DE19944130A1 - Verfahren zur automatischen Herstellung von ästhetischem Zahnersatz unter Verwendung von in Farbe, Transluzenz, Helligkeit und/oder Transparenz graduierten Materialblöcken - Google Patents
Verfahren zur automatischen Herstellung von ästhetischem Zahnersatz unter Verwendung von in Farbe, Transluzenz, Helligkeit und/oder Transparenz graduierten MaterialblöckenInfo
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Abstract
Aufgrund der Individualität der Zähne geht die Herstellung von ästhetisch anspruchsvollem Zahnersatz von einem Gerüst aus, welches anschließend manuell verblendet wird. Ansätze zur Automatisierung beziehen sich vor allem auf die Fertigung der Gerüste. DOLLAR A Das erfindungsgemäße Verfahren basiert auf einer subtraktiven Bearbeitung von speziellen Vorformen (Blöcken) mit standardisierten optischen Eigenschaften, bestehend aus Materialien, die für dentale Zwecke geeignet sind sowie die optischen Eigenschaften simulieren können. Grundlage bilden die Informationen über die optischen Anforderungen an den Zahnersatz sowie dessen Form und die optischen Eigenschaften und die Dimension des standardisierten Blockes. Die Informationen werden in digitaler Form transferiert. Dies ermöglicht die virtuelle, optimierte Positionierung des CAD-Datensatzes in dem Block. DOLLAR A Das Verfahren dient der vollautomatischen, kostengünstigen Herstellung von ästhetisch anspruchsvollem Zahnersatz.
Description
Aufgrund der Individualität der Zähne muß jeder Zahnersatz individuell angefertigt werden.
Die konventionelle Methode zur Herstellung von ästhetisch anspruchsvollem Zahnersatz geht
von einem Gerüst aus, welches anschließend manuell verblendet wird. Ansätze zur Automa
tisierung beziehen sich vor allem auf die Fertigung der Gerüste.
Das neuartige, erfindungsgemäße Verfahren nutzt herkömmliche (teil)automatische
Vorgehensweisen und verbindet diese mit der Erzielung von hoher Ästhetik. Die Herstellung
erfolgt durch subtraktive Bearbeitung von speziellen Vorformen (Blöcken) mit standardi
sierten optischen Eigenschaften, bestehend aus Materialien, die für dentale Zwecke geeignet
sind sowie die optischen Eigenschaften simulieren können. Basis bilden hierbei die
Informationen bzw. CAD-Daten über
- - die optischen Anforderungen an den Zahnersatz
- - die Form des herzustellenden Zahnersatzes
- - die optischen Eigenschaften und die Dimension des standardisierten Blockes.
Die Informationen werden in digitale Form transferiert. Dadurch ist die virtuelle Positionie
rung des CAD-Datensatzes in dem Block möglich. Die 3D-Positionierung des Zahnersatzes
im Block wird solange verändert, bis ein Optimum der Simulation der geforderten optischen
Eigenschaften des Zahnersatzes erzielt wird. Anschließend wird der Zahnersatz gemäß der
ermittelten optimalen Position aus dem Block durch subtraktive Bearbeitung gefertigt.
Die konventionelle Methode beruht auf dem Werkstoffauftrag auf ein Gerüst. Sie setzt sich
aus folgenden Prozeßschritten zusammen, die teilweise mehrfach durchlaufen werden.
Ein Gerüst wird aus Metall, Keramik oder Kunststoff gefertigt, das auf den Zahnstumpf
bzw. den Implantatpfeiler aufgepaßt wird. Das Gerüst wird auf Untermaß angefertigt, um
Platz für eine Verblendschicht zu lassen.
Zur Erzielung der optischen Eigenschaften des Zahnersatzes wird auf das Gerüst eine
Verblendschicht aus Keramik oder Kunststoff aufgetragen. Um den Zahnersatz an
Mustervorgaben wie z. B. einen Nachbarzahn oder einen Musterzahn anzupassen, werden
Massen mit unterschiedlichen optischen Eigenschaften eingesetzt. So finden z. B. im
Schneidebereich Massen mit höherer Transluzenz Verwendung. Bei Keramiken erfolgt
der Schichtaufbau im Übermaß, um die Sinterschrumpfung zu kompensieren. Je nach
Vorgehensweise des Zahntechnikers und ästhetischem Anspruch des Patienten wird die
Schicht als ganzes appliziert und anschließend konsolidiert oder aber stufenweise
aufgetragen und gesintert. Im Artikulator wird der Zahnersatz auf seine Paßgenauigkeit
mit Blick auf die Okklusion angepaßt. Dies ist ein iteratives Verfahren, bei dem ein
ständiger Wechsel zwischen Materialabtrag, Materialauftrag und Prüfen in den Artiku
lator stattfindet.
