DE19920181A1 - Verfahren zur Regelung der Ankerauftreffgeschwindigkeit an einem elektromagnetischen Aktuator durch eine kennfeldgestützte Regelung der Bestromung - Google Patents
Verfahren zur Regelung der Ankerauftreffgeschwindigkeit an einem elektromagnetischen Aktuator durch eine kennfeldgestützte Regelung der BestromungInfo
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Abstract
Verfahren zur Einregelung einer geringen Auftreffgeschwindigkeit eines Ankers auf die Polfläche eines Elektromagneten an einem elektromagnetischen Aktuator beim jeweiligen Schaltvorgang durch Erfassen des Ankerwegs und des Verlaufs der Ankergeschwindigkeit als Ist-Werte, Vergleichen der erfaßten Ist-Werte von Ankerweg und Ankergeschwindigkeit über ein in der Steuereinrichtung abgelegtes Kennfeld und Vorgabe eines Soll-Wertes für die Bestromung des Elektromagneten und Vergleich von Ist-Wert und Soll-Wert für die Bestromung und nach Ausregelung einer sich hieraus ergebenden Differenz Bestromung der Elektromagneten.
Description
Elektromagnetische Aktuatoren, die im wesentlichen aus wenig
stens einem Elektromagneten und einem mit dem zu betätigen
den Stellglied verbundenen Anker bestehen, der bei einer Be
stromung des Elektromagneten gegen die Kraft einer Rückstell
feder bewegbar ist, weisen sich durch eine hohe Schaltge
schwindigkeit aus. Ein Problem ist jedoch dadurch gegeben,
daß bei der Annäherung des Ankers mit abnehmendem Abstand zur
Polfläche des Elektromagneten, d. h. mit kleiner werdendem
Luftspalt zwischen Polfläche und Anker, die auf den Anker
einwirkenden Magnetkraft progressiv ansteigt, während die Ge
genkraft der Rückstellfeder in der Regel nur linear anwächst,
so daß der Anker mit anwachsender Geschwindigkeit auf die
Polfläche auftrifft. Neben der Geräuschentwicklung kann es
hierbei zu Prellvorgängen kommen, d. h. der Anker trifft zu
nächst auf der Polfläche auf, hebt dann aber zumindest kurz
fristig ab, bis er endlich vollständig zur Anlage kommt.
Hierdurch kann es zu Beeinträchtigungen der Funktion des
Stellgliedes kommen, was insbesondere bei Aktuatoren mit ho
her Schaltfrequenz zu erheblichen Störungen führen kann.
Es ist daher wünschenswert, wenn die Auftreffgeschwindigkei
ten in der Größenordnung unter 0,05 m/s liegen. Wichtig ist
es hierbei, daß derart kleine Auftreffgeschwindigkeiten auch
unter realen Betriebsbedingungen mit allen damit verbundenen
stochastischen Schwankungen sicherzustellen sind. Störein
flüsse von außen, beispielsweise Erschütterungen oder der
gleichen, können in der letzten Annäherungsphase oder aber
noch nach dem Anlegen an der Polfläche zu einem plötzlichen
Abfallen führen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Regelungsver
fahren zu schaffen, das es bei einem elektromagnetischen Ak
tuator der vorstehend bezeichneten Art ermöglicht, über eine
Regelung der Bestromung des Elektromagneten die Bewegung des
Ankers so zu führen, daß er mit geringer Auftreffgeschwindig
keit an seinem Sitz an der Polfläche zur Anlage kommt. Eine
ausreichende Haltekraft nach dem Auftreffen des Ankers auf
der Polfläche muß durch einen entsprechend eingeregelten Hal
testrom über die Steuerung vorgegeben werden.
Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe gelöst mit einem Ver
fahren zur Regelung eines elektromagnetischen Aktuators mit
wenigstens einem Elektromagneten und einem auf ein Stellglied
einwirkenden Anker, der gegen die Kraft wenigstens einer
Rückstellfeder durch gesteuerte Bestromung des mit einer
Polfläche versehenen Elektromagneten über eine Steuereinrich
tung aus einer ersten Schaltstellung in eine zweite, durch
die Anlage des Ankers an der Polfläche definierten zweiten
Schaltstellung bewegbar ist, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß beim jeweiligen Schaltvorgang der Ankerweg s und der Ver
lauf der Ankergeschwindigkeit v als Ist-Werte erfaßt werden,
die erfaßten Ist-Werte von Ankerweg und Ankergeschwindigkeit
mit einem in der Steuereinrichtung abgelegten Kennfeld für
eine vorgegebene Abhängigkeit der Geschwindigkeit über den
Flugweg des Ankers verglichen und hiernach ein Soll-Wert für
die Bestromung des Elektromagneten vorgegeben wird, und daß
der Ist-Wert für die Bestromung mit dem Soll-Wert für die Be
stromung verglichen und nach Aufregelung einer sich hieraus
ergebenden Differenz der Elektromagnet für die Ankerbewegung
bestromt wird. Mit diesem Verfahren wird die Möglichkeit aus
genutzt, daß moderne elektronische Rechenbausteine über eine
hohe Rechengeschwindigkeit verfügen, so daß es möglich ist,
nicht nur während des Schaltvorgangs die jeweilige Position
und/oder Bewegungsgeschwindigkeit zu erfassen, sondern auch
eine Mehrzahl von Aktuatoren hinsichtlich ihres Bewegungsab
laufes zu erfassen, die erforderlichen Bewegungswerte zu ver
arbeiten und bei sich ergebenden Abweichungen über einen ent
sprechenden Regeleingriff für jeden einzelnen Aktuator einen
optimalen Ablauf jedes einzelnen Schaltzyklus für jeden Ak
tuator zu gewährleisten. Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren
wird hierbei mit Vorteil ausgenutzt, daß über ein in der
Steuereinrichtung abgelegtes Kennfeld, in dem zur Erzeugung
des Sollwertes für die Bestromung die geforderte Abhängig
keit der Ankergeschwindigkeit über den Ankerweg vorgegeben
ist, und durch Erfassung der Ist-Werte der Ankerbewegung hin
sichtlich Ankerweg und Geschwindigkeit Störfaktoren durch ei
ne kennfeldabhängigen Änderung der Sollwertvorgabe für den
Stromregler und damit der Ist-Wert für die Bestromung des
"fangenden" Elektromagneten und damit die magnetische Ener
gieeinspeisung so geführt werden kann, daß der Anker mit ei
ner Auftreffgeschwindigkeit an der Polfläche zur Anlage
kommt, die nur geringfügig über der idealen Auftreffgeschwin
digkeit "Null" liegt. Der Begriff "Kennfeld" im Sinne der Er
findung umfaßt sowohl ein einzelnes Kennfeld als auch ein Sy
stem von Kennfeldern, die für eine Vielzahl von Betriebszu
ständen gelten.
Das erfindungsgemäße Verfahren wird anhand schematischer Dar
stellungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 ein Schaltschema für einen elektromagnetischen
Aktuator zur Betätigung eines Gaswechselventils
an einer Kolbenbrennkraftmaschine,
Fig. 2 eine schematische Darstellung der Kennfeld
belegung,
Fig. 3 ein Flußdiagramm für eine Kennfeldbelegung.
Im Schaltschema gem. Fig. 1 ist ein Gaswechselventil GWV für
eine Kolbenbrennkraftmaschine schematisch dargestellt, das
mit einem elektromagnetischen Aktuator EMA als Ventiltrieb
versehen ist. Der Aktuator EMA besteht im wesentlichen aus
einem Schließmagneten 2.1 und einem Öffnermagneten 2.2, zwi
schen denen ein Anker 1 gegen die Kraft von hier nur schema
tisch angedeuteten Rückstellfedern RF1 und RF2 entsprechend
der Bestromung der Elektromagneten 2 hin und her bewegbar ge
führt ist. Die beiden möglichen Schaltstellungen des das
Stellglied bildenden Gaswechselventils GWV werden hier je
weils durch die Anlage des Ankers an einem der beiden Elek
tromagneten 2 definiert.
