DE19918228A1 - Verfahren zum Herstellen von Rohlingen für Zylinderlaufbüchsen - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von Rohlingen für ZylinderlaufbüchsenInfo
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Abstract
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Rohlingen für Zylinderlaufbüchsen aus einer übereutektischen Aluminium/Silizium-Legierung, bei dem ein nahtloses Rohr mit einem feinkörnigen Gefüge in einer dem Rohlingsquerschnitt entsprechenden Querschnittsform, aber einer einem Mehrfachen der Rohlinglänge entsprechenden Länge hergestellt wird, von dem dann einzelne Rohlinge abgelängt werden. Um solche Rohre kostengünstiger herstellen zu können, wird erfindungsgemäß ein rohrförmiger Gußstrang mit endformnahem Querschnitt unmittelbar aus der Schmelze im Stranggußverfahren gegossen. Aufgrund scherender Bewegung der Schmelze und/oder aufgrund rascher, erzwungener Abkühlung erstarrt die Schmelze feinkörnig, wobei die Kühlung außen- und innenseitig angreifen kann. Das erstarrende Gußgefüge des Rohrstranges kann axial dichtgespeist werden, wobei mit dem auf der Schmelze lastenden Druck zugleich der Austrittswiderstand zumindest teilweise überwunden werden kann. Nach Austritt aus den Formgebungsflächen kann das Rohr weiterhin, und zwar durch ein unmittelbar das Rohr berührendes Kühlfluid, z. B. flüssige Luft, Wasser o. dgl. gekühlt werden. Zusätzlich zum Auspressen kann das Rohr auch noch durch innen- und außenseitig angreifende Druckrollenpaare gezogen und/oder durch den die Innenkontur abformenden Kern oszillierend geschoben werden. Die Rohraußenfläche kann im Prozeß, z. B. durch die äußeren Druckrollen, mechanisch aufgerauht und anschließend mit einem vorzugsweise ...
Description
Die Erfindung geht aus von einem Verfahren zum Herstellen von
Rohlingen für Zylinderlaufbüchsen nach dem Oberbegriff von An
spruch 1, wie es beispielsweise aus der DE 195 23 484 A1 als be
kannt hervorgeht.
Bei dem in der DE 195 23 484 A1 beschriebenen Verfahren wird aus
einer Aluminium/Silizium-Legierung durch feines Versprühen der
Schmelze in einer sauerstofffreien Atmosphäre und Niederschlagen
des Schmelze-Nebels auf einem aufwachsenden Körper zunächst eine
Luppe mit feinkörniger Ausbildung der Silizium-Primärkristalle
und intermetallischer Phasen darin erzeugt. Durch dieses sog.
Sprühkompaktieren ist ein sehr feinkörniges Gefüge herstellbar.
Die Pulverteilchen bzw. Tröpfchen werden auf einen rotierenden
Teller gesprüht, auf welchem die erwähnte Luppe aufwächst. Es
ist auch denkbar, daß man die Luppe nicht axial auf einem rotie
renden Teller aufwachsen läßt, sondern die verdüste Schmelze auf
einem umlaufenden Zylinder radial aufwachsen läßt, so daß ein im
wesentlichen rohrförmiges Vorprodukt entsteht. Anschließend wird
die Luppe auf einer Strangpresse zu dickwandigen Rohren ver
preßt, wobei durch den Umformvorgang Restporositäten aus dem Ge
füge eliminiert werden. Die dickwandigen Rohre werden dann z. B.
durch Rundkneten zu im Querschnitt endformnahen Rohren weiter
verarbeitet, von denen schließlich einzelne Büchsenrohlingen ab
gelängt werden können. Die solcherart hergestellten und eventu
ell durch eine spanabhebende Bearbeitung auf ein gewisses Wei
terverarbeitungsmaß gebrachten Rohteile der Zylinderlaufbüchse
werden in ein Kurbelgehäuse aus einer gut gießbaren Aluminiumle
gierung vorzugsweise im Druckgußverfahren eingegossen. Nachtei
lig an diesem qualitativ hochwertigen Verfahren sind die vielen
Verarbeitungsstufen, wodurch der Büchsenrohling relativ teuer
wird.
Aufgabe der Erfindung ist es, das gattungsgemäß zugrundegelegte
Verfahren einfacher und im Herstellungsergebnis kostengünstiger
zu gestalten.
Diese Aufgabe wird bei Zugrundelegung des gattungsgemäßen Ver
fahrens erfindungsgemäß durch die kennzeichnenden Merkmale von
Anspruch 1 gelöst. Danach wird das an sich bekannte und ratio
nelle Stranggußverfahren eingesetzt, welches erfindungsgemäß zur
Erzeugung von im Querschnitt endformnahen Rohren und zur Erzeu
gung eines Feinkorngefüges modifiziert ist. Aufgrund einer
Scherbewegung der Schmelze währen der Erstarrung und/oder auf
grund rascher, erzwungener Abkühlung erstarrt die Schmelze fein
körnig, wobei der rohrförmige Gußstrang außen- und innenseitig
gekühlt wird.
In zweckmäßiger Ausgestaltung der Erfindung kann das erstarrende
Gußgefüge des Rohrstranges axial pneumatisch dichtgespeist wer
den, wobei mit dem auf der Schmelze lastenden Druck zugleich der
Austrittswiderstand zumindest teilweise überwunden werden kann.
Nach Austritt aus den Formgebungsflächen kann das Rohr weiter
hin, und zwar durch ein unmittelbar das Rohr berührendes Kühl
fluid, z. B. flüssige Luft, Wasser o. dgl. gekühlt werden. Zusätz
lich zum Auspressen kann das Rohr auch noch durch innen- und au
ßenseitig angreifende Druckrollenpaare gezogen und/oder durch
den die Innenkontur abformenden Kern oszillierend geschoben wer
den. Die Rohraußenfläche kann im Prozeß, z. B. durch die äußeren
Druckrollen, mechanisch aufgerauht und anschließend mit einem
vorzugsweise metallischen Schutzüberzug passiviert werden.
Diese und weitere Zweckmäßige Ausgestaltungen der Erfindung kön
nen den Unteransprüchen entnommen werden; im übrigen ist die Er
findung anhand zweier in den Zeichnungen dargestellter Ausfüh
rungsbeispieles nachfolgend noch erläutert; dabei zeigen:
Fig. 1 eine Gesamtansicht einer Anlage zur Herstellung von
rohrförmigen, im Querschnitt endformnahen, also dünnwan
digen Gußsträngen als einem ersten Ausführungsbeispiel
der Erfindung,
Fig. 2 bis Fig. 4 vergrößerte, ausschnittweise Schnittdarstel
lungen der Einzelheiten II bis IV des Stranggußkopfes der
Anlage nach Fig. 1, die aneinandergeschlossen und ge
meinsam eine vollständige Darstellung des Stranggußkopfes
abgeben,
Fig. 5 eine Einzeldarstellung eines bezüglich seiner Länge noch
gut handhabbaren Rohrabschnittes von endformnahem Quer
schnitt,
Fig. 6 eine Anlage zum Innenkalibrieren der Rohrabschnitte nach
Fig. 5,
Fig. 7 den Vorgang des Ablängens einzelner Rohlinge von den
Rohrabschnitten nach Fig. 5 oder 6 und
Fig. 8 einen Längsschnitt durch ein anderes Ausführungsbeispiel
eines Stranggußkopfes mit unmittelbar angeschlossenem
Schneckenförderer für rohrförmig zu extrudierende und zu
erstarrende Schmelze.
