DE19927478C2 - Oberflächenbehandeltes Stahlschneidwerkzeug - Google Patents
Oberflächenbehandeltes StahlschneidwerkzeugInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Schneidwerkzeug für Stahl, das zur Verbesserung
seiner Spanbearbeitungsleistung und zur Verbesserung seiner Standzeit oberflächenbehandelt
ist.
Ein Material aus Stahl, wie beispielsweise ein Hochgeschwindigkeits-Werkzeugstahl (Härte
nach Vickersverfahren (HV) von ungefähr 900), das zäh ist und dessen Härte selbst dann
nicht abnimmt, wenn die Temperatur des Stahls bis in den Bereich von 600°C ansteigt, wird
für Schneidwerkzeuge - wie beispielsweise Drehmeißel und Bohrer - verwendet. Andererseits
werden auch eingebundene Karbide (HV von ungefähr 1800) oder Metall mit hohem
Schmelzpunkt für bekannte Schneidwerkzeuge genutzt, wobei letztere eine hervorragende
Härte und Festigkeit gegen Verschleiß aufweisen, da die Hauptkomponente hier aus
Metallkarbiden besteht.
Bei Schneidwerkzeugen mit eingebundenen Karbiden ist die Schnitttiefe allerdings zu ver
ringern, wenn die Schnittgeschwindigkeit erhöht werden soll. Darüber hinaus sind solche
Schneidwerkzeuge nicht nur teuer, sie sind auch höchst unzuverlässig, da sie plötzlich
brechen können und deshalb nur beschränkt verwendbar sind.
Zur Oberflächenbehandlung von Schneidwerkzeugen für Stahl, die aus
Hochgeschwindigkeits-Werkzeugstahl hergestellt sind, werden verschiedene
Oberflächenhärteverfahren unter Nutzung von Gas, Plasma, Salzbädern usw. angewendet, die
eine Verbindungsschicht bestehend aus Eisennitrid-, Eisenkarbid- oder Eisenkarbidnitrid-
Verbindungen von einigen Mikrometern Dicke auf der Oberfläche des Werkzeugs bilden.
Eine weitere Schicht (diese Schicht wird als untere oberflächengehärtete Schicht bezeichnet)
von einigen Mikrometern bis zu einigen hundert Mikrometern Dicke, bestehend aus
atomarem, in das Basismaterial des Werkzeuges hinein diffundiertem Stickstoff und
Kohlenstoff, wird unter dieser Verbindungsschicht gebildet. Die Härte des Basismaterials
erhöht sich durch diese oberflächengehärtete Schicht, was die Widerstandskraft des
Werkzeuges gegen Verschleiß bei einem Schneidvorgang verbessert. Demnach ist hierdurch
auch die Oberfläche der Schneide selbst gehärtet.
Jedoch ist die obenerwähnte Verbindungsschicht recht spröde. Um diesen Nachteil zu
beseitigen, werden gewöhnlich Verfahren benutzt, um die Verbindungsschicht nach der Ober
flächenbehandlung zu entfernen oder um einen Zustand herzustellen, der es der Verbindungsschicht
von vornherein nicht erlaubt, sich zu bilden. Wenn jedoch die obenerwähnte
Verbindungsschicht beseitigt ist, dann geht auch ein Teil der darunter liegenden superharten
oberflächengehärtete Schicht verloren. Wenn andererseits die Oberflächenbehandlung derart
erfolgt, dass sich die Verbindungsschicht gar nicht erst bildet, dann ist die so gebildete
oberflächengehärtete Schicht nicht dick genug.
Nachdem die oberflächengehärtete Schicht auf dem Stahlschneidwerkzeug nach dem vor
stehenden Verfahren als Vorbehandlung gebildet wurde, wird eine zweite Oberflächen
behandlung zur Bildung eines harten Deckfilms durchgeführt. Um diesen harten Deckfilm zu
bilden, wird ein Verfahren - wie das PVD-Verfahren - genutzt, das den Vorteil hat, das
sich der Film bei einer relativ geringen Temperatur ausbilden lässt, um einen ein- oder mehr
schichtigen Film aus TiN, TiCN, TiAlN, CrN oder dergleichen zu bilden, der härter und
widerstandsfähiger gegen eine Oxidation ist als TiN. Die Haftfähigkeit und die Haltbarkeit
des harten Deckfilms werden durch die zweite Oberflächenbehandlung verbessert.
Stahlschneidwerkzeuge mit einem auf diesem Wege gebildeten harten Deckfilm sind jedoch
anfällig für ein Abblättern und Absplittern des harten Deckfilms, so dass es aus diesem
Grunde unmöglich ist, eine befriedigende Schneidleistung zu erhalten. Hierfür ist es
notwendig, eine oberflächengehärtete Schicht zu bilden, die hart und dick genug ist, um
dieselbe Deckfilmeigenschaften zu erzielen wie bei einem harten Deckfilm von zementierten
Karbiden.
Allgemein gewährleisten Verfahren zur Bildung einer Diffusionsschicht aus Stickstoff als
oberflächengehärtete Schicht oder eines harten Deckfilms eine ausreichende Dicke und diese
Verfahren sind gut durchführbar und führen auch zu reproduzierbaren Ergebnissen, genauso
wie Verfahren zur Herstellung von Werkzeugen, die diese bekannten Verfahren nutzen (siehe
Japanische Patentveröffentlichungen Nos. Tokukai Hei 6-220606, 7-118826, 7-118850,
8-13124, 8-13126, 8-35053, 8-35075 und 8-296064). Die obenerwähnten Stahlschneidwerkzeuge
haben einen Schneidenabschnitt, der aus den nachfolgend erläuterten Schichten
(1), (2), (3) und (4) gebildet ist.
- 1. Stickstoff-Diffusionsschicht auf der Oberfläche des Basismaterials aus Stahl.
