DE19934865A1 - Vertikal verspanntes Holzbausystem zur Herstellung und Errichtung von teilfertigen Gebäudeaußenwandteilen - Google Patents
Vertikal verspanntes Holzbausystem zur Herstellung und Errichtung von teilfertigen GebäudeaußenwandteilenInfo
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Abstract
Bei bekannten Bausystemen sind Wandelemente gemäß ihrer endgültigen Verwendung und Positionierung in einem Gebäude zunächst vorzuplanen und dann herzustellen, da die jeweiligen Öffnungen für Türen und Fenster den Erfordernissen des Tragwerkes und der Grundrißplanung entsprechen müssen. Das neue Bausystem soll es für umfangreiche Bauaufgaben ermöglichen, teilfertige Wandelemente für ein Gebäude oder für mehrere gleichartige Gebäude unabhängig von diesen Faktoren einzusetzen. DOLLAR A Um jedem Wandelement die Eigenschaft zu geben, sowohl geschlossen als auch geöffnet eingesetzt werden zu können, wird das Rahmentragwerk mit einer Verspannung zu einem neuartigen vorgespannten Holzrahmentragwerk kombiniert und es wird eine neue Technik zum Einsetzen der Fenster und Türen mit Umrahmung und Dichtung vorgestellt. Alle für ein Gebäude verwendeten Wandelemente werden also identisch hergestellt mit Ausnahme der in den Schenkellängen variablen, aber ansonsten baugleichen Eckelemente. DOLLAR A Das System ist verwendbar für alle im Holzbau üblichen Gebäudenutzungen bei oberseitig geraden Wandabschlüssen.
Description
Die Erfindung betrifft ein vertikal verspanntes Holzbausystem, das geeignet ist, teilfertige Wände für Ge
bäude derart herzustellen und zu errichten, daß jedes einzelne Element der Wandkonstruktion eines Gebäudes
bzw. mehrerer in Bezug auf die Geschoßzahl und die Geschoßhöhen gleichartiger Gebäude vollständig identisch
vorgefertigt werden kann unabhängig davon, ob das einzelne Wandelement Öffnungen haben soll oder nicht.
Dabei werden die Elemente gebäudehoch, also von ihrem unteren Auflager bis zur Dachkante, hergestellt. Le
diglich die ansonsten baugleichen Ecken der Wandkonstruktion werden in ihrer Schenkellänge variiert, um das
Maßsystem der Fertigwände auf den jeweiligen Grundriß abzustimmen. Die Öffnungen innerhalb eines Ele
mentes können unter Berücksichtigung des zu erhaltenden seitlichen Anschlußbereiches an das nächste Element
frei wählbar positioniert werden.
Der heutige Stand der Technik bei der Vorfertigung von Wänden differenziert vor allem die Fertigstel
lungstiefe der Elemente, beginnend bei der Herstellung ganzer Gebäude außerhalb der Baustelle. Die Produktion
geschieht stationär unter Zuhilfenahme von Robotern und mit einer immensen technischen Vorrüstung. (Zeit
schrift DETAIL, Jahrgang 1998, Heft 5 bis 7, beginnend mit Heft 5 S. 837 ff; Zeitschrift VDI nachrichten, Jahr
gang 1999, Ausgabe Nr. 21, S. 17).
Daneben gibt es auf einer den Herstellungsaufwand betreffend niedrigeren Ebene die konventionelle Her
stellung einzelner Wandsegmente aus Beton, Stein, Kunststoff, Holz ect, die dadurch gekennzeichnet ist, daß der
Fertigstellungsgrad entsprechend kleiner ist. Hier steht nicht so sehr die rationalisierte Gesamtherstellung eines
Gebäudes im Vordergrund, sondern eher die Verlagerung einzelner Gewerke in den "Vorbaustellenbereich", also
in das Herstellungswerk oder die Zimmerei, wo rationeller gearbeitet wird als auf einer Baustelle.
Mit dem für die Erfindung maßgeblichen Baustoff Holz ist heute die größte technische und wirtschaftliche
Effizienz in aller Regel durch den Holzrahmenbau (timber frame) zu erzielen, da die Kombination aus Stütze
und Scheibe mit neueren hochbelastbaren Holzwerkstoffplatten zu einer enormen Material- und Arbeitseinspa
rung führt und diese Bauweise für die Vorfertigung von Wandelementen geradezu prädestiniert ist (Buch "Holz
rahmenbau" vom Bund Deutscher Zimmermeister, Bruderverlag, 2. Auflage, zuerst erschienen 1992; Zeitschrift
"mikado Magazin für Holzbau und Ausbau", Jahrgang 1998, Ausgabe Nr. 1, S. 12 ff).
