DE19927223A1 - Regelungsverfahren zur Kraftschlußhochausnutzung von elektrischen Triebfahrzeugen - Google Patents
Regelungsverfahren zur Kraftschlußhochausnutzung von elektrischen TriebfahrzeugenInfo
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Abstract
Die Aufgabe der Erfindung, ein gattungsgemäßes Verfahren zu entwickeln, mit denen gewährleistet ist, daß die Nachteile des Standes der Technik vermieden und DOLLAR A die Ausbildung von Grenzzyklen vollständig verhindert und somit ein Betrieb am Kraftschlußmaximum bei konstanter Zugkraft ermöglicht wird und daß weiterhin der Wirkungsbereich der Regelungseinrichtung zur Kraftschlußhochausnutzung so klein wie möglich gehalten wird, wird dadurch gelöst, daß ein Sollwert für die Motordrehzahl aus einer vorgegebenen Soll-Fahrgeschwindigkeit und einer vorgegebenen Soll-Zugkraft ermittelt wird, für den sich im stationären Zustand ein Kraftschlußgradient nahe dem Wert Null einstellt, wodurch ein Soll-Motordrehmoment bereitgestellt wird, das bei zeitinvarianten Kraftschlußbedingungen eine kontinuierliche Fahrt am Kraftschlußmaximum mit maximaler, konstanter Zugkraft gewährleistet, indem das Kraftschlußmaximum aus einer Nullstelle des Kraftschlußgradienten detektiert und für eine schrittweise Veränderung der Drehzahl des Antriebs über einen Sollwertintegrator 1 im Geschwindigkeitsregelkreis genutzt wird, über den der Sollwert für die Motordrehzahl ermittelt wird, wobei an dessen Eingang die Sollbeschleunigung angelegt wird, wobei die Sollbeschleunigung in Abhängigkeit von veränderlichen Kraftschlußbedingungen mit Hilfe des Kraftschlußgradienten bestimmt wird und durch eine gesonderte Steuerstrategie zur Stabilisierung des Antriebs beeinflußt wird, die in einem Block 3 realisiert wird, in ...
Description
Die Erfindung betrifft ein Regelungsverfahren zur Kraftschluß
hochausnutzung bei elektrischen Triebfahrzeugen gemäß dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
Moderne Triebfahrzeuge können Zugkräfte bereitstellen, die nur
unter günstigen Kraftschlußbedingungen übertragen werden können.
Günstige Kraftschlußbedingungen werden dabei durch eine Rei
bungszahl gekennzeichnet, die dem heute üblichen Verhältnis von
maximaler Zugkraft zu Gewichtskraft des Triebfahrzeugs von etwa
0,3 bis 0,5 entspricht.
Bei ungünstigen Kraftschlußbedingungen können bei zu hohen Zug-
oder Bremskraftanforderungen die Triebräder schleudern bzw.
gleiten. Während eines Gleit- oder Schleudervorganges können
erhebliche Schäden an Rad und Gleis entstehen, die durch eine
schnelle Reduktion der (Soll-)Motordrehmomente verhindert
werden müssen. Um hohe Zug- und Bremskräfte auch unter ungün
stigen Kraftschlußbedingungen zu erzielen, werden Regelungs
verfahren zur Kraftschlußhochausnutzung erforderlich.
Im Nahverkehr wurde bisher überwiegend auf den Einsatz von Rege
lungsverfahren zur Kraftschlußhochausnutzung verzichtet. Der
vorgesehene Gleit- und Schleuderschutz ist aufgrund seiner Wir
kungsweise nicht in der Lage, einen fortwährenden Betrieb mit
maximaler Zugkraft selbsttätig aufrechtzuerhalten, so daß
manuelle Eingriffe des Zugführers bei ungünstigen Kraftschluß
bedingungen erforderlich werden [Hahn et al., 1993, "Fortschritte
bei der Kraftschlußausnutzung für die Hochgeschwindigkeits- und
Schwerlasttraktion", ETR, 42 (1-2), 67-74].
Durch steigende Anforderungen im Nahverkehr werden seit kurzem
jedoch auch dort Regelungsverfahren zur Kraftschlußhochaus
nutzung eingesetzt.
Für die Erzeugung einer Zugkraft bei schienengebundenen Trieb
fahrzeugen ist ein Längsschlupf zwischen Rad und Schiene erfor
derlich. Die Zugkraft setzt sich aus den Längsschlupfkräften
zusammen, die an den Rädern des Triebfahrzeugs angreifen. Jede
einzelne Längsschlupfkraft Fχ kann nicht beliebig groß werden,
sondern wird durch das Produkt aus Normalkraft N und der Rei
bungszahl µ am Rad-Schiene-Kontakt begrenzt. Der Quotient Längs
schlupfkraft Fχ durch Normalkraft N ist der Längskraftschluß fχ
und erreicht bei einem von den Kraftschlußbedingungen abhängigen
Längsschlupf sχ ,max seinen durch die Reibungszahl µ gegebenen
Maximalwert (Fig. 5).
Die Regelungsverfahren zur Kraftschlußhochausnutzung werden
unter der Maßgabe entworfen, einen Längsschlupf zwischen Rad und
Schiene einzustellen, der möglichst dem Schlupf sχ ,max entspricht,
bei dem der Längskraftschluß maximal wird.
Ein wichtiges Problem bei der Kraftschlußhochausnutzung ist, daß
der Schlupf sχ ,max zeitvariant und im allgemeinen unbekannt ist.
Des weiteren ist auch der Längsschlupf sχ zwischen Rad und
Schiene unbekannt, da üblicherweise keine geeigneten Messungen
durchgeführt werden.
