DE19927627A1 - Flüssigkristallines Medium - Google Patents
Flüssigkristallines MediumInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein flüssigkristallines Medium auf der Basis eines Gemisches von polaren Verbindungen mit negativer dielektrischer Anisotropie, welches mindestens eine Verbindung der Formel I1 und/oder I2, DOLLAR F1 und mindestens eine Verbindung der Formel I3 DOLLAR F2 worin DOLLAR A R·11·, R·12·, R·2·, R·3·, Z, Q, o, p, t und u die in Anspruch 1 angegebene Bedeutungen haben, DOLLAR A enthält, DOLLAR A sowie seine Verwendung für eine Aktivmatrix-Anzeige, basierend auf dem ECB-Effekt.
Description
Die Erfindung betrifft ein flüssigkristallines Medium auf der Basis eines
Gemisches von polaren Verbindungen mit negativer dielektrischer Ani
sotropie, welches mindestens eine Verbindung der Formel I1 und/oder I2,
und mindestens eine Verbindung der Formel I3,
worin
R11, R2 und R3 jeweils unabhängig voneinander ein unsubstituierter Al kyl- oder Alkenylrest mit bis zu 12 C-Atomen, worin eine oder mehrere nicht benachbarte CH2-Gruppen durch ei nen Rest ausgewählt aus der Gruppe -O-, -S-, und -C=C- ersetzt sein können,
R12 CsH2s+1, -O-C(CH3)=CH2 oder -O-(CH2)bCH=CH2,
Q -O- oder eine Einfachbindung,
Z -C2H4-, -CH=CH- oder eine Einfachbindung,
s, t und u jeweils unabhängig voneinander 1 bis 6,
o und p jeweils unabhängig voneinander 1 oder 2, und
b 0, 1, 2 oder 3
bedeuten,
enthält.
R11, R2 und R3 jeweils unabhängig voneinander ein unsubstituierter Al kyl- oder Alkenylrest mit bis zu 12 C-Atomen, worin eine oder mehrere nicht benachbarte CH2-Gruppen durch ei nen Rest ausgewählt aus der Gruppe -O-, -S-, und -C=C- ersetzt sein können,
R12 CsH2s+1, -O-C(CH3)=CH2 oder -O-(CH2)bCH=CH2,
Q -O- oder eine Einfachbindung,
Z -C2H4-, -CH=CH- oder eine Einfachbindung,
s, t und u jeweils unabhängig voneinander 1 bis 6,
o und p jeweils unabhängig voneinander 1 oder 2, und
b 0, 1, 2 oder 3
bedeuten,
enthält.
Derartige Medien sind insbesondere für elektrooptische Anzeigen mit einer
Aktivmatrix-Addressierung basierend auf dem ECB-Effekt.
Das Prinzip der elektrisch kontrollierten Doppelbrechung, der ECB-Effekt
(electrically controlled birefringence) oder auch DAP-Effekt (Deformation
aufgerichteter Phasen) wurde erstmals 1971 beschrieben (M. F. Schieckel
und K. Fahrenschon, "Deformation of nematic liquid crystals with vertical
orientation in electrical fields", Appl. Phys. Lett. 19 (1971), 3912). Es folg
ten Arbeiten von J. F. Kahn (Appl. Phys. Lett. 20 (1972), 1193) und
G. Labrunie und J. Robert (J. Appl. Phys. 44 (1973), 4869).
Die Arbeiten von J. Robert und F. Clerc (SID 80 Digest Techn. Papers
(1980), 30), J. Duchene (Displays 7 (1986), 3) und H. Schad (SID 82 Di
gest Techn. Papers (1982), 244) haben gezeigt, daß flüssigkristalline Pha
sen hohe Werte für das Verhältnis der elastischen Konstanten K3/K1, hohe
Werte für die optische Anisotropie Δn und Werte für die dielektrische Ani
sotropie Δε Werte -0,5 und -5 aufweisen müssen, um für hochinformative
Anzeigeelemente basierend auf dem ECB-Effekt eingesetzt werden zu
können. Auf dem ECB-Effekt basierende elektrooptische Anzeigeelemente
weisen eine homöotrope Randorientierung auf.
Für die technische Anwendung dieses Effektes in elektrooptischen Anzei
geelementen werden FK-Phasen benötigt, die einer Vielzahl von Anforde
rungen genügen müssen. Besonders wichtig sind hier die chemische Be
ständigkeit gegenüber Feuchtigkeit, Luft und physikalischen Einflüssen wie
Wärme, Strahlung im infraroten, sichtbaren und ultravioletten Bereich und
elektrische Gleich- und Wechselfelder.
