DE19919934A1 - Vorrichtung und Verfahren zur Temperaturhaltung von Lebensmitteln - Google Patents
Vorrichtung und Verfahren zur Temperaturhaltung von LebensmittelnInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Temperaturhaltung von gekühlten Lebensmitteln. Die Vorrichtung weist ein Doppelkammersystem (13) auf, das aus einer Kühlmittelkammer und einer Außenkammer besteht, an die eine Ableitung (12) für Kühlmitteldampf anschließbar ist. An die Kühlmittelkammer ist eine Kühlmittelzuführung (11) anschließbar. Die Doppelkammer (13) ist aus der innenliegenden Kühlmittelkammer und der diese umgebenden Außenkammer aufgebaut. Die Außenkammer weist eine Begrenzungsfläche auf, deren Durchlässigkeit für Kühlmittelsublimat veränderlich ist, wobei diese Begrenzungsfläche das Doppelkammersystem (13) von einer Ladungskammer (15) trennt, die die Lebensmittel aufnimmt und auf wirtschaftliche Weise kalt hält. Die Kalthaltung wird insbesondere durch Sublimation von Kohlendioxidschnee ermöglicht.
Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Temperaturhaltung von
gekühlten Lebensmitteln.
Die Temperaturhaltung für gekühlte Lebensmittel ist zur Erhaltung der Qualität
erforderlich, da in vielen Fällen eine gewünschte Lagertemperatur nicht überschritten
werden darf. Das gilt in besonderem Maße auch für Lebensmitteltransporte, wobei für
Transporte allgemein wichtige Kriterien wie geringes Transportgewicht und Unab
hängigkeit von einer permanenten Energieversorgung hinzukommen. Darüber hinaus
sind die Anforderungen an die Flexibilität einer solchen Temperaturhaltung bezüglich
des Temperaturniveaus und der Lagerdauer stark angestiegen.
Üblicherweise werden zur Temperaturhaltung mit Trockeneis bestückte Container
eingesetzt, die jedoch die Aufgabe der Temperaturhaltung nur in engen zeitlichen
Grenzen auf einem festgelegten Temperaturniveau erfüllen können. Eine auf die
gewünschte Lagerdauer abgestimmte Dosierung des Trockeneises ist aufgrund seiner
Verfügbarkeit in Blöcken schwierig. Darüber hinaus kann es durch Einwirkung der
Schmelze auf das Kühlgut zu unerwünschten Beeinträchtigungen der Lebensmittel
qualität kommen.
Eine andere Methode zur Temperaturhaltung stellt die Kühlung unter Einsatz von
Kohlendioxidschnee dar. Diese Methode wird beispielsweise bei der aus der
US 5,511,379 bekannten Kühleinrichtung benutzt. Dabei wird flüssiges Kohlendioxid
durch den Einsatz eines Düse-/Prallplattesystems in Kohlendioxidschnee und
Kohlendioxidgas umgewandelt. Die Kühlung erfolgt durch den Energiebedarf der
stattfindenden Sublimation des Kohlendioxidschnees und durch das dabei entstehende
kalte Gas. Das Kühlmittel strömt über das erwähnte Düse-/Prallplattesystem, wobei
Kühlmittelschnee und Kühlmittelgas entstehen. Über einen einen Behälter für
Kühlmittelschnee und einem Ladungsbehälter für Lebensmittel verbindenden Spalt
strömt das entstehende Kühlmittelgas in den Ladungsbehälter und wird von dort durch
ein Gebläse abgezogen. Daher ist der Container nicht zum Beladen im Anschluß an
den Kühlmitteleintrag, oder auch nur zum nachträglichen Ergänzen der Ladung, oder
Entnehmen eines Teils der Ladung geeignet. Bei jedem Öffnen des Ladungsbehälters
geht nämlich aufgrund des Spalts Kühlmittelsublimat an die Umgebung verloren, und
damit auch Kälteenergie. Die Konzentration an Kühlmittelsublimat in der Umgebungs
luft am Arbeitsplatz steigt an, was nicht erwünscht ist und in Abhängigkeit vom
eingesetzten Kühlmittel auch zu Gefahren für die dort Beschäftigten führen kann.
