DE19933673C2 - Verfahren zum Schmelzen von Glas, Anwendung des Verfahrens und Schmelzofen hierfür - Google Patents
Verfahren zum Schmelzen von Glas, Anwendung des Verfahrens und Schmelzofen hierfürInfo
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Abstract
Beim Schmelzen von Glas in einem Schmelzofen (1) mit einem Schmelzbereich (2), einem Läuterbereich (7) und einem Entnahmebereich (17) werden der Schmelze schwer mischbare und auf den Boden (4, 4a) des Schmelzofens (1) unter Bildung von Bodenglas absinkende Komponenten zugeführt, die eine höhere Dichte als die der Durchschnittsdichte der Schmelze aufweisen. Die Schmelze wird zwischen dem Läuterbereich (7) und dem Entnahmebereich (17) nacheinander durch mindestens einen Bodendurchlaß (14) und einen Riser (16) zum Entnahmebereich (17) geführt. In der Schmelze wird durch mindestens einen Bubbler eine aufsteigende Glasströmung erzeugt. Zur Vermeidung oder Reduzierung von "Cat Scratches" auf den Endprodukten wird die Glasschmelze zwischen dem Anfang eines Sogbereichs (20) des mindestens einen Durchlasses (14) und dem Entnahmebereich (17) durch mindestens ein Bubblergas aufgerührt, derart, daß das Bodenglas vor der Entnahme mit der übrigen Schmelze vermischt wird. Für den Fall einer Anordnung mindestens eines Bubblers (23) im Riser wird als Bubblergas ausschließlich Wasserdampf verwendet.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Schmelzen von Glas nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1 und einen Schmelzofen nach dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 4.
Beim Herstellen von Hohlgläsern wurde schon seit geraumer Zeit beob
achtet, daß auf den fertigen Produkten Schlieren, sogenannte "Cat Scrat
ches", auftreten, die insbesondere zirkonoxid- und siliziumdioxidhaltig
sind. Diese Erscheinung führt zum Teil zu erheblichen Produktionsaus
fällen. Während man ursprünglich davon ausging, daß hierdurch nur das
Aussehen, nicht aber die Gebrauchseigenschaften, insbesondere die
Festigkeit, leiden, hat sich in letzter Zeit die Meinung breitgemacht, daß
auch die besagten Gebrauchseigenschaften durch die Cat Scratches
beeinträchtig werden.
Während die Literatur über Ursache und Wirkung der Cat-Scratches
Bände füllt, sind darin nur wenige Anregungen für deren Beseitigung zu
finden. Es wurde z. B. festgestellt, daß die Glasschmelze aus den Wand
flächen der Schmelzwanne Zirkonoxid herauslöst, das sich aufgrund der
höheren Dichte am Wannenboden sammelt und sich wegen der höheren
Viskosität nicht oder nur schwer mit der Glasschmelze mischt. Dieser
Effekt ist besonders stark bei neuen oder erneuerten Wannen und nimmt
zwar mit der Dauer der Wannenreise ab, kommt aber nicht vollständig
zum Erliegen
Diese vorgenannte Erscheinung wird grundsätzlich bei allen Gläsern
festgestellt, vornehmlich jedoch bei Behälterglas. Bei Baryt- und Bleiglä
sern, die in kontinuierlichen Glasschmelzöfen erschmolzen werden, welche
überwiegend mit zirkonhaltigem Feuerfest-Material zugestellt sind, kann
diese Form des Glasfehlers sogar in verstärktem Maße auftreten.
