DE19919030A1 - Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung von Materialdaten von Mikrostrukturen - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung von Materialdaten von MikrostrukturenInfo
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Abstract
Es wird eine Vorrichtung und ein Verfahren zur Bestimmung von Materialdaten, insbesondere des Elastizitätsmoduls eines Materials vorgeschlagen, wobei ein Substrat (11) mit zumindest einem zumindest einseitig verankerten, von dem Substrat zumindest bereichsweise beabstandeten und aus dem zu untersuchenden Material bestehenden Biegeelement (10) verbunden ist. Die Länge 1 des Biegeelementes (10) ist kleiner als 2000 mum. Weiterhin ist mindestens ein Mittel vorgesehen, über das in dem Biegeelement (10) eine Auslenkung aus einer Ruhelage induzierbar ist. Das mit dieser Vorrichtung durchführbare Verfahren sieht vor, daß im unausgelenkten Zustand eines Biegeelementes (10) eine erste Messung zur Bestimmung einer physikalischen Meßgröße durchgeführt wird, und daß nach und/oder während der induzierten Auslenkung eine zweite Messung der physikalischen Meßgröße durchgeführt wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zur Bestimmung von Materialdaten, insbesondere des Elastizi
tätsmoduls, von Mikrostrukturen nach der Gattung der unab
hängigen Ansprüche.
Die Materialdaten für Makrostrukturen sind in der Literatur
in der Regel verfügbar. Materialdaten wie beispielsweise der
Elastizitätsmodul (E-Modul) unterscheiden sich für Mi
krostrukturen oder mikroskopische Proben, das heißt Materi
alproben deren typische Größe im Bereich einiger Mikrometer
liegt, jedoch vielfach erheblich von bekannten makroskopi
schen Materialdaten.
Dies gilt bekanntermaßen besonders für die galvanische Ab
scheidung von Mikrostrukturen, wobei die Materialdaten in
diesem Fall besonders von den gewählten Abscheidebedingungen
und der Größe der Mikrostruktur abhängig sind. Andererseits
sind Materialdaten für Mikrostrukturen vielfach nur mit sehr
großem Aufwand oder gar nicht experimentell bestimmbar, da
konventionelle Meßmethoden, wie beispielsweise Zugversuche
nach DIN 50 145, für Materialproben im µm-Bereich nicht ge
eignet sind.
Aufgrund vielfältiger Entwicklungsanstrengungen im Bereich
mikromechanischer Bauteile wie mikromechanischer Sensoren
und Aktoren, insbesondere hinsichtlich der Neu- und Weiter
entwicklung von Aufbau und Herstellungstechnologie, besteht
andererseits ein großer Bedarf an Verfahren und Vorrichtun
gen zur Auswahl und Charakterisierung der dabei verwendeten
Materialien, wie beispielsweise von Metallen, Metallegierun
gen, Metalloxiden, -carbiden und -nitriden sowie Silizium
oder Polysilizium. Die Bestimmung des E-Moduls, insbesondere
bei Inertialsensoren, steht dabei im Vordergrund.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Vor
richtung zur Bestimmung von Materialdaten von Mikrostruktu
ren hat gegenüber dem Stand der Technik den Vorteil, daß da
mit eine einfache und in der Fertigung routinemäßig anwend
bare Bestimmung von Materialdaten, wie beispielsweise des
Elastizitätsmoduls eines Materials, ermöglicht wird.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung und das damit durchgeführte
Verfahren eignet sich dabei sehr vorteilhaft besonders für
mikromechanische Bauteile, für die in der Regel keine Lite
raturwerte für die entsprechenden Materialdaten zur Verfü
gung stehen.
Weiterhin kann das erfindungsgemäße Verfahren sehr vorteil
haft auch bereits auf Waferebene durchgeführt werden, so daß
eine aufwendige Realisierung von Makroproben für konventio
nelle Materialmeßverfahren zunächst ganz entfällt und zudem
die bei diesen Messungen aufgrund der Unterschiede der Mate
rialeigenschaften bei mikroskaligen Proben zu Makroproben
auftretenden Fehler vermieden werden.
