DE19929668C2 - Spannvorrichtung für ein Endlostreibelement mit variablem Dämpfungsverhalten - Google Patents
Spannvorrichtung für ein Endlostreibelement mit variablem DämpfungsverhaltenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung zum Aufbringen einer Spannkraft auf ein Endlostreibelement, mit einem mit einer Spannkraft beaufschlagbaren Kolben und einer mit dem Kolben in Wirkverbindung stehende Öldämpfungskammer, die mindestens einen Öleinlaß und einen gedrosselten Ölauslaß aufweist. Das Dämpfungsverhalten einer solchen Spannvorrichtung soll verbessert werden. Hierzu weist die Öldämpfungskammer mindestens einen zweiten, mit einer Ventileinrichtung verschließ- und durchschaltbaren Ölauslaß auf.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung zum Aufbringen einer Spann
kraft auf ein Endlostreibelement, mit einem spannkraftbeaufschlagbaren Kolben und
einer mit dem Kolben in Verbindung stehenden Öldämpfungskammer, die mindestens
einen Öleinlaß und einen gedrosselten Ölauslaß mit einer diesen verschließ- und durch
schaltbaren Ventileinrichtung aufweist, wobei die Öldämpfungskammer mindestens ei
nen zweiten, mit einer Ventileinrichtung verschließ- und durchschaltbaren
Ölauslaß aufweist.
Derartige Spannvorrichtungen sind vielfältig in der Technik im Einsatz. Zum Beispiel
werden Steuerketten bei einem Verbrennungsmotor mittels einer Spannschiene ge
spannt. Die Spannschiene wird von einem Kettenspanner auf die Steuerkette gedrückt.
Der Kettenspanner weist ein am Motorblock angebrachtes Gehäuse auf, in dem ein
Spannkolben längsbeweglich geführt ist. Das Kettenspannergehäuse steht mit der Öl
versorgung des Motors in Verbindung, so daß eine im Innern des Gehäuses befindliche
Öldämpfungskammer, die der Rückseite des Spannkolbens zugeordnet ist, mit Öl ver
sorgt wird. Die Ölzufuhr erfolgt über einen entsprechenden Öleinlaß, der in den meisten
Fällen mit einem Rückschlagventil ausgerüstet ist. Die Spannkraft des Kolbens selbst
wird mittels einer in der Öldämpfungskammer angeordneten Druckfeder erzeugt. Ein
Ringspalt und/oder eine Ölauslaßöffnung lassen einen verlangsamten Rückfluß des Öls
zu, so daß eine Dämpfungswirkung durch die Öldämpfungskammer gegeben ist. Hierzu,
gibt es in der Technik zahlreiche verschiedene Ausführungsformen. Allen gemeinsam ist
jedoch der gedrosselte Rückfluß des Öls aus der Öldämpfungskammer. Darüber hinaus
verstärkt sich diese Dämpfungswirkung bei zunehmender Motordrehzahl durch den sich
ebenfalls erhöhenden Öldruck, was an sich prinzipiell erwünscht ist. Die Kettenspanner
weisen in aller Regel in Abhängigkeit der Drehzahl des Motors Bereiche auf, in denen sie
zuverlässig d. h. besser und andere entsprechende Bereiche auf, in denen sie weniger ef
fektiv arbeiten.
Aus der DE 40 35 499 A1 ist ein hydraulischer Kettenspanner bekannt, der an seinem
hinteren Ende eine Gehäuseplattform aufweist, in der zahlreiche Ventile eingebaut sind.
Über ein Rückschlagventil erfolgt die Einspeisung des Öls in die Druckkammer. Der Be
triebsöldruck wird über ein weiteres Ventil eingestellt, über das das Öl abfließen kann.
Um z. B. bei Verschmutzen der Kette ein Ansteigen der Federkraft zu begrenzen, ist ein
weiteres Ventil vorgesehen. Über ein zusätzliches Ventil kann eine Druckentlastung der
Druckkammer erfolgen, wenn die Hydraulikpumpe abgeschaltet ist.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, eine Spannvorrichtung der eingangs
genannten Art bereitzustellen, die ein verbessertes Dämpfungsverhalten aufweist.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Verschließ- und Durch
schalt-Charakteristik der Ventileinrichtungen und/oder die Querschnitte des Öleinlasses
und der Ölauslässe auf kritische Schwingungszustände des Endlostreibelementes, wel
che durch unterschiedliche Resonanzen des Verbrennungsmotors auftreten, abge
stimmt sind.