Darüber hinaus entsteht ein zusätzlicher Energiebedarf zum Betreiben des Gebläses,
das das Kühlmittelgas, das sich während des Befüllvorgangs in den Ladungsbehälter
ausbreitet, aus dem Ladungsbehälter absaugt. Zusammengefaßt ergibt sich ein hoher
Energie- und Kühlmittelbedarf, der sich negativ auf die Wirtschaftlichkeit einer derarti
gen Einrichtung zur Temperaturhaltung auswirkt.
Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung und ein
Verfahren zur wirtschaftlichen Temperaturhaltung von gekühlten Lebensmitteln zur
Verfügung zu stellen, wobei sowohl die Verluste an Kühlmittel wie auch an Energie
minimiert werden.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß vorrichtungsseitig dadurch gelöst, daß die
Vorrichtung ein Doppelkammersystem aufweist, das aus einer Kühlmittelkammer, an
welche eine Kühlmittelzuführung anschließbar ist, und einer Außenkammer besteht, an
welche eine Ableitung für Kühlmitteldampf anschließbar ist und welche die Kühlmittel
kammer umgibt. Dabei weist die Außenkammer eine Begrenzungsfläche auf, deren
Durchlässigkeit für Kühlmittelsublimat veränderlich ist, wobei diese Begrenzungsfläche
das Doppelkammersystem von einer Ladungskammer trennt, die die Lebensmittel
aufnimmt.
Zwar ist aus dem zitierten Stand der Technik bereits das Prinzip bekannt, Lebensmittel
durch den Energiebedarf der Sublimation von Kohlendioxidschnee und durch das
dabei entstehende kalte Gas zu kühlen. Bei der bekannten Kühleinrichtung wird jedoch
wichtigen Aspekten nicht genügend Aufmerksamkeit geschenkt, nämlich der Wirt
schaftlichkeit der Kalthaltungseinrichtung und der Minimierung von Verlusten sowohl
an Kühlmittel, wie auch an Energie. Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird
gerade diesen wichtigen Aspekten Rechnung getragen. Aufgrund des Doppelkammer
systems und der veränderlichen Durchlässigkeit der Begrenzungsfläche der Außen
kammer wird eine besonders effiziente Nutzung der Kälteenergie erreicht. Da Kühl
mitteldampf unmittelbar aus der Außenkammer abgezogen werden kann und die
Durchlässigkeit der Begrenzungsfläche verändert werden kann, wird ein gezielter
Einsatz des Kühlmittelsublimats zur Temperaturhaltung der Lebensmittel ermöglicht.
Insbesondere können Kälteverluste durch unerwünschtes Austreten von Kühlmittel
dampf über die Ladungskammer an die Atmosphäre zuverlässig verhindert werden.
Zur Temperaturhaltung, und insbesondere auch zum Transport, von gekühlten Lebens
mitteln bilden das Doppelkammersystem mit der Ladungskammer und mit einer
umgebenden Isolationsschicht vorzugsweise zusammen einen Thermocontainer.
Dieser Thermocontainer ist sowohl zum Verladen auf größere Transportmittel, als auch
zum Transport in kleinen Einheiten, wofür der Container mit Rollen ausgestattet wird,
geeignet.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist die Begrenzungsfläche
der Außenkammer als Kombination aus mindestens zwei übereinander liegenden
gelochten Schichten, von denen mindestens eine in Längsrichtung verschiebbar ist,
ausgebildet.
Eine besonders bevorzugte Variante der Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß
zwischen den beiden Schichten eine Querdichtung angebracht ist, wodurch ein Austritt
von Kühlmitteldampf in die Umgebung verhindert wird. Insbesondere sind die beiden
Schichten bevorzugt als Lochbleche ausgeführt.
Eine Weiterbildung der Vorrichtung sieht vor, daß im Anschluß an die Begrenzungs
fläche auf der Seite der Ladungskammer Mittel zum Anbringen eines herausnehm
baren Kälteschutzes vorgesehen sind. Der Kälteschutz verhindert dabei ein Absinken
der Temperatur innerhalb der Ladungskammer auf Werte unter einer gewünschten
Lagertemperatur.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung besteht die anschließbare Kühl
mittelzuführung aus einer Leitung für Flüssiggas, die mit einem Flüssiggasreservoir in
Verbindung steht. Damit erfolgt die Kühlmittelzufuhr, auch in größeren Mengen, auf
einfache und bedienungsfreundliche Weise.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist in der Kühlmittelkammer
ein Düse-/Prallplattesystem angebracht, durch das bei angeschlossener Kühlmittel
zuführung das Kühlmittel strömt. Dabei entsteht Kühlmittelschnee und Kühlmitteldampf.
