DE19923108A1 - Verfahren zur Abtrennung unterschiedlicher verwertbarer Materialfraktionen aus gemischtem Abfall - Google Patents
Verfahren zur Abtrennung unterschiedlicher verwertbarer Materialfraktionen aus gemischtem AbfallInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung verschiedener verwertbarer Materialfraktionen aus gemischten Abfällen. DOLLAR A Beim erfindungsgemäßen Verfahren wird zunächst eine Vorbehandlung des Abfalls durch mechanische Zerkleinerung durchgeführt. Dieser Schritt ermöglicht nach Zugabe von Fremdwasser die Durchführung der nachfolgenden Schwimm-Sink-Trennung. Nach Abtrennung einer ersten Schwerstoff-Fraktion erfolgt das Auflösen wasserlöslicher und/oder suspendierbarer Bestandteile des Abfalls unter mechanischem Energieeintrag in einem Stofflöser (Pulper). Bei erhöhtem Anteil an Papier, Pappe und/oder in Abhängigkeit von den Anhaftungseigenschaften der Nativorganik wird der Betrieb des Stofflösers zusätzlich modifiziert und/oder weitere Vorbehandlungsschritte durchgeführt. DOLLAR A Durch das erfindungsgemäße Verfahren ist eine Trennung von gemischten Abfällen, die aufgrund der Stoffvielfalt, des Vermischungszustandes und dem Gehalt an Lebensmitteln und/oder Speiseresten bisher beseitigt werden mußten, in verwertbare Fraktionen möglich.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtren
nung unterschiedlicher verwertbarer Materialfraktionen
aus gemischtem Abfall.
Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf gemischten
Abfall, wie er in vielen Bereichen von Produktion und
Handel anfällt. Er besteht aus einer Vielzahl von
Materialien, die häufig mit nativ-organischen Stoffen
wie Lebensmittel- oder Speiseresten verunreinigt sind.
Derartige gemischte Abfälle, die z. T. noch verpackte
Bestandteile enthalten, konnten bisher aufgrund der
darin enthaltenen Stoffvielfalt, des Vermischungs
zustandes und dem Gehalt an Lebensmitteln und/oder
Speiseresten nicht in einzelne verwertbare Fraktionen
getrennt werden und mußten daher trotz ihrem Gehalt an
verwertbaren Inhaltsstoffen vollständig beseitigt
werden.
Gemischte Abfälle, die mit dem nachfolgend darge
stellten erfindungsgemäßen Verfahren verarbeitet werden
können, stammen typischerweise aus Catering- und
Fastfood-Betrieben, aus Imbißständen, aus fahrenden
Bewirtungsbetrieben wie Zugrestaurants, Schiffen,
Flugzeugen etc., von Großveranstaltungen, von Messe-
und Freizeitveranstaltungen wie Straßenfesten,
Freizeitparks etc., von Einkaufszentren usw. Dem
gemischten Abfall von solchen Anfallstellen ist
gemeinsam, daß erhebliche Abfallanteile direkt oder
indirekt als Folge des Konsums von Speisen und
Getränken entstehen. Zu nennen sind hierbei ins
besondere Speisereste, Cateringgeschirr, Servietten,
gebrauchte Verpackungen aller Art einschl. Flaschen,
Schachteln, Metalldosen, Folien, Papiere, Becher etc..
Als typische Bestandteile treten darüber hinaus
Druckerzeugnis-Abfälle, Hygieneartikel-Abfälle, Windeln
und in geringerem Umfang weitere, oft veranstaltungs
typische Bedarfsgegenstände wie Regenschirme, Iso
matten, Textilien etc. sowie die zur Abfallerfassung
eingesetzten Müllsäcke (Papier- oder Kunststoffsäcke)
im gemischten Abfall auf.
Eine weitere Quelle von gemischten Abfällen, deren
Fraktionierung das erfindungsgemäße Verfahren leistet,
sind Betriebe des Lebensmittelgroß- und -einzelhandels
sowie das Lebensmittel produzierende Gewerbe. Dort
fallen gemischte Abfälle, für die sich das erfindungs
gemäße Verfahren eignet, in Form von verpackter und
unverpackter verdorbener oder überlagerter Ware,
Fehlchargen oder Remittenden an. Zur Behandlung im
erfindungsgemäßen Verfahren können alle Arten von
Verpackungen, insbesondere auch Konservendosen, Gläser,
Becher, Beutel, Tuben, Blister, Trays, auch aus
Verbundmaterialien, wie z. B. Kunststoff-Alu, Kunst
stoff-Papier, Papier-Alu-Kunststoff usw., sowie
praktisch alle Arten von Füllgütern, wie z. B.
Trockenprodukte, Pasten, Flüssigkeiten, stückige Güter
mit weicher bis mittelharter Konsistenz, akzeptiert
werden. Dies gilt auch für hygienerechtlich streng
reglementierte Produktabfälle wie Fleisch, Fisch,
Eiprodukte etc.
Die stoffliche Zusammensetzung des gemischten Abfalls
kann in weiten Grenzen variieren. So bestehen gemischte
Cateringabfälle vorwiegend aus Cateringgeschirr,
Speiseresten und diversen Verunreinigungen, wohingegen
Fehlchargen aus der Lebensmittelproduktion z. B. nur aus
einer speziellen Verpackung, eventuell einer Umver
packung und/oder Transportverpackung und einem
speziellen Lebensmittel (Füllgut) bestehen.
