DE19928375A1 - Vorrichtung zur Herabsetzung der Seitenführungskräfte an Kraftfahrzeugen zum Zwecke des Fahrtrainings - Google Patents
Vorrichtung zur Herabsetzung der Seitenführungskräfte an Kraftfahrzeugen zum Zwecke des FahrtrainingsInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Herabsetzung der Seitenführungskräfte an Kraftfahrzeugen zum Zwecke des Fahrtrainings. Die Vorrichtung weist mindestens eine an einer nicht angetriebenen Radnabe lösbar anflanschbare, eine Lenkrolle (18) tragende Haltevorrichtung (16) auf, wobei die Lenkrolle (18) um eine zu ihrer Drehachse (20) und zur Achse (22) der Radnabe senkrechte Lenkachse (24) an der Haltevorrichtung schwenkbar gelagert ist. Die Haltevorrichtung (16) ist außerdem mit einem an einem nicht drehenden Teil (26) der Radaufhängung (14) abstützbaren, als Drehsperre für die Radnabe ausgebildeten Ausleger verbunden. Um eine Variation der Richtungsstabilisierung vornehmen zu können, sind der Ausleger (28) und die Haltevorrichtung (16) um mindestens eine zur Nabenachse (22) parallele Achse (22', 30) gegeneinander verschwenkbar und in verschiedenen Schwenkstellungen starr miteinander verbindbar.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Herabset
zung der Seitenführungskräfte an Kraftfahrzeugen zum
Zwecke des Fahrtrainings, insbesondere des Fahrdynamik-
und Grenzwerttrainings, mit mindestens einem am Flansch
einer nicht angetriebenen Radnabe einer Hinterrad-
Radaufhängung lösbar anflanschbaren, eine Lenkrolle
tragenden Haltevorrichtung, wobei die Lenkrolle um eine
zu ihrer Drehachse und zur Achse der Radnabe senkrechte
Lenkachse an der Haltevorrichtung schwenkbar gelagert
ist und wobei die Haltevorrichtung mit einem an einem
nicht drehenden Teil der Radaufhängung oder des Kraft
fahrzeugrahmens abstützbaren, als Drehsperre für die
Radnabe ausgebildeten Ausleger verbunden ist.
Ein Kraftfahrzeug sollte so ausgelegt sein, daß es den
Lenkbewegungen des Fahrers, der einen gewünschten Kurs
einhalten möchte, folgt, und zwar so, daß dem Fahrer
die Handhabung leicht fällt. Bei der Konstruktion des
Kraftfahrzeugs ist deshalb darauf zu achten, daß die an
der Hinterachse wirkenden Seitenführungskräfte in ihrer
Gesamtheit größer sind als die, welche an der Vorder
achse wirken. Nur so ist das Fahrzeug richtungsstabil
und für den Fahrer leicht beherrschbar. Durch den Ein
fluß von dynamischen Radlaständerungen und durch einen
auftretenden Schlupf kann sich das Verhältnis der mo
mentan auf die Achsen wirkenden Seitenführungskräfte
jedoch ändern. Tritt dabei der Fall ein, daß die momen
tan wirkenden Seitenführungskräfte auf die Vorderachse
größer sind als auf die Hinterachse, so verliert das
Fahrzeug seine Richtungsstabilität. Es wird dabei durch
die an der Vorderachse wirkenden größeren Seitenfüh
rungskräfte aus der Spur gedrückt. Dabei wird eine
Gierbewegung um die Hochachse des Fahrzeugschwerpunktes
eingeleitet, die sich zunehmend beschleunigt: Das Fahr
zeug gerät ins Schleudern.