Bevorzugt sind die Flüssiggas führenden Leitungen kontinuierlich sich verjüngend
ausgebildet. Durch diese Gestaltung wird der Druckabfall, der aus der auftretenden
Reibung der strömenden Flüssigkeit an der Leitungswand resultiert, kompensiert. Das
strömende Flüssiggas steht damit immer unter einem konstanten Druck. Unter der
Annahme, daß auch die Temperatur konstant gehalten wird, tritt keine Verdampfung
der Flüssigkeit in den Leitungen auf. Dies ist für den störungsfreien Betrieb der
Einrichtung von Bedeutung, da gasförmige Anteile in den Flüssigkeit führenden.. -
Leitungen die Strömung stören und die korrekte Dosierung der Flüssigkeit erheblich
erschweren würden.
Gemäß einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist die
Kühlmittelzuführung mindestens einen Kugelhahn auf, der im gesamten Querschnitt
öffnet. Durch diese Ausgestaltung wird ebenfalls eine unerwünschte Gasbildung im
Flüssigkeit führenden Teil verhindert.
Eine vorteilhafte Variante sieht vor, daß die obere Begrenzung der Kühlmittelkammer
ein Gewebe, insbesondere Drahtgewebe, enthält, durch das der Kühlmitteldampf in die
Außenkammer des Doppelkammersystems gelangt. Das Gewebe ist nur für Kühlmittel
dampf, nicht jedoch für Kühlmittelschnee durchlässig. Der Kühlmittelschnee wird in der
Kühlmittelkammer zurückgehalten.
Zweckmäßigerweise besteht die an die Außenkammer anschließbare Ableitung für
Kühlmitteldampf aus einer Leitung, insbesondere aus einem elastischen Schlauch, der
ein zur Umgebung hin offenes Ende aufweist. Die Ableitung des Kühlmitteldampfes
erfolgt vorzugsweise druckgeführt, ohne daß eine Absaugeinrichtung, beispielsweise
ein Gebläse, zum Einsatz kommt. Durch die Ableitung des Kühlmitteldampfes
unmittelbar aus der Doppelkammer gestalten sich die Druckverhältnisse so, daß fast
unmittelbar nach Beginn des Kühlmitteleintrags der entstehende Kühlmitteldampf dem
offenen Ende zuströmt. Dies ist ein wesentlicher Vorteil gegenüber dem Stand der
Technik. Würde nämlich die Ableitung des Kühlmitteldampfes über die Ladungs
kammer erfolgen, wie es beispielsweise bei der Kühleinrichtung gemäß der
US 5,511,379 der Fall ist, wäre eine Absaugung des Kühlmitteldampfes zum Beispiel
mit Hilfe eines Gebläses erforderlich.
Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind die Kühlmittelzuführung sowie
die Kühlmitteldampfableitung in eine Versorgungsstation eingebaut. In diese Versor
gungsstation ist ein, insbesondere speicherprogrammierbares, Steuerelement
integriert, das nach vorgebbaren Parametern die Kühlmittelzufuhr steuert. Als
Parameter werden vor allem die gewünschte Lagertemperatur und Kühldauer
vorgegeben. Dabei sind die Versorgungsstation und der Thermocontainer
vorzugsweise trennbar ausgeführt. Insbesondere besteht die Möglichkeit, den
Thermocontainer zu Transportzwecken einzusetzen. Dazu bietet es sich an, den
Thermocontainer beispielsweise mit Rädern auszustatten. Darüber hinaus können die
Außentemperatur und weitere relevante Parameter, die auf den jeweiligen Einsatz der
Vorrichtung abgestimmt sind, bei der Bemessung der erforderlichen Kühlmittelmenge
durch das Steuerelement berücksichtigt werden.
Die Erfindung betrifft ferner ein Verfahren zur Temperaturhaltung von gekühlten
Lebensmitteln.