Derartiger gemischter Abfall, bei dem der Anteil an
Speiseresten und Lebensmitteln im Bereich von etwa 5-50%
liegt, kann mit den bekannten Verfahren des Standes
der Technik nicht oder nur unzureichend fraktioniert
werden. Für gemischten Cateringabfall und gemischte
Abfälle aus Produktion und Handel von Lebensmitteln
werden zur Zeit daher die Deponierung vorgezogen sowie
v. a. die Abfallverbrennung eingesetzt. Eine Verwertung
der einzelnen Abfallbestandteile ist im allgemeinen
nicht möglich, da herkömmliche Sortierprozesse zur
Trennung solcher Abfallgemische in verwertbare
Fraktionen unvertretbar kostenintensiv und aus
hygienischen Gründen für das beteiligte Personal
unzumutbar sind.
Eine Möglichkeit der Verwertung von Abfallbestandteilen
bietet sich derzeit nur bei bereits getrennt
gesammeltem Abfall oder bei Abfällen, die keine Anteile
an Speiseresten oder Lebensmitteln enthalten.
So können bei geringer Stoffvielfalt und ohne Anteile
von überlagerten oder verdorbenen Lebensmitteln
und/oder Speiseresten im Abfall die enthaltenen
Verpackungsmaterialien, wie Kunststoff, Metall, Karton,
oder Glas, mit Anlagen nach dem Stand der Technik (z. B.
Sortierung "Gelber Sack") sortiert und der Verwertung
zugeführt werden.
Andererseits sind Verfahren bekannt, mit denen Abfälle
mit einem sehr hohen Anteil an nativ-organischen
Stoffen und einem sehr geringen Anteil an sog.
Störstoffen verarbeitet werden können. Bei derart in
der Regel separat gesammelten Speiseresten bzw.
Bioabfällen ist die nativ-organische Fraktion die zu
verwertende Abfallkomponente (Gutstoff). Unter der
Voraussetzung eines geringen Anteils nicht nativ-
organischer Materialien (Störstoffe) ist eine
Verwertung derartiger Abfälle als Futtermittel bzw.
durch Vergärung zu Biogas und durch Rotte zu Kompost
möglich. Die Störstoffe müssen in diesem Fall mit
bekannten Anlagenkomponenten sicher entfernt werden
können.
In diesem Zusammenhang sind zahlreiche Verfahren zur
Behandlung von Biomüll bzw. Hausmüll bekannt.
Gegenstand dieser Verfahren ist allerdings immer die
Verwertung der biogen-organischen Hauptfraktion. So ist
beispielsweise aus der EP 520172 ein Verfahren zur
Aufbereitung von Stoffgemischen für die anaerobe
Vergärung der darin enthaltenen biogen-organischen
Bestandteile bekannt, bei dem eine leicht entwässerbare
Suspension der biogen-organischen Stoffe durch eine
mechanische Aufbereitung mit selektiver Auflösung und
Zerfaserung der Stoffe hergestellt, und geringe Anteile
an Störstoffen abgetrennt werden.
Für die Realisierung dieses und der anderen bekannten
Verfahren kommen vorwiegend Stofflöser (Pulper) nach
dem Stand der Technik zum Einsatz, wie sie in einigen
Wirtschaftszweigen wie z. B. der Papierindustrie
Verwendung finden.
Die Zweckbestimmung dieser Verfahren ist die Vergärung
der organischen Hauptfraktion (Gutstoffe) ohne
Verwertung der ggf. abgetrennten Störstoffe.
Insbesondere soll durch den Einsatz von Stofflösern die
Ausbeute des vergärbaren Abfallanteils maximiert und
die Biogasausbeute durch hydromechanischen Aufschluß
und Hydrolyse gesteigert werden.
Ist der Anteil der für diese Verfahren als Störstoffe
(= nicht nativ-organische Stoffe) zu betrachtenden
Abfallbestandteile, wie beim einleitend beschriebenen
gemischten Abfall, groß, so sind die genannten
Verfahren nach dem Stand der Technik nicht mehr in der
Lage, die Abfälle zu fraktionieren. Dies liegt vor
allem daran, daß ein hoher Störstoffgehalt im sog.
Biomüll zu einer Beschädigung, einem erhöhten
Verschleiß oder zum Verlust einer ausreichenden
Trennwirkung des Stofflösers führt.
Bei höherem Störstoffgehalt oder gar bei gegenteiligem
Verhältnis von Störstoffen und Gutstoffen (in obigem
Sinne), d. h. bei geringen Anteilen von Nativorganik
(Speisereste bzw. Lebensmittel) in bzw. an unter
schiedlichsten Feststoffen, wie bei dem Anwendungs
gebiet der vorliegenden Erfindung, sind Verwertungen
bisher ausgeschlossen. Eine sichere Stofftrennung ist
mit den bekannten Verfahren nicht möglich.
Zu beachten sind bei Abfällen, die Speisereste/Lebens
mittel enthalten, ferner die über das Abfallrecht
hinausgehenden Anforderungen, wie sie das Tierkörper
beseitigungsrecht, die Seuchenhygiene und das Futter
mittelrecht stellen.