Bekannt sind zahlreiche Varianten von Stützen-Scheiben-Konstruktionen, so z. B. Raster-Holz-
Bauelemente (Patentschrift DE 43 29 413 A1), individuell auf die Gebäude zugeschnittene Elementierungen
(Zeitschrift "quadriga, Das Holzbau-Magazin für Architekt und Zimmermann", Jahrgang 1999, Ausgabe Nr. 1,
S. 24 ff) oder auch der vervielfältigte Fassadenbau mit wiederkehrenden Elementen (Zeitschrift "VfA Profil Das
Architektenmagazin", Jahrgang 1998, Ausgabe Nr. 6, S. 45 ff). Desweiteren wird noch differenziert darin, ob die
vorgefertigten Wandelemente stockwerkweise, also im "platform framing" oder in der der Erfindung zugrunde
liegenden "ballon framing" mit Außenwandelementen, die über die Geschosse hinweg vom unteren Auflager bis
zum oberen Abschluß geführt werden, konstruiert wurden (Zeitschrift "DETAIL", Jahrgang 1995, Ausgabe Nr.
3, S. 392f; Zeitschrift "Deutsches Architektenblatt", Jahrgang 1999, Ausgabe 7, S. 961 ff). Eine weitere Mög
lichkeit, im Holzbau sehr weitgehend die Fassadenelemente vorzuproduzieren, liegt in der Massivholztechnik
(Zeitschrift "DETAIL", Jahrgang 1997, Ausg. Nr. 1, S. 8f).
Allen Herstellungsweisen gemeinsam ist, daß die einzelnen Wandelemente immer projektbezogen, also für
ein bestimmtes Gebäude hergestellt werden. Je genauer sie dem Endzustand entsprechen, um so größer ist der
planerische und herstellungstechnische Aufwand. Als Beispiel sei noch einmal das fertige Element der industri
ellen Hausproduktion genannt, das eine einhundert prozentige Planungstiefe sowie die entsprechende maschi
nelle Potenz voraussetzt. Als Beispiel für einen eher reduzierten Aufwand gilt das Massivholz-Wandbauelement
(Zeitschrift "DETAIL", Jahrgang 1997, Ausg. Nr. 1, S. 8f, s. o.)., dessen Bearbeitung vor der Baustellenanliefe
rung aufgrund der Homogenität seines Tragwerkes nur noch im Längen- und Breitenschnitt, dem möglicherwei
se schrägen Anschnitt der Giebel und dem Herstellen der Öffnungen für Türen und Fenster besteht.
Die Vielzahl der auf dem Markt erhältlichen fertigen oder halbfertigen Wandelemente verfügen nicht über
die Eigenschaft, unabhängig von der fertigen Planung eines Gebäudes in entsprechender Stückzahl vorproduziert
werden zu können, da für deren projektbezogene Vorfertigung eine exakte Vorplanung der späteren Öffnungen
unabdingbar ist, und zwar in Bezug auf die Position und die Dimension der Öffnungen und auch in Bezug auf
die Auswirkungen, die diese Öffnungen auf die Tragwerkseigenschaften des Gebäudes besitzen.
Bisher nicht praktiziert wird der Einsatz von Wandelementen, die auch ohne eine konkrete Vorplanung des
jeweiligen Gebäudes vorgefertigt und an jeder beliebigen Stelle des Gebäudes auch als geöffnetes Element ein
gesetzt werden können mit dem deutlichen Vorteil einer sehr effizienten Herstellung. Es ist also das Problem zu
lösen, ein Wandsystem von den Faktoren vorbestimmte Position und Wandöffnung unabhängig zu machen und
dennoch die Standsicherheit zu gewährleisten. Jedes einzelne für ein Gebäude mit oberseitig geradem Wandab
schluß verwendete Wandelement muß demzufolge exakt gleich und beliebig zu öffnen sein. Dabei soll eine
marktgerechte Vielfalt an Gebäudeformen und Nutzungen erhalten bleiben. Die Anzahl der Geschosse und die
Geschoßhöhen sind variabel. Die dabei zu berücksichtigenden technischen und planerischen Regeln zur Ver
wendung der erfindungsgemäßen Elemente schränken deren Gebrauchswert im Hinblick auf diese Vielfalt nicht
ein, da jede gängige architektonische Lösung umgesetzt werden kann.