Um das Fahrzeug wieder in einen stabilen Fahrzustand
zurückzuführen, muß der Fahrer durch Gegenlenken, Gas
geben oder Bremsen sehr rasch in der richtigen Weise
reagieren. Das Erkennen der durch einen instabilen
Fahrzustand ausgelösten Signale und die richtigen Erwi
derungen hierauf können nur durch eingehendes Training
unter realistischen Fahrbedingungen erlernt werden. Um
dies zu erreichen, wurde bei einer bekannten Vorrich
tung zur Simulation instabiler Fahrzustände an Kraft
fahrzeugen vorgeschlagen (DE-C 35 00 504), durch Herab
setzung oder Eliminierung der Seitenführungskräfte an
einer nicht angetriebenen Hinterachse das Fahrzeug in
einen permanent instabilen Fahrzustand zu versetzen, so
daß es für den Fahrer schwer beherrschbar wird. Hierzu
wurde an dem nicht angetriebenen Raddrehkörper anstelle
des Hinterrads eine Haltevorrichtung lösbar befestigt,
an der eine auf eine Fahrunterlage aufstellbare, um ei
ne zu ihrer Drehachse und zur Achse des Raddrehkörpers
im wesentlichen senkrecht ausgerichtete Lenkachse
schwenkbare Lenkrolle gelagert ist. Fahrversuche damit
haben gezeigt, daß die mit diesem Gerät auftretenden
Schleuderbewegungen auch von einem erfahrenen Fahrzeug
führer wegen der gänzlich fehlenden Richtungsstabilität
kaum beherrschbar sind.
Ausgehend hiervon liegt der Erfindung die Aufgabe zu
grunde, die bekannte Vorrichtung der eingangs angegebe
nen Art dahingehend weiterzubilden und zu verbessern,
daß auch beherrschbare Fahrzustände im Grenzbereich der
Richtungsstabilität simuliert werden können.
Zur Lösung dieser Aufgabe wird die im Patentanspruch 1
angegebene Merkmalskombination vorgeschlagen. Vorteil
hafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung
ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
Die erfindungsgemäße Lösung geht von dem Gedanken aus,
daß durch eine Verstellung des Neigungswinkels der
Lenkachse der Lenkrollen gegenüber der Fahrzeughochach
se unter Ausnutzung der beim Verschwenken der Lenkrol
len aus der Vorwärtsrichtung anzuhebenden Fahrzeugmasse
eine mehr oder weniger große Richtungsstabilisierung
simuliert werden kann. Um die Richtungsstabilisierung
gezielt einstellen zu können, wird gemäß der Erfindung
vorgeschlagen, daß der an einem nicht drehenden Teil
der Radaufhängung abstützbare, als Drehsperre für die
Radnabe ausgebildete Ausleger und die eigentliche Hal
tevorrichtung für die Lenkrolle um mindestens eine zur
Nabenachse parallele Achse gegeneinander verschwenkbar
und in verschiedenen Schwenkstellungen starr miteinan
der verbindbar sind.
Eine bevorzugte Ausgestaltung der Erfindung sieht vor,
daß der Ausleger eine Adapterflanschscheibe trägt, die
mindestens zwei in definierten Winkelabständen vonein
ander angeordnete Durchbrüche für den Durchgriff von in
Schraubbohrungen des Radnabenflanschs eindrehbaren
Kopfschrauben aufweist und die mehrere in definierten
Winkelabständen voneinander angeordnete Schraubbohrun
gen zum Anflanschen der Haltevorrichtung in verschiede
nen Drehlagen um die Nabenachse aufweist. Um eine
durchgehende ebene Flanschfläche für die Haltevorrich
tung zu erhalten, ist es vorteilhaft, wenn im Bereich
der Durchbrüche der Adapterflanschscheibe Vertiefungen
zur Aufnahme und zum Abstützen der Schraubenköpfe ein
geformt sind. Vorteilhafterweise weist die Adapter
flanschscheibe zwei im Winkelabstand von 180° voneinan
der angeordnete Durchbrüche auf. Um die Adapterflansch
scheibe auch an Fünflochnaben befestigen zu können,
sind zweckmäßig zwei im Winkelabstand von 144° und/oder
von 36° voneinander angeordnete Durchbrüche vorgesehen.
Die Durchbrüche sind dabei zweckmäßig als in radialer
Richtung langgestreckte Langlöcher ausgebildet. Damit
ist es möglich, die Adapterscheibe an Radnaben mit un
terschiedlichen Lochkreisdurchmessern zu montieren.
