DE19919973C1 - Verfahren zur bedarfsabhängigen Einstellung der Rückförderpumpen-Förderleistung bei fahrstabilitätsregelnden Bremseneingriffen - Google Patents

Verfahren zur bedarfsabhängigen Einstellung der Rückförderpumpen-Förderleistung bei fahrstabilitätsregelnden Bremseneingriffen

Info

Publication number
DE19919973C1
DE19919973C1 DE1999119973 DE19919973A DE19919973C1 DE 19919973 C1 DE19919973 C1 DE 19919973C1 DE 1999119973 DE1999119973 DE 1999119973 DE 19919973 A DE19919973 A DE 19919973A DE 19919973 C1 DE19919973 C1 DE 19919973C1
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
brake
pressure
brake pressure
control
return pump
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Expired - Fee Related
Application number
DE1999119973
Other languages
English (en)
Inventor
Ralph Klingel
Torsten Herrmann
Ronald Lehmer
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Continental Teves AG and Co OHG
Original Assignee
DaimlerChrysler AG
Continental Teves AG and Co OHG
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by DaimlerChrysler AG, Continental Teves AG and Co OHG filed Critical DaimlerChrysler AG
Priority to DE1999119973 priority Critical patent/DE19919973C1/de
Priority to PCT/EP2000/002498 priority patent/WO2000066406A1/de
Application granted granted Critical
Publication of DE19919973C1 publication Critical patent/DE19919973C1/de
Anticipated expiration legal-status Critical
Expired - Fee Related legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B60VEHICLES IN GENERAL
    • B60TVEHICLE BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF; BRAKE CONTROL SYSTEMS OR PARTS THEREOF, IN GENERAL; ARRANGEMENT OF BRAKING ELEMENTS ON VEHICLES IN GENERAL; PORTABLE DEVICES FOR PREVENTING UNWANTED MOVEMENT OF VEHICLES; VEHICLE MODIFICATIONS TO FACILITATE COOLING OF BRAKES
    • B60T13/00Transmitting braking action from initiating means to ultimate brake actuator with power assistance or drive; Brake systems incorporating such transmitting means, e.g. air-pressure brake systems
    • B60T13/10Transmitting braking action from initiating means to ultimate brake actuator with power assistance or drive; Brake systems incorporating such transmitting means, e.g. air-pressure brake systems with fluid assistance, drive, or release
    • B60T13/12Transmitting braking action from initiating means to ultimate brake actuator with power assistance or drive; Brake systems incorporating such transmitting means, e.g. air-pressure brake systems with fluid assistance, drive, or release the fluid being liquid
    • B60T13/16Transmitting braking action from initiating means to ultimate brake actuator with power assistance or drive; Brake systems incorporating such transmitting means, e.g. air-pressure brake systems with fluid assistance, drive, or release the fluid being liquid using pumps directly, i.e. without interposition of accumulators or reservoirs
    • B60T13/20Transmitting braking action from initiating means to ultimate brake actuator with power assistance or drive; Brake systems incorporating such transmitting means, e.g. air-pressure brake systems with fluid assistance, drive, or release the fluid being liquid using pumps directly, i.e. without interposition of accumulators or reservoirs with control of pump driving means

Abstract

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur bedarfsabhängigen Einstellung der Förderleistung einer Rückförderpumpe bei einem Fahrzeug unter Verwendung von geregelten Bremseneingriffen mit variablem Regelbremsdruck durch eine Bremsanlage, die ein fahrerbetätigbares Bremsbetätigungselement zur Bereitstellung eines Hauptbremsdrucks sowie eine Rückförderpumpe beinhaltet. DOLLAR A Erfindungsgemäß wird die Förderleistung der Rückförderpumpe für einen jeweiligen fahrstabilitätsregelnden Bremseneingriff in Abhängigkeit von Druckunterschied des einzustellenden Regelbremsdrucks zum bereitgestellten Hauptbremsdruck variabel derart eingestellt, daß sie bei Regelbremsdrücken unterhalb des Hauptbremsdrucks auf Werten unterhalb eines Förderleistungs-Maximalwertes gehalten und bei Regelbremsdrücken über dem Hauptbremsdruck mit wachsender Druckdifferenz von Regelbremsdruck zu Hauptbremsdruck bis zum maximalen Förderleistungswert gesteigert wird. DOLLAR A Verwendung z. B. in Automobilen.