Die hohe Flexibilität des erfindungsgemäßen Wandsystems wurde dadurch erreicht, daß die geraden
Wandteile grundsätzlich alle mit Öffnungen für Türen und Fenster zu versehen sind bei Beibehaltung des An
schlußbereiches an das Nebenelement. Denn das bedeutet im Umkehrschluß, daß überall dort, wo Öffnungen
erforderlich werden auch Öffnungen möglich sind. Jedes Wandelement hat technisch und baulich dieselben
Voraussetzungen und kann demzufolge identisch und bereits vor der Planung des Gebäudes hergestellt werden,
was oben erwähnte ökonomische Vorteile mit sich bringt. Für die Umsetzung der Vielzahl von möglichen Bau
lösungen sind diese Wandelemente innerhalb einer Wandachse beliebig oft einsetzbar und jede Wandseite mün
det in ein Eckelement, das die unterschiedlichen Gesamtwandlängen und Anstellwinkel der Wände zuläßt. Um
die Stabilität des Wandsystems auch für den Fall noch zu gewährleisten, daß tatsächlich überall dort Öffnungen
vorhanden sind, wo sie möglich sind, wird die Steifigkeit des geöffneten Wandbauteils erfindungsgemäß durch
mechanische Einwirkung, nämlich durch eine Zugspannung parallel zu den lastabtragenden Stützen, erhöht. Das
als Rahmen mit Stütze und Scheibe konzipierte Wandelement verliert durch großteiliges Entfernen der sie aus
steifenden Scheibe seine Stabilität gegen Kräfte, die sie als rechtwinkeliges Viereck zu einer Raute verformen
wollen. Die Resistenz des Bauteils gegen diese Verformung wird erhöht durch das Einbringen einer Zugspan
nung auf den Teil der Scheibe, der unversehrt geblieben ist. Diese Kraft wirk also vom obersten Punkt eines
jeden Elementes bis in die Gründung des Gebäudes, und zwar zu beiden Seiten seines Anschlusses an das be
nachbarte Element. Zugleich bedeutet das Verspannen der einzelnen Elemente eine Sicherung gegen Abheben
des Gebäudes, was für Leichtbaukonstruktionen eine große Bedeutung hat sowie eine erhebliche Erleichterung
für die Montage mit sich bringt, da maßgenaues Arbeiten vorgegeben ist. Die Spannung wird der jeweiligen
Gebäudehöhe angepaßt.
Das Einsetzen von Türen und Fenstern in die geöffnete Holzwerkstoffplatte geschieht durch erfindungsge
mäßes Ergänzen eines Standard-Fensterelementes mit Leibungs- und Anschlagrahmen.
Nachfolgend werden die wesentlichen Inhalte der Erfindung anhand des Beispiels eines zweigeschossigen
Gebäudes dargelegt. Die Erfindung bleibt jedoch unabhängig von der Anzahl der Geschosse und der Geschoß
höhen. Die Darstellung der Einleitung von zusätzlich zum eigentlichen Tragwerk in die Konstruktion eingelei
teten Zugspannungen ist nur beispielhaft, da auch andere Detaillösungen wie z. B. Spannseile, Gewindestangen,
Haken-Ösen-Konstruktionen oder andere Metalle oder Kunststoffe, der Erfindung denselben Zweck erweisen.
Der Einsatz der erfindungsgemäßen Wandfertigteile geschieht in Kombination mit Eckelementen, herge
stellt in der gleichen Systematik mit geänderten Längen der Seiten. Dies zeigen verschiedene Grundrisse. Fig. 1
zeigt ein einzelnes Element Fig. 2 und 3 zeigen mögliche Kombinationen von Grundelement und Eckelement.
Das Grundelement (1) wird jeweils völlig unverändert verwendet und durch innere (2) oder äußere (3) Eckele
mente bzw. nicht rechtwinkelige Eckelemente (4) zu einem variablen Grundriß zusammengesetzt. Die geschlos
senen Eckelemente dienen dabei der Hauptaussteifung des Gebäudes gegen horizontal wirkende Kräfte.