Den älteren auf Suchstrategien basierten Regelungsverfahren zur
Kraftschlußhochausnutzung ist gemeinsam, daß ein Betrieb am
Kraftschlußmaximum nur möglich ist, wenn das Motordrehmoment
zyklisch erhöht und wieder abgesenkt wird. Während der sich aus
bildenden Grenzzyklen kommt es darüber hinaus bei einigen Ver
fahren im Fahrbetrieb je Zyklus zu einem Schleudervorgang, der
durch eine schnelle Reduktion des Drehmomentes des antreibenden
Motors beendet werden muß. Bei der Reduktion des Motordrehmo
mentes verringert sich die Leistungsaufnahme des Antriebes
innerhalb weniger Millisekunden um bis zu mehreren 100 kW, und
es treten somit zusätzliche mechanische Belastungen des
Antriebsstranges auf. Diese Wechsel in den elektrischen und
mechanischen Belastungen sind nicht erwünscht, müssen aber als
eine den jeweils eingesetzten Verfahren immanente Eigenschaft
akzeptiert werden.
Ein Ordnungsmerkmal zur Klassifikation von Regelungsverfahren
zur Kraftschlußhochausnutzung kann aus der Strategie abgeleitet
werden, die den Regelungsverfahren innewohnt und mit denen im
Bedarfsfall die maximale Zugkraft erreicht werden kann.
Es können zwei verschiedene Klassen von Regelstrategien un
terschieden werden:
- 1. Bei den Verfahren mit Suchlogik ist ein Betrieb am Kraft
schlußmaximum nur möglich, wenn das Motordrehmoment im
Fahrbetrieb zyklisch erhöht und nach einer Detektion des
Kraftschlußmaximums wieder abgesenkt wird.
Die Verfahren mit Suchlogik unterscheiden sich in den Krite rien, nach denen das Kraftschlußmaximum erkannt wird. Nach der Detektion des Kraftschlußmaximums wird durch ein Absenken des Soll-Motordrehmomentes M *|Mot ein Gleit- oder Schleudervorgang verhindert oder, falls der Beginn eines Gleit- oder Schleuder vorganges selbst zur Detektion des Kraftschlußmaximums heran gezogen wird, beendet. Danach wird das Soll-Motordrehmoment erneut erhöht. Allen Verfahren ist gemeinsam, daß es auch bei zeitinvarianten Kraftschlußbedingungen zur Ausbildung von Grenzzyklen bei der Kraftschlußhochausnutzung kommt.
Die Verfahren mit Suchlogik weisen einige, prinzipbedingte Nachteile auf, die unmittelbar mit dem Auftreten von Grenzzy klen verknüpft sind:- - Zyklische Anregung von Resonanzstellen im elektrischen Teil system durch Schwankungen in der Leistungsaufnahme der elektrischen Antriebe um bis zu mehreren 100 kW.
- - Zyklische Anregung von Resonanzstellen im mechanischen Teil system durch Schwankungen im Motordrehmoment um bis zu 50% des Nenndrehmomentes.
- - Nicht optimale Ausnutzung des verfügbaren Kraftschlusses.
- 2. Bei den Gradientenverfahren ist eine kontinuierliche Fahrt am
Kraftschlußmaximum, das heißt mit konstanter Zugkraft, prinzi
piell möglich.
Durch eine Schätzung eines geeigneten Gradienten der Kraft schlußfunktion oder einer hierzu äquivalenten Größe kann das Kraftschlußmaximum detektiert und somit ein Überschreiten des Längsschlupfes maximalen Kraftschlusses sχ ,max verhindert wer den. Die oben genannten Nachteile der Verfahren mit Suchlogik, die auf die dort auftretenden Grenzzyklen zurückzuführen sind, treten bei diesen Verfahren nur in abgeschwächter Form auf. Auch bei den Gradientenverfahren werden das elektrische und mechanische Teilsystem angeregt, da im allgemeinen auf eine künstliche Anregung für die Schätzung des Gradienten der Kraftschlußfunktion nicht verzichtet werden kann. Die Anregung fällt allerdings wesentlich schwächer aus als die aus den Grenzzyklen resultierende Anregung bei den Verfahren mit Suchlogik.
Aus der DE 196 34 363 A1 ist ein Verfahren zur Regelung des
elektrischen Antriebs eines Schienenfahrzeugs unter Hochausnut
zung des Kraftschlusses zwischen Rad und Schiene bekannt, bei
dem der Arbeitspunkt durch eine bestimmte Steigung der jeweili
gen Kraftschlußfunktion vorgegeben wird. Im Rahmen dieser Adhä
sionsregelung mit Steigungsregler werden Konditionierungsmaßnah
men zur Verbesserung des Rad-Schiene-Kontaktes durch einen Be
trieb im sogenannten instabilen Bereich, also auf dem abfallen
den Ast der Kraftschlußfunktion, durchgeführt.
In der DE 196 34 363 A1 ist der Gradient der Kraftschlußfunktion
durch den funktionalen Zusammenhang zwischen Längskraftschluß fχ
und Schlupfgeschwindigkeit Δν gegeben. Es gibt aber auch andere
Gradienten der Kraftschlußfunktion, etwa die partielle Ableitung
des Längskraftschlusses nach dem Längsschlupf sχ, der
Kraftschlußgradient f, oder nach der Raddrehzahl ω, ent
sprechend der Kraftschlußgradient f ω|χ, an Stelle der Ableitung
nach der Schlupfgeschwindigkeit Δν.