Ferner wird von technisch verwendbaren FK-Phasen eine flüssigkristalline
Mesophase in einem geeigneten Temperaturbereich und eine niedrige
Viskosität gefordert.
In keiner der bisher bekannten Reihen von Verbindungen mit flüssigkri
stalliner Mesophase gibt es eine Einzelverbindung, die allen diesen Erfor
dernissen entspricht. Es werden daher in der Regel Mischungen von zwei
bis 25, vorzugsweise drei bis 18, Verbindungen hergestellt, um als FK-
Phasen verwendbare Substanzen zu erhalten. Optimale Phasen konnten
jedoch auf diese Weise nicht leicht hergestellt werden, da bisher keine
Flüssigkristallmaterialien mit deutlich negativer dielektrischer Anisotropie
und ausreichender Langzeitstabilität zur Verfügung standen.
Matrix-Flüssigkristallanzeigen (MFK-Anzeigen) sind bekannt. Als nichtli
neare Elemente zur individuellen Schaltung der einzelnen Bildpunkte kön
nen beispielsweise aktive Elemente (d. h. Transistoren) verwendet werden.
Man spricht dann von einer "aktiven Matrix", wobei man zwei Typen
unterscheiden kann:
- 1. MOS (Metal Oxide Semiconductor)-Transistoren auf Silizium-Wafer als Substrat.
- 2. Dünnfilm-Transistoren (TFT) auf einer Glasplatte als Substrat.
Bei Typ 1 wird als elektrooptischer Effekt üblicherweise die dynamische
Streuung oder der Guest-Host-Effekt verwendet. Die Verwendung von ein
kristallinem Silizium als Substratmaterial beschränkt die Displaygröße, da
auch die modulartige Zusammensetzung verschiedener Teildisplays an
den Stößen zu Problemen führt.
Bei dem aussichtsreicheren Typ 2, welcher bevorzugt ist, wird als elektro
optischer Effekt üblicherweise der TN-Effekt verwendet.
Man unterscheidet zwei Technologien: TFT's aus Verbindungshalbleitern
wie z. B. CdSe oder TFT's auf der Basis von polykristallinem oder amor
phem Silizium. An letzterer Technologie wird weltweit mit großer Intensität
gearbeitet.
Die TFT-Matrix ist auf der Innenseite der einen Glasplatte der Anzeige
aufgebracht, während die andere Glasplatte auf der Innenseite die trans
parente Gegenelektrode trägt. Im Vergleich zu der Größe der Bildpunkt-
Elektrode ist der TFT sehr klein und stört das Bild praktisch nicht. Diese
Technologie kann auch für voll farbtaugliche Bilddarstellungen erweitert
werden, wobei ein Mosaik von roten, grünen und blauen Filtern derart an
geordnet ist, daß je ein Filterelement einem schaltbaren Bildelement ge
genüber liegt.
Die bisher bekannten TFT-Anzeigen arbeiten üblicherweise als TN-Zellen
mit gekreuzten Polaristoren in Transmission und sind von hinten beleuch
tet.
Der Begriff MFK-Anzeigen umfaßt hier jedes Matrix-Display mit integrierten
nichtlinearen Elementen, d. h. neben der aktiven Matrix auch Anzeigen mit
passiven Elementen wie Varistoren oder Dioden (MIM = Metall-Isolator-
Metall).
Derartige MFK-Anzeigen eignen sich insbesondere für TV-Anwendungen
(z. B. Taschenfernseher) oder für hochinformative Displays in Automobil-
oder Flugzeugbau. Neben Problemen hinsichtlich der Winkelabhängigkeit
des Kontrastes und der Schaltzeiten resultieren bei MFK-Anzeigen
Schwierigkeiten bedingt durch nicht ausreichend hohen spezifischen Wi
derstand der Flüssigkristallmischungen [TOGASHI, S., SEKIGUCHi, K.,
TANABE, H., YAMAMOTO, E., SORIMACHI, K., TAJIMA, E.,
WATANABE, H., SHIMIZU, H., Proc. Eurodisplay 84, Sept. 1984: A 210-288
Matrix LCD Controlled by Double Stage Diode Rings, p. 141 ff, Paris;
STROMER, M., Proc. Eurodisplay 84, Sept. 1984: Design of Thin Film
Transistors for Matrix Adressing of Television Liquid Crystal Displays, p.
