DE19931214A1 - Klebfolie und ihre Verwendung - Google Patents
Klebfolie und ihre VerwendungInfo
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Abstract
Klebfolie für konstruktive Verklebungen mit DOLLAR A c) einem Träger aus einem Vlies und DOLLAR A d) einer beidseitig darauf sich befindenden und das Vlies durchtränkenden Klebepaste aus einem Gemisch von Styrolblockcopolymeren, Epoxid, Härter und Beschleuniger.
Description
Die Erfindung betrifft eine Klebfolie für Verklebungen mit hohen Bindefestigkeiten, sog.
konstruktive Verklebungen bzw. für "structural bonding", und ihre entsprechende
Verwendung.
Derartige Klebfolien sind bekannt und auch im Handel erhältlich, zeigen jedoch bei der
Anwendung in der Praxis erhebliche Nachteile, insbesondere wenn es sich um
Kurvenverklebungen handelt, z. B. an Teilen von Kraftfahrzeugen, etwa im Türbereich.
Die wenig flexiblen bekannten Klebfolien sind für solche Anwendungen nur bedingt
geeignet, aufgrund ihrer Kleber als auch aufgrund der Träger aus Papier oder ähnlichem
Material.
Somit war es Aufgabe der Erfindung, hier Abhilfe zu schaffen, also ein Produkt zur
Verfügung zu stellen, das für konstruktive Verbindungen insbesondere bei
Kurvenverklebungen geeignet ist, gleichwohl aber die Vorteile und hohen erzielten
Bindefestigkeiten der bisherigen Klebfolien aufweist.
Gelöst wird dies durch eine Klebfolie, wie sie im einzelnen in den Ansprüchen näher
gekennzeichnet ist.
Geeignete Vliese als Träger sind insbesondere solche, die dehnbar sind, vorzugsweise
solche mit einer Längsdehnung von 5-50%, insbesondere 10-30%. Bevorzugt ist
dabei das Vlies als Träger in der Klebfolie so ausgerichtet, daß die Dehnung in
Längsrichtung der Klebfolie geringer ist als die Dehnung in Querrichtung, insbesondere
gilt dies bei zur Rolle aufgewickelten Klebfolien, die in schmalen Streifen geschnitten
werden.
Die eingesetzte Klebepaste ist eine solche auf Basis von Styrolblockcopolymeren,
sogenannte SBS Harzen, und Epoxiden, insbesondere flüssigen Epoxiden.
Geeignete Styrolblockcopolymere enthalten Polymerblöcke aus Polystyrol und
Polyisopren und/oder Polybutadien und/oder deren Hydrierungsprodukte Ethylen/Butylen
bzw. Ethylen/Propylen. Erfindungsgemäß eingesetzt werden können lineare Zwei-, Drei-
oder Multiblockcopolymere, radiale oder sternförmige Blockcopolymere sowie Gemische
derselben, insbesondere auch Systeme, welche Elastomerblöcke unterschiedlichen Typs
innerhalb eines Makromoleküls enthalten (z. B. Kraton Tacky G; Firma Shell).
Erfindungsgemäße Styrolblockcopolymere können in geringem Umfang weiter
Comonomere, z. B. Maleinsäureanhydrid, enthalten. Besonders geeignet sind jedoch
SBS-Harze, die unter der Bezeichnung Cariflex im Handel sind (Shell).
Die Klebepaste kann auch weitere übliche Zusatz- und/oder Füllstoff bzw. Additive
enthalten, insbesondere Siliziumdioxid, wie es als Aerosil im Handel erhältlich ist
(Degussa).
Zur Herstellung einer erfindungsgemäßen Klebfolie wird zunächst die Klebepaste
bereitgestellt und diese dann vorteilhaft auf das Vlies extrudiert bzw. über beheizte
Walzen mit dem Vlies zusammengeführt. Für die Klebepaste wird insbesondere zunächst
das SBS-Harz mit dem Epoxid und ggf. weiteren Hilfsstoffen, insbesondere
Siliziumdioxid, gemischt, vorzugsweise im Kneter bei über 100°C homogen geknetet.
Nach Abkühlen auf bevorzugt unter 80° wird dann Härter und Beschleuniger
eingearbeitet. Die Masse ist damit fertig für eine Extrusion, insbesondere mittels
Breitschlitzdüse bzw. zur Beschichtung über Heizwalzen. Vorteilhaft kann man diese
Masse auch mit Hilfe von Pumpen usw. (Roboter) bei leicht erhöhter Temperatur (50-70°C)
verarbeiten.
Besonders geeignet ist als Träger ein dehnbares Spinnvlies, bestehend aus Polyester
und Viskosefasern. Gewicht (g/m2) möglichst von 15 bis 60, insbesondere von 20 bis
50 g/m2, getränkt mit einer zähen hochviskosen Klebepaste (100 bis 300 g/m2),
besonders 150 bis 250 g/m2.
