DE19935657A1 - Presse mit Auswerfereinrichtung für unterschiedliche Auswerferhübe - Google Patents
Presse mit Auswerfereinrichtung für unterschiedliche AuswerferhübeInfo
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Abstract
Bei einer Presse ist eine Auswerfereinrichtung (40) in dem Stößel (3) untergebracht, die über ein Hebelgetriebe (48) betätigt wird. Dieses ist mit dem Antrieb (22) des Stößels (3) verbunden. Zur Anpassung an unterschiedlich gewünschte Auswerferhübe ist lediglich ein Getriebeglied (erste Lasche 51) des Hebelgetriebes (48) anzupassen und ein Anlenkpunkt im Pleuel zu verändern. Die kraftumsetzende Einrichtung (52), die in dem Hebelgetriebe (48) als Winkelhebel ausgebildet sein kann, ermöglicht durch die sich ändernde Einstellung infolge der Länge der ersten Lasche (51) die Erzeugung unterschiedlicher Auswerferhübe je nach Laschenlänge.
Description
Die Erfindung betrifft eine Presse mit den Merkmalen
des Oberbegriffs des Patentanspruchs 1.
Es sind Pressen bekannt, die einen Stößel zur Bewe
gung eines oberen Werkzeugteils gegen einen unteren Werk
zeugteil aufweisen, wobei in dem Stößel ein Auswerfer
stift angeordnet ist. Ein solcher ist insbesondere bei
Werkzeugen zweckmäßig, bei denen das Werkstück dazu neigt,
sich in dem oberen Werkzeugteil festzusetzen. Um es leich
ter entnehmen zu können, wird ein Auswerfer vorgesehen,
der beim Öffnen des Werkzeugs eine langsamere Aufwärts
bewegung vollführt als der obere Werkzeugteil und somit
das Werkstück aus dem oberen Werkzeugteil herausdrückt.
Die Bewegung des Auswerferstifts muss auf die Bewe
gung des oberen Werkzeugteils abgestimmt sein.
Aus der DE 36 02 884 C2 ist dazu eine Kniehebelpresse
für die Massivumformung bekannt, die als Stößelantrieb ein
modifiziertes Kniehebelgetriebe aufweist. Zu diesem gehört
ein von einem Exzenter angetriebenes Pleuel, das sich über
eine erste Lasche an einem Maschinengestell abstützt. Dazu
ist es über ein Gelenk mit der Lasche verbunden. Von die
sem Gelenk beabstandet ist an dem Pleuel ein zweites Ge
lenk vorgesehen, bei dem eine zweite Lasche an das Pleuel
angeschlossen ist. Diese verbindet das Pleuel mit dem Stö
ßel. Mit diesem modifizierten Kniehebelgetriebe lässt sich
aus der kontinuierlichen Drehbewegung des Exzenters eine
hin- und hergehende Stößelbewegung mit definiertem Hub
ableiten, die deutlich von einer Sinuskurve abweicht. Zu
nächst nähert sich der Stößel relativ schnell an seinen
unteren Totpunkt an, um dann gebremst und langsam über
einen relativ großen Winkelbereich der Exzenterwelle an
den unteren Totpunkt heranzufahren. Der Rückhub erfolgt
dagegen schnell und unverzögert.
An der bekannten Presse ist außerdem ein Auswerfer
vorgesehen, zu dem ein in dem Stößel verschiebbar gelager
ter Auswerferstift gehört. Dieser wird von einem Auswer
ferhebel betätigt, der über eine Auswerferdruckstange un
mittelbar mit dem Pleuel verbunden ist.
Bei einem modifizierten Kniehebelantrieb und einer
Auswerfereinrichtung der hier geoffenbarten Kinematik ist
die Auswerferkinematik auf die Kniehebelkinematik abge
stimmt. Sollen im Rahmen einer Pressenbaureihe nun unter
schiedliche Stößelbewegungen erzielt werden, sind auch
unterschiedliche Auswerferbewegungen erforderlich. Somit
müssen die Kniehebelkinematik und die Auswerferkinematik
neu aneinander angepasst werden.
