DE19928950A1 - Verfahren zum Schleifen der Oberfläche eines Werkstücks - Google Patents
Verfahren zum Schleifen der Oberfläche eines WerkstücksInfo
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Abstract
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Schleifen der Oberfläche eines rotierenden Werkstücks, wobei das Werkstück durch eine Vorschubbewegung mit einem rotierenden Schleifwerkzeug in Kontakt gebracht wird, indem das Werkstück und/oder das Schleifwerkzeug auf einer Achse bewegt wird. Erfindungsgemäß wird zusätzlich eine oszillierende lineare Bewegung veranlaßt, die vom Schleifwerkzeug und/oder vom Werkstück ausgeführt wird, wobei diese erste oszillierende lineare Bewegung auf einer Achse erfolgt, die senkrecht zur Achse der Vorschubbewegung liegt.
Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Schleifen der
Oberfläche eines rotierenden Werkstücks, wobei das Werkstück
durch eine Vorschubbewegung mit einem rotierenden Schleif
werkzeug in Kontakt gebracht wird, indem das Werkstück und/oder
das Schleifwerkzeug auf einer Achse bewegt wird.
Das Verfahren eignet sich für alle gattungsgemäßen Schleif
verfahren, durch deren Einsatz ein Werkstück, insbesondere eine
Halbleiterscheibe mit einem Profil oder einer glatten Oberflä
che versehen wird.
Beim Schleifen entstehen wegen der Rotation des Schleifwerk
zeugs und des Werkstücks typische Schleifspuren auf der Ober
fläche des Werkstücks, die mit bloßem Auge zu erkennen sind.
Bei genauerer Untersuchung der Schleifspuren stellt man fest,
daß es sich um langgezogene, gerichtete Berg und Tal Strukturen
(Riefen) handelt, die durch den Eingriff der Schleifkörner des
Schleifwerkzeugs erzeugt werden. Kunden von Halbleiterscheiben
meinen bisweilen in der Sichtbarkeit der Schleifspuren einen
Beleg für eine unzulässige Rauhigkeit der Oberfläche zu erken
nen. Obwohl dies ein Irrtum ist, bevorzugen sie deshalb auf an
dere Weise geglättete Halbleiterscheiben.
Aufgabe der Erfindung ist es, die Sichtbarkeit der Schleifspu
ren einzuschränken.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zum Schleifen der
Oberfläche eines rotierenden Werkstücks, wobei das Werkstück
durch eine Vorschubbewegung mit einem rotierenden Schleif
werkzeug in Kontakt gebracht wird, indem das Werkstück und/oder
das Schleifwerkzeug auf einer Achse bewegt wird, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß eine oszillierende lineare Bewegung
veranlaßt wird, die vom Schleifwerkzeug und/oder vom Werkstück
ausgeführt wird, wobei diese erste oszillierende lineare Bewe
gung auf einer Achse erfolgt, die senkrecht zur Achse der Vor
schubbewegung liegt.
Unter einer oszillierenden linearen Bewegung ist eine gerad
linige Translationsbewegung entlang einer bestimmten Wegstrecke
zu verstehen, deren Richtung sich mit einer bestimmten Frequenz
periodisch umkehrt.
Die oszillierende lineare Bewegung des Schleifwerkzeugs
und/oder des Werkstücks führt zu einem veränderten Schleifmu
ster, bei dem langgezogene Riefen als solche nicht mehr auftre
ten. Diesem Schleifmuster fehlt eine für die Sichtbarkeit mit
dem menschlichen Auge notwendige Regelmäßigkeit, so daß die ge
schliffene Oberfläche als strukturlos erscheint.
