DE19922665A1 - Dreidimensionaler Grundkörper mit einer extrem glatten feinkristallinen Diamantschicht - Google Patents
Dreidimensionaler Grundkörper mit einer extrem glatten feinkristallinen DiamantschichtInfo
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Abstract
Ein dreidimensionaler Grundkörper besitzt eine feinkristalline Diamantschicht, deren Oberflächenrauheit R¶a¶ kleiner als 1,0 mum ist. Der Grundkörper ist beispielsweise ein Wälzlager, ein Gleitlager, eine Gleitringdichtung oder ein Ventil, bei denen mindestens eine der diese aufbauenden Komponenten mit einer feinkristallinen Diamantschicht versehen ist, deren Oberflächenrauheit R¶a¶ < 1,0 mum ist.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft einen dreidimensionalen Grundkörper, wie
zum Beispiel ein Bauteil, der mit einer polykristallinen Diamantschicht zur Ver
minderung der Reibung versehen ist, sowie ein Verfahren zum Aufbringen einer
derartigen Diamantschicht auf dreidimensionale Grundkörper. Insbesondere
betrifft die Anmeldung Lager- und Dichtungskomponenten für tribologische An
wendungen, die mit einer polykristallinen Diamantschicht versehen sind.
Es ist bekannt, Flächen von Werkzeugen oder Bauteilen, die hohem Verschleiß
ausgesetzt sind, mit einer polykristallinen Diamantschicht zu versehen, die auf
grund ihrer Härte und Verschleißbeständigkeit die Beanspruchung dieser
Flächen verringern können und daher die Standzeit der Werkzeuge oder Bau
teile erhöhen.
Zur Herstellung von polykristallinen Diamantschichten sind verschiedene Stan
dardverfahren bekannt, beispielsweise das Hot Filament Chemical Vapor Depo
sition-Verfahren (HF-CVD), das Microwave Chemical Vapor Deposition-Ver
fahren (MW-CVD) oder das Plasmajet-Verfahren. Eine Diskussion dieser Ver
fahren findet sich etwa in Lux, Haubner und Renat, "Diamond for toolings and
abrasives" in "Diamond and Related Materials" 1 (1992), 1035 bis 1047.
Bei den hierbei erhaltenen Schichten handelt es sich um statistisch gewachsene
Diamantschichten, in denen die einzelnen Diamantkristallite unorientiert ange
ordnet sind. Bei der Herstellung wachsen die einzelnen Diamantkristallite dabei
aus vorher auf dem Substrat erzeugten Keimen auf.
Derartige unorientiert gewachsene polykristalline Diamantschichten weisen eine
hohe Oberflächenrauheit auf.
Für Reibpaarungen, bei denen zum Beispiel Bauteile oder Komponenten
gegeneinander laufen, ist neben hoher Verschleißbeständigkeit und Härte ein
geringer Reibungswiderstand für die Qualität ausschlaggebend. Da der Reib
widerstand umso höher ist, je größer die Oberflächenrauheit der Gleichflächen
ist, müssen diese möglichst glatt sein. Für bekannte statistisch gewachsene
Diamantschichten kann eine ausreichende Glattheit nur durch ein aufwendiges
mechanisches Nachpolieren der Oberflächen erhalten werden.
Der mit der Nachbearbeitung verbundene große und damit unwirtschaftliche
Aufwand steht jedoch einer Anwendung dieser konventionellen statistisch ge
wachsenen Diamantschichten zur Verminderung der Reibung auf komplex ge
formten Grundkörpern, insbesondere über eine große Flächenausdehnung,
entgegen.