Die statisch wirksamen Elemente eines jeden erfindungsgemäßen Wandelementes sind wie im Grundriß in
Fig. 4 dargestellt die Holzwerkstoffplatte (1) ganz oder teilweise, Fußschwelle (2), Geschoßschwelle bei mehr
als einem Geschoß (3), Kopfschwelle (4), Fußrähm (5), Geschoßrahm bei mehr als einem Geschoß (6), Kopf
rähm (7), die aus Holzwerkstoffplatte und Kanthölzern kombinierten durchlaufenden Stützen beidseitig (8) so
wie die innere Stütze (9). Nicht statisch wirksam sind die bei geschlossenen Wandelementen vollständig und bei
geöffneten Wandelementen teilweise vorhandenen Mittelstützen (10) und Innenstützen (11). Fig. 5 zeigt diese
Elemente im Schnitt. Zum Zweck eines exakten und einfachen aneinander Befestigens der Elemente und auch
zur Herstellung der Winddichtheit der gesamten Konstruktion ragt die Holzwerkstoffplatte Fig. 4 (12) in den
Bereich des benachbarten Wandelementes und überlappt dadurch die Anschlußfuge. Um Toleranzen in der
Breite der Wandelemente zu überbrücken, ist jedes Element einseitig mit einem Filzstreifen (13) ausgestattet, der
entsprechend komprimierbar ist. Zur Verdeutlichung enthält die Fig. 5 außerdem die Darstellung eines mögli
chen Auflagers (14) der Elemente sowie die mögliche Position von Zwischengeschoßdeckenbalken (15) und
Dachbalken (16).
Die erfindungsgemäße Vorspannung (1) der Holzrahmen (2), die es ermöglicht, die Steifigkeit der heilen
Restwandflächen (3) bei geöffnetem Wandelement wie in Fig. 6 in der schematisierten Wandansicht von innen
dargestellt gegen horizontal wirkende Kräfte (F1) zu erhöhen sowie das Gebäudes gegen abhebende Kräfte (F2)
zu sichern, wird folgendermaßen erreicht: Zunächst wird in die Gründungsebene, beispielsweise eine Stahlbe
tonbodenplatte, die als Fundament für die Konstruktion bei unterkellerten und nicht unterkellerten Gebäude
gleichermaßen dient die Fußplatte (Fig. 7 in der Schnittzeichnung, Fig. 8 in der Ansicht) einbetoniert. Dieses
erfindungsgemäße Fußeisen besteht aus einem Winkeleisen (1) mit unterseitig angeschweißten Rundeisen (2) für
die Zugverankerung im Beton, Bohrungen (3) für die exakte Befestigung der Winkel an der Betonschalung,
einem aufgeschweißten Gewindebolzen (4) zur Verankerung während der Bauzeit sowie zur punktgenauen
Montage der Wandelemente und einem aufgeschweißten gelochten Flacheisen (5) zur Aufnahme der gabelför
migen Aufhängung (6) der Spannvorrichtung (7) des Stahles (8). Jeweils im Anschlußbereich eines Wandele
mentes an das benachbarte Element wird ein Fußeisen einbetoniert. Zur Montage wird das Wandelement mit der
Fußschwelle (9), die eine entsprechende Aussparung (10) hat, in die Fußplatte "hereingehoben" und dann mit ihr
verbunden. Als Gegenstück zur Fußplatte wird in die Oberseite des aufgerichteten Wandelementes die erfin
dungsgemäße Kopfplatte (Fig. 9 in der Schnittzeichnung, Fig. 10 in der Ansicht) eingelassen. Diese ist identisch
mit der Fußplatte Fig. 7 mit Ausnahme der fehlenden Rundeisen (2) sowie der Verwendung eines Flachstahls (8)
anstelle eines Winkeleisens.
