DE19926702C1 - Schutzvorrichtung gegen das Durchweichen und Abrutschen von Deichen bei Hochwasser - Google Patents
Schutzvorrichtung gegen das Durchweichen und Abrutschen von Deichen bei HochwasserInfo
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Abstract
Der im Patentantrag OS 19735944 beschriebene Abrollstab (9) ist aufgrund seiner starren Konstruktion auf bestimmte Deichverhältnisse (Deichhöhe, Neigungswinkel Deichinnenseite) zugeschnitten und somit nur begrenzt einsetzbar. DOLLAR A Abhilfe schafft hier der weiterentwickelte Abrollstab (1), der aufgrund seiner integrierten Gelenke verstellbar und daher weitgehend unabhängig von Deichhöhe und dem Neigungswinkel der Deichinnenseite ist. DOLLAR A Infolge seiner neuartigen Konstruktion benötigt er nur eine Ausführungsweise und ist in dieser für annähernd alle Deichquerschnitte geeignet. DOLLAR A Verwendung findet der weiterentwickelte Abrollstab (1) im Rahmen des bereits im Patentantrag OS 19735944 beschriebenen Verfahrens.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Schutzvorrichtung gegen das Durchweichen
und Abrutschen von Deichen bei Hochwasser, bestehend aus wenigstens einer
parallel zum Deichverlauf auf der Deichinnnenseite abrollbaren Abdichtungsfolie
und wenigstens einem Abrollstab (1).
Eine derartige Schutzvorrichtung ist durch die deutsche Offenlegungsschrift
DE 197 35 944 bekannt.
Nachteilig dabei ist, dass der dabei verwendete Abrollstab (1) aufgrund
seiner starren Konstruktion nicht an jedem Deichrücken einsetzbar ist.
Um in den Vorlandbereich auf der Deichinnenseite standfest eingerammt
werden zu können, muß der oben angeführte Abrollstab (Fig. 1a und 1b) in
seiner Länge mit den Querschnittsabmessungen der Deichinnenseite annähernd
übereinstimmen.
Dieses setzt aufgrund der div. Deichgrößen eine kostenintensive Verfügbarkeit
unterschiedlicher Abrollstablängen voraus.
Hinzu kommt, daß bei größeren Stablängen/-gewichten nur noch eine einge
schränkte bzw. keine Verwendbarkeit mehr besteht.
Ferner ist im Falle einer Deicherhöhung der dazugehörige bisherige Abrollstab
(1) nicht mehr an diesem erhöhten Deich verwendbar.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde die bekannte Schutzvorrich
tung dahingehend zu verbessern, dass ein Abrollstab (1) entwickelt wird, der
aufgrund seiner Konstruktion weltweit weitestgehend unabhängig vom
jeweiligen Deichquerschnitt eingesetzt werden kann.
Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung einer Schutzvorrichtung zum Ab
rollen von Abdichtungsfolien mit den in Anspruch 1 angegebenen Merkmalen
gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen sind in den Unteransprüchen 2-8 angegeben.
Der weiterentwickelte Abrollstab (1) besteht im wesentlichen aus einem
Kernstabsegment (3), das beweglich innerhalb eines Rohres, dem Scharnier
hülsensegment (2), gelagert ist.
Beide Segmente sind mit mehreren einachsigen Gelenken (2.5, 2.6, 3.5, 3.6,
3.8) versehen.
Dadurch ergeben sich für den weiterentwickelten Abrollstab (1) folgende
Funktionsstellungen:
Durch eine Arretierung des Kernstabes (3) mit der Scharnierhülse (2) im
oberen Abrollstabbereich (1.4) sind die Scharniergelenke (2.5 und 2.6 sowie
3.5 und 3.6) beider Segmente derart gegeneinander verschoben, daß der Ab
rollstab (1) in sich gerade und starr ist.
Die sich daraus ergebende Neutralposition (Fig. 5 und Fig. 6) ist erforderlich
für Lagerung, Transport und dem Einrammvorgang (Fig. 6) des Abrollstabes
(1) in den Deich (8).
Durch ein Entriegeln (Fig. 7) der Arretierung im oberen Abrollstabbereich (1.4)
gleitet die Scharnierhülse (2) beim eingerammmten Abrollstab (Fig. 6) durch
ihr Eigengewicht nach unten, so daß die Scharniergelenke von Kernstab (3.5
und 3.6) und Scharnierhülse (2.5 und 2.6) auf gleicher Höhe liegen.
Durch eine anschließende Drehung der Scharnierhülse (2) um 90° kommt es zu
einem Einrasten in der unteren Abrollstabarretierung (2.4 und 3.7) und einer
Synchronisation der Gelenkachsen.