Verfahrensseitig wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, daß ein Kühlmittel in eine
Kühlmittelkammer eines Doppelkammersystems eingeleitet wird, wobei das Doppel
kammersystem aus einer Kühlmittelkammer und einer Außenkammer besteht. Der
entstehende Kühlmitteldampf wird über eine an der Außenkammer angeschlossene
Kühlmitteldampfableitung abgeführt. Der entstehende Kühlmittelschnee wird in der
Kühlmittelkammer deponiert. Das durch Sublimation aus dem Kühlmittelschnee
entstehende Kühlmittelsublimat wird über eine Begrenzungsfläche der Außenkammer
abgegeben, wobei die Durchlässigkeit der Begrenzungsfläche für Kühlmittelsublimat so
eingestellt wird, daß während des Befüllens der Kühlmittelkammer mit Kühlmittel die
Begrenzungsfläche nicht durchlässig ist, sowie nach Beendigung des Befüllens zum
Start der Kalthaltungsphase die Begrenzungsschicht für Kühlmittelsublimat durchlässig
gemacht wird. Somit wird während des Befüllens kein Kühlmitteldampf in die Ladungs
kammer eingebracht. Nach Beendigung des Befüllens zum Start der Kalthaltungs
phase wird Kühlmittelsublimat aus der Doppelkammer in die Ladungskammer geführt.
Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird das Kühlmittel über ein
Düse-/Prallplattesystem in die Kühlmittelkammer eingeleitet.
Eine Weiterbildung des Erfindungsgedankens sieht vor, daß bei Ausbildung der
Begrenzungsschicht aus mindestens zwei übereinander liegenden gelochten
Schichten, von denen mindestens eine in Längsrichtung verschiebbar ist, die
Durchlässigkeit der Begrenzungsfläche durch gegeneinander Verschieben der
Schichten eingestellt wird.
Zweckmäßigerweise wird die Position der verschiebbaren Schicht der Begrenzungs
fläche so eingestellt, daß während des Befüllens der Kühlmittelkammer mit Kühlmittel
die Löcher nicht deckungsgleich mit den Löchern der fixierten Schicht liegen, und somit
kein Kühlmitteldampf in die Ladungskammer eingebracht wird. Nach Beendigung des
Befüllens zum Start der Kalthaltung wir die Position der verschiebbaren Schicht so
eingestellt, daß die Löcher der verschiebbaren Schicht zur Deckung mit den Löchern
der fixierten Schicht der Begrenzungsfläche gebracht werden, so daß Kühlmittel
sublimat aus der Doppelkammer in die Ladungskammer geführt wird.
Die Erfindung bietet eine ganze Reihe von Vorteilen:
Im Gegensatz zu herkömmlichen Einrichtungen zur Temperaturhaltung von Lebens mitteln wird mit der Erfindung eine wirtschaftliche und verlustarme Vorrichtung und Methode zur Verfügung gestellt, womit es möglich ist, sowohl die Verluste an Kühl mittel wie auch an Kälteenergie zu minimieren. Die gute Dosierbarkeit des einge setzten Flüssiggases und der daraus resultierenden Menge an Kühlmittelschnee trägt maßgeblich dazu bei, daß der Kühlmitteleinsatz sinnvoll minimiert werden kann. Vor allem der Einsatz des Schichtsystems zwischen Doppelkammer und Ladungskammer ermöglicht eine effiziente Nutzung der Kälteenergie. Kälteverluste bei allen nach Eintrag des Kühlmittels durchgeführten Eingriffen in die Ladungskammer werden durch die Absperrfunktion der gegeneinander verschiebbaren Schichten vermieden. Die Ladungskammer kann ohne Verluste erst im Anschluß an den Kühlmitteleintrag beladen werden. Auch ein nachträgliches Ergänzen der Ladung, oder das Entnehmen eines Teils der Ladung, ist bei entsprechender Einstellung des Schichtsystems nicht von unerwünschten Energieverlusten begleitet. Außerdem treten beim Öffnen der Ladungskammer, nachdem die Kühlmittelkammer befüllt ist und die verschiebbaren Schichten undurchlässig eingestellt sind, keine erhöhten Konzentrationen an Kühlmittelsublimat oder Kühlmitteldampf, im allgemeinen also an gasförmigem Kohlendioxid, am Arbeitsplatz des Mitarbeiters, der die Thermocontainer belädt, auf. Vorteilhafterweise gestaltet sich die Bedienung und Beladung der Vorrichtung einfach und sicher, so daß kein speziell ausgebildetes Personal erforderlich ist. Darüber hinaus ermöglicht die Versorgungsstation, insbesondere wenn sie Anschlüsse für Kühlmittel und Kühlmitteldampf nach zwei oder mehr Seiten hin aufweist, die gleichzeitige Befüllung von zwei oder mehr Thermocontainern und somit einen effizienten Einsatz der Arbeitskraft.