In einigen Fällen kann es darüber hinaus erforderlich
oder wünschenswert werden, den Auswerferhub an einer Pres
se ändern oder gegebenenfalls an einen geänderten Stößel
hub anpassen zu können.
Davon ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, eine
Presse mit Auswerfereinrichtung zu schaffen, bei der sich
die Bewegung der Auswerfereinrichtung auf einfache Weise
an unterschiedliche Erfordernisse anpassen lässt.
Diese Aufgabe wird mit einer Presse gelöst, die die
Merkmale des Patentanspruchs 1 aufweist.
Die Erfindung geht von der Erkenntnis aus, dass es in
vielen Fällen genügt, den Auswerferhub einstellen zu kön
nen, während der prinzipielle Zeitverlauf der Auswerferbe
wegung im Wesentlichen unverändert bleiben kann. Unter
schiedliche Auswerferhübe werden bei der erfindungsgemäßen
Presse durch ein Hebelgetriebe erreicht, das zwischen dem
Auswerfer und einem antreibenden Getriebeelement angeord
net ist, das eine räumliche Bewegung durchläuft. Dieses
Getriebeelement kann bspw. ein Pleuel oder ein anderes
Element sein, von dem die Stößelbewegung abgeleitet wird.
In dem zu dem Auswerfer führenden Hebelgetriebe ist eine
kraftumsetzende Einrichtung angeordnet, die die Relativbe
wegung zwischen dem Getriebeelement und den Stößel in eine
eigene Auswerferbewegung umsetzt. Gegenüber der DE 36 02 884 C2
bei der im Wesentlichen lediglich die Relativbewegung
zwischen Stößel und Pleuel durch den Auswerferhebel unter
setzt an den Auswerfer weitergegeben wird, ist es bei der
erfindungsgemäßen Presse möglich, die Relativbewegung in
eine in vielen Fällen besser geeignete Auswerferbewegung
umzusetzen.
Ein wesentlicher Vorteil ist jedoch, dass bei geeig
neter Ausbildung der kraftumsetzenden Einrichtung die Mög
lichkeit geschaffen wird, den Hub des Auswerfers, d. h. die
Größe seiner Relativbewegung zu dem Stößel allein durch
Änderung eines einzigen Getriebeglieds zu beeinflussen.
Damit wird die Möglichkeit geschaffen, Pressen, deren Stö
ßel unterschiedliche Stößelhübe aufweisen, mit dem glei
chen Hebelgetriebe auszurüsten, wobei in dem Hebelgetriebe
jeweils lediglich ein einziges Getriebeglied pressenspezi
fisch individualisiert ist. Außerdem wird die Möglichkeit
geschaffen, bei bestehenden Pressen, bspw. zur Änderung
des Auswerferhubs, das pressenspezifische hubbestimmende
Getriebeglied zu wechseln und so auf einfache Weise eine
Auswerferhubanpassung vorzunehmen.
Die Änderung des Getriebeglieds kann eine Längenände
rung einer Verbindungslasche und/oder eine Änderung des
Anlenkpunkts einer Verbindungslasche betreffen. Dabei sind
unterschiedliche Hübe erzielbar, wobei der untere Totpunkt
vorzugsweise fast nicht variiert. Insbesondere lässt sich
sicherstellen, dass sich der ein kleinerer Hubbereich des
Auswerfers (Schwenkbereich des Auswerferhebels) immer
vollständig in dem größeren Hubbereich (Schwenkbereich)
enthalten ist. Der maximale Schwenkbereich des Auswerfer
hebels ist durch den im Stößel vorhandenen Bauraum limi
tiert. Es ist deshalb vorteilhaft, wenn sich der verklei
nerte Schwenkbereich nicht über die Grenzen des größeren
Schwenkbereichs hinaus verschiebt.