Zum Zweck der einfachen und exakten Schnellmontage der Wandelemente (1) Fig. 11 werden diese also
zunächst nebeneinander auf die exakt vorgerichteten Fußeisen (2) gesetzt (beispielsweise durch Einbetonieren
mit Hilfe einer dem Maßsystem der Wandelemente entsprechenden Längenlehre), sodann wird die Kopfplatte
(3) so aufgelegt, daß die aufgeschweißten Bolzen (4) und Flacheisen (5) in die dafür vorgesehene Aussparung
(6) greifen und dadurch bereits provisorisch die Elemente miteinander verbinden. Abschließend werden die
Stabstähle (7) beiderseits eines jeden Wandelementes durch die entsprechenden Bohrungen (8) geführt (nur bei
Mehrgeschossigkeit), mit den Spannschlössern (9), den gabelförmigen Haltern (10) sowie mit dem zur Aufnah
me der Gabel aufgebohrten Flacheisen (6) verbunden und nach Erfordernis verspannt. Die Verspannung durch
ein geeignetes Zugelement, z. B. Stabstahl mit Spannschloß, kann bei geschlossen bleibenden Wandelementen
auch diagonal (11) erfolgen, da das gabelförmige Anschlußstück (10) zur Kraftübertragung auf die Fuß- und
Kopfplatte jeweils in Richtung der Wand drehbar gelagert ist.
In Fig. 12a wird schematisch die Vorspannung des Wandrahmens verdeutlicht. Um den durch die Öffnun
gen der Wandscheiben geschwächten Widerstand gegen die horizontal wirkende Kraft zu erhöhen, wird ein
Übergewicht des vertikalen Kräfteanteils herbeigeführt. Bei der vergleichenden vektoriellen Betrachtung des
Tragwerkes wird deutlich, daß die Kraftresultierende ohne Vorspannung (1), gebildet aus der Gewichtskraft (2)
und der anzunehmenden horizontalen Windkraft (3) einen relativ zur Vertikalen offenen Winkel (4) bildet. Die
in Fig. 12b dargestellte Kraftresultierende mit Vorspannung (5) hingegen, die durch die vertikal gerichtete Kraft
(6) ergänzt wurde, hat einen wesentlich geschlosseneren Winkel (7), wodurch die Kraft wesentlich leichter ab
leitbar wird. Die gewissermaßen "künstlich eingebrachte Gewichtskraft" ersetzt unter anderem die im Vergleich
zu anderen Bautechniken extrem geringe Eigenlast der Konstruktion. Zusammengefaßt hat die erfindungsgemä
ße Kombination des Holzrahmentragwerkes mit den vorgestellten, die erforderliche Zugspannung erzeugenden
Bauteilen drei Funktionen:
- 1. Montagesystem zur paßgenauen Aneinanderreihung der Wandelemente,
- 2. Absichern des Gebäudes gegen Sogkräfte.
- 3. Verkleinerung des Angriffswinkels der resultierenden Gesamtkraft auf das Bauteil und damit Hinlenkung der Kraft in Richtung Fundament.
Durch diesen Eingriff in das Tragwerk ist es möglich geworden, jedes Wandelement nach dessen Herstellung für
Fenster und Türen zu öffnen und also diese Wandelemente exakt gleich zu bauen.
Für die Umsetzung der erfindungsgemäßen Vorgabe, eine teilfertige Wand nach der Herstellung mit Öff
nungen zu versehen, wird ein Einbausystem für Fenster und Türen vorgestellt. In Fig. 13 ist das zunächst ge
schlossene Wandelement dargestellt, dann in Fig. 14 das Fenster mit seinem vormontierten erfindungsgemäßen
Umbaurahmen, dann in Fig. 15 das geöffnete Wandelement und schließlich in Fig. 16 das um das Fenster-
Rahmen-Element ergänzte Wandelement. In Fig. 17 bis Fig. 20 ist dieser Vorgang im Schnitt dargestellt. Dabei
ist in Fig. 17 das ungeöffnete Element, in Fig. 18 das geöffnete Element, in Fig. 19 das Fenster-Rahmen-
Element und in Fig. 20 das mit dem Rahmen versehene fertige Öffnungselement wiedergegeben. Fig. 14 zeigt
die einzelnen Bestandteile des Fenster-Rahmen-Elementes. Das handelsübliche Fenster (1) erhält zunächst einen
Rahmen aus Holzwerkstoffplatte (2). Über die Anschlagtiefe des Fensters in der Leibung entscheidet die vor
montierte Anschlagverleistung (3). Außenseitig erhält der Fensterrahmen ebenfalls eine Anschlagverleistung (4),
die die Anschlagtiefe des gesamten Fensterelementes innerhalb der Wand festlegt. Beide Anschlagverleistungen
sind variabel, um auf verschiedene Fensterarten und Ausbauwünsche reagieren zu können. Auf beide Verlei
stungen ist eine beidseitig klebende Dichtung (5) aufgebracht, die nach der Fenstermontage für einen völlig
dichten Einbau sorgt. Mit der Fenster Rahmen-Kombination ist es möglich geworden, eine millimetergenaue
Fenstermontage in eine Wand vorzunehmen, die keinerlei Vorbereitung für diese Öffnung hat und ebenso als
geschlossene Wand hätte weiterbehandelt werden können.