In der DE 196 34 363 A1 werden keine Maßnahmen zur Berücksichti
gung von Gleit- und Schleudervorgängen und für Kraftschlußfunk
tionen ohne Maximum erwähnt.
Aus der DE 43 12 949 A1 ist ein Verfahren zur Steuerung und Re
gelung eines elektrischen Antriebes eines Fahrzeuges bekannt,
das zu den Gradientenverfahren gezählt werden kann. Mit dem vor
gestellten Verfahren können jedoch keine Sollwerte für die Fahr
geschwindigkeit verarbeitet werden.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein gattungsgemäßes Verfahren zu
entwickeln, mit dem gewährleistet ist, daß die Nachteile des
Standes der Technik vermieden und die Ausbildung von Grenzzyklen
vollständig verhindert und somit ein Betrieb am Kraftschlußmaxi
mum bei konstanter Zugkraft ermöglicht wird und daß weiterhin
der Wirkungsbereich der Regelungseinrichtung zur Kraftschluß
hochausnutzung so klein wie möglich gehalten wird.
Unter dem Wirkungsbereich der Regelungseinrichtung zur Kraft
schlußhochausnutzung ist dabei alles das zu verstehen, was durch
die Komponenten eines Triebfahrzeuges und die das Fahrzeug umge
benden Systeme wie Energieversorgung oder Gleiskörper be
schrieben werden kann und was den Folgen einer Kraftschlußhoch
ausnutzung ausgesetzt ist. Derartige Komponenten sind:
- 1. Drehgestell mit Antriebsstrang (einschließlich Antriebs stromrichter und Motorregelung)
- 2. Regelung des Vierquadrantenstellers
- 3. Passive Filter im Eingangskreis des Transformators
- 4. Speisendes elektrisches Netzwerk
- 5. Signalanlagen des Fahrwegbetreibers
- 6. Andere Fahrzeuge im Netz
Der Entwurf der unter 2.,3. genannten Komponenten erfolgt u. a.
unter Berücksichtigung dex von den Betreibern des Schienennetzes
formulierten Grenzwerte. Derartige Grenzwerte beziehen sich auf
die Zusammensetzung des Netzstromes, die sich aus den
Bedürfnissen der signaltechnischen Einrichtungen der Bahn er
gibt.
Die Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Da
nach ist das Verfahren dadurch gekennzeichnet, daß ein Sollwert
für die Motordrehzahl aus einer vorgegebenen Soll-Fahrgeschwin
digkeit und einer vorgegebenen Soll-Zugkraft ermittelt wird, für
den sich im stationären Zustand ein Kraftschlußgradient nahe dem
Wert Null einstellt. Der Kraftschlußgradient wird dabei für eine
schrittweise Veränderung der Solldrehzahl des Antriebs über ei
nen Sollwertintegrator im Geschwindigkeitsregelkreis genutzt,
über den der Sollwert für die Motordrehzahl ermittelt wird, wo
bei an den Eingang des Sollwertintegrators die Sollbeschleuni
gung angelegt wird, die in Abhängigkeit von der schrittweisen
Veränderung der Solldrehzahl, der Regelkreisdynamik und des Re
gelfehlers im Geschwindigkeitsregelkreis bestimmt wird und durch
eine gesonderte Steuerstrategie zur Stabilisierung des Geschwin
digkeitsregelkreises beeinflußt wird, die in einem Block, in dem
Anti-Reset-Wndup-Maßnahmen für einen Drehzahlregler und den
Sollwertintegrator implementiert sind und in dem das betragsmä
ßig maximal zulässige Soll-Motordrehmoment aus der vorgegebenen
Soll-Zugkraft ermittelt und einem Begrenzungsglied zwischen dem
Drehzahlregler und dem Antrieb zugeführt wird, realisiert wird
und als Zustandsgrößen xI, xω, und Parameter Mmax ausgegeben wer
den. Das Kraftschlußmaximum
wird aus einer Nullstelle des Kraftschlußgradienten detektiert.
Es wird ein Soll-Motordrehmoment bereitgestellt, das bei zeitin
varianten Kraftschlußbedingungen eine kontinuierliche Fahrt am
Kraftschlußmaximum mit maximaler, konstanter Zugkraft gewährlei
stet.
Das Regelungsverfahren weist folgende Vorteile auf:
- - Es erlaubt eine Kraftschlußhochausnutzung, ohne daß es zur Ausbildung von Grenzzyklen kommt. Es vermeidet damit die Nach teile der Verfahren mit Suchlogik. Der Vorteil liegt in einer Minimierung der durch die Regeleinrichtung zur Kraftschluß hochausnutzung injizierten Störungen in die elektrischen und mechanischen Teilsysteme eines Triebfahrzeuges.
- - Es können Sollwerte für die Zugkraft und die Fahrgeschwindig keit verarbeitet werden, ohne daß es einer Modifikation der Reglerstruktur bedarf.
- - Es erlaubt die Verwendung verschiedene Verfahren zur Detektion von Gleit- und Schleudervorgängen sowie zur Detektion von Kraftschlußfunktionen ohne Maximum.
- - Es können verschieden Kraftschlußgradienten verarbeitet wer den, sofern sich diese in den Kraftschlußgradienten f um rechnen lassen. Es ist zu bedenken, daß der Längskraftschluß gemäß den gängigen Theorien vom Längsschlupf zwischen Rad und Schiene überwiegend abhängig ist. Das heißt die Einschränkung "kann in den Kraftschlußgradienten f umgerechnet werden" ist nicht verfahrensbedingt, sondern folgt aus den physikalischen Gegebenheiten am Rad-Schiene-Kontakt, aus denen Regeln zur Auswahl der notwendigen Meßgrößen abgeleitet werden können.