Description

Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur bedarfsabhängi­ gen Einstellung der Förderleistung einer Rückförderpumpe zur Hilfsdruckversorgung einer mit einem fahrerbetätigbaren Bremsbe­ tätigungselement zur Bereitstellung eines Hauptbremsdruckes aus­ gestatteten Fahrzeugbremsanlage bei einem fahrstabilitätsregeln­ den Bremseneingriff.
Fahrstabilitätsregelverfahren sind beispielsweise aus Fahrzeugen der Anmelderin unter der Bezeichnung ESP (elektronisches Stabi­ litätsprogramm) bekannt. Zur Durchführung des Fahrstabilitäts­ regelverfahrens eignen sich herkömmlich aufgebaute Bremsanlagen mit radindividueller Bremsdruckeinstellung, wie Bremsanlagen von Antiblockiersystemen (ABS) und/oder Antriebsschlupfregelungen (ASR). Solche Bremsanlagen beinhalten unter anderem ein fahrer­ betätigbares Bremsbetätigungselement, meist in Form eines Brems­ pedals, mit dem über einen Hauptbremszylinder der Hauptbrems­ druck vom Fahrer bereitgestellt wird. Des weiteren ist eine Rückförderpumpe vorgesehen, um in die Radbremsen geleitete Bremsflüssigkeit, gegebenenfalls unter Zwischenspeicherung in einem Druckspeicher, wieder in den Abschnitt des Bremsflüssig­ keitskreislaufs stromaufwärts der Einlaßventile zurückzufördern, mit denen die Zuführung von Bremsflüssigkeit zu den Radbremsen gesteuert wird.
Bei Regeleingriffen des herkömmlichen ESP-Systems wird für die Rückförderpumpe stets die maximale Pumpendrehzahl angefordert, um eine ausreichende Druckdynamik zu erzielen, d. h. die gefor­ derte Bremsdruckeinstellung am jeweiligen Rad mit maximalem Gra­ dient und damit möglichst schnell vorzunehmen. Dies kann zu Rückwirkungen auf das Bremspedal führen, die den Pedalkomfort beeinträchtigen.
Bei Antiblockiersystemen, wie sie beispielsweise in Fahrzeugen der Anmelderin verwendet werden, ist es bekannt, während ABS- Bremseneingriffen die Rückförderpumpe mit reduzierter Pumpen­ drehzahl, d. h. Förderleistung, anzusteuern, wobei die Tatsache ausgenutzt wird, daß im ABS-Fall stets eine weitgehende Bremspe­ dalbetätigung durch den Fahrer gegeben ist und daher ein ent­ sprechend hoher, über dem an der ABS-geregelten Radbremse anlie­ genden Regelbremsdruck liegender Hauptbremsdruck ansteht, mit dem die Eintrittsseite der Rückförderpumpe beaufschlagt werden kann. Dies ermöglicht auch bei reduzierter Pumpendrehzahl eine ausreichende Druckdynamik. Bei fahrstabilitätsregelnden Bremsen­ eingriffen liegt hingegen auch häufig der Fall vor, daß der Hauptbremsdruck niedriger als der benötigte Regelbremsdruck ist, weshalb herkömmlicherweise, wie gesagt, die Rückförderpumpe wäh­ rend Fahrstabilitätsregelphasen stets auf maximale Drehzahl ge­ steuert wird. Die fahrstabilitätsregelnden Bremseneingriffe ha­ ben Vorrang vor andersartigen geregelten Bremseneingriffen, d. h. ABS- und ASR-Funktionen bleiben in diesen Zeiträumen inaktiv.
Aus der Offenlegungsschrift DE 196 22 754 A1 ist ein Verfahren der eingangs genannten Art bekannt, bei dem der Pumpenmotor der Rückförderpumpe bei fahrstabilitätsregelnden Bremseneingriffen und auch bei anderen geregelten Bremseneingriffen, insbesondere ABS- und ASR-Bremseneingriffen, bedarfsabhängig bei einem Be­ triebspunkt betrieben wird, bei dem die Rückförderpumpe bei ei­ nem vorgegebenen Gegendruck gerade noch eine geforderte Förder­ menge erbringt. Dabei wird der Pumpenmotor abhängig von externen Einflussgrößen wie Bordnetzspannung, Temperatur, Alterungseffek­ ten, Komponentenstreuungen und fahrdynamischen Betriebszuständen angesteuert.
In der Offenlegungsschrift DE 38 18 260 A1 ist eine Schaltungs­ anordnung zur Steuerung der Hilfsenergieversorgung, insbesondere der Hilfsbremsdruckversorgung durch eine Hydraulikpumpe, einer Bremsanlage mit ABS und/oder ASR offenbart, das die Bildung ei­ nes Volumenmodells durch Messen und Auswerten von den Bedarf an Hilfsenergie bzw. Hilfsdruckmittelfluss bestimmenden Größen be­ inhaltet. Dieses Volumenmodell gibt näherungsweise den Druckmit­ telabfluss aus einem Hauptzylinder der Bremsanlage und den Druckmittelbedarf wieder und wird zur Steuerung der Hilfsener­ gieversorgung ausgewertet. Zu seiner Bildung kann der sogenannte Pedalkraftüberschuss näherungsweise ermittelt werden, der zu ei­ nem Energie- und Drucküberschuss im Hauptzylinder im Vergleich zu dem Energie- und Druckbedarf in der Radbremse des geregelten Rades führt.
Der Erfindung liegt als technisches Problem die Bereitstellung eines Verfahrens der eingangs genannten Art zugrunde, mit dem sich ein hoher Bremspedalkomfort unter Beibehaltung einer aus­ reichenden Bremsdruckdynamik für die fahrstabilitätsregelnden Bremseneingriffe erzielen läßt.