Das Maß an Ästhetik durch die konventionelle, manuelle Methode wurde bisher durch kein
teil- oder vollautomatisches Verfahren realisiert. Jedoch ist das Anstreben dieses wünschens
wert hohen Maßes an Ästhetik mit erheblichen Nachteilen verbunden. Die zeitintensiven,
manuellen Schritte durch qualifiziertes Personal führen zu hohen Herstellungskosten.
Desweiteren besteht die Gefahr, daß durch manuelle Schritte Fehler in die Verblendschichten
eingebracht werden, die eine Senkung der mechanischen Festigkeit bewirken (Verminderung
der Qualität).
Für die automatische Herstellung eines Gerüstes ist vornehmlich die Funktion, d. h. die Form
und die mechanischen Eigenschaften von Bedeutung. Ästhetische Aspekte wie Farbe,
Fluoreszenz usw. stehen hingegen im Hintergrund. Im folgenden wird auf verschiedene
Methoden zur (teil)automatischen Gerüstherstellung eingegangen.
Das Cerec-System [1] verwendet die durch eine CCD-Kamera aufgenommenen Daten für den
Zahnstumpf. Daraus wird interaktiv (unter Mitarbeit qualifizierten Personals) die Form des
Gerüstes berechnet. Entsprechend des resultierenden CAD-Datensatzes fräst das System das
Gerüst aus Keramikblöcken. Ebenso kann mit der Infiltrationskeramik Inceram (Vita
Zahnfabrik) vorgegangen werden. Die spanende Bearbeitung erfolgt in diesem Fall vor dem
Infiltrationsprozeß an poröser, nicht dicht gesinterter Keramik.
Das Procera-Verfahren [2] nutzt ebenfalls die gute Bearbeitbarkeit von poröser, nicht dicht
gesinterter Keramik. Hierbei wird ein CAD-Datensatz für die Form erstellt, der die
Sinterschrumpfung berücksichtigt. Nach dem Sintervorgang weist das Gerüst die
gewünschten Maße innerhalb akzeptabler Toleranzen auf.
Das COMET-Verfahren [3] sieht die Herstellung von Gerüsten durch abtragende Bearbeitung
eines einfarbigen Materialblockes vor. Die Datenaufnahme erfolgt durch eine CCD-Kamera.
Der Sensor wird automatisch positioniert. Die Oberfläche eines präparierten Zahnstumpfes,
die okklusalen Kontakte sowie die Form der Antagonisten werden von dem Meistermodell
aufgenommen. Zudem wird die Wachsmodellation des Gerüstes optisch vermessen. Eine
Software transferiert diese Geometriedaten in CAM-Daten zur spanenden Herstellung des
Gerüstes.
Eine weitere Methode stellt das IPS-Empress-System (Fa. Ivoclar AG) dar. Das Gerüst wird
zunächst in Wachs vorgeformt und in eine feuerfeste Masse eingebettet. Diese Masse dient
nach Verfestigung als Form. Nach Ausbrennen des Wachses wird das schmelzflüssige
keramische Material in diese Form eingegossen und bildet während des Abkühlprozesses eine
Glaskeramik. Spanende Bearbeitungen sind lediglich für Korrekturen erforderlich.
Bei dem Celay-System [4] erfolgt die Herstellung des Gerüstes durch Kopierfräsen nach
Erstellung eines Musters.
Neben der Automatisierung einzelner Teilschritte wurden auch Lösungsansätze beschrieben,
die eine Automatisierung des gesamten Herstellungsprozesses zum Teil unter Interaktion
qualifizierten Personals vorsehen. Eine Möglichkeit besteht in der automatischen Imitation
der konventionellen Schritte [5]. Auf ein maschinell gefertigtes Gerüst werden ortsaufgelöst
keramische Massen oder Kunststoffmassen mit unterschiedlichen optischen Eigenschaften
nach einer Mustervorgabe appliziert. Nach Konsolidierung der Schichten (Sintern bei
Keramiken, Aushärten bei Kunststoffen) wird der Überschuß entfernt und der Zahnersatz mit
der Vorgabe verglichen. Iterativ wird durch Abtragen und erneutes Auftragen der Schicht
oder Teilen davon der Zahnersatz an die Mustervorgabe angeglichen. Gleichzeitig beinhaltet
dieses Verfahren einen Lernvorgang, der die Zahl der Iterationsschleifen durch Speichern und
Verwerten der Ergebnisse jeder Iterationsschleife verkleinern hilft.