In Fig. 1 ist ein Anlage zum Herstellen von Rohlingen für Zy
linderlaufbüchsen aus einer übereutektischen Aluminium/Silizium-
Legierung schematisiert dargestellt. Und zwar wird dabei ein
Verfahren ausgeübt, bei dem zunächst ein nahtloses Rohr aus ei
nem feinkörnigen Gefüge der Aluminium/Silizium-Legierung mit ei
ner dem Rohlingsquerschnitt entsprechenden, endformnahen Quer
schnittsform aber einer einem Mehrfachen der Rohlinglänge ent
sprechenden Länge hergestellt wird, von dem dann einzelne Roh
linge abgelängt werden können.
Um ein solches im Querschnitt endformnahes, nahtloses Rohr be
sonders einfach und im Herstellungsergebnis kostengünstig her
stellen zu können, wird es unmittelbar aus der Schmelze 20 einer
Aluminium/Silizium-Legierung nach dem an sich bekannten Strang
gußverfahren zu einem quasi-endlosen Rohr 80 gegossen. Dabei
wird eine feinkörnige Erstarrung der Schmelze 20 erzwungen, wie
sie für die Zylinderlaufbüchsen erforderlich ist. Und zwar sind
es die harten Silizium-Primärkristalle, die bei der Erstarrung
besonders feinkörnig ausfallen sollen. Sie bilden später, nach
dem der in ein Kurbelgehäuse eingegossene Büchsenrohling fertig
bearbeitet ist, die tragenden und verschleißfesten Oberflächen
anteile in der Kolbenlauffläche.
Die Silizium-Primärkristalle entstehen bei der Erstarrung der
übereutektischen Aluminium-Silizium-Legierung als erstes. Und
zwar entstehen bei der Abkühlung der Schmelze mit abnehmender
Temperatur mehr und mehr Si-Primärkristalle, wobei die restli
che, noch flüssige Schmelze immer mehr an Silizium verarmt. Da
bei wird die Anzahl und/oder der Volumenanteil der Si-Primär
kristalle je Raumeinheit mit zunehmender Abkühlung immer größer.
Diese Primärausscheidung der Si-Kristalle hält so lange an, bis
die eutektische Zusammensetzung der restlichen Legierung von
Aluminium und Silizium erreicht ist. Das restliche Eutektikum
erstarrt bei der Solidustemperatur, wobei diese so lange an
steht, solange noch schmelzflüssige Anteile im Gußstück vorhan
den sind. In dieser Erstarrungsphase bzw. bei der Solidustempe
ratur muß die Schmelzwärme der eutektischen Legierung abgeführt
werden.
Bei mäßig schneller Abkühlung einer in Ruhe befindlichen Schmel
ze neigt das primär ausscheidende Silizium dazu, von einem Kri
stallisationskeim aus entlang der Kristallachsen dendritisch zu
wachsen, so daß sternförmige Primärkristalle entstehen. Dies ist
meist, insbesondere bei der Anwendung für Zylinderlaufbüchsen
unerwünscht. Eine feinkörnige Ausscheidung von Si-Primärkri
stallen kann zum einen durch eine Scherbewegung der Schmelze
während der Erstarrung, zumindest aber während der Phase der
Primärausscheidung herbeigeführt und/oder zum anderen durch eine
rasche Abkühlung erzwungen werden. Aufgrund der Scherbewegung
der Schmelze werden die dendritischen Äste der sternförmigen
Primärkristalle gebrochen und so die Anzahl der Primärkristalle
je Raumeinheit erhöht und die Größe der Primärkristalle verrin
gert. Aufgrund einer raschen Abkühlung der Schmelze zumindest in
der Phase der Primärausscheidung wird eine gleichzeitige Kri
stallisation von Silizium an vielen Stellen erzwungen, so daß
die Möglichkeit oder Wahrscheinlichkeit zu einem Dendritenwachs
tum geringer ist.
Die Fig. 1 zeigt einen vertikal ausgerichteten Stranggußkopf 1
für fallenden Strangguß, auf den weiter unten näher eingegangen
wird. Dem Stranggußkopf 1 wird die Schmelze 20 seitlich über ei
nen Anschluß 23 durch ein Paar von Förderschnecken 24 unter ho
hem Druck zugeführt, wobei die Förderschnecken Schmelze aus ei
nem wärmeisolierten Schmelzevorrat 25 fördern, der bedarfsweise
aufgefüllt werden muß. Die Förderschnecken werden über ein Ge
triebe 26 von einem Antriebsmotor 26 phasensynchron aber gegen
läufig angetrieben.
Ein in dem Stranggußkopf 1 oberhalb eines Schmelzespiegels 22
gebildeter geschlossener Raum 32 wird über einen Druckanschluß
30 aus einem Druckspeicher 31 mit hochgespanntem, inerten Druck
gas, vorzugsweise Stickstoff, versorgt. Der oberhalb der Schmel
ze im Stranggußkopf 1 anstehende Druck hat zwei Aufgaben. Er
soll zum einem den austretenden, rohrförmigen Gußstrang 80 pneu
matisch dichtspeisen und soll zum anderen - und daher die Wahl
eines sehr hochgespannten Druckes - den Austrittswiderstand des
Gußstranges aus dem Stranggußkopf zumindest teilweise überwin
den. Mit Rücksicht auf den Umstand, daß ein geradliniges und
maßhaltiges Rohr erzeugt werden soll, wird der vertikal absin
kend aus dem Strangggußkopf austretende, rohrförmige Gußstrang
80 geradlinig weitergeführt.
Unterhalb des Stranggußkopfes sind - gleichachsig zu ihm - eine
Abzugseinrichtung 60, eine Sprüheinrichtung 70 zur Konservierung
der Außenoberfläche des rohrförmigen Gußstranges 80 und eine
Trenneinrichtung 71 zur Unterteilung des zunächst endlosen Guß
stranges in handhabbare Rohrabschnitte 81 angeordnet. Auch hier
auf soll weiter unten noch näher eingegangen werden. Entspre
chende Führungseinrichtungen für den Gußstrang und Handhabungs
einrichtungen für abgelängte Rohrabschnitte sind jedoch zeichne
risch nicht dargestellt.
Nachfolgend soll unter Bezugnahme auf die Folge der untereinan
der anzuordnenden Fig. 2 bis 4 der Stranggußkopf 1 näher er
läutert werden. Dieser enthält einen durch eine Außenisolierung
3 wärmeisolierten, schlanken Konus 2, in den der bereits erwähn
te Anschluß 23 für die Schmelzeeinspeisung unterhalb des Schmel
zespiegels 22 und der Druckanschluß 30 - letzterer oberhalb des
Schmelzespiegels 22 - einmünden. Der Konus 2 nimmt eine gewisse
Vorlage an Schmelze 20 mit einem freien Spiegel 22 auf. Er geht
unterseitig in einen kühlbaren, zylindrischen Außenmantel ent
sprechend des gewünschten Außendurchmessers des rohrförmigen
Gußstranges 80 über. Trotz der Wärmeisolierung des Konus' 2 be
findet sich die Temperatur der darin aufgenommenen Schmelze 20
auf dem Niveau der Primärausscheidung, so daß sich dort bereits
Silizium-Primärkristalle und intermetallischen Phasen ausschei
den.