Die oszillierende lineare Bewegung senkrecht zur Vorschub
richtung hat darüber hinaus zur Folge, daß der Höhenunterschied
zwischen einer lokalen Erhebung und einer dazu benachbarten
Senke (peak to valley distance) kleiner ist, als bei den übli
chen Schleifspuren. Dadurch ist die Qualität der geschliffenen
Oberfläche erhöht, so daß gegebenenfalls auf ein Nachschleifen
der Oberfläche mit feinerem Schleifkorn verzichtet werden kann
und nachfolgende Prozeßschritte, die der weiteren Glättung der
Oberfläche dienen, insbesondere Ätzschritte und Polierschritte,
vereinfacht durchgeführt oder im Umfang reduziert werden kön
nen.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens wird zu
sätzlich zur Vorschubbewegung und zur oszillierenden linearen
Bewegung, die senkrecht zur Richtung der Vorschubbewegung er
folgt (nachfolgend erste oszillierende lineare Bewegung ge
nannt), eine zweite oszillierende lineare Bewegung veranlaßt,
die vom Schleifwerkzeug und/oder vom Werkstück ausgeführt wird,
wobei diese Bewegung auf einer Achse erfolgt, die senkrecht zur
Achse der ersten oszillierenden linearen Bewegung liegt. Diese
zweite oszillierende lineare Bewegung kann daher auf der Achse
der Vorschubbewegung oder senkrecht dazu erfolgen.
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Verfahrens
werden zusätzlich zur ersten oszillierenden linearen Bewegung
eine zweite und eine dritte oszillierende lineare Bewegung ver
anlaßt, die vom Schleifwerkzeug und/oder vom Werkstück ausge
führt werden. Diese Bewegungen erfolgen auf drei orthogonal zu
einander liegenden Achsen, wobei die Vorschubbewegung ebenfalls
auf einer dieser Achsen erfolgt.
Besonders bevorzugt ist es, zwei oder drei der oszillierenden
linearen Bewegungen derart zu kombinieren, daß eine Kreisbewe
gung des Schleifwerkzeugs und/oder des Werkstücks resultiert.
Andere Kombinationen, beispielsweise eine resultierende Super
position aus einer Kreis- und einer Sinusbewegung oder aus ei
ner kreisförmigen und einer zykloidischen Bewegungsbahn können
ebenfalls gewählt werden.
Die Parameter der oszillierenden linearen Bewegungen wie Weg
strecke und Frequenz werden vorzugsweise unabhängig voneinander
eingestellt. Sie können auf andere Prozeßparameter, beispiels
weise die Drehzahl des Schleifwerkzeugs, die Drehzahl des Werk
stücks und die Vorschubgeschwindigkeit abgestimmt werden.
Zur Ausführung der oszillierenden linearen Bewegungen wird vor
geschlagen, für jede Bewegungsrichtung einen piezoelektrisch
betriebenen, geregelten oder ungeregelten Linearantrieb bereit
zustellen.
Die Erfindung wird nachfolgend an Figuren näher erläutert.
Gleichartige Merkmale sind mit denselben Bezugszahlen versehen.