- 2. (a) eine erste Schicht als Stickstoff-Diffusionsschicht, die auf der Oberfläche des Basis materials aus Stahl gebildet ist und (b) eine zweite Schicht aus hartem Deckfilm, die auf der ersten Schicht gebildet ist und die aus zumindest einem Mitglied aus der Gruppe der Nitride, Karbide und Karbonitride mit zumindest einem Mitglied aus der Gruppe der Metalle Ti, Zr, Hf, V, Nb, Ta und ihrer Legierungen hergestellt ist. Das zumindest eine Mitglied aus der Gruppe der Nitride, Karbide und Karbonitride von zumindest einem Mitglied aus der Gruppe der Metalle Ti, Zr, Hf, V, Nb, Ta und ihrer Legierungen wird im Folgenden als MN(C)-Verbindung bezeichnet.
- 3. (a) eine erste Schicht als Stickstoff-Diffusionsschicht, die auf der Oberfläche des Basis materials aus Stahl gebildet ist und (b) eine zweite Schicht aus hartem Deckfilm, die auf der ersten Schicht gebildet ist und die aus zumindest einem Mitglied aus der Gruppe der Nitride, Karbide und Karbonitride einer Ti-Al-Legierung hergestellt ist. Das zumindest eine Mitglied aus der Gruppe der Nitride, Karbide und Karbonitride der Ti-Al-Legierung wird nachfolgend als TiAlN(C)-Verbindung bezeichnet.
- 4. (a) eine erste Schicht als Stickstoff-Diffusionsschicht, die auf der Oberfläche des Basis materials aus Stahl gebildet ist und (b) eine zweite Schicht die als Zwischenschicht aus hartem Deckfilm auf der ersten Schicht gebildet ist und die aus einer MN(C)-Verbindung besteht und (c) eine dritte Schicht als harte Deckfilm, die auf der zweiten Schicht gebildet ist und die aus einer TiAlN(C)-Verbindung besteht.
Im Falle des in den vorbezeichneten Patentanmeldungen offenbarten Schneidwerkzeuges
erhöht die Stickstoff-Diffusionsschicht die Härte des Basismaterials und hemmt eine
Verformung des Basismaterials infolge örtlich konzentrierter Beanspruchung. Deshalb wird
ein Abblättern des Basismaterials in der Nähe der Schneide verhindert und die Standzeit des
Werkzeuges erhöht. Weiterhin verbessert sich die Haltbarkeit der Stickstoff-Diffusionsschicht
gemeinsam mit der harten Schutzschicht, wenn die harte Schutzschicht auf der Stickstoff-
Diffusionsschicht gebildet ist, da es auf diese Weise möglich ist ein Abblättern der harten
Schutzschicht zu verhindern und ein Werkzeug herzustellen, das eine hervorragende
Schneidcharakteristik sowie Verschleißfestigkeit aufweist. Um diese günstigen Eigenschaften
optimal ausnutzen zu können, ist es von Vorteil, wenn hierfür keine Verbindungen aus
Eisennitriden oder Eisenkarbonitriden gebildet werden.
Es ist möglich, eine Nitrierung unter Gas, eine Karbonitrierung unter Gas, eine plasmatische
Nitrierung, eine Nitrierung mittels Salzbad oder dergleichen als Nitrierungsmethode zu ver
wenden, um eine Stickstoff-Diffusionsschicht zu bilden. Sollten in der gebildeten Stickstoff-
Diffusionsschicht auch Vermischungen enthalten sein, so können diese Vermischungen mit
einem Verfahren - wie beispielsweise Schleifen - entfernt werden.
Der auf der Stickstoff-Diffusionsschicht gebildete harte Deckfilm weist eine hohe HV von
1500 bis 3000 auf und hat darüber hinaus auch einen kleinen Reibungskoeffizient, so dass der
harte Deckfilm eine exzellente Widerstandsfähigkeit gegen Verschleiß besitzt.
Bei dem harten Deckfilm der vorstehend beschriebenen Art stellt das TiAlN(C) eine
Substitution innerhalb einer stabilen chemischen Lösung dar, bei der ein Teil des Ti in ein-
oder mehrfacher Bl-Kristallstruktur aus der Gruppe der Ti-Nitride, Ti-Karbide oder Ti-
Karbonitride vorliegt, die durch Al ersetzt wurde. Außerdem wird eine feste Oxidschicht auf
der Oberfläche des harten Deckfilms aus TiAlN(C) gebildet, wenn die Al enthaltende stabile
chemische Lösung ungeschützt einer eine Oxidation ermöglichenden Atmosphäre ausgesetzt
wird. Eine weitere Oxidation des gebildeten Oxids wird jedoch verhindert. Daher wird einer
Degradierung des Deckfilms bei der Oxidation während des Aufheizen vorgebeugt, welches
der Schneidvorgang des Werkzeuges verursacht.
Wenn der Anteil von Al weniger als 10 Molprozent ist, dann ist es nicht möglich die vor
stehende Wirkung zu erhalten; und wenn dieser über 70 Molprozent hinausgeht, dann ändert
sich die Bi-Kristallstruktur der TiN(C) ähnlich und die mechanische Eigenschaften der harten
Deckfilms verschlechtern sich bedeutend. Daher ist es am Günstigsten, wenn sich der Anteil
an Al zwischen 20 Molprozent und 70 Molprozent bewegt.
Die Schutzschicht aus TiAlN(C) ist im Vergleich mit TiN(C) nicht so zäh, da das Al eine Art
von Defekt darstellt. Deshalb ist bei elastischer oder plastischer Verformung des
Basismaterials dieses nicht in der Lage der Verformung zu folgen, so dass es schließlich
bricht. Da jedoch eine Stickstoff-Diffusionsschicht gebildet ist, wird es schwieriger, eine
elastische oder plastische Verformung des Basismaterials durchzuführen, so dass es möglich
ist, einen Bruch zu verhindern. Es ist vorteilhafter, wenn der harte Deckfilm aus TiAlN(C)
mehrschichtig ausgeführt ist; dieser kann jedoch auch einschichtig sein. Ersters ist deshalb
vorteilhaft, weil eine mehrfache Deckschicht im Vergleich zu einer einfachen Deckschicht
eine verbesserte Zähigkeit besitzt, so dass dies dazu beiträgt, einen Bruch zu verhindern.