Konzentrisch im Inneren des Konus 2 und des Außenmantels 4 ist
der ebenfalls kühlbare, zylindrische Kern 10 des Stranggußkopfes
angeordnet, der dem gewünschten Innendurchmesser des Gußstranges
entspricht. Der Kern enthält in dem oberen, nicht gekühlten Be
reich der Schmelzenvorlage eine wärmeisolierende Isolierhülse
11, die verhindern soll, daß die axial von oben durch den Kern
10 durch Anschlußbohrungen 43 und 43' hindurch geleiteten Kühl
medien vorzeitig erwärmt werden. Bei dem in den Fig. 1 bis 4,
insbesondere in Fig. 2 dargestellten Ausführungsbeispiel des
Stranggußkopfes 1 ist der Kern 10 in Hublagern 13 axialbeweglich
geführt, damit der Kern 10 zwecks Erleichterung des Durch- und
Austritts des Gußstranges 80 durch den bzw. aus dem Strangguß
kopf 1 kleine oszillierende Axialbewegungen ausführen kann. Zum
druckdichten Verschließen des oberhalb des Spiegels 22 befindli
chen Raumes 32 ist eine flexible Dichtmembran 33 aus Federstahl
blech vorgesehen, die den Lagerspalt des Hublagers 13 innensei
tig dichtend überbrückt. Im Bereich des oberen Endes des Kernes
10 ist ein Oszillationsmagnet 14 ortsfest gehaltert, der den
Kern aus einer abgesenkten Stellung ruckartig anhebt. Durch die
Kraft der Rückführfedern 15 (Tellerfedern) wird die abgesenkte
Stellung selbsttätig aber langsamer wieder herbeigeführt. Da
durch vollführt der Kern 10 periodisch eine rasche, der Aus
trittsrichtung des Gußstranges 80 entgegengerichtete Aufwärtsbe
wegung und eine länger andauernde Absinkbewegung. Denkbar sind
Oszillationshübe von 0,1 bis 5 mm, die deutlich größer als die
Größe dendritischer Primärkristalle sein sollten und - abhängig
von der Größe der gewählten Oszillationshübe - Oszillationsfre
quenzen von 1 bis 50 Hz. Anstelle eines magnetischen Oszillati
onsantriebes sind selbstverständlich auch mechanische Antriebe
z. B. über rotierende Nocken oder pneumatische oder hydraulische
Betätigungen denkbar.
Unterhalb der Schmelzevorlage im Konus 2 ist außenseitig ein
ringförmiger Induktor 5 angeordnet, der mit hochfrequentem Wech
selstrom gespeist wird. Mit ihm können - durch die aus einem ma
gnetisch passiven Werkstoff bestehende Wandung des. Konus' 2 hin
durch - magnetische Wechselfelder in der Schmelze erzeugt wer
den, die ihrerseits durch Induktionswirkung Wirbelströme in der
Schmelze und daraus resultierende rheologische Strömungen her
vorrufen. Diese wiederum verursachen in der Schmelze eine inten
sive Scherbewegung, die sich günstig auf die in der Schmelze
entstehenden bzw. bereits vorhandenen Primärkristalle 21 auswir
ken. Und zwar werden die dendritischen Primärkristalle zerbro
chen und zerkleinert sowie ihre Anzahl je Volumeneinheit ver
mehrt.
Das erstarrende Gußgefüge des entstehenden Gußstranges wird bei
dem in den Fig. 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispiel des
Stranggußkopfes in Axialrichtung durch den der Schmelze 20 über
lagerten Druck pneumatisch dichtgespeist. Dazu wird der oberhalb
des Schmelzespiegels 22 angeordnete, geschlossenen Raum 32 per
manent unter hohem Druck gehalten. Die dort anstehende, neue
Schmelze muß entsprechend dem Verbrauch von Material unter dem
gleichen Druck wie dem überlagerten Gasdruck in diesen Raum 32
über den Anschluß 23 eingeführt werden. Der die Schmelze 20 be
aufschlagende Druck ist so hoch eingestellt, daß der rohrförmige
Gußstrang 80 weitgehend durch diese Druckwirkung durch den
Stranggußkopf hindurch- und aus ihm herausgepreßt, er also ge
wissermaßen extrudiert wird.
Selbstverständlich muß die Schmelze, insbesondere im Anschluß an
die Primärausscheidung des Siliziums, intensiv gekühlt werden,
um nicht nur eine möglichst feinkörnige Erstarrung, sondern um
auch auf kurzem Weg innerhalb des Stranggußkopfes einen festen
Gußstrang zu erreichen. Erstarrung auf kurzem Weg bedeutet nicht
nur einen kurzen und somit kostengünstigeren Stranggußkopf, son
dern vor allem auch einen geringen Widerstand zum Durch- bzw.
Austritt des Gußstranges durch den bzw. aus dem Stranggußkopf.
Einer intensiven und raschen Wärmeabfuhr kommt vorliegend zugu
te, daß die Wandstärke nur relativ gering ist und daß sowohl au
ßenseitig als auch innenseitig, nämlich über den Kern 10 gekühlt
werden kann. Demgemäß ist zusätzlich zu einer Außen- und Innen
formung des Gußstranges in dem Stranggußkopf auch eine Außen-
und Innenkühlung des Gußstranges 80 in zwei unterschiedlichen
Arten vorgesehen, die vor allem in Fig. 3 zu erkennen sind. Und
zwar ist zunächst eine Zone 40 für indirekte Kühlung und daran
anschließend eine weitere Zone 50 für unmittelbare Kühlung des
Gußstranges vorgesehen.
Solange der Werkstoff des Gußstranges noch nicht im gesamten
Querschnitt erstarrt ist, kann der Gußstrang nur indirekt, d. h.
durch die formgebenden Wandungen hindurch, gekühlt werden. Außen
um den Außenmantel 4 herum, unterhalb des Induktors 5 beginnend,
ist ein Kühlmittelmantel 41 angebracht, der von einem Kühlfluid
im Gegenstromprinzip, also aufsteigend durchströmt wird. Hierbei
kann es sich vorzugsweise um Eiswasser handeln. Auch im Kern 10
ist innerhalb des Innenmantels 12 ein - innerer - Kühlmittelman
tel 42 angeordnet, der von dem gleichen Kühlfluid wie der äußere
Kühlmittelmantel 41 durchströmt wird, wobei für eine aufsteigen
de Durchströmung der Zulauf über die innerhalb des Kerns ange
brachte Anschlußbohrung 43 und der Ablauf über die Anschlußboh
rung 43' erfolgt. Je nach Durchsatzgeschwindigkeit des Kühl
fluids durch den Kühlmittelmantel und je nach Vorlauftemperatur
kann der Schmelze eine ganz erhebliche Wärmemenge entzogen und
so auf der Außen- bzw. Innenseite des Gußstranges eine rasche
Erstarrung erzwungen werden. Es wird durch die erzwungene Abküh
lung in der Schmelze 20 zumindest nahe an der Oberflächen des
Gußstranges 80 und zumindest während der oberflächennahen Er
starrung ein sehr hoher zeitlicher Temperaturgradienten herbei
geführt. Die Schmelze wird oberflächennah förmlich abgeschreckt,
wobei zeitliche Temperaturgradienten von 1000 bis 4000 K/sec er
reicht werden können.