Dazu wird vorteilhaft neben einem mikromechanischen Bauteil
zusätzlich eine Teststruktur als erfindungsgemäße Vorrich
tung auf dem Wafer realisiert, an der dann mit dem erfin
dungsgemäßen Verfahren die Materialdaten des mikromechani
schen Bauteils bestimmt werden. Insbesondere kann damit vor
teilhaft direkt der Elastizitätsmodul von Materialien für
Sensor- und Aktoranwendungen im µm-Bereich bestimmt werden.
Weitere Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen der Erfin
dung ergeben sich aus den in den Unteransprüchen aufgeführ
ten Maßnahmen.
So werden die Materialdaten des interessierenden Materials
vorteilhaft mit Hilfe eines aus dem zu untersuchenden Mate
rial bestehenden Biegeelementes bestimmt, das über einwir
kende oder induzierte Kräfte, die von einem dazu vorgesehe
nen Mittel hervorgerufen werden, aus seiner Ruhelage ausge
lenkt wird, wobei die dadurch auftretende Auslenkung des
Biegeelementes aus seiner Ruhelage als Funktion der anlie
genden Kräfte über ein dazu vorgesehenes Detektionsmittel
bestimmt wird.
Dieses Detektionsmittel kann vorteilhaft eine an sich be
kannte Kapazitätsmeßbrücke, ein optischer Sensor, ein opti
sches Sensorarray, ein Interferometer oder ein Interferome
terarm oder eine Vorrichtung zur Laufzeitmessung von an ei
ner Oberfläche des Biegeelementes reflektierten elektroma
gnetischen Wellen oder Ultraschallwellen sein. Im Fall der
Verwendung einer Kapazitätsmeßbrücke wird diese vorteilhaft
derart dimensioniert, daß ihre Resonanzfrequenz deutlich
oberhalb einer Resonanzfrequenz einer Biegeschwingung des
Biegeelementes liegt.
Das Mittel zur Auslenkung des Biegeelementes aus der Ruhela
ge ist vorteilhaft eine Elektrode oder ein Piezoaktor, ins
besondere eine piezoelektrische oder piezoresistive Schicht,
die bevorzugt zumindest bereichsweise an der Oberfläche des
Biegeelementes oder eines in einer Umgebung des Biegeelemen
tes befindlichen Substrates angeordnet ist. Besonders vor
teilhaft ist dabei, wenn die Elektrode mit dem Biegeelement
oder dem Substrat einen Kondensator bildet.
Vorteilhaft ist weiterhin, daß die erfindungsgemäße Vorrich
tung und insbesondere das Biegeelement, das Mittel und eine
Verankerung des Biegeelementes in Mikrostrukturtechnik, ins
besondere in Opferschichttechnik, herstellbar sind. Diese
Techniken sind vielfältig erprobt, etabliert und auch im
Routinebetrieb gut beherrschbar.
Als physikalische Meßgröße zur Bestimmung der elastischen
Auslenkung des Biegeelementes aus seiner Ruhelage unter Ein
wirkung einer anliegenden Kraft kann vorteilhaft eine große
Vielzahl von Meßgrößen verwendet werden. Besonders vorteil
haft ist die Bestimmung einer Kapazität, insbesondere einer
Ruhekapazität und einer Biegekapazität, als Funktion der
Auslenkung des Biegeelementes. Weiterhin kann vorteilhaft
auch eine Länge, wie beispielsweise eine auftretende Phasen
verschiebung am Biegeelement reflektierter elektromagneti
scher Wellen oder Ultraschallwellen als Funktion der Auslen
kung bestimmt werden. Schließlich kommt als Meßgröße auch
eine Laufzeit von pulsförmig emittierten und beispielsweise
am Biegeelement reflektierten elektromagnetischen Wellen
oder Ultraschallwellen als Funktion der Auslenkung in Frage.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden anhand der Zeich
nungen und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläu
tert. Es zeigt Fig. 1 eine erste Vorrichtung zur Bestimmung
von Materialdaten eines Materials einer Mikrostruktur, Fig.
2 eine zweite Vorrichtung und Fig. 3 eine dritte Vorrich
tung.
Die Fig. 1 zeigt eine auf einem Substrat 11 angeordnete Mi
krostruktur 5 mit einem Biegeelement 10, einer Verankerung
13 und einer Elektrode 12. Das Substrat 11 ist beispielswei
se ein Siliziumwafer, aus dem ein mikromechanisches Bauteil
als Sensor oder Aktor herausstrukturiert werden soll.