Es liegt eine universelle Regelungsstruktur für ein Gradienten
verfahren vor.
Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den
Unteransprüchen beschrieben.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand einer Zeichnung in einem
Ausführungsbeispiel des Regelungsverfahrens näher erläutert. Es
zeigen:
Fig. 1 das Strukturbild des Regelungsverfahrens zur Kraft
schlußhochausnutzung,
Fig. 2 eine grafische Darstellung der Nullstellensuche des
Kraftschlußgradienten mit dem Newtonschen Verfahren,
Fig. 3 eine grafische Darstellung eines typischen Verlaufs des
Motordrehmomentes bei langfristig verschlechterten
Kraftschlußbedingungen,
Fig. 4 die grafische Darstellung des normierten Motordrehmo
mentenverlaufes nach der Detektion einer
Kraftschlußfunktion ohne Maximum und
Fig. 5 die grafische Darstellung zweier typischer Kraftschluß
funktionen bei Schienenfahrzeugen.
Mit dem erfindungsgemäßen Regelungsverfahren zur Kraftschluß
hochausnutzung entsprechend der Darstellung in der Fig. 1 kann
ein Soll-Motordrehmoment bereit gestellt werden, das bei zeitin
varianten Kraftschlußbedingungen eine kontinuierliche Fahrt mit
maximaler Längsschlupf- bzw. Zugkraft ermöglicht. Dies kann
erreicht werden, wenn ein Sollwert ω *|M für die Motordrehzahl er
mittelt wird, für den der sich im stationären Zustand ein
stellende Kraftschlußgradient nahe Null ist. Der Wert Null ist
nicht als idealer Sollwert im Sinne einer Kraftschlußhochaus
nutzung anzusehen, da in diesem Fall kleinste Störungen einen
Gleit- oder Schleudervorgang verursachen können. Stattdessen
wird für eine Kraftschlußhochausnutzung in Übereinstimmung mit
dem Ansatz von [Engel, B., 1996, "Verschleißmindernde
Kraftschlußregelung mit Zustandsregler für elektrische Trakti
onsantriebe", Reihe 12: Verkehrstechnik/Fahrzeugtechnik (284),
VDI Fortschrittsberichte] ein Betrieb auf dem ansteigenden Ast
der Kraftschlußfunktion mit einem minimalen Kraftschlußgra
dienten als vorteilhaft angesehen. Eine Kraftschlußhochaus
nutzung liegt also dann vor, wenn die Nullstelle der Funktion,
die durch die Differenz von Kraftschlußgradient minus dem mi
nimalen Kraftschlußgradienten gegeben ist, durch geeignete Ma
nipulation der Solldrehzahl ω *|M eines Drehzahlregelkreises
gefunden wurde.
Das erfindungsgemäße Regelungsverfahren zur Kraftschlußhochaus
nutzung bei elektrischen Triebfahrzeugen ist ein Gradienten
verfahren. Mit dem Verfahren nach der Erfindung wird eine konti
nuierliche Fahrt am Kraftschlußmaximum mit konstanter Zugkraft
möglich, die als Grundvoraussetzung für die angestrebte
Minimierung des Wirkungsbereiches angesehen werden kann.
Das Verfahren ist durch Auswertung eines geeigneten Gradienten
der Kraftschlußfunktion in der Lage, das Kraftschlußmaximum zu
detektieren. Das Kraftschlußmaximum, bei dem auch der Längs
schlupf sχ betragsmäßig minimal ist, entspricht einer Nullstelle
des Kraftschlußgradienten f, wie es in der Fig. 2 dargestellt
ist. Bei der Berechnung der Schrittweite Δsχ ,n, die im Regelkreis
einer Veränderung der Raddrehzahl um Δωn bzw. der Motordrehzahl
um üGΔωn entspricht, können somit numerische Verfahren
eingesetzt werden, wie sie bei der Bestimmung von Nullstellen
aus der numerischen Mathematik bekannt sind. Ein derartiges
Verfahren ist z. B. das Newtonsche Verfahren (Fig. 2 und (1)).
Die Anwendung des Newtonschen Verfahrens bringt noch einen wei
teren Vorteil: Wenn nämlich eine Zugkrafterhöhung seitens des
Lokführers zu einem Zeitpunkt angefordert wird, in dem der
Längskraftschluß wesentlich kleiner ist als die Reibungszahl µ,
so kann die Sollbeschleunigung *|M größer gewählt werden als
wenn der Längskraftschluß nur wenig kleiner als µ ist. Während
in der erstgenannten Situation der Kraftschlußgradient f be
tragsmäßig groß ist, ist er in der letztgenannten Situation
betragsmäßig klein bzw. am Kraftschlußmaximum null. Eine mit dem
Betrag des Kraftschlußgradienten f sinkende Sollbeschleunigung
*|M wird bei numerischen Verfahren zur Nullstellensuche au
tomatisch erreicht, da die Schrittweite in der Nähe der Null
stelle stets klein ist.
Aus einer berechneten Schrittweite Δsχ,n kann eine zugehörige
Erhöhung der Raddrehzahl gemäß (2) berechnet werden.
