DE19922870A1 - Verfahren zur automatischen, individuell angepaßten Farb-, Transluzenz-, Helligkeits- und Fluoreszenzgebung von zahntechnischen Restaurationen - Google Patents
Verfahren zur automatischen, individuell angepaßten Farb-, Transluzenz-, Helligkeits- und Fluoreszenzgebung von zahntechnischen RestaurationenInfo
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Abstract
Herkömmliche Verfahren zur maschinellen Herstellung von Zahnersatz vernachlässigen ästhetische Aspekte wie die Farbe des Zahnersatzes. Konventionelle manuelle Verfahren hingegen liefern keine reproduzierbaren Ergebnisse und erfordern eine hohe Qualifikation. DOLLAR A Das neuartige Verfahren automatisiert die Herstellung von zahntechnischen Restaurationen mit individuell angepaßten optischen Eigenschaften. Die grundlegenden Schritte des Verfahrens bestehen in der Datenakquisition (optische Eigenschaften), Generierung eines CAD-Datensatzes zur Beschreibung der Form sowie CAD/CAM-Datensätzen zur Schichtaufbringung, einer anschließenden vollautomatischen Prüfung des Ergebnisses, Vergleich mit der Vorgabe, einer/mehrerer eventuell erforderlichen Abtragung/en von Teilen der Schicht, Korrektur des Dateninputs und erneutem Auftragen. DOLLAR A Dieses automatische, iterative Verfahren ermöglicht eine reproduzierbare, definierbar grobe oder feine (den gestellten ästhetischen Anforderungen entsprechende) Annäherung der zahntechnischen Restauration an ein individuelles, patientenbezogenes Unikat.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur automatischen individuellen Farb-,
Transluzenz-, Helligkeits- und Fluoreszenzgebung von zahntechnischen
Restaurationen gemäß den im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegeben
Merkmalen.
In der Zahnheilkunde stehen heute für die individuelle ästhetische Gestaltung von
zahntechnischen Restaurationen keine automatisierten Prozesse zur Verfügung.
Die konventionelle Herstellung von individualisiert zahnfarbenen Inlays, Onlays,
Veneers, Kronen, Brücken, und aesthetischen Teilprothesen - im folgenden
zahntechnische Restaurationen genannt - erfordert zahlreiche manuelle
Arbeitsschritte. Systeme zur maschinellen Fertigung von Zahnersatz zielen darauf
ab, die Arbeit des Zahntechnikers teilweise oder ganz zu ersetzen. Je höher der
Automatisierungsgrad eines Systems ist, um so höher ist sein Potential zur
Kostenreduktion. Zunächst wird auf die einzelnen Arbeitsschritte des Zahntechnikers
eingegangen, die beim Herstellungsprozeß von ästhetischen zahntechnischen
Restaurationen erforderlich sind.
Um Patienten mit zahntechnischen Restaurationen therapieren zu können, beschleift
der Zahnarzt entweder natürliche Zähne oder montiert spezielle Pfosten auf dentale
Titan-Implantate, die im Knochen verankert (osseointegriert) sind. Sowohl die
beschliffenen Zähne bzw. die Implantate als auch deren benachbarte und im
Gegenkiefer stehende Zähne werden abgeformt, um Replikas für die extraorale
Simulation der spezifischen anatomischen Situation und Funktion anfertigen zu
können. Mit einer Palette von Musterzähnen bestimmt der Zahnarzt die Farbe und
Helligkeit der herzustellenden Restauration. Er orientiert sich hierbei an natürlichen
Zähnen des Patienten oder an bereits bestehenden zahnfarbenen Restaurationen
des Patienten. Dieses Vorgehen ist rein subjektiv, beschränkt auf eine geringe
Anzahl von Musterzähnen und zudem abhängig von den umgebenden
Lichtverhältnissen.
Der Zahntechniker gießt das Abformmaterial mit Gips aus und erhält so die Modelle
des Unter- und Oberkiefers. Eine Vorrichtung, genannt Artikulator, ordnet das
Gipsmodell des Oberkiefers zum Modell des Unterkiefers in der Relation zu, die am
Patienten beim Schließen des Mundes unter maximalem Zahnkontakt besteht.
Zudem ermöglicht der Artikulator je nach Ausführung eine Simulation der
Unterkieferbewegungen beim Kauen.
Am Beispiel einer verblendeten Einzelzahnkrone geht der Zahntechniker wie folgt
vor: Zunächst modelliert er ein Kronengerüst mit Wachs. Die Modellation wird so
gestaltet, daß die später aufzutragende Verblendschicht eine gleichmäßige
Schichtstärke von ca. 1,5 mm aufweist. Das Gerüst wird entweder aus Metall
gegossen oder z. B. aus Keramik gepreßt (IPS Empress 2 - Verfahren, Fa. Ivoclar,
FL-Schaan).
Anschließend trägt der Zahntechniker eine dünne Schicht (ca. 100 µm) als opake
Grundierung auf das metallische Gerüstkäppchen auf, um die Haftung zwischen
Untergrund und Verblendmaterial zu verbessern und das Metall zahnfarben
abzudecken. Für die Herstellung von keramischen Verblendungen wird eine
hochviskose Paste aus einem mit Metalloxiden eingefärbten Keramikpulver und einer
Dispergierflüssigkeit wie z. B. Wasser angerührt, die aufgrund ihrer Viskosität ein
Schichten, d. h. das Auftragen auch von größeren Schichtdicken bis in den
Millimeterbereich im ungesinterten Zustand der Keramik ermöglicht. Als
Beschichtungsmethode wird der Pinselauftrag genutzt.