Die kraftumsetzende Einrichtung ist bspw. ein zwei
armiger Hebel, vorzugsweise ein Winkelhebel, bei dem beide
Hebelarme jeweils mit einer Lasche gelenkig verbunden
sind. Eine der Laschen führt zu dem Getriebeglied (Pleu
el), während die andere Lasche zu dem Auswerfer (oder dem
Auswerferhebel) führt. Die Laschen schließen mit ihrem
jeweiligen Hebelarm unterschiedliche Winkel ein. Dadurch
kann wegabhängig eine Über- oder Untersetzung der Bewegung
erzielt werden. Besonders vorteilhaft ist bei dieser Kine
matik die Anpassbarkeit des Auswerferhubs, bspw. allein
durch Änderung der Länge der ersten, zwischen dem Getrie
beelement (Pleuel) und dem Winkelhebel angeordneten La
sche, wobei alle anderen Elemente gleich bleiben. Auf die
se Weise lassen sich die Pressen einer Baureihe erheblich
vereinfachen, weil sie in weiten Teilen miteinander über
einstimmen.
Besonders vorteilhaft lässt sich die entsprechende
Pressenbaureihe gestalten, wenn die Pressen der Pressen
baureihe nicht nur hinsichtlich ihrer Hebelgetriebe zum
Antrieb ihres jeweiligen Auswerfers weitgehend vereinheit
licht, sondern auch hinsichtlich des Stößelantriebs ver
einheitlicht sind. Die Vereinheitlichung betrifft hier
vorzugsweise die Stichmaße, d. h. die räumliche Lage der
Stößelführung und der Anlenk- und Abstützpunkte des
Stößelantriebs. Zu diesen gehören die Lagerung der Exzen
terwelle und die Gelenke, bei denen sich bspw. Laschen
eines Kniehebelgetriebes an einem Pressengestell abstüt
zen. Die Pressen der Pressenbaureihe können somit mit ein
heitlichen Pressengestellen hergestellt werden, was den
Konstruktions-, Herstellungs- und Lagerhaltungsaufwand
wesentlich senkt.
Eine weitere Vereinheitlichung der für die Pressen
einer Pressenbaureihe verwendeten Bauteile kann bspw. da
durch erreicht werden, dass an den einzelnen Getriebeele
menten zum Antrieb des Stößels größere Anschlussbereiche
vorgesehen werden, an denen die betreffende maschinenspe
zifische Lagerstelle dann festgelegt wird, indem an einer
ausgewählten Stelle des Anschlussbereichs eine Lagerboh
rung angebracht wird. Somit können für den Stößelantrieb
innerhalb der Pressenbaureihe gleiche Rohlinge verwendet
werden. Dies wiederum ermöglicht es, Rohlinge auf Lager zu
halten und erst bei Eingang der konkreten Bestellung zu
spezifizieren. Dies kann erheblich zur Verkürzung von Lie
ferzeiten beitragen.
Weitere Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen
der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung, der Be
schreibung oder Unteransprüchen. In der Zeichnung ist ein
Ausführungsbeispiel der Erfindung veranschaulicht. Es zei
gen:
Fig. 1 eine Presse zur Massivumformung mit einem mo
difizierten Kniehebelantrieb, in vereinfachter perspekti
vischer und ausschnittsweiser Darstellung,
Fig. 2 die Presse nach Fig. 1, in einer vertikal
geschnittenen und ausschnittsweisen Darstellung,
Fig. 3 die Kinematik des Stößelantriebs der Kniehe
belpresse nach den Fig. 1 und 2, in einer schematischen
Darstellung,
Fig. 4 die Kinematik des Stößelantriebs und des Aus
werferantriebs der Kniehebelpresse nach den Fig. 1 und
2, und
Fig. 5 den Verlauf der Stößelbewegung aufgetragen
über den Drehwinkel der Exzenterwelle sowie den Verlauf
der Auswerferbewegung als Diagramm.