Die zweite Ableitung des Längskraftschlusses nach dem Längs
schlupf ∂2fχ/∂ 2|χ (vgl. (1)) wird, da sie nicht bekannt ist, a
priori für eine nominelle Kraftschlußfunktion berechnet und als
Tabelle in der Regeleinrichtung zur Kraftschlußhochausnutzung
abgespeichert. Die Verstärkung αN wird so festgelegt, daß es bei
einer von der nominellen Kraftschlußfunktion abweichenden
Kraftschlußfunktion nicht zu einer Schrittweite Δsχ ,n kommt, die
einen Längsschlupf sχ ,n auf dem waagerechten oder abfallenden Ast
der Kraftschlußfunktion nach sich zieht. Die Speicherung einer
nominellen Kraftschlußfunktion im Regler bedeutet nicht, daß das
vorgestellte Regelungsverfahren zur Kraftschlußhochausnutzung
für andere Kraftschlußfunktionen nicht funktionsfähig ist.
Vielmehr wird durch die Einführung einer nominellen
Kraftschlußfunktion das Ziel verfolgt, ein ungewolltes Über
schreiten des Längsschlupfes maximalen Längskraftschlusses sχ ,max
durch eine vorab durchgeführte Berechnung der Verstärkung αN bei
gleichzeitiger Variation relevanter Parameter der nominellen
Kraftschlußfunktion zu verhindern.
Die Fig. 1 zeigt das Strukturbild des Regelungsverfahrens. Die
Regelungsstruktur wird danach im wesentlichen aus der Verknüp
fung der folgenden Baugruppen gebildet: Sollwertintegrator 1,
Steilheitsbegrenzer 5 für die Soll-Fahrgeschwindigkeit, Vorrich
tung 6 zur Adaption der Soll-Beschleunigung an die Soll-Fahrge
schwindigkeit, Schrittweitensteuerung 7, ein Begrenzungsglied 10
für den im Geschwindigkeitsregelkreis ausgewerteten Geschwin
digkeitsfehler, ein Multiplikator 11 zur Bestimmung der Soll
beschleunigung unter Berücksichtigung des Geschwindigkeitsfeh
lers, Block 3 für Anti-Reset-Windup-Maßnahmen und Steuerstrate
gien, Steilheitsbegrenzer 8 für die Soll-Zugkraft, Drehzahl
regler 2, Begrenzungsglied 9 für das Solldrehmoment und zu re
gelnder Antrieb 4. Aus diesem Strukturbild ist die folgende Ar
beitsweise des Regelungsverfahrens abzuleiten:
Zentrales Element ist der Sollwertintegrator 1 im Geschwindig keitsregelkreis, an dessen Ausgang der Sollwert ω *|M für den un terlagerten Drehzahlregelkreis, der im Vorwärtszweig aus dem Drehzahlregler 2, dem Begrenzungsglied 9 und dem Antrieb 4 ge bildet wird, zur Verfügung steht. Am Eingang des Sollwertinte grators 1 liegt die Sollbeschleunigung *|M an, die u. a. dann Null wird, wenn das Kraftschlußmaximum erreicht ist. Die ver änderlichen Kraftschlußbedingungen werden überwiegend mit Hilfe des Kraftschlußgradienten, der in die Schrittweitensteuerung 7 eingegeben wird, bei der Bestimmung der Sollbeschleunigung *|M berücksichtigt.
Zentrales Element ist der Sollwertintegrator 1 im Geschwindig keitsregelkreis, an dessen Ausgang der Sollwert ω *|M für den un terlagerten Drehzahlregelkreis, der im Vorwärtszweig aus dem Drehzahlregler 2, dem Begrenzungsglied 9 und dem Antrieb 4 ge bildet wird, zur Verfügung steht. Am Eingang des Sollwertinte grators 1 liegt die Sollbeschleunigung *|M an, die u. a. dann Null wird, wenn das Kraftschlußmaximum erreicht ist. Die ver änderlichen Kraftschlußbedingungen werden überwiegend mit Hilfe des Kraftschlußgradienten, der in die Schrittweitensteuerung 7 eingegeben wird, bei der Bestimmung der Sollbeschleunigung *|M berücksichtigt.
Durch eine Begrenzung des im Geschwindigkeitsregelkreis ausge
werteten Geschwindigkeitsfehlers auf den Extremwert Eins (Be
grenzungsglied 10), entspricht die Summe der Ausgangssignale der
Schrittweitensteuerung 7 und der Vorrichtung 6 der unter den je
weiligen Kraftschlußbedingungen zugelassenen, maximalen Soll
beschleunigung im Geschwindigkeitsregelkreis. Durch eine zu
sätzliche Bewertung dieser maximalen Sollbeschleunigung mit dem
begrenzten Geschwindigkeitsfehler mittels des Multiplikators 11
wird eine Verringerung der Sollbeschleunigung genau dann
vorgenommen, wenn die Fahrgeschwindigkeit des Triebfahrzeuges
nahe der Soll-Fahrgeschwindigkeit ist.
Bei der Vorgabe einer Sollzugkraft F *|z und einer Soll-Fahrge
schwindigkeit ν *|G ist eine Minimalauswahl durchzuführen. Danach
ist die Solldrehzahl ω *|M unabhängig von der Soll-Fahrgeschwin
digkeit konstant zu halten, wenn entweder die aus dem Soll-Mo
tordrehmoment *|Mot abgeleitete Zugkraft der Sollzugkraft F *|zd
entspricht oder das Soll-Motordrehmoment *|Mot, betragsmäßig mit
dem Nenndrehmoment des Antriebsmotors übereinstimmt. Es sind
sog. Anti-Reset-Windup (ARW-)Maßnahmen (vgl. z. B. [Böcker et
al., 1986, "Nichtlineare und adaptive Regelungssysteme", Sprin
ger, Berlin/Heidelberg]) vorzusehen, um in den eben genannten
Situationen einen "Überlauf" des Sollwertintegrators 1 zu
verhindern. Gegebenenfalls werden auch für den Drehzahlregler 2
(je nach dessen interner Struktur) Anti-Reset-Windup-Maßnahmen
erforderlich. Die Anti-Reset-Windup-Maßnahmen, die im Block 3
implementiert sind, wirken auf den Sollwertintegrator 1
(Zustandsgröße xI) sowie die internen Zustände des Drehzahlreg
lers 2 (Zustandsgrößen xω) und dienen einer Stabilisierung der
Regeleinrichtung. Im Block 3 wird außerdem durch Auswertung der
vorgegebenen Soll-Zugkraft F *|z das betragsmäßig maximal zulässige
Soll-Motordrehmoment ermittelt und als Parameter Mmax des Begren
zungsgliedes 9 zugeführt.