Die innenseitige Kühlung 42 setzt lokal und zeitlich vor der au
ßenseitigen Kühlung 41 ein. Und zwar ist mit Rücksicht auf die
bereits erwähnte, außenseitige, magnetisch induzierte Rührwir
kung im Bereich des Induktors 5 außenseitig dort noch keine in
direkte Kühlung vorgesehen, wogegen auf der gleichen Höhe innen
seitig der Kühlmittelmantel 42 bereits vorhanden ist. Die außen
seitige indirekte Kühlung 41 setzt um das Maß V versetzt zur in
nenseitigen Kühlung 42 ein. Es ist denkbar, aber bei dem in
Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel nicht dargestellt, daß der
relative Zeit- und Ortsversatz V der außenseitigen 41 zur innen
seitigen Kühlung 42 einstellbar ist. Dazu müßte der Kern 10 ein
schließlich Oszillationsantrieb und ortsfester Halterung dessel
ben axial einstellbar zum Hublager gehaltert sein.
Im Bereich der indirekten Kühlung wird die erstarrende Schmelze
nicht nur aufgrund induktiver Rührwirkung bewegt, sondern die
Schmelze auch noch dadurch bewegt, daß der erstarrende Gußstrang
80 zwangsweises über eine Struktur von Buckeln 6 auf den formge
benden Oberflächen 4, 12 hinwegbewegt, also peristaltisch ge
walkt wird. Dabei wird die Oberfläche des erstarrenden Gußstran
ges durch den der Schmelze 20 überlagerten Druck gezwungen, lau
fend der Buckelstruktur 6 formgetreu zu folgen. Ferner kommt im
Bereich des Konus' 2 eine Scherbewegung innerhalb der absinken
den Schmelze auch noch durch die Verjüngung des ringförmigen
Strömungsquerschnittes zustande. Nachdem die bereits erstarrten,
oberflächennahen Zonen des Gußstranges sich einheitlich wie ein
Festkörper voranbewegen, muß die mittlere noch flüssige Zone des
Gußstranges gegenüber den konvergierenden Randzonen zurückblei
ben. Die noch flüssige Mittellage der Gußstrangwandung strömt
also im Bereich des Konus relativ zu den bereits erstarrten
Randzonen axial nach oben, ruft also eine Scherbewegung mit ei
ner axialen Bewegungskomponente hervor.
Der Vollständigkeit halber sei noch erwähnt, daß ein Walken oder
Scheren der Schmelze auch noch durch Abweisnasen am Konus und an
der Oberfläche des Kerns 10 im Bereich der Isolierhülse 11 be
wirkt werden kann. Diese rufen eine deutliche Umfangskomponente
der im wesentlichen abwärts gerichteten Schmelzeströmung hervor,
wobei je nach Form und Lage der Abweisnasen die Umfangskomponen
te der Strömung wechselt. Die Schmelze wird slalomartig an den
verschiedenen Abweisnasen vorbeigeleitet und dadurch eine Scher
bewegung in die Schmelze hineingetragen.
Innerhalb der Zone 40 der indirekten Kühlung muß der Gußstrang
von außen und von innen soweit abgekühlt sein, daß er selbst bei
mäßiger Krafteinwirkung seine zylindrische Form selbständig sta
bil beibehalten kann. Der Materialdurchsatz durch den Strangguß
kopf zum einen sowie der Kühlmitteldurchsatz sowie die Vor- und
Rücklauftemperaturen müssen dementsprechend so aufeinander abge
stimmt sein, daß ein ausreichend fester Gußstrang aus der Zone
40 der indirekten Kühlung austritt. Dann tritt nämlich der rohr
förmige Gußstrang 80 aus den konzentrischen Formbildungsoberflä
chen des Außenmantels 4 bzw. des Innenmantels 12 aus; die ent
sprechenden äußeren bzw. inneren Austrittsstellen sind mit den
Bezugszahlen 7 bzw. 7' bezeichnet.
Der gebildete Gußstrang 80 wird auch nach Austritt (7, 7') aus
den Formgebungsflächen 4, 12 in einer anschließenden Zone 50
weiterhin, und zwar durch ein den Gußstrang 80 unmittelbar be
rührendes Kühlfluid gekühlt. Der Zweck der anhaltenden, nun un
mittelbaren Kühlung besteht darin, dem Rohrstrang genügend Sta
bilität zum Handhaben der Rohrabschnitte zu geben. Nachdem das
den Gußstrang 80 unmittelbar berührende Kühlfluid an unvermeid
baren Leckstellen zumindest in kleinen Mengen direkt in die Ar
beitsumgebung gelangt, muß das Kühlfluid von einer solchen Art
sein, daß es ohne gesundheitliche oder technische Beeinträchti
gungen an die Arbeitsplatzumgebung frei austreten kann. Als
Kühlfluid ist demgemäß z. B. flüssige Luft denkbar, die als kalte
Luft austritt. Statt dessen sind auch unterschiedliche Gemische
aus Luft und Wasser möglich, beispielsweise eine Suspension von
feinsten Wassertröpfchen in Luft (Wassernebel) oder ein
Luft/Wasser-Gemisch. Schließlich kann auch Wasser oder eine mit
Zusätzen versehene, im wesentlichen aus Wasser bestehende Anmi
schung verwendet werden.
Der Gußstrang 80 wird auf diese Weise in der Zone 50 sowohl in
nenseitig als auch außenseitig unmittelbar mit Kühlfluid ge
kühlt. Zur unmittelbaren innenseitigen Kühlung ist unterhalb der
Austrittsstelle 7' ein im Querschnitt ringförmiger-Innenkühlraum
51 geschaffen, der radial unmittelbar an die Innenoberfläche des
Rohrstranges 80 angrenzt und der unterseitig durch einen Dicht
ring 52 begrenzt wird. Der Dichtring seinerseits liegt innensei
tig an dem Rohrstrang 80 an. Der Innenkühlraum 51 wird durch An
schlußbohrungen 53 und 54, die innerhalb des Kerns 10 angeordnet
sind, mit Kühlmedium versorgt (53) bzw. entsorgt (54), wobei
auch der Innenkühlraum im Gegenstromprinzip, also aufsteigend
von dem Kühlmedium durchströmt wird.
Ganz analog ist die unmittelbare Kühlung auf der Außenseite Auf
gebaut. An die Austrittsstelle 7 schließt sich ein ringförmiger
Außenkühlraum 55 an, der unterseitig durch einen Dichtring 56
abgeschlossen ist. Der Außenkühlraum grenzt radial unmittelbar
an die Außenfläche des Rohrstranges an. Über einen Zutritt 57
wird unterseitig Kühlmedium in den Außenkühlraum eingeleitet,
das nach aufsteigender Durchströmung des Außenkühlraums an den
oben angeordneten Austrittsbohrungen 58 ins Freie tritt. Die äu
ßere Austrittsstelle 7 ist gegenüber der inneren Austrittsstelle
7' axial versetzt, d. h. die äußere Abstützung des Rohrstranges
wird zeitlich länger aufrecht erhalten als die innere. Dadurch
soll ein Aufschrumpfen des sich abkühlenden und sich verfesti
genden Rohrstranges auf den Kern 10 verhindert werden. Bedarfs
weise kann die Zone 50 der unmittelbaren Kühlung auch axial und
somit zeitlich länger bemessen werden, als in Fig. 3 oder 4
dargestellt. Dies hängt von der Wandstärke des Rohrstranges, von
der durchgesetzten Metallmenge, von der Wahl des Kühlmediums und
von der realisierbaren Kühlleistung ab.
