DE19937350A1 - Verwendung von Tibolon - Google Patents

Verwendung von Tibolon

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DE19937350A1
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tibolone
virilization
angioneurotic edema
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androgenic
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Ludwig Wildt
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    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61KPREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
    • A61K31/00Medicinal preparations containing organic active ingredients
    • A61K31/56Compounds containing cyclopenta[a]hydrophenanthrene ring systems; Derivatives thereof, e.g. steroids
    • A61K31/565Compounds containing cyclopenta[a]hydrophenanthrene ring systems; Derivatives thereof, e.g. steroids not substituted in position 17 beta by a carbon atom, e.g. estrane, estradiol
    • A61K31/567Compounds containing cyclopenta[a]hydrophenanthrene ring systems; Derivatives thereof, e.g. steroids not substituted in position 17 beta by a carbon atom, e.g. estrane, estradiol substituted in position 17 alpha, e.g. mestranol, norethandrolone
    • AHUMAN NECESSITIES
    • A61MEDICAL OR VETERINARY SCIENCE; HYGIENE
    • A61PSPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
    • A61P3/00Drugs for disorders of the metabolism
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    • A61PSPECIFIC THERAPEUTIC ACTIVITY OF CHEMICAL COMPOUNDS OR MEDICINAL PREPARATIONS
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Abstract

Die Erfindung betrifft die Verwendung von Tibolon und seinen pharmazeutisch akzeptablen Derivaten der allgemeinen Formel: DOLLAR F1 zur Behandlung von Synthesestörungen des C1q-Esterase-Inhibitorproteins, insbesondere des angioneurotischen Ödems.

