DE19930958C1 - Sicherheitsgurtaufroller für ein Fahrzeug - Google Patents
Sicherheitsgurtaufroller für ein FahrzeugInfo
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Abstract
Ein Sicherheitsgurtaufroller für ein Fahrzeug mit einer drehbar gelagerten Gurtspule, auf welcher ein Sicherheitsgurt auf- und abwickelbar ist, einer vorgespannten Triebfeder 1, die an der Gurtspule zur Erzeugung einer am Sicherheitsgurt 5 wirkenden Zugkraft angreift, welche beim Auf- und Abwickeln einer von der Gurtbandauszugslänge abhängigen Kennlinie folgt, und einem elektromotorischen Antrieb 6, mit welchem die von der Triebfeder 1 erzeugte Zugkraft einstellbar ist, wobei die Vorspannung der Triebfeder 1 durch den Antrieb 6 in der Weise eingestellt ist, daß die Zugkraft bei jeder Temperatur einer der Zimmertemperatur (etwa 20 DEG C) entsprechenden Kennlinie folgt.
Description
Die Erfindung betrifft einen Sicherheitsgurtaufroller nach
dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.
Ein derartiger Sicherheitsgurtaufroller ist aus der EP 0 893 313 A2
bekannt. Der bekannte Sicherheitsgurtaufroller besitzt
eine an einem Gurtaufrollerrahmen drehbar gelagerte Gurtspu
le, auf welche ein Sicherheitsgurt auf- und abwickelbar ist.
Eine vorgespannte Triebfeder greift an der Gurtspule zur
Erzeugung einer am Sicherheitsgurt wirkenden Zugkraft an.
Beim Auf- und Abwickeln des Gurtbandes folgt die am Sicher
heitsgurt wirkende Zugkraft einer von der Gurtbandauszugslän
ge abhängigen Kennlinie. Ferner ist ein elektromotorischer
Antrieb vorgesehen, mit welchem die von der Triebfeder er
zeugte Zugkraft eingestellt werden kann.
Aufgabe der Erfindung ist es die Funktionalität der Triebfe
der, insbesondere im Hinblick auf verbesserten Tragekomfort
des angelegten Sicherheitsgurtes, weiterzubilden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch das Kennzeichen des
Patentanspruches 1 gelöst. Die Unteransprüche beinhalten
vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung.
Bei der Erfindung ist die Wirkungsweise der Triebfeder dahin
gehend verbessert, daß die Zugkraft, welche von ihr am Gurt
band erzeugt wird, bei jeder Temperatur einer der Zimmertem
pertur (etwa 20°C) entsprechenden Kennlinie folgt. Messungen
haben ergeben, daß bei unterschiedlichen Temperaturen bei
spielsweise in einem Temperaturbereich von -40°C bis +80°C in
Abhängigkeit von der Auszugslänge des Gurtbandes beim Auf-
und Abwickeln die am Gurtband wirkende Zugkraft unterschied
lichen Kennlinien in Hysterese-Form folgt. Bei von der Zim
mertemperatur abweichenden Temperaturen wird bei bekannten
Sicherheitsgurtaufrollern der Tragekomfort des angelegten
Sicherheitsgurts erheblich beeinträchtigt. Die Erfindung
schaft hier dadurch Abhilfe, daß durch den an der Triebfeder
angreifenden Antrieb, insbesondere elektromotorischen An
trieb, die Federkraft so eingestellt wird, daß die am Gurt
band wirkende Zugkraft bei jeder von der Zimmertemperatur
abweichenden Temperatur einer der Zimmertemperatur entspre
chenden Kennlinie folgt.
Hierzu kann eine Temperaturmeßeinrichtung vorgesehen sein,
welche die Umgebungstemperatur im Bereich des Gurtaufrollers
mißt. In Abhängigkeit von der gemessenen Temperatur wird die
Kraft der Triebfeder durch den Antrieb eingestellt.
Dies kann in der Weise erfolgen, daß bei unterhalb der Zim
mertemperatur liegender Umgebungstemperatur durch den Antrieb
die Vorspannung der Triebfeder verringert und bei oberhalb
der Zimmertemperatur liegenden Umgebungstemperaturen die
Vorspannung der Triebfeder durch den Antrieb erhöht wird.