Die Vorgehensweise des Empress-Systems ist analog zu der zuvor beschriebenen Gerüsther
stellung. Als vorteilhaft erweist sich, daß im Idealfall nur geringfügige Korrekturen
erforderlich sind.
Weitere Ansätze basieren auf der Herstellung von Zahnersatz aus einem Block. Ausgegangen
wird von einem einfarbigen Block, aus dem der Zahnersatz durch subtraktive Bearbeitung
(Fräsen, Schleifen etc.) hergestellt wird. Die Fertigung erfolgt entweder durch Kopierfräsen
(Celay-System [6]) nach einem zuvor aus z. B. Kunststoff geformten Modell oder aber nach
einem durch CAD berechneten Modell durch eine CNC-Maschine (Cerec(2)-System [6]).
Das Wolceram-Verfahren [7], [8] sieht eine maschinelle Auftragung des Materials auf den
Stumpf vor. Nach der Konsolidierung der Schicht wird der Zahnersatz durch eine CNC-
Maschine gemäß eines erstellten CAD-Datensatzes in die funktionelle und ästhetische Form
geschliffen. Hierbei entsteht einfarbiger Zahnersatz.
Ein Überblick und eine Gegenüberstellung weiterer Systeme wie das Precident-DCS-System
[9], das Cicero-System usw. wird in [10], [6] gegeben.
- 1. Abtragen des Übermaßes:
Da es sich bei Zahnersatz um Körper mit fraktaler Geometrie handelt, die nicht durch ein fache Geometrien beschrieben werden können, ist eine exakte Berechnung der Sinter schrumpfung nicht möglich. Daher wird im Fall keramischer Verblendungen die Schicht im Übermaß appliziert. Nach dem Sinterprozeß folgt eine iterative Anpassung des Zahnersatzes an einer funktionellen Form. Hierzu dient ein Artikulator, mit Hilfe dessen die Kaufunktion des Zahnersatzes geprüft wird und überschüssiges Material gezielt abgetragen wird. Für die Optimierung der funktionellen Form muß der Zyklus "Prüfen- Abtragen" mehrfach durchlaufen werden. Weist der Zahnersatz ein Untermaß auf, so muß erneut Material aufgetragen und konsolidiert werden. - 2. Neben der Optimierung der Form erfordert auch die Anpassung der optischen Eigen schaften des Zahnersatzes an die Vorgabe ein iteratives Vorgehen. Ist der Zahnersatz zu dunkel, muß die Verblendung i. a. abgetragen und erneut aufgebracht werden, da ästhe tisch zufriedenstellende Korrekturen in diesem Fall nicht möglich sind. Zu heller Zahnersatz kann durch Aufbringen von Malfarben korrigiert werden. Diese Malfarben weisen jedoch nur eine begrenzte Haltbarkeit auf, weil sie in kurzer Zeit vom Antago nisten abgetragen werden.
- 3. Die Zahl der Korrekturschritte ist durch die entstehenden Kosten, v. a. im Bereich des Arbeitsaufwandes, begrenzt. Desweiteren verglast die Keramik mit jedem Sintervorgang zunehmend. Dies führt zu erheblichen Verlusten bei der Festigkeit der Keramik.
Die Nachteile der konventionellen Fertigung von Zahnersatz liegen in der manuellen Natur
des Prozesses begründet. Das Schichten der verschiedenen Massen nach "Augenmaß" des
Zahntechnikers erfordert ein hohes Maß an Erfahrungen. Gleichzeitig schließt dies die
Reproduzierbarkeit aus. Die Vielzahl an manuellen Schritten und je nach Erfahrungsstand
des Zahntechnikers- große Anzahl an erforderlichen Korrekturschritten führt zu einer hohen
Kostenintensität des Verfahrens. Diese Kosten müssen vor allem durch den Patienten
getragen werden. Neben dem Kostenfaktor spielt auch die Qualität des manuellen Schichtens
eine entscheidende Rolle. Durch unvermeidbaren Einbau von Fehlern besteht die Gefahr einer
Verschlechterung der mechanischen Eigenschaften.
Die Automatisierung der Fertigung von Gerüsten bietet keine Alternative zu dem kosten
intensiven und für die Werkstoffeigenschaften negativen konventionellen Verblendverfahren.