Das bedeutet, daß in Abhängigkeit von einer dem zweiten Auslaß zugeordneten Ventil
einrichtung ein kleinerer oder ein größerer Ölrückfluß mit entsprechend anderem
Dämpfungsverhalten erzeugt werden kann. Demnach wird der Gesamtquerschnitt des
Ölauslasses im Verhältnis zum Querschnitt des Öleinlasses verändert. Hierzu sind ent
sprechende Einrichtungen vorgesehen, die diese Veränderung zulassen. Die Ansteue
rung dieser Einrichtung bzw. Einrichtungen kann in Abhängigkeit der unterschiedlichsten
Parameter erfolgen, so daß das Dämpfungsverhalten der Spannvorrichtung auf geeig
nete Betriebsparameter abstimmbar ist. Da mehrere Ölauslässe mit entsprechenden
Ventileinrichtungen vorhanden sein können, ist auch eine gestufte Veränderung der
Dämpfungswirkung in den unterschiedlichsten Betriebsbereichen möglich. Da die unter
schiedlichsten Ventileinrichtungen zum Einsatz kommen können, ist auch der Zeitpunkt
des Verschließens oder des Durchschaltens des jeweiligen Ölauslasses in Abhängigkeit
von den unterschiedlichsten Betriebsparametern zu verwirklichen. Eine solche Spann
vorrichtung kann jeweils auf das verwendete Endlostreibelement und dessen gesamten
Antrieb abgestimmt werden.
Bei kritischen Schwingungszuständen erhöht sich in aller Regel der Druck in der Öl
dämpfungskammer aufgrund größeren Einfederns des Kolbens. Die Ölauslässe können
entsprechend in diesen Bereichen geöffnet werden, um ein besseres Dämpfungsver
halten zu bewirken. Beschleunigt z. B. ein Kraftfahrzeug, so durchläuft der Motor meist
mehrere Resonanzbereiche, in denen die Spannvorrichtung größerer Belastung ausge
setzt ist. Außerhalb dieser Bereiche ist wiederum ein anderes Dämpfungsverhalten ge
fordert. In den Resonanzbereichen kommen dann verstärkt die Ventileinrichtungen zum
Einsatz, die dann für ein anderes Dämpfungsverhalten sorgen.
Während in der einfachsten Ausführungsform der erste Ölauslaß ein einfacher Spalt,
z. B. ein Ringspalt sein kann, besteht jedoch gemäß einer Ausführungsform auch die
Möglichkeit, diesem ersten Auslaß ebenfalls eine diesen verschließ- und durchschaltba
re Ventileinrichtung zuzuordnen. Das bedeutet, daß der Gesamtquerschnitt der Ölaus
lässe entsprechend verschließ- und durchschaltbar ist.
Bevorzugt kann jeder zweite und weitere Ölauslaß durch eine Bohrung von jeweils an
derem Strömungsquerschnitt als der Strömungsquerschnitt des ersten Ölauslasses ge
bildet sein. Durch die unterschiedlichen Größen der Bohrungen besteht z. B. die Mög
lichkeit, sämtliche Ventilkörper gleich auszugestalten, die sich aufgrund der unterschied
lichen Querschnitte der Bohrungen automatisch unterschiedlich öffnen können. Einer
jeden Bohrung liegt der gleiche Druck vor, der in der Öldämpfungskammer anliegt. Be
zogen auf den Querschnitt der Bohrung ergeben sich bei einer solchen Ausgestaltung
daher auch unterschiedliche Kräfte, die für das Öffnen einer Ventileinrichtung herange
zogen werden können.
Bei einer weiteren Variante ist vorgesehen, daß jede Ventileinrichtung des zweiten und
weiteren Ölauslasses eine jeweils andere Verschließ- und Durchschalt-Charakteristik
aufweist. Bei einer solchen Konstruktion können die Ölauslässe alle gleich groß sein
und nur die Ventileinrichtungen schalten durch bzw. schließen in Abhängigkeit eines je
weils anderen Parameterwerts. Aber auch in Kombination mit unterschiedlichen Öff
nungsquerschnitten von Bohrungen bietet eine solche Variante eine Vielzahl von Mög
lichkeiten, das Dämpfungsverhalten der Spanneinrichtung variabel zu gestalten. Die
Anzahl der verschiedenen Ölauslässe und Ventileinrichtungen ist letztendlich lediglich
abhängig von den Einbaumaßen und kann daher in vielen Fällen beliebig ausfallen. In
den meisten Fällen wird man jedoch mit 3 bis maximal 6 Ölauslässen auskommen.