Nachstehend wird das Regelverfahren für die Bestromung des
Schließmagneten 2.1 beschrieben, im folgenden nur noch durch
das Bezugszeichen 2 gekennzeichnet, da die Bestromung des
Öffnermagneten 2.2 analog erfolgt.
Im Schaltschema ist der Anker 1 in einer Zwischenstellung ge
zeigt, nachdem er durch Stromlossetzen des Öffnermagneten 2.2
durch die Kraft der zugeordneten Feder RF2 in Richtung auf
den Schließmagneten 2.1, d. h. in Pfeilrichtung bewegt wird.
Der Bewegungsvorgang des Ankers 1 wird jeweils durch die Be
stromung der Magneten 2 gesteuert. Bei dem dargestellten Be
wegungsvorgang in Pfeilrichtung erfolgt dies über eine Steue
rung der Bestromung des fangenden Schließmagneten 2.1, so daß
auf den Anker 1 eine Magnetkraft einwirkt, die gegen die
Rückstellkraft der Rückstellfeder RF1 am Schließmagneten
wirkt, nachdem der Anker 1 bei seiner Bewegung durch die Mit
telstellung hindurchgegangen ist. Bei starkem Gegendruck kann
es jedoch zweckmäßig sein, den fangenden Magneten unmittelbar
nach dem Lösen des Ankers vom haltenden Magneten zu bestro
men. Der Anstieg der Federkraft ist hierbei in der Regel li
near, während der Anstieg der Magnetkraft bei ungeregelter
Bestromung mit zunehmender Annäherung des Ankers 1 an die
Polfläche des Magneten 2 progressiv ansteigt und so mit zu
nehmender Annäherung ein ansteigender Kraftüberschuß der Mag
netkraft entsteht, der den Anker 1 zunehmend beschleunigt,
so daß der Anker mit hoher Geschwindigkeit auf die Polfläche
unter Geräuschentwicklung auftrifft und durch Prellvorgänge
je nach der Höhe der Geschwindigkeit trotz der Magnetfeldes
sich wieder zurückbewegen kann. Diese Prellvorgänge sind so
wohl für das Schließen des Ventils als auch für das Öffnen
des Ventils nachteilig, so daß hier durch eine Regelung der
Bestromung die Energieeinspeisung in den Anker über das Mag
netfeld nach Möglichkeit so geregelt werden muß, daß die
Auftreffgeschwindigkeit des Ankers auf die Polfläche nahezu
"Null" ist, so daß anschließend die Bestromung auf die Höhe
des Haltestroms eingeregelt werden kann.
Der Strom wird vom Stromregler 3 zur Verfügung gestellt, der
seinerseits seine Befehle zur Bestromung von einer Motorsteu
ereinrichtung 4 erhält. Mindestens die Ausschaltsignale 5 für
den Strom werden dabei an den Stromregler 3 geleitet.
Um nun den Strom so regeln zu können, daß die tatsächlichen,
sich während des Betriebes und auch im Verlaufe einer länge
ren Lebensdauer sich ändernden Verhältnisse berücksichtigt
werden können, ist dem Aktuator eine hier nur schematisch
dargestellte Erfassungs- und/oder Meßeinrichtung 7 zugeord
net. In der Meßeinrichtung 7 wird als Signal der Ankerweg er
faßt, wobei diese Wegerfassung nicht zwingend durch eine un
mittelbar Wegmessung erfolgen muß, sondern auch über eine Ab
leitung des Ankerweges aus anderen Kenndaten erfolgen kann,
wie dies nachstehend noch näher beschrieben werden wird. Das
über die Meßeinrichtung 7 gewonnene Wegsignal 8 und ein hier
aus über eine Differenzierung 9 abgeleitetes Geschwindig
keitssignal 10 wird der Motorsteuereinrichtung 4 zugeführt.