Verfahren zur Herstellung von extrem glatten Diamantschichten werden von
J. Avigal et al. "(100)-Textured diamond films for tribological applications" in.
Diamond and Related Materials, 6 (1997) 381-385, und C. Wild et al.,
"Chemical vapour desposition and characterization of smooth (100)-faceted
diamond films" in: Diamond and Related Materials, 2 (1993) 158-168 be
schrieben. Hierbei werden polykristalline Diamantschichten mittels mikro
wellenunterstützten CVD-Verfahren orientiert mit (100)-Textur auf Stahl- oder
Siliciumsubstraten aufwachsen gelassen. Die erhaltenen Diamantschichten mit
orientierter Kristallitstruktur sind sehr glatt und haben einen sehr niedrigen Rei
bungskoeffizienten.
Weiter wird von J. Avigal, a.a.O., eine polykristalline Diamantschicht mit extrem
kleinen Kristalliten, auch Nanokristallitschicht bezeichnet, beschrieben, die er
halten wird, indem dem Reaktionsgas für das MW-CVD zur Herstellung einer
(100)-texturierten Schicht ein erhöhter Stickstoffgehalt zugesetzt wird. Auch
diese Schicht ist sehr glatt und weist einen sehr niedrigen Reibungskoeffizienten
auf.
Das dort beschriebene Verfahren der mikrowellenunterstützten CVD ist jedoch
aufgrund der besonderen Plasmageometrie auf ebene, vergleichsweise kleine
Flächen beschränkt. Es eignet sich nicht zur Herstellung von homogenen
glatten Diamantschichten auf dreidimensionalen komplex geformten Grund
körpern oder insbesondere dreidimensionalen komplex geformten Grundkörpern
mit großer Ausdehnung.
Die prioritätsältere nicht vorveröffentlichte Anmeldung der Anmelderin mit deut
schen Aktenzeichen DE 198 09 675.5 betrifft eine Vorrichtung und ein Ver
fahren zum Diamantinnenbeschichten von rohrförmigen Hohlkörpern begrenzter
Länge sowie danach erhaltene Hohlkörper. Die nach dem dort beschriebenen
HF-CVD-Verfahren erhaltenen Schichten können eine Oberflächenrauheit in der
Größenordnung von nur 100 nm aufweisen.
Es handelt sich hierbei um statistisch gewachsene Schichten, die verfahrens
bedingt jedoch noch einen verhältnismäßig hohen Anteil an Kohlenstoff auf
weisen, der nicht in der Diamantmodifikation vorliegt. Diese nicht Diamant-
Kohlenstoffanteile können z. B. mittels Ramanspektroskopie nachgewiesen
werden. Der nicht Diamant-Kohlenstoff konzentriert sich bevorzugt an den
Korngrenzen der Diamantkristallite. Aufgrund der dadurch bedingten ver
ringerten Phasenreinheit besitzen diese Schichten eine geringere chemische
Stabilität und eignen sich nicht oder nur stark eingeschränkt für tribo-chemisch
beanspruchte Komponenten wie sie z. B. für die chemische Industrie oder
Kraftwerkstechnik erforderlich sind.
Mit den bekannten Verfahren konnte somit bisher keine direkte und dabei
gleichförmige und präzis konturgetreue Beschichtung von Bauteilen mit einer
extrem glatten Diamantschicht erhalten werden, die eine hohe Oberflächengüte
und -maßhaltigkeit erfordern, und wobei die Diamantschicht zusätzlich zur tri
bologischen Belastbarkeit eine hohe chemische Stabilität aufweist.
Es ist daher Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen dreidimensionalen
Grundkörper, wie ein komplex geformtes Bauteil, zur Verfügung zu stellen, der
mit einer extrem glatten Diamantschicht versehen ist, die neben ausge
zeichneten tribologischen Eigenschaften eine hohe chemische Stabilität auf
weist. Insbesondere ist es Aufgabe, einen solchen Körper zur Verfügung zu
stellen, wobei die Diamantschicht auch bei großer Flächenausdehnung ein
gleichmäßig homogenes extrem glattes Oberflächenprofil aufweist ohne die
Präzision der vorgegebenen Oberflächenstrukturen des Grundkörpers zu be
einträchtigen.