In Fig. 1 ist eine modifizierte Kniehebelpresse 1
perspektivisch und im Ausschnitt veranschaulicht. Die
Presse 1 wird bspw. zur Massivumformung eingesetzt. In
einem Maschinengestell 2 ist ein Stößel 3 vertikal ver
schiebbar gelagert. Zur Führung an dem Maschinengestell 2
dient eine Stößelführung 4, die als Linearführung ausge
bildet ist. Unterhalb des Stößels 3 ist ein Tisch 5 (Fig.
3, schematisch veranschaulicht) angeordnet, der an dem
Maschinengestell 2 gelagert oder von diesem ausgebildet
ist und zur Aufnahme eines Unterwerkzeugs dient. Der Stö
ßel 3 ist zur Aufnahme eines Oberwerkzeugs eingerichtet.
Zum Antrieb des Stößels dient ein Stößelantrieb 6, zu
dem ein modifiziertes Kniehebelgetriebe 7 gehört, das von
einer Exzenterwelle 8 angetrieben ist. Diese ist über ein
Getriebemittel, bspw. ein Zahnrad, eine Kupplungsbrems
kombination oder eine aus diesen bestehende Einrichtung
von einem Elektromotor her angetrieben, der nicht weiter
veranschaulicht ist.
Die Kinematik des Kniehebelgetriebes 7 geht aus Fig.
3 hervor. Auf der an einer Lagerstelle L1 drehbar gelager
ten Exzenterwelle 8 sitzt drehfest ein Exzenter 21. Auf
diesem ist ein Pleuel 22 mit einem entsprechenden Pleuel
lager 23 gelagert (Fig. 1). Das Pleuel 22 weist an seinem
von dem Exzenter 21 abliegenden Ende einen Kopf 24 auf, an
dem zwei voneinander beabstandete Lagerstellen 25, 26 aus
gebildet sind. Die Lagerstellen 25, 26 definieren mit dem
Mittelpunkt des Pleuellagers 23 ein Dreieck. Dies geht
insbesondere aus Fig. 3 hervor. Die entsprechenden Ab
stände sind als Abstände E5, E6 und E8 eingetragen. Die
Exzentrizität des Exzenters 21 wird durch das Maß E4 be
zeichnet. Die Exzenterwelle 8 ist drehbar um eine Dreh
achse D, die in dem Maschinengestell 2 ortsfest ist.
Die Lagerstellen 25, 26 werden durch Bohrungen in
entsprechenden Anschlussbereichen 25a, 26a des Pleuels 22
gebildet. Die Anschlussbereiche 25a, 26a sind, wie aus
Fig. 1 hervorgeht, zwischen zwei plattenförmigen Wänden
festgelegte Ausnehmungen, die relativ groß bemessen sind,
um Lagerbohrungen innerhalb eines relativ großen Bereichs
anbringen zu können. Damit sind die Maße E5, E6 und E8
ausgehend von ein und demselben Pleuelgrundkörper (Roh
ling) variabel festlegbar.
Das Pleuel 22 ist über Laschen 31, 32 mit dem Maschi
nengestell 2 und dem Stößel 3 verbunden. Die Lasche 31
erstreckt sich in das obere Maul das zwischen den Wänden
des Pleuels 21 ausgebildet ist und ist hier mittels eines
Lagerbolzens 33 schwenkbar gelagert. Die Lasche 31 wird in
Fig. 3 durch das Maß E7 symbolisiert, während das Lager
an dem Maschinengestell 2 mit "L2" bezeichnet ist. Der
Abstand zu der Lagerstelle L1 der Drehachse D der Exzen
terwelle 8 wird in Horizontalrichtung (X) mit -E1 bezeich
net, während der Vertikalabstand mit +E2 bezeichnet ist.