Die Erfindung löst dieses Problem durch die Bereitstellung eines Verfahrens mit den Merkmalen des Anspruchs 1. Bei diesem Verfah­ ren wird die Förderleistung, d. h. beispielsweise die Drehzahl, der Rückförderpumpe für einen jeweiligen fahrstabilitätsregeln­ den Bremseneingriff in Abhängigkeit vom Unterschied des am zu regelnden Rad einzustellenden Regelbremsdrucks zum über das Bremsbetätigungselement bereitgestellten Hauptbremsdruck varia­ bel in spezieller Weise eingestellt. Diese variable Förderleis­ tungseinstellung erfolgt so, daß die Förderleistung bei Regel­ bremsdrücken unterhalb des Hauptbremsdrucks reduziert bleibt, d. h. auf Werten unterhalb eines Maximalwertes gehalten wird. Von diesem Bereich reduzierter Förderleistungs­ werte wird dann die Förderleistung bei Regelbremsdrücken über dem Hauptbremsdruck mit wachsender Differenz des Regel­ bremsdrucks zum Hauptbremsdruck bis zum Erreichen des maximalen Förderleistungswertes gesteigert.
Mit dieser Vorgehensweise wird während Fahrstabilitätsregelpha­ sen das Anstehen von Hauptbremsdruck an der Eingangsseite der Rückförderpumpe dazu genutzt, letztere gegebenenfalls mit redu­ zierter Förderleistung anzusteuern. Bei Anstehen eines merkli­ chen Hauptbremsdrucks an der Eingangsseite der Rückförderpumpe wird trotz reduzierter Förderleistung derselben eine ausreichen­ de Druckdynamik für den fahrstabilisierenden Bremseneingriff er­ zielt. Für Situationen mit über dem vorhandenen Hauptbremsdruck liegendem, für den fahrstabilitätsregelnden Bremseneingriff be­ nötigtem Regelbremsdruck wird dann gestuft oder stufenlos die Förderleistung der Rückförderpumpe mit zunehmendem Regelbrems­ druck gesteigert. Das allmähliche Anheben der Pumpendrehzahl ist in diesem Bereich möglich, weil noch immer ein gewisser Haupt­ bremsdruck ansteht, der einen ausreichenden Füllgrad der Rück­ förderpumpe gewährleistet. Die stufenlose oder stufenweise För­ derleistungs- bzw. Drehzahlsteigerung der Rückförderpumpe mit steigendem Regelbremsdruck verbessert auch in diesem Regelbrems­ druckbereich oberhalb des bereitgestellten Hauptbremsdrucks den Betätigungskomfort für das Bremsbetätigungselement.
In Weiterbildung der Erfindung wird gemäß Anspruch 2 die Anhe­ bung der Förderleistung der Rückförderpumpe mit steigendem Re­ gelbremsdruck so gewählt, daß der maximale Förderleistungswert bei einem Regelbremsdruck erreicht wird, der um einen gewissen Druckabstand über dem Hauptbremsdruck liegt. Dieser Druckab­ standswert kann fest oder auch fahrsituationsabhängig variabel vorgegeben werden. Diese weiterbildende Maßnahme begünstigt eine im Rahmen der benötigten Druckdynamik möglichst weitgehende För­ derleistungsreduktion der Rückförderpumpe für diejenigen Fahr­ stabilitätsregelphasen, bei denen der einzustellende Regel­ bremsdruck nicht zu weit über dem vom Fahrer bereitgestellten Hauptbremsdruck liegt.
Eine vorteilhafte Ausführungsform der Erfindung ist in den Zeichnungen dargestellt und wird nachfolgend beschrieben. Hier­ bei zeigen:
Fig. 1 einen Hydraulikschaltplan einer Fahrzeugbremsanlage, die sich zur Durchführung eines Fahrstabilitätsregelverfah­ rens mit komforterhöhender Rückförderpumpen-Drehzahl­ reduktion eignet, und
Fig. 2 ein Diagramm der für eine in der Bremsanlage von Fig. 1 verwendete Rückförderpumpe während fahrstabilitätsregeln­ der Bremseneingriffe eingestellten Drehzahl in Abhängig­ keit vom geforderten Regelbremsdruck im Bereich von über dem Hauptbremsdruck liegenden Regelbremsdrücken.
Fig. 1 zeigt in einem Hydraulikschaltplan eine Bremsanlage her­ kömmlicher Bauart, die sich zur Durchführung von fahrstabili­ tätsregelnden Bremseneingriffen eignet. Darüber hinaus eignet sie sich auch zur Durchführung von ABS- und ASR-Bremsenein­ griffen, was vorliegend nicht weiter interessiert. Dazu sind die einzelnen, gezeigten Komponenten der Bremsanlage jeweils geeig­ net durch nicht gezeigte Steuerungskomponenten ansteuerbar, die in ihrem Aufbau und ihrer Verschaltung ebenfalls herkömmlicher Natur und daher nicht explizit gezeigt sind. Soweit vorliegend relevant, ist lediglich die für fahrstabilitätsregelnde Bremsen­ eingriffe verantwortliche Steuereinheit so auszulegen, daß sie diese gemäß der unten genauer beschriebenen Vorgehensweise aus­ führt. Die Implementierung eines solchen Steuerungsalgorithmus in die Steuereinheit ist dem Fachmann bei Kenntnis des Steue­ rungsalgorithmus ohne weiteres möglich, worauf hier nicht näher eingegangen werden braucht.