Zur Verarbeitung des Wegsignals 8 und des Geschwindigkeitsig
nals 10 ist die Motorsteuereinrichtung 4 mit einem Kennfeld
oder einem Kennfeldsystem 11 mit Kennfeldern für mehrere Ak
tuatoren versehen, in dem der Verlauf der Geschwindigkeit
über den Ankerweg aufgrund empirischer Erkenntnisse oder auf
grund von Berechnungen aus den Kenndaten des Aktuators vorge
geben ist. Der Geschwindigkeitsverlauf über den Weg ist hier
bei so ausgelegt, daß er die wünschenswerte geringe Auftreff
geschwindigkeit von unter 0,05 m/s aufweist. Diesem durch das
Kennfeld vorgegebenen Geschwindigkeitsverlauf ist ein Verlauf
für einen Strom-Soll-Wert zugeordnet.
Liegt das über die Meßeinrichtung 7 erfaßte Wegsignal 8 und
das hieraus abgeleitete Geschwindigkeitssignal 10 in seinem
tatsächlichen Verlauf in der Vorgabe des Kennfeldes, ent
spricht der Strom-Soll-Wert der Vorgabe durch das Kennfeld.
Ergeben sich jedoch im Vergleich zum abgelegten Kennfeld Ab
weichungen in der Abhängigkeit zwischen Geschwindigkeits
signal und Wegsignal, dann wird der Strom-Soll-Wert entspre
chend korrigiert.
Der so gewonnene, ggf. korrigierte Strom-Soll-Wert 12 wird
dann dem Stromregler 3 aufgeschaltet, in dem auch der Strom-
Ist-Wert 13 erfaßt wird, so daß in bezug auf den ggf. korri
gierten Strom-Soll-Wert 12 der Strom-Ist-Wert 13 zur Bestrom
ung des Elektromagneten 2 entsprechend geregelt werden kann.
Da statt einer starren Strom-Soll-Wertvorgabe der Strom-Soll-Wert
12 unter Berücksichtigung der erfaßten tatsächlichen Be
wegungsverhältnisse am Aktuator über das vorgegebene Kennfeld
11 bzw. ein Kennfeldsystem der Motorsteuereinrichtung selbst
korrigiert wird, ist es möglich, auf das Bewegungsverhalten
des Aktuators einwirkende Störungen auszuregeln.
Zur Erfassung von Weg und/oder Geschwindigkeit können die
verschiedensten Verfahren eingesetzt werden. So ist es bei
spielsweise möglich, durch eine Erfassung der wegabhängigen
Veränderung der Rückstellkraft der Rückstellfeder RF1 bzw.
RF2 über piezoelektrische Geber, die der Abstützung der Rück
stellfedern RF1 bzw. RF2 zugeordnet sind, ein entsprechendes
Wegsignal und ein Geschwindigkeitssignal abzuleiten.
Es ist auch möglich, einen sogenannten LED-Schattungssensor
im Bereich des Ankers 1 anzubringen. Meßgröße bei diesem Sen
sor ist die Änderung der Lichtintensität, die bei der Anker
bewegung durch eine entsprechende hubabhängige Abschattung
bewirkt wird. Daraus kann die aktuelle Ankerposition und da
mit auch der Ankerweg und hieraus abgeleitet, die Ankerge
schwindigkeit bestimmt werden.
Auch durch die Anordnung von "richtungsfühlenden" Sensoren an
den Elektromagneten ist es möglich, über die Erfassung der
sich ändernden Richtung des Verlaufs der magnetischen Feldli
nien die sich ändernde Ankerposition und damit den Ankerweg
zu erfassen. Durch eine entsprechende Anordnung kann das
Hauptfeld, aber auch das Streufeld des Elektromagneten gemes
sen werden und aus den sich von der Position des Ankers ab
hängigen Veränderungen der Ankerweg abgeleitet werden.