Die Lasche 32 ist in Fig. 3 mit dem Abstand E9 ein
getragen. Der Stößel 3 ist in der Stößelführung 4 in Ver
tikalrichtung (Y) verschiebbar gelagert. Der Horizontal
abstand (X) des Anlenkpunkts der Lasche 32 an dem Stößel 3
ist in Fig. 3 mit -E3 bezeichnet.
Die Maße E1, E2 und E3 sind sogenannte Stichmaße, die
die Positionen der betreffenden Lagerstellen oder Führun
gen an dem Maschinengestell 2 bzw. ein zu den Maschinen 2
gehörigen Pressenkopfstück bezeichnen. Die Presse 1 gehört
zu einer Pressenbaureihe, die einheitliche Stichmaße E2,
E3 aufweist. Somit können alle Pressen der Pressenbaureihe
einheitliche Maschinengestelle 2 aufweisen. Außerdem weist
die Pressenbaureihe aus einheitlichen Rohlingen her
gestellte Exzenterwellen 8 und Pleuel 22 auf. Die ge
wünschte spezielle Stößelbewegung wird durch eine entspre
chende Bemessung der übrigen Maße, d. h. durch Festlegung
der Maße E4 bis E9 erreicht. Dabei variiert der Wert für
E4, der den Exzenterradius darstellt nur in einem engen
Bereich. Damit ist die Herstellung eines einheitlichen
Exzenterwellenguss bei z. B. geringfügig unterschiedlicher
hubabhängiger spanender Bearbeitung möglich.
Die Maße E4, E6 und E8 variieren aufgrund der unter
schiedlichen Hübe der zu realisierenden Zeit-Weg-Kennli
nien des Stößels 3 und der geringen Varianz des Werts E4
stärker.
Beispiele für Abmessungen E1 bis E9 dreier verschie
dener Pressen einer Pressenbaureihe für Pressen von bspw.
16 000 bis 20 000 kN sind der nachfolgenden Tabelle zu ent
nehmen:
Die Stichmaße E1, E2 und E3 sind hubunabhängig kon
stant. Das Exzentermaß E4 variiert nur um 90 mm. Die Varia
tion von E5 beträgt 15 mm und kann leicht durch Bohrpunkt
veränderung an dem Pleuel 22 hergestellt werden. Die etwas
größere Variation von E6 um 94 mm lässt sich ebenfalls
leicht durch Bohrpunktveränderung an dem Pleuel realisie
ren. Das Maß E8 ist konstant. Somit ist trotz des großen
Hubbereichs eine Herstellung eines Universalpleuels und
eines Universalgestells möglich. Beides kann auf Vorrat,
d. h. bereits vor einer eventuellen Auftragserteilung ge
fertigt werden. Nachdem dann der zu verwirklichende Hub
bekannt ist, werden die Bohrungen an den entsprechenden
Stellen des Pleuels angebracht. Dies bewirkt sowohl eine
Kostenreduktion durch Verringerung des Konstruktionsauf
wands (im Vergleich zur Fertigung mehrere verschiedener
Pleuel) als auch eine Lieferzeitverkürzung.
Wie außerdem aus der Tabelle hervorgeht, können ein
heitliche Laschen 31 (E7 ist konstant) verwendet werden.
Die unteren Laschen 32 sind verschieden lang. Hier können
spezielle Teile zum Einsatz kommen.
Die Presse 1 ist mit einer Auswerfereinrichtung 40
versehen, die aus Fig. 2 hervorgeht. Zu der Auswerferein
richtung 40 gehört ein Auswerferstift 41, der in dem Stö
ßel 3 in einer entsprechenden Führung 42 linear in Rich
tung der Stößelbewegung (Y) verschiebbar ist. Der Auswer
ferstift ist durch einen Auswerferhebel 43 betätigt, der
an einem Ende 44 schwenkbar an dem Stößel 3 gelagert ist.