Im Gegensatz zu herkömmlichen Einrichtungen zur Temperaturhaltung von Lebens mitteln wird mit der Erfindung eine wirtschaftliche und verlustarme Vorrichtung und Methode zur Verfügung gestellt, womit es möglich ist, sowohl die Verluste an Kühl mittel wie auch an Kälteenergie zu minimieren. Die gute Dosierbarkeit des einge setzten Flüssiggases und der daraus resultierenden Menge an Kühlmittelschnee trägt maßgeblich dazu bei, daß der Kühlmitteleinsatz sinnvoll minimiert werden kann. Vor allem der Einsatz des Schichtsystems zwischen Doppelkammer und Ladungskammer ermöglicht eine effiziente Nutzung der Kälteenergie. Kälteverluste bei allen nach Eintrag des Kühlmittels durchgeführten Eingriffen in die Ladungskammer werden durch die Absperrfunktion der gegeneinander verschiebbaren Schichten vermieden. Die Ladungskammer kann ohne Verluste erst im Anschluß an den Kühlmitteleintrag beladen werden. Auch ein nachträgliches Ergänzen der Ladung, oder das Entnehmen eines Teils der Ladung, ist bei entsprechender Einstellung des Schichtsystems nicht von unerwünschten Energieverlusten begleitet. Außerdem treten beim Öffnen der Ladungskammer, nachdem die Kühlmittelkammer befüllt ist und die verschiebbaren Schichten undurchlässig eingestellt sind, keine erhöhten Konzentrationen an Kühlmittelsublimat oder Kühlmitteldampf, im allgemeinen also an gasförmigem Kohlendioxid, am Arbeitsplatz des Mitarbeiters, der die Thermocontainer belädt, auf. Vorteilhafterweise gestaltet sich die Bedienung und Beladung der Vorrichtung einfach und sicher, so daß kein speziell ausgebildetes Personal erforderlich ist. Darüber hinaus ermöglicht die Versorgungsstation, insbesondere wenn sie Anschlüsse für Kühlmittel und Kühlmitteldampf nach zwei oder mehr Seiten hin aufweist, die gleichzeitige Befüllung von zwei oder mehr Thermocontainern und somit einen effizienten Einsatz der Arbeitskraft.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung eignet sich hervorragend zur Transportkühlung. Sie
ist unabhängig von einer permanenten Energieversorgung in der Kalthaltungsphase zu
betreiben. Darüber hinaus ist der Aufbau der Vorrichtung aus wenigen Komponenten
einfach und robust gewählt, was den Anforderungen an einen Transportcontainer im
Hinblick auf Transportgewicht und Haltbarkeit sehr entgegenkommt.
Die druckgeführte Ableitung des Kühlmitteldampfes während der Schneebildung trägt
ebenfalls zum einfachen Aufbau der Vorrichtung bei, da keine Absaugeinrichtung
erforderlich ist. Damit wird nicht zuletzt die Zuverlässigkeit der Vorrichtung erhöht.
Die Durchströmung der Ladungskammer mit kaltem Gas sorgt für eine homogene
Temperaturverteilung in der Ladungskammer. Die Lebensmittel werden unabhängig
von ihrer Position in der Ladungskammer gleichmäßig kalt gehalten.
Im folgenden soll die Erfindung anhand eines in den Figuren schematisch dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 eine Darstellung der Bestandteile des Doppelkammersystems mit Außen
kammer, Innenkammer und verschiebbarer Schicht,
Fig. 2 eine Skizze einer Versorgungsstation mit zwei angeschlossenen
Thermocontainern.
