DE19937137A1

DE19937137A1 - Verfahren und Vorrichtung zur kombinierten Lüftung und Heizung

Info

Publication number: DE19937137A1
Application number: DE19937137A
Authority: DE
Inventors: Andreas Nordhoff
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1999-08-06
Filing date: 1999-08-06
Publication date: 2001-02-15
Anticipated expiration: 2019-08-07
Also published as: DE19937137C2

Abstract

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur kombinierten Lüftung und Heizung von geschlossenen Räumen, bei dem die Außenluft über Wärmetauscher durch Raumabluft aufgeheizt und der Raumabluft zusätzliche Wärme zugeführt wird. DOLLAR A Der Nachteil bekannter Anlagen, eine zusätzliche Heizung zur Bereitstellung der Heizwärme zu benötigen wird dadurch vermieden, daß die Abwärme eines Wäschetrockners als Wärmequelle benutzt wird.

Description

Gebiet der Erfindung

Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur kombinierten Lüftung und Heizung von geschlossenen Räumen, insbesondere nach den Oberbegriffen der unabhängigen Patentansprüche 1 und 5.

Hintergrund der Erfindung

Bekannte gattungsgemäße Anlagen arbeiten mit Wärmerückgewinnung aus dem Abluftstrom, um den Außenluftstrom aufzuheizen. Dabei wurde versucht, das Lüftungssystem zu einem Heizsystem auszubauen. Dies ist trotz erheblicher Anstrengungen bisher auf wirtschaftliche Weise noch nicht gelungen.

Aufgabe der Erfindung

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur wirtschaftlichen Belüftung und Beheizung von geschlossenen Räumen zu schaffen.

Zusammenfassung der Erfindung

Die Aufgabe wird gelöst durch die kennzeichnenden Merkmale der unabhängigen Ansprüche 1 und 5.

Dadurch, daß der Raumabluft die zusätzliche Wärme aus der Abwärme eine Trockners zugeführt wird, kann die zusätzliche Wärme auf kostengünstige Weise erzeugt werden.

Dadurch ergeben sich gegenüber anderen Heizungssystemen erhebliche Kostenersparnisse. Besonders wirtschaftlich gestaltet sich das erfindungsgemäße Verfahren dadurch, daß als warmes Gas das Abgas eines Trockners, vorzugsweise eines Wäschetrockners, verwendet wird.

Der Wäschetrockner gehört in zunehmendem Maße zur Standardausrüstung eines Haushalts. Damit entfällt insbesondere bei Häusern mit einem niedrigen Wärmebedarf die Investition einer separaten Heizanlage. Außerdem entfällt ein Teil der Heizkosten, da die beim Trocknen anfallende Abwärme des Wäschetrockners als Heizwärme Verwendung findet. Reicht diese nicht aus, kann der Wäschetrockner unabhängig von seiner Trocknerfunktion auch als bloßer Wärmelieferant benutzt werden. In jedem Fall ist es von Vorteil, daß die fühlbare Wärme der Abluft, bzw. des Abgases des Wäschetrockners, und die Kondensationswärme des Wassers über Wärmetauscher zum Heizen genutzt werden können, und daß in die geschlossenen Räume bei Bedarf nur erwärmte Außenluft gelangt.

Durch die Möglichkeit, unter anderem Elektrischen Strom, Flüssig-, Bio- oder Erdgas zum Trocknen und damit über das Aufheizen der Raumabluft zum Aufheizen der Raumluft verwenden zu können, ist die Erfindung universell anwendbar.