Die Verschließ- und Durchschalt-Charakteristik kann in Abhängigkeit von dem Öldruck,
der Drehzahl eines Motors oder anderen geeigneten Parametern ausgeführt sein.
In einer relativ einfachen Ausführungsform umfaßt die Ventileinrichtung des Ölauslasses
ein mit einer Federkraft beaufschlagten Ventilkörper und einen dem Ventilkörper zuge
ordneten Ventilsitz. Die Ventileinrichtung öffnet dann im wesentlichen in Abhängigkeit
des vorliegenden Öldruckes, so daß in Abhängigkeit der Federkraft bzw. des Quer
schnitts des Ölauslasses das Durchschalten bzw. Verschließen erfolgt.
Darüber hinaus kann die Federkraft auf dem Ventilkörper von einer Druckfeder erzeugt
sein. Druckfedern lassen sich bei gleichen Einbaumaßen mit unterschiedlichen Feder
konstanten herstellen, so daß unterschiedliche Verschließ- und Durchschalt-
Charakteristiken erzeugbar sind. Bei Verwendung gleicher Druckfedern ist sicherge
stellt, daß auch die Öffnungskraft im wesentlichen identisch ist. Hier bietet sich dann das
Zusammenspiel mit unterschiedlichen Strömungsquerschnitten an.
Um die gesamte Einheit konstruktiv weiter zu vereinfachen, kann die Öldämpfungskam
mer zumindest bereichsweise von einer Ventileinheit begrenzt sein, in der der mindestens eine
Öleinlaß und die gedrosselten Ölauslässe angeordnet sind. Eine solche Einheit könnte
auch nachträglich in bekannte Spannvorrichtungskonstruktionen eingesetzt werden. So
besteht auch die Möglichkeit, daß bei gleichen Außenabmaßen die Ventileinheiten mit
jeweils unterschiedlichen Charakteristiken hergestellt werden, so daß diese gegenein
ander ausgetauscht werden können. Eine solche Konstruktion hat auch Vorteile bei der
Fertigung, da lediglich die Ventileinheit bezüglich ihres Innenaufbaus zum Erlangen ei
nes anderen Dämpfungsverhaltens unterschiedlich konstruiert sein muß, hingegen der
Rest der Spannvorrichtung identisch ausgestaltet sein kann.
Bevorzugt können in diesem Zusammenhang auch die Ventileinrichtungen der Ölaus
lässe in die Ventileinheit integriert sein.
Gemäß einer einfachen Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Ventileinheit ein Ge
häuse mit mindestens einem Gehäusedeckel aufweist und der Gehäusedeckel als dem
jeweils einen Einlaß und den Auslässen zugeordnete Lochmaske ausgestaltet ist. Durch
Verwendung unterschiedlicher Lochmasken bei ansonst gleichen Abmessungen des
Gehäuses lassen sich bereits unterschiedliche Dämpfungsverhalten erzielen. Auch
kann die Anzahl der Bohrungen in der Lochmaske variieren, selbst wenn im Gehäuse
mehrere Anordnungsmöglichkeiten für Ventileinrichtungen vorhanden sind. Eine Viel
zahl von Varianten sind durch eine solche Ausgestaltung erzielbar.
Da der Öleinlaß in aller Regel den größten Strömungsquerschnitt aufweist, kann an die
sem ein Rückschlagventil angeordnet werden, um Einflüsse des Öleinlasses beim Ein
federn, z. B. eines Spannkolbens, möglichst auszuschalten.