Gemäß Fig. 1 ist das Doppelkammersystem aus der Außenkammer 1, der Kühlmittel
kammer 7 und der verschiebbaren Schicht aufgebaut, welche als Sperrschieber 8
ausgebildet ist. Die Einbaulage der Kühlmittelkammer 6 befindet sich innerhalb der
Außenkammer 1 und wird durch D markiert. Der Sperrschieber 8 befindet sich in
eingeschobener Stellung am Ort C. Der Sperrschieber 8 weist in diesem Beispiel 20
Löcher mit einem Durchmesser von je 20 mm auf. Die Außenkammer 1 hat ein
Volumen von 27 Litern, die Kühlmittelkammer 6 von 19 Litern. Der Kühlmitteleintrag
erfolgt über das Düsenrohr 3, das die Düsen 4 aufweist. Das eingedüste Kühlmittel
prallt auf die Prallplatten 5, wobei Kühlmittelschnee und Kühlmitteldampf entstehen. In
diesem Ausführungsbeispiel wird als Kühlmittel Kohlendioxid eingesetzt. Das
entstehende gasförmige Kohlendioxid strömt durch das Gewebe 7 aus der Kühl
mittelkammer 6 in die Außenkammer 1 und von dort über den Anschluß 2 zur
Kühlmittelgasableitung. Die Unterseite der Außenkammer 1 ist in der Ansicht B
dargestellt. Die Unterseite besteht aus einem Lochboden 9, der die gleiche Anordnung
und Abmessungen der Löcher aufweist wie der Sperrschieber 8. Die Löcher können
somit durch Verschieben des Sperrschiebers 8 wahlweise zur Deckung gebracht
werden oder nicht deckungsgleich positioniert werden. Diese Sperrschicht ermöglicht
somit eine Verbindung oder Trennung der Doppelkammer und einer Ladungskammer,
wie sie in Fig. 2 unter anderem gezeigt wird.
Fig. 2 zeigt eine Versorgungsstation mit zwei über Kühlmittelzuleitungen 11 und
Kühlmitteldampfableitungen 12 verbundenen Thermocontainern 20. Die Thermo
container 20 weisen je eine Doppelkammer 13, wie in Fig. 1 gezeigt, mit Sperr
schieber 14 und Ladungskammer 15 auf. Die Ladungskammer 15 steht zur
Einlagerung der zu kühlenden Lebensmittel zur Verfügung. In einem Versorgungs
modul 16 werden die Zu- und Ableitungen für Kühlmittel gebündelt und mit Vorrats
behältern durch Armaturen verbunden. Die Gasableitung 18 führt den bei der Befüllung
der Kühlmittelkammer 6 entstehenden Kühlmitteldampf iri die Umgebung außerhalb
des Gebäudes, in dem die Versorgungsstation eingesetzt wird, ab. Das
Versorgungsmodul 16 ruht auf einem Sockel 17, an dem ein Steuerelement 19
befestigt ist, das den Kühlmitteleintrag steuert. Die Thermocontainer 20 sind auf
Rädern 21 montiert und können von den Kühlmittelzuleitungen 11 und den
Kühlmitteldampfableitungen 12 abgekoppelt werden. Somit sind die Thermocontainer
20 für Transportzwecke einsetzbar.
Claims (16)
1. Vorrichtung zur Temperaturhaltung von gekühlten Lebensmitteln, gekennzeichnet
durch ein Doppelkammersystem (13), das aus einer Kühlmittelkammer (6), an
welche eine Kühlmittelzuführung (11) anschließbar ist, und einer Außenkammer
(1) besteht, an welche eine Ableitung (12) für Kühlmitteldampf anschließbar ist und
welche die Kühlmittelkammer (6) umgibt, wobei die Außenkammer (1) eine .