Im einzelnen beinhaltet die Bremsanlage ein fahrerbetätigbares Bremspedal 1 mit angekoppeltem Hauptbremszylinder 2, über den bei Bremspedalbetätigung vom Fahrer ein entsprechender Haupt­ bremsdruck bereitgestellt wird. An den Hauptbremszylinder 2 ist ein sogenannter Booster oder Druckvorlader 3 angekoppelt. Die Bremsanlage ist zweikreisig mit einem ersten Bremskreis für die beiden Vorderräder 4, 5 und einem dazu symmetrisch aufgebauten, zweiten Bremskreis für die beiden Hinterräder 6, 7 aufgebaut, wobei jeder Bremskreis über eine zugehörige Verbindungsleitung mit angekoppeltem Hauptbremsdrucksensor 8, 9 und Druckpulsati­ onsdämpfer 10, 11 an den Hauptbremszylinder 2 angeschlossen ist. In jedem Bremskreis ist der Hauptbremszylinder 2 über ein Trenn­ ventil 12, 13 mit integrierter Druckbegrenzung mit der Eingangs­ seite je eines Einlaßventils 14, 15, 16, 17 für die einzelnen Radbremsen verbindbar. Zum Druckabbau kann Bremsflüssigkeit aus den Radbremsen über je ein zugehöriges Auslaßventil 18, 19, 20, 21 in je eine Rückführleitung für jeden Bremskreis abgeführt werden, an die jeweils ein Niederdruckspeicher 22, 23 angekop­ pelt ist.
Die Rückführleitungen sind über Rückschlagventile 24, 25 zur Eintrittsseite je einer Pumpeneinheit einer über einen Motor 26 drehzahlgesteuert betreibbaren Rückförderpumpe 27 geführt. Die Rückförderpumpe 27 fördert Bremsflüssigkeit von den Rückführlei­ tungen über eine jeweilige Dämpfungskammer 28, 29 mit nachge­ schalteter Drossel zur Eintrittsseite der Einlaßventile 14 bis 17. Über je ein elektrisch ansteuerbares Wechselventil 30, 31 ist der Hauptbremszylinder 2 mit der Rückführleitung des jewei­ ligen Bremskreises und dadurch mit der Eintrittsseite der Rück­ förderpumpe 27 verbindbar, so daß der durch Betätigung des Bremspedals 1 über den Hauptbremszylinder 2 bereitgestellte Hauptbremsdruck an der Eintrittsseite der Rückförderpumpe 27 an­ steht.
Wenn ein reiner ABS-Fall vorliegt, d. h. ein oder mehrere der Fahrzeugräder 4 bis 7 aufgrund starker Bremspedalbetätigung durch den Fahrer eine Blockierneigung zeigen, erfolgt in her­ kömmlicher Weise ein ABS-Regeleingriff, bei dem der Bremsdruck im jeweils blockierenden Rad geeignet auf einen reduzierten Wert abgebaut wird, für den die maximale Bremskraft erzielbar ist. Typischerweise regelt das ABS hierzu auf einem Bremsdruckniveau für die Radbremsen in der Größenordnung von 20 bar, während der vom Fahrer über das Bremspedal 1 und den Hauptbremszylinder 2 bereitgestellte Hauptbremsdruck in der Größenordnung von 50 bar liegt. Durch eine entsprechende adaptive Ansteuerung wird die Rückförderpumpe mit reduzierter, d. h. unterhalb der maximal mög­ lichen Drehzahl liegender Pumpendrehzahl angesteuert, z. B. durch eine getaktete Ansteuerung.
Wenn in einer solchen ABS-Situation die Aktivierungsbedingungen für einen fahrstabilitätsregelnden Bremseneingriff, wie für ei­ nen ESP-Regeleingriff, erfüllt werden, erhält die Fahrstabili­ tätsregelung für die Steuerung der Bremsanlage Vorrang, d. h. die individuelle Bremsdruckeinstellung für die verschiedenen Fahr­ zeugräder 4 bis 7 erfolgt allein nach vorgegebenen Fahrstabili­ tätsregelkriterien. Erfindungsgemäß wird nun in dieser Situation die Rückförderpumpe 27 nicht zwangsweise auf maximale Drehzahl und damit Förderleistung gesteuert, sondern weiterhin mit redu­ zierter Pumpendrehzahl betrieben, solange der für die Fahrstabi­ litätsregelung am jeweiligen Rad 4 bis 7 benötigte Regelbrems­ druck nicht zu weit über dem vorliegenden Hauptbremsdruck liegt. So liegt im Fall des oben genannten Zahlenbeispiels von 50 bar Hauptbremsdruck und 20 bar ABS-Regelbremsdruck zum Zeitpunkt der Umschaltung auf den fahrstabilitätsregelnden Bremseneingriff der Regelbremsdruck der Radbremse um ca. 30 bar unter dem Hauptbrems­ druck. Durch diese Druckdifferenz wird auch bei reduzierter Drehzahl der Rückförderpumpe 27 eine ausreichende Druckdynamik für den fahrstabilitätsregelnden Bremseneingriff erzielt. Erst wenn letzterer Regelbremsdrücke erfordert, die höher als der Hauptbremsdruck sind, wird die Drehzahl der Rückförderpumpe 27 gesteigert, um die gewünschte Druckdynamik sicherzustellen. Die­ se Pumpendrehzahlanhebung kann stufenlos oder in Stufen abhängig davon erfolgen, wie weit der nötige Regelbremsdruck über dem Hauptbremsdruck liegt. Dabei ist ein relativ langsames Anheben der Pumpendrehzahl möglich, weil durch den vom Fahrer bereitge­ stellten Hauptbremsdruck stets ein guter Füllgrad der Rückför­ derpumpe 27 gewährleistet ist.