Um eine Simulation des individuellen natürlichen Zahnes zu erzielen, wird die
Verblendung in unterschiedliche Zonen unterteilt und mit verschiedenen
Keramikmassen versehen. Im inzisalen Bereich überwiegt eine transluzente, helle
Schneidemasse, im Bereich des Zahnhalses hingegen Keramikmassen mit mehr
Opazität, Farbe und Fluoreszenz. Die erforderlichen Farbnuancen werden individuell
aufgetragen und nach subjektiven Kriterien des Zahntechnikers positioniert. Die
Positioniergenauigkeit liegt hierbei im Millimeterbereich. Die Keramikmassen müssen
im Übermaß aufgetragen werden, um die Schrumpfung während des nachfolgenden
Sinterbrandes kompensieren zu können. Der Zahntechniker schichtet aufgrund
seiner Erfahrung stets soviel Keramikmasse, daß nach dem Sinterbrand ein kleines
Übermaß der Kronenform besteht, um einen weiteren Brand zu vermeiden.
Die endgültige Kronenform gestaltet der Zahntechniker anschließend im Artikulator.
Die Nachbarzähne, der Gegenkiefer und die Kieferbewegungen definieren die
anatomische Begrenzung der Krone und damit den erforderlichen Abtrag. des
Übermaßes durch manuelles Schleifen. Danach werden weitere individuelle
Farbeffekte durch Aufbringen einer dünnen Glasurschicht zu erzielen versucht,
welche gleichzeitig die keramische Kronenoberfläche nach den Schleifprozessen
glättet.
Erweist sich die Zahnfarbe nach dem Beschichtungsprozeß als zu dunkel, sind
Anpassungen durch Aufbringen einer dünnen hellen Farbschicht meist nicht mehr
möglich, da das Deckungsvermögen nicht ausreicht. Auch ein falsch gewählter
Grundfarbton kann nicht kompensiert werden. In diesen Fällen muß die
Verblendkeramik teilweise oder vollständig vom Gerüst entfernt und erneut
geschichtet werden. Als Folge entstehen zusätzliche Materialkosten und erhöhte
Personalkosten. Die Anzahl der Korrekturbrände zum Anpassen der Farbe ist
aufgrund einer zunehmenden Verglasung der Verblendkeramik während der
Temperaturbehandlung und der damit verbunden Festigkeitsabnahme begrenzt.
Die zur Zeit am Markt erhältlichen CAD/CAM-Systeme zur Herstellung von
zahntechnischen Restaurationen verwenden entweder einfarbige Keramikblöcke
(Cerec® [21], [20], Digident® [21], GN-I® [16]) oder begrenzen sich auf die Herstellung
von Gerüsten (Procera® [21], [18], DCS® [21]), die vom Zahntechniker auf
konventionelle Art verblendet werden müssen.
Lediglich das CICERO®-Verfahren [21], [23], [11], [12], [13] beschreibt eine
Prozeßkette zur Verblendung von gesinterten Metallgerüsten, allerdings ohne
automatische individuelle Gestaltung. Zur Herstellung einer keramisch verblendeten
Einzelkrone wird der präparierte Zahn, die benachbarten Zähne und die Kaufläche
des Antagonisten vermessen. Die Modellation der Approximalkontakte der Krone
sowie deren Okklusalfläche erfolgt interaktiv am Bildschirm. Vorgesehen ist auch die
Integration der Kieferbewegung zur funktionellen Adaption der Okklusalmorphologie
einer Krone. Die Realisation des manuell konstruierten CAD-Datensatzes einer
Krone benutzt sowohl fräsende als auch zahntechnisch konventionelle Formge
bungsverfahren. Zunächst wird aus den Meßdaten ähnlich den Procera®-Verfahren
ein feuerfester Duplikatstumpf kopiergefräst. Auf diesem Stumpf werden Kronen
gerüste konventionell aus Keramik gebrannt oder aus Sintergoldlegierungen herge
stellt. Die Verblendkeramiken werden anschließend vom Zahntechniker manuell
aufgebracht und gebrannt. Die vom Zahntechniker absichtlich im Übermaß gesinterte
Verblendkeramik kann nun durch eine CNC-Maschine in die konstruierte Form des
CAD-Datensatzes geschliffen werden. Untersuchungen zur Paßgenauigkeit, Renta
bilität und klinischen Anwendung liegen derzeit nicht vor.
Bei herausnehmbaren Prothesen besteht die Möglichkeit einer Verwendung von
industriell vorgefertigten Ersatzzähnen aus Kunststoff oder Keramik. Diese Ersatz
zähne weisen nur einige standardisierte Farb-, Transluzenz und Helligkeitsverläufe
auf. Eine Individuelle Charakterisierung in Farbe, Transluzenz, Helligkeit und Fluo
reszenz erfordert ein arbeitsaufwendiges und schwieriges manuelles Umarbeiten
dieser Ersatzzähne.
Die individuelle ästhetische Gestaltung von zahntechnischen Restaurationen er
zeugt Unikate, die bisher nur durch manuelle Arbeitsprozesse zusammen mit einer
vorliegenden künstlerischer Begabung der beteiligten Personen gut beherrscht
werden können. Die Vorhersagbarkeit des ästhetischen Gesamtresultats ist jedoch
schlecht. Eine Optimierung der Vorhersagbarkeit kann zur Zeit nur über vielfache
Anproben am Patienten, Herstellung mehrerer Restaurationen oder Einsatz von
sehr erfahrenen und begabten Zahntechnikern erzielt werden. Jede dieser Opti
mierungsmaßnahmen ist jedoch mit einer progressiven Steigerung der Herstel
lungskosten verbunden.