Die Erfindung bezieht sich auch auf eine Ventileinheit für eine Spannvorrichtung nach
einem der Ansprüche 8-12, diese zeichnet sich dadurch aus, daß mindestens ein
Öleinlaß und mindestens zwei Ölauslässe mit jeweils einer Ventileinrichtung zum Ver
schließen und Durchschalten des Ölauslasses vorgesehen sind. Eine solche Ventilein
heit läßt sich austauschbar in dasselbe Design einer Spannvorrichtung einsetzen, wo
durch mittels einer solchen Konstruktion an unterschiedliche Verbrennungsmotoren an
gepaßte Dämpfungseigenschaften in konstruktiv einfacher Weise erreichbar sind.
Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der vorliegenden Erfindung anhand einer
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 einen Kettenspanner mit integrierter Ventileinheit im Vollschnitt,
Fig. 2 Ventileinheit aus Fig. 1 in einer vergrößerten Darstellung im Vollschnitt,
Fig. 3 die Ventileinheit aus Fig. 2 in einer perspektivischen Darstellung im Halb
schnitt,
Fig. 4 die Ventileinheit aus Fig. 2 in einer perspektivischen Draufsicht und
Fig. 5 die Ventileinheit aus Fig. 2 in einer perspektivischen Ansicht der Unter
seite.
Der in Fig. 1 dargestellte Kettenspanner 1 weist ein rohrförmiges Gehäuse 2 mit einem
geschlossenen Ende 3 und einem offenen Ende 4 auf. Mittels eines Außengewindeab
schnitts 5 wird das Gehäuse 2 mit dem Motorblock eines Verbrennungsmotors ver
schraubt. Eine auf einem Umfangsgrund 6 angeordnete Ringdichtung 7 sorgt dann für
eine Abdichtung des im folgenden noch näher beschriebenen Ölkreislaufs. Ausgehend
vom offenen Ende 4 des Gehäuses 2 ist in das Gehäuse eine Bohrung 8 eingearbeitet,
in deren unteren geschlossenen Endabschnitt 9 eine Ventileinheit 10 eingesetzt ist. Im
Bereich der Ventileinheit 10 sind nach außen hin offene Öleinlaßbohrungen 11 ange
ordnet, die mit einer unterhalb der Ventileinheit 10 gebildeten Ölkammer 12 in Verbin
dung stehen. Durch die in die Bohrung 8 mündenden Einlaßbohrungen 11 steht die Öl
kammer 12 in Verbindung mit dem Motorölkreislauf.
In das offene Ende 4 der Bohrung 8 ist ein Spannkolben 13 eingesetzt, der koaxial in
der Bohrung 8 geführt ist. Der außen vorstehende Stirnflächenbereich 14 des Spann
kolbens ist geschlossen und der in der Bohrung 8 angeordnete Stirnflächenbereich 15
ist mit einer koaxialen Bohrung 16 versehen. In der Bohrung 16 ist ein Führungsstift 17
angeordnet, der mit seinem kalottenausschnittsförmigen Kopf 18 gegen das kegelförmi
ge Ende der Bohrung 16 drückt. Dies erfolgt dadurch, daß sich an der Rückseite des
Kopfes 18 eine Druckfeder 19 abstützt, die zwischen dem Führungsstift 17 und der In
nenfläche des Spannkolbens 13 angeordnet ist und sich an der unteren Seite an der
Ventileinheit 10 abstützt.
In der Bohrung 8 ist noch eine Nut mit einem O-Ring 20 eingearbeitet, der den Spann
kolben 13 nach außen hin abdichtet.
Zwischen der Ventileinheit 10 und der Innenfläche des Spannkolbens 13 ist eine Öl
dämpfungskammer 21 ausgeformt. Demnach sind sowohl die Druckfeder 19 als auch
der Führungsstift 17 innerhalb dieser Öldämpfungskammer 21 angeordnet.
Unter Zuhilfenahme der Fig. 2 bis 5 wird nunmehr der Aufbau der Ventileinheit 10 näher
erläutert.