Das Biegeelement 10 besteht aus dem zu untersuchenden Mate
rial und hat im erläuterten Beispiel die Form eines einsei
tig eingespannten Biegebalkens oder einer eingespannten Bie
gefläche. Es ist über die Verankerung 13 mit dem Substrat 11
verbunden und in der Ruhelage vorzugsweise parallel zu der
Oberfläche des Substrates 11 beabstandet ausgerichtet. Der
Abstand zwischen Biegeelement 10 und Elektrode 12 beträgt
ca. 2 µm bis 7 µm.
Im erläuterten Beispiel bestehen Substrat 11, Verankerung 13
und Biegeelement 10 aus dem gleichen Material, wobei das
Biegeelement 10 als Teststruktur zur Bestimmung von Materi
aldaten in an sich bekannter Weise mittels Mikrostruktur
technik, insbesondere Opferschichttechnik oder Additivtech
nik freitragend aus dem Wafer herausstrukturiert bzw. über
dem Substrat 11 freitragend realisiert wurde.
Besonders gut eignet sich dazu die sogenannte Oberflächenmi
kromechanik (OMM), insbesondere die an sich bekannte Si-OMM
oder eine Additivtechnik unter Einsatz eines sogenannten
"verlorene Form"-Prozesses ("lost form process"), wobei bei
spielsweise auf einem fertigen IC in an sich bekannter Weise
ein Sensormaterial in einer strukturierten Polymerform gal
vanisch abgeschieden und anschließend freigelegt wird.
Die Länge 1 des Biegeelementes 10 beträgt typischerweise
zwischen 100 µm und 1000 µm. Sie liegt bevorzugt bei ca.
300 µm. Die weiteren Dimensionen des Biegeelementes liegen
bevorzugt bei Werten von 8 µm bis 20 µm für die Dicke des
Biegeelementes 10 und einer Breite von 5 µm bis 15 µm.
Unter dem Biegeelement 10 befindet sich an dessen freiem En
de die Elektrode 12, die aus Aluminium besteht und mit dem
ihr gegenüberliegenden Bereich des Biegeelementes 10 einen
Kondensator 20 mit einer definierten oder meßbaren Ruhekapa
zität bildet. Weiterhin sind nicht dargestellte Zuleitungen
zu der Elektrode 12 und zu dem Biegeelement 10 sowie eine
Spannungsversorgung vorgesehen.
Über die Elektrode 12 und eine daran anliegende Spannung
kann somit eine Auslenkung des Biegeelementes 10 aus seiner
Ruhelage induziert werden, wobei diese Auslenkung bei be
kannter, über die Elektrode 12 auf das Biegeelement 10 wir
kender Kraft proportional zum Elastizitätsmodul des zu un
tersuchenden Materials ist, aus dem das Biegeelement 10 be
steht.
Zur Detektion der Auslenkung des Biegeelementes 10 aus der
Ruhelage ist weiterhin eine an sich bekannte, nicht darge
stellte Kapazitätsmeßbrücke vorgesehen, die mit der Elektro
de 12 und dem Biegeelement 10 in Verbindung steht und über
die eine Änderung der Kapazität des Kondensators 20 als
Funktion der induzierten Auslenkung bestimmbar ist.
Im einzelnen wird mit dieser Kapazitätsmeßbrücke zunächst im
unausgelenkten Zustand d. h. in der Ruhelage des Biegeelemen
tes 10 die Größe der Ruhekapazität des Kondensators 20 be
stimmt. Die Resonanzfrequenz der Kapazitätsmeßbrücke liegt
dabei bevorzugt im MHz-Bereich, damit es nicht zu einer zu
sätzlichen von der an der Kapazitätsmeßbrücke anliegenden
hochfrequenten Meßspannung induzierten unerwünschten Auslen
kung des Biegeelementes 10 kommt. Die Resonanzschwingungs
frequenz des Biegeelementes 10 liegt typischerweise im kHz-
Bereich. Von der derart bestimmten Kapazität werden weiter
hin sorgfältig und so weit wie möglich alle parasitären Ka
pazitäten der Mikrostruktur 5 abgezogen. Diese parasitären
Kapazitäten werden insbesondere von den Zuleitungen und ei
nem Randfeld um die Elektrode 12 verursacht.