Weiter trägt die Adapterflanschscheibe zweckmäßig zwei
einander diametral gegenüberliegende Gruppen von
Schraubbohrungen, die auf dem gleichen Radius in glei
chen Winkelabständen voneinander angeordnet sind. Die
Schraubbohrungen einer jeden Gruppe weisen dabei einen
Winkelabstand von 5° bis 30°, vorzugsweise von 15° von
einander auf.
Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung
weist die Haltevorrichtung einen an der Adapterflansch
scheibe anschraubbaren Befestigungsflansch auf, der mit
mehreren in Umfangsrichtung einen Winkelabstand vonein
ander aufweisenden Bohrungen für den Durchgriff von Be
festigungsschrauben vorgesehen ist. Der Befestigungs
flansch weist dabei zweckmäßig zwei Gruppen von paar
weise einander diametral gegenüberliegenden Bohrungen
auf, die auf dem gleichen Radius und in gleichen Win
kelabständen voneinander angeordnet sind. Die Bohrungen
einer jeden Gruppe sind zweckmäßig in einem Winkelab
stand von 30° bis 90° voneinander angeordnet, wobei die
beiden Bohrungsgruppen spiegelsymmetrisch zur Lenkachse
auf dem Befestigungsflansch angeordnet sind. Mit diesen
Maßnahmen kann die Neigung der Lenkachse und damit die
Richtungsstabilität des Fahrzeugs stufenweise in klei
nen definierten Schritten an die Fahrpraxis des Fahr
schülers angepaßt werden.
Zur besseren Kraftübertragung zwischen Lenkrolle und
Radaufhängung ist es von Vorteil, wenn die Adapter
flanschscheibe und die Flanschpartie der Haltevorrich
tung je eine Zentralbohrung aufweisen, mit der sie auf
eine koaxial auf die Radnabe aufsetzbare Zentrierhülse
aufsteckbar sind. Die Zentrierhülse weist dabei zweck
mäßig einen formschlüssig auf einen Achszapfen oder ei
nen Achsdeckel der Radnabe passenden Innendurchmesser
und einen gestuften Außendurchmesser auf, wobei die
Partie mit dem größeren Außendurchmesser eine der Dicke
der Adapterflanschscheibe entsprechende Höhe und einen
dem Durchmesser von deren Zentralbohrung entsprechenden
Außendurchmesser aufweist und wobei der Durchmesser der
Zentralbohrung der Haltevorrichtung kleiner als der der
Adapterflanschscheibe ist.
Eine rasche und stufenlose Verstellung der Lenkachsen
neigung in kleinerem Bereich wird außerdem dadurch er
möglicht, daß der Ausleger in ein gegen ein nicht dre
hendes Teil der Radaufhängung abstützbaren Auslegerteil
und ein mit der Adapterflanschscheibe verbundenes Aus
legerteil unterteilt ist, wobei die beiden Auslegertei
le um eine zur Zentralbohrung der Adapterflanschscheibe
parallele Schwenkachse begrenzt gegeneinander ver
schwenkbar und in verschiedenen Schwenkstellungen starr
miteinander verbindbar sind. Die beiden Auslegerteile
können zu diesem Zweck zwei zur Schwenkachse konzentri
sche Langlöcher für den Durchtritt von in je eine Ge
windebohrung des anderen Auslegerteils eingedrehten
Klemmschrauben aufweisen. Weiter können zu diesem Zweck
die beiden Auslegerteile über eine zur Schwenkachse
achszentral ausgerichtete Kopfschraube miteinander ver
bunden werden. Eine zusätzliche Fixierung der beiden
Auslegerteile in ihrer Schwenklage kann dadurch erzielt
werden, daß die Auslegerteile mehrere, bezüglich der
Schwenkachse einen definierten Winkelabstand voneinan
der aufweisende Fixierbohrungen für Befestigungsschrau
ben aufweisen. Das eine Auslegerteil ist am Umfang der
Adapterflanschscheibe angeschweißt, während das andere
Auslegerteil beispielsweise mit einer Gabelpartie form
schlüssig mit einem Lenker der Radaufhängung verbindbar
ist.
Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausgestaltung der
Erfindung sind die auf der Adapterscheibe einander dia
metral gegenüberliegenden Durchbrüche auf einem Radius
vektor angeordnet, der mit einem zu dem mit der Adap
terflanschscheibe starr verbundenen Auslegerteil senk
rechten Radiusvektor einen Winkel von 3° bis 30°, vor
zugsweise von 15° einschließt. Damit ist es möglich,
die gleiche Anzahl Schraubbohrung in den einander spie
gelsymmetrisch zugeordneten Bohrungsgruppen unterzu
bringen.
Mit den erfindungsgemäßen Maßnahmen ist es u. a. mög
lich, die beim Autofahren einzuhaltenden Grenzen aufzu
zeigen und damit die Verkehrssicherheit zu fördern.
Denn in kritischen Situationen, wenn durch Überforde
rung des Fahrverhaltens die auf die Hinterachse wirken
den Seitenführungskräfte so weit reduziert werden, daß
die Richtungsstabilität verloren geht, giert das Fahr
zeug um die Hochachse des Fahrzeugschwerpunkts mit ei
ner so hohen Winkelgeschwindigkeit, daß das menschliche
Auge der Drehbewegung nicht mehr konturenscharf folgen
kann (sakkadische Supression). Der Fahrer verliert die
räumliche Orientierung und die Kontrolle über das Fahr
zeug. Die erfindungsgemäße Vorrichtung ermöglicht es,
das Fahrertraining stufenweise von "leicht beherrsch
bar" über "schwer beherrschbar" bis zu "unbeherrschbar"
aufzubauen und dadurch die Grenzen von Fahrzeug und
Mensch aufzuzeigen.
Im folgenden wird die Erfindung anhand eines in der
Zeichnung in schematischer Weise dargestellten Ausfüh
rungsbeispiels näher erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine schaubildliche Darstellung eines frontge
triebenen Kraftfahrzeugs mit an den hinteren
Radaufhängungen montierten Lenkrollen zur Si
mulation instabiler Fahrzustände;
Fig. 2a bis c je eine Seitenansicht einer an der
Radaufhängung des Hinterrads befestigten Hal
tevorrichtung mit Lenkrolle mit verschiedenen
eingestellten Neigungen der Lenkachse;
Fig. 3a bis c drei weitere Seitenansichten der an der
Radaufhängung des Hinterrades befestigten Hal
tevorrichtung mit Lenkrolle mit verschieden
eingestellten Neigungen der Lenkachse;
Fig. 4 eine Draufsicht auf eine Adapterflanschscheibe
mit Auslegerteil zur Befestigung des Lenkrol
lenflanschs an der Radnabe;
Fig. 5 einen Schnitt durch eine Zentrierhülse für die
Zentrierung der Adapterflanschscheibe und des
Lenkrollenflanschs an einer Radnabe;
Fig. 6 eine Seitenansicht einer Haltevorrichtung mit
Lenkrolle und Befestigungsflansch.
Die in der Zeichnung dargestellten Vorrichtungen sind
zur Herabsetzung oder Eliminierung der Seitenführungs
kräfte von Kraftfahrzeugen mit nicht angetriebenen Hin
terrädern bestimmt, und zwar zum Zwecke des Fahrtrai
nings. In der Fig. 1 ist ein mit einer solchen Vorrich
tung ausgestattetes Kraftfahrzeug dargestellt. Das
Kraftfahrzeug weist eine Karosserie 10, angetriebene
lenkbare Vorderräder 12 sowie an Radaufhängungen 14 für
die Hinterräder montierte Haltevorrichtungen 16 mit je
einer Lenkrolle 18 auf. Die Lenkrolle 18 ist um eine zu
ihrer Drehachse 20 und zur Achse 22 der Radnabe 56
senkrechte Lenkachse 24 an der Haltevorrichtung 16
schwenkbar gelagert. Weiter ist die Haltevorrichtung 16
mit einem an einem nicht drehenden Teil 26, beispiels
weise an einem Querlenker der Radaufhängung 14 abstütz
baren, als Drehsperre für die Radnabe 56 ausgebildeten
Ausleger 28 verbunden. Um eine variable Einstellung der
an der Lenkrolle 28 angreifenden Rückstellkräfte in
Vorwärtsrichtung zu ermöglichen, sind der Ausleger 28
und die Haltevorrichtung 16 um zwei zur Nabenachse 22
parallele Achsen 22', 30 gegeneinander verschwenkbar und
in verschiedenen Schwenkstellungen starr miteinander
verbindbar. Die Achse 22' ist dabei koaxial zur Radach
se 22 ausgerichtet, während die Schwenkachse 30 im Ab
stand von der Schwenkachse 22 angeordnet ist.