Die Ventileinheit 10 weist ein hohlzylindrisches Gehäuse 22 auf, dessen oberes Ende
durch einen als Lochmaske ausgestalteten Ventildeckel 23 verschlossen ist. Das Ge
häuse weist einen umlaufenden Bundabschnitt 24 auf, mit dem es paßgenau in einen
entsprechenden Bohrungsabschnitt der Bohrung 8 in dem Gehäuse 2 eingepreßt ist. An
den Bundabschnitt 24 schließt sich ein im Durchmesser reduzierter Abschnitt 25 an, in
dessen Bereich die Einlaßbohrungen 11 münden, so daß das Öl in die Ölkammer 12
fließen kann. Das Gehäuse 22 weist einen der Ölkammer 12 zugewandten Boden 26
auf, der bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel mit vier auf einer Kreislinie angeord
neten Bohrungen 27-30 und einer mittig angeordneten größeren Bohrung 31. Jeder
Bohrung 27-31 schließt sich im Gehäuse 22 ein vergrößerter Bohrungsabschnitt 32
bzw. 33 an. Die Bohrungsabschnitte 32 und 33 münden alle auf Höhe der Kante 34 ei
ner Zylinderstufe 35, in die der Ventildeckel 23 fest eingepreßt ist.
In den Bohrungsabschnitten 32 ist jeweils eine Druckfeder 36 angeordnet, die sich an
ihrem unteren Ende im Bereich des Bodens 26 des Gehäuses 22 abstützt und an ihrem
oberen Ende an einem kugelförmigen Ventilkörper 37. Die Ventilkörper 37 verschließen
jeweils einen Öleinlaß 38 bis 41. Der Ventildeckel 23 ist zur Öldämpfungskammer 21 hin
offen. Hierzu sitzen die Ventilkörper 37 jeweils auf einem kegelstumpfförmigen Ventilsitz
42 an der Rückseite des Ventildeckels 23 auf.
Der Ventildeckel 23 weist einen zentralen zylindrischen Führungsansatz 43 auf, der die
Druckfeder 19 zentrieren soll. Mittig in diesem Führungsansatz 23 ist ein Öleinlaß 44
eingearbeitet. Auf der Rückseite des Ventildeckels 23 ist eine Bohrungsstufe 45 vorge
sehen, an deren Grund sich das obere Ende einer Druckfeder 46 abstützt. Das untere
Ende der Druckfeder 46 preßt einen kugelförmigen Ventilkörper 47 auf einen Ventilsitz
48. Der Ventilsitz 48 befindet sich im Innern des Gehäuses 22 und ist dem Bohrungsab
schnitt 33 zugewandt.
Um das Dämpfungsverhalten des Kettenspanners 1 mittels der Ventileinheit 10 einstel
len zu können, weisen die Öleinlässe 38 bis 41 jeweils verschiedene Strömungsquerschnitte
auf. Das bedeutet, daß die jeweils zugehörigen Ventilkörper 37 bei gleichem in
der Öldämpfungskammer 21 vorliegendem Druck mit unterschiedlichen Öffnungskräften
beaufschlagt werden. Darüber hinaus weisen die Druckfedern 36, die den Ventilkörpern
37 zugeordnet sind, jeweils entsprechend ausgewählte Federkennlinien auf, die unter
schiedlich sind.
Im folgenden wird die Funktionsweise des obigen Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Baut sich nunmehr im Betrieb ein Öldruck auf, indem Öl aus dem Motorkreislauf durch
die Einlaßbohrungen 11 in die Ölkammer 12 einfließt, so drückt dieses über die Bohrung
31 den Ventilkörper 47 von dem Ventilsitz 48. Das Öl fließt dann durch den Bohrungs
abschnitt 33, die Bohrungsstufe 45 durch den Öleinlaß 44 in die Öldämpfungskammer
21, so daß in dieser ein bestimmter Öldruck vorliegt. Die Spannkraft des Kettenspan
ners 1, die durch den Kolben 13 aufgebracht wird, wird im wesentlichen von der Druck
feder 19 erzeugt. In Abhängigkeit des durch das Einfedern ansteigenden Öldrucks in
der Öldämpfungskammer 21 öffnen nunmehr die Ventilkörper 37 der verschiedenen
Ölauslässe 38 bis 41 zu unterschiedlichen Zeitpunkten und unter unterschiedlichen Be
dingungen. Hierdurch steht auch bei diesen unterschiedlichen Betriebsparametern je
weils eine unterschiedliche Drosselwirkung zur Verfügung, da sich der Gesamtquer
schnitt der Drosselöffnung (Gesamtsumme der Querschnitte der jeweils geöffneten
Ölauslässe 38-41) ändert. Durch die Abstimmung der Ölauslaßquerschnitte und der Fe
derkennlinien der Druckfedern 36 aufeinander kann an einen jeweiligen Einsatzzweck
angepaßtes Dämpfungsverhalten erzeugt werden.