145 ff, Paris]. Mit abnehmendem Widerstand verschlechtert sich der
Kontrast einer MFK-Anzeige. Da der spezifische Widerstand der
Flüssigkristallmischung durch Wechselwirkung mit den inneren
Oberflächen der Anzeige im allgemeinen über die Lebenszeit einer MFK-
Anzeige abnimmt, ist ein hoher (Anfangs)-Widerstand sehr wichtig für
Anzeigen die akzeptable Widerstandswerte über eine lange Betriebsdauer
aufweisen müssen.
Der Nachteil der bisher bekannten MFK-TN-Anzeigen beruht in ihrem ver
gleichsweise niedrigen Kontrast, der relativ hohen Blickwinkelabhängigkeit
und der Schwierigkeit in diesen Anzeigen Graustufen zu erzeugen.
Aus der EP 0 474 062 sind MFK-Anzeigen basierend auf dem ECB-Effekt
bekannt. Die dort beschriebenen FK-Mischungen basierend auf
2,3-Difluorphenyl-Derivaten, welche eine Ester-, Ether- oder Ethylbrücke
enthalten, und weisen niedrige Werte der "voltage holding ratio" (HR) nach
UV-Belastung auf. Aus der DE 44 26 798 sind ECB-Mischungen bekannt,
die Verbindungen der Formel I1 enthalten.
Es besteht somit immer noch ein großer Bedarf nach MFK-Anzeigen mit
sehr hohem spezifischen Widerstand bei gleichzeitig großem Arbeitstem
peraturbereich, kurzen Schaltzeiten und niedriger Schwellenspannung, mit
deren Hilfe verschiedene Graustufen erzeugt werden können.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, MFK-Anzeigen welche auf dem
ECB-Effekt beruhen bereitzustellen, die die oben angegebenen Nachteile
nicht oder nur in geringerem Maße und gleichzeitig sehr hohe spezifische
Widerstände aufweisen.
Es wurde nun gefunden, daß diese Aufgabe gelöst werden kann, wenn
man in diesen Anzeigeelementen nematische Flüssigkristallmischungen
verwendet, die mindestens eine Verbindung der Formel I1 und/oder I2 und.
I3 aufweisen.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein flüssigkristallines Medium auf der
Basis eines Gemisches von polaren Verbindungen mit negativer dielektri
scher Anisotropie, welches mindestens eine Verbindung der Formel I1
und/oder I2 und mindestens eine Verbindung der Formel I3 enthält.
Die erfindungsgemäße Mischung zeigt sehr günstige Werte für die kapazi
tive Schwelle, relativ hohe Werte für die Holding Ratio und gleichzeitig eine
sehr gute Tieftemperaturstabilität. Je höher der Anteil der Verbindungen
enthaltend eine
in der Mischung, desto
höher wird der Klärpunkt und der Δn-Wert der Mischung.
Einige bevorzugte Ausführungsformen werden im folgenden genannt:
- a) Medium, welches zusätzlich eine oder mehrere Verbindungen der
Formel II enthält:
worin
R4 die Bedeutung von R1 oder R2 hat, und
v 1 bis 6
bedeutet. - b) Medium, welches zusätzlich eine oder mehrere Verbindungen der
Formel III enthält:
worin
R5 und R6 jeweils unabhängig voneinander eine der in Anspruch 1 für R1 und R2 angegebene Bedeutung haben, und
bedeutet. - c) Medium, welches im wesentlichen aus vier oder mehr Verbindungen ausgewählt aus den Formeln I1 und/oder I2 und I3 besteht.
- d) Medium, welches mindestens zwei Verbindungen der Formel I3 ent hält.
- e) Medium, wobei der Anteil an Verbindungen der Formel I1 und/oder I2 im Gesamtgemisch mindestens 10 Gew.-% beträgt.
- f) Medium, wobei der Anteil an Verbindungen der Formel I3 im Ge samtgemisch mindestens 30 Gew.-% beträgt.
- g) Medium, wobei der Anteil an Verbindungen der Formel II im Ge samtgemisch mindestens 10 Gew.-% beträgt.
- h) Medium, wobei der Anteil den Verbindungen der Formel III im Ge samtgemisch mindestens 5 Gew.-% beträgt.