Eine objektive, nach Oberflächenregionen differenzierte Bestimmung der Farbe,
Transluzenz, Helligkeit und Fluoreszenz ist mit subjektiven Seheindrücken nicht zu
realisieren. Ein Einsatz von technischen Hilfsmitteln produziert zwar objektive
Meßdaten, jedoch erfolgt die Umsetzung dieser Daten in manuellen Arbeits
schritten und führt daher wiederum zu einem nicht reproduzierbaren, subjektiv ge
prägten Ergebnis. Eines dieser technischen Hilfsmittel wird durch das von der
Firma Sigma Dental entwickelte Castor®-Gerät repräsentiert. Es mißt bei defi
nierten und reproduzierbaren Lichtverhältnissen, um den Einfluß der Umgebung
auszuschließen. Faber et al. [17] unterteilen die erfaßte Labialfläche eines Zahnes
in 9 Meßfelder, innerhalb derer die Farbe gemessen und auf das CIEL*a*b* Sy
stem übertragen wird. Als nachteilig erwies sich bei dieser Methode, daß die Farb
messung lediglich die Oberfläche des Zahnes berücksichtigt, nicht aber seine
Tiefenwirkung, d. h. seine Transluzenz. Dies führte zu signifikanten Unterschieden
zwischen der visuellen Empfindung und Ergebnissen des Castor®-Geräts. Neben
dem genannten Verfahren sind die Farb-, Transluzenz- sowie Fluoreszenzmes
sungen an Zähnen auch Gegenstand verschiedenster Patente [1], [2], [3], [4], [5],
[6], [7], [8]. Allen Systemen mangelt es jedoch an einer maschinellen und damit
reproduzierbaren Realisation der Meßergebnisse. Die bisherige Kopplung von
patientenbezogenen Daten über Farbe, Transluzenz, Helligkeit und Fluoreszenz
von Zähnen anhand von Musterzähnen, Fotos und/oder objektiven Meßdaten mit
einer personengebunden, manuellen Simulationstechnik erschwert eine allgemein
gültige Beschreibung zur Realisation vorhersagbarer optimaler ästhetischer
Ergebnisse. Mit anderen Worten, jeder Zahntechniker entwickelt im Laufe seines
Arbeitslebens ganz spezifische Erfahrungen über die Kopplung von vorliegenden
Patientendaten, verwendeten Materialien und Arbeitstechniken. Diese spezifischen
Erfahrungen sind schwer vermittelbar und somit sehr schwer von anderen
Zahntechnikern zu übernehmen. Darunter leidet die Etablierung von Standards
innerhalb der manuellen Prozeßkette:
Die Lösung dieser Aufgabe ergibt sich aus den Merkmalen des kennzeichnenden
Teils des Anspruchs 1. Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus
den Unteransprüchen. Die einzelnen Schritte der erfindungsgemäßen Prozeßkette
sind anhand von Flußdiagrammen (Fig. 1 und Fig. 2) und zur bildlichen Illustration in
Fig. 3 und Fig. 4 dargestellt.
Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin, daß eine
erfindungsgemäße Verbindung zwischen CAD/CAM Methoden zur Herstellung von
zahntechnischen Restaurationen und einer maschinell gesteuerten und an defi
nierten Applikationsorten variabel differenzierbare Beschichtungstechnik eine repro
duzierbare Farb-, Transluzenz-, Helligkeits- und Fluoreszenzgebung an zahntechni
schen Restaurationen realisiert. Im Gegensatz zu herkömmlichen Verfahren sind
kein manuelles Aufbringen von Materialschichten und ggf. keine manuelle Kor
rekturen mehr erforderlich, da diese durch eine automatisch, maschinell arbeitende
Prozeßkette ersetzt werden (Fig. 1 und Fig. 2).
Die erfindungsgemäße Prozeßkette benutzt bekannte Verfahrenstechniken, über neu
geschaffene Schnittstellen des Informationstransfers und Zusammenwirkens sowie
iterativ angelegten Prozeßschleifen der gestellten Aufgabe, um unendlich viele
Vorgaben in Farbe, Transluzenz, Helligkeit und Fluoreszenz zu simulieren.
Insbesondere die Iterationsschleifen ermöglichen eine zunehmende Prozeß
sicherheit, weil Parameter für schlecht realisierte Simulationen gespeichert und nicht
wieder verwendet werden.
Darauf basiert eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung im Patentan
spruch 2. Die Iterationsschleifen erzeugen durch eine spezifische Controlling- und
Optimierungssoftware einen automatisierten Lerneffekt der Prozeßkette, d. h. das
erfindungsgemäße Verfahren läßt mit zunehmender produzierter Stückzahl eine
immer besser optimierte Simulation der Vorgabe zu. Die Kapazität, auch komplexe
ästhetische Simulationen in realistischen Prozeßzeiten zu lösen, nimmt immer weiter
zu und wird nur durch die Beschichtungstechnik und den verwendeten Materialien
systemimmanent limitiert.