Wenn eine entsprechende Abfallvortrennung an der
Anfallstelle z. B. wegen unzumutbar großem Aufwand, aus
Platzgründen o. ä. nicht durchführbar ist, müssen die
eingangs erwähnten gemischten Abfälle unter Inkaufnahme
hoher Kosten beseitigt und damit den Stoffkreisläufen
entzogen werden.
Ein Verfahren, das die oben dargestellten gemischt
anfallenden, gewerblichen Abfälle, die z. T. verpackte
Bestandteile und Anteile von Lebensmitteln, verdorbenen
Lebensmitteln und/oder Speiseresten enthalten, ohne
vorheriges Öffnen von Verpackungen, Umverpackungen und
Transportverpackungen in Fraktionen auftrennt, die dann
zur Verwertung weiter aufbereitet werden können, ist
bisher nicht bekannt.
Ausgehend von der dargestellten Problematik besteht
aufgrund der Zusammensetzung des gemischten Abfalls die
Aufgabe der vorliegenden Erfindung darin, ein Verfahren
bereitzustellen, das die Abtrennung von unterschied
lichen verwertbaren Materialfraktionen aus gemischtem
Abfall ermöglicht.
Die Aufgabe wird mit dem Verfahren nach Anspruch 1
gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des Verfahrens
sind Gegenstand der Unteransprüche.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens können die
eingangs dargestellten gemischten Abfälle aufgetrennt
und nach weiterer, fraktionsspezifischer Aufbereitung
nahezu alle Bestandteile des Abfallgemisches verwertet
werden.
Bei dem Verfahren wird der Abfall zunächst einer
Vorbehandlung unterzogen, bei der eine mechanische
Zerkleinerung des gesamten Abfalls durchgeführt wird.
Anschließend wird dem auf diese Weise zerkleinerten
Abfall Fremdwasser zugegeben und die anfallende Abfall
suspension einer Schwimm-Sink-Trennung unterworfen.
Ziel der Schwimm-Sink-Trennung ist eine Vorabtrennung
von Schwerstoffen, die im weiteren Prozeßablauf zu
erhöhtem Verschleiß, abrasiven Beschädigungen oder
Verstopfungen führen können. Enthält der gemischte
Abfall auch Stoffe, die in Verbindung mit Rührorganen
zu Zopfbildung neigen (z. B. Schnüre, Drähte, Folien),
so können diese ebenfalls aus der Schwimm-Sink-Trennung
abgezogen, nachfolgend zerkleinert und zusammen mit der
Suspension weiterbehandelt werden. Die Suspension
gelangt im folgenden in einen Reaktor, in dem
wasserlösliche und/oder suspendierbare Bestandteile des
Abfalls im Wasser weitgehend aufgelöst werden.
Dieser Auflösevorgang erfolgt in einem vorzugsweise
handelsüblichen Stofflöser, wie er bisher nur für die
Verarbeitung von nur geringe Anteile an nicht nativ-
organischen Stoffen enthaltenden Abfällen (z. B.
Biomüll) eingesetzt wird. Überraschenderweise hat sich
gezeigt, daß ein derartiger Stofflöser, in dem eine
Trennung der in Wasser suspendierbaren Abfallinhalts
stoffe vom restlichen Abfall erfolgt, auch für den
vorliegenden Anwendungsbereich gemischter Abfälle
Verwendung finden kann, wenn die obige Vorbehandlung
des Abfalls durchgeführt wird.
Aus der im Stofflöser erhaltenen Suspension wird mit
einer geeigneten mechanischen Vorrichtung, vorzugsweise
einem Rechen, eine auf der Suspension schwimmende
Schwimmstoff-Fraktion von einem oberen Bereich der
Suspension abgezogen. Von einem unteren Bereich der
Suspension, d. h. vom Bodenbereich eines Behältnisses,
in der die Suspension vorliegt, wird eine
Schwerstoff-Fraktion, beispielsweise über einen dort
vorgesehen Auslaß abgezogen bzw. ausgeschleust. Die
Schwerstoff-Fraktion enthält die nicht löslichen
Abfallanteile, die aufgrund ihres Gewichtes in der
Suspension absinken. Die sog. Suspensions-Fraktion,
d. h. die Fraktion mit den wasserlöslichen und/oder
supendierbaren Stoffen, wird über eine Siebvorrichtung
abgezogen.
Ein wesentlicher Schritt des erfindungsgemäßen
Verfahrens stellt der Schritt der Vorbehandlung des
Abfalls dar. Erst diese Vorbehandlung ermöglicht die
spätere Trennung der unterschiedlichen Stoffbestand
teile in bekannten Stofflösern des Standes der Technik,
die ursprünglich für eine andere Zielsetzung, d. h. für
andere Abfallzusammensetzungen (Biomüll), entwickelt
und eingesetzt wurden.
