DE19917964A1 - Verfahren zur industriellen Verarbeitung von Fisch und Injektionsnadeln hierzu - Google Patents
Verfahren zur industriellen Verarbeitung von Fisch und Injektionsnadeln hierzuInfo
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Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur industriellen Verarbeitung von Fisch. Aufgabe der Erfindung ist eine Reduzierung der Keimzahlen im Endprodukt. Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die zu verarbeitenden Fischteile bereits vor mindestens einem Verfahrensschritt zur Konservierung durch vorwiegend äußerliche Anwendung von konservierenden Stoffen enthäutet werden und die folgenden Verfahrensschritte zur Konservierung durch vorwiegend äußerliche Anwendung von konservierenden Stoffen allseitig angreifen. Weiter wird die gestellte Aufgabe gelöst durch den Einsatz von Injektionsnadeln mit radial angeordneten Durchbrüchen der Nadelwand in einem Verfahrensschritt zur Konservierung und/oder Aromatisierung durch Injektion von Konservierungs- und/oder Aromatisierungsflüssigkeit mit Zusätzen zur Erniedriegung der Oberflächenspannung.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur industriellen Verarbeitung
von Fisch gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 sowie eine hierzu
verwendbare Injektionsnadel gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 15.
Derartige Verfahren umfassen in der Regel ein Teilen der Fische, eine
Behandlung mit Konservierungs- und/oder Aromatisierungsstoffen sowie ein
Enthäuten der Fischteile.
Eine wesentliches Problem, das in vielen Bereichen der
Lebensmittelherstellung und Verarbeitung, insbesondere aber bei der
Verarbeitung empfindlicher Waren, wie Fisch auftritt, ist die Minimierung
der Anzahl schädlicher Keime im Endprodukt. Insbesondere bei Fisch
kommt eine Sterilisierung durch Erhitzen nur in seltenen Fällen in Frage.
Zur Haltbarmachung finden daher andere Methoden, wie Salzung und/oder
Räucherung, vielfach Anwendung.
Problematisch dabei ist jedoch, daß diese Methoden im Wesentlichen ein
Eindringen der Keime von außen verhindern, nicht jedoch eine Abtötung
bereits eingedrungener Keime bewirken bzw. deren Vermehrung verhindern.
Es müssen daher vor allem Maßnahmen getroffen werden, die ein
Eindringen der Keime in das Produkt verhindern. Dabei spielen vor allem
die Geschwindigkeit des Verarbeitungsprozesses, die Sauberkeit der
Verarbeitungsumgebung sowie die Abfolge der Verfahrensschritte eine
wesentliche Rolle.
Bekannte Verfahren nutzen dabei über weite Bereiche die natürliche
Schutzfunktion der Fischhaut. Ist nach dem Teilen des Fisches in
vorzugsweise zwei Hälften jeweils eine Seite der Teile durch die Fischhaut
geschützt, muß bzw. kann lediglich die offene Seite mit konservierenden
Stoffen behandelt werden. Hiervon verspricht man sich verschiedene
Vorteile: Der Einsatz an konservierenden Stoffen wird geringer, die Teile
sind durch die Fischhaut stabilisiert und daher mechanisch belastbarer, ein
Wenden der Teile zur beidseitigen Behandlung mit konservierenden Stoffen
entfällt. Diese Vorteile schlagen sich im Wesentlichen in einer besonders
kostengünstigen Produktion nieder.
Ist jedoch im Anschluß an das Konservierungsverfahren ein Schneidprozeß
vorgesehen, muß die Haut zuvor entfernt werden. Die Gründe hierfür liegen
in den stark unterschiedlichen mechanischen Charakteristiken von Fischhaut
und Muskelgewebe, die ein gemeinsames Schneiden nicht erlauben. Außer
einem eventuell vorgesehenen Schneidprozeß gibt es eine Reihe weiterer
möglicher Gründe, warum das Endprodukt keine Haut aufweisen soll.
Wird jedoch die Haut wegen der vorgenannten Vorteile im Anschluß an die
Konservierungsschritte entfernt, bildet sich hier eine "offene Wunde", durch
welche Keime ungehindert eindringen können. Dies ist bei den folgenden
Verfahrensschritten des Schneidens oder des Verpackens nicht zu umgehen.
Aufgabe der Erfindung ist daher, ein Verfahren zur Verfügung zu stellen,
bei dem die Keimzahlen im Endprodukt gegenüber herkömmlichen
Verfahren deutlich reduziert werden.
Diese Aufgabe wird gelöst durch das Merkmal des kennzeichnenden Teils
von Anspruch 1. Diesem kommt folgende besondere Bedeutung zu:
Entgegen der üblichen Einschätzung der Vorteile eines möglichst langen
Belassens der Haut an den Fischteilen sieht das erfindungsgemäße
Verfahren vor, die Haut bereits in einem früheren Verfahrensschritt von den
Fischteilen zu lösen und in anschließenden Verfahrensschritten durch
beidseitige, äußerliche Anwendung von konservierenden Stoffen einen
anhaltenden Schutz gegen das Eindringen von Keimen zu gewährleisten. Die
geringfügigen Nachteile, die dadurch entstehen, daß nach dem Entfernen der
Haut ein behutsamerer Umgang mit den Fischteilen sowie ein erhöhter
Einsatz an äußerlich anzuwendenden Konservierungsstoffen notwendig ist
und daß einzelne Verfahrensschritte durch die nun notwendige beidseitige
Behandlung aufwendiger werden könnten, werden bei weitem überwogen
durch den Vorteil der grundsätzlich geringeren Keimzahlen im Endprodukt.
