-
Die Erfindung betrifft ein Kabel, insbesondere ein Unterwasserkabel, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
-
Vor allem Unterwasserkabel (sogenannte Seekabel) müssen während der Verlegung, zu Inspektionszwecken und zum Aufspüren eventueller Fehler beobachtet werden. Dies geschieht unter Wasser mit ferngesteuerten Kameras, die Bilder an Beobachter senden, die sich beispielsweise auf einem Schiff befinden. Die von den Kameras unter Wasser vor allem in großen Tiefen aufgenommenen Bilder lassen selbst dann, wenn die Kamera mit Unterwasserscheinwerfern ausgerüstet ist, das Unterwasserkabel vielfach nur schwer erkennen. Das macht vor allem die Ortung defekter Unterwasserkabel schwierig. Die schwere Erkennbarkeit der Unterwasserkabel auf dem Meeresboden hängt vor allem auch damit zusammen, dass solche Unterwasserkabel üblicherweise einen dunklen, meist schwarzen, Außenmantel aufweisen. Ein solcher dunkler Kabelmantel ist unter Wasser schwer erkennbar, weil er weder im Wasser noch auf dem Meeresboden einen ausreichenden Kontrast liefert.
-
Die
DE 1 876 066 U befasst sich mit Kabeln zur Stromversorgung insbesondere eines Bildwerfers, das in abgedunkelten Räumen durch eine Leuchtmarkierung besser erkennbar gemacht wird. Bei der Leuchtmarkierung handelt es sich beispielsweise um einen Streifen, der schraubenförmig das Kabel umgibt. Der einzige das Kabel umgebende Längsstreifen reicht vielfach nicht aus, um das Kabel sichtbar zu machen. Das gilt vor allem im Unterwasserbereich, wo deutlich schlechtere Sichtverhältnisse herrschen können als in abgedunkelten Räumen.
-
Die
US 5,281,764 A betrifft ein Verfahren zur Herstellung farblicher Markierungen eines Kabelpaares. Bei den Markierungen handelt es sich entweder um Ringe oder einen den Außenmantel des Kabels schlangenförmig umgebenden Längsstreifen. Auch dieser einzige Längsstreifen reicht bei ungünstigen Sichtverhältnissen nicht aus, um das Kabel deutlich erkennbar zu machen.
-
Die
DE 832 626 C betrifft ein Verfahren zum Kennzeichnen isolierter elektrischer Leiter. Es ist vorgesehen, Streifen oder Punkte auf die Isolierung aufzuspritzen. Die Streifen oder Punkte sind bei schlechten Sichtverhältnissen nicht erkennbar. Sie können insbesondere bei einer ungünstigen Lage des Leiters größtenteils verdeckt sein.
-
Die
DE 28 55 680 A1 befasst sich mit der Markierung eines Kabelmantels. Diese Markierung ist lediglich durch ein Punkteraster gebildet, das bei schlechten Sichtbedingungen nur unzureichend wahrnehmbar ist.
-
Ausgehend vom Vorstehenden liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Kabel, insbesondere ein Unterwasserkabel (Seekabel) zu schaffen, dessen Markierung so ausgestaltet ist, dass das Kabel vor allem unter Wasser, und zwar auch in großen Tiefen, gut erkennbar ist.
-
Ein zur Lösung dieser Aufgabe dienendes Kabel, insbesondere Unterwasserkabel bzw. Seekabel, weist die Merkmale des Anspruchs 1 auf. Die Markierung besteht aus mindestens zwei in Längsrichtung des Außenmantels des Kabels durchgehend verlaufenden Streifen, die spiralförmig um das Kabel herum verlaufen. Die Markierung aus spiralförmigen Längsstreifen auf dem Außenmantel führt dazu, dass die Markierung immer sichtbar ist, und zwar unabhängig davon, von welcher Seite man auf das Kabel schaut. Da sich Seekabel bei der Verlegung um ihre Längsachse drehen, stellen die sich ebenfalls spiralförmig um die Längsachse des Seekabels herumlaufenden Längsstreifen oder eine praktisch immer sichtbare Markierung dar. Auf Kamerabildern, die selbst in großen Tiefen aufgenommen worden sind, lässt sich das erfindungsgemäße Unterwasserkabel einfacher erkennen.