Die Fachliteratur (z. B. "ABC GLAS", Deutscher Verlag für Grundstoff
industrie, Leipzig, 1991, Stichwörter "Bodenglas" und "Drainage") spricht
von sogenannten "Bodengläsern", d. h. von Schichten geschmolzenen
Glases abweichender Zusammensetzung und unterschiedlicher Dicke am
Boden von Glaswannen. Das "Bodenglas" entsteht durch Aufnahme von
Korrosionsprodukten des Feuerfestmaterials in den Randpartien der
Wanne (s. o.). Die höhere Dichte und Zähigkeit (Aluminiumoxid- und
Zirkonoxid-Aufnahme) führen zum Ansammeln am Wannenboden und unter
ungünstigen Bedingungen zu einem ständigen Weiterwachsen. Schicht
dicken von 20 bis 30 cm können beobachtet werden. Häufig besteht
zwischen aktivem Glas und dem "Bodenglas" eine scharfe Grenze. Das
"Bodenglas" nimmt an den Glasströmungen so gut wie nicht teil. Empfoh
len werden zur Abhilfe hohe Strömungsgeschwindigkeiten in Bodennähe,
die aber schwer zu erreichen sind, und/oder ein regelmäßiges periodi
sches Ablassen über eine spezielle, elektrisch beheizte Ablaßeinrichtung
d. h. durch "Drainage" im Durchlaßbereich oder in der Arbeitswanne. Dabei
gehen aber 3 bis 6% des Gesamtdurchsatzes der Wanne verloren.
Auch das Buch von W. Trier "Glasschmelzöfen - Konstruktion und
Betriebsverhalten", Springer-Verlag, 1984, Seiten 166/167, befaßt sich mit
"Cat Scratches" und deren Reduzierung durch eine genau zu dimensio
nierende Bodendrainage vor oder im Durchlaß unter Verwendung von
elektrisch beheizten Platinrohren und Düsensteinen.
Die HVG-Mitteilung Nr. 904 der Hüttentechnischen Vereinigung der
Deutschen Glasindustrie e. V., Frankfurt am Main, August 1962, mit dem
Titel "Anwendung von Blasdüsen in Glasschmelzwannen", empfiehlt für die
Anordnung der Blasdüsen vor dem Durchlaß eine Entfernung, die 2/3 des
Abstandes zwischen der Stirnwand und dem Durchlaß entspricht, oder von
1/3 für die Anordnung der Düsen im Läuterbereich. Es hat sich jedoch
gezeigt, daß damit die Cat Scratches nicht vermieden werden können.
Die DE 43 13 217 C1 empfiehlt eine in Strömungsrichtung verlaufende
Reihenanordnung von Bubblern, die in einer besonderen zweiteiligen
Bubbling-Zone bzw. Bubbling-Kammer angeordnet sind, die dem Läuter-
bzw. Abstehteil vorausgeht. Als Bubblergase werden Stickstoff und
Sauerstoff empfohlen. Stickstoff führt jedoch zur Bildung von sogenann
ten Gispen, also wiederum von störenden Beimengungen im Glas.
Durch das Buch von Günther Nölle, "Technik der Glasherstellung",
Deutscher Verlag für Grundstoffindustrie, Stuttgart, 1997, Seiten 82 bis
107, ist es bekannt, Schlieren in der Glasschmelze durch Bubbeln in der
Schmelzwanne zu homogenisieren und bei vollelektrischen Wannen auch
Elektroden in dem Riser anzuordnen, der sich zwischen dem letzten
Bodendurchlaß und dem Entnahmebereich befindet. Durch diese Elek
troden wird zwar eine Aufwärtsströmung in dem Riser erzeugt, gleichzeitig
aber Wärme in einem Bereich zugeführt, in dem die Temperatur der
Schmelze eigentlich abgesenkt werden soll. Dies gilt auch für die Anord
nung von Elektroden gemäß der DE 25 39 355 C3.
Die HVG-Mitteilung Nr. 1671 der Hüttentechnischen Vereinigung der
Deutschen Glasindustrie e. V., Frankfurt am Main, August 1988, mit dem
Titel "Cat Scratches - derzeitiger Wissensstand", zeigt, daß sich die
Schlieren aus Zirkonoxid bis zur Entnahmeöffnung im Vorherd bzw.
Speiserkopf erstrecken, empfiehlt aber auch nur die Drainage der
Glasschmelze unmittelbar vor einem Wall, der kurz vor der Entnahme
öffnung im Speiserkopf angeordnet ist.