Es wurde bereits erwähnt, daß der Durch- und Austritt des Guß
stranges durch den bzw. aus dem Stranggußkopf nicht nur durch
den oberhalb des Schmelzspiegels anstehenden Druck und durch ei
ne periodisch oszillierende Hubbewegung des Kernes 10 begünstigt
wird. Durch letztere kann dem rohrförmigen Gußstrang eine gewis
se Schubkraft in Austrittsrichtung erteilt werden. Vor allem
aber wird ein gleichmäßiger Austritt des verfestigten Gußstran
ges aus dem Stranggußkopf durch die Abziehvorrichtung 60 sicher
gestellt. Beim dargestellten Ausführungsbeispiel wird diese im
wesentlichen durch insgesamt vier Paare von profilierten Druck
rollen gebildet, die in ihrem Mantelprofil der Umfangskontur des
Gußstranges angepaßt sind. Jedes Druckrollenpaar enthält eine
kleinere, innere, tonnenförmige Druckrolle 62 und eine größere,
äußere Druckrolle 61 mit konkaver Mantelfläche.
Die inneren Druckrollen 62, deren Mantellinien entsprechend der
Innenkontur des Rohrstranges kreisbogenförmig konvex gekrümmt
sind, sind im Kern 10 in entsprechend freigearbeiteten Nischen
gelagert. Aus Platzgründen sind von den insgesamt vier inneren
Druckrollen jeweils zwei diametral gegenüberliegend in einer
achssenkrechten Ebene gelagert. Die inneren Druckrollen sind ra
dial unnachgiebig im Kern 10 in einem solchen gegenseitigen Ab
stand gelagert, daß der Satz von inneren Druckrollen sich unter
sattem Anschmiegen der Druckrollen an die Innenoberfläche des
Rohrstranges ohne Kraftaufwand in diesen einführen und darin
verschieben läßt.
Ferner gehört zu jedem Druckrollenpaar jeweils eine äußere
Druckrolle 61 von größerem Durchmesser, deren Mantellinien ent
sprechend der Außenkontur des Rohrstranges kreisbogenförmig kon
kav gekrümmt sind. Die äußeren Druckrollen 61 sind in einem
ringförmigen, ortsfest gehalterten Lagerstuhl auf gleicher Axi
alposition und gleicher Umfangsstellung wie jeweils eine zugehö
rige innere Druckrolle 62 gelagert. Um die Wandung des rohrför
migen Gußstranges radial zwischen zwei paarweise zusammengehöri
gen Druckrollen 61, 62 einklemmen und eine axialgerichtete
Kraftwirkung auf den Gußstrang ausüben zu können, ist jede der
äußeren Druckrollen in Bezug auf die Längsachse des Gußstranges
radial beweglich gelagert und radial mit einer Vorspannkraft 63
in Richtung auf den Gußstrang angedrückt. Die Vorspannkraft kann
mit Rücksicht auf die inneren, eine Deformation des Rohrstranges
verhindernden Druckrollen 62 recht hoch sein. Außerdem sind alle
äußeren Druckrollen 61 einheitlich und gemeinsam mit einer be
stimmten, voreinstellbaren Umfangsgeschwindigkeit 64 antreibbar.
Sofern die oberseitig auf die Schmelze einwirkenden Druckkräfte
bereits ausreichend groß sind, den Gußstrang alleine durch den
Stranggußkopf hindurch und aus ihm auszupressen, dient die Ab
ziehvorrichtung lediglich dazu, einen kontinuierlichen Austritt
des Gußstranges mit gleichbleibender Geschwindigkeit vorzugeben.
Dabei kann u. U. zeitweise auch ein "Bremsen" des Rohrstranges
durch die Abzieheinrichtung vorkommen. Die von der Abziehvor
richtung vorgegebene Austrittsgeschwindigkeit ist im Wesentli
chen bestimmt durch die in der indirekten Kühlzone realisierbare
Kühlleistung. Die oberseitigen Druckkräfte dürfen allerdings
nicht übermäßig groß eingestellt werden, sonst müßte nämlich
durch die Abziehvorrichtung 60 permanent eine Rückhaltekraft auf
den mit Schubkraft aus dem Stranggußkopf austretenden Gußstrang
ausgeübt werden. Dies kann sich u. U. nachteilig auf die Maßhal
tigkeit des Gußstranges auswirken. Zweckmäßig erscheint ein
leichter Überschuß der oberseitigen Druckkräfte, so daß der Guß
strang im zeitlichen Mittel mit einer geringfügigen Schubkraft
aus dem Stranggußkopf austritt. Lediglich in ungünstigen und
vorübergehenden Phasen können u. U. die Durchtrittswiderstände
anwachsen, so daß dann ein geringfügiger Zug durch die Abzieh
einrichtung auf den Gußstrang ausgeübt werden muß. Das Drehmo
ment, das auf die äußeren Druckrollen einwirkt, kann sich also
nach Betrag und Vorzeichen zwischen Schub und Zug ändern. Mit
Rücksicht auf diesen Umstand muß der Antrieb der äußeren Druck
rollen der Abziehvorrichtung so ausgebildet sein, daß die von
der Abziehvorrichtung vorgegebene Austrittsgeschwindigkeit trotz
Schwankung der "Belastung" des Antriebes zwischen Schub und Zug
stets konstant auf der voreingestellten Geschwindigkeit bleibt.
Die konkave Mantelfläche der äußeren Druckrollen sind mit einer
prägenden Oberflächentextur 65 versehen. Diese hat zwei Aufga
ben. Zum einen soll sie einen guten Kraftschluß zwischen äußerer
Druckrolle und Außenoberfläche des Gußstranges 80 bewirken. Zum
anderen soll die Oberflächentextur eine bleibende Aufrauhung auf
der Außenoberfläche des Gußstranges hinterlassen, die ein stoff
schlüssiges Verbinden der Büchsenrohlinge beim späteren Eingie
ßen in ein Kurbelgehäuse begünstigen.
Die inneren und äußeren Druckrollen sind so breit, daß sie den
Umfang des rohrförmigen Gußstranges auf der zugehörigen Oberflä
che entsprechend der Anzahl von vier Druckrollenpaaren jeweils
zu einem Viertel, also auf 90° umschließen. Dadurch soll er
reicht werden, daß die Zugkraft gleichmäßig verteilt über den
gesamten Umfang des Gußstranges 80 hinweg auf ihn ausgeübt wird.
Unter Umständen kann es zweckmäßiger sein, insgesamt sechs
Druckrollenpaare in zwei Ebenen und jeweils auf Lücke anzuord
nen, wobei jede Druckrolle die Strangoberfläche auf einem Um
fangswinkel von 60° berührt.
Um eine Oxidation der aufgerauhten und so für ein späteres Um
gießen aktivierten Außenfläche des Gußstranges zu vermeiden,
wird die Außenfläche des Gußstranges 80 unmittelbar nach dem
Aufrauhen durch eine Sprüheinrichtung 70 mit mehreren radial auf
den Gußstrang ausgerichteten Sprühdüsen hindurchgeführt. In die
ser Sprüheinrichtung wird ein Schutzüberzug zur Passivierung der
gerauhten Oberfläche auf den Gußstrang aufgetragen. Es kann sich
dabei um einen organischen Schutzbelag oder auch um einen metal
lischen, niedrig schmelzenden Überzug handeln. In jedem Fall muß
sich der Schutzbelag bei einer unterhalb der Schmelztemperatur
der Aluminium/Silizium-Legierung liegenden Temperatur vollstän
dig auflösen.