Hierzu kann der Einhängepunkt, an welchem sich die Triebfeder
außen abstützt um das Federherz in entsprechendem Drehsinn
gedreht werden.
Eine weitere Ausführungsform kann darin bestehen, daß die der
Zimmertemperatur entsprechende Kennlinie in einem elektroni
schen Speicher gespeichert wird und in Abhängigkeit von den
durch die gespeicherte Kennlinie vorgegebenen Sollwerten für
die am Gurtband wirkende Zugkraft die jeweilige Kraft bzw.
Vorspannung der Triebfeder eingestellt wird. Hierzu kann im
Kraftfluß zwischen der Triebfeder und dem Sicherheitsgurt
oder auch an der Stelle, an welcher die Vorspannung der
Triebfeder abgestützt ist, eine Kraftmeßeinrichtung vorgese
hen sein, die für die Einstellung der Kraft der Triebfeder
die Meßgröße im Regelkreis liefert.
Anhand der Figuren wird an einem Ausführungsbeispiel die
Erfindung noch näher erläutert. Es zeigt:
Fig. 1 schematisch einen Gurtaufroller mit einer Steuer
einrichtung für die Federkrafteinstellung in Block
schaltbilddarstellung; und
Fig. 2 schematisch Kennlinien der am Gurtband wirkenden
Zugkraft bei verschiedenen Temperaturen.
In der Fig. 1 ist schematisch ein Gurtaufroller dargestellt.
Hierbei sind nur die Bauteile des Sicherheitsgurtaufrollers
gezeigt, welche zum Verständnis der Erfindung erforderlich
sind. Der dargestellte Sicherheitsgurt besitzt einen Aufrol
lerrahmen 4, an welchem eine nicht näher dargestellte Gurt
spule in bekannter Weise drehbar gelagert ist. Auf der Gurt
spule ist ein Gurtband 5 eines Sicherheitsgurtes auf- und
abwickelbar. Eine Triebfeder 1 ist mit ihrem inneren Ende mit
einem Federherz 3 verbunden, das kraftschlüssig, insbesondere
starr im normalen Auf- und Abwickelbetrieb mit der Gurtspule
verbunden ist und die von der Triebfeder 1 erzeugte Zugkraft
F auf das Gurtband 5 überträgt. An ihrem äußeren Ende ist die
Triebfeder 1 in einem Einhängepunkt 2 mit einem Ring 10
verbunden. Der Ring 10 ist gegenüber dem Aufrollerrahmen 4
drehbar gelagert. In bevorzugter Weise verlaufen die Achse
des Ringes 10 und die Gurtspulenachse koaxial. Mit dem Ring
10 steht ein Antrieb, insbesondere elektromotorischer Antrieb
6 in Antriebsverbindung. Die Antriebsverbindung zwischen dem
Ring 10 kann in der Weise hergestellt werden, wie es aus der
EP 0 893 313 A2 oder aus der DE 27 42 676 A1 oder der
DE 41 12 620 A1 bekannt ist. Ferner kann der Ring 10 auch vom Rotor
eines Flachmotors gebildet werden.
Ein derartiger Flachmotor ist auch
aus der DE 43 02 042 A1 bekannt. In bevorzugter Weise ist der
elektromotorische Antrieb 6 als kollektorloser Gleichstrommo
tor ausgebildet, dessen am Rotor vorgesehene Pole als Perma
nentmagnete ausgebildet sind. Durch diese bevorzugte Ausfüh
rungsform wird bei ausgeschaltetem Motor eine für die Abstüt
zung der Triebfeder 1 ausreichende Haltekraft zwischen den
Polen des Rotors und den Polen des Stators während des norma
len Auf- und Abwickelbetriebes erreicht.