- i) Medium, welches mindestens eine Verbindung ausgewählt aus den
Formeln IIIa bis IIIf enthält:
worin
Alkyl und Alkyl* jeweils unabhängig voneinander geradkettiges Alkyl mit 1-6 C-Atomen,
Alkenyl und Alkenyl* jeweils unabhängig voneinander ein geradkettiger Alkenylrest mit 2-6 C-Atomen,
bedeuten.
Vorzugsweise enthält das erfindungsgemäße Medium mindestens
eine Verbindung der Formel IIIa und/oder Formel IIIb.
- a) Medium, welches mindestens eine Verbindung aus der Gruppe der
Verbindungen IIIc1, IIIc2, IIId1-IIId4
enthält. - b) Medium, welches im wesentlichen aus:
10-30 Gew.-% einer oder mehrerer Verbindungen der Formel I1 und/oder I2,
30-70 Gew.-% einer oder mehrerer Verbindungen der Formel I3 und
5-50 Gew.-% einer oder mehrerer Verbindungen der Formel II besteht. - c) Medium, welches zusätzlich eine oder mehrere Verbindungen der
Formeln IA und/oder IB
worin
R7 und R8 jeweils unabhängig voneinander eine der in Anspruch 1 für R1 und R2 angegebene Bedeutung haben, und
w und x jeweils unabhängig voneinander 1 bis 6 bedeuten,
enthält. - d) Medium, welches zusätzlich eine oder mehrere Verbindungen der
Formeln IC bis IG
enthält,
worin R13, R14, R15 und R16 jeweils unabhängig voneinander, die für R1 angegebene Bedeutung haben und z und m jeweils unabhängig voneinander 1-6 bedeuten. RE bedeutet H, CH3, C2H3 oder n-C3H7. - e) Medium, worin die Verbindung der Formel I1 ausgewählt ist aus der
Gruppe I1a bis I1f:
worin R11 und s die in Anspruch 1 angegebene Bedeutung haben. Vorzugsweise bedeutet R11 geradkettiges Alkyl mit 1 bis 6 C-Atomen, Vinyl, 1E-Alkenyl oder 3E-Alkenyl. - f) Medium enthaltend ein oder mehrere Verbindungen der Formel I1a, worin R11 geradkettiges Alkyl bedeutet.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine elektrooptische Anzeige
mit einer Aktivmatrix-Addressierung basierend auf dem ECB-Effekt, da
durch gekennzeichnet, daß sie als Dielektrikum ein flüssigkristallines Me
dium nach einem der Ansprüche 1 bis 13 enthält.
Vorzugsweise weist die Flüssigkristallmischung einen nematischen Pha
senbereich von mindestens 60 K und eine Fließviskosität von maximal
30 mm2 . s-1 bei 20°C auf.
Die erfindungsgemäße Flüssigkristallmischung weist ein Δε von etwa -0,5
bis -5, insbesondere von etwa -3,0 bis -4,5 auf, wobei Δε die dielektrische
Anisotropie bedeutet.
Die Doppelbrechung Δn in der Flüssigkristallmischung liegt, in der Regel,
zwischen 0,04 und 0,12, vorzugsweise zwischen 0,06 und 0,11 und/oder
die Dielektrizitätskonstante ε|| größer oder gleich 3, vorzugsweise 3,2 bis
8,5.
Die Dielektrika können auch weitere, dem Fachmann bekannte und in der
Literatur beschriebenen Zusätze enthalten.
Beispielsweise können 0-15% pleochroitische Farbstoffe zugesetzt wer
den, ferner Leitsalze, vorzugsweise Ethyl-dimethyldodecylammonium-4-
hexoxybenzoat, Tetrabutylammoniumtetraphenylboranat oder Komplex
salze von Kronenethern (vgl. z. B. Haller et al., Mol. Cryst. Liq. Cryst. Band
24, Seiten 249-258 (1973)) zur Verbesserung der Leitfähigkeit oder Sub
stanzen zur Veränderung der dielektrischen Anisotropie, der Viskosität
und/oder der Orientierung der nematischen Phasen. Derartige Substanzen
sind z. B. in den DE-OS 22 09 127, 22 40 864, 23 21 632, 23 38 281,
24 50 088, 26 37 430 und 28 53 728 beschrieben.
Die einzelnen Komponenten der Formel I1, I2, I3, II und III der erfindungs
gemäßen Flüssigkristallphasen sind entweder bekannt oder ihre Herstel
lungsweisen sind für den einschlägigen Fachmann aus dem Stand der
Technik ohne weiteres abzuleiten, da sie auf in der Literatur beschriebe
nen Standardverfahren basieren.