Der quasi-endlos nach unten austretende rohrförmige Gußstrang 80
muß in Rohrabschnitte 81 von einer handhabbaren Länge L zerteilt
werden. Hierzu ist eine sich mit dem Gußstrang mitbewegende
Trenneinrichtung 71 vorgesehen, die bei dem in Fig. 1 darge
stellten Ausführungsbeispiel mehrere gegenüberliegende Laser
schneidköpfe 72 enthält; im Ausführungsbeispiel sind zwei Laser
schneidköpfe gezeigt, es können aber auch mehr sein. Die Laser
schneidköpfe sind in einem drehbar gelagerten und drehantreibba
ren (Drehbewegungspfeil 74) Ring aufgenommen, der außerdem auch
noch synchron mit der Austrittsgeschwindigkeit des Gußstranges,
also synchron mit der Umfangsgeschwindigkeit der äußeren Druck
rollen 61, axial verfahren werden kann (Hubbewegungspfeil 73).
Zum Abtrennen eines Rohrabschnittes von dem Gußstrang 80 werden
die Laserschneidköpfe mit Laserenergie und mit Trenngas beauf
schlagt. Zugleich wird der die Laserschneidköpfe tragende Ring
in Umfangsrichtung entsprechend der gewünschten Schneidgeschwin
digkeit verdreht und geschwindigkeitssynchron mit dem Gußstrang
abgesenkt. Entsprechend der Anzahl der gleichmäßig verteilt in
der Trenneinrichtung angeordneten Laserschneidköpfe vollführt
der Ring eine 180°-Drehung (bei zwei Köpfen), eine 120°-Drehung
(drei Köpfe) oder eine 90°-Drehung (vier Köpfe). Nach erfolgtem
Trennen des Rohrstranges kehrt der die Laserschneidköpfe tragen
de Ring bezüglich seiner Drehbewegung und in Bezug auf seine
Hubbewegung in die Ausgangsstellung zurück und wartet dort bis
zu einem neuen Trennvorgang. Auf diese Weise kann der rohrförmi
ge während der Austrittsbewegung ohne Krafteinwirkung rasch und
bei geringem Verschnitt in handhabbare Rohrabschnitte 81 zer
teilt werden.
Der abgetrennte Rohrabschnitt 81 (Fig. 5) wird aus der Strang
gußanlage entnommen und in die Weiterverarbeitung eingelegt.
Nachdem die fertigen Büchsenrohlinge beim Umgießen des Kurbelge
häuses mit geringem Spiel auf Pinolen in dem Druckgußwerkzeug
aufgesteckt werden, ist vor alle eine genaue Einhaltung des In
nendurchmessers der Rohlinge wichtig. Deshalb ist in der Weiter
verarbeitung eine Kalibrierung des Innendurchmessers der Rohrab
schnitte 81 vorgesehen, die in einer in Fig. 6 skizzierten Ka
libriereinrichtung 90 vorgenommen wird. Der Rohrabschnitt 81
wird lagedefiniert auf eine Rohrauflage 93 aufgelegt und fixiert
und dabei axial gegen einen Anschlag 94 gespannt. Ins Innere des
Rohrabschnittes wird von der Seite des Anschlages 94 her axial
eine Zugstange 91 eingeführt. Auf der gegenüberliegenden Seite
wird ein Kalibrierkörper 92 an die Zugstange angekoppelt und
dieser dann durch den Rohrabschnitt hindurchgezogen, wobei die
Innenoberfläche es Rohrabschnittes kalibriert wird.
Im Anschluß an das Kalibrieren werden die Rohrabschnitte 81 in
Büchsenrohlinge 83 mit einer geringeren Länge l zerteilt, wofür
in der Darstellung der Fig. 7 ebenfalls ein Laserschneidkopf 95
vorgesehen ist. Die Länge l der Rohrabschnitte beträgt vorzugs
weise ein ganzzahliges Vielfaches der Länge l der Büchsenrohlinge
einschließlich eines unvermeidbaren, wenn auch nur sehr geringen
Schnittverlustes beim Lasertrennen. Es ist auch denkbar, vom
Gußstrang 80 mit der Trenneinrichtung 71 unmittelbar Rohrab
schnitte von der Länge l der Büchsenrohlinge abzutrennen. Dies
ist lediglich eine Frage der Geschwindigkeit der Stranggußanlage
einerseits und der Trenneinrichtung 71 andererseits. In diesem
Fall müßten die Büchsenrohlinge einzeln kalibriert werden, wofür
zweckmäßigerweise eine andere Einrichtung ähnlich einer Presse
verwendet wird.
Es soll nun noch auf das in Fig. 8 dargestellte Ausführungsbei
spiel der Erfindung näher eingegangen werden. Dieses Unterschei
det sich gegenüber dem nach den Fig. 1 bis 4 vor allem in Be
zug auf den Stranggußkopf 1' und den Kern 10', die allerdings
nur bezüglich ihrer oberen, in Fig. 8 dargestellten Teile an
ders als der Stranggußkopf 1 bzw. der Kern 10 der Fig. 1 bis
4 ausgebildet sind. Und zwar betreffen die Modifizierungen vor
allem die Art der Schmelzezufuhr in den Stranggußkopf 1'. Im un
teren, in Fig. 8 nicht dargestellten Teil, der im wesentlichen
die Erstarrung und die Kühlung des Gußstranges betrifft, stimmen
die beiden Stranggußköpfe 1' und 1 und die Kerne 10 und 10' im
wesentlichen miteinander überein. In soweit kann also auf die
voraufgegangene Beschreibung und Darstellung verwiesen werden.
Wegen der modifizierten Art der Schmelzezufuhr zum Stranggußkopf
1' unterscheidet sich das Ausführungsbeispiel nach Fig. 8 auch
durch die Ausgestaltung und Anordnung des Förderorganes zur Zu
fuhr von Schmelze unter Druck, das bei dem in Fig. 8 darge
stellten Ausführungsbeispiel ebenfalls als Schneckenförderer
ausgebildet ist. Während beim ersten Ausführungsbeispiel
(Fig. 1 bis 4) die Schmelze seitlich in den Konus 2 über den
Anschluß 23 eingespeist wird, ist der Anschluß 23' beim Ausfüh
rungsbeispiel nach Fig. 8 parallel zur Längsachse des Strang
gußkopfes 1' ausgerichtet und seitenversetzt zu ihr im Ver
schlußdeckel 16 angeordnet. Die Schmelze wird dem Stranggußkopf
1' also axial aber außermittig zugeführt. Nachdem der Schmelze
druck ausschließlich durch den Schneckenförderer aufgebracht
wird und hier auf ein pneumatisches Druckpolster verzichtet wur
de, fehlt am modifizierten Konus 2' nicht nur der Schmelze-An
schluß 23, sondern auch der Druckanschluß 30. Um die zwar axial
aber exzentrisch in den Konus 2' eingespeiste Schmelze gleichmä
ßig über den Umfang des Konus 2' verteilen zu können, ist an der
Einspeisstelle 23' eine Abweisnase 8 in der Wandung des Konus'
2' angeordnet, die die eingepreßte Schmelze zum großen Teil in
Umfangsrichtung abdrängt und nur einen geringen Anteil geradli
nig hindurchläßt.
Der modifizierte Konus 2' ist oberseitig durch einen Verschluß
deckel 16 verschlossen, der bei diesem Ausführungsbeispiel den
Kern 10' axial unbeweglich trägt. Wegen des axialen Anschlusses
des Schneckenförderers an den Verschlußdeckel sind die Bohrungen
zur Zu- und Ableitung der Kühlmedien zu den beiden inneren Kühl
zonen radial aus dem Verschlußdeckel herausgeführt, was nur für
die Anschlußbohrung 43' in Fig. 8 dargestellt ist. Im übrigen
stimmt aber der Kern 10' mit dem (10) nach den Fig. 1 bis 4
überein.