Weiter ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren zur Verfügung
zu stellen, mit dem ein dreidimensionaler Grundkörper auch über einen
größeren Flächenbereich konturgetreu mit einer gleichmäßig homogenen ex
trem glatten Diamantschicht versehen werden kann.
Diese Aufgabe wird gelöst durch einen dreidimensionalen Grundkörper, der mit
einer feinkristallinen Diamantschicht versehen ist, wobei die maximale Ober
flächenrauheit der Diamantschicht Ra < 1,0 µm ist.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist die Oberflächen
rauheit Ra < 250 nm.
Im Sinne der Erfindung ergibt sich die Oberflächenrauheit Ra nach DIN NR 4760
und 4762.
Im Sinne der Erfindung bedeutet "feinkristallin", daß die Diamantschicht, bezo
gen auf die Schichtdicke, eine Vielzahl sehr kleiner Kristallite aufweist, die nicht
aus Keimen auf dem Substrat aufgewachsen sind.
Im Sinne der Erfindung bedeutet "dreidimensionaler Grundkörper" einen kom
plex geformten Körper der im Gegensatz zu einer ebenen Fläche eine struk
turierte Oberfläche mit Rundungen, Kanten, Ecken, Vertiefungen etc. aufweist.
Der erfindungsgemäße dreidimensionale Grundkörper mit extrem glatter fein
kristalliner Diamantschicht kann mittels eines Hot Filament Chemical Vapour
Deposition-Verfahrens mit wiederholten Bekeimungs- und Wachstumszyklen
erzeugt werden. Die zusätzlichen Keimbildungsphasen führen zu hohen sekun
dären Keimdichten von zum Beispiel < 109/cm2.
Die Anzahl der Zyklen hängt von der gewünschten Schichtdicke und Ober
flächenrauheit ab.
Es handelt sich hierbei um einen mehrstufigen Prozeß, wobei die Schicht mit
wenigstens zwei Bekeimungs-Wachstums-Zyklen aufwachsen gelassen wird.
Mit dem erfindungsgemäßen mehrstufigen Prozeß mit wenigstens zwei Be
keimungs-Wachstumszyklen können Diamantschichten mit einer extrem ge
ringen Oberflächenrauheit von etwa 0,025 µm direkt auf einem dreidimen
sionalen Grundkörper abgeschieden werden, ohne daß eine Nachbehandlung
erforderlich ist.
In Fig. 1 ist der Aufbau einer herkömmlichen statistisch gewachsenen Dia
mantschicht mit nur einem Bekeimungszyklus gezeigt.
Fig. 2 zeigt schematisch den Aufbau einer erfindungsgemäß erhaltenen fein
kristallinen Diamantschicht.
In Fig. 1 ist ein normaler Beschichtungsvorgang dargestellt, in dem die
Kristalle immer größer wachsen, ein Teil der Keime überwachsen wird und eine
Oberflächenrauheit entsteht, die etwa 10-15% der Schichtdicke beträgt.
In Fig. 2 ist ein Wachstum entsprechend der Erfindung gezeigt. Durch zyklisch
aufeinanderfolgende Bekeimungs- und Wachstumsphasen resultieren kleinere
Kristalle (geringere mittlere Kristallitgröße) und eine deutlich geringere
Oberflächenrauheit (etwa 10% der Dicke einer Wachstumsphase).
Bei den herkömmlichen unorientiert gewachsenen Diamantschichten wachsen
die Kristallite aus Keimen, die direkt auf dem vorbehandelten Substrat ange
siedelt sind. Dabei wachsen die einzelnen Kristallite unorientiert ausgehend von
den Keimen direkt auf der Substratoberfläche in die Höhe bis zur endgültigen
Schichtdicke, so daß die fertige Schicht, bezogen auf die Schichtdicke, in der
Überzahl Kristallite aufweist, die sich von der Substratoberfläche bis zur
Schichtaußenfläche erstrecken.