Der Betrieb des Antriebs 6 wird von einer Steuereinrichtung 8
gesteuert. Mit der Steuereinrichtung 8 ist eine Temperatur
meßeinrichtung 7 in Form eines Temperaturfühlers oder
-sensors oder der gleichen verbunden. Die Temperaturmeßein
richtung 7 gibt ein der Umgebungstempertur proportionales
elektrisches Signal an die Steuereinrichtung 8 ab. Die Umge
bungstemperatur entspricht der Temperatur, welche am Einbau
ort des Sicherheitsgurtaufrollers im Fahrzeug, insbesondere
Kraftfahrzeug herrscht. Die Temperaturmeßeinrichtung 7 kann
am Gurtaufrollerrahmen 4 oder einem nicht näher dargestellten
Gehäuse des Gurtaufrollers oder in unmittelbarer Nachbar
schaft des Gurtaufrollers vorgesehen sein.
Mit der Steuereinrichtung 8, welche insbesondere als elektro
nische Steuereinrichtung ausgebildet ist, kann ein ebenfalls
elektronischer Sollwertspeicher 9 verbunden sein. Im Soll
wertspeicher 9 ist zumindest die Kennlinie der am Sicher
heitsgurt wirkenden Zugkraft gespeichert, welcher beim Auf-
und Abwickeln die Zugkraft bei Zimmertemperatur in Abhängig
keit von der Auszugslänge folgt. In der Fig. 2 ist diese
Kennlinie, welche Hysterese Form aufweist in ausgezogener
Linie dargestellt. Als Zimmertemperatur wird etwa 20°C ange
nommen.
Bei niedrigeren Temperaturen, beispielsweise bei -40°C hat
die Kennlinie der am Sicherheitsgurt wirkenden Zugkraft etwa
den punktiert eingezeichneten Verlauf. Bei höheren Temperatu
ren, beispielsweise bei +85°C hat die Kennlinie einen in der
Fig. 2 dargestellten strichlierten Verlauf. Die Speicherein
richtung 9 kann auch in der Weise ausgebildet sein, daß in
ihr mehrere Kennlinien eines Temperaturbereichs, beispiels
weise des von -40°C bis +80°C sich erstreckenden Temperatur
bereichs gespeichert sind. In diesem Fall kann dann in der
elektronisch ausgebildeten Steuereinrichtung 8 die Stellgröße
errechnet werden, mit welcher der Antrieb 6 gesteuert wird um
die Vorspannung der Triebfeder 1 auf einen solchen Wert zu
bringen, daß die bei der Zimmertemperatur (etwa 20°C) vorhan
dene Kennlinie für die am Gurtband 5 wirkende Zugkraft F
vorgesehen wird.
Bei einer weiteren Ausführungsform kann ein Regelkreis vorge
sehen sein, welcher als Meßgröße die aus der Vorspannung der
Triebfeder resultierende und auf das Gurtband 5 einwirkende
Federkraft mißt. Hierzu kann im Kraftfluß zwischen der Trieb
feder 1 und dem Gurtband 5 ein Kraftmeßgeber beispielsweise
in Form eines Dehnungsmeßstreifends vorgesehen sein. In
bevorzugter Weise kann der Kraftmeßgeber an der inneren
Einhängestelle der Triebfeder, an welcher diese mit dem
Federherz 3 verbunden ist, oder am äußeren Einhängepunkt 2
der Triebfeder vorgesehen sein. Es ist jedoch auch möglich
die Kraftmessung mittels eines Kraftmeßgebers 11 zwischen dem
äußeren Einhängepunkt 2 der Triebfeder und den Polen des
Sators und Rotors vorzusehen, welche die Haltekraft zur
Abstützung der Triebfeder 1 beim normalen Auf- und Abwickel
betrieb liefern. Gegebenenfalls kann diese Haltekraft als
Meßgröße erfaßt werden. Ein der gemessenen Kraft proportiona
les Signal wird, wie es strichpunktiert in der Fig. 1 ge
zeigt ist, der Steuereinrichtung 8 eingegeben, welche in
Zusammenwirkung mit dem Sollwertspeicher 9, in welchem die
der Zimmertemperatur entsprechende Kennlinie gespeichert ist,
als Regler wirkt und ein elektrisches Signal als Stellgröße
für den Antrieb 6 (Stellglied) liefert. Durch den Antrieb 6
wird dann der Ring 10 entsprechend gedreht, so daß die Vor
spannung der Feder 1 so eingestellt wird, daß sie die jewei
lige durch die Kennlinie vorgegebene Zugkraft am Gurtband 5
liefert. Bei unterhalb der Zimmertemperatur liegenden Umge
bungstemperaturen wird der Ring 10 so angetrieben, daß die
äußere Einhängestelle 2 der Triebfeder 1 zur Verringerung der
Vorspannung bewegt wird. Bei der Anordnung der Fig. 1 ist
dies eine Drehung entgegen dem Uhrzeigersinn. Bei oberhalb
der Zimmertemperatur liegenden Umgebungstemperaturen wird der
Ring 10 vom Antrieb 6 so verstellt, daß die Vorspannung der
Triebfeder 1 erhöht wird. Hierzu wird der äußere Einhänge
punkt 2 der Triebfeder im Uhrzeigersinn verstellt. Diese
Verstellung kann auch in direkter Steuerung in Abhängigkeit
von den mittels der Temperaturmeßeinrichtung 7 gemessenen
Temperaturen erfolgen.