Der Schneckenförderer weist außenseitig an dem die Förderschnec
ken 24' umfassenden Fördergehäuse 28 Kühlrippen 29 auf, die mit
einem Blechmantel umgeben sind. Aufgrund dieser Anordnung kann
die im Schneckenförderer befindliche Schmelze durch die Wandung
des Fördergehäuses 28 hindurch gezielt gekühlt werden. Als Kühl
medium kann Luft oder Wassernebel verwendet werden. Das Kühlme
dium wird mittels eines Gebläses mit bedarfsgerechter Menge
und/oder Geschwindigkeit zwischen den ummantelten Kühlrippen 29
hindurch geleitet. Aufgrund einer Temperaturmessung der Schmelze
im Inneren des Fördergehäuses kann damit die Temperatur der ge
förderten Schmelz in einem eng begrenzten Bereich gehalten wer
den. Um in der Startphase oder bei Betriebsstörungen der Strang
gußanlage das Fördergehäuse ausreichend hoch temperieren zu kön
nen, ist an die ummantelten Kühlrippen auch ein Brenner ange
schlossen. Im Falle eines zu kalten Fördergehäuses werden heiße
Brennerabgase zwischen den ummantelten Kühlrippen hindurchgeför
dert, die das Fördergehäuse 28 bedarfsweise erwärmen. Aber auch
ein bloßes Unterbrechen der Kühlung des Fördergehäuses bei an
haltendere Förderung führt bei anhaltender Förderung aufgrund
innerer Reibungsverluste zu einer leichten Erwärmung der Schmel
ze, so daß bei Normalbetrieb der Stranggußanlage eine gezielte
Temperierung der Schmelze innerhalb des Fördergehäuses allein
durch eine geregelte Kühlung desselben aufrecht erhalten werden
kann.
Dank der temperatur-kontrollierten Förderung der Schmelze mit
dem in Fig. 8 dargestellten Förderorgan kann die Abkühlung der
Schmelze innerhalb des Temperaturbereiches der Primärausschei
dung bereits in der Schmelzeförderung und Druckerzeugung einset
zen. Und zwar kann wegen der Temperaturüberwachung die Abkühlung
in der Förderzone so weit vorangetrieben werden, daß die Primär
ausscheidung weitgehend abgeschlossen ist. Dazu braucht ledig
lich sichergestellt werden, daß am Ende der Förderstrecke eine
Schmelzetemperatur kurz oberhalb der Solidustemperatur nicht un
terschritten wird. In diesem Zusammenhang sei der Vollständig
keit halber erwähnt, daß die Vorkühlung der geförderten Schmelze
nicht an die Ausbildung des Förderorganes als Doppelschrauben-
Schneckenförderer gebunden ist, der im Ausführungsbeispiel ge
zeigt ist. Auch Mono-Schneckenförderer und andere kontinuierlich
und volumetrisch arbeitende Fördereinrichtungen sind denkbar,
sofern die Gehäuse und Förderorgane aufgrund entsprechender
Werkstoffauswahl für flüssige Aluminiumlegierungen einsetzbar
sind.
Dank der Primärausscheidung des Siliziums und gegebenenfalls von
intermetallischen Phasen bereits in der Förderstrecke des
Schneckenförderers werden die entstehenden Primärkristalle durch
die Förderorgane, im Beispiel also durch die Förderschnecken 24'
sehr fein zerkleinert. Es ist auch denkbar, daß die Förder
schnecken länger als für einen bloßen Druckaufbau erforderlich
ausgebildet werden und daß an die förderwirksämen Schneckengänge
der Förderschnecke noch scherend und/oder zerkleinernd wirkende
Garnituren oder Schneckengänge angeschlossen werden. Hierbei
sollte zweckmäßigerweise sichergestellt werden, daß die Schmel
ze, solange sie sich noch im Bereich der förderwirksamen Schnec
kengänge der Fördereinrichtung befindet, höher temperiert ist,
als der Temperaturbereich der Primärausscheidung. Erst anschlie
ßen aber noch innerhalb des Fördergehäuses und im Bereich an
schließender scherend und/oder zerkleinernd wirkender Garnituren
oder Schneckengänge wird die Schmelze auf Temperaturen der Pri
märausscheidung abgekühlt.
Dank der Primärausscheidung des Siliziums und etwaiger interme
tallischer Phasen bereits im Förderorgan werden drei wesentliche
Vorteile erreicht: Zum einen sind die Primärkristalle sehr fein
körnig und gleichmäßig in der nahezu eutektischen Restschmelze
verteilt, was für den vorliegenden Anwendungsfall für Zylinder
laufbüchsen sehr willkommen ist. Zum anderen braucht in dem an
schließenden Stranggußkopf lediglich noch die eutektische Rest
legierung abgekühlt und erstarrt zu werden, was die Erstarrungs
lenkung vereinfacht, die Erstarrung abkürzt und Potential für
Produktivitätssteigerung in sich birgt. Schließlich wirkt sich
die feindisperse Verteilung der Primärkristalle in der eutekti
schen Restlegierung rheologisch in sofern positiv aus, als durch
diese Art der Primärkristall-Verteilung die Viskosität der
Schmelze weniger gesteigert wird, als wenn die Primärkristalle
dendritische und/oder grobkörnig ausgebildet wären.
Zwar sind die ausgeschiedenen Primärkristalle und gegebenenfalls
die intermetallischen Phasen sehr hart und üben einen gewissen
Verschleiß auf die Förderschnecken und das Fördergehäuse aus.
Dem kann zum einen dadurch begegnet werden, daß sehr harte Werk
stoffe für diese Komponenten verwendet werden, z. B. Keramiken.
Ferner kann ein Verschleiß dadurch vermindert werden, daß die
Förderschnecken - wie bereits beschrieben - in eine wärmere,
rein förderwirksame Zone und eine anschließende, weniger warme
Primärausscheidungs- und Dispergierungszone unterteilt werden.
Claims (28)
1. Verfahren zum Herstellen von Rohlingen für Zylinderlaufbüch
sen aus einer übereutektischen Aluminium/Silizium-Legierung,
bei dem ein nahtloses Rohr aus einem feinkörnigen Gefüge der
Aluminium/Silizium-Legierung mit einer dem Rohlingsquerschnitt
entsprechenden, endformnahen Querschnittsform aber einer einem
Mehrfachen der Rohlinglänge entsprechenden Länge hergestellt
wird, von dem dann einzelne Rohlinge abgelängt werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
das nahtlose Rohr unmittelbar aus der Schmelze einer Alumini
um/Silizium-Legierung nach dem an sich bekannten Stranggußver
fahren zu einem quasi-endlosen Rohr (80) gegossen und dabei die
Schmelze (20) aufgrund rascher, erzwungener Abkühlung (40, 50)
und/oder einer Scherbewegung der Schmelze feinkörnig zur Erstar
rung gebracht wird, wobei zusätzlich zu einer Außenformung und
-kühlung (41, 53) des Gußstranges (80) auch die Innenoberfläche
des entstehenden Rohres entsprechend dem lichten Querschnitt des
Rohres durch einen Kern (10, 10') geformt und auch gekühlt wird,
der durch die Schmelze (20) hindurch bis in das Innere des Guß
stranges (80) konzentrisch hineinragt und endseitig gekühlt (42,
51) ist.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schmelze (20) zumindest nah an der Oberflächen des gegosse
nen Rohres (80) und zumindest während der oberflächennahen Er
starrung zwangsweise unter Einhaltung eines sehr hohen zeitli
chen Temperaturgradienten abgekühlt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schmelze zumindest oberflächennah mit einem zeitlichen Tem
peraturgradienten von mindestens 1000 bis 4000 K/sec abgekühlt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die außenseitige Kühlung (41) zeit- und ortsversetzt zur innen
seitigen Kühlung (42) einsetzt.