Dazu dient ein Schwenklager 45, das mit dem Stößel 3 ver
schraubt und somit ortsfest an diesem angeordnet ist. Der
Auswerferhebel 43 wirkt über ein Druckstück auf das stirn
seitige Ende des Auswerferstifts 41. Dieser ist zwischen
dem Ende 44 und einem gegenüberliegenden Ende 47 des Aus
werferhebels 43 angeordnet. Der Auswerferhebel 43 wird an
dem Ende 47 betätigt, so dass er für den Auswerferstift 41
kraftverstärkend wirkt. An seinem Ende 47 greift ein He
belgetriebe 48 an, das das Ende 47 des Auswerferhebels 43
mit dem Pleuel 22 verbindet. Das Pleuel 22 ist ein Getrie
beelement, das eine räumliche Bewegung durchläuft, die von
der Kreisbewegung des Exzenters 21 ausgeht. Es dient als
Antrieb sowohl für den Stößel 3 als auch für die
Auswerfereinrichtung.
An dem Pleuel 22 ist an einem Gelenk 49 eine erste
Lasche 51 schwenkbar gelagert, die zu einem Winkelhebel 52
führt und mit diesem an einem Schwenkgelenk 53 angelenkt
ist. Der Winkelhebel 52 ist an einem Schwenklager 54
schwenkbar an dem Stößel 3 gelagert. Zwischen dem Schwenk
gelenk 53 und dem Schwenklager 54 ist ein erster Hebelarm
55 des Winkelhebels 52 festgelegt. Ein zweiter Hebelarm 56
ist zwischen dem Schwenklager 54 und einem weiteren
Schwenkgelenk 55 festgelegt, an dem eine zweite Lasche 57
schwenkbar mit dem Winkelhebel 52 verbunden ist. Die zwei
te Lasche 57 stellt die Verbindung zu dem Auswerferhebel
43 her.
Die Kinematik des Hebelgetriebes 48 ergibt sich aus
Fig. 4. Die Gelenkstelle 49 ist an dem Pleuel 22 durch
die Maße E19 und E20 festgelegt. Die Lasche (Druckstück
51) wird in der kinematischen Darstellung der Fig. 4
durch das Maß E21 bezeichnet. Die Hebelarme 55, 56 des
Winkelhebels 52 sind durch die Maße E31 und E33 abgebil
det. Der Drehpunkt des Winkelhebels 52 (Schwenklager 54)
ist am Stößel festgelegt. Die zweite Lasche 57 wird durch
das Maß E34 angedeutet. Diese führt zu dem Auswerferhebel
43, dessen Länge in Fig. 4 mit E22 bezeichnet ist. Der
Abstand zwischen dem Gelenk 26 und der Lagerstelle 49 kann
innerhalb einer Pressenbaureihe konstant gehalten sein. Es
ist jedoch auch möglich, diese Maß, oder allgemein, die
Position der Lagerstelle 49 an dem Pleuel 22 zur Einstel
lung der Auswerferbewegung heranzuziehen. Dazu weist das
Pleuel dann einen vorbereiteten Anbindebereich auf, in dem
eine Lagerbohrung für das Druckstück 51 (Lasche) an der
gewünschten Stelle anzubringen ist. Der Anbindebereich ist
z. B. ein plattenförmiger Bereich des Pleuels 22.
Die insoweit beschriebene Presse 1 arbeitet wie
folgt:
In Betrieb läuft die Exzenterwelle 8 mit im Wesentli
chen konstanter Drehzahl um. Dies gilt entsprechend für
den Exzenter 21. Das Pleuel 22 vollführt dadurch eine
Schwingbewegung, die an dem Exzenter 21 eine Kreisbahn ist
und die an dem Lager 25 als bogenförmige Schwenkbewegung
in Erscheinung tritt. An allen anderen Stellen vollführt
das Pleuel 22 eine schleifenförmig schwingende räumliche
Bewegung. Die Lasche 32 leitet daraus eine hin- und her
gehende Bewegung des Stößels 3 ab, die in Fig. 5 als dick
ausgezogene Linie über den Drehwinkel der Exzenterwelle
aufgetragen ist.