Die geschilderte Maßnahme, die Rückförderpumpe 27 bei einem ein­ setzenden fahrstabilitätsregelnden Bremseneingriff nicht sofort auf maximale Drehzahl zu steuern, sondern in Abhängigkeit des erforderlichen Regelbremsdrucks verglichen mit dem anstehenden Hauptbremsdruck gegebenenfalls eine reduzierte Pumpendrehzahl beizubehalten bzw. die Pumpendrehzahl nur relativ langsam anzu­ heben, bewirkt eine entsprechende Unterdrückung oder jedenfalls Abschwächung von dadurch bedingten Rückwirkungen des Förderpum­ penbetriebs 27 auf das Bremspedal 1, wie sie in herkömmlichen Systemen mit sofortigem Umschalten der Rückförderpumpe 27 auf maximale Drehzahl bei Auslösung des fahrstabilitätsregelnden Bremseneingriffs auftreten. Die vorliegende Vorgehensweise führt somit zu einer deutlichen Verbesserung des Pedalkomforts für das Bremspedal 1.
In Fig. 2 ist beispielhaft eine mögliche Realisierung für die Eintellung der Drehzahl der Rückförderpumpe 27 in Abhängigkeit vom geforderten fahrstabilisierenden Regelbremsdruck in Dia­ grammform veranschaulicht. Das Diagramm von Fig. 2 zeigt quali­ tativ als Kennlinie den Verlauf der Rückförderpumpendrehzahl Pd in Abhängigkeit von der Differenz Δp zwischen Regelbremsdruck und Hauptbremsdruck, wobei nur der Bereich positiver Druckdiffe­ renzen gezeigt ist, in welchem der Regelbremsdruck höher als der Hauptbremsdruck ist. Im Bereich negativer Druckdifferenzen, d. h. in den Situationen, in denen der geforderte fahrstabilisierende Regelbremsdruck noch unterhalb des vom Fahrer bereitgestellten Hauptbremsdrucks liegt, erfolgt die Ansteuerung der Rückförder­ pumpe 27 entsprechend der für den reinen ABS-Fall geläufigen, adaptiven Pumpensteuerung, wie sie oben erwähnt wurde.
Wenn der zur Fahrstabilitätsregelung erforderliche Regelbrems­ druck über dem Hauptbremsdruck liegt, wird die Rückförderpumpen­ drehzahl stufenweise mit wachsender Differenz Δp = pr - ph zwischen Regelbremsdruck pr und Hauptbremsdruck ph im Beispiel von Fig. 2 gestuft wie folgt angehoben. In einem ersten Bereich von Druck­ differenzwerten Δp zwischen 0 bar und 30 bar, in welchem folglich der fahrstabilisierende Regelbremsdruck noch nicht so sehr weit über dem Hauptbremsdruck von z. B. 50 bar liegt, wird die Rückför­ derpumpe 27 auf einer ersten Drehzahlstufe Pd1 gehalten. Diese reduzierte Drehzahl Pd1 reicht zur Erzielung der gewünschten Druckdynamik in dieser Situation noch aus, in welcher von der Rückförderpumpe ausgangsseitig ein um höchstens 30 bar höherer Druck als auf ihrer Eingangsseite geliefert werden muß. In einem anschließenden Bereich mit Druckdifferenzen Δp zwischen 30 bar und 50 bar wird die Rückförderpumpendrehzahl von der ersten Stufe Pd1 auf eine höhere zweite Stufe Pd2 angehoben, die jedoch eben­ falls noch unter der Stufe maximaler Drehzahl Pdm liegt, z. B. bei etwa der halben maximalen Pumpendrehzahl. Erst wenn dann der ge­ forderte fahrstabilisierende Regelbremsdruck um mehr als ein Druckabstand von 50 bar über dem Hauptbremsdruck liegt, wird die Rückförderpumpe 27 auf maximale Förderleistung bzw. Pumpendreh­ zahl Pdm eingestellt, wobei je nach Bremsanlage und/oder Fahrsi­ tuation dieser Druckabstand auch einen anderen Wert haben kann.
Im übrigen erfolgt der jeweilige fahrstabilisierende Bremsenein­ griff in herkömmlicher Weise, was hier keiner weiteren Erläute­ rung bedarf. Es versteht sich, daß der Kennlinienverlauf der Rückförderpumpendrehzahl in Abhängigkeit von der Differenz zwi­ schen gefordertem fahrstabilisierendem Regelbremsdruck und vom Fahrer bereitgestelltem Hauptbremsdruck gegenüber dem oben be­ schriebenen Beispiel je nach Anwendungsfall geeignet modifiziert werden kann. In jedem Fall wird durch das erfindungsgemäße Fahr­ stabilitätsregelverfahren aufgrund der Wahl einer gegenüber dem maximalen Drehzahlwert reduzierten Rückförderpumpendrehzahl für Fahrstabilitätsregelphasen mit nicht zu weit über dem Haupt­ bremsdruck liegendem Regelbremsdruck eine deutliche Erhöhung des Betätigungskomforts für das Bremsbetätigungselement bewirkt. Die durch Mitnutzung des Hauptbremsdrucks ohne Druckdynamikverlust ermöglichte Pumpendrehzahlreduktion für nicht zu hohe fahrstabi­ lisierende Regelbremsdrücke führt zu einer deutlichen Verringe­ rung des Rückwirkungseffektes auf das Bremsbetätigungselement, so daß z. B. im Fall eines Bremspedals das dadurch verursachte, meist recht laute Klappern der Pedalanlage nicht mehr oder je­ denfalls kaum noch hörbar ist.