Desweiteren schließt dies eine Reproduzierbarkeit aus.
Das Kopierfräsen gemäß des Celay-Systems weist drüber hinaus lediglich einen geringen
Automatisierungsgrad auf, da die zeitintensive, aufwendige und teure Herstellung des Musters
weiterhin manuell erfolgt.
Im Fall der iterativen Verfahren [5] mit einem Wechsel von Materialauftrag und
Materialabtrag besteht eine Beschränkung der Anzahl von Iterationsschleifen aufgrund einer
zunehmenden Verglasung des Materials durch die Sintervorgänge. Diese Verglasung führt zu
einem erheblichen Abfall der Festigkeit und reduziert die Haltbarkeit des Zahnersatzes. Daher
müssen vielfach Kompromisse bezüglich der Ästhetik akzeptiert werden.
Verfahren wie Cerec 2 liefern lediglich einfarbigen Zahnersatz, der hohen ästhetischen
Ansprüchen nicht gerecht wird. Desweiteren ist die Interaktion qualifizierten Personals
erforderlich. Dies hat zur Folge, daß diese Automatisierung kaum oder nicht
kostenreduzierend wirkt.
Das neuartige, erfindungsgemäße Verfahren erlaubt die vollautomatische Herstellung von
ästhetisch anspruchsvollem Zahnersatz derart, der aus Materialblöcken mit definierten
Gradienten oder Stufen in den optischen Eigenschaften herausgearbeitet wird. Die optischen
Eigenschaften werden mit den Parametern Fluoreszenz, Transluzenz, Helligkeit und Farbe
beschrieben. Der als Datensatz vorliegende Zahnersatz wird virtuell in dem ebenfalls als
Datensatz vorliegenden Block positioniert, die Position optimiert und anschließend durch
Materialabtrag des Blockes gefertigt.
Dadurch nutzt das erfindungsgemäße Verfahren die potentiellen Vorteile der automatisierten
Herstellung von Zahnersatz, die vor allem in einer gesteigerten Werkstoffqualität und einer
Reproduzierbarkeit bei der Fertigung liegen. Gleichzeitig erlaubt das erfindungsgemäße
Verfahren die Herstellung von ästhetisch anspruchsvollem Zahnersatz.
Um den Zahnersatz vollautomatisch herzustellen, tritt an die Stelle des manuellen Schichtens
ein vollautomatischer Prozeß. Das erfindungsgemäße Verfahren nutzt Blöcke, die
vorzugsweise maschinell hergestellt werden. Eine Steigerung der Festigkeit und damit der
Haltbarkeit des Zahnersatzes wird dadurch erzielt.
Daneben zeigt sich bei dem erfindungsgemäßen Verfahren als vorteilhaft, daß die Herstellung
eines Gerüstes entfällt. Zeitaufwendige und bei gehobenen Ansprüchen an Ästhetik und
Qualität kostenintensive Beschichtungsverfahren sind nicht erforderlich. Im Falle keramischer
Blöcke können vollkeramische Kronen, Brücken usw. in einem Schritt gefertigt werden.
Fig. 1 zeigt schematisch die Auswirkung der Änderung der virtuellen Position des
Zahnersatzes in dem Block auf die optischen Eigenschaften des Zahnersatzes.
Eine vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist in Anspruch 2 beschrieben. Die optischen
Eigenschaften werden mit Hilfe eines Datensatzes beschrieben, in dem die Helligkeit,
Transluzenz, Fluoreszenz und Farbe an jedem Punkt des Zahnes bzw. Zahnersatzes
festgehalten wird. Diese Datensätze für die optischen Eigenschaften werden im folgenden als
CADO-Datensätze (Computer Aided Design for Optics) bezeichnet. Desweiteren werden
konventionelle CAD-Datensätze für die Form verwendet. Mit Hilfe eines CAD- und eines
CADO-Datensatzes des Blockes sowie CAD- und CADO-Datensätzen des Zahnersatzes kann
eine virtuelle Positionierung vollautomatisch durchgeführt werden. Anschließend ist die
vollautomatische Fertigung des Zahnersatzes nach der errechneten optimalen Position des
Zahnersatzes in dem Block durch Materialabtrag wie z. B. Fräsen oder Schleifen möglich.
Die Zusammensetzung der verwendeten Blöcke wird in Anspruch 3 beschrieben. Zum Einsatz
kommen Blöcke aus Materialien, die für Anwendungen im Dentalbereich geeignet sind.