Mit Zunahme der Schichtdicke nimmt dabei die Größe der Kristallite und als
Folge davon die Oberflächenrauheit der Schicht zu.
Im Gegensatz dazu zeigt die erfindungsgemäß gewachsene feinkristalline Dia
mantschicht bezogen auf die Schichtdicke in der Mehrzahl Mikrokristallite, deren
Ausdehnung geringer ist als die Schichtdicke einschließlich von Mikrokristalliten
deren Keim nicht auf der Substrat Oberfläche angesiedelt ist, da durch die zu
sätzlichen Bekeimungszyklen Keime auf bereits gewachsenen Kristalliten er
zeugt werden, aus denen weitere Kristallite wachsen. Die Schichtmorphologie
weist somit eine Vielzahl von kleinen Mikrokristalliten auf, die ungeordnet in alle
Richtungen wachsen und aufgrund ihrer geringen Größe letztendlich eine we
sentlich glattere Oberfläche bilden als die vergleichsweise großen Kristallite, die
erhalten werden, wenn die Schicht überwiegend aus auf dem Substrat befind
lichen Keimen wachsen gelassen wird.
Die erfindungsgemäß erhaltenen Diamantschichten besitzen eine hohe Phasen
reinheit und zeigen daher eine sehr gute chemische Stabilität, insbesondere
Korrosionsstabilität.
Durch Einstellung der Oberflächenrauheit Ra auf < 1,0 µm, vorzugsweise < 0,5 µm
und insbesondere < 250 nm, weisen sie neben hoher Verschleißbeständig
keit und Härte zusätzlich einen extrem geringen Reibungswiderstand auf.
Die erfindungsgemäßen dreidimensionalen Grundkörper mit extrem glatter fein
kristalliner Diamantschicht können somit vorteilhaft für Anwendungen eingesetzt
werden, die neben einer hohen tribologischen Belastbarkeit auch chemische
Verschleißbeständigkeit erfordern, wie zum Beispiel in der chemischen Industrie
oder Kraftwerkstechnik ohne jedoch darauf beschränkt zu sein.
Bevorzugte Anwendungen sind Lager- und Dichtungskomponenten, wie Gleit
ringdichtungen, Kugellager, zum Beispiel keramische Kugellager, Kugelhähne,
Ventile, Wälzlager, Gleitlager, etc., wobei mindestens ein Bauteil davon mit
einer erfindungsgemäßen Schicht versehen ist.
Das Material der zu beschichtenden Fläche bzw. des Grundkörpers kann ein
beliebiges Material sein, wie es für derartige Beschichtungsverfahren verwendet
wird.
Beispielsweise kann es ausgewählt sein unter Keramiken, wie silicium-, alu
minium- oder borbasierten Keramiken, Hartmetallen, wie WC-Co 6%, Metallen,
wie beispielsweise Tantal, Titan oder Wolfram, und Hartkohle.
Zur Ausbildung der extrem glatten feinkristallinen Beschichtung mit Ra weniger
als 1,0 µm ist die Apparategeometrie so anzupassen, daß ein gleichmäßiges
Wachstum der Kristallite über die gesamte zu beschichtende Fläche ein
schließlich der vorhandenen Strukturen erfolgt.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Beschichtung eines dreidimensionalen
Grundkörpers mit einer gleichmäßig homogenen, feinkristallinen Diamantschicht
mit einer Oberflächenrauheit von Ra kleiner als 1,0 µm wird nachstehend an
hand einer besonders bevorzugten Ausführungsform veranschaulicht.
Ein homogenes Schichtwachstum kann erreicht werden, indem z. B. der Fila
ment-Filament-Abstand dem Filament-Substrat-Abstand annähernd gleich ge
wählt wird.
Geeignete Filament-Filamentabstände betragen z. B. 10 mm bis 20 mm, ins
besondere 15 mm bis 20 mm, wobei ein Abstand von 18 mm besonders bevor
zugt ist.