Die EP 0 329 930 B1 empfiehlt gleichfalls die Drainage durch Bodenaus
lauf mit der Besonderheit, die Glasschmelze durch Kühlung alternierend
einzufrieren und durch Beheizung wieder "aufzutauen", wobei die Auslauf
düse eine bewegliche Isolierung aufweist.
Eine analoge Lehre ist auch noch in dem Aufsatz von Lutz
"CONTI-DRAIN®, eine Lösung von Sorg® bei zirkonhaltigen Schlieren in
der Produktion", veröffentlicht in "Glas-Ingenieur" 1.99, Seiten 47 bis 50,
enthalten und empfiehlt auch nur, geringe Mengen von Glasschmelze aus
dem Bodenbereich des Risers abzuziehen, in der Erwartung, daß damit
das Problem zumindest weitgehend gelöst ist. Die Mengeregelung erweist
sich jedoch als schwierig und führt in jedem Falle zu erheblichen Glasver
lusten mit Energieverlusten und entsprechender Umweltbelastung.
Durch das Protokoll der projektbegleitenden Arbeitsgruppe 83: "Unter
suchung von Cat-Scratches an Hohlgläsern" vom 26.01.1999 ist es
bekannt, Bubblergase auch in den Riser einzuleiten, allerdings ohne
Erfolg. Versuche der Anmelderin haben ergeben, daß bei Verwendung
anderer Bubblergase als Wasserdampf in der Glasschmelze des Risers
sogenannte Gispen, d. h. kleinste Gasblasen, entstehen, die bis zur
Entnahme der Glasschmelze keine ausreichende Zeit mehr haben, aus der
Glasschmelze zu entweichen.
Eine der letzten Darstellungen über "Cat Scratches" findet sich in einem
Kurzreferat der "73. Glastechnischen Tagung" in Halle (Saale) vom 31. Mai
bis 2. Juni 1999; es werden aber keine Vorschläge zur Lösung des
Problems gemacht.
Die folgenden Zitate befassen sich weder mit derartigen Schlieren noch
mit ihrer Beseitigung:
Die US 5 665 137 A befaßt sich mit dem Problem, den in Glasschmelzöfen durch Zuschlagstoffe gebildeten Sekundärschaum durch die Einleitung oxidierender Gase wie Sauerstoff, Luft und Dampf durch Bubbler aufzulösen. Soweit dies in einem Grundriss dargestellt ist, befinden sich am Ende des zweiten Schmelzbereichs vier Bubbler in einer Reihe, die vor einem Durchlass und einem Riser angeordnet ist, der zu Vorherden führt.
Die US 5 665 137 A befaßt sich mit dem Problem, den in Glasschmelzöfen durch Zuschlagstoffe gebildeten Sekundärschaum durch die Einleitung oxidierender Gase wie Sauerstoff, Luft und Dampf durch Bubbler aufzulösen. Soweit dies in einem Grundriss dargestellt ist, befinden sich am Ende des zweiten Schmelzbereichs vier Bubbler in einer Reihe, die vor einem Durchlass und einem Riser angeordnet ist, der zu Vorherden führt.
Über den Abstand dieser Reihe zu dem Durchlass ist nichts ausgesagt,
insbesondere ist auch weder vor dem Durchlass selbst noch im Durchlass
oder im Riser ein Bubbler angeordnet. Es ist auch nicht offenbart, daß
durch die Bubbler sogenanntes Bodenglas aufgerührt werden könnte, das
schwere Komponenten enthält, die zu Schlieren ("Cat Scratches") auf Hohl
glas führen. Der Fachmann hat also nur die Beseitigung des Sekundär
schaums auf der Glasoberfläche im Auge. Dagegen spricht auch nicht die
Feststellung, das die Bubbler eine Homogenisierung von Beschickungs
gut ("batches") und Schmelze herbeiführen.