Das erfindungsgemäße Verfahren ersetzt die manuellen Arbeitsschritte. Das ästhe
tische Ergebnis der zahntechnischen Restauration wird damit unabhängig von
subjektivem Empfinden über Farbe, Transluzenz, Helligkeit und Fluoreszenz von
natürlichen und damit individuellen Zähnen und anderen Vorgaben, unabhängig von
der Ausbildung, Erfahrung, Begabung und dem Zeiteinsatz von Zahntechnikern,
unabhängig von kaum oder nicht reproduzierbarer Farb-, Transluzenz-, Helligkeits-,
Fluoreszenz- und Formgebung der zahntechnischen Restauration sowie unabhängig
von Verarbeitungsfehlern mit Folgen einer signifikant verkürzten Verweildauer
prognose der zahntechnischen Restauration.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Patentanspruch 3
angegeben. Sowohl die automatischen Korrekturen der Form der zahntechnischen
Restauration als auch das Aufbringen und eventuelle Reduzieren oder Entfernen der
ästhetisch wirkenden Schichten erfordert die Kenntnis der Abmessungen der
Restauration. Für die erfindungsgemäße Prozeßsteuerung bietet sich vorteilhaft ein
generierter, dreidimensionaler CAD-Datensatz aus Messdaten von reellen Modellen
[19] mit Hilfe einer taktilen oder optischen Scanvorrichtung oder die Konstruktion
eines CAD-Datensatzes von der herzustellenden zahntechnischen Restauration an.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Patentanspruch 4
angegeben. Ein weiterer CAD-Datensatz bezüglich der herzustellenden zahntech
nischen Restauration, der mit der Vorgabe einer äquidistanten Schichtstärke der
Verblendmaterialien berechnet wird, definiert ein vorteilhaftes, erfindungsgemäßes
Spezialgerüst für die Prozeßkette. Die an jedem Ort des Gerüsts erforderliche
gleichmäßige Schichtstärke für die Verblendung eliminiert den Einfluß unterschied
licher Schichtstärken von Verblendmaterialien auf die Gesamtwirkung der Farbe,
Transluzenz, Helligkeit und Fluoreszenz der zahntechnischen Restauration. Damit
fällt ein Parameter als signifikante Einflußgröße für das Gesamtergebnis weg.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Patentanspruch 5
angegeben. Die Ausgangsparameter Farbe, Transluzenz, Helligkeit und Fluoreszenz
für die zu fertigende zahntechnische Restauration können vom Zahnarzt oder
Zahntechniker interaktiv an einem Bildschirm ergänzt, korrigiert oder vollständig neu
editiert werden, wenn eine Meßeinheit nicht alle Parameter erfaßt, Fehler produziert
oder ausfällt.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Patentanspruch 6
angegeben. Die Korrekturmöglichkeiten der in der Prozeßkette realisierten
Verblendung werden vorteilhaft unterstützt, wenn Schichten, die eine nicht
zufriedenstellende Simulation der gewünschten Farbe, Transluzenz, Helligkeit und
Fluoreszenz erzielt haben, teilweise oder vollständig abgetragen werden. Ein
erneutes, korrigiertes Aufbringen von Verblendmaterial erfordert kein Umspannen
des Gerüsts.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist im Patentanspruch 7 ange
geben. Die Korrekturmöglichkeiten der in der Prozeßkette realisierten Verblendung
werden vorteilhaft realisiert, wenn das Verblendmaterial im Überschuß aufgebracht
wird und vor oder nach der Konsolidierung durch eine NC-Fräsmaschine auf das
durch den CAD-Datensatz vorgegebene funktionelle Maß gebracht wird. Wird ein
Verfahren der Materialapplikation angewendet, das nach der ersten Applikation und
Konsolidierung der Verblendung ein korrektes Maß und eine befriedigende Farbe,
Transluzenz, Helligkeit und Fluoreszenz erzielt, besteht der im Anspruch 8 vorge
gebene Vorteil, daß keine weitere mechanische Bearbeitung erfolgt.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist in den Patentansprüchen 9
bis 19 angegeben. Die Ansprüche belegen vorteilhaft die Unabhängigkeit des
erfindungsgemäßen Verfahrens von der angewendeten Beschichtungstechnik,
solange die Beschichtungstechnik eine ortszugeordnete, dosierbare Applikation der
Materialien zuläßt. Hierbei können Beschichtungsverfahren eingesetzt werden, die
nach Anspruch 9 nur mit einer einzigen Schicht, nach Anspruch 10 mit mindestens
zwei Schichten arbeitet. Die anschließender Konsolidierung mehrerer Schichten
können nach Anspruch 10 gemeinsam oder nach Anspruch 11 unabhängig
voneinander oder nach Anspruch 12 bereits während des Beschichtungsprozesses
erfolgen, ohne daß nach Anspruch 13 die zu verblendende zahntechnischen
Restauration während der Konsolidierungsvorgänge unvorteilhaft umgespannt
werden muß. Die Weiterbildung der Erfindung nach Ansprüchen 14 und 15 ermög
licht den Einsatz von keramischen Verblendmaterialien, nach Anspruch 16 den
Einsatz von Kunststoffen, Kompositen, Ceromeren und faserverstärkten Materialien.
Der Vorteil des Nebereinanderreihens von farbigen, ggf. beschichteten Filamenten
wird in Anspruch 17 angeführt. Die Filamente können nach Anspruch 18 auf einem
Gerüst mit einer Temperatur, die oberhalb der Schmelztemperatur der Filamente
liegt, sofort an der Kontaktstelle zum Gerüst Aufschmelzen und fest verbinden. Der
Vorteil einer Beeinflußung der Farbe, Transluzenz, Helligkeit oder Fluoreszenz durch
ein ein- oder mehrmaliges Abscheiden eines Aerosols wird in Anspruch 19
angegeben.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in Fig. 5 dargestellt und wird im folgenden
näher beschrieben.
Zur Generierung eines CAD-Datensatzes von der herzustellenden zahntechnischen
Restauration bieten sich zwei Wege an. Zum einem kann die Oberfläche eines
bereits in der Form fertiggestellten Modells der zahntechnischen Restauration mit
geeigneten Meßapparaturen (20) vermessen werden. Die Meßdaten werden
anschließend in ein CAD-Datenformat transformiert. Zum anderen kann die
Oberfläche des beschliffenen Zahnstumpfes oder mehrerer Zahnstümpfe für die
Aufnahme der zahntechnischen Restauration, die Oberfläche der benachbarten
Zähne, der antagonistischen Zähne und falls erforderlich von Schleimhautarealen
vermessen werden. Anhand dieser Meßdaten wird mit Hilfe einer CAD-Software die
Form der zahntechnischen Restauration entweder interaktiv oder vollautomatisch
konstruiert.
Um an dieser reell modellierten oder virtuell konstruierten zahntechnischen Restau
ration eine Beschichtung zur Simulation von Farbe, Transluzenz, Helligkeit und ggf.
Fluoreszenz auftragen zu können, wird mit Hilfe einer CAD-Software automatisch
eine äquidistante Schicht von der äußeren Oberfläche der Restauration entfernt.