5. Verfahren nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
der relative Zeit- und Ortsversatz (V) der außenseitigen (41)
zur innenseitigen Kühlung (42) einstellbar ist.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der rohrförmige Gußstrang (80) vertikal absinkend und geradlinig
austretend gegossen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die übereutektische Schmelze (20) während der Erstarrung in sich
derart bewegt wird, daß sich die aus der Schmelze (20) heraus
zunächst entstehenden Primärkristalle (21) relativ zu einander
verschieben und dadurch dendritische Kristalläste an den entste
henden Primärkristallen (21) gebrochen werden.
8. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schmelze (20) durch magnetisch induzierte (5) Rührwirkung
bewegt wird.
9. Verfahren nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Schmelze (20) durch zwangsweises Hinwegbewegen des erstar
renden Gußstranges (80) über eine Buckelstruktur (6) der formge
benden Oberflächen (4, 12) bewegt, also peristaltisch gewalkt
wird, wobei die erstarrende Oberfläche des Gußstranges (80)
durch einen der Schmelze (20) überlagerten Druck laufend der
Buckelstruktur (6) formgetreu zu folgen gezwungen wird.
10. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das erstarrende Gußgefüge des entstehenden Rohres (80) in Axial
richtung durch einen der Schmelze (20) überlagerten Druch dicht
gespeist wird, indem die Schmelze (20) in einen oberhalb eines
den Gußstrang (80) formenden Ringspaltes angeordnete geschlosse
nen Raum (32) permanent unter hohem Druck hineingefördert (23,
23') und so mit Druck beaufschlagt wird.
11. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das erstarrende Gußgefüge des entstehenden Gußstranges (80) in
Axialrichtung pneumatisch dichtgespeist wird, indem die in einer
gasdicht gekapselten Vorlage oberhalb eines den Gußstrang (80)
formenden Ringspaltes gehaltene Schmelze (20) pneumatisch mit
Druck (30) beaufschlagt wird, wobei neue Schmelze (20) entspre
chend dem Verbrauch von Material unter dem gleichen Druck wie
dem in der Vorlage in diese eingeführt wird (Anschluß 23).
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
der die Schmelze (20) beaufschlagende Druck so hoch eingestellt
wird, daß der rohrförmige Gußstrang (80) durch Druckwirkung an
der Austrittsstelle (7, 7') ausgepreßt, also extrudiert wird.
13. Verfahren nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur pneumatischen Druckbeaufschlagung der Schmelze (20) in der
Vorlage ein Inertgas, vorzugsweise Stickstoff verwendet wird.
14. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
das gebildete Gußstrang (80) nach Austritt (7, 7') aus den Form
gebungsflächen (4, 12) weiterhin, und zwar durch ein unmittelbar
den Gußstrang (80) berührendes Kühlfluid (51, 55) gekühlt wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
als unmittelbar den Gußstrang (80) berührendes Kühlfluid flüssi
ge Luft, ein Luft/Wassertröpfchen-Gemisch, ein Luft/Wasser-
Gemisch, Wasser oder eine mit Zusätzen versehene, im wesentli
chen aus Wasser bestehende Anmischung verwendet wird.
16. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Gußstrang (80) sowohl innenseitig (51) als auch außenseitig
(55) unmittelbar mit dem Kühlfluid gekühlt wird.
17. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Gußstrang (80) zusätzlich zu dem Auspressen auch noch aus
der Austrittsöffnung gezogen (Abziehvorrichtung 60) wird.
18. Verfahren nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Gußstrang (80) zusätzlich zu dem Auspressen auch noch aus
der Austrittsöffnung oszillierend geschoben wird.
19. Verfahren nach Anspruch 18,
dadurch gekennzeichnet, daß
zum zusätzlichen oszillierenden Schieben des austretenden Guß
stranges (80) dem Kern (10) eine axial oszillierende Bewegung
erteilt wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet, daß
dem Kern (10) zusätzlich oder alternativ eine kontinuierlich
oder intermittierende oder hin- und hergehende rotierende Bewe
gung erteilt wird.
21. Verfahren nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet, daß
dem Kern (10) zusätzlich zu der axial oszillierenden Bewegung
intermittierend, d. h. nur während der Rückhubbewegung des Kernes
eine rotierende Bewegung erteilt wird.
22. Verfahren nach den Ansprüchen 14 und 17,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine kontinuierlich auf den Gußstrang (80) in Austrittsrichtung
wirkende Zugkraft erst nach Beendigung der Kühlung (51, 55)
durch das unmittelbar beaufschlagende Kühlfluid ausgeübt wird.
23. Verfahren nach Anspruch 17,
dadurch gekennzeichnet, daß
eine kontinuierlich auf den Gußstrang (80) in Austrittsrichtung
wirkende Zugkraft durch wenigsten ein Paar von innenseitig und
außenseitig auf gleicher Axialposition am Rohrumfang angreifen
den Druckrollen (61, 62) ausgeübt wird, welche Druckrollen (61,
62) mit der Kontur ihres Mantels an die gekrümmte Rohroberfläche
angepaßt und an die Rohroberfläche radial angepreßt (63) sind,
von welchen Druckrollenpaaren je eine Druckrolle (61) mit be
grenztem Drehmoment (64) angetrieben wird.
24. Verfahren nach Anspruch 23,
dadurch gekennzeichnet, daß
daß die Zugkraft mittels mehrerer Druckrollenpaare (61, 62)
gleichmäßig verteilt über den gesamten Umfang des Gußstranges
(80) hinweg ausgeübt wird.
25. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Außenfläche des Gußstranges (80) nach seinem Austritt mecha
nisch aufgerauht wird.
26. Verfahren nach den Ansprüchen 24 und 25,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Aufrauhen der Außenfläche des Gußstranges (80) durch die au
ßenseitig angreifenden, mit einer prägenden Oberflächentextur
(65) versehenen Druckrollen (61) erfolgt.
27. Verfahren nach Anspruch 25,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Außenfläche des Gußstranges (80) unmittelbar nach dem
Aufrauhen mit einem vorzugsweise metallischen, niedrig schmel
zenden Schutzüberzug zur Passivierung der gerauhten Oberfläche
versehen wird (70), der sich spätestens bei einer nahe der
Schmelztemperatur der Aluminium/Silizium-Legierung liegenden
Temperatur vollständig auflöst.
28. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
der gebildete Gußstrang (80) nach der vollständigen Erstarrung
mittels einer sich mit dem Strang mitbewegenden Trenneinrichtung
(71) während der Austrittsbewegung in Rohrabschnitte (81) mit
einer handhabbaren Länge (L) zerteilt wird.
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DE1999118228 DE19918228C2 (de) | 1999-04-22 | 1999-04-22 | Verfahren zum Herstellen von Rohlingen für Zylinderlaufbüchsen |
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Publication number | Publication date |
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