An das Pleuel 22 ist außerdem über das Hebelgetriebe
48 der Auswerferstift 41 angeschlossen. Das Gelenk 49 des
Pleuels 22 durchläuft eine Schleifenbewegung, die von der
ersten Lasche 51 auf den Winkelhebel 52 übertragen wird,
der als kraftumsetzende Einrichtung dient. Die Verschwen
kung des Winkelhebels 52 entspricht somit etwa der Diffe
renz zwischen der Bewegung des Pleuels 22 und des Stößels
3. Schwenkt der Winkelhebel 52, gibt er entsprechend dem
Winkel zwischen dem Hebelarm 56 und der zweiten Lasche 57
eine modifizierte Differenzbewegung an den Auswerferhebel
43 weiter. Die sich ergebende Bewegungskurve ist in Fig.
5 gestrichelt eingetragen. Seinen unteren Totpunkt er
reicht der Auswerferstift 41 erst nach dem Stößel 3, so
dass er erst während des Rückhubs des Stößels 3 seine Aus
stoßbewegung vollführt. Diese wird durch die Differenzbe
wegung zwischen Stößelbewegung und Auswerferstiftbewegung
bestimmt, die in Fig. 5 stichpunktiert eingetragen ist.
Wie ersichtlich, beginnt der Auswerferstift 41 etwa 20°
nach dem unteren Totpunkt des Stößels 3 einen Auswerferhub
(zwischen 200° und 210° Exzenterwellenwinkel), wobei der
Auswerferhub in ausreichendem Abstand endet, bevor der
Stößel 3 erneut seinen unteren Totpunkt erreicht (bei etwa
60° bis 70° Exzenterwellenwinkel).
Der Hub des Auswerferstifts 41 lässt sich allein
durch Änderung der Länge der ersten Lasche 51 und die Lage
der Anlenkung beeinflussen, ohne die sonstigen Kurvenver
läufe nachteilig oder unzweckmäßig zu beeinflussen. Damit
kann das Hebelgetriebe 48 bei allen Pressen einer Baurei
he, bspw. bei den Pressen nach Tabelle 1, mit unterschied
lichen Hüben eingesetzt werden. Anzupassen ist lediglich
die erste Lasche 51, die jeweils in entsprechender Länge
einzusetzen ist und deren Anlenkung. Zur Ausbildung ver
schiedener Anlenkungen ist das Pleuel durch Anbindeflächen
vorbereitet.
Bei der Presse 1 ist eine Auswerfereinrichtung 40 in
dem Stößel 3 untergebracht, die über ein Hebelgetriebe 48
betätigt wird. Dieses ist mit dem Antrieb (Pleuel 22) des
Stößels 3 verbunden. Zur Anpassung an unterschiedliche
gewünschte Auswerferhübe ist lediglich ein Getriebeglied
(erste Lasche 51) des Hebelgetriebes 48 und/oder der An
lenkpunkt der Lasche 51 anzupassen. Die kraftumsetzende
Einrichtung 52, die in dem Hebelgetriebe 48 als Winkelhe
bel ausgebildet sein kann, ermöglicht durch die sich än
dernde Einstellung infolge der Änderung der Länge der ers
ten Lasche 51 und der Anlenkung die Erzeugung unterschied
licher Auswerferhübe je nach Laschenlänge und Lage des
Anlenkpunkts.