Durch die US 5 078 777 A ist es bekannt, zwischen dem Schmelzteil und
dem Läuterteil eines Glasschmelzofens einen Bodendurchlass anzuord
nen, um das Umschalten von einer Glasart (farblos) auf eine andere
Glasart (farbig) zu erleichtern. Dem Läuterteil folgt jedoch weder ein
Bodendurchlass noch ein Riser. Soweit bei einigen Ausführungsbeispielen
Bubbler vorgesehen sind, befinden sich diese im Einströmbereich ("spring
zone") des Läuterteils, und zwar noch vor einem Wehr, das den Läuterteil
unterteilt. Sinn und Zweck dieser Anordnung beruhen auf der Beobach
tung, daß die großen Gasblasen der Bubbler die kleinen mit der Schmelze
zugeführten Gasblasen aufgrund des mit der dritten Potenz des Blasen
durchmessers wachsenden Auftriebskraft und des nur mit der zweiten
Potenz des Blasendurchmessers wachsenden Widerstandes der Glas
schmelze nach oben treiben. Es ist auch nicht offenbart, daß durch die
Bubbler sogenanntes Bodenglas aufgerührt werden könnte, das schwere
Komponenten enthält, die zu Schlieren ("Cat Scratches") führen. Die Auflö
sung von Schlieren, die auf dem langen Wege stromabwärts der Bubbler
gebildet werden, ist auch nicht möglich.
Durch die US 2 331 052 A ist es gleichfalls bekannt, zwischen dem
Schmelzteil und dem Läuterteil eines Glasschmelzofens einen Boden
durchlass anzuordnen. Dem Läuterteil folgt jedoch weder ein Boden
durchlass noch ein Riser. Es ist auch hier nicht offenbart, daß durch die
Bubbler sogenanntes Bodenglas aufgerührt werden könnte, das schwere
Komponenten enthält, die zu Schlieren ("Cat Scratches") führen. Die Schrift
befaßt sich vielmehr mit der Beschaffenheit und dem Einfluß von Bubbler-
Gasen, zu denen auch Sauerstoff, Luft und Wasserdampf gehören, und
kommt zu dem Ergebnis, daß es zweckmäßig ist, nacheinander Wasser
dampf und Sauerstoff durch das Glas aufsteigen zu lassen.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren
und eine Vorrichtung anzugeben, mit denen die Bildung von Cat Scratches
und anderen Fehlern an den Endprodukten zuverlässig beseitigt oder
zumindest deutlich verringert werden kann.
Die Lösung der gestellten Aufgabe erfolgt bei dem eingangs angegebenen
Verfahren erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichen des
Patentanspruchs 1 und bei dem eingangs angegebenen Schmelzofen
erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichen des Patentan
spruchs 4. Eine Anwendung des Verfahrens ist in Anspruch 3 angegeben.
Der Boden des Risers bildet gewissermaßen eine Sammelstelle für das
schwere Bodenglas, das mithin durch das Bubblergas aufgerührt und mit
dem übrigen Glas vermischt wird. Hierdurch wird die gestellte Aufgabe in
vollem Umfange gelöst, d. h., die auf dem Boden des Risers liegenden
und ankommenden Schlieren und Schichten von Zirkonoxid und Boden
gläsern anderer Zusammensetzung werden aufwärts gefördert und mit der
übrigen Schmelze vermischt, und die Bildung von Cat Scratches und
anderen Fehlern auf den Endprodukten wird zuverlässig beseitigt oder
zumindest deutlich verringert. Zusätzlich wird auch noch erreicht, daß etwa
aus den Speisern in den "Riser" zurückfließendes Bodenglas in den Misch
prozeß einbezogen wird. Durch die Verwendung von Wasserdampf, der in
geschmolzenem Glas löslich ist, wird die Bildung von Gispen im Riser
verhindert.
Es geht also im Ergebnis darum, den Einsatz des mindestens einen an
sich bekannten Bubblers gegenüber dem Stande der Technik in Richtung
auf den Entnahmebereich zu verlagern.
Es ist dabei besonders vorteilhaft, wenn die Glasschmelze über eine
Gefällestrecke in den Riser eingeleitet wird, wobei der Boden des Risers
den tiefsten Punkt in der Bodenkonstruktion der Wanne darstellt.