Dadurch kann der Abrollstab (1) in seinen beiden synchronisierten Gelenk
achsen um jeweils bis zu 90° geknickt und in die stufenförmige Abrollposition
gebracht werden (Fig. 8).
In dieser Position erfolgt dann nach Aufbringen der Folienrolle (Fig. 9) das
Abrollen der Deichschutzfolie.
Ergeben sich bei anhaltendem Hochwasser durchbruchgefährdete Deichab
schnitte, kann, wie bereits im Patentantrag OS 197 35 944 beschrieben,
innerhalb kurzer Zeit selbst unter erschwerten Bedingungen eine effektive
Deichsicherung mit den Deichabsicherungseinheiten erfolgen.
Dabei sollten die Abrollstäbe (1) entsprechend der Länge der Deichfolienrolle
(7) alle 30-100 m auf dem Deichrücken positioniert werden.
Im Interesse einer besseren Handhabbarkeit (Gewicht/Länge/Verletzungs
gefahr) und eines möglichst geringen personellen Aufwands besteht der 4-6 m
lange Abrollstab (1) aus mehreren Einzelsegmenten [Scharnierhülse (2), Kern
stab (3) und Ankerspitze (4)].
So kann, falls erforderlich, der Abrollstab (1) erst am Einsatzort zusammen
gesetzt werden. In der Regel beschränkt sich dies nur auf das Anschrauben
der Ankerspitze (4) auf den bereits bestehenden Verbund von Scharnierhülse
(2) und Kernstab (3).
Sollten jedoch die Umstände eine weitere Segmentierung des Abrollstabes (1)
erfordern, können Scharnierhülse (2) und Kernstab (3) unter Einsatz des
mobilen Sicherungsstiftes (3.4) zusammengefügt bzw. auseinander
genommen werden.
Vor dem Hintergrund der oben angeführten Segmentierung und eines mög
lichst geringen Gesamtgewichts sollte der komplette Installationsvorgang
eines Abrollstabes (1) am Deich mit 1-2 Personen schaffbar sein.
Nach Anschrauben der Ankerspitze (4) an das untere Ende des Kernstabes
(3) wird diese entsprechend des Neigungswinkels der Deichinnenseite im
unteren Schaniergelenk (3.8) geschwenkt und festgestellt.
Damit die Ankerspitze (4) auch in stark durchweichten Deichabschnitten Halt
findet, weist sie mehrere in Längsrichtung verlaufende Ankerflügel (4.2) auf.
Anschließend sollte zur Sicherung des Abrollstabes (1) ein Seil (6) durch die
Ösen (3.2) des Kernstabes (3) geführt werden. Dieses könnte beispielsweise
an 2 auf dem Deichrücken eingerammten Ankerstiften (5) befestigt werden
(Fig. 5).
Das nachfolgende Einrammen des Abrollstabes (1) in den Deichinnenbereich
kann manuell mittels Hammer erfolgen (Fig. 6). Dabei befindet sich der Ab
rollstab (1) in der Grundposition/Neutralstellung.
Als Orientierung über die Einrammtiefe dient eine Markierung (2.1) an der
Scharnierhülse (2).
Nach Überprüfung der sicheren Bodenverankerung wird die Scharnierhülse (2)
durch Zug und Drehung um 90° aus der oberen Arretierung (2.3 und 3.4)
gelöst (Fig. 7).
Durch ihr Eigengewicht kommt es zu einem Absinken der Scharnierhülse (2)
mit nachfolgendem Einrasten in der unteren Arretierung (2.4 und 3.7).
Aufgrund der dadurch bedingten Freigabe der nunmehr synchronisierten
Scharniergelenke von Kernstab (3) und Scharnierhülse (2) kann der Abroll
stab (1) durch leichten Schub an den Haltegriffen (2.2) in die Abrollposition
(Fig. 8) gebracht werden.
Danach wird die Deichfolienrolle (7) unter Einsatz des Sicherungsseiles (6) auf
den Abrollstab (1) draufgesteckt.
Abschließend kann, wie im Patentantrag OS 197 35 944 bereits beschrieben,
das obere Ende des Abrollstabes (1) mittels Abstandshalterung im Bereich
der Spindel (3.3) für den nachfolgenden Abrollvorgang gesichert werden.