Claims (15)
1. Presse (1) mit Auswerfereinrichtung,
mit einem geführten Stößel (3), der mit einem eine räumliche Bewegung durchlaufenden Getriebeelement (22) verbunden und von diesem angetrieben ist,
mit einem Auswerfer (41), der in Bezug auf den Stößel (3) beweglich angeordnet und mit dem Getriebeelement (22) über ein Hebelgetriebe (48) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Hebelgetriebe (48) auf dem Kraftüber tragungsweg zwischen dem Getriebeelement (22) und dem Aus werfer (41) eine kraftumsetzende Einrichtung (52) auf weist.
mit einem geführten Stößel (3), der mit einem eine räumliche Bewegung durchlaufenden Getriebeelement (22) verbunden und von diesem angetrieben ist,
mit einem Auswerfer (41), der in Bezug auf den Stößel (3) beweglich angeordnet und mit dem Getriebeelement (22) über ein Hebelgetriebe (48) verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Hebelgetriebe (48) auf dem Kraftüber tragungsweg zwischen dem Getriebeelement (22) und dem Aus werfer (41) eine kraftumsetzende Einrichtung (52) auf weist.
2. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die kraftumsetzende Einrichtung (52) einen Hebel ent
hält, der schwenkbar an dem Stößel (3) gelagert ist.
3. Presse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
dass der Hebel ein zweiarmiger Hebel mit zwei Hebelarmen
(55, 56) ist.
4. Presse nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
dass der zweiarmige Hebel ein Winkelhebel ist.
5. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass zu dem Hebelgetriebe (48) eine erste Lasche (51), die
von dem Getriebeelement (22) zu der kraftumsetzenden Ein
richtung (52) führt, und eine zweite Lasche (57) gehört,
die von der kraftumsetzenden Einrichtung (52) zu dem Aus
werfer (41) führt.
6. Presse nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet,
dass die zweite Lasche (57) mit dem Auswerfer (41) über
einen Untersetzungshebel (43) verbunden ist.
7. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass die Presse (1) zu einer Pressenbaureihe gehört, die
Pressen mit unterschiedlichen Auswerferhüben umfasst, wo
bei die Hebelgetriebe (48) bei allen Pressen (1) innerhalb
der Pressenbaureihe bis auf ein einziges Bauteil (51)
übereinstimmen.
8. Presse nach Anspruch 5 und 7, dadurch gekennzeich
net, dass das Bauteil (51) die erste Lasche ist.
9. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass das Getriebeelement (22) ein Pleuel ist, das von ei
nem Exzenter (21) angetrieben ist.
10. Presse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass der Stößel (3) über eine Stößellasche (32) mit dem
Pleuel (22) verbunden und dass das Pleuel (22) über eine
Stützlasche (31) an einer in Betrieb ortsfesten Lagerstel
le (L2) abgestützt ist.
11. Presse nach Anspruch 5 und 10, dadurch gekenn
zeichnet, dass die erste Lasche (51) an einer Stelle (49)
mit dem Pleuel (22) verbunden ist, die einer Stelle (26),
bei der die Stößellasche (32) mit dem Pleuel (22) verbun
den ist, näher liegt als dem Exzenter (21).
12. Pressenbaureihe mit Pressen nach einem der An
sprüche 1 bis 11, bei denen die Hebelgetriebe (48) bis auf
ein einziges Getriebeglied (51) miteinander übereinstim
men.
13. Pressenbaureihe nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, dass das Getriebeglied (51) eine Lasche ist.
14. Pressenbaureihe nach Anspruch 13, dadurch gekenn
zeichnet, dass die sich zwischen unterschiedlichen Pressen
der Pressenbaureihe unterscheidenden Laschen (51) nur hin
sichtlich ihrer Länge unterschiedlich sind und dass die
Laschen (51) an unterschiedlichen Anschlußpunkten mit dem
Pleuel verbunden sind.
15. Pressenbaureihe nach Anspruch 12, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Pressen der Pressenbaureihe einheitli
che Stichmaße (E1, E2, E3) aufweisen.
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