Das neu entstandene CAD-Modell repräsentiert das Gerüst der zahntechnischen
Restauration, das mit einer äquidistanten Verblendschicht in der vorher reduzierten
Schichtstärke versehen wird. Das Ausmaß der Schichtstärke berücksichtigt das
nachfolgende Beschichtungsverfahren, das verwendete Verblendmaterial und den
Gerüstwerkstoff, um eine ausreichende Festigkeit und die geforderte Transluzenz zu
erzielen.
Die Informationen über Farbe, Transluzenz, Helligkeit und Fluoreszenz z. B. eines
natürlichen Nachbarzahns, an dem die zahntechnische Restauration angepaßt
werden soll, erfolgt über eine diese Parameter erfassende Meßeinheit. Eine am
Behandlungsort des Patienten stationierte Meßeinheit (12) kann die Werte über ein
Datenübertragungsmedium (13) an den Fertigungsort der herzustellenden
zahntechnischen Restauration übermitteln. Der Meßkopf der Meßeinheit wird etwa
orthogonal auf die Labialfläche eines Zahnes ausgerichtet. Die Meßdaten
reproduzieren ein zweidimensionales, ortsaufgelöstes Farb-, Transluzenz,
Helligkeits- und Fluoreszenzmuster. Nun wird dieses Muster mit
Berechnungsalgorithmen auf die dreidimensionale Form der zu erstellenden
zahntechnischen Restauration transferiert.
Eine Möglichkeit besteht z. B. in der Unterteilung der vestibulären Fläche des zu
vermessenen Zahnes in mehrere Zonen, indem ein Gitter aus Flächen konstanter
Größe über diesen Zahn gelegt wird und in den einzelnen Gitterbereichen die Farbe,
Transluzenz, Helligkeit und Fluoreszenz gemessen wird. Anschließend wird dieses
Gitter im Falle einer Einzelkrone auf eine im CAD-Datenformat vorgegebene Form
gelegt und durch Verformung, Interpolation und Transformation angepaßt. Eine
andere Möglichkeit besteht in einer zeilenweisen Erfassung der Farbe, Transluzenz,
Helligkeit und Fluoreszenz eines natürlichen oder eines Musterzahns und einer
entsprechenden zeilenweisen Übertragung der Daten auf die Form der
herzustellenden Krone, indem die Zeilenbreite derart gestreckt bzw. gestaucht wird,
daß Anfangs- und Endpunkt der Zeile auf den Rändern des errechneten
Zahnersatzes liegen. Die Zeilenhöhe jeder Zeile wird derart verändert (gestreckt oder
gestaucht), daß die Gesamthöhe aller Zeilen an die Höhe der zu fertigenden Krone
angepaßt wird.
Die Übertragung des gemessenen Musters auf die Krone kann auch derart erfolgen,
daß die Anfangs- und Endpunkte der Zeilen auf die Ränder der Krone gelegt werden.
Wird eine größere Zeilenlänge benötigt, so werden in der Zeilenmitte Felder
vervielfältigt wie dies in Fig. 4 dargestellt ist. Die Zeilenhöhe jeder Zeile wird auch
hier derart verändert (gestreckt oder gestaucht), daß die Gesamthöhe aller Zeilen an
die Höhe der zu fertigenden Krone angepaßt wird.
Die generierten Daten für die Verblendung der herzustellenden zahntechnischen
Restauration werden gespeichert. Auch spätere Modifikationen aufgrund durchlaufe
ner Iterationsschleifen für Korrekturen werden gespeichert und zusammen mit dem
originalen Dateninput über die zu simulierenden Farb-, Transluzenz-, und Helligkeits
verläufe korreliert. Damit wird bei der nächsten Fertigung einer zahntechnischen
Restauration weniger oder keine korrektive Iterationsschleifen im Vergleich zu
vorangegangen Fertigungsprozessen benötigt.
Bei Erneuerung oder Erweiterung von bereits am Patienten integrierten zahntech
nischen Restaurationen bzw. bei nachfolgenden zusätzlichen zahntechnischen Re
staurationen können die gespeicherten Daten und der identisch berechnete Übertra
gungsmodus auf die Form der zu fertigenden Restaurationen erneut verwendet
werden. Damit wird eine reproduzierbare, nahezu identische Verblendung erzielt.
Besteht keine Möglichkeit, die Daten für Farbe, Transluzenz, Helligkeit und
Fluoreszenz zu messen oder nicht alle Parameter mit der Meßapparatur zu erfassen,
oder auf bereits vorliegende gespeicherte Datensätze zurückzugreifen, kann vom
Zahnarzt oder Zahntechniker interaktiv am Bildschirm ein individuelles Muster der
Verblendschicht direkt auf der vorgegeben CAD-Geometrie der zahntechnischen
Restauration virtuell generiert werden.
Der CAD-Datensatz für das speziell berechnete Gerüst wird über ein dentales
CAD/CAM-Verfahren für die Fertigung von Zahnersatz, z. B. das DCS®-System (Fa.
DCS) realisiert. Dabei können z. B. die Materialien Titan, Keramik oder Kunststoffe
verwendet werden. In der in Fig. 5 dargestellten Ausführung wird die Positionier
vorrichtung sowohl für die Schleifkörper als auch für die Düse der Beschich
tungseinheit genutzt. Der dreiachsige Versteller (1-3) für die Ansteuerung der
Schleifkörper und der zweiachsige Versteller (18-19) für das Werkstück ergeben eine
fünfachsige Positioniervorrichtung zwischen Schleifkörper und Werkstück. Damit
können auch komplex geformte Gerüste aus einem Materialblock herausgefräst
werden.