Die Zerkleinerung im Vorbehandlungsschritt wird hierbei
in einem Maße durchgeführt, daß einerseits ein Öffnen
von im Abfall enthaltenen Verpackungen, einschließlich
das Zerbrechen von Glasverpackungen, gewährleistet wird
und andererseits die enthaltenen Feststoffe, v. a. die
Kunststoffanteile, zwar so weit zerkleinert werden, daß
eine Zopfbildung und/oder abrasive Beschädigung des
Stofflösers verhindert wird, die im Stofflöser
aufschwimmende Leichtfraktion aber mit einem Rechen
entfernt werden kann und die Kunststoffe nicht mit der
Suspensions-Fraktion über das Sieb ausgetragen werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt somit die
Trennung des einleitend beschriebenen gemischten
Abfalls in zumindest eine Schwerstoff-Fraktion, eine
Schwimmstoff-Fraktion und eine Suspensions-Fraktion.
Die Schwerstoff-Fraktion besteht vorwiegend aus
Fe-Metall, wie z. B. zerquetschten Blechen, Bestecken,
oder Fe-metallischen Gebrauchsgegenständen usw., aus
Glasbruch, aus Nichteisen-Metallen (NE-Metalle), aus
Steinen und aus Sand.
Die Schwimmstoff-Fraktion besteht vorwiegend aus Kunst
stoffen, flächigem Blech, Aluminium und Kunststoff-
Metall-Verbunden.
Die Suspensions-Fraktion setzt sich aus allen Bestand
teilen des gemischten Abfalls zusammen, welche nach
Zugabe von Fremdwasser unter der Einwirkung von Scher
kräften, eventuell bei erhöhter Temperatur (< 98°C), in
Wasser gelöst oder, eventuell nach Zerfaserung im
Scherfeld, suspendiert und mit dem Prozeßwasser über
eine Siebvorrichtung als Siebdurchgang aus dem Abfall
gemisch entfernt werden können.
Schwerstoff-Fraktion, Schwimmstoff-Fraktion und
Suspensions-Fraktion stehen, gegebenenfalls nach
weiteren Aufbereitungsschritten, für die stoffliche
und/oder energetische Abfallverwertung zur Verfügung,
wie weiter unter näher beschrieben wird.
Durch einen optionalen zusätzlichen Vorbehandlungs
schritt der mechanischen Entfernung von Sperrstoffen,
der je nach Abfallzusammensetzung angewendet wird, wird
auch eine Sperrstoff-Fraktion, bestehend aus sperrigen
Gegenständen wie z. B. Kisten, Eimer, Regenschirme,
gewonnen.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat als entscheidendes
Charakteristikum, daß erst die mit dem Verfahren
gewonnenen Fraktionen eine Zusammensetzung aufweisen,
die eine Verwertung wirtschaftlich möglich macht.
Weiterhin können mit dem erfindungsgemäßen Verfahren
gemischte Abfälle mit einem sehr viel größeren Spektrum
der Abfallzusammensetzung für eine Verwertung
fraktioniert werden, als es mit den derzeit bekannten
Verfahren und Verfahrenskombinationen möglich ist (vgl.
Fig. 1).
Neben den bereits dargestellten Verfahrensschritten
können weitere Schritte, je nach typischer Zusammen
setzung des zu verarbeitenden Abfalls, die Vorbehand
lung ergänzen, das gesamte Verfahren an hygiene- oder
seuchenrechtliche Vorschriften anpassen oder nach
folgend eine weitere Fraktionierung bzw. Auftrennung in
engere Stoffgruppen ermöglichen.
Weiterhin kann bei Bedarf, d. h. bei entsprechender
Zusammensetzung des gemischten Abfalls vorab eine
mechanische Vereinzelung fester Bestandteile des
Abfalls durch Auflockern von gepreßten Bestandteilen
und Öffnen von Spannbändern und Transportsicherungen
durchgeführt werden.
Bei der erfindungsgemäß vorgesehenen Vorbehandlung des
gemischten Abfalls kann eine trocken-mechanische
Zerkleinerung durch Shreddern und/oder Brechen ohne
Zugabe von Fremdwasser erfolgen. Das Shreddern zeigt
insbesondere bei zopfbildenden Bestandteilen im Abfall
eine große Wirkung, um die Verstopfung des Stofflösers
zu verhindern.
Die trocken-mechanische Zerkleinerung kann auch,
insbesondere bei spröden und/oder harten Bestandteilen
im Abfall, durch Brechen erfolgen.
Der jeweils geeignete Zerkleinerungsmechanismus wird je
nach Abfallzusammensetzung gewählt. Dem Fachmann sind
entsprechende Zerkleinerungsmechanismen bekannt.
In einer weiteren Ausgestaltung des erfindungsgemäßen
Verfahrens umfaßt der Schritt des Auflösens wasser
löslicher/-suspendierbarer Bestandteile mehrere
aufeinanderfolgende Waschschritte zur weitgehenden
Entfernung bzw. zur vollständigen Suspendierung der
wasserlöslichen/-suspendierbaren Bestandteile. Die
einzelnen Waschschritte erfolgen durch Abziehen der
Suspension über die Siebvorrichtung, Wiederbefüllen des
eingesetzten Behältnisses mit Fremdwasser und erneuten,
kurzzeitigen mechanischen oder hydraulischen
Energieeintrag. Die Anzahl dieser Waschschritte,
vorzugsweise 2-3, richtet sich nach der Zusammensetzung
des Abfalls, v. a. nach den Anteilen an Papier/Pappe,
und dem Verschmutzungs- und Anhaftungsgrad
wasserlöslicher/-suspendierbarer, meist
nativ-organischer Bestandteile im gemischten Abfall.