Claims (2)

1. Verfahren zur bedarfsabhängigen Einstellung der Förderleis­ tung einer Rückförderpumpe (27) zur Hilfsdruckversorgung einer mit einem fahrerbetätigbaren Bremsbetätigungselement (1) zur Be­ reitstellung eines Hauptbremsdruckes ausgestatteten Fahrzeug­ bremsanlage bei einem fahrstabilitätsregelnden Bremseneingriff, dadurch gekennzeichnet, daß die Förderleistung der Rückförderpumpe (27) für einen jeweiligen fahrstabilitätsregelnden Bremseneingriff in Abhängigkeit vom Druckunterschied (Δp) des einzustellenden Regelbremsdrucks zum bereitgestellten Hauptbremsdruck variabel derart eingestellt wird, daß sie bei Regelbremsdrücken unterhalb des Hauptbrems­ drucks auf Werten unterhalb eines Förderleistungs-Maximalwertes (Pdm) gehalten und bei Regelbremsdrücken über dem Hauptbremsdruck mit wachsender Druckdifferenz (Δp) von Regelbremsdruck zu Haupt­ bremsdruck bis zum maximalen Förderleistungswert (Pdm) gesteigert wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, weiter dadurch gekennzeichnet, daß der maximale Förderleistungswert (Pdm) bei einem Regelbremsdruck erreicht wird, der um einen vorgebbaren Druckabstand über dem Hauptbremsdruck liegt.
DE1999119973 1999-04-30 1999-04-30 Verfahren zur bedarfsabhängigen Einstellung der Rückförderpumpen-Förderleistung bei fahrstabilitätsregelnden Bremseneingriffen Expired - Fee Related DE19919973C1 (de)