Der Filament-Substratabstand liegt vorzugsweise bei 10 mm bis 40 mm, ins
besondere bei 15 mm bis 25 mm, wobei ein Abstand von 20 mm besonders
bevorzugt ist.
Für das erfindungsgemäße Verfahren können vorzugsweise Filamente aus
Wolfram oder bevorzugt Tantal eingesetzt werden, mit einem Durchmesser von
vorzugsweise 0,25 mm bis 1,5 mm, insbesondere von 0,40 mm bis 1,0 mm, und
besonders bevorzugt von 0,5 mm.
Vor der eigentlichen Beschichtung kann der Grundkörper bei Bedarf in üblicher
Weise unter Beibehaltung der für die Anwendung erforderlichen Oberflächen
rauheit vorbehandelt und/oder einer an das Grundmaterial angepaßten Stan
dardreinigung unterzogen werden.
Der gegebenenfalls vorbehandelte Grundkörper wird dann auf übliche Weise
vorbekeimt, z. B. mit Nano-Diamantpulver in einer Suspension mit organischen
Lösungsmitteln, wie Ethanol, in einem Ultraschallbad oder durch Aufsprühen.
Die Abscheidung selbst erfolgt vorzugsweise bei einer Filamenttemperatur von
2200°C bis 2800°C, insbesondere 2400°C bis 2600°C, und einer Substrat
temperatur von vorzugsweise 500°C bis 950°C, insbesondere von 750°C bis
850°C.
Als Kohlenstoffverbindung für das Reaktionsgas wird vorzugsweise Methan ge
wählt.
Für die erfindungsgemäß bevorzugte Ausführungsform enthält das Reaktions
gas vorzugsweise 0,5 Vol.% bis 3,0 Vol.%, insbesondere 0,5 Vol.% bis 1,5 Vol.%,
Kohlenstoffverbindung, Rest Wasserstoff, wobei der Gesamtgasfluß in
einem Bereich von 0,5 Standardliter pro Minute (slm) bis 2,0 slm bei einem Re
aktorvolumen von bis zu 150 l ausgewählt sein kann.
Ein geeigneter Druck beträgt von 10 mbar bis 100 mbar, insbesondere 10 mbar
bis 40 mbar.
Die Bekeimung in zusätzlichen Bekeimungszyklen, auch in-situ-Bekeimung ge
nannt, erfolgt erfindungsgemäß bevorzugt als Bias-Bekeimung durch Anlegen
einer Gleichspannung (DC) oder einer hochfrequenten Wechselspannung (RF)
von 50 V bis 500 V, insbesondere von 150 V bis 300 V.
Dabei wird die Konzentration der Kohlenstoffverbindung, vorzugsweise Methan,
auf 1,0 Vol.% bis 5 Vol.%, insbesondere 2,0 Vol.% bis 3,0 Vol.% erhöht, der
Druck liegt hier vorzugsweise bei 0,1 mbar bis 30 mbar.
Für das erfindungsgemäße Verfahren sollte die Anfangsphase bis zum Beginn
des Kristallitwachstums möglichst kurz gehalten werden, um ein Auflösen der
sehr kleinen Keime durch Diffusion in den Grundkörper, Reaktion mit dem
Grundkörpermaterial, z. B. Carbidbildung, oder Reaktion mit der Gasphase, wie
Ätzen durch den in der Gasphase vorhandenen atomaren Wasserstoff, zu ver
hindern.
In einer bevorzugten Ausführungsform wird dies dadurch erreicht, daß das Sub
strat erst in Kontakt mit dem Reaktionsgas gebracht wird, wenn die Substrat
temperatur für die Beschichtung erreicht ist, indem das Substrat beispielsweise
zusätzlich beheizt wird, um eine schnellere Aufheizung zu erzielen, oder durch
Verwendung von Trennwänden, sogenannten Shuttern, zur Trennung von Sub
strat und Reaktionsgas während der Aufheizphase.