Bei dem oben beschriebenen Ausführungsbeispiel sind vier Ölauslässe mit jeweils zu
geordneten Ventileinrichtungen vorgesehen. Diese Anzahl kann jedoch auf zwei redu
ziert oder auf eine größere Anzahl erweitert werden.
Aus dem Aufbau der Ventileinheit läßt sich erkennen, daß durch Austausch des Ventil
deckels 23, insbesondere durch Hinzufügen oder Weglassen von Auslaßbohrungen
sowie Veränderung von deren Größe und durch Verwendung von Federn mit anderen
Federkennlinien und Längen (d. h. anderer Vorspannung) eine Vielzahl unterschiedlicher
Schließ- und Durchschalt-Charakteristiken erzeugen lassen. Von dieser Veränderung ist
der restliche Aufbau des Kettenspanners 1 nicht betroffen, so daß für ganze Baugrup
pen dieser Aufbau gleichbleiben kann. Im einfachsten Falle kann allein durch Verände
rung des Ventildeckels 23 bereits ein anderes Verhalten erzielt werden.
Claims (7)
1. Spannvorrichtung zum Spannen eines Endlostreibelements an einem
Verbrennungsmotor eines Kraftfahrzeugs mit einem spannkraftbeaufschlag
baren Kolben (13) und einer mit dem Kolben (13) in Verbindung stehenden
Öldämpfungskammer (21), die einen Öleinlaß (44) und einen gedrosselten
Ölauslaß (38) mit einer diesen verschließ- und durchschaltbaren Ventilein
richtung aufweist, wobei die Öldämpfungskammer (21) mindestens einen
zweiten, mit einer Ventileinrichtung verschließ- und durchschaltbaren Ölaus
laß (39, 40, 41) aufweist, dadurch gekennzeichnet, dass die Verschließ-
und Durchschalt-Charakteristik der Ventileinrichtungen und/oder die Quer
schnitte des Öleinlasses (44) und der Ölauslässe (38, 39, 40, 41) auf kritische
Schwingungszustände des Endlostreibelementes, welche durch unterschied
liche Resonanzen des Verbrennungsmotors auftreten, abgestimmt sind.
2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass jeder
zweite und weitere gedrosselte Ölauslaß (38, 39, 40, 41) durch eine Bohrung
von jeweils anderem Strömungsquerschnitt als der Strömungsquerschnitt
des ersten gedrosselten Ölauslasses (38, 39, 40, 41) gebildet ist.
3. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, dass jede Ventileinrichtung des zweiten und weiteren Ölauslasses
(38, 39, 40, 41) eine jeweils andere Verschließ- und Durchschalt-
Charakteristik aufweist.
4. Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Öldämpfungskammer (21) von einer Ventileinheit (10)
begrenzt ist, in der der Öleinlaß (44) und die gedrosselten Ölauslässe (38, 39, 40, 41) an
geordnet sind.
5. Spannvorrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass in der
Ventileinheit (10) die Ventileinrichtung der Ölauslässe (38, 39, 40, 41) integ
riert sind.
6. Spannvorrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass
die Ventileinheit (10) ein Gehäuse (22) mit einem Gehäusedeckel (23) auf
weist und der Gehäusedeckel (23) als dem Einlaß (44) und den gedrosselten
Auslässen (38, 39, 40, 41) zugeordnete Lochmaske ausgestaltet ist.
7. Ventileinheit für eine Spannvorrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 6,
wobei diese einen Öleinlass (44) und mindestens zwei Ölauslässe (38, 39,
40, 41) mit jeweils einer Ventileinrichtung zum Verschließen und Durch
schalten des Ölauslasses (38, 39, 40, 41) aufweist, dadurch gekennzeich
net, dass die Verschließ- und Durchschalt-Charakteristik der Ventileinrich
tungen und/oder die Querschnitte des Öleinlasses (44) und der Ölauslässe
(38, 39, 40, 41) auf kritische Schwingungszustände eines Endlostreibelemen
tes, welche durch unterschiedliche Resonanzen eines Verbrennungsmotors
auftreten, abgestimmt sind.
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1999
- 1999-06-28 DE DE1999129668 patent/DE19929668C2/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (4)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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Publication number | Publication date |
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DE19929668A1 (de) | 2001-01-11 |
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