Diese mehrfache Deckschicht ist definiert als (1) eine Schicht, deren Al-Gehalt sich
allmählich mit der Tiefe ändert, oder (2) eine Schicht, deren Al-Gehalt sich nicht allmählich
mit der Tiefe ändert, sondern schrittweise, oder (3) eine Schicht, bei der die beiden
vorerwähnten Schichten (1) und (2) nebeneinander existieren.
Falls ein dazwischenliegender harter Deckfilm aus MN(C) auf der Stickstoff-
Diffusionsschicht gebildet ist, so ist dieser dazwischenliegende harte Deckfilm zäher als der
harte Deckfilm aus TiAlN(C), so dass im Vergleich zu dem Fall, wo nur ein harter Deckfilm
ohne einen dazwischenliegenden weiteren harten Deckfilm vorhanden ist, sich die Zähigkeit
des gesamten harten Deckfilms, zusammensetzt aus der des dazwischenliegenden harten
Deckfilms und dem harten Deckfilm selbst, sich verbessert und zur Unterdrückung eines
Bruchs beiträgt.
Am vorteilhaftesten ist es, wenn die Dicke des dazwischenliegenden harten Deckfilms 90%
oder weniger als die Dicke des gesamten harten Deckfilms beträgt. Wenn die 90% über
schritten werden, so ist die Dicke des anderen harten Deckfilms nicht ausreichend (weniger
als 10%) und die oben beschriebene Funktion des harten Deckfilms (Widerstandsfähigkeit
gegen Verschleiß und Oxidation) ist nicht gewährleistbar.
Um zum einen den harten Deckfilm und zum anderen den harte Deckfilm mit dem
dazwischenliegenden weiteren harten Deckfilm zu bilden, wird vorzugsweise ein Verfahren
zur Bildung eines Films bei niedriger Temperatur - wie beispielsweise das PVD-Verfahren -
angewendet. Mit einem PVD-Verfahren wie zum Beispiel dem Ionenüberzug oder der
Ionensprühung ist es möglich ein Deckfilm bei Temperaturen unter 650°C zu bilden; der sich
hierdurch von den warmen CVD-Verfahren unterscheidet, bei denen die Schicht unter hohen
Temperaturen gebildet wird, so dass keines der Stickstoff-Diffusionsschichten durch der
Wärme verlorengeht. Ferner ist es so möglich einen Deckfilm zu produzieren, der eine starke
Bindungskraft hat, um die Widerstandsfähigkeit gegen Verschleiß aufgrund der Gleitreibung
zu verbessern.
Schneidwerkzeuge für Stahl, deren Schneidenteil einer oben beschriebenen Oberflächen
behandlung unterworfen wurden, werden unter den folgenden Betriebsbedingungen benutzt:
Die Schneidgeschwindigkeit beträgt 1 m/min bis zu 200 m/min, die Schneidtiefe beträgt 0,1 mm
bis 20 mm und der Vorschub beträgt 0,01 mm bis 10 mm. Erfolgt ein Betrieb unter
diesen Bedingungen, so hat das Schneidwerkzeug für Stahl exzellente Schneideigenschaften.
Konventionelle Schneidwerkzeuge für Stahl haben das Problem, dass es mit ihnen nicht
möglich ist, die vollen Vorteile der verschiedenen Hauptpunkte der vorstehend beschriebenen
Oberflächenbehandlung zu nutzen.
Aus der DE 28 27 823 A1 ist ein Schneidwerkzeug aus einer Sinterhart-Metallkomponente
auf einem metallischen Grundmaterial aus einer Superlegierung auf Nickel- oder Kobaltbasis
bekannt. Hinsichtlich der Form der Schneide eines derartigen Schneidwerkzeuges finden sich
keine Einzelheiten.
Die DE 26 52 440 A1 zeigt lediglich ein überzogenes Substrat aus Sinterhartmetall und
offenbart darüber hinaus ein Verfahren zu seiner Herstellung. Das überzogene Substrat aus
Sinterhartmetall ist durch einen ersten, mit dem Substrat fest und dauerhaft verbundenen
Überzug aus einem Karbid eines Metalls, der aus Titan, Zirkon, Haffnium, Vanadin, Niob und
Tantal bestehenden Gruppe gekennzeichnet, wobei das Substrat unmittelbar unterhalb dieses
ersten Überzugs eine η-Phase (Kohlenstoffunterschuss) aufweist. Das überzogene Substrat,
wie es hier offenbart ist, ist weiter gekennzeichnet durch einen mit dem ersten Überzug
verbundenen zweiten Überzug aus einem Karbonnitrid des Metalls aus der genannten Gruppe
und einen mit dem zweiten Überzug verbundenen und aus einem Nitrid des ausgewählten
Metalls genannten Gruppe bestehenden dritten Überzug. Wiederum ist über die
Schneidengeometrie nichts ausgesagt.
Schließlich zeigt die WO 90/11156 A1 einen Schneideinsatz, der mit deren Schichten umhüllt
ist. Wie beispielsweise aus der Fig. 1 ersichtlich ist, ist dieser Schneideinsatz nicht mit einem
abgeschrägten Abschnitt, d. h. einer abgeschrägten Schneide, versehen.
Das der Erfindung zugrunde liegende technische Problem besteht somit darin, ein
kostengünstiges Schneidwerkzeug für Stahl bereit zu stellen, das eine exzellente
Schneidcharakteristik und Standzeit aufweist, wobei die Vorteile der vorstehend
beschriebenen Oberflächenbehandlung genutzt werden können.