Begrenzungsfläche aufweist, deren Durchlässigkeit für Kühlmittelsublimat
veränderlich ist, wobei diese Begrenzungsfläche das Doppelkammersystem (13)
von einer Ladungskammer (15) trennt, die die Lebensmittel aufnimmt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Doppelkammer
system (13) mit der Ladungskammer (15) und mit einer umgebenden Isolations
schicht zusammen einen Thermocontainer (20) bilden.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Begren
zungsfläche als Kombination aus mindestens zwei übereinanderliegenden
gelochten Schichten aufgebaut ist, von denen mindestens eine in Längsrichtung
verschiebbar ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den minde
stens zwei gelochten Schichten, insbesondere Lochblechen, eine Querdichtung
angebracht ist, wodurch ein Austritt von Kühlmitteldampf in die Umgebung
verhindert wird.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß im
Anschluß an die Begrenzungsfläche auf der Seite der Ladungskammer Mittel zum
Anbringen eines herausnehmbaren Kälteschutzes, der ein Absinken der Tempe
ratur innerhalb der Ladungskammer (15) auf Werte unter einer gewünschten
Lagertemperatur verhindert, vorgesehen sind.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die
anschließbare Kühlmittelzuführung (11) aus einer Leitung für Flüssiggas besteht,
die mit einem Flüssiggasreservoir in Verbindung steht.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß in
der Kühlmittelkammer (6) ein Düse-/Prallplattesystem angebracht ist, durch das
bei angeschlossener Kühlmittelzuführung (11) das Kühlmittel strömt, wobei Kühl
mittelschnee und Kühlmitteldampf entsteht.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitung
(11) für Flüssiggas kontinuierlich sich verjüngend ausgebildet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kühlmittelzuführung (11) mindestens einen Kugelhahn aufweist, der im gesamten
Querschnitt öffnet.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
obere Begrenzung der Kühlmittelkammer (6) ein Gewebe (7), insbesondere Draht
gewebe, enthält, durch das der Kühlmitteldampf in die Außenkammer (1) des
Doppelkammersystems (13) gelangt.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
an die Außenkammer (1) anschließbare Ableitung (12) für Kühlmitteldampf aus
einer Leitung, insbesondere aus einem elastischen Schlauch, besteht, der ein zur
Umgebung hin offenes Ende aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Kühlmittelzuführung (11) sowie die Kühlmitteldampfableitung (12) in eine Versor
gungsstation eingebaut sind, in die ein, insbesondere speicherprogrammierbares,
Steuerelement (19) integriert ist, das nach vorgebbaren Parametern, insbesondere
nach gewünschter Lagertemperatur und Kühldauer, die Kühlmittelzuführung
steuert, wobei die Versorgungsstation und der Thermocontainer (20) trennbar
ausgeführt sind, und insbesondere der Thermocontainer (20) zu Transport
zwecken einsetzbar ist.
13. Verfahren zur Temperaturhaltung von gekühlten Lebensmitteln, dadurch gekenn
zeichnet, daß ein Kühlmittel in eine Kühlmittelkammer (6) eines aus einer Kühl
mittelkammer (6) und einer Außenkammer (1) bestehenden Doppelkammer
systems (13) eingeleitet wird, wobei entstehender Kühlmitteldampf über eine an
die Außenkammer angeschlossene Kühlmitteldampfableitung (12) abgeführt wird,
sowie entstehender Kühlmittelschnee in der Kühlmittelkammer (6) deponiert wird,
dessen Kühlmittelsublimat über eine Begrenzungsfläche der Außenkammer (1)
abgegeben wird, wobei die Durchlässigkeit der Begrenzungsfläche für Kühlmittel
sublimat so eingestellt wird, daß während des Befüllens der Kühlmittelkammer (6)
mit Kühlmittel die Begrenzungsfläche nicht durchlässig ist, und somit kein Kühl
mitteldampf in die Ladungskammer (15) eingebracht wird, sowie nach Beendigung
des Befüllens zum Start der Kalthaltungsphase die Begrenzungsschicht für Kühl
mittelsublimat durchlässig gemacht wird, so daß Kühlmittelsublimat aus der
Doppelkammer (13) in die Ladungskammer (15) geführt wird.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Kühlmittel über
ein Düse-/Prallplattesystem in die Kühlmittelkammer (6) eingeleitet wird.
15. Verfahren nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß bei Aus
bildung der Begrenzungsfläche aus mindestens zwei übereinander liegenden
gelochten Schichten (8, 9), von denen mindestens eine in Längsrichtung
verschiebbar ist, die Durchlässigkeit der Begrenzungsfläche durch gegeneinander
Verschieben der Schichten (8, 9) eingestellt wird.
16. Verfahren nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Position der
verschiebbaren Schicht (8) der Begrenzungsfläche so eingestellt wird, daß
während des Befüllens der Kühlmittelkammer (6) mit Kühlmittel die Löcher nicht
deckungsgleich mit den Löchern der fixierten Schicht (9) liegen, und somit kein
Kühlmitteldampf in die Ladungskammer (15) eingebracht wird, sowie nach
Beendigung des Befüllens zum Start der Kalthaltung die Löcher der verschieb
baren Schicht (8) zur Deckung mit den Löchern der fixierten Schicht (9) der
Begrenzungsfläche gebracht werden, so daß Kühlmittelsublimat aus der Doppel
kammer (13) in die Ladungskammer (15) geführt wird.
Priority Applications (7)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
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