Nachdem die Ruhekapazität des Kondensators 20 bestimmt ist,
wird anschließend der über die Kapazitätsmeßbrücke an Elek
trode 12 und Biegeelement 10 anliegenden hochfrequenten Meß
spannung (MHz-Bereich) eine definierte Gleichspannung über
lagert, die das Biegeelement 10 infolge einer damit indu
zierten elektrostatischen Kraft zu der Elektrode 12 hin ela
stisch auslenkt. Gleichzeitig verändert sich durch diese
Auslenkung die Kapazität des Kondensators 20 als Funktion
der Größe der Auslenkung von der Ruhekapazität zu einer Bie
gekapazität.
Aus der Bestimmung der Änderung der Kapazität des Kondensa
tors 20 bei Auslenkung des Biegeelementes 10 oder der Er
mittlung der Differenz zwischen Ruhe- und Biegekapazität als
Funktion der anliegenden bekannten Gleichspannung sowie der
bekannten Fläche der Elektrode 12 ergibt sich dann in an
sich bekannter Weise der Elastizitätsmodul des zu untersu
chenden Materials des Biegeelementes 10.
Die Fig. 2 erläutert ein alternatives Ausführungsbeispiel,
wobei in diesem Fall das aus dem zu untersuchenden Material
bestehende Biegeelement 10 über die Verankerung 13 mit einem
Tragkörper 14 in Verbindung steht. Tragkörper 14, Veranke
rung 13 und Biegeelement 10 bestehen dazu beispielsweise aus
dem gleichen Material, insbesondere aus Silizium. Im Unter
schied zum ersten Ausführungsbeispiel ist das Substrat 11
mit der Elektrode 12 in diesem Fall jedoch nicht mit dem
Biegeelement 10 verbunden und kann somit aus einem weitge
hend beliebigen Material bestehen. Die Funktion der Vorrich
tung gemäß Fig. 2 und das damit durchgeführte Verfahren ist
ansonsten völlig analog den vorangehenden Erläuterungen.
Die Vorteile der Ausführungsform gemäß Fig. 2 liegen darin,
daß Substrat 11 und Elektrode 12 nur einmal hergestellt bzw.
herausstrukturiert und für die Messung vorbereitet werden
müssen, so daß damit verschiedene Mikrostrukturen 5 vermes
sen werden können. Zudem ist die Herstellung der Elektrode
12 auf dem Substrat 11 unabhängig von dem Herausstrukturie
ren des Biegeelementes 10 möglich und Substrat 11 und Trag
körper 14 können auch aus verschiedenen Materialien beste
hen.
Die Fig. 3 zeigt als drittes Ausführungsbeispiel in leich
ter Modifikation des ersten Ausführungsbeispiels eine Mi
krostruktur 5 mit einem Biegeelement 10, das beidseitig über
Verankerungen 13 mit dem Substrat 11 verbunden ist und daher
in Form einer Brücke freitragend und parallel beanstandet
von dem Substrat 11 ausgebildet ist. Die Elektrode 12 befin
det sich in diesem Fall mittig zwischen den Verankerungen 13
und erzeugt bei einer anliegenden Gleichspannung eine Durch
biegung bzw. Wölbung des Biegeelementes 10 und dadurch eine
Änderung der Kapazität des Kondensators 20 als Funktion der
Durchbiegung. Auch in diesem Fall ist beispielsweise der
Elastizitätsmodul des zu untersuchenden Materials des Biege
elementes 10 bei Kenntnis der an der Elektrode 12 anliegen
den Gleichspannung, der Elektrodenfläche und der Kapazität
sänderung bei Durchbiegung bestimmbar. Hinsichtlich der wei
teren Einzelheiten des Verfahrens zur Bestimmung des Elasti
zitätsmoduls und der weiteren Details der Mikrostruktur 5
sei auf das bereits erläuterte erste Ausführungsbeispiel
verwiesen.
Die erläuterten Ausführungsbeispiele können weiterhin in
einfacher Weise beispielsweise dahingehend modifiziert wer
den, daß bereits das Biegeelement 10 mit dem Substrat 11 den
Kondensator 20 bildet, so daß auf die Elektrode 12 verzich
tet werden kann. Weiterhin kann die Elektrode 12 anstelle
des Substrates 11 auch mit dem Biegeelement 10 in Verbindung
stehen und auf diese Weise mit dem gegenüberliegenden Be
reich des Substrates 11 den Kondensator 20 bilden.