Entsprechende Verbindungen der Formeln I1, I2, I3 und II werden bei
spielsweise beschrieben in der EP 0 364 538.
Entsprechende Verbindungen der Formel III werden beispielsweise be
schrieben in der DE-PS 26 36 684 und DE-PS 33 21 373.
Die nematischen Flüssigkristallmischungen in den erfindungsgemäßen
Anzeigen enthalten in der Regel zwei Komponenten A und B, die ihrerseits
aus einer oder mehreren Einzelverbindungen bestehen.
Die Komponente A weist eine deutlich negative dielektrische Anisotropie
auf und verleiht der nematischen Phase eine dielektrische Anisotropie von
≦ -0,3. Sie enthält bevorzugt Verbindungen der Formeln I1 und/oder I2, I3
und II.
Der Anteil der Komponente A liegt vorzugsweise zwischen 45 und 100%,
insbesondere zwischen 60 und 100%.
Für Komponente A wird vorzugsweise eine (oder mehrere) Einzelverbin
dung(en) gewählt, die einen Wert von Δε ≦ -0,8 haben. Dieser Wert muß
umso negativer sein, je kleiner der Anteil A an der Gesamtmischung ist.
Die Komponente B weist eine ausgeprägte Nematogenität und eine Fließ
viskosität von nicht mehr als 30 mm2 . s-1, vorzugsweise nicht mehr als
25 mm2 . s-1, bei 20°C auf.
Besonders bevorzugte Einzelverbindungen der Komponente B sind extrem
niedrig viskose nematische Flüssigkristalle mit einer Viskosität von nicht
mehr als 18, vorzugsweise nicht mehr als 12 mm2 . s-1, bei 20°C.
Komponente B ist monotrop oder enantiotrop nematisch, weist keine
smektischen Phasen auf und kann in Flüssigkristallmischungen das Auf
treten von smektischen Phasen bis zu sehr tiefen Temperaturen verhin
dern. Versetzt man beispielsweise eine smektische Flüssigkristallmischung
mit jeweils verschiedenen Materialien mit hoher Nematogenität, so kann
durch den erzielten Grad der Unterdrückung smektischer Phasen die Ne
matogenität dieser Materialien verglichen werden.
Dem Fachmann sind aus der Literatur eine Vielzahl geeigneter Materialien
bekannt. Besonders bevorzugt sind Verbindungen der Formel III.
Daneben können diese Flüssigkristallphasen auch mehr als 18 Kompo
nenten, vorzugsweise 18 bis 25 Komponenten, enthalten.
Vorzugsweise enthalten die Phasen 4 bis 15, insbesondere 5 bis 12, Ver
bindungen der Formeln I1 und/oder I2, I3, II und III.
Neben Verbindungen der Formeln I1 und/oder I2, I3, II und III können
auch noch andere Bestandteile zugegen sein, z. B. in einer Menge von bis
zu 45% der Gesamtmischung, vorzugsweise jedoch bis zu 35%,
insbesondere bis zu 10%.
Die anderen Bestandteile werden vorzugsweise ausgewählt aus den ne
matischen oder nematogenen Substanzen, insbesondere den bekannten
Substanzen, aus den Klassen der Azoxybenzole, Benzylidenaniline, Bi
phenyle, Terphenyle, Phenyl oder Cyclohexylbenzoate, Cyclohexan-car
bonsäurephenyl- oder -cyclohexylester, Phenylcyclohexane, Cyclohexyl
biphenyle, Cyclohexylcyclohexane, Cyclohexylnaphthaline, 1,4-Bis-cyclo
hexylbiphenyle oder Cyclohexylpyrimidine, Phenyl oder Cyclohexyldioxane,
gegebenenfalls halogenierten Stilbene, Benzylphenylether, Tolane und
substituierten Zimtsäuren.