Hierbei sind neben mechanischen Eigenschaften auch die Verträglichkeit (Ausschluß
möglicher allergischer Reaktionen, Toxizität usw.) zu beachten. Desweiteren muß der
Werkstoff bzw. die Werkstoffkombination das Potential aufweisen, die geforderten optischen
Eigenschaften simulieren zu können. Ebenso muß der Werkstoff die Möglichkeit zur
subtraktiven Bearbeitung durch z. B. Schleifen oder Fräsen bieten. Hier sind z. B. klassische
Werkstoffe wie Keramiken, Glaskeramiken oder Composite möglich. An die chemische
Zusammensetzung stellt das Verfahren keine weiteren Anforderungen.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung beschreibt Anspruch 4. Um die
virtuelle Positionierung des Zahnersatzes in dem Block zu erleichtern, wird eine Prioritätsliste
vorgegeben, in der festgelegt wird, welche optischen Eigenschaften vorrangig zu optimieren
sind. Die virtuelle Positionierung kann anhand dieser Prioritätsliste z. B. stufenweise
vorgenommen werden.
In Anspruch 5 ist eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung beschrieben. Danach
wird eine Rangliste festgelegt, die die Optimierung der optischen Eigenschaften nach Seiten,
Flächen und/oder Teile des Zahnersatzes ordnet. Ausschlaggebend für die ästhetische
Anpassung von Zahnersatz z. B. im Frontzahnbereich ist im allgemeinen die Frontseite des
Zahnes, im Volumen des Zahnes spielen die Farbe und Fluoreszenz eine untergeordnete
Rolle, Priorität im Volumen haben die Transluzenz und die Helligkeit. Daher ist es z. B. für
einen Zahnersatz im Schneidezahnbereich sinnvoll, die Priorität auf die labiale Ansicht zu
legen, wohingegen die orale Seite eine untergeordnete Rolle spielt. Andere Prioritäten sind
ebenfalls möglich.
Für den Aufbau der Blöcke bestehen unterschiedliche Möglichkeiten, die in Anspruch 6 zu
sammengefaßt sind. Die optischen Eigenschaften (Farbe, Transluzenz, Fluoreszenz und/oder
Helligkeit) können stetige Gradienten aufweisen, bei denen keine Übergänge erkennbar sind.
Blöcke mit unstetigen Übergängen (Stufen oder Sprünge) sind einfacher und kostengünstiger
herzustellen.
Aufgrund der Transluzenz der Schichten setzt sich die Farbe der resultierenden Schicht als
Mischung der Farben der Einzelschichten zusammen. Dies bewirkt, daß unstetige Übergänge
z. B. in der Farbe durch kontinuierliche Änderungen der Schichtstärken kompensiert werden,
da der Verlauf der Oberfläche des Zahnersatzes im allgemeinen nicht senkrecht zu den
Zonengrenzen ist.
Ebenso ist die Verwendung von Blöcken möglich, die sowohl unstetige als auch stetige
Übergänge in den optischen Eigenschaften aufweisen. So ist z. B. die Verwendung von
Blöcken mit unstetigen Übergängen in der Farbe und stetigen Gradienten in der Transluzenz
denkbar. Auch andere Kombinationen sind möglich.
Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung ist in Anspruch 7 beschrieben. Es wird
die unterschiedliche Grundfärbung von Zähnen (wie z. B. rötlich, gelblich, bläulich)
berücksichtigt, die in Blöcken mit unterschiedlichen Grundfarbtönen repräsentiert wird. Die
anderen optischen Eigenschaften der Blöcke bleiben identisch. Nach Bestimmung des
Grundfarbtons des herzustellenden Zahnersatzes wird ein bezüglich seines Grundfarbtons
geeigneter Standardblock ausgewählt und anhand weiterer optischer Eigenschaften die
optimierte Position des Zahnersatzes ermittelt.
Eine vorteilhafte Möglichkeit zur Optimierung der ästhetischen Eigenschaften des Zahner
satzes sowie Senkung der Produktionskosten auf Basis des erfindungsgemäßen Verfahrens
beschreibt Anspruch 8. Danach können Standardblöcke mit unterschiedlichen Abmessungen
und optischen Eigenschaften verwendet werden. Die Form und optischen Eigenschaften
können auf die Art des jeweiligen Zahnersatzes wie z. B. Brücken, Inlays, Käppchen, Onlays,
Veneers, usw. abgestimmt werden. So ist z. B. für Brückenzahnersatz die Verwendung von
länglichen Blöcken sinnvoll. Ebenso können unterschiedliche Zahntypen (Molaren, Schneide
zähne etc.) berücksichtigt werden. So ist z. B. für Molaren eine rotationssymmetrische
Schichtung vorteilhafter als eine planparallele Schichtung. Entscheidend ist hierbei vor allem,
an welche Flächen bzw. Teile des Zahnersatzes die höchsten ästhetischen Ansprüche gestellt
werden. Neben der vorteilhaften Wirkung auf die Ästhetik besteht ebenfalls der Vorteil, daß
durch eine den Zahntypen gerechte Form der Standardblöcke die Menge an abzutragendem
Material verringert werden kann.
Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung beschreibt Anspruch 9. Um die
Positionierung zu erleichtern wird die Optimierung der Position iterativ vorgenommen. Eine
Möglichkeit besteht z. B. in der schrittweisen Optimierung der Position gemäß der
vorgegebenen Prioritäten. Daneben ist die iterative Optimierung gemäß des gesamten
Anforderungskatalogs möglich.
Eine andere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung wird in Anspruch 10 beschrieben. Statt
komplettem Zahnersatz wird lediglich die Verblendung gefertigt. Hierfür wird ein Gerüst aus
Keramik, Metall oder Kunststoff verwendet, dessen Abmessungen als CAD-Datensatz
bekannt sind. Basierend auf diesem CAD-Datensatz existiert auch ein Datensatz für die
Innen- und Außenform der Verblendung. Ebenfalls existiert ein CADO-Datensatz für die
Verblendung. Anhand dieser Datensätze wird eine Position der Verblendung in einem Block
ermittelt, die eine Optimierung der optischen Eigenschaften der Verblendung darstellt. Der
daraus erhaltene CAM-Datensatz dient der Fertigung der Verblendung. Anschließend wird die
Verblendung auf dem Gerüst befestigt. Die Befestigung kann adhäsiv erfolgen, ebenfalls sind
Sinterprozesse oder auch Diffusionsmechanismen geeignet. Diese Vorgehensweise erlaubt
auch den Ersatz von frakturierten Verblendungen auf Basis der früheren Datensätze. In
diesem Fall wird der Vorteil der Reproduzierbarkeit genutzt. Die frakturierte Verblendung
wird von dem Gerüst entfernt und durch eine neu hergestellte Verblendung ersetzt.
Für die technische Umsetzung einer optimierten Ästhetik von vollautomatisch hergestelltem
Zahnersatz werden Materialblöcke benutzt, die übergangslose, stetige Gradienten oder
unstetige Verläufe aufweisen. Als Beispiel dient ein quaderförmiger Block, der aus
verschiedenfarbigen Schichten besteht. Die helleren Bereiche weisen hierbei eine höhere
Fluoreszenz und Transluzenz auf als die dunkleren Bereiche. Durch unterschiedliches
Positionieren des Zahnersatzes in dem Block können unterschiedliche Farb- und
Fluoreszenzmuster erzielt werden. Dies ist in Fig. 1 dargestellt.
Es ist zu beachten, daß das Farbbild des Zahnersatzes nicht alleine durch die Farbe der
Oberfläche bestimmt wird. Aufgrund der Transluzenz ist vielmehr der Gesamteindruck der
unterschiedlichen Schichten entscheidend.
Für den Frontzahnbereich ist ein Block aus planparallelen Schichten vorteilhaft.
Für die Komposition der optischen Eigenschaften der Farbblöcke, d. h. den Verlauf der Gradi
enten, wird ein iteratives Verfahren eingesetzt. Hierbei werden zunächst einfache Blöcke
verwendet. Der daraus gefräste Zahnersatz wird mit dem vorgegebenen Muster verglichen
und anschließend der Gradientenverlauf in dem Block optimiert. Desweiteren wird auch die
Form der Blöcke angepaßt, um die Menge an abzutragendem Material zu minimieren.
Eine mögliche Herstellungskette des erfindungsgemäßen Verfahrens zur Herstellung dentaler
Restaurationen, die hohen ästhetischen Ansprüchen genügen, wird im folgenden beispielhaft
dargestellt. Hierbei kann es sich z. B. um Inlays, Onlays, Brücken, Kronen oder Veneers
handeln, im folgenden unter Zahnersatz zusammengefaßt.