Fig. 1 zeigt schematisch die Oberfläche eines nach dem Stand
der Technik geschliffenen Werkstücks in einer Auflösung im
Nanometerbereich;
in Fig. 2 ist eine erfindungsgemäß geschliffene Oberfläche in
einer der Fig. 1 entsprechenden Auflösung dargestellt;
Fig. 3 zeigt schematisch die Situation beim schleifenden Ver
runden der Kante einer Halbleiterscheibe während eines gemäß
dem Stand der Technik durchgeführten Verfahrens;
Fig. 4 ist eine der Fig. 3 entsprechende Darstellung der Ver
hältnisse beim Verrunden der Kante einer Halbleiterscheibe ge
mäß der Erfindung;
Fig. 5 zeigt eine der Fig. 4 entsprechende Darstellung der
Verhältnisse beim Verrunden der Kante einer Halbleiterscheibe
gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens;
Fig. 6 zeigt schematisch die Situation beim Schleifen einer
Seite einer Halbleiterscheibe gemäß dem Stand der Technik;
Fig. 7 ist eine der Fig. 6 entsprechende Darstellung der Ver
hältnisse beim Schleifen der Seite einer Halbleiterscheibe ge
mäß der Erfindung; und
Fig. 8 zeigt eine der Fig. 7 entsprechende Darstellung der
Verhältnisse beim Schleifen der Seite einer Halbleiterscheibe
gemäß einer bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Besonderes Resultat des erfindungsgemäßen Verfahrens ist, daß
die Bildung von üblichen, langgezogenen Schleifspuren unter
bunden wird. In Fig. 1 sind derartige Schleifspuren darge
stellt. Ihre Regelmäßigkeit und ihre Struktur führt dazu, daß
sie auch für das menschliche Auge erkennbar sind. Durch das
vorgeschlagene Verfahren wird erreicht, daß die Schleifkörner
des Schleifwerkzeugs keine derartigen Schleifspuren hinter
lassen können. Es wird stattdessen ein Schleifmuster wie bei
spielsweise das in Fig. 2 dargestellte erzeugt, dessen Struk
turen im Vergleich mit den üblichen Schleifspuren eine wesent
lich geringere Längenausdehnung und einen deutlich geringeren
Ordnungsgrad besitzen. Dieses unregelmäßigere Schleifmuster ist
für das menschliche Auge nicht erkennbar und die geschliffene
Oberfläche erscheint als gleichmäßig matt.
Fig. 3 zeigt die Situation beim Verrunden der Kante einer
Halbleiterscheibe 3 mit einem Schleifwerkzeug 1. Das Schleif
werkzeug ist eine Profilschleifscheibe, die die gewünschte Kan
tenform abbildet. Ein Ausschnitt der Profilschleifscheibe ist
vergrößert dargestellt. Gemäß dieser, dem Stand der Technik
entsprechenden Anordnung wird das rotierende Schleifwerkzeug 1
in Vorschubrichtung 4 gegen die Kante der auf einer gegenläufig
oder gleichläufig rotierenden Auflage 2 liegenden Halbleiter
scheibe bewegt. Beim Schleifen der Kante entsteht ein in der
Fig. 1 dargestelltes Schleifmuster, das sichtbare Schleif
spuren hinterläßt. Fig. 4 zeigt eine mit der Fig. 3 überein
stimmende Anordnung von Schleifwerkzeug und Halbleiterscheibe
mit dem Unterschied, daß angedeutet ist, daß das Schleifwerk
zeug 1 zusätzlich zur Vorschubbewegung 4 zu einer oszillieren
den linearen Bewegung 5 auf einer Achse veranlaßt wird, die
senkrecht zur Achse der Vorschubbewegung liegt. Des weiteren
kann vorgesehen sein, entsprechende oszillierende lineare Bewe
gungen des Schleifwerkzeugs auf zwei weiteren Achsen zuzulas
sen, wobei die insgesamt drei Achsen jeweils orthogonal zuein
ander liegen.
Die durch das Verfahren erreichbaren, vergleichsweise geringen
peak to valley Abstände ermöglichen den Verzicht auf ein übli
cherweise mit dem Ziel der Reduktion dieser Abstände durchge
führtes Nachschleifen der Kante mit feinkörnigem Schleifkorn
(Feinschleifen).
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung, die in Fig. 5 dargestellt ist, werden drei oszillierende
lineare Bewegungen derart kombiniert, daß eine Kreisbewegung 6
des Schleifwerkzeugs resultiert.
Fig. 6 zeigt die Situation beim Schleifen einer Seite einer
Halbleiterscheibe nach einem dem Stand der Technik entsprechen
den Verfahren. Gemäß der dargestellten Anordnung wird das ro
tierende Schleifwerkzeug 1, beispielsweise eine Topfschleif
scheibe, in Vorschubrichtung 4 von oben gegen die Seite der auf
einer gegenläufig rotierenden Auflage 2 liegenden Halbleiter
scheibe 3 bewegt. Beim Schleifen der Seite entsteht ein charak
teristisches Schleifmuster, dessen Struktur in Fig. 1 darge
stellt ist. Dem menschlichen Auge präsentiert sich das Schleif
muster in Form von kreisförmig gebogenen Schleifspuren, die
sich von der Mitte der Halbleiterscheibe bis zum Rand der Halb
leiterscheibe erstrecken.