Besonders vorteilhaft ist die Anwendung des Verfahrens bei Schmelzöfen,
deren innere Oberfläche vollständig aus zirkonhaltigen Steinen besteht
oder nur teilweise zirkonhaltige Steine enthält, deren Zirkonverbindungen
beim Betrieb der Schmelzöfen aus der Oberfläche herausgelöst werden.
Es ist dabei im Zuge weiterer Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Schmelzofens besonders vorteilhaft, wenn - entweder einzeln oder in
Kombination -:
- - der mindestens eine Bubbler am unteren Ende des Risers angeordnet ist, und/oder, wenn
- - der Bodendurchlaß in Richtung auf den Riser eine Gefällestrecke aufweist.
Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes und seine Varia
tionsmöglichkeiten werden nachfolgend anhand der einzigen Figur näher
erläutert, die einen Vertikalschnitt durch das Ende des Schmelzofens und
seinen Entnahmebereich zeigt.
In der Figur ist ein Schmelzofen 1 für Gläser dargestellt, dessen Schmelz
bereich 2 links außerhalb der Zeichnung liegt und der dem Stande der
Technik entspricht. Eine Schmelzwanne 3 besitzt einen Wannenboden 4
und einen Oberofen 5 mit einer Ofendecke 6 sowie einen Läuterbereich 7,
der bis zu einer Endwand 8 reicht. Für die Beheizung des Läuterbereichs 7
können Brenner 10 vorgesehen sein.
Gestrichelt und als Alternative dargestellt sind ein höher liegender Wan
nenboden 4a und eine stufenförmig abgesetzte und davon aufragende
Läuterbank 11. Durch eine schräge Flanke 11a der Läuterbank 11 ist
innerhalb des Läuterbereichs 7 ein "Deep-Refiner®" 12 abgegrenzt.
Unterhalb der Endwand 8 befindet sich ein Durchlass 14. Jenseits der
Endwand 8 und des Durchlasses 14 befindet sich ein an sich bekannter
Riser 16, dessen oberes Ende in einen Entnahmebereich 17 übergeht, der
im vorliegenden Fall ein Vorherd oder Speiser ist, von dem nur der Anfang
gezeichnet ist. An den Entnahmebereich 17 kann sich jedoch auch eine
Arbeitswanne anschließen. An den Wannenboden 4 schließt sich in Rich
tung auf den tiefer liegenden Boden 18 des Risers 16 eine Gefällestrecke
19 an.
In Strömungsverengungen, insbesondere im Durchlass und im Riser
konzentriert sich natürlich der relative Anteil des sogenannten Bodengla
ses im Verhältnis zur übrigen, durch die gleiche Strömungsverengung
fließenden Glasschmelze. Diesen Effekt macht sich nun die Erfindung
zunutze:
Im Boden 18 des Risers 16 ist nun mindestens ein Bubbler 23 angeord net, dem über ein Regelventil 24 Wasser oder Wasserdampf zugeführt wird. Durch diesen Bubbler 23 (die aufsteigenden Gasblasen sind durch Kreise angedeutet) wird nun das Bodenglas sehr wirksam aufgerührt und mit dem übrigen Glas vermischt, so daß die gefürchtete Schlierenbildung (Cat Scratches) am Endprodukt unterbleibt, zumindest aber stark verrin gert wird. Auch unterbleibt dadurch die bekannte Ansammlung von Boden gas in der Wanne, im Durchlaß und/oder im Riser, ohne daß das Boden glas (zusammen mit anderem Glas) durch Drainage abgeführt werden müßte. Im Grenzfall ist nur ein Bubbler erforderlich. Es kann jedoch, insbesondere bei größeren Wannen vorteilhaft sein, mehrere Bubbler einzusetzen.