Dieses technische Problem wird durch ein Schneidwerkzeug mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst. Ein solches oberflächenbehandeltes Schneidwerkzeug für Stahl besteht
aus einem Basismaterial und weist einen Schneidenbereich mit einer abgeschrägten Schneide
mit einer oberflächengehärteten Schicht auf. Es ist entweder ein harter Deckfilm auf der
oberflächengehärteten Schicht gebildet und dieser harte Deckfilm besteht aus zumindest
einem Mitglied der Gruppe der Nitride, Karbide und Karbonitride mit zumindest einem
Mitglied der Gruppe von Al, Ti, Zr, Hf, V, Nb, Ta und Cr-Metallen und ihrer Legierungen,
oder es ist eine harte Zwischenschicht auf der oberflächengehärteten Schicht gebildet, und
eine harte Deckschicht auf der Zwischenschicht gebildet, wobei die Zwischenschicht aus
zumindest einem Mitglied der Gruppe der Nitride, Karbide und Karbonitride mit zumindest
einem Mitglied der Gruppe von Ti, Zr, Hf, V, Nb, Ta und Cr-Metallen und ihrer Legierungen
besteht, und wobei der harte Deckfilm aus zumindest einem Mitglied der Gruppe der der
Nitride, Karbide und Karbonitride einer Ti-Al-Legierung besteht.
Auf Forschungsergebnissen basierend wird gemäß einem Beispiel der Erfindung für die
oberflächengehärtete Schicht des Schneidenbereiches des Schneidwerkzeuges für Stahl eine
Stickstoff-Diffusionsschicht, Kohlenstoff-Diffusionsschicht oder Stickstoff-Kohlenstoff-
Diffusionsschicht verwendet und die Form des Schneide verändert, um dem Schneidwerkzeug
exzellente Schneideigenschaften und Standzeit zu verleihen. Mit anderen Worten ist das
oberflächenbehandelte Schneidwerkzeug für Stahl gekennzeichnet durch eine
oberflächengehärtete Schicht (von 2 oder mehr Mikrometern Dicke), die im Schneidenbereich
aus einer Stickstoff-Diffusionsschicht mit einer Härte von 20 HV oder mehr gebildet ist, also
höher als das Basismaterial, jedoch unter Beibehaltung der Zähigkeit und mit einer Schneide,
die eine Abschrägung mit einem Wert von 0,01 mm bis 2,0 mm, besonders im Bereich der
abgerundeten Schneide, der abgeschrägten Schneide oder der abgeschrägten und
abgerundeten Schneide aufweist.
Aus den folgenden drei Elementen setzt sich ein Schneidwerkzeug gemäß der vorliegenden
Erfindung zusammen: Das Basismaterial besteht aus Stahl. Der Bereich der Schneide ist
oberflächengehärtet. Die Schneide selbst ist abgeschrägt.
Für das oberflächenbehandelte Schneidwerkzeug für Stahl gemäß dieser Erfindung werden
beispielsweise die folgenden Stahlsorten verwendet: (1) Hochgeschwindigkeits-Werkzeug
stahl oder pulvermetallurgisch hergestellter Hochgeschwindigkeits-Werkzeugstahl, wie
SKH51, SKH55 oder SKH57, (2) nitrierter Stahl, wie SACM645, (3) Warmarbeitsstahl, wie
SKD61, (4) Kaltarbeitsstahl, wie SKD11, (5) rostfreier Stahl, wie SUS420J2, oder der
gleichen.
Die Erfindung kann beispielsweise bei den folgenden Arten von Schneidwerkzeugen
verwendet werden: (1) Drehmeißel, (2) Gewindewerkzeuge (Gewindebohrer,
Gewindeschneider, etc.) Zahnradschneidwerkzeuge (Naben- und Ritzel,
Zahnstangenschneider, Schaber, Schrägverzahnungsschneider, Zahnradfräser,
Zahnradschneidahle, etc.), (3) Reibahlen, (4) Schaber, (5) Fräser (Metallschneidsäge,
Kreissäge, Segment-Kreissäge, Schraubenschneider, Seitenfräser, Halbseitenfräser,
Winkelfräser, Einfachwinkelfräser, Doppelwinkelfräser, Formfräser, Zackenfräser,
Konkavfräser, Konvexfräser, Fasenfräser, Doppelfasenfräser, Flächenfräser, Schrägfräser,
verschiedene Schaftfräser etc.), (6) Bohrer, (7) Stanzwerkzeuge (Stanzstempel, Matritzen)
und dergleichen.
Für das Stahlschneidwerkzeug gemäß der vorliegenden Erfindung ist der Fakt bedeutend, dass
die Schneide abgeschrägt ist und/oder abgerundet ist (siehe JIS B 0170).
Bei einer scharfen Schneide, deren Fläche und die Flanke sich einander entlang einer Linie
kreuzen, nimmt die Schneidleistung wegen des Verschleißes beim Spanen stark ab. Besonders
im Falle des Schneidens von Material mit einer Rockwell-Härte (HRC) zwischen 30 und 40
wird die Schneide sehr abgenutzt, da unter derartig schweren Bedingungen die Schneid
temperatur stark ansteigt, so dass dies ein thermisches Anlaufverhalten zwischen dem
Schneidwerkzeug und dem zu schneidenden Werkstück bewirkt. Wenn der Neigungswinkel
des Werkzeugs verringert wird, um den Verschleiß an der Schneide zu verringern, so wird der
Schneidenbereich stark abgenutzt. Wenn ebenfalls der Neigungswinkel extrem verringert
wird, so wird die Schneidtiefe ungenügend flach, flacher als im Falle des Einsatzes von
zementierten Karbid-Werkzeugen.