Da es hier insbesondere auf die Erfassung der Ankerbewegung
im Nahbereich der Polfläche des Elektromagneten ankommt, ist
es auch möglich, über kapazitive Sensoren und die Veränderung
ihrer Kapazität in Abhängigkeit vom Ankerhub die Ankerbewe
gung zu erfassen. Erforderlich sind aber hier hochfrequente
Anregungsfrequenzen im MHz-Bereich.
Der hier in bezug auf den Anker 1 verwendete Begriff "End
lage" gilt auch für die Positionen, die der Anker einnimmt,
wenn bei Vorhandensein eines Ventilspiels das Ventil seien
Sitz erreicht.
Grundsätzlich gilt für die Regelung der Bestromung, daß durch
die Steuerung auf einen Haltestrom umgeschaltet wird, der
auch getaktet sein kann, wenn der Anker an einer Polfläche
seine Endlage erreicht hat.
Das beschriebene Verfahren zur Reduzierung der Auftreffge
schwindigkeit des Ankers bzw. des Ventils im Sitz berücksich
tigt auch das Auftreten größerer Bewegungsverluste, da es
über die "Führung" der Bestromung nach der Ankergeschwindig
keit in Abhängigkeit vom Weg ein Arbeiten des Reglers auf der
sicheren Seite erzwingt. Damit kann verhindert werden, daß
der Anker "verhungert", also die Polfläche des jeweils fan
genden Magneten nicht mehr erreichen kann, da immer eine ge
nügende Energieeinspeisung bewirkt wird. Die Problematik
stellt sich vor allen Dingen bei den Gasauslaßventilen, die
gegen hohe Gaskräfte öffnen müssen.
Zur Belegung des Kennfeldes 11 werden die gemessenen oder
auch rekonstruierten Größen "Weg" und "Geschwindigkeit" an
ein Kennfeld adressiert, dem direkt ein Strom-Soll-Wert ent
nommen wird, und zwar derart, daß basierend auf einem wirk
lichkeitsnahen Aktuatormodell jeweils der optimale Strom er
mittelt wird, der eine Aufsetzgeschwindigkeit von annähernd 0
ermöglicht. Dies erfolgt entsprechend der Grafik in Fig. 2
durch numerische Lösung des Differentialgleichungssystems des
Aktuatormodells, indem vom Augenblick des Aufsetzens des An
kers mit niedriger Aufsetzgeschwindigkeit (Punkt A im Zu
standsraum) ausgehend rückwärts in der Zeit integriert wird.
Dabei wird für jedes Wegelement Δs = si - si-1, das dem Wegab
stand zweier benachbarter Kennfeldpunkte entspricht und für
jede sinnvolle Geschwindigkeit Vj des Kennfeldes an der Weg
position sj jeweils der Wertebereich der Stromvorgabe in ge
nügend feiner Abstufung durchlaufen, um für jede sinnvolle
Geschwindigkeit vj an der Wegposition si-1 einen Strom-Soll-
Wert zu erhalten, der sicher zum Ausgangspunkt A führt. Dabei
kann ein zusätzliches Gütemaß verwendet werden, um unter meh
reren möglichen Strom-Soll-Werten einen optimalen Wert auszu
wählen.
Das in Fig. 3 wiedergegebene Flußdiagramm zeigt den Ablauf
des in Fig. 2 schematisch dargestellten Kennfeldfüllens durch
Rückwärtsrechnen über einen Rechner. Begonnen wird mit dem
gewünschten Endzustand, also s = 0 ( = anliegender Anker) und
einer bestimmten Sollauftreffgeschwindigkeit v = v(0). Ausge
hend hiervon wird aufgrund der Kräftegleichungen mit Hilfe
des Modells errechnet, welcher Zustand (s(i), v(j)) kurz vor
her vorgelegen haben muß. Wenn ein bestimmter Strom vorausge
setzt wird. Somit ist es durch dieses Rückwärtsrechnen mög
lich, für verschiedene Stromwerte herauszufinden, bei welchem
"Vorzustand" der Strom ZU dem gewünschten "Endzustand" führt.