Die wichtigsten als Bestandteile derartiger Flüssigkristallphasen in Frage
kommenden Verbindungen lassen sich durch die Formel IV charakterisie
ren,
R9-L-G-E-R10 IV
worin L und E je ein carbo- oder heterocyclisches Ringsystem aus der aus
1,4-disubstituierten Benzol- und Cyclohexanringen, 4,4'-disubstituierten
Biphenyl-, Phenylcyclohexan- und Cyclohexylcyclohexansystemen,
2,5-disubstituierten Pyrimidin- und 1,3-Dioxanringen, 2,6-disubstituierten
Naphthalin, Di- und Tetrahydronaphthalin, Chinazolin und Tetrahydro
chinazolin gebildeten Gruppe,
oder eine C-C-Einfachbindung, Q Halogen, vorzugsweise Chlor, oder -CN,
und R9 und R10 jeweils Alkyl, Alkenyl, Alkoxy, Alkanoyloxy oder Alkoxycar
bonyloxy mit bis zu 18, vorzugsweise bis zu 8 Kohlenstoffatomen, oder ei
ner dieser Reste auch CN, NC, NO2, CF3, F, Cl oder Br bedeuten.
Bei den meisten dieser Verbindungen sind R9 und R10 voneinander ver
schieden, wobei einer dieser Reste meist eine Alkyl- oder Alkoxygruppe
ist. Auch andere Varianten der vorgesehenen Substituenten sind ge
bräuchlich. Viele solcher Substanzen oder auch Gemische davon sind im
Handel erhältlich. Alle diese Substanzen sind nach literaturbekannten
Methoden herstellbar.
Es versteht sich für den Fachmann von selbst, daß die erfindungsgemäße
ECB-Mischung auch Verbindungen enthalten kann, worin beispielsweise
H, N, O, Cl, F durch die entsprechenden Isotope ersetzt sind.
Der Aufbau der erfindungsgemäßen Flüssigkristallanzeigen entspricht der
üblichen Geometrie, wie sie z. B. in EP-OS 0 240 379, beschrieben wird.
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung erläutern, ohne sie zu be
grenzen. Vor- und nachstehend bedeuten Prozentangaben Gewichtspro
zent; alle Temperaturen sind in Grad Celsius angegeben.
Vorzugsweise enthalten die erfindungsgemäßen Mischungen neben den
Verbindungen der Formeln I1 und/oder I2 und I3 eine oder mehrere
Verbindungen der nachfolgend genannten Verbindungen.
Folgende Abkürzungen werden verwendet:
(n, m = 1-6; z = 1-6)
(n, m = 1-6; z = 1-6)
Die angegebenen Schwellenspannungswerte V(0,0), V(10,0), V(90,0)
wurden in einer üblichen ECB-Zelle mit einer Schichtdicke von 5 µm bei
20°C gemessen.
Weiterhin bedeuten:
V (0,0) Schwellenspannung [V] 0% Transmission Blickwinkel 0°
V (10,0) Schwellenspannung [V] 10% Transmission Blickwinkel 0°
V (90,0) Schwellenspannung [V] 90% Transmission Blickwinkel 0°
Δn die optische Anisotropie gemessen bei 20°C und 589 nm
Δεdie dielektrische Anisotropie bei 20°C und 1 kHz
cp. Klärpunkt [°C]
γ1 Rotationsviskosität gemessen bei 20°C [mPa.s]
S Steilheit der Kennlinie
V (10,0) Schwellenspannung [V] 10% Transmission Blickwinkel 0°
V (90,0) Schwellenspannung [V] 90% Transmission Blickwinkel 0°
Δn die optische Anisotropie gemessen bei 20°C und 589 nm
Δεdie dielektrische Anisotropie bei 20°C und 1 kHz
cp. Klärpunkt [°C]
γ1 Rotationsviskosität gemessen bei 20°C [mPa.s]
S Steilheit der Kennlinie
HR (20) Voltage holding ratio bei 20°C [%]
HR (100) Voltage holding ratio bei 100°C [%]
HR (UV) Voltage holding ratio nach UV-Belastung [%]
HR (100) Voltage holding ratio bei 100°C [%]
HR (UV) Voltage holding ratio nach UV-Belastung [%]
Die zur Messung der Schwellspannung verwendete Anzeige weist zwei
planparallele Trägerplatten im Abstand von 5 µm und Elektrodenschichten
mit darüberliegenden Orientierungsschichten aus Lecithin auf den Innen
seiten der Trägerplatten auf, welche eine homeotrope Orientierung der
Flüssigkristalle bewirken.