-
Gebildet ist jegliche Art der Markierung im einfachsten Falle durch eine nach der Herstellung des Außenmantels auf denselben aufgespritzte oder aufgedruckte Farbe. Dazu wird eine Farbe verwendet, die dauerhaft seewasserbeständig ist. Es ist auch denkbar, nach dem Aufbringen der die Markierung bildenden Farbe auf den Außenmantel den gesamten Außenmantel mit einer durchsichtigen Schutzschicht zu versehen, die auch die farbige Markierung überdeckt. Dadurch wird der dauerhafte Bestand der durch die Farbe gebildeten Markierung auf dem Außenmantel des Kabels sichergestellt.
-
Es ist auch möglich, die Markierung bei der Herstellung des Außenmantels aus einem andersfarbigen Kunststoff zu bilden. Der Außenmantel setzt sich dann aus verschiedenfarbigen Kunststoffmaterialien zusammen. Beispielsweise kann dies erreicht werden durch eine Koextrusion des Außenmantels oder durch ein Aufsintern des andersfarbigen Kunststoffs auf die Oberfläche des Außenmantels. Die genannten Arten der Markierung verfügen dann praktisch über die gleiche Seewasserbeständigkeit wie der Außenmantel. Dadurch ist sichergestellt, dass auch nach längerer Zeit die Markierungen des Außenmantels erhalten bleiben und dadurch bei späteren Inspektionen des Seekabels oder zum Aufspüren von zu reparierenden fehlerhaften Stellen zur Verfügung stehen.
-
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung weist die jeweilige Markierung eine hellere Farbe als der Außenmantel auf. Vorteilhaft ist es auch, wenn die hellere Farbe der Markierung fluoreszierende Eigenschaften aufweist. Dadurch wird die Markierung des Seekabels auch in großen Tiefen sichtbar, wenn sie durch Scheinwerfer einer Unterwasserkamera angestrahlt wird. Die fluoreszierenden Eigenschaften der Markierung verstärken dann selbst bei schwacher Ausleuchtung und/oder trübem Wasser die deutliche Sichtbarkeit des Seekabels.
-
Bei Seekabeln mit einem üblicherweise schwarzen Außenmantel wird für die hellere Farbe der Markierung vorzugsweise eine gelbe Farbe gewählt, und zwar insbesondere eine fluoreszierende gelbe Farbe. Es hat sich gezeigt, dass die gelbe Farbe im Zusammenhang mit der schwarzen Farbe des Außenmantels einen vor allem im Unterwasserbereich besonders gut sichtbaren Kontrast bietet.
-
Bevorzugte Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Kabels werden nachfolgend anhand der Zeichnung näher erläutert. In dieser zeigen:
-
1 eine Seitenansicht eines Abschnitts eines Seekabels nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung,
-
2 das Seekabel der 1 in einer um 90° gedrehten Seitenansicht,
-
3 eine Seitenansicht eines Abschnitts eines Seekabels nach einem zweiten Ausführungsbeispiel der Erfindung, und
-
4 eine um 90° gegenüber der 3 gedrehte Seitenansicht des Seekabels der 3.
-
Die Figuren zeigen Kabel zum Unterwassereinsatz, nämlich Seekabel. Die Erfindung lässt sich einsetzen für beliebige Seekabel. Insbesondere können die Seekabel im Inneren eine beliebig aufgebaute Seele aufweisen, die in den Figuren nicht näher dargestellt ist. Beispielsweise kann die Seele sowohl elektrische Leiter als auch Lichtwellenleiter oder Kombinationen aus beiden aufweisen. Darüber hinaus verfügt die Seele über mindestens eine ebenfalls nicht gezeigte Armierung oder Bewehrung zum Schutz gegen mechanische Einflüsse. Die Seele mit der Bewehrung oder Armierung ist umgeben von einem geschlossenen Außenmantel, der im wesentlichen aus Kunststoff besteht. Der Außenmantel ist üblicherweise schwarz.
-
Die 1 und 2 zeigen ein Seekabel 14 nach einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung. Auch hier ist das Innenleben des Seekabels 14 – das beliebig aufgebaut sein kann – nicht näher dargestellt. Lediglich der Außenmantel 15 mit erfindungsgemäßen Markierungen ist gezeigt. Im vorliegenden Ausführungsbeispiel ist die Markierung aus sich entlang der Längsmittelachse 16 schlangenförmig um den Außenmantel 15 herumlaufenden Längsstreifen gebildet, und zwar zwei Längsstreifen 17 und 18. Aus Gründen der einfachen Darstellung sind die Längsstreifen 17 und 18 nur durch Striche angeordnet. Tatsächlich weisen sie eine Breite auf, die je nach Durchmesser des Seekabels 14 zwischen 1 und 5 mm betragen kann. Denkbar ist es auch, die einzelnen Längsstreifen 17 und 18 unterschiedlich breit auszubilden.
