DE19937137C2 - Verfahren und Vorrichtung zur kombinierten Lüftung und Heizung - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur kombinierten Lüftung und HeizungInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zur kombinierten Lüftung und Heizung von geschlossenen Räumen, bei dem die Außenluft über Wärmetauscher durch Raumabluft aufgeheizt und der Raumabluft zusätzliche Wärme zugeführt wird. DOLLAR A Der Nachteil bekannter Anlagen, eine zusätzliche Heizung zur Bereitstellung der Heizwärme zu benötigen wird dadurch vermieden, daß die Abwärme eines Wäschetrockners als Wärmequelle benutzt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur kombinierten Lüftung und Heizung von
geschlossenen Räumen nach dem Oberbegriff des unabhängigen
Patentanspruchs 1 und eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach
dem Oberbegriff des unabhängigen Patentanspruchs 2.
Die DE 38 23 955 C2 beschreibt eine Vorrichtung zur Rückgewinnung von Wärme
aus den Abgasen eines brennerbeheizten, innerhalb eines Raumes befindlichen
Heizgerätes und aus der verbrauchten Raumluft durch Wärmetausch in einem
Wärmetauscher zur Aufheizung von Frischluft.
In der DE 30 00 865 A1 wird ein Wäschetrockner offenbart, der aus einem die
Wäsche aufnehmenden und bewegenden Behälter besteht, in dem ein von einem
Lüfter bewegte und von einem Wärmetauscher und einem Heizelement erwärmter
Zuluftstrom mündet, während die feuchte und warme Abluft nach Durchströmen
des Wärmetauschers abgekühlt ist und über einen Auslass abgeführt wird.
In der DE 197 07 287 A1 wird eine Geschirrspülvorrichtung mit einer
Wärmepumpe beschrieben, die zur Abwärmenutzung der warmen Abluft der
Geschirrspülvorrichtung dient.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
wirtschaftlichen Belüftung und Beheizung von geschlossenen Räumen,
insbesondere von gut wärmegedämmten sogenannten Passiv- oder
Dreiliterhäusern zu schaffen.
Die Aufgabe wird durch ein Verfahren mit den Merkmalen des Patentanspruchs 1
gelöst. Eine zur Durchführung des Verfahrens geeignete Vorrichtung ist in
Patentanspruch 2 beschrieben. Zweckmäßige Ausgestaltungen der
erfindungsgemäßen Vorrichtung sind in den abhängigen Ansprüchen beschrieben.
Der Wäschetrockner gehört in zunehmendem Maße zur Standardausrüstung
eines Haushalts. Durch die Nutzung der Abwärme des Wäschetrockners zur
Raumheizung kann insbesondere bei Häusern mit einem niedrigen Wärmebedarf
die Investition einer separaten Heizanlage entfallen. Außerdem entfällt ein Teil der
Heizkosten, da die beim Trocknen anfallende Abwärme des Wäschetrockners als
Heizwärme Verwendung findet. Dabei ist es von Vorteil, dass die fühlbare Wärme
der Abluft bzw. des Abgases des Wäschetrockners und die Kondensationswärme
des Wassers über den Rekuperator zum Heizen genutzt
werden können. Reichen diese Wärmemengen nicht aus, kann der
Wäschetrockner unabhängig von seiner Trocknerfunktion auch als bloßer
Wärmelieferant benutzt werden, sodass je nach Bedarf Heizwärme zeitlich
unbegrenzt zur Verfügung steht.
Die Aufgabe der Erfindung wird auch dadurch gelöst, dass der Wäschetrockner in
die Raumabluftleitung einschaltbar und dadurch von der Raumabluft
durchströmbar ist. Die im Wäschetrockner erwärmte Raumabluft wird durch den
Rekuperator geleitet. Dieser ist bei der Raumlüftung ein
bewährtes Bauelement zur Wärmerückgewinnung. Er fungiert durch die
erfindungsgemäße Ausnutzung der Abwärme des Wäschetrockners zugleich als
Heizkörper.
Das Einschalten des Wäschetrockners in die Raumabluftleitung geschieht über
eine abluftseitige Bypassleitung, die von der Raumabluftleitung in
Strömungsrichtung gesehen vor der Einmündung einer Abgasleitung des
Wäschetrockners abzweigt und zu dessen Sauganschluss führt. Die Raumabluft
kann auch in einen Trockneraufstellraum geleitet und dort von dem Trockner
angesaugt werden.
Um zu vermeiden, dass außerhalb des Trockner- und/oder Heizbetriebes der
gesamte Raumabluftstrom über den Wäschetrockner mit seinem relativ hohen
Strömungswiderstand fließen muß, ist die abluftseitige Bypassleitung durch eine
Umstelleinrichtung überbrückbar. Diese wird vorzugsweise von einem
Raumthermostaten eines Referenzraumes geregelt. Eine Handumschaltung ist
ebenfalls denkbar.