Die Realisation der Daten für Farbe, Transluzenz, Helligkeit und Fluoreszenz erfolgt
derart, daß ein Material über einer Beschichtungsdüse (20) einer Beschichtungs
einheit (5) ortsbezogen auf das Gerüst appliziert wird. Die Applikation kann mit einer
Schicht oder mehreren übereinanderliegenden Einzelschichten erfolgen. Nach
Aufbringen der Schicht wird diese konsolidiert, sofern dies nicht bereits während des
Beschichtungsprozesses in situ vonstatten geht. Ein etwaiges Übermaß der
Schicht(en) wird vor oder nach der Konsolidierung auf das vorgegebene Außenmaß
der herzustellenden zahntechnischen Restauration abgetragen. Hierzu wird das
gleiche Verfahren wie zur Herstellung der Gerüste aus einem CAD-Datensatz
benutzt. Eine anschließende Messung der Farbe, Transluzenz, Helligkeit und
Fluoreszenz der gesamten Verblendschicht kontrolliert das Ergebnis des Be
schichtungsverfahrens. Stimmen die ermittelten Werte mit den generierten Daten für
Farbe, Transluzenz, Helligkeit und Fluoreszenz der Restauration innerhalb einer
vorgegebenen Toleranz nicht überein, wird ein Teil oder die gesamte Schicht von
dem Gerüst entfernt und ein erneuter, korrigierter Beschichtungsprozess
durchlaufen.
Fig. 5 zeigt ein Ausführungsbeispiel für die technische Umsetzung des Prozesses
anhand einer schematisch dargestellten Apparatur. Eine fünfachsige Verschiebe-
und Dreheinheit, bestehend aus z. B. zwei horizontalen Verschiebeeinheiten (1, 2),
einer vertikalen Verschiebeeinheit (3), einer Kippeinheit (18) sowie einer Dreheinheit
(19), dient der relativen Positionierung zwischen Werkzeugen, bestehend aus einer
Beschichtungseinheit (5) mit auswechselbarer Düse (20), einer Schleifeinheit (6) mit
auswechselbarem Schleifkopf (21), einem Meßgerät zur metrischen Erfassung von
Oberflächen (7) und einer Meßeinheit zur Erfassung von Farbe, Transluzenz,
Helligkeit und Fluoreszenz (8). Die Steuerung und Positionierung der Werkzeuge
erfolgt durch eine CAM-Steuerung (9). Um ein Umspannen der Werkzeuge und damit
verbundene Positionierfehler zu vermeiden, können die Werkzeuge starr auf einem
Werkzeughalter (11) miteinander verbunden werden.
Das Auftragen der Verblendmaterialien über die fünfachsige Positioniereinheit wird
an der konventionellen Arbeitsweise des Zahntechnikers angelehnt. Das Gerüst kann
z. B. im Falle von Metallgerüsten zunächst durch eine dünne, deckende, einfarbige
Schicht eingefärbt werden (Opaker). Neben der Erzeugung einer zahnähnlichen
Farbe kann diese Schicht ebenfalls der Verbesserung der Haftung der nachfol
genden Schichten auf dem Gerüst dienen. Derartige, einfarbige Schichten können
durch verschiedene Techniken, wie z. B. Dip-coating (Tauchbeschichtungen),
Pulverbeschichtungen oder Abscheidung eines Aerosols, ebenso auch durch
Pinselauftrag oder Applikation durch eine Düse auf dem Gerüst erzeugt werden.
Gerüste aus Keramik benötigen diese opaken, einfärbenden Schichten nicht.
Zur Erzeugung der eigentlichen Verblendschicht werden unterschiedliche Keramik
pulver bezüglich Farbe, Transluzenz, Helligkeit und Fluoreszenz nebeneinander oder
übereinander mit hoher örtlicher Auflösung appliziert. Hierbei sind neben den benutz
ten Keramikpulvern auch andere Einflüsse wie die Schichtdicke, die Anzahl der
Einzelschichten, die Farbe und Transluzenz des Gerüstes zu berücksichtigen. Es
bietet sich an, die Keramikpulver in Form einer hochviskosen Paste aufzutragen. Es
können Pastentupfen mit einem Volumen von z. B. 1 mm3 bis zu ca. 5 mm3 auf das
Gerüst aufgebaut werden. Die Förderung der Paste ist beispielsweise durch eine
Kapillare oder eine Düse (20) mit großem Durchmesser unter Druck möglich. Ein
Wechsel des Materials ist z. B. durch das Austauschen der Kapillare schnell und
ohne Materialverlust möglich. Bei Verwendung niedrigviskoser Massen kann der
Auftrag durch Sprühen erfolgen. Neben Druckzerstäubern oder Ultraschallzer
stäubern ist auch das Elektrosprühverfahren geeignet, dessen Aufbau schematisch
in Fig. 6 dargestellt ist. In diesem Fall wird die Flüssigkeit (27) durch eine Kapillare
gefördert. Durch Anlegen einer Hochspannung (25) zwischen der Kapillare (23) und
der Gegenelektrode (22) bildet sich ein elektrisches Feld, das am Ende der Kapillare
aufgrund der Spitzenwirkung der Kapillare eine Erhöhung der elektrischen Feldstärke
zeigt. Aufgrund des elektrischen Feldes bildet sich am Ende der Kapillare (23) ein
sog. Taylorkegel (28) aus, dessen Spitze (26) in einen Strahl mündet. Dieser Strahl
zerteilt sich aufgrund von Rayleighinstabilitäten in feinste Tropfen. Durch geeignete
Wahl der Elektrodenkonfiguration, d. h. der Form und Anordnung der Gegenelek
trode (22), ist es möglich, mit dem Strahl auf einer Oberfläche (24) zu "schreiben", d. h.
eine Abscheidung der Flüssigkeit vor Zerteilen des Strahles in feinste Tröpfchen
zu erreichen. Mit dieser Methode können örtlich begrenzte Schichten (mit
Grundflächen, die eine Breite von weniger als 100 µm aufweisen) mit hoher Präzision
und Ortsauflösung hergestellt werden.