1 Triebfeder
2 äußerer Einhängepunkt
3 Federherz
4 Aufrollerrahmen
5 Gurtband
6 Antrieb
7 Temperaturmeßeinrichtung
8 Steuereinrichtung
9 Sollwertspeicher
10 Ring
11 Kraftmeßeinrichtung
2 äußerer Einhängepunkt
3 Federherz
4 Aufrollerrahmen
5 Gurtband
6 Antrieb
7 Temperaturmeßeinrichtung
8 Steuereinrichtung
9 Sollwertspeicher
10 Ring
11 Kraftmeßeinrichtung
Claims (5)
1. Sicherheitsgurtaufroller für ein Fahrzeug mit einer
drehbar gelagerten Gurtspule, auf welcher ein Sicher
heitsgurt auf- und abwickelbar ist, einer vorgespannten
Triebfeder, die an der Gurtspule zur Erzeugung einer am
Sicherheitsgurt wirkenden Zugkraft angreift, welche beim
Auf- und Abwickeln einer von der Gurtbandauszugslänge ab
hängigen Kennlinie folgt, und einem elektromotorischen
Antrieb, mit welchem die von der Triebfeder erzeugte Zug
kraft einstellbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorspannung der Triebfeder (1) durch den Antrieb (6) in
der Weise einstellbar ist, daß die Einstellung der Zug
kraft bei jeder von der Zimmertemperatur (etwa 20°C) ab
weichenden Temperatur entsprechend einer Kennlinie bei
Zimmertemperatur folgt.
2. Sicherheitsgurtaufroller nach Anspruch 1, dadurch gekenn
zeichnet, daß eine Temperaturmeßeinrichtung (7) im Be
reich des Gurtaufrollers vorgesehen ist, welche die je
weilige Umgebungstempertur am Einbauort des Gurtaufrol
lers mißt und daß in Abhängigkeit von der gemessenen Tem
peratur die Kraft der Triebfeder (1) durch den Antrieb
(6) eingestellt ist.
3. Sicherheitsgurtaufroller nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die der Zimmertemperatur entsprechen
de Kennlinie in einem elektronischen Speicher (9) gespei
chert ist und die jeweilige Kraft der Triebfeder (1) in
Abhängigkeit von den durch die gespeicherte Kennlinie
vorgegebenen Sollwerten eingestellt ist.
4. Sicherheitsgurtaufroller nach Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß in den Kraftfluß zwischen der äußeren Ab
stützung der Triebfeder (1) und dem Sicherheitsgurt eine
Kraftmeßeinrichtung (11) vorgesehen ist, die für die Ein
stellung der Kraft der Triebfeder die Meßgröße liefert.
5. Sicherheitsgurtaufroller nach einem der Ansprüche 1 bis
4, dadurch gekennzeichnet, daß bei unterhalb der Zimmer
temperatur liegender Umgebungstemperatur der Antrieb (6)
die Vorspannung der Triebfeder (1) verringert und bei o
berhalb der Zimmertempertur liegender Umgebungstemperatur
der Antrieb (6) die Vorspannung der Triebfeder (1) er
höht.
Priority Applications (2)
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