Von Vorteil ist, dass der Wäschetrockner vorzugsweise gasbeheizt ist. Dabei
kommen in erster Linie Erd- oder Flüssiggas infrage. Aber auch Biogas ist
möglich. Grundsätzlich ist auch eine elektrische Heizung des Wäschetrockners
denkbar. Die Vielzahl der Beheizungsmöglichkeiten erschließt der
erfindungsgemäßen Vorrichtung ein weites Anwendungsfeld.
Die Verwendung der Raumabluft als Verbrennungsluft des Gasbrenners erübrigt
eine getrennte Mischung von Raumabluft und Abgas des Wäschetrockners.
Vorteilhaft ist auch, dass in der Fortluftleitung oder in der Raumabluftleitung und in
der Raumzuluftleitung oder in der Außenluftleitung je ein Gebläse angeordnet
sind. Dadurch besteht die Möglichkeit einer flexiblen Anpassung der Anlage an die
jeweiligen räumlichen Gegebenheiten und Einsatzbedingungen.
Die zuluftseitige Bypassleitung gestattet eine Umgehung des Rekuperators
und damit eine im Sommerbetrieb erwünschte direkte
Außenluftzufuhr ohne Wärmerückgewinnung.
Die zu- und abluftseitigen Bypassleitungen gestatten im Sommer eine Raumbe-
und -entlüftung unter Umgehung von Wäschetrockner und Rekuperator.
Dadurch, dass die dazu erforderlichen Umstelleinrichtungen nebst
dem Wäschetrockner von dem Raumthermostat geregelt werden, besteht ein
hoher Bedienungskomfort.
Die Anordnung eines Luftfilters in der Abgasleitung des Wäschetrockners sichert
eine Konstanz des Rekuperatorwirkungsgrades durch dessen
sauber bleibende Wärmetauscherflächen. Die Filter sind als Austauschteile gut
zugänglich und erhöhen den Wartungsaufwand nur unwesentlich. Vorzugsweise
wird eine Filterkombination der Filtertypen Grobfilter G3 und Feinfilter F7
verwendet.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden Beschreibung
und der Zeichnung, in der ein Ausführungsbeispiel der Erfindung schematisch
dargestellt ist.
Die einzige Abbildung zeigt den Rekuperator und den
Wäschetrockner mit den entsprechenden Leitungen.
Erkennbar ist ein Rekuperator 1 mit einer Raumabluftleitung 2,
einer Raumzuluftleitung 3, einer Außenluftansaugleitung 4 und einer Fortluftleitung
5. Im Rekuperator bzw. Regenerator 1 findet ein Wärmetausch zwischen
Außenluft und Abluft im Kreuzstrom oder Gegenstrom oder Kreuzgegenstrom
statt.
Vorzugsweise in der Raumzuluftleitung 3 und der Fortluftleitung 5 befindet sich je
ein Gebläse 6, 6'.
Eine durch eine luftansaugseitige Umstelleinrichtung 16 gesteuerte zuluftseitige
Bypassleitung 15 gestattet eine Belüftung unter Umgehung des Rekuperators
1 (Sommerbetrieb).
Ein Sauganschluß 12 eines Wäschetrockners 7 ist über eine abluftseitige
Bypassleitung 17, die von einer abluftseitigen Umstelleinrichtung 11 gesteuert ist,
mit der Raumabluftleitung 2 verbunden. Der Wäschetrockner 7 weist einen
Brenngasanschluß 8 für seinen nicht dargestellten Gasbrenner auf. Das erwärmte
Trocknerabgas gelangt über eine Abgasleitung 9 und einen Luftfilter 10 in die
Raumabluftleitung 2 und damit in den Rekuperator 1. Die
Wohnraumtemperatur wird über einen in einem Referenzraum 14 untergebrachten
Thermostaten 13 geregelt, der den Gasbrenner während der Heizzeit und ggf. die
luftansaugseitige Umstelleinrichtung 16
beherrscht.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung funktioniert folgendermaßen:
Bei normalem Lüftungsbetrieb laufen beide Gebläse 6, 6', während der Wäschetrockner 7 außer Funktion ist. Wird er im Sommer benötigt, wird während des Trocknens das Gebläse 6 angestellt, während die Lüftung mit dem anderen Gebläse 6' über die zuluftseitige Bypassleitung 15 erfolgt. Dadurch wird die Wärmerückgewinnung umgangen, so daß es nicht zu einer unerwünschten Temperaturerhöhung der Zuluft kommt.
Bei normalem Lüftungsbetrieb laufen beide Gebläse 6, 6', während der Wäschetrockner 7 außer Funktion ist. Wird er im Sommer benötigt, wird während des Trocknens das Gebläse 6 angestellt, während die Lüftung mit dem anderen Gebläse 6' über die zuluftseitige Bypassleitung 15 erfolgt. Dadurch wird die Wärmerückgewinnung umgangen, so daß es nicht zu einer unerwünschten Temperaturerhöhung der Zuluft kommt.