Die Einstellung um die Schwenkachse 22' wird dadurch
ermöglicht, daß der Ausleger 28 eine Adapterflansch
scheibe 32 trägt (vgl. Fig. 4). Die Adapterflansch
scheibe 32 weist drei in definierten Winkelabständen
von 144°, 180° und 36° voneinander angeordnete Durch
brüche 34, 36, 38 für den Durchgriff von in Schraubboh
rungen des Radnabenflanschs eindrehbaren Kopfschrauben
40 auf. Im Bereich der Durchbrüche 34, 36, 38 der Adap
terflanschscheibe sind Vertiefungen 46 zur Aufnahme und
zur formschlüssigen Abstützung der Schraubenköpfe der
Kopfschrauben 40 eingeformt. Auf diese Weise bildet die
Adapterflanschscheibe 32 eine durch die Kopfschrauben
40 ungestörte ebene Flanschfläche zur Befestigung der
Haltevorrichtung 16. Wie aus Fig. 4 zu ersehen ist,
sind die Durchbrüche als radial ausgerichtete Langlö
cher ausgebildet, die es ermöglichen, die Adapter
flanschscheibe an Radnabenflansche mit unterschiedli
chen Lochkreisdurchmessern der Schraubbohrungen anpas
sen zu können. Weiter sind an der Adapterflanschscheibe
32 zwei einander diametral gegenüberliegende Gruppen
42', 42 " von Schraubbohrungen 44 angeordnet, die zum
Anflanschen der Haltevorrichtung 16 der Lenkrolle 18 in
verschiedenen Drehlagen um die Schwenkachse 22' be
stimmt sind. Die Schraubbohrungen 44 einer jeden Gruppe
weisen einen Winkelabstand von etwa 10° voneinander
auf, so daß die mit zwei Durchbrüchen 48 für die
Flanschschrauben 50 versehene Haltevorrichtung 16 in
diskreten Winkelabständen um die Achse 22' an der Adap
terflanschscheibe 32 anflanschbar ist.
Eine weitere Verbesserung in dieser Hinsicht wird da
durch erzielt, daß auch die Haltevorrichtung 16 an ih
rem an der Adapterflanschscheibe 32 anschraubbaren Be
festigungsflansch 74 mehrere in Umfangsrichtung einen
Winkelabstand voneinander aufweisende Bohrungen 76 für
den Durchgriff von Befestigungsschrauben 50 aufweist.
Die Bohrungen 76 sind dabei in zwei Gruppen 78', 78 "
angeordnet, in denen die Bohrungen 76 paarweise einan
der diametral gegenüberliegend auf dem gleichen Radius
und in gleichen Winkelabständen voneinander angeordnet
sind. Die Bohrungen einer jeden Gruppe haben einen Win
kelabstand von 30°. Die beiden Bohrungsgruppen 78', 78 "
sind dabei spiegelsymmetrisch zur Lenkachse 24 auf dem
Befestigungsflansch 74 angeordnet.
Die Adapterflanschscheibe 32 und die Flanschpartie der
Haltevorrichtung 16 weisen je eine Zentralbohrung 52, 54
auf, mit der sie auf eine koaxial auf einen Achszapfen
56 der Radnabe aufsetzbare Zentrierhülse 58 aufsteckbar
sind (vgl. Fig. 5). Die Zentrierhülse 58 weist einen
formschlüssig auf den Achszapfen 56 der Radnabe passen
den Innendurchmesser und einen gestuften Außendurchmes
ser auf. Die Partie 60 der Zentrierhülse mit dem größe
ren Außendurchmesser weist ein der Dicke der Adapter
flanschscheibe 32 entsprechende Höhe und einen dem
Durchmesser der Zentralbohrung 52 entsprechenden Außen
durchmesser auf. Der Durchmesser der Zentralbohrung 54
der Haltevorrichtung 16 ist kleiner als der Durchmesser
der Zentralbohrung 52 der Adapterflanschscheibe 32. Er
entspricht dem Außendurchmesser der Hülsenpartie 62.
