DE19920079B4

DE19920079B4 - Scheibenbremse

Info

Publication number: DE19920079B4
Application number: DE1999120079
Authority: DE
Inventors: Roland Dipl.-Ing. Martin (FH)
Original assignee: Dr Ing HCF Porsche AG
Current assignee: Dr Ing HCF Porsche AG
Priority date: 1999-05-03
Filing date: 1999-05-03
Publication date: 2004-06-24
Anticipated expiration: 2019-05-04
Also published as: DE19920079A1

Abstract

Scheibenbremse mit in einem Bremssattel geführten Bremsbelägen, die beidseitig der Bremsscheibe angeordnet sind und auf einer Belagträgerplatte jeweils ein Belagsegment aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass im Einlaufbereich (E) der Bremsscheibe (4) zwischen die Bremsbeläge (1) in den Belagsegmenten (2) eine definierte Zusatzmasse (5, 6) mit einem größeren spezifischen Gewicht als das Belagsegment (2) angeordnet ist.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Scheibenbremse mit in einem Bremssattel geführten Bremsbelägen, die beidseitig der Bremsscheibe angeordnet sind und auf einer Belagträgerplatte jeweils ein Belagsegment aufweisen.

Die DE 21 09 907 A offenbart einen Bremsbelag, der aus mehreren Teilen unterschiedlicher Beschaffenheit bestehen soll. Als Materialien werden neben üblichem Bremsbelagmaterial auch Metall, Kunststoffe oder andere Werkstoffmischungen vorgeschlagen. Die Auswahl der verwendeten Materialien soll sich am gewünschten Verwendungszweck orientieren, wobei als mögliche relevante Eigenschaften der Materialien ihr Verschleißwiderstand sowie ihr Reibungskoeffizient genannt werden. Insbesondere wird vorgeschlagen, Materialien verschiedener Härte miteinander zu kombinieren.

Aus der DE 40 03 336 A1 ist bereits ein Bremsbelag mit Bereichen aus unterschiedlichem Bremswert bekannt geworden, bei dem in einem Reibbelag aus üblicher Bremsbelagmasse ein zylindrischer Bereich aus Semimetall angeordnet ist. Durch im Bremsbelag senkrecht zur Reibfläche verlaufende Grenzflächen zwischen den Bereichen wird das Dämpfungsverhalten des Bremsbelages verbessert, um Schwingungen herabzusetzen.

Aufgabe der Erfindung ist es, einen Bremsbelag für eine Bremsscheibe einer Scheibenbremse zu schaffen, der ein Bremsenquietschen verhindert bzw. wesentlich reduziert.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Merkmale beinhalten die Unteransprüche.

Die mit der Erfindung hauptsächlich erzielten Vorteile bestehen darin, dass durch eine gezielte Anordnung von Zusatzmassen im Belagsegment des Bremsbelags eine Schwingungsanregung des Bremsbelages unterbunden bzw. vermindert wird.

Insbesondere herrschen im Einlaufbereich der Bremsscheibe in die Bremsbeläge derartige Schwingungsanregungen, dass Geräusche, wie ein Bremsenquietschen entstehen. Damit diese störenden Geräusche im Bremsbetrieb unterbunden werden, ist mindestens eine Zusatzmasse unmittelbar am Rand des Bremsbelages angeordnet. Diese Zusatzmasse besteht vorzugsweise aus einem Sintermaterial, das relativ günstige Reibeigenschaften aufweist. Es kann auch ein anderes Material verwendet werden, welches gewichtsmäßig eine zusätzliche Masse zur Trägerplatte bzw. zum Belagsegment darstellt.

Die Zusatzmasse bildet in der Reibfläche des Belagsegments gleichzeitig einen Teil der Reibfläche und hilft die Schwingungen durch eine definierte Massenanhäufung zu verringern. Diese Massenanhäufung ist vorzugsweise in den Bereichen hoher Schwingungspegel in den Belagsegmenten anzuordnen.

Die Zusatzmasse ist vorzugsweise mit einem zylindrischen Ansatz in der Trägerplatte über ein Gewinde oder durch eine Einpressung festgesetzt. Des weiteren ist auch eine Klebung des Ansatzes in der Trägerplatte möglich.