Priority Applications (2)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1999119973 DE19919973C1 (de) 1999-04-30 1999-04-30 Verfahren zur bedarfsabhängigen Einstellung der Rückförderpumpen-Förderleistung bei fahrstabilitätsregelnden Bremseneingriffen
PCT/EP2000/002498 WO2000066406A1 (de) 1999-04-30 2000-03-21 Fahrstabilitätsregelverfahren

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE1999119973 DE19919973C1 (de) 1999-04-30 1999-04-30 Verfahren zur bedarfsabhängigen Einstellung der Rückförderpumpen-Förderleistung bei fahrstabilitätsregelnden Bremseneingriffen

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE19919973C1 true DE19919973C1 (de) 2000-11-02

Family

ID=7906588

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DE1999119973 Expired - Fee Related DE19919973C1 (de) 1999-04-30 1999-04-30 Verfahren zur bedarfsabhängigen Einstellung der Rückförderpumpen-Förderleistung bei fahrstabilitätsregelnden Bremseneingriffen

Country Status (2)

Country Link
DE (1) DE19919973C1 (de)
WO (1) WO2000066406A1 (de)

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102006033249B4 (de) * 2005-07-19 2014-09-11 Nissin Kogyo Co., Ltd. Bremsflüssigkeits-Drucksteuerung für Fahrzeug

Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3818260A1 (de) * 1988-05-28 1989-12-07 Teves Gmbh Alfred Schaltungsanordnung zur steuerung der hilfsenergieversorgung einer bremsanlage mit blockierschutz und/oder antriebsschlupfregelung
DE19622754A1 (de) * 1996-06-07 1997-12-11 Bosch Gmbh Robert Verfahren und Schaltung zur Steuerung eines Pumpenmotors eines Fahrzeug-Regelungssystems

Family Cites Families (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE4232311C1 (de) * 1992-09-26 1994-02-24 Bosch Gmbh Robert Hydraulische Fahrzeugbremsanlage mit Blockierschutzeinrichtung
DE4425578A1 (de) * 1994-07-20 1996-01-25 Teves Gmbh Alfred Verfahren zum Betreiben einer blockiergeschützten Kraftfahrzeugbremsanlage
DE4434960A1 (de) * 1994-09-30 1996-04-04 Teves Gmbh Alfred Hydraulische Bremsanlage und Verfahren zur Druckregelung
DE19523108C1 (de) * 1995-06-26 1996-11-14 Daimler Benz Ag Elektrohydraulische Bremsanlage für ein Straßenfahrzeug
DE19548248A1 (de) * 1995-12-22 1997-06-26 Bosch Gmbh Robert Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung einer Pumpe eines elektrohydraulischen Bremssystems