1
Abrollstab
1.1
Abrollzone
1.2
Abstandszone
1.3
Ankerzone
1.4
oberes Ende
1.5
unteres Ende
2
Segment Scharnierhülse
2.1
Markierung Einrammtiefe
2.2
Griffe zum entriegeln/arretieren
2.3
obere Arretierung Scharnierhülse
2.4
untere Arretierung Scharnierhülse
2.5
oberes Schanierhülsengelenk
2.6
unteres Scharnierhülsengelenk
3
Segment Kernstab
3.1
Einschlagteller
3.2
Befestigungsösen
3.3
Spindel für Abstandshalter
3.4
entfernbarer Stift für obere Arretierung
3.5
oberes Scharniergelenk Kernstab
3.6
unteres Scharniergelenk Kernstab
3.7
untere Arretierungsvorrichtung
3.8
feststellbares Scharniergelenk für Ankerspitze
3.9
Skala mit Winkelgraden
3.10
Schraubvorrichtung für Ankerspitze
4
Segment Ankerspitze
4.1
Schraubvorrichtung
4.2
Ankerflügel
5
Ankerstifte
6
Sicherungsleinen
7
Deichfolienrolle
8
Deich
9
Vorläufer des weiterentwickelten Abrollstabes
Claims (8)
1. Schutzvorrichtung gegen das Durchweichen und Abrutschen von Deichen bei
Hochwasser, bestehend aus wenigstens einer parallel zum Deichverlauf auf
der Deichinnnenseite abrollbaren Abdichtungsfolie und wenigstens einem
Abrollstab (1),
dadurch gekennzeichnet, dass der Abrollstab (1) im wesentlichen aus einem
gelenkigen Kernstab (3) und einer gelenkigen Scharnierhülse (2) besteht,
innerhalb der der Kernstab (3) beweglich gelagert ist, dass der Kernstab (3)
und die Scharnierhülse (2) jeweils wenigstens zwei einachsige Scharniergelenke
(2.5, 2.6, 3.5, 3.6) aufweisen und dass an das untere Ende des Kernstabes (3)
eine verstellbare Ankerspitze (4) angeordnet ist.
2. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die
Ankerspitze (4) am unteren Endstück des Kernstabes (3) angeschraubt ist,
das über ein weiteres feststellbares Scharniergelenk (3.8) mit dem Kernstab
(3) verbunden ist.
3. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass
der Kernstab (3) und die Scharnierhülse (2) Arretierungsvorrichtungen
(2.3, 2.4, 3.4, 3,7) aufweisen.
4. Schutzvorrrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Arretiervorrichtung (3.4) im oberen Kernstabbereich entfernbar bzw. ein
klappbar ist.
5. Schutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kernstab (3) Befestigungsvorrichtungen
(3.2), (3.3) für die Fixierung am Deichrücken aufweist.
6. Schutzvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, dass die Ankerspitze (4) zur besseren Verankerung Ankerflügel
(4.2) aufweist.
7. Schutzvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die
Scharnierhülse (2) Zug-/Schubvorrichtungen (2.2) für die Arretierungsvor
richtungen (2.3, 2.4, 3.4, 3,7) aufweist.
8. Schutzvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, dass die Scharnierhülse (2) Markierungen (2.1) als
Installationshilfen aufweist.
Priority Applications (1)
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---|---|---|---|
DE19926702A DE19926702C1 (de) | 1999-06-11 | 1999-06-11 | Schutzvorrichtung gegen das Durchweichen und Abrutschen von Deichen bei Hochwasser |
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DE19926702A Expired - Fee Related DE19926702C1 (de) | 1999-06-11 | 1999-06-11 | Schutzvorrichtung gegen das Durchweichen und Abrutschen von Deichen bei Hochwasser |
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Country | Link |
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DE (1) | DE19926702C1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3830458A1 (de) * | 1988-09-08 | 1990-03-15 | Moebius Josef Bau | Vorrichtung zum verlegen von bahnen, insbesondere von textilmatten, auf der sohle und der boeschung eines gewaessers |
DE19735944A1 (de) * | 1997-08-19 | 1999-03-11 | Ekkehard Just | Verfahren und Vorrichtung zur Stabilisierung von Flußdeichen bei Hochwasser |
-
1999
- 1999-06-11 DE DE19926702A patent/DE19926702C1/de not_active Expired - Fee Related
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3830458A1 (de) * | 1988-09-08 | 1990-03-15 | Moebius Josef Bau | Vorrichtung zum verlegen von bahnen, insbesondere von textilmatten, auf der sohle und der boeschung eines gewaessers |
DE19735944A1 (de) * | 1997-08-19 | 1999-03-11 | Ekkehard Just | Verfahren und Vorrichtung zur Stabilisierung von Flußdeichen bei Hochwasser |
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