Aus dem geschätzten Kraftschlußgradienten wird schrittweise eine
Drehzahlerhöhung Δωn ermittelt.
In einem zweiten Schritt wird unter Berücksichtigung der Regel
kreisdynamik eine Zeitspanne ΔTn ermittelt, um aus der Drehzah
lerhöhung Δωn eine Sollbeschleunigung *|M = üGΔωn/ΔTn zu be
stimmen.
Bei Fahrten unterhalb des Kraftschlußmaximums sollte die (ge
schätzte) Beschleunigung des Triebsfahrzeuges G im nachhinein
addiert werden. Andernfalls ist eine Beschleunigung des Trieb
fahrzeuges am Kraftschlußmaximum nicht möglich. Die Summe aus
beiden Beschleunigungen darf einen für den Geschwindigkeits
regelkreis unter Stabilitätsgesichtspunkten festgelegten Maxi
malwert nicht überschreiten. Die maximale Sollbeschleunigung des
Triebfahrzeuges soll genau dann erreicht werden, wenn sowohl das
Signal mf seinen Maximalwert annimmt als auch der Geschwindig
keitsfehler eν betragsmäßig größer ist als eν ,max. Die
Sollbeschleunigung ist bis auf das Vorzeichen durch den Wert des
Signals mf gegeben.
Bei kleinen Werten mf, das heißt bei einer Hochausnutzung des
verfügbaren Längskraftschlusses, wirkt sich eine Absenkung des
Sollwertes für die Fahrgeschwindigkeit in ungenügendem Maße auf
die Sollbeschleunigung *|M bzw. die Solldrehzahl ω *|M aus.
Allerdings ist im Fahrbetrieb immer eine Absenkung der Fahrge
schwindigkeit möglich, solange hierfür nicht aktiv gebremst
werden muß. Für derartige Fahrsituationen ist eine Adaption der
Soll-Beschleunigung an die Soll-Fahrgeschwindigkeit im Block 6
vorgesehen, dessen Ausgangssignal Δmf ≧ 0 nur dann Werte ver
schieden von Null annehmen kann, wenn mf klein ist. Bei der
Auslegung der Adaption ist sicherzustellen, daß die Summe aus mf
und Δmf nicht den Maximalwert von mf und damit die maximal zu
lässige Sollbeschleunigung überschreitet.
Nach der Detektion eines Gleit- oder Schleudervorgangs oder
einer Kraftschlußfunktion ohne Maximum wird jeweils eine ge
sonderte Steuerstrategie zur Stabilisierung des Antriebes 4 für
das Soll-Motordrehmoment erforderlich, die in dem Block 3
implementiert sind. Schnelle zeitliche Änderungen im Soll-Motor
drehmoment sind dabei generell zur Minimierung des Wirkungsbe
reiches der Regeleinrichtung zur Kraftschlußhochausnutzung zu
vermeiden.
Für die Erkennung von Gleit- und Schleudervorgängen ist ein zu
sätzlicher Detektor vorzusehen, dessen Ausgangssignal SSD hier
als binär angenommen wurde.
Nach der Detektion eines Gleit- oder Schleudervorganges wird mit
Hilfe einer Steuerstrategie das maximale Motordrehmoment Mmax
verringert, und damit auch eine Absenkung des Betrages des
Solldrehmomentes M *|Mot mit Hilfe des Begrenzungsgliedes 9 durch
geführt, und hiermit das Ende des Gleit- bzw. Schleudervorganges
herbeigeführt. Während der Verringerung des Drehmomentes Mmax
ist mit den in Block 3 implementierten Anti-Reset-Windup-
Maßnahmen durch Manipulation der Zustandsgrößen xI und xω eine
Stabilisierung der Regeleinrichtung vorzunehmen. Wenn das Ende
eine Gleit- oder Schleudervorganges detektiert wurde, ist das
Motordrehmoment im gesteuerten Betrieb betragsmäßig wieder zu
erhöhen, um eine Zug bzw. Bremskraft zu erzielen, die möglichst
geringfügig kleiner ist als die Kraft, die vor Eintritt des
Gleit- oder Schleudervorganges erzielt wurde. Hierbei ist darauf
zu achten, daß der Gleit- oder Schleudervorgang ggf. durch eine
längerfristige Verschlechterung der Kraftschlußbedingungen
ausgelöst wurde.