Ein zusätzlicher Hinderungsgrund für die Verwertung der
vorliegenden gemischten Abfälle war bisher auch die
Gegenwart hygiene- bzw. seuchenrechtlich relevanter
Abfallbestandteile. Diese Bestandteile erfordern eine
thermische Behandlung des Abfalls, eine sog.
Hygienisierung, die die Inaktivierung von Krankheits
erregern leistet. Diese Hygienisierung kann optional im
erfindungsgemäßen Verfahren parallel zu den verfahrens
technischen Vorgängen im Stofflöser erfolgen.
Der Abfall wird hierfür vorzugsweise für einen Zeitraum
von 20 bis 90 Minuten auf Temperaturen von 70 bis 95°C
gehalten. Vorzugsweise wird für die Temperaturerhöhung
die Abwärme aus der Biogasverstromung benutzt, die in
Folge der Verwertung der Suspensions-Fraktion in der
Regel vorgesehen ist.
Die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren gewonnenen
Fraktionen können durch dem Verfahren nachfolgende
Schritte weiterverarbeitet werden.
Die Schwimmstoff- und die Schwerstoff-Fraktionen können
nach dem Abziehen erneut gewaschen werden.
Vorzugsweise wird aus der Schwimmstoff- und den
Schwerstoff-Fraktionen Fe abgeschieden, so daß
verwertbare Fe-Metalle erhalten werden. Weiterhin
werden aus beiden Fraktionen NE-Metalle abgeschieden,
um eine weitergehende Fremdstoffentfernung aus der
kunststoffreichen Schwimmstoff-Fraktion und eine
Separierung verwertbarer NE-Metalle zu erzielen.
Die Suspensions-Fraktion wird vorzugsweise einem
Anaerobreaktor zur Biogas-Gewinnung zugeleitet.
Aus der Schwimmstoff-Fraktion können, beispielsweise
durch Dichtetrennung oder Trennung durch selektives
Lösen, eine oder mehrere Kunststoff-Fraktionen
extrahiert werden, die vorzugsweise durch Shreddern,
Trocknen und Granulieren für eine stoffliche oder
energetische Verwertung weiter aufbereitet werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren eröffnet die Möglichkeit
zur Verwertung von nahezu allen Bestandteilen des
gemischten Abfalls, wie er einleitend beschrieben ist.
Die Erfindung ermöglicht eine Trennung des heterogenen
Stoffgemisches in Fraktionen, die jeweils einzeln einer
weiteren Aufbereitung und einer Verwertung technisch
zugänglich sind. Dies gilt auch für verpackte Abfälle.
Für derartige Abfälle besteht der Vorteil des
erfindungsgemäßen Verfahrens insbesondere darin, daß
die Abfälle direkt und ohne vorheriges Öffnen der
Verpackungen, der Umverpackungen oder der Transport
verpackungen zu verwertbaren Fraktionen aufgetrennt
werden können.
Eine verfahrenstechnische Komponente des erfindungs
gemäßen Verfahrens ist ein Stofflöser, wie er bei
anderen Abfallsorten und mit anderen Zielsetzungen im
Stand der Technik bereits eingesetzt wird. Ein Beispiel
für einen derartigen Stofflöser ist in der EP 0 520 172
offenbart. Dieses Aggregat dient bisher der
Suspendierung der biologisch abbaubaren Organik
(Gutstoff-Fraktion) zum Zwecke einer erhöhten
Biogasausbeute in einer anschließenden Vergärung.
Wie bereits dargelegt, hat sich überraschenderweise
herausgestellt, daß ein herkömmlicher Stofflöser auch
für die Auftrennung gemischter Abfälle in einzelne
Fraktionen eingesetzt werden kann, die sich einzeln zur
Verwertung eignen, wenn gemäß dem erfindungsgemäßen
Verfahren der zu behandelnde Abfall zusammensetzungs
spezifischen Vorbehandlungsprozessen unterzogen und der
Stofflöser gegebenenfalls in modifizierter Fahrweise
betrieben wird.
Die Definition von Gutstoff und Störstoff im Abfall ist
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren entgegengesetzt der
Definition bei Verfahren, die mit Hilfe des Stofflösers
die Biogas-Gewinnung begünstigen wollen. Den Störstoff
stellen bei den vorliegenden gemischten Abfällen die
nativ-organischen Stoffe, insbesondere Lebensmittel-
und Speisereste dar, während die Gutstoffe hier
beispielsweise die Metall- oder Glasanteile sind, die
von den Speiseresten getrennt werden sollen. Das neue
Verfahren kann gegenüber dem Stand der Technik die
Verpackungsmaterialien und das Cateringgeschirr für
Verwertungszwecke gewinnen, auch und insbesondere dann,
wenn diese Materialien einen großen oder sehr großen
Anteil am Abfallgemisch darstellen.
Ein weiterer Umstand, der die Verwertbarkeit dieser
gemischten Abfälle bisher verhindert hat, ist die
Gegenwart von großen Anteilen von z. T. nassem und
verschmutztem Papierabfall im Abfallgemisch. Die
Papierfraktion wird durch den oben genannten Stofflöser
zerfasert und zusammen mit dem Prozeßwasser der
biologischen Verwertung übergeben, so daß die übrigen
Materialfraktionen praktisch frei von Papierfasern
sind. Dies erleichtert insbesondere die Verwertung der
in der Regel kunststoffhaltigen Schwimmstoff-Fraktion.