Die Breite der abgeschrägten Schneiden ist definiert als die lineare Distanz zwischen dem
Schnittpunkt der Hauptfläche und der Schneide sowie der Seite und der Schneide und bewegt
sich genaugenommen in einem Bereich zwischen 0,01 mm bis zu 2,0 mm. Die folgenden
Breitenmaße sind für die jeweiligen Werkzeuge optimal: (1) Drehmeißel, von 0,03 mm bis zu
0,7 mm, (2) Gewindebohrer, Metallsäge, Seitenfräser, Flächenfräser, von 0,03 mm bis zu 0,8 mm,
(das Maß der seitlichen Schneide des Seitenfräsers sollte 0,3 mm oder weniger
betragen), (3) Reibahlen, von 0,03 mm bis zu 0,85 mm, (4) Schaber und Fräser, von 0,01 mm
bis zu 0,8 mm (das Maß der äußeren Schneide sollte 0,5 mm oder weniger betragen und die
Hauptschneide sowie die Endschneide sollte 0,05 mm oder mehr betragen), (5) Bohrer, von
0,03 mm bis zu 1,5 mm (die Hauptschneide sollte 0,3 mm oder weniger betragen), und (6)
Stanzstempel, Matritzen, von 0,01 mm bis zu 2,0 mm. Bei Breiten unterhalb des jeweils
unteren Wertes wird die Schneide unscharf und die Standzeit vermindert sich. Wenn
andererseits die Breite oberhalb des jeweils oberen Wertes liegt, ist die Schneide entsprechend
einrichtbar und die Schneidcharakteristik wird mangelhaft.
Die Schneide des Schneidwerkzeugs der vorliegenden Erfindung wurde abgeschrägt und die
Oberfläche des stählernden Werkzeugmaterials wurde einer Oberflächenbehandlung unter
zogen. Hierbei sind die folgenden drei Schichten (1), (2) und (3) auf dem Schneidenbereich
gebildet worden:
- 1. Eine Stickstoff-Diffusionsschicht, Kohlenstoff-Diffusionsschicht oder Stickstoff- Kohlenstoff-Diffusionsschicht auf der Oberfläche des Basismaterials aus Stahl,
- 2. (a) Eine erste Schicht als Stickstoff-Diffusionsschicht, Kohlenstoff-Diffusionsschicht oder Stickstoff-Kohlenstoff-Diffusionsschicht auf der Oberfläche des Basismaterials aus Stahl, und (b) eine zweite Schicht als harter Deckfilm, der auf der ersten Schicht gebildet ist und die aus einem oder mehreren Angehörigen der Gruppe der Nitride, Karbide und Karbonitride mit zumindest einem Angehörigen aus der Gruppe von Al, Ti, Zr, Hf, V, Nb, Ta und Cr Metallen und deren Legierungen, und
- 3. (a) Eine erste Schicht als Stickstoff-Diffusionsschicht, Kohlenstoff-Diffusionsschicht oder Stickstoff-Kohlenstoff-Diffusionsschicht auf der Oberfläche des Basismaterials aus Stahl, und (b) eine zweite Schicht als harte Zwischenschicht, die auf der ersten Schicht gebildet ist und aus MN(C)-Verbindungen besteht, sowie (c) eine dritte Schicht, die als harter Deckfilm auf der zweiten Schicht gebildet ist und aus TiAlN(C)-Verbindungen besteht.
Die Stickstoff-Diffusionsschicht kann als Oberflächenhärteschicht nach einem Verfahren
gebildet werden, das in den oben bezeichneten Patentveröffentlichungen offenbart ist. Auch
im Falle der Bildung einer Kohlenstoff-Diffusionsschicht oder einer Stickstoff-Kohlenstoff-
Diffusionsschicht, können diese nach einem vorbekannten Verfahren gebildet werden, ähnlich
dem der Bildung der Stickstoff-Diffusionsschicht.
Die Härtewerte der oberflächengehärteten Schicht bewegen sich optimaler Weise zwischen
Hv 700 und Hv 1300 oder um Hv 20 mehr als das Basismaterial, um den Schneidenbereich
vor Abstumpfung zu bewahren.
Der harte Deckfilm kann auf der oberflächengehärteten Schicht mit einem Verfahren erzeugt
werden, wie es in der obenerwähnten Patentveröffentlichung offenbart ist.
Die Dicke der gebildeten oberflächengehärteten Schicht sollte genaugenommen in einem
Bereich zwischen 2 Mikrometern bis 320 Mikrometern liegen. Die folgenden Angaben stellen
optimale Werte für die jeweiligen Werkzeuge dar: (1) Drehmeißel, Reibahle von 2 Mikro
metern bis zu 320 Mikrometern, (2) Gewindebohrer von 2 Mikrometern bis zu 150 Mikro
metern, (3) verschiedene Fräserarten von 2 Mikrometern bis zu 280 Mikrometern, (4) Schaber
von 2 Mikrometern bis zu 250 Mikrometern, (5) Metallsäge von 2 Mikrometern bis zu 180
Mikrometern, (6) Flächenfräser von 2 Mikrometern bis zu 300 Mikrometern, (7) Bohrer von 2
Mikrometern bis zu 320 Mikrometern, (8) verschiedene Schaftfräser von 2 Mikrometern bis
zu 220 Mikrometern, und (9) Stanze von 2 Mikrometern bis zu 500 Mikrometern. Bei Werten
unterhalb der untersten Angabe ist die Funktion der oberflächengehärteten Schicht
ungenügend. Ist andererseits der Wert größer als die obere Angabe, wird das Basismaterial zu
hart und die Stoßfestigkeit und Haltbarkeit sinken.