Mit diesen Maßnahmen wird erreicht, daß die Radkräfte
zum überwiegenden Teil über die Radnabe 56 und nicht
über die Schrauben 50 auf die Radaufhängung 14 übertra
gen werden.
An einem Umfangsteil der Adapterflanschscheibe 32 ist
ein plattenförmiger Auslegerteil 64 angeschweißt, der
mit einem zweiten Auslegerteil 66 unter Bildung des
Auslegers 28 in verschiedenen Winkellagen um die
Schwenkachse 30 starr verbindbar ist. Der Auslegerteil
64 weist zu diesem Zweck eine zur Achse 32 koaxiale
Zentralbohrung 68, zwei zur Achse 32 konzentrisch ange
ordnete, teilkreisförmige Langlöcher 70 sowie vier Si
cherungsbohrungen 72 auf. Die Zentralbohrung 68, die
Langlöcher 70 und die Sicherungsbohrungen 72 sind für
den Durchtritt von Schrauben bestimmt, die entweder in
Schraubbohrungen des Auslegerteils 66 eindrehbar sind
oder durch Bohrungen des Auslegerteils 66 zum Aufdrehen
von Gegenmuttern hindurchsteckbar sind.
Wie aus Fig. 2a bis c zu ersehen ist, kann durch ent
sprechende Verdrehung der Haltevorrichtung 16 gegenüber
der Adapterflanschscheibe 32 die Lenkachse gegenüber
der Fahrzeughochachse verschieden geneigt werden. Im
Falle der Fig. 2a ist die Lenkachse 24 parallel zur
Fahrzeughochachse ausgerichtet. An der Lenkrolle 18
tritt kein Rückstellmoment auf. Das Fahrzeug ist in
dieser Einstellung instabil und in seiner Schleuderbe
wegung unbeherrschbar. Bei der in Fig. 2b gezeigten
Einstellung ist die Lenkachse 24 um einen Winkel α von
5° bis 10° in ihre Fahrzeughochachse geneigt. Dadurch
erhält man ein kleines Rückstellmoment, das richtungs
stabilisierend wirkt und für den Fahrer beherrschbar
wird. Bei der in Fig. 2c gezeigten Einstellung ist der
Neigungswinkel zwischen der Gelenkachse 24 und der
Fahrzeughochachse größer als 10°. Das Rückstellmoment
ist entsprechend größer. Das Fahrzeug wird richtungs
stabil und für den Fahrer leicht beherrschbar.
In den drei Fällen der Fig. 2a bis c sind die beiden
Auslegerteile 64, 66 parallel zueinander ausgerichtet.
Die Auslegerteile 64, 66 lassen sich durch Lösen der be
treffenden Schrauben leicht um die Achse 30 gegeneinan
der verschwenken, so daß auch damit eine Verstellung
der Neigung der Lenkachse 24 gegenüber der Fahrzeug
hochachse möglich ist. Diese Verstellung läßt sich mit
wenigen Handgriffen vornehmen (vgl. Fig. 3a bis c).
Zusammenfassend ist folgendes festzuhalten: Die Erfin
dung bezieht sich auf eine Vorrichtung zur Herabsetzung
der Seitenführungskräfte an Kraftfahrzeugen zum Zwecke
des Fahrtrainings. Die Vorrichtung weist mindestens ei
ne an einer nicht angetriebenen Radnabe lösbar an
flanschbare, eine Lenkrolle 18 tragende Haltevorrich
tung 16 auf, wobei die Lenkrolle 18 um eine zu ihrer
Drehachse 20 und zur Achse 22 der Radnabe senkrechte
Lenkachse 24 an der Haltevorrichtung schwenkbar gela
gert ist. Die Haltevorrichtung 16 ist außerdem mit ei
nem an einem nicht drehenden Teil 26 der Radaufhängung
14 abstützbaren, als Drehsperre für die Radnabe ausge
bildeten Ausleger verbunden. Um eine Variation der
Richtungsstabilisierung vornehmen zu können, sind der
Ausleger 28 und die Haltevorrichtung 16 um mindestens
eine zur Nabenachse 22 parallele Achse 22', 30 gegenein
ander verschwenkbar und in verschiedenen Schwenkstel
lungen starr miteinander verbindbar.
