verschieben vertikal
verstellt. Zur Lehneneinstellung ist ein Verstellmotor 18 an
der Rückenlehne 11 angeordnet, der nach Einschalten die
Rückenlehne 11 um ihre Schwenkachse je nach Drehrichtung des
Verstellmotors 18 abwärts schwenkt oder aufrichtet. Sind die
Verstellmotoren 15-18 abgeschaltet, so sind die zugeordneten
Sitzteile in ihrer eingestellten Position unveränderlich
festgelegt.
Zum Ansteuern der Verstellmotoren 15-18 ist eine
Steuervorrichtung 20 vorgesehen, die die einzelnen
Verstellmotoren 15-18 in Abhängigkeit von ihr zugeführten
Steuerbefehlen einschaltet und nach Wegfall der Steuerbefehle
wieder abschaltet. Die Steuerbefehle werden von im
Fahrzeugsitz integrierten Sensoren 21-24 generiert, die als
Kraft- oder Momentenaufnehmer ausgebildet sind. Dabei ist
jedem Sitzteil bzw. jedem das Sitzteil verstellenden
Verstellmotor 15-18 ein Sensor 21-24 zugeordnet, dessen
Signalausgang mit der Steuervorrichtung 20 verbunden ist.
Mittels eines Auslöseknopfes 19 ist die Steuervorrichtung 20
aktivierbar, so daß sie solange wie der Auslöseknopf 19 von
dem Sitzbenutzer betätigt gehalten wird, die elektrischen
Ausgangssignale der Sensoren 21-24 in Steuersignale für die
Stellmotoren 15-18 umsetzt.
Die Generierung der Steuerbefehle für die Steuervorrichtung 20
erfolgt bei betätigtem Auslöseknopf 19 dadurch, daß der
Sitzbenutzer sein Sitzgewicht an dem zum Verstellen
gewünschten Sitzteil in die der gewünschten Verstellrichtung
entsprechende Richtung verändert. Will z. B. der Sitzbenutzer
den Sitz nach hinten verstellen, um einen größeren Freiraum
für die Beine zu erreichen, muß er sich mit seinen Füßen am
Fahrzeugboden abstützen und eine geringe Verschiebekraft auf
das Sitzkissen 10 nach hinten ausüben, so als ob er den
Fahrzeugsitz mechanisch nach hinten verschieben wolle. Die
Sensoren 21-24 haben bei Sitzbelastung ohne Sitzverstellung
bereits die Sitzkräfte gemessen, die in der Steuervorrichtung
20 abgespeichert sind. Die Sensoren 21-24 messen nun die
durch die genannte Bewegung erzeugten Sitzkräfte und führen
diese Meßwerte der Steuervorrichtung 20 zu. Hat der
Sitzbenutzer während dieser Bewegung den Auslöseknopf 19
betätigt gehalten, so werden in der Steuervorrichtung 20 die
aktuellen Meßwerte mit den bereits abgespeicherten Meßwerten
verglichen. Bei der beschriebenen, nach hinten gerichteten
Verstellbewegung des Sitzbenutzers messen die Sensoren 21 und
22 erhöhte werte in Richtung nach hinten, und die
Steuervorrichtung 20 schaltet die Verstellmotoren 15, 16 mit
einer solchen Drehrichtung ein, daß diese das Sitzkissen 10 in
den Führungsschienen nach hinten verfahren. Dieser Vorgang ist
in Fig. 2 durch Pfeile 25-29 angedeutet, wobei der Pfeil 25
die nach hinten gerichtete Verstellbewegung des Sitzbenutzers
symbolisiert und die Pfeile 28 die Verschieberichtung des
Sitzrahmens 13 durch die Verstellmotoren 15, 16 andeuten. Die
den Sensoren 21, 22 zugeordneten Pfeile 28 und 29 symbolisieren
die Meßwerterhöhung in den Sensoren 21, 22 durch die
Verstellbewegung des Sitzbenutzers in Richtung Pfeil 25.
Macht umgekehrt der Sitzbenutzer eine Sitzbewegung nach vorn
entgegen Pfeil 25, indem er mit dem Gesäß versucht, das
Sitzkissen 10 leicht nach vorn zu schieben, und hält dabei den
Auslöseknopf 19 gedrückt, so weichen die von den Sensoren
21, 22 erfaßten Meßwerte in umgekehrter Richtung von den
abgespeicherten Meßwerten ab. Die Steuervorrichtung 20
schaltet die beiden Verstellmotoren 15, 16 mit inverser
Drehrichtung ein, so daß der Sitzrahmen 13 nach vorn, also
entgegen der Pfeile 26, 27, verschoben wird. In beiden Fällen
werden die Verstellmotoren 15, 16 den Sitzrahmen 13 solange
verschieben, bis der Sitzende wieder seine normale Sitzhaltung
eingenommen hat und die von den Sensoren 21, 22 gemessenen
Meßwerte mit den abgespeicherten Meßwerten übereinstimmen.