Mit steigendem Papieranteil und/oder in Gegenwart von
wasserfesteren Papierartikeln wie Becher oder Teller im
gemischten Abfall wird beim erfindungsgemäßen Verfahren
vorzugsweise die Anzahl der Suspendier- und Abzugzyklen
bei der Stoffauflösung vergrößert, um den beschriebenen
Effekt ausreichend vollständig zu erzielen.
Gläser, großflächige Kunststoffolien und Dosen sowie
Sperrstoffe, die in großen wie in kleinen Anteilen
vorliegen, sind für die bekannten Verfahren ebenfalls
nicht handhabbar. Die Gegenwart dieser Stoffe im
Stofflöser führt zu Zopfbildungen, Verstopfungen und
abrasiven Beschädigungen der Anlage, und es kann die
Funktion der Anlage außer Kraft gesetzt werden. In
jedem Fall wird die Stofftrennfunktion beeinträchtigt
bis unterbunden.
Zur Vermeidung dieser Problematik werden im erfindungs
gemäßen Verfahren dem Stofflöser auf die Abfall
zusammensetzung abgestimmte Vorbehandlungsschritte
vorgeschaltet. Diese umfassen, neben den optionalen
Schritten der Auflockerung des Abfalls und der Aus
schleusung von Sperrstoffen, eine geeignete mechanische
Zerkleinerung des gesamten Abfalls und die Vorab
scheidung von Schwerstoffen, vornehmlich Glas.
Weiterhin kann der Stofflöser in seiner Betriebsweise
den stofflichen Eigenschaften des Abfalls angepaßt
werden.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend anhand
eines Ausführungsbeispiels in Verbindung mit den
Zeichnungen nochmals erläutert. Hierbei zeigen
Fig. 1 eine schematische Darstellung der Erweiterung
der Zusammensetzung des fraktionierbaren
gemischten Abfalls, die durch das
erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht wird;
Fig. 2 eine Darstellung, die die erweiterten
Möglichkeiten des erfindungsgemäßen
Verfahrens gegenüber den bekannten Verfahren
aufzeigt; und
Fig. 3 ein Beispiel für mögliche Verfahrensschritte
bei der Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens.
Es hat sich herausgestellt, daß Stofflöser, wie z. B.
nach der EP 05 20 172 zum Zwecke der besseren Biogas
ausbeute beschrieben, unter den oben genannten,
erfindungsgemäßen Voraussetzungen auch zum Zwecke der
Fraktionierung gemischter Abfälle eingesetzt werden
können, insbesondere bei solchen Abfällen, die nur
einen geringen Anteil an Nativorganik enthalten. Nach
bisherigem Verständnis ist bei derartigen Abfällen das
Verhältnis von Gutstoff zu Störstoff stark auf die
Seite des Störstoffs verschoben. Die Anlagen nach dem
Stand der Technik sind für derartige Abfälle nicht
vorgesehen.
Fig. 1 zeigt schematisch und exemplarisch, wie das
erfindungsgemäße Verfahren das Spektrum der Abfälle,
die mit einem Stofflöser zum Zwecke der Verwertung
fraktioniert werden können, deutlich erweitert. Hierbei
ist in Fig. 1a) der maximale Papieranteil (in Gew.-%) im
behandelbaren Abfall dargestellt. Fig. 1b) zeigt
entsprechend den maximal tolerierbaren Anteil an Glas.
Es handelt sich bei den Zahlenangaben jeweils nur um
Anhaltswerte.
Durch die erfindungsgemäß vorgesehenen Vorbehandlungs
schritte läßt sich der mögliche von einem Stofflöser
verarbeitbare Anteil an Papier im gemischten Abfall von
bisher 0-10% auf ca. 40-50% erhöhen. Durch eine
weitere Modifikation der Fahrweise des Stofflösers,
insbesondere durch mehrmaliges Befüllen mit Wasser und
Entleeren der Suspensions-Fraktion, läßt sich der
verarbeitbare Papieranteil nochmals auf ca. 60%
erhöhen.
In Fig. 1b) ist der Einfluß des Vorbehandlungs
schrittes durch trocken-mechanische Zerkleinerung, in
diesem Fall mit einer Spaltpresse, und des Schwerstoff
abscheiders zu erkennen. Durch Vorsehen beider Schritte
läßt sich gemischter Abfall mit einem Glasanteil (z. B.
gefüllte Glasverpackungen) von bis zu 50 Gew.-% in einem
Stofflöser problemlos fraktionieren.
Fig. 2 zeigt die Integration des erfindungsgemäßen
Verfahrens in eine Anlage zur Behandlung von Bioab
fällen, in der die nativ-organischen Abfallbestandteile
durch einen Stoffauflöseapparat extrahiert, hydro
mechanisch aufbereitet und der Vergärung zugeführt
werden.