Daneben kann die Detektion der Auslenkung des Biegeelementes
10 anstelle über eine Änderung der Kapazität des Kondensa
tors 20 bei einer über die Elektrode 12 induzierten, an dem
Biegeelement 10 anliegenden Kraft auch über einen optischer
Sensor, ein optisches Sensorarray oder ein Interferometer
erfolgen. Dazu kann beispielsweise das Biegeelement 10 als
Reflektor für von außen eingestrahltes Licht oder elektroma
gnetische Wellen verwendet werden oder dazu auch bereichs
weise mit einer zusätzlichen reflektierenden Schicht verse
hen sein. Insbesondere kann das Biegeelement 10 auch als In
terferometerarm beispielsweise eines Fabry-Perod-
Interferometers ausgeführt sein. Schließlich kann zur Be
stimmung der Auslenkung des Biegeelementes 10 auch eine Vor
richtung zur Laufzeitmessung von an einer Oberfläche des
Biegeelementes 10 reflektierten elektromagnetischen Wellen
oder Ultraschallwellen vorgesehen sein, die beispielsweise
von einer externen Quelle pulsförmig emittiert werden.
Allen diesen jeweils an sich bekannten Detektionsverfahren
ist gemeinsam, daß sie es erlauben, eine über definiert an
gelegte Kräfte induzierte elastische Auslenkung des Biegee
lementes 10 aus seiner Ruhelage quantitativ mit Hilfe einer
physikalischen Meßgröße zu bestimmen, wobei die Änderung der
ermittelten Meßgröße der Auslenkung aus der Ruhelage propor
tional ist. Andererseits kann jeweils aus der ermittelten
Auslenkung des Biegeelementes 10 bei bekannter, von außen
anliegender Kraft und bekannter Fläche der Elektrode 12 in
der bereits erläuterten Weise beispielsweise der Elastizi
tätsmodul des Materials des Biegeelementes 10 bestimmt wer
den.
Als physikalische Meßgröße kommen weiterhin neben einer Ka
pazität, wie erläutert, beispielsweise auch eine Länge, ins
besondere eine Phasenverschiebung elektromagnetischer Wellen
oder Ultraschallwellen, oder eine Laufzeit von elektromagne
tischen Wellen oder Ultraschallwellen in Frage.
Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann im übrigen auch da
hingehend modifiziert werden, daß anstelle der die Auslen
kung des Biegeelementes 10 verursachenden Elektrode 12, die
zur Auslenkung mit einer Gleichspannung beaufschlagt wird
und mit dem Biegebalken 10 den Kondensator 20 bildet, alter
nativ ein an sich bekannter Piezoaktor, insbesondere eine
piezoelektrische oder piezoresistive Schicht, vorgesehen
sein, die zumindest bereichsweise an der Oberfläche des Bie
geelementes 10 angeordnet ist. In diesem Fall erfolgt die
Auslenkung des Biegeelementes 10 beispielsweise über eine an
dem Piezoaktor angelegte Gleichspannung, wobei die mit dem
Piezoaktor induzierte Auslenkung des Biegeelementes 10 wie
derum proportional zu der angelegten Gleichspannung ist, so
daß darüber wie zuvor der Elastizitätsmodul des zu untersu
chenden Materials des Biegeelementes 10 bestimmbar ist.
5
Mikrostruktur
10
Biegeelement
11
Substrat
12
Elektrode
13
Verankerung
14
Tragkörper
20
Kondensator
Claims (17)
1. Vorrichtung zur Bestimmung von Materialdaten, insbe
sondere des Elastizitätsmoduls eines Materials, mit einem
Substrat (11) und mit zumindest einem zumindest einseitig
verankerten, von dem Substrat zumindest bereichsweise beab
standeten und aus dem zu untersuchenden Material bestehenden
Biegeelement (10), wobei zumindest die Länge 1 des Biegeele
mentes (10) kleiner als 2000 µm ist, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Mittel vorgesehen ist, über das in dem
Biegeelement (10) eine Auslenkung aus einer Ruhelage indu
zierbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein Detektionsmittel vorgesehen ist, mit die
Auslenkung des Biegeelementes (10) aus der Ruhelage bestimm
bar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Detektionsmittel eine Kapazitätsmeßbrücke, ein opti
scher Sensor, ein optisches Sensorarray, ein Interferometer
oder ein Interferometerarm oder eine Vorrichtung zur Lauf
zeitmessung von an einer Oberfläche des Biegeelementes (10)
reflektierten elektromagnetischen Wellen oder Ultraschall
wellen ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Biegeelement (10) mit dem Substrat (11) einseitig
oder beidseitig über eine Verankerung (13) verbunden ist.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Biegeelement (10) mit einem Tragkörper (14) über ei
ne Verankerung (13) verbunden ist.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Biegeelement (10) und das Substrat (11)
aus dem zu untersuchenden Material bestehen.
7. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Biegeelement (10) in der Ruhelage parallel zu der
Oberfläche des Substrates (11) beabstandet ausgerichtet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Mittel zur Auslenkung des Biegeelementes (10) aus
der Ruhelage eine Elektrode (12) oder ein Piezoaktor, insbe
sondere eine piezoelektrische oder piezoresistive Schicht,
ist, die zumindest bereichsweise an der Oberfläche des Bie
geelementes (10) und/oder des Substrates (11) angeordnet
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Elektrode (12) mit dem Biegeelement (10) oder dem
Substrat (11) einen Kondensator (20) bildet, oder daß das
Biegeelement (10) mit dem Substrat (11) einen Kondensator
(20) bildet.
10. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß das Biegeelement (10), das Mittel und die Verankerung
(13) in Mikrostrukturtechnik, insbesondere in Opferschicht
technik, herstellbar sind.
11. Verfahren zur Bestimmung von Materialdaten, insbeson
dere des Elastizitätsmoduls eines Materials, mit einer Vor
richtung nach mindestens einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß im unausgelenkten Zustand eines
Biegeelementes (10) eine erste Messung zur Bestimmung einer
physikalischen Meßgröße durchgeführt wird, und daß nach
und/oder während der induzierten Auslenkung eine zweite Mes
sung der physikalischen Meßgröße durchgeführt wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß als physikalische Meßgröße eine Kapazität, insbesondere
eine Ruhekapazität und eine Biegekapazität, eine Länge, ins
besondere eine Phasenverschiebung elektromagnetischer Wellen
oder Ultraschallwellen, oder eine Laufzeit von elektromagne
tischen Wellen oder Ultraschallwellen verwendet wird.
13. Verfahren nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet,
daß zur Bestimmung der Kapazität eine Kapazitätsmeßbrücke,
insbesondere eine Kapazitätsmeßbrücke, deren Resonanzfre
quenz deutlich oberhalb einer Resonanzfrequenz einer Biege
schwingung des Biegeelementes (10) liegt, verwendet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekenn
zeichnet, daß aus der Differenz der physikalischen Meßgröße
zwischen der ersten und der zweiten Messung, insbesondere
zwischen der Ruhekapazität und Biegekapazität, der Elastizi
tätsmodul des Materials des Biegeelementes (10) bestimmt
wird.
15. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die induzierte Auslenkung durch eine definierte Gleich
spannung oder eine definierte Gleichspannung und eine über
lagerte hochfrequente Wechselspannung hervorgerufen wird.
16. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet,
daß die induzierte Auslenkung durch einen Piezoaktor, insbe
sondere eine piezoelektrische oder piezoresistive Schicht
hervorgerufen wird, der mit dem Biegeelement (10) verbunden
ist.
17. Verfahren nach mindestens einem der Ansprüche 11 bis
16, dadurch gekennzeichnet, daß der Elastizitätsmodul des zu
untersuchenden Materials mit Hilfe der Oberfläche einer
Elektrode (12), des Betrages der angelegten Gleichspannung
und der gemessenen Kapazitätsdifferenz bestimmt wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1999119030 DE19919030A1 (de) | 1999-04-27 | 1999-04-27 | Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung von Materialdaten von Mikrostrukturen |
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DE1999119030 DE19919030A1 (de) | 1999-04-27 | 1999-04-27 | Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung von Materialdaten von Mikrostrukturen |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19919030A1 true DE19919030A1 (de) | 2000-11-16 |
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ID=7905975
Family Applications (1)
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DE1999119030 Ceased DE19919030A1 (de) | 1999-04-27 | 1999-04-27 | Verfahren und Vorrichtung zur Bestimmung von Materialdaten von Mikrostrukturen |
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