Die Aufgabe der Erfindung wird auch dadurch gelöst, daß ein Rekuperator für den Wärmetausch zwischen Außenluft und Raumabluft vorgesehen ist, und daß der gasbeheizte Wäschetrockner in die Raumabluftleitung einschaltbar und dadurch von der Raumabluft durchströmbar ist. Durch eine Umstelleinrichtung kann erfindungsgemäß die Raumabluft in einen Trockneraufstellraum geleitet werden. Diese Luft wird dann über den Trockner geleitet und erwärmt der Wärmerückgewinnung zugeleitet. Der vorzugsweise eingesetzte gasbeheizte Wäschetrockner nutzt die Raumabluft zur Verbrennung bevor sie der Wärmerückgewinnung zugeleitet wird. Bei der Raumlüftung ist der Rekuperator ein bewährtes Bauelement zur Wärmerückgewinnung, das durch die erfindungsgemäße Ausnutzung der Abwärme eines Wäschetrockners zugleich als Heizkörper dient.

Die Verwendung eines Luftfilters in der Abgasleitung des Wäschetrockners sichert eine Konstanz des Wärmetauscherwirkungsgrades durch dessen sauber bleibende Wärmetauscherflächen. Die Filter sind als Austauschteile gut zugänglich und erhöhen den Wartungsaufwand nur unwesentlich. Vorzugsweise wird eine Filterkombination der Filtertypen Grobfilter G3 und Feinfilter F7 verwendet.

Die Verwendung der Raumabluft als Verbrennungsluft des Gasbrenners erübrigt eine getrennte Mischung von Raumabluft und Abgas des Wäschetrockners.

Von Vorteil ist auch, daß eine abluftseitige Bypaßleitung vorgesehen ist, die von der Raumabluftleitung in Strömungsrichtung gesehen vor der Einmündung einer Abgasleitung des Wäschetrockners abzweigt und zu einem Sauganschluß desselben führt, und daß eine zuluftseitige Bypaßleitung vorgesehen ist, die vor dem Rekuperator von der Außenluftansaugleitung abzweigt und nach dem Rekuperator und vor dem anderen Gebläse in die Raumzuluftleitung mündet.

Die Bypaßleitungen gestatten im Sommer eine Raumbe- und Entlüftung unter Umgehung von Wäschetrockner und Rekuperator. Dadurch, daß die dazu erforderlichen Umstelleinrichtungen von dem Raumthermostaten gesteuert werden, besteht ein hoher Bedienkomfort.

Weitere Merkmale ergeben sich aus der folgenden Beschreibung und der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch dargestellt ist.

Die einzige Abbildung zeigt den Rekuperator und den Wäschetrockner mit den entsprechenden Leitungen.

Ausführliche Beschreibung der Zeichnung

Die einzige Figur zeigt einen Rekuperator 1 mit einer Raumabluftleitung 2, einer Raumzuluftleitung 3, einer Außenluftansaugleitung 4 und einer Fortluftleitung 5. Im Rekuperator 1 findet ein Wärmetausch zwischen Außenluft und Abluft im Kreuzstrom oder Gegenstrom oder Kreuzgegenstrom statt.

Vorzugsweise in der Raumzuluftleitung 3 und der Fortluftleitung 5 befindet sich je ein Gebläse 6, 6'.

Eine durch eine luftansaugseitige Umstelleinrichtung 16 gesteuerte zuluftseitige Bypaßleitung 15 gestattet eine Belüftung unter Umgehung des Rekuperators 1 (Sommerbetrieb).

Ein Sauganschluß 12 eines Wäschetrockners 7 ist über eine abluftseitige Bypaßleitung 17, die von einer abluftseitigen Umstelleinrichtung 11 gesteuert ist, mit der Raumabluftleitung 2 verbunden. Der Wäschetrockner 7 weist einen Brenngasanschluß 8 für seinen nicht dargestellten Gasbrenner auf. Das erwärmte Trocknerabgas gelangt über eine Abgasleitung 9 und ein Luftfilter 10 in die Raumabluftleitung 2 und damit in den Rekuperator 1.

Die Wohnraumtemperatur wird über einen in einem Referenzraum 14 untergebrachten Thermostaten 13 geregelt, der den Gasbrenner während der Heizzeit und ggf. die luftansaugseitige Umstelleinrichtung beherrscht.