Im folgenden soll die Erfindung beispielhaft beschrieben werden, ohne sie aber damit
unnötig einschränken zu wollen.
In einem Kneter werden folgende Komponenten eingesetzt:
- 1. Cariflex TR 1101-30,30 kg - Shell (SBS)
- 2. Rutapox 0164-60.70 kg - Rütgerswerke (Epoxid)
- 3. Aerosil 200-2,50 kg - Degussa (Siliziumdioxid)
1, 2 und 3 werden bei 180°C im Kneter homogen geknetet (stippenfrei), dann wird auf
70°C gekühlt und der Härter und Beschleuniger eingearbeitet, und zwar
- 1. Dyhard 100 S - 5,00 Kg - SKW-Trostberg (Dicyandiamid)
- 2. HRT-Dinron - 1,50 kg - DuPont (3-(3,4-dichlorophenyl)-1,1-dimethylurea) 100,00 kg
Als Vlies wird ein solches aus 39% Polyester-Fasern, 16% Polyamid-Fasern und 45%
hydrophoben Styrol-Acryl-Bindemittel eingesetzt, Flächengewicht 45 g/m2, Dicke 0,32 mm,
Höchstzugkraft Dehnung - längs 10-30%, Höchstzugkraft Dehnung - quer
100-160%.
Auf dieses Vlies (beidseitig siliconisierte 100 µm dicke LDPE-Trennfolie) wird die obige
zähhochviskose Paste bei 70°C mittels Breitschlitzdüse extrudiert, mit Trennpapier
eingedeckt, durch Quetschwalzen geführt, das TP wird dekaschiert, und fertig ist das
Produkt.
Alternativ führt man die im Beispiel 1 eingesetzte Trennfolie, Vlies, Masse und
Trennpapier durch zwei beheizte (70°C) Walzen, dekaschiert das Trennpapier und
wickelt das fertige Produkt auf.
Probeverklebungen Al/Al (geschliffen) bei 180°C/1 h unter leichtem Andruck in einer
beheizten Presse ergaben Bindefestigkeiten von 12 N/mm2 und liegen somit im Bereich
der konstruktiven Klebstoffe.
Die Bestimmung der Schälfestigkeit (1 h/180°C, Al 0,2 mm/Al 0,2 mm geschliffen) ergab
ebenfalls einen guten Wert: 3 N/mm.
Je nach Stärke des Vlieses können mit dieser Darreichungsform (Vlies und Masse) auch
Toleranzen überbrückt werden. Und eine schwachklebrige Einstellung des Produktes (bei
Raumtemperatur) erleichtert eine Applikation sozusagen als Fixierhilfe.
Die Klebfolie (gehärtet 1 h/180°C) ist unlöslich in einem Benzin/Aceton 1 : 1-Gemisch
(guter Löser für SBS).
Claims (11)
1. Klebfolie für konstruktive Verklebungen mit
- a) einem Träger aus einem Vlies und
- b) einer beidseitig darauf sich befindenden und das Vlies durchtränkenden Klebepaste aus einem Gemisch von Styrolblockcopolymeren, Epoxid, Härter und Beschleuniger.
2. Klebfolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies dehnbar ist,
insbesondere eine Längsdehnung von 5-50% und eine Querdehnung von
50-250% aufweist.
3. Klebfolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies ein Gewicht von
15-60 g/m2, insbesondere 20-50 g/m2 auf dem Vlies befindet.
4. Klebfolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Vlies ein Spinnvlies ist,
insbesondere aus Polyester und/oder Viskosefasern.
5. Klebfolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebepaste sich in einer
Menge von 100-300 g/m2 auf dem Vlies befindet.
6. Klebfolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebepaste aus 20-40 Gew.-%,
insbesondere 25-35 Gew.-% Styrolblockcopolymeren, 50-70% Gew.-%,
insbesondere 55-65 Gew.-% Epoxid, 3-8 Gew.-%, insbesondere 4-6 Gew.-% Härter
und 1-2 Gew.-% Beschleuniger besteht.
7. Klebfolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Epoxid flüssig ist.
8. Klebfolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebepaste zäh und
hochviskos ist.
9. Klebfolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klebepaste Füllstoffe
und/oder Additive enthält, insbesondere 1-5 Gew.-% fein gemahlenes Siliziumdioxid.
10. Klebfolie nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie einseitig mit einer
Trennfolie oder Trennpapier eingedeckt und zur Rolle gewickelt ist.
11. Verwendung einer Klebfolie nach einem der Ansprüche 1-10 für konstruktive
Verklebungen, nämlich solche mit hohen Bindefestigkeiten, insbesondere solchen
von über 10 N/mm2.
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