Claims (20)
1. Vorrichtung zur Herabsetzung der Seitenführungs
kräfte an Kraftfahrzeugen zum Zwecke des Fahrtrai
nings mit mindestens einem an einer nicht angetrie
benen Radnabe (56) einer Radaufhängung (14) an
flanschbaren, eine Lenkrolle (18) tragenden Halte
vorrichtung (16), wobei die Lenkrolle (18) um eine
zu ihrer Drehachse (20) und zur Achse (22) der Rad
nabe senkrechte Lenkachse (24) an der Haltevorrich
tung (16) schwenkbar gelagert ist und wobei die
Haltevorrichtung (16) mit einem an einem nicht dre
henden Teil der Radaufhängung (14) oder des Kraft
fahrzeugrahmens abstützbaren, als Drehsperre für
die Radnabe ausgebildeten Ausleger (28) verbunden
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausleger (28)
und die Haltevorrichtung (16) um mindestens eine
zur Nabenachse (22) parallele Achse (22', 30) gegen
einander verschwenkbar und in verschiedenen
Schwenkstellungen starr miteinander verbindbar
sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net, daß der Ausleger (28) eine Adapterflansch
scheibe (32) trägt, die mindestens zwei in defi
nierten Winkelabständen voneinander angeordnete
Durchbrüche (34, 36, 38) für den Durchgriff von in
Schraubbohrungen eines mit der Radnabe verbundenen
Flanschs eindrehbaren Kopfschrauben (40) und mehre
re in definierten Winkelabständen voneinander ange
ordnete Schraubbohrungen (44) zum Anflanschen der
Haltevorrichtung (16) in verschiedenen Drehlagen um
eine zur Nabenachse (22) koaxiale Schwenkachse
(22') aufweist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß im Bereich der Durchbrüche (34, 36, 38) der
Adapterflanschscheibe (32) Vertiefungen (46) zur
formschlüssigen Aufnahme und Abstützung der Kopf
schrauben (40) eingeformt sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Adapterflanschscheibe (32) zwei
in einem Winkelabstand von 180° voneinander ange
ordnete Durchbrüche (34, 38) aufweist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 4, da
durch gekennzeichnet, daß die Adapterflanschscheibe
(32) zwei einen Winkelabstand von 144° und/oder von
36° voneinander angeordnete Durchbrüche (34, 36, 38)
aufweist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5, da
durch gekennzeichnet, daß die Adapterflanschscheibe
(32) zwei Gruppen (42', 42'') von einander paarweise
diametral gegenüberliegenden Schraubbohrungen (44)
aufweist, die auf dem gleichen Radius und in glei
chen Winkelabständen voneinander angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeich
net, daß die Schraubbohrungen (44) einer jeden
Gruppe einen Winkelabstand von 5° bis 30°, vorzugs
weise von 15° voneinander aufweisen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, da
durch gekennzeichnet, daß die Adapterflanschscheibe
(32) und die Haltevorrichtung (16) je eine Zentral
bohrung (52, 54) aufweisen, mit der sie auf eine
koaxial auf die Radnabe (56) aufsetzbare Zentrier
hülse (58) aufsteckbar sind.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeich
net, daß die Zentrierhülse (58) einen auf einen
Achszapfen oder eine Achskappe der Radnabe (56)
passenden Innendurchmesser und einen gestuften Au
ßendurchmesser aufweist, wobei die Partie (60) mit
dem größeren Außendurchmesser eine der Dicke der
Adapterflanschscheibe (32) entsprechende Höhe und
einen dem Durchmesser von deren Zentralbohrung (52)
entsprechenden Außendurchmesser aufweist, und wobei
der Durchmesser der Zentralbohrung (54) der Halte
vorrichtung (16) kleiner als der der Zentralbohrung
(52) der Adapterflanschscheibe (32) ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß der Ausleger (28) in ei
nen gegen ein nicht drehendes Teil (26) der Radauf
hängung (14) abstützbaren Auslegerteil (66) und ei
nen mit der Haltevorrichtung (16) oder einer Adap
terflanschscheibe (32) verbundenen Auslegerteil
(34) unterteilt ist und daß die beiden Auslegertei
le (64, 66) um eine zur Radnabenachse (22) parallele