Description

Die Erfindung betrifft die Verwendung von Tibolon bzw. dessen Derivaten.
Tibolon, ein 19-Nortestosteron-Derivat, das dem Norethisteron strukturell ähnelt, besitzt estrogene und androgen-anabole Eigenschaften.
Dieses synthetische Steroid mit dem INN Tibolon wurde bisher zur Behand­ lung von klimakterischen Beschwerden sowie als Anabolikum mit estrogenen und androgen-anabofen Eigenschaften eingesetzt.
Androgene, antiestrogene und antigonadotrope Steroide, wie Danazol (Winobanin) wurden bisher zur Behandlung des angioneurotischen Ödems eingesetzt.
Das angioneurotische Ödem ist eine Stoffwechselerkrankung, die durch eine Synthesestörung des C1q-Esterase-Inhibitorproteins in der Leber zustande kommt. Durch das Fehlen des Inhibitors kommt es zu einer ohne entspre­ chenden Anlaß auftretenden Aktivierung des Komplementsystems. Klinisch äußert sich dies durch akut auftretende Schwellungen an Händen, Armen, Füßen, im Gastrointestinaltrakt und in den Atemwegen, was bis zum Erstic­ ken führen kann. Die Krankheit tritt familiär auf, betroffene Familien weisen meist eine Häufung plötzlicher Todesfälle junger Familienmitglieder auf.
Therapeutisch stehen z. Zt. zwei Optionen zur Verfügung:
  • 1. Die Injektion des fehlenden Inhibitorproteins (Handelsname Berinert), was aus Humanplasma gewonnen wird und äußerst aufwendig zu erhalten ist. Die Verwendung von aus menschlichen Quellen stammenden Proteinen ist stets problematisch und in jedem Falle sehr koststpielig. Dabei ist die Über­ tragung von Krankheitserregern, das Auftreten von akuten Unverträglich­ keitsreaktion (Allergien) oder Bildung von Antikörpern gegen das kör­ perfremde Eiweiß des Spenders dar.
  • 2. Die Behandlung mit Danazol (Winobanin), einem Steroid mit androgener, antiestrogener und antigonadotroper Wirkung, weiches zur Suppression der Gonadenfunktion verwendet wird. Dies führt zur Amenorrhoe und sehr schnell zu einer ausgeprägten Androgenisierung und Virilisierung weiblicher Patienten. Während die Symptome der Androgenisierung (Akne, Auftreten unerwünschten Haarwuchses) reversibel sind, führt die Virilisierung zu ver­ schiedensten, für die Betroffenen teilweise sehr beeinträchtigenden Auswir­ kungen. So kommt es zu irreversiblen Veränderungen der Stimmlage, die bspw. bei Sprechberufen oder aber auch bei Sängerinnen inakzeptabel sind. Auch der Körperbau wird verändert - so findet eine erhebliche Zunahme der Muskelmasse, ein Verlust der weiblichen Körperkonturen und ggf. auch eine Klitorishypertrophie statt. Letztere Erscheinungen sind irreversibel.
Es ist daher erwünscht, ein Arzneimittel für die Behandlung des angioneuro­ tischen Ödems zur Verfügung zu stellen, die diese Nachteile bestehender Arzneimittel nicht aufweist.
Die Aufgabe wird durch die Verwendung von Tibolon und seinen pharma­ zeutisch akzeptablen Derivaten der allgemeinen Formel:
gemäß den Merkmalen des Patentanspruches 1 gelöst. Vorteilhafte Weiter­ bildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Überraschenderweise wird durch Tibolon, einem für die Hormonsubstitution beim Kliimakterium eingesetzten synthetischen Steroid, eine günstige Be­ einflussung der Symptome des angioneurotischen Ödems gefunden, wäh­ rend die unerwünschten Androgenisierungs- und Virilisierungserscheinun­ gen, die bei der Verwendung von Danzol auftraten, überraschenderweise trotz seiner estrogenen Wirkungen nicht auftreten.
Obwohl bisher angenommen wurde, daß estrogen wirksame Substanzen sich nicht für die Behandlung des angioneurotischen Ödems eigenen, hat sich überraschenderweise gezeigt, daß Tibolon wirksam ist, ohne die uner­ wünschten Nebenwirkungen des Danazol hervorzurufen.
Dabei kann das Tibolon in einem pharmazeutischen Träger oral, peritoneal, als rektales oder vaginales Suppositorium in einer geeigneten Zubereitung, als Salbe, als Depotinjektion, als Suppositorium (rektal oder vaginal) oder aber auch als Transdermales Therapeutisches System vorliegen, wobei bei der bei diesem Krankheitsbild notwendigen Daueranwendung sich auch Formen, bei denen eine tägliche Einnahme nicht mehr notwendig ist, eignen.
Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert, auf die sie jedoch keinesfalls eingeschränkt ist.
Behandlungsbeispiel
Eine 25jährige Patientin mit 1,73 m Größe und einem Körpergewicht von 78 kg litt unter dem angioneurotischen Ödem und wurde in der Vergangen­ heit im Wechsel mit Danazol und Berinert und zeitweise mit oralem Testo­ steron behandelt. Unter Danazol traten die Schwellungen im Abstand von ca. 4-8 Wochen auf, wobei eine erhebliche Virilisierung mit Tieferwerden der Stimme, Entwicklung eines männlichen Körperhabitus und Hirsutismus entstand.
Bei der Behandlung mit Berinert, das symptomatisch gegeben wurde, traten in 35 Tagen 35 Schwellungen auf, sodaß achtmal eine Ampulle Berinert ver­ abreicht werden mußte. Diese Patientin wurde mit 2 × 1 Tablette Tibolon täglich behandelt. Seitdem traten keine Schwellungen mehr auf und es konnten keine Virilisierungserscheinungen beobachtet werden. Auch auf den Menstruationsverlauf, der durch Danazol negativ beeinflußt wird (Entstehen einer Amenorrhoe) wurde kein negativer Einfluß beobachtet.
Seit Beginn der Behandlung mit Tibolon traten keine Schwellungen mehr auf.
Weitere Ausgestaltungen und Fortentwicklungen der Erfindung sind im Rahmen des Schutzumfangs der Ansprüche dem Fachmann offensichtlich und der Schutzumfang ist keineswegs auf die hier beispielhaft aufgeführten Ausführungsformen begrenzt, die lediglich zur Erläuterung dienen sollen.

Claims (3)

1. Verwendung von Tibolon und seinen pharmazeutisch akzeptablen Derivaten der allgemeinen Formel:
zur Behandlung von Synthesestörungen des C1q-Esterase-Inhibitorproteins, insbesondere des angioneurotischen Ödems.
2. Verwendung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Tibolon in einem pharmazeutischen Träger oral, peritoneal, als rektales oder vaginales Suppositorium in einer geeigneten Zubereitung, als Salbe, als Depotinjektion, als Suppositorium (rektal oder vaginal) oder aber auch als Transdermales Therapeutisches System vorliegt.
DE19937350A 1999-08-11 1999-08-11 Verwendung von Tibolon Withdrawn DE19937350A1 (de)

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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US9227956B2 (en) 2013-04-17 2016-01-05 Pfizer Inc. Substituted amide compounds

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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US9227956B2 (en) 2013-04-17 2016-01-05 Pfizer Inc. Substituted amide compounds

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