Fig. 7 zeigt eine mit der Fig. 6 übereinstimmende Anordnung
von Schleifwerkzeug und Halbleiterscheibe mit dem Unterschied,
daß angedeutet ist, daß das Schleifwerkzeug 1 zusätzlich zur
Vorschubbewegung 4 zu einer oszillierenden linearenen Bewegung
7 auf einer Achse veranlaßt wird, die senkrecht zur Achse der
Vorschubbewegung liegt. Des weiteren kann vorgesehen sein, ent
sprechende oszillierende lineare Bewegungen des Schleif
werkzeugs auf zwei weiteren Achsen zuzulassen, wobei die insge
samt drei Achsen jeweils orthogonal zueinander liegen.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfin
dung, die in Fig. 8 dargestellt ist, werden zwei oszillierende
lineare Bewegungen derart kombiniert, daß eine Kreisbewegung 8
des Schleifwerkzeugs resultiert.
Die Erfindung kann abweichend von den Darstellungen in den
Fig. 3 bis 8 in äquivalenter Weise ausgeführt werden, indem
das Werkstück statt des Schleifwerkzeugs entsprechend bewegt
wird oder auch indem das Schleifwerkzeug und das Werkstück ge
meinsam entsprechend bewegt werden.
Die Verwendung der Erfindung ist nicht auf das Schleifen von
Halbleiterscheiben beschränkt. Es können beispielsweise auch
Werkstücke aus Glas oder Keramik auf die beschriebene Weise ge
schliffen werden.
Claims (9)
1. Verfahren zum Schleifen der Oberfläche eines rotierenden
Werkstücks, wobei das Werkstück durch eine Vorschubbewegung mit
einem rotierenden Schleifwerkzeug in Kontakt gebracht wird, in
dem das Werkstück und/oder das Schleifwerkzeug auf einer Achse
bewegt wird, dadurch gekennzeichnet, daß eine oszillierende li
neare Bewegung veranlaßt wird, die vom Schleifwerkzeug und/oder
vom Werkstück ausgeführt wird, wobei diese erste oszillierende
lineare Bewegung auf einer Achse erfolgt, die senkrecht zur
Achse der Vorschubbewegung liegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
zweite oszillierende lineare Bewegung veranlaßt wird, die vom
Schleifwerkzeug und/oder vom Werkstück ausgeführt wird, wobei
diese Bewegung auf einer Achse erfolgt, die senkrecht zur Achse
liegt, auf der die erste oszillierende lineare Bewegung er
folgt.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
zweite und eine dritte oszillierende lineare Bewegung veranlaßt
werden, die vom Schleifwerkzeug und/oder vom Werkstück ausge
führt werden, wobei diese Bewegungen auf Achsen erfolgen, die
jeweils senkrecht zur Achse liegen, auf der die erste oszillie
rende lineare Bewegung erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 2 oder Anspruch 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß mit den oszillierenden linearen Bewegungen be
wirkt wird, daß das Schleifwerkzeug und/oder das Werkstück eine
Kreisbewegung ausführen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß jeweils ein piezoelektrischer Antrieb bereitge
stellt wird, um die oszillierenden linearen Bewegungen zu be
wirken.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß als Werkstück eine Halbleiterscheibe verwendet
wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Kante der Halbleiterscheibe geschliffen wird.
8. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Seite der Halbleiterscheibe geschliffen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Werkstück aus Halbleitermaterial, Glas oder
Keramik geschliffen wird.
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