Schwenkachse (30) begrenzt gegeneinander ver
schwenkbar und in verschiedenen Schwenkstellungen
starr miteinander verbindbar sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß einer der beiden Auslegerteile (64) zwei
zur Schwenkachse (30) konzentrische Langlöcher (70)
für den Durchtritt von in je eine Gewindebohrung
des anderen Auslegerteils (66) eingedrehten Klemm
schrauben aufweist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch ge
kennzeichnet, daß die beiden Auslegerteile (64, 66)
über eine zur Schwenkachse (30) koaxial ausgerich
tete Klemmschraube miteinander verbindbar sind.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß die Auslegerteile (64, 66)
mehrere bezüglich der Schwenkachse (30) einen defi
nierten Winkelabstand voneinander aufweisende Fi
xierbohrungen für Befestigungsschrauben aufweisen.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 13, da
durch gekennzeichnet, daß das eine Auslegerteil
(64) am Umfang der Adapterflanschscheibe (32) ange
schweißt ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 14, da
durch gekennzeichnet, daß die Durchbrüche (34, 36,
38) der Adapterflanschscheibe (32) als in radialer
Richtung langgestreckte Langlöcher ausgebildet
sind.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 10 bis 15, da
durch gekennzeichnet, daß die auf der Adapter
flanschscheibe (32) einander diametral gegenüber
liegenden Durchbrüche (34, 36) auf einer Verbin
dungslinie angeordnet sind, die mit einem zu dem
mit der Adapterflanschscheibe starr verbundenen
Auslegerteil (64) senkrechten Radiusvektor einen
Winkel von 5° bis 30°, vorzugsweise von 15° ein
schließt.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 16, da
durch gekennzeichnet, daß die Haltevorrichtung (16)
einen an der Adapterflanschscheibe (32) anschraub
baren Befestigungsflansch (74) aufweist, der mehre
re in Umfangsrichtung einen Winkelabstand voneinan
der aufweisende Bohrungen (76) für den Durchtritt
von Befestigungsschrauben (50) aufweist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeich
net, daß der Befestigungsflansch (74) zwei Gruppen
(78', 78'') von einander paarweise diametral gegen
überliegenden Bohrungen (76) aufweist, die auf dem
gleichen Radius und in gleichen Winkelabständen
voneinander angeordnet sind.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeich
net, daß die Bohrungen (76) einer jeden Gruppe
(78', 78'') einen Winkelabstand von 10° bis 90°,
vorzugsweise von 30° bis 45° voneinander aufweisen.
20. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch ge
kennzeichnet, daß die beiden Bohrungsgruppen
(78', 78'') spiegelsymmetrisch zur Lenkachse (24)
auf dem Befestigungsflansch (74) angeordnet sind.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999128375 DE19928375A1 (de) | 1999-06-21 | 1999-06-21 | Vorrichtung zur Herabsetzung der Seitenführungskräfte an Kraftfahrzeugen zum Zwecke des Fahrtrainings |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999128375 DE19928375A1 (de) | 1999-06-21 | 1999-06-21 | Vorrichtung zur Herabsetzung der Seitenführungskräfte an Kraftfahrzeugen zum Zwecke des Fahrtrainings |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19928375A1 true DE19928375A1 (de) | 2000-12-28 |
Family
ID=7912022
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999128375 Withdrawn DE19928375A1 (de) | 1999-06-21 | 1999-06-21 | Vorrichtung zur Herabsetzung der Seitenführungskräfte an Kraftfahrzeugen zum Zwecke des Fahrtrainings |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19928375A1 (de) |
Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE102008046696A1 (de) | 2008-09-10 | 2010-04-08 | Safemaster Gmbh | Vorrichtung für Fahrübungen |
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- 1999-06-21 DE DE1999128375 patent/DE19928375A1/de not_active Withdrawn
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