Eine weitere Möglichkeit (Fig. 7) zur Herstellung einer Gerüstverblendung besteht in
dem Aufbau einer Schicht durch Aneinanderreihen farbiger Filamente (31), z. B. aus
Keramik. Die Filamente werden senkrecht zur Gerüstoberfläche (30) positioniert - in
Analogie zu dem natürlichen Aufbau von Zahnschmelz mit Schmelzprismen. Die
Filamente können zusätzlich z. B. eine anorganische Beschichtung (29) aufweisen.
Durch eine anschließende Temperaturbehandlung ist eine Konsolidierung der
Schicht aus Filamenten möglich. Desweiteren können die Filamente derart aufge
bracht werden, daß das Gerüst eine Temperatur aufweist, die oberhalb der Schmelz
temperatur der Filamente liegt. Bei Berührung des Filaments mit der heißen
Oberfläche des Gerüstes schmilzt das Filament am Ende auf und geht eine
Verbindung mit dem Gerüst ein.
Während des Sinterbrandes entstehen - wie in der konventionellen Zahntechnik -
starke Schrumpfungen der aufgebrachten Keramikmassen, die durch ein Übermaß
kompensiert werden müssen. Es empfiehlt sich, die Schichtstärken der Massen so
groß zu wählen, daß nach dem Sinterbrand trotz Schrumpfung ein Übermaß
verbleibt. Eine exakte Berechnung der Sinterschrumpfung ist nämlich bei relativ
großen Schichtstärken von 1,5 bis 2 mm bei komplexen geometrischen Strukturen
sehr schwierig zu beherrschen. Es bietet sich in diesem Ausführungsbeispiel an, die
verbliebenen Überschüsse nach dem Sinterbrand automatisch durch die metrische
Meßeinheit für Oberflächen (7) und anschließendem Datenvergleich zu ermitteln.
Diese Überschüsse werden mit der NC-gesteuerten Schleifeinheit (6) auf das
vorgegebene Maß des CAD-Formats abgetragen. Handelt es sich bei dem
Schichtmaterial z. B. um Verblendkomposite, die bekanntlich nach der Konsoli
dierung nur eine sehr geringe Schrumpfung aufweisen, so kann das Material derart
aufgebracht werden, daß das Endmaß ohne zusätzliche subtraktive Verfahren erzielt
wird.
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1
Horizontale Verschiebeeinheit
2
Horizontale Verschiebeeinheit
3
Vertikale Verschiebeeinheit
4
Halterungsarm für Werkzeuge
5
Beschichtungseinheit
6
Schleifeinheit
7
Scaneinheit
8
Farbmeßeinheit
9
CAM-Steuerung für Werkzeuge und
Verschiebe- sowie Dreheinheiten
10
Elektrische Verbindung zur Ansteu
erung von (
1
), (
2
), (
3
), (
7
), (
8
) sowie
Werkzeug durch CAM-Steuerung (
9
)
11
Werkzeughalter für (
5
), (
6
), (
7
) und
(
8
)
12
Farbmeßsystem
13
Datenübertragungsmedium von
Farbmeßsystem zu CAD-System
(
14
)
14
CAD-System
15
Datenübertragungsmedium von
CAD-System zu CAM-Steuerung (
9
)
16
Werkstück
17
Lagerung für Kippeinheit
18
Kippeinheit
19
Horizontale Dreheinheit
20
Beschichtungsdüse
21
Schleifkopf
Claims (19)
1. Verfahren zur automatischen, individuell angepaßten Farb-, Transluzenz-,
Helligkeits- und Fluoreszenzgebung von zahntechnischen Restaurationen,
benötigend eine Meßeinheit zur dreidimensionalen Erfassung von Oberflächen, von
Farbe, Helligkeit, Transluzenz und Fluoreszenz eine dreidimensionale, numerisch
gesteuerte Positioniereinheit,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Vorliegen eines CAD-Datensatzes über die Form der zahntechnischen Restauration eine Prozeßkette iterativ durchlaufen wird, welche sich zusammensetzt aus
der automatischen, ortsaufgelösten Messung der Farbe, Transluzenz, Helligkeit sowie - falls erforderlich - der Fluoreszenz eines natürlichen Zahnes oder Zahnersatzes,
der auf dieser individuellen Formvorgabe und diesen individuellen Meßdaten basierenden Berechnung der Farb-, Transluzenz- und Helligkeitsverläufe sowie ggf. des Fluoreszenzmusters für die herzustellende zahntechnische Restauration,
und dem - der Formvorgabe und der Berechnung entsprechenden - ortsbezogenen Auftragen von Material auf ein Gerüst der zahntechnischen Restau ration zur Simulation von Farbe, Helligkeit, Transluzenz und ggf. Fluoreszenz mit Korrekturmöglichkeiten durch Nutzung von Iterationsschleifen der Prozeßkette.
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Vorliegen eines CAD-Datensatzes über die Form der zahntechnischen Restauration eine Prozeßkette iterativ durchlaufen wird, welche sich zusammensetzt aus
der automatischen, ortsaufgelösten Messung der Farbe, Transluzenz, Helligkeit sowie - falls erforderlich - der Fluoreszenz eines natürlichen Zahnes oder Zahnersatzes,
der auf dieser individuellen Formvorgabe und diesen individuellen Meßdaten basierenden Berechnung der Farb-, Transluzenz- und Helligkeitsverläufe sowie ggf. des Fluoreszenzmusters für die herzustellende zahntechnische Restauration,
und dem - der Formvorgabe und der Berechnung entsprechenden - ortsbezogenen Auftragen von Material auf ein Gerüst der zahntechnischen Restau ration zur Simulation von Farbe, Helligkeit, Transluzenz und ggf. Fluoreszenz mit Korrekturmöglichkeiten durch Nutzung von Iterationsschleifen der Prozeßkette.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß durchlaufene Iterationsschleifen durch eine spezifische Controlling- und Opti
mierungssoftware einen automatisierten Lerneffekt der Prozeßkette erzielen, so daß
das erfindungsgemäße Fertigungsverfahren mit zunehmender produzierter Stückzahl
eine immer besser optimierte Simulation der Vorgabe zuläßt.
3. Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Generierung des CAD-Datensatzes der herzustellenden zahntechnischen
Restauration durch Abscannen eines reellen Modells oder durch Konstruktion eines
virtuellen Modells der zahntechnischen Restauration erfolgt.
4. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß aus dem CAD-Datensatz der herzustellenden zahntechnischen Restauration ein
Gerüst mit definierter Schichtstärke für Verblendmaterial automatisch berechnet und
hergestellt wird.
5. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Parameter für Farbe, Transluzenz, Helligkeit oder Fluoreszenz für die
herzustellende zahntechnische Restauration vom Zahnarzt oder Zahntechniker
interaktiv an einem Bildschirm korrigiert, ergänzt oder vollständig editiert werden
können.
6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß die Farbe, Transluzenz, Helligkeit und Fluoreszenz der zahntechnischen
Restauration iterativ angepaßt wird, derart, daß nach dem Beschichtungsprozeß und
einer eventuell erforderlichen Formkorrektur gemäß der Vorgabe der Restauration
eine vollautomatische Farb-, Helligkeits-, Transluzenz- und Fluoreszenzmessung
durchgeführt wird, diese mit den Sollwerten verglichen wird und bei Abweichungen
unter Berücksichtigung vorgegebener Toleranzen mindestens ein Teil der
Beschichtung abgetragen wird, erneut eine Beschichtung aufgetragen und eine
Anpassung an die vorgegebene Form sowie eine Überprüfung des Farb- und
Transluzenzmusters durchgeführt wird.
7. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß vor oder nach Konsolidierung der Verblendmassen, welche im leichten
Überschuß aufgebracht wurde, die zahntechnische Restauration durch mindestens
eine mechanische Behandlung auf das durch den CAD-Datensatz vorgegebene
funktionelle Maß gebracht wird.
8. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Verblendmassen derart aufgebracht werden, daß die Form der
zahntechnischen Restauration nach Konsolidierung der Massen der Formvorgabe
entspricht und bei Einhaltung der Toleranzen für Farbe, Transluzenz, Helligkeit und
Fluoreszenz keine weiteren mechanischen Bearbeitungsschritte der zahntechnischen
Restauration erforderlich sind.
9. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6 und 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Beschichtung aus einer einzigen Schicht besteht.
10. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6 und 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Beschichtung aus mindestens zwei Schichten zusammensetzt, welche
nacheinander aufgetragen werden und anschließend zusammen konsolidiert werden.
11. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6 und 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Beschichtung aus mindestens zwei Schichten zusammensetzt, welche
unabhängig voneinander konsolidiert werden.
12. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6 und 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Schicht aufgebracht wird, die während des Beschichtungs
prozesses in situ konsolidiert wird.
13. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6 und 7 oder 8 und 9, 10, 11 oder 12, dadurch
gekennzeichnet,
daß die Konsolidierung der Schicht oder der Einzelschichten ohne Ausspannen des
Werkstückes aus der Maschine innerhalb der Prozeßkette vonstatten geht.
14. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6 und 7 oder 8 und 9, 10, 11, 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die es sich bei der Beschichtung um eine Keramikbeschichtung handelt, die
durch lokale Erwärmung des Werkstückes konsolidiert wird.
15. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6 und 14 und 7 oder 8 und 9, 10, 11, 12 oder
13, dadurch gekennzeichnet,
daß es sich um eine keramische Beschichtung handelt, die durch Aufbringen von
Pasten, bestehend aus einem keramischen Pulver und einer Dispergierflüssigkeit,
hergestellt wird.
16. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6 und 7 oder 8 und 9, 10, 11, 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß es sich bei den Verblendmassen um Kunststoff, Komposite, Ceromer oder
Faserverbundwerkstoffen handelt, die durch Bestrahlung polymerisiert und
ausgehärtet werden.
17. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6 und 7 oder 8 und 9, 10, 11, 12 oder 13 und
14, 15 oder 16, dadurch gekennzeichnet,
daß die gewünschten Farb-, Tranluszenz- und Helligkeitsverläufe sowie
Fluoreszenzmuster durch Nebeneinanderreihen farbiger Filamente, die selbst auch
eine Beschichtung tragen können, in einem Winkel zwischen 0 und 90 Grad zu der
Oberfläche des Gerüstes der zahntechnischen Restauration realisiert werden.
18. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6 und 7 oder 8 und 9, 10, 11, 12 oder 13 und
14, 15 oder 16 und 17, dadurch gekennzeichnet,
daß die Filamente auf einem Gerüst mit einer Temperatur, die oberhalb der
Schmelztemperatur der Filamente liegt, aufgebracht werden und die Filamente
dadurch eine Verbindung mit dem Gerüst eingehen.
19. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens eine Beschichtung durch Abscheidung eines Aerosols auf dem
Gerüst hergestellt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19922870A DE19922870A1 (de) | 1999-05-19 | 1999-05-19 | Verfahren zur automatischen, individuell angepaßten Farb-, Transluzenz-, Helligkeits- und Fluoreszenzgebung von zahntechnischen Restaurationen |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19922870A DE19922870A1 (de) | 1999-05-19 | 1999-05-19 | Verfahren zur automatischen, individuell angepaßten Farb-, Transluzenz-, Helligkeits- und Fluoreszenzgebung von zahntechnischen Restaurationen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19922870A1 true DE19922870A1 (de) | 2000-12-07 |
Family
ID=7908456
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19922870A Withdrawn DE19922870A1 (de) | 1999-05-19 | 1999-05-19 | Verfahren zur automatischen, individuell angepaßten Farb-, Transluzenz-, Helligkeits- und Fluoreszenzgebung von zahntechnischen Restaurationen |
Country Status (1)
Country | Link |
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