Wie aus der Figur ersichtlich, kann mit den bekannten
Verfahren des Standes der Technik nur Bioabfall
verarbeitet und der Verwertung in Form einer Vergärung
bzw. Biogas-Erzeugung zugeführt werden. Störstoffe
werden in der Regel beseitigt.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht hingegen
durch die definierte Vorbehandlung des Abfalls mit
nachfolgender Schwimm-Sink-Trennung und gegebenenfalls
eine modifizierte Betriebsweise des Stofflösers die
Verarbeitung gemischten Abfalls, wie er einleitend
beschrieben wurde, so daß zahlreiche unterschiedliche
verwertbare Fraktionen gewonnen werden.
Fig. 3 zeigt anhand eines Prozeßschemas ein Beispiel
für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens.
Die Fraktionierung und Aufbereitung des in der
Einleitung beschriebenen gemischten Abfalls erfolgt
durch die folgenden Verfahrensschritte, die in Bild 3
schematisch dargestellt sind:
- - Vorbehandlung der gemischten Abfälle, wobei in Abhängigkeit von der Abfallzusammensetzung alle Verfahrensschritte oder nur einzelne Verfahrensschritte der Vorbehandlung durchgeführt werden, durch:
- - mechanische Vereinzelung der festen Bestandteile des Abfallgemisches durch Auflockern von gepreßten Abfällen und Öffnen von Spannbändern und Transportsicherungen, wenn dies für die Weiterbehandlung erforderlich ist;
- - mechanisches Entfernen von Sperrstoffen (= Bestandteile mit ein-, zwei- oder dreidimensionalem Übermaß), beispielsweise durch ein Sieb, wenn diese im Abfall enthalten sind;
- - mechanischer Stoffaufschluß durch definiertes Vorzerkleinern (vornehmlich: Shreddern, Brechen) ohne Zugabe von Fremdwasser, wodurch einerseits ein Öffnen der Verpackungen einschl. Zerbrechen der Glasverpackungen gewährleistet wird und andererseits die Feststoffe, v. a. die Kunststoffanteile, zwar so weit zerkleinert werden, daß eine Zopfbildung und/oder abrasive Beschädigung des Stofflösers verhindert wird die Kunststoffe nachfolgend aber noch mit Hilfe eines Rechens aus dem Stofflöser ausgetragen werden können.
- - Vorabscheidung von Schwerstoffen durch Schwimm-Sink-Trennung;
- - Auflösen wasserlöslicher/-suspendierbarer, überwiegend nativ-organischer Bestandteile einschl. Zerfasern von Feststoffen vom Typ Papier, Karton, tierische und pflanzliche Gewebe nach Zugabe von Fremdwasser und durch mechanischen Energieeintrag, eventuell unter erhöhten Temperaturen in einem Stofflöser;
- - optional: Änderungen an der konstruktiven Gestaltung bestehender Stofflöser, insbesondere durch Anpassung der Rechengeometrie und der Einlaufgeometrie in die Schwerstoff-Falle;
- - optional: Hygienisierung des gesamten gemischten, gewerblichen Abfalls während der Stoffauflösung durch Temperaturerhöhung auf 70 bis 95°C während einer Zeit spanne von 20 bis 90 min.
- - gegebenenfalls mehrere Waschschritte zur weitgehenden Entfernung bzw. zur vollständigen Suspendierung von wasserlöslichen/-suspendierbaren, überwiegend nativ-organischen Bestandteilen durch Abziehen der Suspension über eine Siebvorrichtung und Zuleitung zu einem Anaerobreaktor sowie Wiederbefüllen mit Fremdwasser und erneuten, kurzzeitigen mechanischen Energieeintrag;
- - Abzug der Schwimmstoff-Fraktion mittels einschwenkbarem Rechen, dessen Zinkenabstand entsprechend der trocken-mechanischen Vorzerkleinerung geeignet gewählt wird, vom oberen Bereich der Suspension; dadurch wird eine kunststoffreiche Fraktion gewonnen;
- - Abzug der Schwerstoff-Fraktion aus der Suspension mittels Schleuse vom Bodenbereich des Stofflösers;
- - Abzug der Suspensions-Fraktion(en) und Zuleitung zu einem Anaerobreaktor;
- - optional: Waschen der Schwimmstoff-Fraktion nach dem Ausschleusen aus dem Stofflöser;
- - optional: Waschen der Schwerstoff-Fraktion nach dem Ausschleusen aus dem Stofflöser;
- - Fe-Abscheidung aus Schwimmstoff- und Schwerstoff- Fraktion zum Abtrennen verwertbarer Fe-Metalle;
- - NE-Abscheidung aus Schwimmstoff- und Schwerstoff- Fraktion, mit dem Ziel einer weitergehenden Fremdstoff entfernung aus der kunststoffreichen Schwimmstoff- Fraktion sowie der Separierung verwertbarer NE-Metalle;
- - optional: Kunststoff-Fraktionierung aus der Schwimmstoff-Fraktion mit Verfahren des Standes der Technik (z. B. Dichte-Trennung, Trennung durch selektives Lösen), Shreddern, Trocknen und Granulieren der gewonnenen Kunststoff-Fraktion(en) zur Aufbereitung für die stoffliche oder energetische Verwertung.