Im Folgenden sind zum besseren Verständnis und zur Erläuterung mehrere beispielhafte
Ausführungsformen der Erfindung unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen näher
beschrieben. Es zeigt:
Fig. 1 eine perspektivische Ansicht eines Drehmeißels,
Fig. 2 eine Vorderansicht eines Stirnfräsers,
Fig. 3 eine Seitenansicht einer in Fig. 2 gezeigten Schneide,
Fig. 4 eine Vorderansicht eines Bohrers,
Fig. 5 eine Seitenansicht der Schneide von Fig. 4,
Fig. 6 eine perspektivische Ansicht der Schneide von Fig. 4,
Fig. 7 eine perspektivische Ansicht einer Matritze mit Stanzstempel,
Fig. 8 eine Querschnittsansicht von Fig. 7,
Fig. 9 eine diametrale Ansicht einer Schneide eines Schneidwerkzeuges gemäß der
vorliegenden Erfindung,
Fig. 10 eine diametrale Ansicht einer Schneide eines weiteren Schneidwerkzeuges gemäß der
vorliegenden Erfindung,
Fig. 11 eine diametrale Ansicht einer Schneide eines weiteren Schneidwerkzeuges gemäß der
vorliegenden Erfindung und
Fig. 12 eine Vorderansicht eines Schneidwerkzeuges gemäß der vorliegenden Erfindung, die
den grundlegenden Schneidvorgang zeigt.
Anzumerken ist, dass die Fig. 9, Fig. 10, Fig. 11 prinzipielle Darstellungen der Form der
Schneide von Schneidwerkzeugen gemäß der vorliegenden Erfindung sind und die Fig. 12
eine Vorderansicht (das Werkzeug ist mit 10 bezeichnet, das Werkstück ist mit 20 bezeichnet,
die Späne sind mit 21 bezeichnet) zeigt, die die grundlegenden geometrischen Schneid
verhältnisse eines Schneidwerkzeuges gemäß der vorliegenden Erfindung veranschaulicht.
Einige Beispiele von Schneidwerkzeugen mit einer abgeschrägten Schneide (die Oberfläche
der Schneide ist mit 11 bezeichnet) gemäß der Erfindung ist in den Fig. 1 bis 8 dargestellt.
Da das Schneidwerkzeug abgeschrägt ist, ist die Gestalt der Späne anders als die Gestalt der
Späne, bei einer scharfen Schneide.
Im Folgenden werden einige Beispiele der Erfindung erläutert.
Unter Verwendung eines geraden Bohrers (Bohrer gemäß dieser Erfindung) aus Hoch
geschwindigkeits-Werkzeugstahl (SKH 55) mit einer abgerundeten Schneide und einem ober
flächenbehandelten Schneidenbereich wurde eine Testbohrung in vorgehärtetem HRC 30
Stahl ausgeführt. Ebenfalls wurde vergleichsweise ein anderer Bohrer (Vergleichsbohrer), der
identisch zu dem obenerwähnten Bohrer ist, aber mit einer scharfen Schneide ausgestattet ist
benutzt, um dieselbe Testbohrung zu absolvieren.
Die verwendeten Bohrer hatten einen Durchmesser von 12 Millimetern und die Breite der
abgerundeten Schneide war 0,3 mm. Weiterhin wurde bei der vorstehend erwähnten Ober
flächenbehandlung eine 120 Mikrometer dicke Stickstoff-Diffusionsschicht gebildet durch ein
Ionennitrierungsprozeß unter Nutzung eines Gleichstrom-Plasmas von Wasserstoffgas und
Ammoniakgas. Dann wurde auf der Stickstoff-Diffusionsschicht eine 3 Mikrometer dicke
Deckschicht aus TiN gebildet durch eine Kathode mittels Lichtbogenentladung, wobei eine
Art Ionenüberzug entsteht. Verbindungen wie Eisennitrid oder Eisenkarbonitrid wurden nicht
in einer der Stickstoff-Diffusionsschichten auf der Schneide bemerkt. Weiterhin waren die
Parameter des Bohrloches bei der Testbohrung: (1) Lochtiefe: 40 mm, (2) Kühlmittel:
Wasserlösung, (3) Umdrehungszahl: 390 U/min (beim Bohrer gemäß der Erfindung), 230 U/min
(beim Vergleichsbohrer), (4) Bohrzeit: 0,5 min (beim Bohrer gemäß der Erfindung),
0,7 min (beim Vergleichsbohrer).
In Ergebnis der Testbohrung konnten mit dem Bohrer gemäß der Erfindung 40 Bohrungen
ausgeführt werden, beim Vergleichsbohrer waren es 15 Bohrungen. Damit hat der Bohrer
gemäß der Erfindung eine viel bessere Standzeit im Vergleich zum Vergleichsbohrer.
Die Schneidtests bei Werkzeugstahl HRC 30 wurden mit Schneidwerkzeugen durchgeführt,
die aus Hochgeschwindigkeits-Werkzeugstählen hergestellt wurden und eine abgerundete
und oberflächenbehandelte Schneide aufwiesen. Um vergleichsweise die Standzeit zu
ermitteln, wurden Schneidwerkzeuge aus Hochgeschwindigkeits-Werkzeugstahl, die
identisch zu den vorstehend erwähnten waren denselben Schneidtests unterzogen, außer, dass
diese eine scharfe Schneide besitzen.
In Tabelle 1 sind die Art, die Materialqualität, die Abmessungen sowie die Breite der
Schneide der verwendeten aus Hochgeschwindigkeits-Schneidstahl bestehenden
Schneidwerkzeuge aufgeführt. Weiterhin sind in Tabelle 2 die Schneidparameter der Tests
aufgelistet.
Für die Angaben der Breite der Schneiden gemäß Tabelle 1 sind die Schneiden der Schneid
werkzeuge wie unten gezeigt ausgeführt. Oder mit anderen Worten, (1) der Gewindebohrer
(Beispiel 3) und Schaber (Beispiel 6) haben Hauptschneiden, (2) die Metallsäge (Beispiel 7)
und der Flächenfräser (Beispiel 9) haben Peripherieschneiden, (3) der Seitenfräser (Beispiel
8) und der Rechteck-Schaftfräser (Beispiel 12) haben Endschneiden, und (4) der Kugel-
Schaftfräser (Beispiel 10) besitzt kugelförmig gestaltete Schneiden. Weiterhin wurde bei der
vorstehenden Oberflächenbehandlung die Stickstoff-Diffusionsschicht durch ein
Ionennitrierungsprozeß unter Nutzung eines Gleichstrom-Plasmas von Wasserstoffgas und
Ammoniakgas gebildet. Verbindungen wie Eisennitrid oder Eisenkarbonitrid wurden nicht in
einer der Stickstoff-Diffusionsschichten auf der Schneide bemerkt. Ferner ist die Dicke der
Stickstoff-Diffusionsschicht in der Tabelle 1 angegeben.