Umgekehrt wird im Winter außerhalb und innerhalb der Trocknungszeiten der
Wäschetrockner 7 als Heizung eingeschaltet, so daß die Außenluft über die
beheizte Raumabluft bei laufenden Gebläsen 6 und 6' aufgeheizt wird und zur
Heizung und Lüftung dient. Das Einschalten des Wäschetrockners 7 und der
Umschalteinrichtungen 11, 16 geschieht vorzugsweise automatisch über einen
Raumthermostaten 13, welcher im Referenzraum 14, z. B. im Wohnzimmer
angebracht ist.
Auf diese Weise ist eine bezüglich der Investitions- und Betriebskosten optimale
Lüftungs- und Heizungsanlage geschaffen.
1
Rekuperator
2
Raumabluftleitung
3
Raumzuluftleitung
4
Außenluftansaugleitung
5
Fortluftleitung
6
Gebläse
6
' anderes Gebläse
7
Wäschetrockner
8
Brenngasanschluß
9
Abgasleitung
10
Luftfilter
11
Umstelleinrichtung abluftseitig
12
Sauganschluß
13
Raumthermostat
14
Referenzraum
15
Bypassleitung zuluftseitig
16
Umstelleinrichtung luftansaugseitig
17
Bypassleitung abluftseitig
Claims (9)
1. Verfahren zur kombinierten Lüftung und Heizung von geschlossenen Räumen,
bei dem die Außenluft über einen Wärmetauscher durch Raumabluft
aufgeheizt und der Raumabluft zusätzliche Wärme zugeführt wird, wobei der
Wärmetauscher als Rekuperator (1) ausgebildet ist, der in
Strömungsverbindung mit einer Außenluftansaugleitung (4), einer
Raumzuluftleitung (3), einer Raumabluftleitung (2) und einer Fortluftleitung (5)
steht, d. g., dass zum zusätzlichen Aufheizen der Raumabluft die warme Abluft
eines Trockners, vorzugsweise eines Wäschetrockners (7) dient.
2. Vorrichtung, insbesondere zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1,
die der kombinierten Heizung und Lüftung von geschlossenen Räumen dient,
bei der die Außenluft über einen Wärmetauscher durch Raumabluft und die
Raumabluft durch zusätzliche Wärme aufheizbar sind, wobei der
Wärmetauscher als Rekuperator (1) ausgebildet ist, der in
Strömungsverbindung mit einer Außenluftansaugleitung (4), einer
Raumzuluftleitung (3), einer Raumabluftleitung (2) und einer Fortluftleitung (5)
steht, d. g., dass der Wäschetrockner (7) in die Raumabluftleitung (2)
einschaltbar und dadurch von der Raumabluft durchströmbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, d. g., dass eine abluftseitige Bypassleitung (17)
vorgesehen ist, die von der Raumabluftleitung (2) in Strömungsrichtung
gesehen vor der Einmündung einer Abgasleitung (9) des Wäschetrockners (7)
abzweigt und zu dessen Sauganschluss (12) führt.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, d. g., dass die abluftseitige Bypassleitung (17)
durch eine Umstelleinrichtung (11) beherrscht ist, die vorzugsweise von einem
Raumthermostaten (13) eines Referenzraumes (14) geregelt ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 4, d. g., dass der Wäschetrockner (7)
vorzugsweise gasbeheizt ist, mit einem Gasbrenner, dem die Raumabluft als
Verbrennungsluft dient und die den Wäschetrockner (7) als warmes Abgas
verlässt.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, d. g., dass in der Fortluftleitung (5) oder in der
Raumabluftleitung (2) und in der Raumzuluftleitung (3) oder in der
Außenluftleitung (4) je ein Gebläse (6, 6') angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, d. g., dass eine zuluftseitige Bypassleitung (15)
vorgesehen ist, die vor dem Rekuperator (1) von der
Außenluftansaugleitung (4) abzweigt und nach dem Rekuperator
(1) und vor dem anderen Gebläse (6) in die Raumzuluftleitung
(3) mündet.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, d. g., dass die Bypassleitung (15), die durch eine
Umstelleinrichtung (16) beherrscht ist und der Wäschetrockner (7),
vorzugsweise von dem Raumthermostaten (13) des Referenzraumes (14)
geregelt sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, d. g., dass in der Abgasleitung (9) des
Wäschetrockners (7) ein Luftfilter (10) angeordnet ist.
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Publications (2)
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DE19937137A1 DE19937137A1 (de) | 2001-02-15 |
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DE19937137A Expired - Fee Related DE19937137C2 (de) | 1999-08-06 | 1999-08-06 | Verfahren und Vorrichtung zur kombinierten Lüftung und Heizung |
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---|---|
DE (1) | DE19937137C2 (de) |
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DE102016008964A1 (de) * | 2016-07-23 | 2018-01-25 | Torsten Müller | Hybrid Klimaanlage mit Wäschetrocknereinheit |
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US11035586B2 (en) | 2012-02-02 | 2021-06-15 | Carrier Corporation | Energy recovery ventilator |
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1999
- 1999-08-06 DE DE19937137A patent/DE19937137C2/de not_active Expired - Fee Related
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