Die erfindungsgemäße Vorrichtung funktioniert folgendermaßen:
Bei normalem Lüftungsbetrieb laufen beide Gebläse 6, 6', während der Wäschetrockner 7 außer Funktion ist. Wird er im Sommer benötigt, wird während des Trocknens das Gebläse 6 angestellt, während die Lüftung mit dem anderen Gebläse 6' über die zuluftseitige Bypaßleitung 15 erfolgt. Dadurch wird die Wärmerückgewinnung umgangen, so daß es nicht zu einer unerwünschten Temperaturerhöhung der Zuluft kommt.

Umgekehrt wird im Winter außerhalb und innerhalb der Trocknungszeiten der Wäschetrockner 7 als Heizung eingeschaltet, so daß die Außenluft über die beheizte Raumabluft bei laufenden Gebläsen 6 und 6' aufgeheizt wird und zur Lüftung und Heizung dient. Das Einschalten geschieht vorzugsweise automatisch über einen Raumthermostaten 13, welcher im Referenzraum 14, vorzugsweise im Wohnzimmer angebracht ist.

Auf diese Weise ist eine bezüglich der Investitions- und Betriebskosten optimale Lüftungs- und Heizungsanlage geschaffen.

Bezugszeichenliste

1

Rekuperator

2

Raumabluftleitung

3

Raumzuluftleitung

4

Außenluftansaugleitung

5

Fortluftleitung

6

Gebläse

6

' anderes Gebläse

7

Wäschetrockner

8

Brenngasanschluß

9

Abgasleitung

10

Luftfilter

11

Umstelleinrichtung abluftseitig

12

Sauganschluß

13

Raumthermostat

14

Referenzraum

15

Bypassleitung zuluftseitig

16

Umstelleinrichtung luftansaugseitig

17

Bypassleitung abluftseitig

Claims

1. Verfahren zur kombinierten Lüftung und Heizung von geschlossenen Räumen, bei dem die Außenluft über Wärmetauscher durch Raumabluft aufgeheizt und der Raumabluft zusätzliche Wärme zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die zusätzliche Wärme der Raumabluft als warmes Gas zugeführt wird.

2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Wärmequelle die Abluft eines Trockners, vorzugsweise eines Wäschetrockners (7) verwendet wird.

3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Wäschetrockner (7) gasbeheizt ist und daß die Raumabluft als dessen Verbrennungsluft dient und das Abgas des Gasbrenners auch das Abgas des Wäschetrockners (7) ist.

4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Heizgas vorzugsweise Flüssig- oder Erdgas verwendet werden.

5. Vorrichtung, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1-4, mit einem Rekuperator (1), der in Strömungsverbindung mit einer Außenluftansaugleitung (4), einer Raumzuluftleitung (3), einer Raumabluftleitung (2) und einer Fortluftleitung (5) steht, dadurch gekennzeichnet, daß der gasbeheizte Wäschetrockner (7) in die Raumabluftleitung (2) einschaltbar und dadurch von der Raumabluft durchströmbar ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine abluftseitige Bypaßleitung (17) vorgesehen ist, die von der Raumabluftleitung (2) in Strömungsrichtung gesehen vor der Einmündung einer Abgasleitung (9) des Wäschetrockners (7) abzweigt und zu dessen Sauganschluß (12) führt.

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine zuluftseitige Bypaßleitung (15) vorgesehen ist, die vor dem Rekuperator (1) von der Außenluftansaugleitung (4) abzweigt und nach dem Rekuperator (1) und vor dem anderen Gebläse (6') in die Raumzuluftleitung (3) mündet.

8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Bypaßleitungen (15, 17) durch Umstelleinrichtungen (16, 11) beherrscht sind, die ggf. von einem Raumthermostaten (13) eines Referenzraumes (14) beherrscht sind.

9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß in der Fortluftleitung (5) oder alternativ in der Raumabluftleitung (2) und in der Raumzuluftleitung (3) oder alternativ in der Außenluftleitung (4) des Rekuperators (1) je ein Gebläse (6, 6') angeordnet ist.

10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß in der Abgasleitung (9) des Wäschetrockners (7) ein Luftfilter (10) vorgesehen ist.