-
Die beiden Längsstreifen 17 und 18 laufen unterschiedlich gerichtet um den Außenmantel 15 herum. Während der Längsstreifen 17 im Uhrzeigersinn sich um den Außenmantel 15 herumschlängelt, läuft der Längsstreifen 18 gegen den Uhrzeigersinn um den Außenmantel 15 herum. Beide Längsstreifen 17 und 18 verfügen über die gleiche Steigung, die in den 1 und 2 durch das Maß L angedeutet ist. Das bedeutet, dass auf einem Abschnitt L des Seekabels 14 der Längsstreifen 17 das Seekabel 14 in die eine Richtung einmal vollständig umschlingt und der Längsstreifen 18 das Seekabel 14 in die anderen Richtung einmal vollständig umschlingt.
-
Die einen gleichen Verlauf aufweisenden Längsstreifen 17 und 18 kreuzen sich an gemeinsamen Knotenpunkten 19, deren Abstände die Hälfte des Maßes L eines vollständigen Umlaufs des jeweiligen Längsstreifens 17 und 18 um den Außenmantel 15 aufweist.
-
Die beschriebene Ausbildung und Anordnung der Längsstreifen 17 und 18 auf dem Seekabel 14 führt dazu, dass je nach Blickrichtung gegen die Seite des Seekabels 14 die beiden gegensinnigen Längsstreifen 17 und 18 unterschiedliche Verläufe aufweisen. Anhand der Darstellung in der 1 ist erkennbar, dass beide Längsstreifen 17 und 18 im gleichen Längenbereich des Seekabels 14 gleichzeitig sichtbar sind. Zwischen zwei aufeinanderfolgenden sichtbaren Abschnitten der Längsstreifen 17 und 18 verschwinden beide Längsstreifen 17 und 18 ganz auf die unsichtbare Rückseite des Seekabels 14. Die Länge dieses unsichtbaren Bereichs beträgt die halbe Länge eines gesamten Umlaufs des jeweiligen Längsstreifens 17 und 18 um das Seekabel 14. Blickt man von unten gegen das in der 1 dargestellte Seekabel 14, dann ist stets einer der beiden Längsstreifen 17 oder 18 sichtbar. Es entsteht dadurch der in der Figur gezeigte schlangenlinienförmige bzw. sinusförmige Verlauf. Durch die beiden gegensinnig verlaufenden Längsstreifen 17 und 18 sind also bei bestimmten Ansichten des Seekabels 14 entweder nur ein einziger Längsstreifen 17 oder 18 sichtbar oder nur teilweise beide Längsstreifen 17, 18.
-
Die 3 und 4 zeigen ein zweites Ausführungsbeispiel eines Seekabels 20, bei dem die Markierung vier Längsstreifen 21 bis 24 aufweist. Die Längsstreifen 21 und 22 entsprechen den Längsstreifen 17 und 18 des Ausführungsbeispiels der 1 und 2. Die Längsstreifen 21 und 22 werden in der linken Hälfte des Maßes L der 3 sichtbar. Dahinter befinden sich unsichtbar mit gleichem Verlauf die Längsstreifen 23 und 24. In der rechten Hälfte des Maßes L in der 3 verschwinden die Längsstreifen 21 und 22 unsichtbar auf die Rückseite des Außenmantels 25 des Seekabels 20. Es erscheinen in diesem Bereich auf der Vorderseite des Außenmantels 25 sichtbar die Längsstreifen 23 und 24. Diese verschwinden hinter dem Maß L in der 3 wieder auf die Rückseite des Außenmantels 25 und die Längsstreifen 21 und 22 treten wieder sichtbar hervor.
-
Die Längsstreifen 21 und 22 einerseits und 23 und 24 andererseits sind untereinander alle gleich ausgebildet. Die Längsstreifen 21, 22, 23, 24 umschlingen den Außenmantel 25 in Richtung der Längsmittelachse 32 des Seekabels 20. Lediglich beginnt am oberen (linken) Knotenpunkt 26 in der 3 der Längsstreifen 21 in einer Richtung und der Längsstreifen 23 in anderer Richtung. Vom darunterliegenden Knotenpunkt 27 in der 3 gehen die Längsstreifen 22 und 24 aus, und zwar so, dass sie das Seekabel 20 in entgegengesetzten Richtungen umschlingen. Es liegen sich dadurch stets zwei Knotenpunkte 26 und 27 diametral gegenüber auf dem Außenmantel 25 des Seekabels 20. Die Knotenpunkten 26 und 27 sind stets um das Maß L-Viertel in Richtung der Längsmittelachse 16 des Seekabels 20 versetzt und außerdem stets um 90° verdreht.