CC-5-V | 8,0% | |
PCH-53 | 9,0% | |
CY-5-1 | 14,0% | |
PCH-502FF | 14,0% | |
CCP-202FF | 13,0% | |
CCP-302FF | 14,0% | |
CCP-502FF | 5,0% | |
CCP-21FF | 12,0% | |
CCP-31FF | 11,0% | |
S → N | < -30,0°C | |
Klärpunkt | +74,5°C | |
Δn | +0,0861 | |
ε | | | 3,7 |
Δε | -4,0 | |
K3/K1 | 1,09 | |
γ1 | 168 | |
Vo | 2,05 V | |
HR (20) | 81,8% |
CC-5-V | 6,0% | |
PCH-53 | 12,0% | |
CY-5-1 | 14,0% | |
PCH-502FF | 14,0% | |
CCP-202FF | 15,0% | |
CCP-302FF | 15,0% | |
CCP-502FF | 6,0% | |
CCP-21FF | 14,0% | |
CCP-31FF | 4,0% | |
S → N | < -30,0°C | |
Klärpunkt | +71,0°C | |
Δn | +0,0859 | |
ε | | | 3,8 |
Δε | -4,0 | |
K3/K1 | 1,09 | |
Vo | 1,97 V | |
HR (20) | 85,5% |
PCH-53 | 20,0% |
PCH-502FF | 12,0% |
CCP-302FF | 14,0% |
CCP-502FF | 14,0% |
CCP-21FF | 14,0% |
CCP-31FF | 12,0% |
CPYC-2-3 | 4,0% |
CYYC-2-3 | 4,0% |
CCYY-2-02 | 4,0% |
CCYY-3-1 | 4,0% |
Klärpunkt | +107,5°C |
Δn | +0,1023 |
PCH-53 | 8,0% | |
CY-3-1 | 5,0% | |
CY-5-1 | 5,0% | |
PCH-304FF | 8,0% | |
PCH-502FF | 12,0% | |
PCH-702FF | 10,0% | |
CCP-202FF | 13,0% | |
CCP-302FF | 15,0% | |
CCP-502FF | 13,0% | |
CCP-21FF | 6,0% | |
BCH-32F | 5,0% | |
S → N | < -30,0°C | |
Klärpunkt | +71,5°C | |
Δn | +0,0928 | |
ε | | | 4,1 |
Δε | -5,2 | |
Vo | 1,76 V |
CEY-V-1 | 5,0% | |
CVY-V-1 | 12,0% | |
CY-V-02 | 5,0% | |
CY-3-0V | 5,0% | |
CY-5-01V | 12,0% | |
CY-3-0-C(CH3)=CH2 | 5,0% | |
PCH-502FF | 12,0% | |
CCP-302FF | 14,0% | |
CCP-502FF | 14,0% | |
CCP-21FF | 6,0% | |
CCP-31FF | 10,0% | |
Klärpunkt | +53,5°C | |
Δn | +0,0905 | |
ε | | | 4,9 |
Δε | -5,3 | |
Vo | 1,55 V |
Claims (14)
1. Flüssigkristallines Medium auf der Basis eines Gemisches von pola
ren Verbindungen mit negativer dielektrischer Anisotropie, dadurch
gekennzeichnet, daß es mindestens eine Verbindung der Formel 11
und/oder 12,
und mindestens eine Verbindung der Formel 13,
worin
R11, R2 und R3 jeweils unabhängig voneinander ein unsubstituierter Alkyl- oder Alkenylrest mit bis zu 12 C-Atomen, worin eine oder mehrere nicht benachbarte CH2- Gruppen durch einen Rest ausgewählt aus der Gruppe -O-, -S-, und -C∼C- ersetzt sein können,
R12 CSH2s+1, -O-C(CH3)=CH2 oder -O-(CH2)bCH=CH2,
Q -O- oder eine Einfachverbindung,
Z -C2H4-, -CH=CH- oder eine Einfachbindung,
s, t und u jeweils unabhängig voneinander 1 bis 6,
o und p jeweils unabhängig voneinander 1 oder 2, und
b 0, 1, 2 oder 3
bedeuten,
enthält.
und mindestens eine Verbindung der Formel 13,
worin
R11, R2 und R3 jeweils unabhängig voneinander ein unsubstituierter Alkyl- oder Alkenylrest mit bis zu 12 C-Atomen, worin eine oder mehrere nicht benachbarte CH2- Gruppen durch einen Rest ausgewählt aus der Gruppe -O-, -S-, und -C∼C- ersetzt sein können,
R12 CSH2s+1, -O-C(CH3)=CH2 oder -O-(CH2)bCH=CH2,
Q -O- oder eine Einfachverbindung,
Z -C2H4-, -CH=CH- oder eine Einfachbindung,
s, t und u jeweils unabhängig voneinander 1 bis 6,
o und p jeweils unabhängig voneinander 1 oder 2, und
b 0, 1, 2 oder 3
bedeuten,
enthält.