In Ergebnis des Schneidtests waren Beschädigungen, die auf ein Brechen des Schneiden
bereiches zurückzuführen sind, bei den Schneidwerkzeuge der Beispiele 2 bis 12 kaum zu
bemerken. Wie in Tabelle 3 aufgeführt hatten die Schneidwerkzeuge eine sehr gute Standzeit
im Vergleich zu den Schneidwerkzeugen, die vergleichsweise herangezogen wurden.
Andererseits zeigten die Schneidwerkzeuge, die zum Vergleich herangezogen wurden,
schwere Schäden durch Bruch. Die Standzeit gemäß Tabelle 3 bezieht sich auf dieselben
Schneiden wie in Tabelle 1 aufgeführt.
Die Schneidtests von vorgehärtetem Stahl HRC 32 wurden mit Schneidwerkzeugen durch
geführt, die aus Hochgeschwindigkeits-Werkzeugstählen hergestellt wurden und eine
abgerundete und oberflächenbehandelte Schneide aufwiesen. Um vergleichsweise die
Standzeit zu ermitteln, wurden Schneidwerkzeuge aus Hochgeschwindigkeits-
Werkzeugstahl, die identisch zu den vorstehend erwähnten waren, denselben Schneidtests
unterzogen, außer, dass diese abweichend eine scharfe Schneide besitzen.
In Tabelle 4 sind die Art, die Materialqualität, die Abmessungen sowie die Breite der
Schneide der verwendeten aus Hochgeschwindigkeits-Schneidstahl bestehenden
Schneidwerkzeuge aufgeführt. Weiterhin sind in Tabelle 5 die Schneidparameter der Tests
aufgelistet.
Für die Angaben der Breite der Schneiden gemäß Tabelle 4 sind die Schneiden der Schneid
werkzeuge wie unten gezeigt ausgeführt. Oder mit anderen Worten: (1) der Gewindebohrer
(Beispiel 14) und Schaber (Beispiel 17) haben Hauptschneiden, (2) die Metallsäge (Beispiel
18) und der Flächenfräser (Beispiel 20) haben Perepherieschneiden, (3) der Seitenfräser
(Beispiel 19) und der Rechteck-Schaftfräser (Beispiel 23) haben Endschneiden, und (4) der
Kugel-Schaftfräser (Beispiel 21) besitzt kugelförmig gestaltete Schneiden.
Weiterhin ist beim Schneidenende des Rechteck-Schaftfräsers (Beispiel 23) die radiale
Neigung der ersten Hauptfläche 0 Grad, die radiale Neigung der zweiten Hauptfläche ist 45 Grad
und die Breite des Schneidenendes ist der Abstand zwischen der ersten Hauptschneide
und der Seitenflanke. Weiterhin wurde bei der vorstehenden Oberflächenbehandlung nach der
Bildung der Stickstoff-Diffusionsschicht durch den Ionennitrierungsprozeß unter Nutzung
eines Gleichstrom-Plasmas von Wasserstoffgas und Ammoniakgas ein harter Deckfilm
gebildet, dessen Bestandteile die Tabelle 4 angibt. Der harte Deckfilm wurde auf der
Stickstoff-Diffusionsschicht mittels einer Kathode durch Lichtbogenentladung gebildet,
wobei eine Art Ionenüberzug entsteht.
Verbindungen wie Eisennitrid oder Eisenkarbonitrid wurden nicht in einer der Stickstoff-
Diffusionsschichten auf der Schneide bemerkt. Ferner ist die Dicke der Stickstoff-Diffusions
schicht in der Tabelle 4 angegeben. Die Dicke des harten Deckfilms war in allen Fällen 3
Mikrometer.
In Ergebnis des Schneidtests waren Beschädigungen, die auf ein Brechen des Schneiden
bereiches zurückzuführen sind, bei den Schneidwerkzeuge der Beispiele 13 bis 23 kaum zu
bemerken. Wie in Tabelle 6 aufgeführt hatten die Schneidwerkzeuge eine sehr gute Standzeit
im Vergleich zu den Schneidwerkzeugen, die vergleichsweise herangezogen wurden.
Andererseits zeigten die Schneidwerkzeuge, die zum Vergleich herangezogen wurden,
schwere Schäden durch Bruch. Die Standzeit gemäß Tabelle 6 bezieht sich auf dieselben
Schneiden wie in Tabelle 4 aufgeführt.
Die vorliegende Erfindung, deren Konstruktionsmerkmale vorstehend beschrieben wurden,
erzielt ihre Vorteile mit einer Oberflächenbehandlung, die durch Bildung einer geeignet
dicken oberflächengehärteten Schicht auf einer Oberfläche eines Werkzeuges oder durch
Bildung eines harten Deckfilms auf der oberflächengehärteten Schicht gekennzeichnet ist, um
damit preiswerte Stahlschneidwerkzeuge bereitzustellen, die exzellente Schneideigenschaften
und Standzeiten aufweisen.