Zunächst werden die optischen Anforderungen an den Zahnersatz festgelegt. Beispiele für
Festlegungsmethoden sind Messungen von Farbe, Transluzenz, Fluoreszenz und/oder
Helligkeit an mindestens einem Nachbarzahn, vorhandenem Zahnersatz oder an mindestens
einem Farbmusterzahn oder aber die manuelle, subjektive Bestimmung der erforderlichen
optischen Eigenschaften mit Hilfe eines Farbschlüssels. Die Wahl der jeweiligen Methode
hängt von den apparativen Gegebenheiten ab. Aus diesen Werten wird eine Verteilung in
Form eines CAD-Datensatzes für die optischen Eigenschaften des Zahnersatzes errechnet
oder anderweitig erstellt (im folgenden als Datensatz für optische Eigenschaften bezeichnet,
CADO).
Der CADO-Datensatz wird mit einem vorgegebenen CAD-Datensatz des zu fertigenden
Zahnersatzes verknüpft. Der Verlauf der optischen Eigenschaften des Blockes liegt als
CADO-Datensatz vor.
Basierend auf den vorhandenen Datensätzen für die Form (CAD) und für optische
Eigenschaften (CADO) des herzustellenden Zahnersatzes und des Blockes wird eine Position
für den virtuellen Zahnersatz in dem Block berechnet. Die Berechnung wird schrittweise,
direkt oder iterativ durchgeführt.
Nach der Optimierung der Farbe, Helligkeit, Fluoreszenz und/oder Transluzenz wird der
Zahnersatz entsprechend der optimalen Position in dem Block durch materialreduzierende
Bearbeitung hergestellt.
Ausführungsbeispiel 3 beschreibt eine Spezifizierung von Ausführungsbeispiel 2. Zu dem in
Ausführungsbeispiel 2 dargestellten Ablauf werden folgende Schritte zusätzlich durchgeführt.
Vor der virtuellen Positionierung erfolgen
Individuelle natürliche Zähne weisen im allgemeinen einen Grundfarbton auf, wie z. B. eine
bräunliche, bläuliche oder rötliche Färbung. Um diesem Grundfarbton gerecht zu werden,
stehen verschiedene Standardblöcke zur Verfügung, die sich in ihrer Färbung entsprechend
unterscheiden, jedoch denselben prinzipiellen Aufbau mit Blick auf Verläufe der optischen
Eigenschaften aufweisen.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird begünstigt durch den Einsatz verschiedener Farb
blöcke derart, daß für unterschiedliche Zahntypen (Schneidezahn, Prämolaren, Molaren etc.)
unterschiedliche, standardisierte Blöcke eingesetzt werden, um eine Optimierung der
entscheidenden Flächen wie z. B. der Kauflächen für die Backenzähne oder die Frontseite der
Schneidezähne zu erzielen. Ebenfalls ist die Herstellung von Brücken nach diesem Verfahren
möglich.
Das virtuelle Positionieren wird spezifiziert durch
Für die Optimierung werden Prioritäten gesetzt und anhand dieser Prioritäten eine
schrittweise Optimierung vorgenommen. Zum Beispiel wird zunächst die Helligkeit, Translu
zenz und/oder Fluoreszenz optimiert. Anschließend wird eine Optimierung der Farbe
vorgenommen, derart, daß der Zahnersatz radial virtuell verschoben und/oder gekippt wird,
und bei jedem Iterationsschritt die Schnittfläche neu berechnet und mit der Mustervorgabe
verglichen wird. Andere Prioritätsreihenfolgen sind ebenso möglich. Im Falle eines
Schneidezahnes kann der Zahn derart virtuell positioniert werden, daß die optischen
Eigenschaften der labialen Zahnfläche innerhalb der durch den Verlauf/Gradienten des
Blockes beschränkten Möglichkeiten optimiert werden. Andere Prioritäten wie die Kau
flächen von Molaren sind ebenfalls möglich.
Nach der Fertigung werden die optischen und geometrischen Eigenschaften des Zahnersatzes
ermittelt und mit der Vorgabe verglichen. Mit diesem Schritt können schlechte Ergebnisse
sondiert und die Produkte aussortiert werden. Ein Ausschußkriterium stellt z. B. das
Nichteinhalten von Toleranzen dar.
Basis für die Fertigung einer Verblendung bildet ein Gerüst aus Keramik, Metall oder
Kunststoff. Die Form des Gerüstes bestimmt die Form der Innenseite der Verblendung und ist
in dem CAD-Datensatz für die Verblendung gespeichert. Basierend auf diesen Daten wird die
in Ausführungsbeispiel 2 oder Ausführungsbeispiel 3 beschriebene Prozeßkette zur Fertigung
der Verblendung durchlaufen.