Wünscht der Sitzbenutzer die Sitzhöhe zu verstellen, so hat er
bei gedrückt gehaltenem Auslöseknopf 19 entweder das Gesäß
leicht anzuheben, so daß das Sitzkissen 10 entlastet wird,
oder verstärkt sein Gesäß in das Sitzpolster 14 zu drücken.
Die vom Sensor 23 gemessene Kraft verringert bzw. erhöht sich
gegenüber dem zuvor abgespeicherten Wert. Entsprechend wird
der Verstellmotor 17 in die eine oder andere Drehrichtung
solange eingeschaltet, bis der aktuelle Meßwert des Sensors 23
mit dem abgespeicherten Meßwert übereinstimmt, der
Sitzbenutzer also seinen normale Sitzhaltung eingenommen hat.
Wünscht der Sitzbenutzer die Rückenlehne 11 zu verstellen, so
muß er bei Wunsch nach einem vergrößerten Neigungswinkel den
Rücken stärker in das Lehnenpolster der Rückenlehne 11
drücken. Wünscht er umgekehrt eine steilere Anstellung der
Rückenlehne 11, so muß er durch eine leichte, nach vorn
gerichtete Bewegung seines Oberkörpers die Rückenlehne 11
entlasten. Der Sensor 24 liefert entsprechende Meßwerte an die
Steuervorrichtung 20, und je nach Abweichung des aktuellen
Meßwerts von dem gespeicherten Meßwert wird die Rückenlehne 11
von dem Verstellmotor 18 abwärts geschwenkt oder aufgerichtet,
und zwar solange, wie der aktuelle Meßwert und der
gespeicherte Meßwert unterschiedlich sind.
Auf diese Weise lassen vom Sitzbenutzer alle mit Körperkontakt
erreichbaren Elemente des Fahrzeugsitzes, mit Ausnahme der
Kopfstütze, verstellen.
In einer alternativen Ausführungsform sind jedem Verstellmotor
15-18 zwei Sensoren zugeordnet, die jeweils eine der beiden
Drehrichtungen des Verstellmotors 15-18 erfassen (nicht
dargestellt).
Claims (6)
1. Fahrzeugsitz mit einem Sitzkissen (10),
das zur Einstellung einer gewünschten Sitzposition und
Sitzhöhe in Horizontal- und Vertikalrichtung verschiebbar ist,
mit einer am Sitzkissen (10) angelenkten Rückenlehne (11), die
zur Einstellung einer Lehnenneigung gegenüber dem Sitzkissen
(10) schwenkbar ist, mit Verstellmotoren (15-18) zum
Verstellen von Sitzkissen (10) und Rückenlehne (11) und mit
einer Steuervorrichtung (20) zum Ansteuern der Verstellmotoren
(15-18) in Abhängigkeit von der Steuervorrichtung (20)
zugeführten Steuerbefehlen,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerbefehle durch Verändern des Sitzgewichts des
Sitzbenutzers an dem zum Verstellen gewünschten Sitzteil
(10, 11) in die der gewünschten Verstellrichtung entsprechende
Richtung auslösbar sind und daß ein vom Sitzenden manuell zu
betätigender Auslöseknopf (19) die Steuervorrichtung (20) nur
während seiner Betätigung zur Umsetzung der Steuerbefehle
freigibt.
2. Fahrzeugsitz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an Sitzkissen (10) und Rückenlehne (11) Sensoren (21-24)
angeordnet sind, die die auf Sitzkissen (10) und Rückenlehne
(11) wirkende Kräfte oder Momente messen und deren elektrische
Signalausgänge mit der Steuervorrichtung (20) verbunden sind.
3. Fahrzeugsitz nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedem Verstellmotor (15-18) mindestens ein Sensor (21-24)
zugeordnet ist.
4. Fahrzeugsitz nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit Betätigen des Auslöseknopfs (19) die Steuervorrichtung
(20) für jeden Sensor (21-24) den zuvor abgespeicherten
Meßwert mit dem vom Sensor (21-24) momentan gelieferten
Meßwert vergleicht und solange einen Einschaltbefehl an den
dem Sensor (21-24) zugeordneten Verstellmotor (15-18) gibt,
bis der abgespeicherte und der momentane Meßwert wieder gleich
sind.
5. Fahrzeugsitz nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Drehrichtung bei der Einstellung der Verstellmotoren
(15-18) aus der Richtung der Abweichung des momentanen
Meßwerts von dem abgespeicherten Meßwert bestimmt ist.
6. Fahrzeugsitz nach einem der Ansprüche 3-5,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedem Verstellmotor (15-18) zwei Sensoren zugeordnet sind,
von denen jeweils einer eine der beiden Drehrichtungen des
Verstellmotors (15-18) erfaßt.
Priority Applications (1)
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