In der Fig. 3 ist für den Fahrbetrieb schematisch dargestellt,
wie eine Reduktion des Motordrehmomentes vorgenommen werden
kann. Es wurde angenommen, daß zum Zeitpunkt t = 0.5 s ein zwei
ter Schleudervorgang aufgrund langfristig verschlechterter
Kraftschlußbedingungen eintrat. Das Drehmoment MMot,2 wird vor
teilhafterweise durch Auswertung der Zeitspanne ΔtSSE, die den
zeitlichen Abstand zwischen zwei Gleit- oder Schleudervorgängen
angibt, berechnet. Das Drehmoment MMot,2 ist um so kleiner zu wäh
len, je kleiner die Zeitspanne ΔtSSE ist. Eine Möglichkeit ist:
Das Drehmoment MMot,min stellt dabei dasjenige Motordrehmoment
dar, das auch unter ungünstigsten Kraftschlußbedingungen zu ei
ner Zugkraft führt, ohne daß es zu einem erneuten Gleit- oder
Schleudervorgang kommt. Der Faktor rM gibt den Anteil wieder,
auf den der Betrag des Solldrehmomentes maximal nach einem
Gleit- oder Schleudervorgang im gesteuerten Betrieb erhöht wird.
Wenn die aktuelle Kraftschlußfunktion über kein Maximum verfügt,
so kann es, z. B. im Fahrbetrieb, bei gleichbleibender Zugkraft
zu einer kontinuierlichen, betragsmäßigen Vergrößerung des
Längsschlupfes und damit einer unerwünschten Erhöhung der Reib
leistung im Kontakt kommen. Es ist daher (optional) ein
geeigneter Detektor zur Detektion einer Kraftschlußfunktion ohne
Maximum vorzusehen, dessen Ausgangssignal FHD als binär angenom
men wurde. Nachdem ein Betrieb im Sättigungsbereich der
Kraftschlußfunktion detektiert wurde, wird z. B. im Fahrbetrieb
das Motordrehmoment durch Absenken des maximalen Drehmomentes
Mmax vorübergehend reduziert; wie schon bei der Detektion eines
Gleit- oder Schleudervorganges ist mit den in Block 3
implementierten Anti-Reset-Windup-Maßnahmen eine Stabilisierung
der Regeleinrichtung vorzunehmen. Mit der Reduktion soll ein
neuer Betriebspunkt auf der Kraftschlußfunktion mit größerem
Längsschlupf bei nahezu gleichbleibendem Längskraftschluß
erreicht werden.
Eine möglicher, normierter Verlauf des Motordrehmomentes nach
der Detektion einer Kraftschlußfunktion ohne Maximum ist in der
Fig. 4 dargestellt. Das Motordrehmoment erreicht für t < 1.3 s
nicht seinen ursprünglichen Wert, sondern liegt geringfügig
darunter, um einen neuen Betriebspunkt auf dem ansteigenden Ast
der Kraftschlußfunktion sicherzustellen. Im Rahmen eines Rege
lungsverfahrens zur Kraftschlußhochausnutzung sind die oben
genannten Anti-Reset-Windup-Maßnahmen für 0.5 s ≦ t ≦ 1.3 s aktiviert.
Da die Sollwerte für die Fahrgeschwindigkeit bzw. der Zugkraft
auf Größen einwirken, die die Beschleunigung des Fahrzeuges
bestimmen, kann eine üblicherweise vorhandene Begrenzung des
Ruckes mit Steilheitsbegrenzern in den Signalpfaden der Soll
werte erreicht werden.
Wenn kein Sollwert für die Fahrgeschwindigkeit vorliegt, so ist
er gemäß dem Vorzeichen der Sollzugkraft F *|z festzulegen:
1
Sollwertintegrator
2
Drehzahlregler
3
Block
4
Antrieb
5
Steilheitsbegrenzer
6
Vorrichtung
7
Schrittweitensteuerung
8
Steilheitsbegrenzer
9
Begrenzungsglied
10
Begrenzungsglied
11
Multiplikator
SSD Ausgangssignal
FHD Ausgangssignal
ν
SSD Ausgangssignal
FHD Ausgangssignal
ν
*|G
Soll-Fahrgeschwindigkeit
F
F
*|z
Soll-Zugkraft
*|G
(geschätzte) Beschleunigung des Triebfahrzeuges
*|M
Soll-Beschleunigung
G
G
(geschätzte) Geschwindigkeit des Triebfahrzeuges
ω
ω
*|M
Sollwert Motordrehzahl
M
M
*|Mot
Soll-Motordrehmoment
Mmax
Mmax
Drehmoment
MMot,min
MMot,min
Drehmoment
f Kraftschlußgradient
sχ
f Kraftschlußgradient
sχ
Längsschlupf
Claims (9)
1. Regelungsverfahren zur Kraftschlußhochausnutzung von elek
trischen Triebfahrzeugen in der Art eines Gradientverfah
rens,
dadurch gekennzeichnet, daß
- - ein Sollwert für die Motordrehzahl aus einer vorgegebenen Soll-Fahrgeschwindigkeit und einer vorgegebenen Soll-Zug kraft ermittelt wird, für den sich im stationären Zustand ein Kraftschlußgradient nahe dem Wert Null einstellt,
- - wobei der Kraftschlußgradient für eine schrittweise Ver änderung der Solldrehzahl des Antriebs (4) über
- - einen Sollwertintegrator (1) im Geschwindigkeitsregelkreis genutzt wird, über den der Sollwert für die Motordrehzahl ermittelt wird, wobei
- - an den Eingang des Sollwertintegrators (1) die Sollbe schleunigung angelegt wird, die in Abhängigkeit von der schrittweisen Veränderung der Solldrehzahl, der Regel kreisdynamik und des Regelfehlers im Geschwindigkeitsre gelkreis bestimmt und durch eine gesonderte Steuerstra tegie zur Stabilisierung des Geschwindigkeitsregelkreises beeinflußt wird, die in einem Block (3), in dem Anti-Re set-Windup-Maßnahmen für einen Drehzahlregler (2) und, den Sollwertintegrator (1) implementiert sind und in dem das betragsmäßig maximal zulässige Soll-Motordrehmoment aus der vorgegebenen Soll-Zugkraft ermittelt und einem Begren zungsglied (9) zwischen dem Drehzahlregler (2) und dem An trieb (4) zugeführt wird, realisiert wird und als Zu standsgrößen (xI, xω) und als Parameter (Mmax) ausgegeben werden,
- - wobei das Kraftschlußmaximum aus einer Nullstelle des Kraftschlußgradienten detektiert wird und