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Claims (11)
1. Grundverfahren:
Verfahren zur automatischen Herstellung Zahnersatz, bei dem es sich um z. B. Kronen,
Käppchen, Brücken, Inlays, Veneers handeln kann, unter Verwendung eines standardisierten
Materialblockes, dessen Abmessungen die Abmessungen des herzustellenden Zahnersatzes
überschreitet, und der definierte Bereiche aufweist, welche sich in ihren optischen
Eigenschaften, speziell ihrer Farbe, Transluzenz, Helligkeit und/oder Fluoreszenz definiert
unterscheiden,
dadurch gekennzeichnet, daß die Form des herzustellenden Zahnersatzes derart in dem Block
virtuell positioniert und anschließend durch subtraktive Bearbeitung hergestellt wird, daß eine
optimierte Anpassung der optischen Eigenschaften des Zahnersatzes als ganzes oder
spezieller Teile an ein optisches Muster erreicht wird.
2. CAD-Datensatz:
Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß Datensätze für die Form und die gewünschte Verteilung der
optischen Eigenschaften des herzustellenden Zahnersatzes sowie Datensätze für die Form und
die lokalen optischen Eigenschaften des Blockes vorliegen.
3. Material der Blöcke:
Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Blöcke aus Materialien
bestehen, die für dentale Zweck geeignet sind und eine Simulation der erforderten optischen
Eigenschaften ermöglichen.
4. Prioritäten für optische Eigenschaften:
Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Annäherung der optischen Eigenschaften des Zahnersatzes
an die Vorgabe derart erfolgt, daß für die zu erreichenden optischen Eigenschaften Prioritäten
gesetzt werden, die nacheinander oder gekoppelt unter Berücksichtigung der Prioritäten
rangfolge optimiert werden.
5. Prioritäten für Ansichtsperspektiven:
Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2, V
dadurch gekennzeichnet, daß für die Optimierung der Lage des virtuellen Zahnersatzes in dem
Block Prioritäten für bestimmte Bereiche des Zahnersatzes gesetzt werden, welche ausschlag
gebend sind für die optimierte virtuelle Positionierung des Zahnersatzes in dem Block zur
optimierten Anpassung des Zahnersatzes an das vorgegebene, Muster.
6. Gradient übergangslos oder Gradient mit Übergängen (Stufen):
Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei den Blöcken entweder um solche mit definierten
Gradienten der optischen Eigenschaften handelt oder um andere Schichtwerkstoffe mit
unstetigen, definierten Übergängen von optischen Eigenschaften oder Kombinationen aus
beiden.
7. Standardisierte Blöcke für unterschiedliche Farbnuancen:
Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3 und 6,
dadurch gekennzeichnet, daß standardisierte Blöcke mit unterschiedlichen Grundfarben zur
Verfügung stehen, so daß in einem Schritt vor der virtuellen Positionierung des Zahnersatzes
in dem Block die Grundfarbe des herzustellenden Zahnersatz ermittelt wird, danach ein
geeigneter Standardblock ausgewählt wird und dies die Basis für die virtuelle Positionierung
bildet.
8. Verschiedene standardisierte Blöcke für unterschiedliche
Sorten von Zahnersatz:
Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3 und 6,
dadurch gekennzeichnet, daß für Zahnersatz mit unterschiedlichen Funktionen, z. B. Brücken,
Inlays, Onlays, Einzelzahnkronen, sowie unterschiedlichen Zahnformen (Schneidezähne,
Prämolaren, Molaren) Standardblöcke zur Verfügung stehen, die sich in ihren optischen
Eigenschaften und/oder ihrer Form unterscheiden.
9. Durchlaufen von Iterationsschleifen zur Optimierung der
Positionierung:
Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3 und 6,
dadurch gekennzeichnet, daß die Optimierung der virtuellen Positionierung des Zahnersatzes
in dem Block iterativ durchgeführt wird.
10. Verblenden eines vorhandenen Gerüstes:
Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3 und 6,
dadurch gekennzeichnet, daß eine Verblendung mit optimierten optischen Eigenschaften aus
einem Block hergestellt, auf ein vorhandenes Gerüst aus Keramik, Kunststoff oder Metall
aufgepaßt wird und auf dem Gerüst adhäsiv, durch Sintern oder durch Diffusionsprozesse
befestigt wird.
11. Herstellung von mehrteiligen Verblendungen:
Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 3 und 6 und 10,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verblendung aus mindestens zwei Teilen zusammengesetzt
ist.
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