Fig. 21 verdeutlicht beispielhaft den gesamten Montagevorgang in einer Axonometrie. Auf die nur als Pfeil
dargestellten Fußeisen (1) wird das Wandelement (2) montiert und mit den nur als Pfeil dargestellten Kopfeisen
(3) mit dem Untergrund zugfest verankert und verspannt. Die Wandteile, die Fenster oder Türen bekommen,
werden aus der Wandkonstruktion herausgetrennt (4). Das dabei anfallende Material wird für die Einsetzrahmen
(5) wiederverwendet. Das Öffnen der Wandscheibe beeinträchtigt die Tragwerkstabilität nicht, da wie vor be
sprochen die Vorspannung der Zugverankerungen sowie die als geschlossene Wandteile verbleibenden Eckele
mente der Wände die zu berücksichtigenden Belastungen aufnehmen. Nach Heraustrennen werden die bereits
mit Fenstern/Türen und der vorbesprochenen Anschlagverleistung versehenen Leibungsrahmen (5) in die Öff
nungen eingebaut.
Fig. 22 zeigt in einer Axonometrie ein Beispiel für die Kombination von geschlossenen Wandeckelementen
und geöffneten Wandelementen für ein zweigeschossiges Gebäude unter Weglassung aller zur Verdeutlichung
nicht erforderlichen Informationen.
Bei Gewährleistung einer dem Stand der Technik entsprechenden hohen Bauqualität des gesamten Wand
systems (Wärmedammverhalten, Wärmespeicherkapazität, Winddichtigkeit, bauphysikalisch ausgereifte Ge
samtkonstruktion mit unzerstörbarer Dampfdiffusionsdichtheit, Installationsebene, hoher Selbstausbaukomfort,
Lebensdauer, Gestaltungsvielfalt ect.) ist es möglich, eine Reduzierung des Aufwandes zur Realisierung einer
Baumaßnahme sowohl im vorbereitenden als auch im ausführenden Bereich zu erzielen. In der Vorbereitungs
phase wird mit vordefinierten. universell einsetzbaren Rasterbauteilen und den sie ergänzenden Ausgleichsele
menten der Ecksituationen eine Planung möglich, die für Wandöffnungen für Türen und Fenster ohne Sonder
bauteile auskommt. Da die Randbedingungen des Tragwerkes lediglich geschlossene Eckbereiche und unbe
rührte Anschlußbereiche der einzelnen Elemente vorgeben, ist jede gängige Lösung auch planerisch einfach
umzusetzen. Die Vorteile in der Ausführung liegen in der sich stets wiederholenden Gestalt des vorgefertigten
Wandelementes, das auch dann nicht in geänderter Form hergestellt werden muß, wenn später Öffnungen vorzu
sehen sind.
Claims (1)
1. Vertikal verspanntes Holzbausystem zur Herstellung und Errichtung von teilfertigen Gebäudeaußenwand
teilen, gekennzeichnet durch folgende Merkmale:
- - die Wände bestehen bei deren Herstellung aus nur zwei Typen von Elementen, aus immer gleichen, ge raden Wandelementen und aus in den Schenkellängen variablen, aber ansonsten zu den Wandelemen ten baugleiche Eckelementen.
- - die Wandelemente sind dergestalt miteinander und mit dem Untergrund durch Bauteile verbunden und verspannt, daß diese Verspannung durch Erhöhung der vertikalen Kraft die Wirkung der horizontalen Kraft auf das Tragwerk verringert.
- - die Montage von Türen und Fenstern geschieht unabhängig von den vorproduzierten Elementen durch nachträgliches Öffnen der Holzwerkstoffplatte und Einsetzen der mit einem Umfassungsrahmen und Anschlagelementen versehenen Fenster- und Türenelemente.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999134865 DE19934865C2 (de) | 1999-07-24 | 1999-07-24 | Vertikal verspanntes Holzbausystem zur Errichtung von Gebäudewänden |
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DE19934865C2 DE19934865C2 (de) | 2003-11-20 |
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DE (1) | DE19934865C2 (de) |
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