Die Anzahl der Wiederholungen der Abscheidungs- und In-Situ-Bekeimungs
zyklen wird in Abhängigkeit von der gewünschten Schichtdicke und Ober
flächenrauheit, die aus der Kristallitgröße resultiert, gewählt.
Die durchschnittliche Kristallitgröße in der Schicht läßt sich über die Dauer der
Abscheidungsphasen (Wachstumsphasen) und die Anzahl der In-Situ-Bekei
mungen einstellen und z. B. mittels Röntgenbeugung nachweisen.
Besteht die zu beschichtende Fläche des Grundkörpers aus einem nicht leit
fähigen Material, wie zum Beispiel Keramik, kann das Substrat durch Beheizung
auf die erforderliche Temperatur gebracht werden. Die Beheizung kann zum
Beispiel durch ein Hochfrequenzplasma erfolgen.
Claims (16)
1. Dreidimensionaler Grundkörper mit einer feinkristallinen Diamantschicht,
deren Oberflächenrauheit Ra kleiner als 1,0 µm.
2. Dreidimensionaler Grundkörper nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Diamantschicht auf einer Fläche aus Keramik oder Metall aufge
bracht ist.
3. Dreidimensionaler Grundkörper nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Grundkörper ein Wälzlager, ein Gleitlager, eine Gleitringdichtung
oder ein Ventil ist, bei denen mindestens eine der diese aufbauenden Kom
ponenten mit einer feinkristallinen Diamantschicht versehen ist, deren Ober
flächenrauheit Ra < 1,0 µm ist.
4. Dreidimensionaler Grundkörper nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Oberflächenrauhigkeit Ra < 0,5 µm.
5. Dreidimensionaler Grundkörper mit einer feinkristallinen Diamantschicht,
deren Oberflächenrauhigkeit Ra < 1,0 µm ist, erhältlich durch ein mehr
stufiges Hot Filament Chemical Vapour Deposition - Verfahren mit wenig
stens zwei Wachstums-Bekeimungs-Zyklen.
6. Verfahren zur Herstellung eines dreidimensionalen Grundkörpers mit einer
feinkristallinen Diamantschicht, deren Oberflächenrauhigkeit Ra < 1,0 µm ist,
mittels Hot Filament Chemical Vapour Deposition-Verfahren, wobei das
Verfahren wenigstens zwei Wachstums-Bekeimungs-Zyklen umfaßt.
7. Verfahren nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Filamentmaterial ausgewählt ist unter Wolfram oder Tantal.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Filamentdurchmesser 0,25 mm bis 1,5 mm beträgt.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Filament-Filament-Abstand in einem Bereich von 10 mm bis 20 mm
liegt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Filament-Substrat-Abstand in einem Bereich von 10 mm bis 40 mm
liegt.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Filamenttemperatur ausgewählt ist aus einem Bereich von 2200°C
bis 2800°C.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Substrattemperatur ausgewählt ist aus einem Bereich von 500°C
bis 950°C.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Konzentration an Kohlenstoffverbindung in dem Reaktionsgas wäh
rend der Wachstumsphase in einem Bereich von 0,5 Vol.% bis 3,0 Vol.%
und während der zusätzlichen Bekeimungszyklen in einem Bereich von 1,5
Vol.% bis 5 Vol.% liegt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die mindestens eine zusätzliche Bekeimung (In-Situ-Bekeimung) als
Bias-Bekeimung bei einer Spannung von 50 V bis 500 V erfolgt.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Substrat zur schnelleren Aufheizung zusätzlich beheizt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 6 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Substrat und das Reaktionsgas während der Aufheizphase durch
eine Trennwand voneinander getrennt sind.
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DE19922665A DE19922665B4 (de) | 1999-05-18 | 1999-05-18 | Verfahren zur Herstellung von einer extrem glatten feinkristallinen Diamantschicht auf dreidimensionalen Grundkörpern und deren Verwendung |
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ID=7908330
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