Es können auch am stirnseitigen Randbereich des Bremsbelages mindestens zwei Zusatzmassen angeordnet werden, die nahe des Randes des Bremsbelages bzw. der Trägerplatte angeordnet sind.

Die Zusatzmassen können punktförmig oder auch über einen definierten Flächenbereich im Belagsegment angeordnet sein.

Aufgrund dieser Zusatzmassen im Belagsegment werden die aufkommenden Schwingungen im Einlaufbereich der Bremsscheibe in die Bremsbeläge wirksam bedämpft.

Ausführungen der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden im nachfolgenden näher beschrieben.
Es zeigen
1 eine Ausführung eines Bremsbelags in einer Vorderansicht mit zwei Zusatzmassen im Belagsegment,
2 eine Draufsicht auf den Bremsbelag nach 1,
3 einen Schnitt nach der Linie III-III der 1 und
4 eine schaubildliche Darstellung des Bremsbelages gemäß 1.
Ein Bremsbelag 1 einer Scheibenbremse, der auf einer Bremsbelagträgerplatte 3 gehalten wird, ist zu beiden Seiten einer Bremsscheibe 4 in einem Bremssattel angeordnet und umfasst im wesentlichen ein Belagsegment 2.
Damit eine Schwingungsanregung des Bremsbelages 1 und daraus resultierende Geräusche im Bremssattel unterbunden werden, sind im Einlaufbereich E der Bremsscheibe 4 in den Bremssattel mindestens eine Zusatzmasse 5 oder 6 bzw. zwei Zusatzmassen 5 und 6 angeordnet. Die Auslaufseite E1 ist dagegen frei von Zusatzmassen ausgebildet.
Die Zusatzmassen 5, 6 bestehen vorzugsweise aus einem Sintermaterial und sind in das Belagsegment 2 eingebettet und bilden gemeinsam mit der Reibfläche 7 des Segments 2 eine ergänzende Reibfläche 7a. Eine Befestigung der Zusatzmassen 5, 6 erfolgt über einen zylindrischen Zapfen 8, der mittels eines Gewindes oder durch eine Einpressung in der Trägerplatte 3 gehalten wird.
Wie in 1 näher dargestellt, sind die beiden Zusatzmassen 5, 6 nahe des Randes 9 des Bremsbelages 2 bzw. der Trägerplatte 3 angeordnet, so dass eine Schwingungsanregung durch die zusätzlichen Massen, welche ein höheres spezifisches Gewicht als das Belagmaterial bzw. die Trägerplatte aufweisen, reduziert wird. Es kann auch nur eine Zusatzmasse vorgesehen sein, die dann entsprechend im Zentrum der Schwingungsanregung plazierbar ist.

Claims

Scheibenbremse mit in einem Bremssattel geführten Bremsbelägen, die beidseitig der Bremsscheibe angeordnet sind und auf einer Belagträgerplatte jeweils ein Belagsegment aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass im Einlaufbereich (E) der Bremsscheibe (4) zwischen die Bremsbeläge (1) in den Belagsegmenten (2) eine definierte Zusatzmasse (5, 6) mit einem größeren spezifischen Gewicht als das Belagsegment (2) angeordnet ist.
Scheibenbremse nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzmasse (5, 6) einen Teil der Reibfläche der Belagsegmente (2) bildet und aus einem zylindrischen Stopfen besteht, der im Belagsegment (2) eingebettet und in der Trägerplatte (3) mit einem zapfenartigen Ansatz (8) gehalten wird.
Scheibenbremse nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzmasse (5, 6) mit dem Ansatz (8) in die Trägerplatte (3) eingepresst bzw. mit dieser Trägerplatte (3) verschraubt ist.
Scheibenbremse nach den Ansprüchen 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass zwei zueinander beabstandete Zusatzmassen (5, 6) an der stirnseitigen Einlaufseite (E) der Bremsbeläge (1) angeordnet sind.
Scheibenbremse nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die Zusatzmasse (5, 6) aus einem Sintermaterial besteht.