Dieser Stromwert wird nun unter dem entsprechenden Kennfeld
punkt, also dem entsprechenden Vorzustand eingetragen. Dies
wird solange wiederholt, bis alle sinnvollen Stromwerte
durchgespielt sind, wie in Fig. 2 dargestellt.
Nach dem ersten Durchlaufen aller möglichen Stromwerte erhält
man nun eine neuerliche Anzahl von möglichen Kennfeldpunkten,
die eine Erreichung des endgültigen Endzustandes ermöglichen.
Diese Kennfeldpunkte sind in der Abb. 2 als zweite
Spalte von links zu sehen. Nun wird für jeden dieser Punkte
mit dem Rückwärtsrechnen zur dritten Spalte begannen. Jeder
dieser Punkte wird nun als neuer "gewünschter Zustand" ange
sehen und für jeden dieser Punkte wird für alle sinnvollen
Ströme die Rückwärtsrechnung durchgebührt. So wird bei jedem
Punkt für jeden Strom ein "Vorzustand" s(i), v(j) ermittelt,
der bei dem entsprechenden Strom zu dem gewünschten Zustand
führt. Somit ist es auch möglich, daß ein "Vorzustand" bei
unterschiedlichen Strömen zu mehreren gültigen "gewünschten"
Zuständen führt. Zunächst muß also in jedem Kennfeldpunkt so
wohl der Strom als auch der hiermit erreichbare "Endzustand"
bzw. gewünschte Zustand gespeichert werden.
Abschließend muß nun noch zwischen den jeweils möglichen
Strömen in einem Kennfeldpunkt ausgewählt werden. Hierfür
kann ein Gütemaß ermittelt werden, das eine Bewertung der
Kennfeldpunkteinträge vornimmt. Ein solches Gütemaß kann bei
spielsweise aufgrund einer als besonders sinnvoll erachteten
Trajektorie durch das Kennfeld ermittelt werden (je weniger
Abweichung von der Trajektorie, um so besser ist der Kenn
feldeintrag). Oder es können auch andere Kriterien wie bei
spielsweise ein möglichst wenig zu ändernder Strom zur Aus
wahl der endgültigen Kennfeldeinträge verwendet werden.
Claims (1)
- Verfahren zur Regelung eines elektromagnetischen Aktuators mit wenigstens einem Elektromagneten und einem auf ein Stell glied einwirkenden Anker, der gegen die Kraft wenigstens ei ner Rückstellfeder durch gesteuerte Bestromung des mit einer Polfläche versehenen Elektromagneten über eine Steuereinrich tung aus einer ersten Schaltstellung in eine zweite, durch die Anlage des Ankers an der Polfläche definierte zweite Schaltstellung bewegbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß für die Steuerung der Bestromung zur Einregelung einer geringen Auftreffgeschwindigkeit des Ankers auf die Polfläche
- a) beim jeweiligen Schaltvorgang der Ankerweg (s) und der Verlauf der Ankergeschwindigkeit (v) als Ist-Werte er faßt werden,
- b) die erfaßten Ist-Werte von Ankerweg (s) und Ankerge schwindigkeit (v) mit einem in der Steuereinrichtung abgelegten Kennfeld für eine vorgegebene Abhängigkeit der Geschwindigkeit über den Flugweg des Ankers vergli chen werden und hierdurch ein Soll-Wert für die Be stromung des Elektromagneten vorgegeben wird und
- c) der Ist-Wert für die Bestromung mit dem Soll-Wert für die Bestromung verglichen und nach Ausregelung einer sich hieraus ergebenden Differenz der Elektromagnet be stromt wird.
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