Im Boden 18 des Risers 16 ist nun mindestens ein Bubbler 23 angeord net, dem über ein Regelventil 24 Wasser oder Wasserdampf zugeführt wird. Durch diesen Bubbler 23 (die aufsteigenden Gasblasen sind durch Kreise angedeutet) wird nun das Bodenglas sehr wirksam aufgerührt und mit dem übrigen Glas vermischt, so daß die gefürchtete Schlierenbildung (Cat Scratches) am Endprodukt unterbleibt, zumindest aber stark verrin gert wird. Auch unterbleibt dadurch die bekannte Ansammlung von Boden gas in der Wanne, im Durchlaß und/oder im Riser, ohne daß das Boden glas (zusammen mit anderem Glas) durch Drainage abgeführt werden müßte. Im Grenzfall ist nur ein Bubbler erforderlich. Es kann jedoch, insbesondere bei größeren Wannen vorteilhaft sein, mehrere Bubbler einzusetzen.
Von Vorteil ist hierbei auch die Anordnung der Gefällestrecke 19 vor und
in dem Durchlaß 14, wodurch sich das Bodenglas, am Boden 18 des
Risers 16 ansammelt und dort besonders intensiv aufgerührt wird. Die
dargestellte Gefällestrecke 19 verhindert auch, daß etwa aus dem
Entnahmebereich 17 zurückströmendes Bodenglas wieder in die Wanne
gelangt.
1
Schmelzofen
2
Schmelzbereich
3
Schmelzwanne
4
Wannenboden
4
a Wannenboden
5
Oberofen
6
Ofendecke
7
Läuterbereich
8
Endwand
10
Brenner
11
Läuterbank
11
a Flanke
12
Deep-Refiner®
14
Durchlaß
16
Riser
17
Entnahmebereich
18
Boden
19
Gefällestrecke
23
Bubbler
24
Regelventil
Claims (6)
1. Verfahren zum Schmelzen von Glas in einem Schmelzofen (1) mit
einem Schmelzbereich (2), einem Läuterbereich (7) und einem
Entnahmebereich (17), wobei der Schmelze schwer mischbare und
auf den Boden (4, 4a) des Schmelzofens (1) unter Bildung von
Bodenglas absinkende Komponenten mit einer höheren Dichte als
die der Durchschnittsdichte der Schmelze zugeführt werden, wobei
die Schmelze zwischen dem Läuterbereich (7) und dem Entnahme
bereich (17) nacheinander durch einen Bodendurchlaß (14) und einen
Riser (16) zum Entnahmebereich (17) geführt wird und wobei in der
Schmelze durch mindestens einen Bubbler eine aufsteigende Glas
strömung erzeugt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Glas
schmelze im Riser (16) durch den mindestens einen Bubbler (23)
Wasserdampf zugeführt wird, derart, daß das Bodenglas mit der
übrigen Schmelze vermischt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Glas
schmelze über eine Gefällestrecke (19) in den Riser (16) eingeleitet
wird.
3. Anwendung des Verfahrens nach Anspruch 1 bei einem Schmelzofen,
dessen innere Oberfläche mindestens stellenweise Zirkonoxid
enthält, das beim Betrieb des Schmelzofens aus dieser Oberfläche
herausgelöst wird.
4. Schmelzofen zum Schmelzen von Glas mit einem Schmelzbereich (2),
einem Läuterbereich (7) und einem Entnahmebereich (17), wobei
zwischen dem Läuterbereich (7) und dem Entnahmebereich (17)
nacheinander ein Bodendurchlaß (14) und ein Riser (16) angeordnet
sind und wobei mindestens ein Bubbler (23) zur Erzeugung einer
aufsteigenden Glasströmung vorgesehen ist, dadurch gekennzeich
net, daß der mindestens eine Bubbler (23) im Riser (16) angeordnet
und an eine Quelle für Wasser oder Wasserdampf angeschlossen
ist.
5. Schmelzofen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
mindestens eine Bubbler (23) im Boden (18) des Risers (16) ange
ordnet ist.
6. Schmelzofen nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Bodendurchlaß (14) in Richtung auf den Riser (16) eine Gefälle
strecke (19) aufweist.
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DE (1) | DE19933673C2 (de) |
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