-
Durch die vier gleich ausgebildeten und nur anders gerichtet bzw. von unterschiedlichen Knotenpunkten 26 bis 27 ausgehenden Längsstreifen 21, 22, 23 und 24 wird erreicht, dass die Markierung des Außenmantels 25 von jeder Seite des Seekabels 20 durchgehend sichtbar ist, und zwar mit dem gleichen Muster, wie das die 3 und 4 verdeutlichen, die das Seekabel 20 aus zwei jeweils um 90° versetzte Blickrichtungen zeigen.
-
Die in den 3 und 4 aus Vereinfachungsgründen wiederum nur als Linien gezeigten Längsstreifen 21, 22, 23 und 24 sind tatsächlich als breitere Streifen ausgebildet, und zwar mit einer Breite von vorzugsweise 1 bis 5 mm. Bei verhältnismäßig dicken Seekabeln 20 können die Streifen noch breiter sein. Es ist denkbar, die einzelnen Längsstreifen 21, 22, 23 und 24 unterschiedlich breit auszubilden.
-
Während die Außenmäntel 15 bzw. 25 der gezeigten Seekabel schwarz sind, weisen die Markierungen, also die Längsstreifen 17, 18, 21, 22, 23, 24 eine hellere Farbe auf. Vorzugsweise sind die Längsstreifen 17, 18, 21, 22, 23, 24 gelb ausgebildet. Es kann sich hierbei um einen gelben Farbton handeln, der fluoreszierende bzw. retroreflektierende Eigenschaften aufweist.
-
Denkbar ist es auch, die Seekabel 14 und 20 mit mehreren Längsstreifen 17, 18 bzw. 21, 22, 23 und 24, als in den 1 bis 4, gezeigt zu versehen. Die einzelnen Längsstreifen 17, 18, 21, 22, 23 oder 24 können auch mit unterschiedlichen Farben versehen sein, die jedoch deutlich heller sein sollen als die schwarze Farbe der Außenmäntel 15 bzw. 25.
-
Die Markierungen werden auf den Außenmänteln 15 bzw. 25 der Seekabel 14 bzw. 20 während der Herstellung derselben kontinuierlich aufgebracht oder in die Außenmäntel 15 bzw. 25 eingebracht. Das kann bei oder nach der Herstellung des jeweiligen Außenmantels 15 bzw. 25 geschehen.
-
Nach der Herstellung des jeweiligen Außenmantels 15 bzw. 25 kann die Markierung in Form von Längsstreifen 17, 18, 21, 22, 23, 24 außen auf den jeweiligen Außenmantel 15 bzw. 25 aufgedruckt oder aufgespritzt werden. In diesem Falle wird die Markierung aus einem Lack entsprechender Farbe oder auch flüssigem Kunststoff gebildet. Der Lack oder der flüssige Kunststoff müssen so beschaffen sein, dass sie eine gute Haftung auf den Außenmänteln 15 bzw. 25 aufweisen und dauerhaft auch in salzigem Seewasser erhalten bleiben.
-
Es ist weiterhin denkbar, die Markierung durch Aufsintern auf den jeweiligen Außenmantel 15 bzw. 25 herzustellen. Auch dies geschieht vorzugsweise nach der Herstellung des Außenmantels 15 bzw. 25. Dabei kann das Aufsintern vorgenommen werden bei noch nicht vollständig ausgehärtetem Außenmantel 15 bzw. 25.
-
Die Herstellung der Markierung kann auch während der Herstellung des jeweiligen Außenmantels 15 bzw. 25 des Seekabels 14 bzw. 20 erfolgen, indem der jeweilige Außenmantel 15 bzw. 25 aus verschiedenfarbigen Kunststoffen gebildet wird. Es wird dann beispielsweise im Koextrusionsverfahren der Außenmantel 15 bzw. 25 gleichzeitig aus dem schwarzen Kunststoff und dem andersfarbigen, beispielsweise gelben, Kunststoff zur Bildung der Längsstreifen 17, 18, 21, 22, 23, 24, gebildet.
-
Die in den 1 bis 4 gezeigten Längsstreifen 17, 18, 21, 22, 23, 24 verlaufen durchgehend über die gesamte Länge des jeweiligen Seekabels 14 bzw. 20, schlängeln sich also fortwährend, das heißt wiederholt bzw. mehrfach um den Außenmantel 15 bzw. 25 herum.