2. Medium nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es zusätz
lich eine oder mehrere Verbindungen der Formel II
worin
R4 die für R1 und R2 angegebene Bedeutung besitzt, und
v 1 bis 6
bedeutet,
enthält.
worin
R4 die für R1 und R2 angegebene Bedeutung besitzt, und
v 1 bis 6
bedeutet,
enthält.
3. Medium nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß es
zusätzlich eine oder mehrere Verbindungen der Formel III enthält:
worin
R5 und R6 jeweils unabhängig voneinander eine für R1 und R2 in An spruch 1 angegebene Bedeutung haben, und
bedeutet.
worin
R5 und R6 jeweils unabhängig voneinander eine für R1 und R2 in An spruch 1 angegebene Bedeutung haben, und
bedeutet.
4. Medium nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß es im wesentlichen aus vier oder mehr Verbin
dungen ausgewählt aus den Formeln I1 und/oder I2 und I3 besteht.
5. Medium nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch ge
kennzeichnet, daß es mindestens zwei Verbindungen der Formel I3
enthält.
6. Medium nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anteil an Verbindungen der Formel I1 und/oder I2 im Ge
samtgemisch mindestens 10 Gew.-% beträgt.
7. Medium nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anteil an Verbindungen der Formel I3 im Gesamtgemisch
mindestens 30 Gew.-% beträgt.
8. Medium nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anteil an Verbindungen der Formel II im Gesamtgemisch
mindestens 10 Gew.-% beträgt.
9. Medium nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß der Anteil an Verbindungen der Formel III im Gesamtgemisch
mindestens 5 Gew.-% beträgt.
10. Flüssigkristallines Medium nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich
net, daß es mindestens eine Verbindung ausgewählt aus den For
meln IIIa bis IIIf enthält:
worin
Alkyl und Alkyl* jeweils unabhängig voneinander geradkettiges Alkyl mit 1-6 C-Atomen,
Alkenyl und Alkenyl* jeweils unabhängig voneinander ein geradkettiger Alkenylrest mit 2-6 C-Atomen,
bedeuten.
worin
Alkyl und Alkyl* jeweils unabhängig voneinander geradkettiges Alkyl mit 1-6 C-Atomen,
Alkenyl und Alkenyl* jeweils unabhängig voneinander ein geradkettiger Alkenylrest mit 2-6 C-Atomen,
bedeuten.
11. Flüssigkristallines Medium nach Anspruch 10, dadurch gekennzeich
net, daß es mindestens eine Verbindung der Formel IIIa und/oder
mindestens eine Verbindung der Formel IIIb enthält.
12. Flüssigkristallines Medium nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß es zusätzlich eine oder mehrere Verbindungen
der Formeln IA und/oder IB
worin
R7 und R8 jeweils unabhängig voneinander eine der in Anspruch 1 für R1 und R2 angegebene Bedeutung haben, und
w und x jeweils unabhängig voneinander 1 bis 6
bedeuten.
worin
R7 und R8 jeweils unabhängig voneinander eine der in Anspruch 1 für R1 und R2 angegebene Bedeutung haben, und
w und x jeweils unabhängig voneinander 1 bis 6
bedeuten.
13. Flüssigkristallines Medium nach einem der Ansprüche 1 bis 12, da
durch gekennzeichnet, daß es im wesentlichen aus
10-30 Gew.-% einer oder mehrerer Verbindungen der Formel I1 und/oder 12,
30-70 Gew.-% einer oder mehrerer Verbindungen der Formel I3
und
5-50 Gew.-% einer oder mehrerer Verbindungen der Formel II
besteht.
10-30 Gew.-% einer oder mehrerer Verbindungen der Formel I1 und/oder 12,
30-70 Gew.-% einer oder mehrerer Verbindungen der Formel I3
und
5-50 Gew.-% einer oder mehrerer Verbindungen der Formel II
besteht.
14. Elektrooptische Anzeige mit einer Aktivmatrix-Addressierung basie
rend auf dem ECB-Effekt, dadurch gekennzeichnet, daß sie als Die
lektrikum ein flüssigkristallines Medium nach einem der Ansprüche 1
bis 13 enthält.
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