Typische Zusammensetzungen gemischter Abfälle, wie sie
mit dem erfindungsgemäßen Verfahren verarbeitet werden
können, sind (Angaben in Gew.-%):
- - 5 bis 90% (insbesondere 5 bis 50%) Speisereste, verdorbene Lebensmittel, Lebensmittel mit abgelaufenem Mindesthaltbarkeitsdatum etc.;
- - 0 bis 60% Papier, Kartonagen, Becher und Teller aus Pappe, etc.;
- - 0 bis 70% Kunststoffe, vorwiegend aus Verpackungen oder Cateringgeschirr;
- - 0 bis 30% Blechdosen und andere Metallartikel;
- - 0 bis 20% Alufolien, Alu-Trays etc.;
- - 0 bis 40% Glas;
- - 0 bis 10% Kehricht (kleine Schwerstoffpartikel);
- - 0 bis 10% Sonstiges, insbesondere sperrige Abfallbestandteile.
Claims (14)
1. Verfahren zur Abtrennung unterschiedlicher
verwertbarer Materialfraktionen aus gemischtem
gewerblichen Abfall, mit folgenden Schritten:
- - Vorbehandlung des Abfalls durch mechanische Zerkleinerung;
- - Schwimm-Sink-Trennung des zerkleinerten Abfalls nach Zugabe von Fremdwasser;
- - Abziehen einer ersten Schwerstoff-Fraktion;
- - Abziehen einer ersten Suspensions-Fraktion, die Schwimmstoffe enthält;
- - Auflösen wasserlöslicher und/oder suspendierbarer Bestandteile der ersten Suspensions-Fraktion in einem Stofflöser;
- - Abziehen einer Schwimmstoff-Fraktion aus dem Stofflöser;
- - Abziehen einer zweiten Suspensions-Fraktion über eine Siebvorrichtung aus dem Stofflöser; und
- - Abziehen einer zweiten Schwerstoff-Fraktion aus dem Stofflöser.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß zopfbildende Schwimmstoffe aus einem oberen Bereich
der Schwimm-Sink-Trennung abgezogen werden, die
zopfbildenden Schwimmstoffe mechanisch zerkleinert
werden und mit der ersten Suspensions-Fraktion in den
Stofflöser gegeben werden.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mechanische Zerkleinerung trocken-mechanisch
ohne Zugabe von Fremdwasser erfolgt, wobei Shredder
und/oder Brecher eingesetzt werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur weitgehenden Entfernung bzw. zur vollständigen
Suspendierung der wasserlöslichen und/oder
suspendierbaren Bestandteile im Stofflöser ein oder
mehrere Waschschritte erfolgen, wobei die einzelnen
Waschschritte durch Abziehen der jeweils im Stofflöser
vorliegenden Suspension über die Siebvorrichtung,
Wiederbefüllen mit Fremdwasser und erneuten,
kurzzeitigen mechanischen Energieeintrag durchgeführt
werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schritt der Vorbehandlung des Abfalls die
mechanische Vereinzelung fester Bestandteile des
Abfalls durch Auflockern von gepreßten Bestandteilen
und Öffnen von Spannbändern und Transportsicherungen
vor der Zerkleinerung umfaßt.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schritt der Vorbehandlung des Abfalls die
mechanische Entfernung von Sperrstoffen im Abfall vor
der Zerkleinerung umfaßt.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Abfall nach Zugabe von Fremdwasser bei der
Schwimm-Sink-Trennung und/oder im Stofflöser durch
Temperaturerhöhung auf 70 bis 95°C während einer
Zeitspanne von 20 bis 90 min hygienisiert wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schwimmstoff-Fraktion nach dem Abziehen
gewaschen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß die erste und/oder zweite Schwerstoff-Fraktion nach
dem Abziehen gewaschen wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus der Schwimmstoff- und/oder den Schwerstoff-
Fraktionen Fe abgeschieden wird, so daß verwertbare
Fe-Metalle erhalten werden.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus der Schwimmstoff- und/oder den Schwerstoff-
Fraktionen NE-Metalle abgeschieden werden, um
verwertbare NE-Metalle zu erzielen.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß aus der Schwimmstoff-Fraktion, insbesondere durch
Dichte-Trennung oder Trennung durch selektives Lösen,
eine oder mehrere Kunststoff-Fraktionen extrahiert
werden.
13. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die extrahierte(n) Kunststoff-Fraktion(en) durch
Shreddern, Trocknen und/oder Granulieren für eine
stoffliche oder energetische Verwertung aufbereitet
werden.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die zweite Suspensions-Fraktion einem
Anaerobreaktor zugeführt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999123108 DE19923108A1 (de) | 1999-05-19 | 1999-05-19 | Verfahren zur Abtrennung unterschiedlicher verwertbarer Materialfraktionen aus gemischtem Abfall |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999123108 DE19923108A1 (de) | 1999-05-19 | 1999-05-19 | Verfahren zur Abtrennung unterschiedlicher verwertbarer Materialfraktionen aus gemischtem Abfall |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19923108A1 true DE19923108A1 (de) | 2000-11-23 |
Family
ID=7908595
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1999123108 Withdrawn DE19923108A1 (de) | 1999-05-19 | 1999-05-19 | Verfahren zur Abtrennung unterschiedlicher verwertbarer Materialfraktionen aus gemischtem Abfall |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19923108A1 (de) |
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- 1999-05-19 DE DE1999123108 patent/DE19923108A1/de not_active Withdrawn
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