Claims (21)
1. Oberflächenbehandeltes Schneidwerkzeug für Stahl, das aus einem
Basismaterial hergestellt ist und einen Schneidenbereich mit einer abgeschrägten Schneide
mit einer oberflächengehärteten Schicht aufweist, wobei
- a) ein harter Deckfilm auf der oberflächengehärteten Schicht gebildet ist und dieser harte Deckfilm aus zumindest einem Mitglied der Gruppe der Nitride, Karbide und Karbonitride mit zumindest einem Mitglied der Gruppe von Al, Ti, Zr, Hf, V, Nb, Ta und Cr-Metallen und ihrer Legierungen besteht, oder
- b) eine harte Zwischenschicht auf der oberflächengehärteten Schicht gebildet ist, und eine harte Deckschicht auf der Zwischenschicht gebildet ist, wobei die Zwischenschicht aus zumindest einem Mitglied der Gruppe der Nitride, Karbide und Karbonitride mit zumindest einem Mitglied der Gruppe von Ti, Zr, Hf, V, Nb, Ta und Cr-Metallen und ihrer Legierungen besteht, und wobei der Deckfilm aus zumindest einem Mitglied der Gruppe der Nitride, Karbide und Karbonitride einer Ti-Al-Legierung besteht.
2. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1, wobei das Basismaterial ein Mitglied aus
der Gruppe von Hochgeschwindigkeits-Werkzeugstahl, pulvermetallurgisch hergestellter
Hochgeschwindigkeits-Werkzeugstahl, nitrierter Stahl, Warmarbeitsstahl, Kaltarbeitsstahl
und rostfreier Stahl ist.
3. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1, wobei die Schneide eine abgerundete
Schneide, eine abgeschrägte Schneide oder eine abgerundete und abgeschrägte Schneide ist.
4. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1, wobei die oberflächengehärtete Schicht
eine Stickstoff-Diffusionsschicht, eine Kohlenstoff-Diffusionsschicht oder eine Stickstoff-
Kohlenstoff-Diffusionsschicht ist.
5. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1, wobei das Schneidwerkzeug ein
Drehmeißel, ein Gewindewerkzeug, ein Zahnrad-Schneidwerkzeug, eine Reibahle, ein
Schaber, ein Fräser, ein Bohrer oder ein Lochwerkzeug ist.
6. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1, wobei das Schneidwerkzeug ein
Drehmeißel ist, dessen Schneide eine Breite von 0,03 mm bis 0,7 mm aufweist.
7. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1, wobei das Schneidwerkzeug ein
Gewindebohrer, eine Nabe, eine Metallsäge, ein Seitenfräser oder ein Flächenfräser ist,
dessen Schneide eine Breite von 0,03 bis 0,8 mm aufweist.
8. Schneidwerkzeug nach Ansprüch 1, wobei das Schneidwerkzeug eine Reibahle
ist, deren Schneide eine Breite von 0,03 mm bis 0,85 mm aufweist.
9. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1, wobei das Schneidwerkzeug ein Schaber,
ein Kugel-Schaftfräser, ein Halbkreis-Schaftfräser, ein Schräg-Schaftfräser, ein Rechteck-
Schaftfräser, ein Spitz-Schaftfräser, ein Schrubb-Schaftfräser, ein Schrubb- und Schlicht-
Schaftfräser oder ein Schaftfräser mit gekerbten Zähnen ist, dessen Schneide eine Breite von
0,01 mm bis 0,8 mm aufweist.
10. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1, wobei das Schneidwerkzeug ein Bohrer
ist, dessen Schneide eine Breite von 0,03 mm bis 1,5 mm aufweist.
11. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1, wobei das Schneidwerkzeug ein
Stanzstempel ist, dessen Schneide eine Breite von 0,01 mm bis 2,0 mm aufweist.
12. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1, wobei das Schneidwerkzeug ein
Drehmeißel oder eine Reibahle ist, deren oberflächengehärtete Schicht eine Dicke von 2
Mikrometern bis 150 Mikrometern aufweist.
13. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1, wobei das Schneidwerkzeug ein
Gewindebohrer ist, dessen oberflächengehärtete Schicht eine Dicke von 2 Mikrometern bis
190 Mikrometern aufweist.
14. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1, wobei das Schneidwerkzeug ein
Wäzfräser, ein Seiten-Fräser, ein Kugel-Schaftfräser, ein Halbkreis-Schaftfräser oder ein
Schräg-Schaftfräser ist, dessen oberflächengehärtete Schicht eine Dicke von 2 Mikrometern
bis 280 Mikrometern aufweist.
15. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1, wobei das Schneidwerkzeug ein Schaber
ist, dessen oberflächengehärtete Schicht eine Dicke von 2 Mikrometern bis 250 Mikrometern
aufweist.
16. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1, wobei das Schneidwerkzeug eine
Metallsäge ist, deren oberflächengehärtete Schicht eine Dicke von 2 Mikrometern bis 180
Mikrometern aufweist.
17. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1, wobei das Schneidwerkzeug ein
Flächenfräser ist, dessen oberflächengehärtete Schicht eine Dicke von 2 Mikrometern bis 300
Mikrometern aufweist.
18. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1, wobei das Schneidwerkzeug ein Bohrer
ist, dessen oberflächengehärtete Schicht eine Dicke von 2 Mikrometern bis 320 Mikrometern
aufweist.
19. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1, wobei das Schneidwerkzeug, ein
Rechteck-Schaftfräser, ein Spitz-Schaftfräser, ein Schrubb-Schaftfräser, ein Schrubb- und
Schlicht-Schaftfräser oder ein Schaftfräser mit gekerbten Zähnen ist, dessen
oberflächengehärtete Schicht eine Dicke von 2 Mikrometern bis 220 Mikrometern aufweist.
20. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1, wobei das Schneidwerkzeug ein
Stanzstempel ist, dessen oberflächengehärtete Schicht eine Dicke von 2 Mikrometern bis 500
Mikrometern aufweist.
21. Schneidwerkzeug nach Anspruch 1, wobei die Schneidparameter für das
Schneidwerkzeug bezüglich der Schneidgeschwindigkeit von 1 m/min bis zu 800 m/min,
bezüglich der Schneidtiefe von 0,01 mm bis zu 50 mm und bezüglich des Vorschubes von
0,01 mm bis zu 30 mm festgelegt sind.
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