- - ein Soll-Motordrehmoment bereitgestellt wird, das bei zei tinvarianten Kraftschlußbedingungen eine kontinuierliche Fahrt am Kraftschlußmaximum mit maximaler, konstanter Zug kraft gewährleistet.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Block (3) für Anti-Reset-Windup-Maßnahmen zusätz
lich die Steuerstrategien für das Motordrehmoment bei einem
Gleit- oder Schleudervorgang und/oder bei einem detektierten
Betrieb im Sättigungsbereich einer Kraftschlußfunktion ohne
Maximum implementiert sind und als Zustandsgrößen für den
Sollwertintegrator (1) und den Drehzahlregler (2) sowie das
maximal zulässige Soll-Motordrehmoment als Parameter dem Be
grenzungsglied (9) ausgegeben werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nullstelle des Kraftschlußgradienten durch Verfahren
der numerischen Mathematik wie das Newtonsche Verfahren (2)
ermittelt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die schrittweise Veränderung der Solldrehzahl des Antrie
bes (4) vorab berechnet und gleichzeitig relevante Parameter
der nominellen Kraftschlußfunktion variiert werden, indem in
einer Schrittweitensteuerung (7) eine nominelle Kraft
schlußfunktion abgespeichert und damit ein ungewolltes Über
schreiten des Längsschlupfes maximalen Kraftschlusses verhin
dert wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Fehlen eines betrieblich vorgegebenen Sollwertes
für die Fahrgeschwindigkeit ein Sollwert aus der Soll-Zug
kraft derart ermittelt wird, daß für Sollzugkräfte größer
oder gleich Null die Soll-Fahrgeschwindigkeit gleich der ma
ximal betrieblich zugelassenen Fahrgeschwindigkeit des Trieb
fahrzeuges entspricht und für Sollzugkräfte kleiner als Null
die Soll-Fahrgeschwindigkeit zu Null gesetzt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch Steilheitsbegrenzer (5, 8) in den Signalpfaden für
die Sollwerte der Fahrgeschwindigkeit und der Zugkraft eine
Begrenzung des Ruckes vorgenommen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch eine Vorrichtung (6) eine Adaption der Sollbe
schleunigung an die Soll-Fahrgeschwindigkeit bei einer Umkeh
rung des Fahrbetriebes eine Verbesserung der Regelkreisdy
namik vorgenommen wird.
8. Verfahren nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine dauerhafte Verschlechterung der Kraftschlußbedin
gungen durch eine Auswertung der Zeitspanne zwischen zwei
aufeinanderfolgenden Gleit- oder Schleudervorgängen erkannt
wird und in der Steuerstrategie für das Motordrehmoment bei
einem Gleit- oder Schleudervorgang berücksichtigt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschleunigung des Triebfahrzeuges bei der Bestimmung
der schrittweisen Veränderung der Solldrehzahl des Antriebs
(4) berücksichtigt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19927223A DE19927223C2 (de) | 1999-06-10 | 1999-06-10 | Regelungsverfahren zur Kraftschlußhochausnutzung von elektrischen Triebfahrzeugen |
Applications Claiming Priority (1)
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DE19927223A DE19927223C2 (de) | 1999-06-10 | 1999-06-10 | Regelungsverfahren zur Kraftschlußhochausnutzung von elektrischen Triebfahrzeugen |
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---|---|
DE19927223A1 true DE19927223A1 (de) | 2000-12-21 |
DE19927223C2 DE19927223C2 (de) | 2001-10-11 |
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ID=7911282
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---|---|---|---|
DE19927223A Expired - Fee Related DE19927223C2 (de) | 1999-06-10 | 1999-06-10 | Regelungsverfahren zur Kraftschlußhochausnutzung von elektrischen Triebfahrzeugen |
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Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19927223C2 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
WO2003074337A1 (de) * | 2002-03-01 | 2003-09-12 | Continental Teves Ag & Co. Ohg | Verfahren zum ermitteln eines maximalen reibwertes |
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DE4020350A1 (de) * | 1989-09-01 | 1992-01-09 | Aeg Westinghouse Transport | Verfahren und anordnung zur selbstadaptierenden regelung der radsatzdrehzahl elektrischer triebfahrzeuge im kraftschlussmaximum des rad-schiene-kontaktes |
DE4312949A1 (de) * | 1993-04-21 | 1994-10-27 | Abb Research Ltd | Verfahren zur Steuerung und Regelung eines elektrischen Antriebes eines Fahrzeuges |
DE19634363A1 (de) * | 1996-08-26 | 1998-03-05 | Abb Patent Gmbh | Verfahren zur Regelung des elektrischen Antriebs eines Schienenfahrzeugs |
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-
1999
- 1999-06-10 DE DE19927223A patent/DE19927223C2/de not_active Expired - Fee Related
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VOGEL, Ulrich: "Untersuchung eines Verfahrens zur Hochausnutzung des Rad-Schiene-Kraftschlusses bei Triebfahrzeugen" eb - Elektrische Bahnen 89 (1991) S. 285-292 * |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE19927223C2 (de) | 2001-10-11 |
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