Patent Citations (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE3818260A1 (de) * 1988-05-28 1989-12-07 Teves Gmbh Alfred Schaltungsanordnung zur steuerung der hilfsenergieversorgung einer bremsanlage mit blockierschutz und/oder antriebsschlupfregelung
DE19622754A1 (de) * 1996-06-07 1997-12-11 Bosch Gmbh Robert Verfahren und Schaltung zur Steuerung eines Pumpenmotors eines Fahrzeug-Regelungssystems

Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE102006033249B4 (de) * 2005-07-19 2014-09-11 Nissin Kogyo Co., Ltd. Bremsflüssigkeits-Drucksteuerung für Fahrzeug

Also Published As

Publication number Publication date
WO2000066406A1 (de) 2000-11-09

Similar Documents

Publication Publication Date Title
EP2595847B1 (de) Verfahren zur regelung eines elektrohydraulischen bremssystems sowie elektrohydraulisches bremssystem
DE69737111T2 (de) Kraftfahrzeugbremssystem
DE102011076675A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Regelung eines elektrohydraulischen Bremssystems für Kraftfahrzeuge
EP1890921B1 (de) Hydraulische bremsanlage für ein landfahrzeug mit drucksteuerung
WO2013131887A1 (de) Verfahren zum betreiben einer bremsanlage für kraftfahrzeuge sowie bremsanlage
DE19632311B4 (de) Verfahren zur Steuerung der Hydraulikpumpe einer geregelten Bremsanlage
DE102009046629A1 (de) Steuervorrichtung für ein Bremsgerät
DE112013007152B4 (de) Fahrzeugbremsvorrichtung
WO2015036156A1 (de) Verfahren zum betreiben eines bremskraftverstärkers, steuergerät zur durchführung des verfahrens und ein den bremskraftverstärker und das steuergerät umfassendes bremssystem
WO2000002753A2 (de) Verfahren und vorrichtung zur bremsdruckeinstellung und zum öffnen eines einlassventils
DE69734493T2 (de) Fahrzeugbremssystem
DE102006000225A1 (de) Fahrzeugbewegungssteuervorrichtung
EP1888385B1 (de) Hydraulische bremsanlage für ein landfahrzeug
WO2003076244A1 (de) Fahrzeugbremsanlage mit aktiver hydraulischer bremskraftverstärkung
EP0982208B1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Ansteuerung einer Pumpe eines Bremssystems
DE4214685A1 (de) Schaltungsanordnung fuer eine bremsanlage mit antriebsschlupfregelung
DE10341027A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Regelung einer Bremsanlage für Kraftfahrzeuge
DE10141616B4 (de) Bremsensteuerungsvorrichtung für ein Fahrzeug
DE19919973C1 (de) Verfahren zur bedarfsabhängigen Einstellung der Rückförderpumpen-Förderleistung bei fahrstabilitätsregelnden Bremseneingriffen
DE102004019354A1 (de) Bremsanlage für ein Fahrzeug
DE19537439A1 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Steuerung der Bremsanlage eines Fahrzeugs
DE19842453A1 (de) Hydraulikbremsregelsystem zur Anwendung in einem Fahrzeug
WO2001014193A1 (de) Verfahren zum betrieb einer eine schlupfregeleinrichtung aufweisenden fahrzeugbremsanlage
DE10053993A1 (de) Hydraulische Bremsanlage und Verfahren zur Bremsdruckerzeugung und -regelung für Fahrzeugbremssystem
DE112004002343B4 (de) Verfahren zum Einregeln eines Bremsdruckes

Legal Events

Date Code Title Description
8100 Publication of the examined application without publication of unexamined application
D1 Grant (no unexamined application published) patent law 81
8364 No opposition during term of opposition
8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: CONTINENTAL TEVES AG & CO. OHG, 60488 FRANKFUR, DE

Owner name: DAIMLERCHRYSLER AG, 70327 STUTTGART, DE

8327 Change in the person/name/address of the patent owner

Owner name: CONTINENTAL TEVES AG & CO. OHG, 60488 FRANKFUR, DE

Owner name: DAIMLER AG, 70327 STUTTGART, DE

R081 Change of applicant/patentee

Owner name: CONTINENTAL TEVES AG & CO. OHG, DE

Free format text: FORMER OWNER: CONTINENTAL TEVES AG & CO. OHG, DAIMLER AG, , DE

Effective date: 20120904

Owner name: CONTINENTAL TEVES AG & CO. OHG, DE

Free format text: FORMER OWNERS: CONTINENTAL TEVES AG & CO. OHG, 60488 FRANKFURT, DE; DAIMLER AG, 70327 STUTTGART, DE

Effective date: 20120904

R119 Application deemed withdrawn, or ip right lapsed, due to non-payment of renewal fee