Dieser Vorteil läßt sich entweder durch absolut geringere Keimzahlen im
Endprodukt nutzen oder aber dadurch, daß bei Konstanthaltung der z. B.
durch Grenzwerte vorgegeben Keimzahlen im Endprodukt der Aufwand für
besondere Maßnahmen zur Reinhaltung der Verarbeitungsumgebung
reduziert werden kann.
Eine zusätzliche Maßnahme zur Lösung der genannten Aufgabe ergibt sich
aus dem kennzeichnenden Teil von Anspruch 5. Untersuchungen haben
ergeben, daß die Vermehrung von Keimzahlen im Wesentlichen in
abgeschlossenen Flüssigkeitströpfchen und nicht im Muskelgewebe der
Fischteile stattfindet. Die Vermehrung der Keime in einem Tröpfchen
verläuft im Wesentlichen exponentiell und zwar bis zu der Grenze, da ein
minimales Volumen pro Keim in dem Tropfen unterschritten wird. Damit ist
die Maximalzahl der Keime, die sich in einem infizierten Tropfen
entwickeln können, direkt abhängig vom Volumen des Tropfens. Eine
wirksame Maßnahme zur Einschränkung der maximalen Keimzahl wäre
daher eine Reduktion der Tropfengröße. Dies wird erreicht durch das
Merkmal des kennzeichnenden Teils von Anspruch 4, nach dem die
verwendeten Konservierungs- bzw. Aromatisierungsflüssigkeiten Zusätze
enthalten, die deren Oberflächenspannung reduzieren. Dies kann
beispielsweise mit für Lebensmittel zugelassenen Tensiden geschehen.
In einer besonders vorteilhaften Anwendungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird, gemäß dem kennzeichnenden Teil von Anspruch 2, die
Konservierungs- und/oder Aromatisierungslösung in die Fischteile injiziert.
Hiermit sind vor allem zwei Vorteile verbunden: Zum einen wird die für die
Marinierung benötigte Zeit wesentlich reduziert gegenüber üblichen
Verfahren nach dem Stand der Technik, bei welchen die Marinierung durch
Einlegen der Fischteile in die Konservierungs- und/oder
Aromatisierungsflüssigkeit erfolgt, wobei der Eintritt der relevanten Stoffe
in das Muskelgewebe allein durch Diffusion erfolgt. Diese Reduktion der
Verarbeitungszeit führt auch direkt zu einer Reduktion der möglichen
Vermehrungszeit der Keime, dient also auch der Lösung der
zugrundeliegenden Aufgabe. Zum anderen kann durch die direkte Injektion
von Flüssigkeit das Gesamtgewicht des Produktes erhöht und damit ein
höherer Preis pro Gewichtseinheit des Ausgangsmaterials erzielt werden.
Die Konservierung und/oder Aromatisierung von Lebensmittel durch
Injektion ist z. B. aus dem Bereich der Fleischverarbeitung bekannt. Die dort
angewendeten Methoden können jedoch nicht ohne weiteres auf den Bereich
der Fischverarbeitung übertragen werden. So wird beispielsweise bei der
vom Pökelprozeß bekannten Injektionsmethode Flüssigkeit mit hohem
Druck durch Hohlnadeln mit durchgehender axialer Bohrung in das Fleisch
gepreßt. Ein derartiges Verfahren führt bei dem wesentlich empfindlicheren
Fischgewebe zu mechanischer Zerstörung. Abhilfe geschaffen wird hier
durch die Verwendung von Injektionsnadeln gemäß dem kennzeichnenden
Teil von Anspruch 1 S. Die Injektionsnadeln weisen keine durchgehende
axiale Bohrung auf, sondern lediglich ein axiales Sackloch. Im Endbereich
des Sackloches sind mehrere, vorzugsweise vier, radiale Durchbrüche der
Nadelwand vorgesehen, die eine Verbindung zwischen dem Sackloch und
der Umgebung schaffen. Flüssigkeit, die unter Druck in die vordere Öffnung
des axialen Sackloches gepreßt wird, tritt senkrecht zur Nadelachse aus.
Wird die Nadel zuvor in die Oberfläche eines Fischteiles, vorzugsweise
einer Fischhälfte, eingestochen, verteilt sich die eingespritzte Flüssigkeit
parallel zu den Gewebefasern, wodurch eine mechanische Zerstörung
vermieden wird. Auf eine derartige Nadel wird im Folgenden unter der
Bezeichnung "Quadrupolnadel" Bezug genommen.
Weitere Vorteile ergeben sich aus den übrigen Unteransprüchen der
speziellen Beschreibung sowie den Zeichnungen.
Es zeigen:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer speziellen Anwendungs
form des erfindungsgemäßen Verfahrens in sechs Schritten,
Fig. 2 ein axialer Querschnitt durch eine erfindungsgemäße
Quadrupolnadel,
Fig. 3 ein radialer Querschnitt durch eine erfindungsgemäße
Quadrupolnadel gemäß der Schnittlinie III-III in Fig. 2.
Die in Fig. 1 dargestellte, besonders vorteilhafte Anwendungsform des
erfindungsgemäßen Verfahrens besteht aus den sechs Verfahrensschritten a)
bis f). Verfahrensschrift a) zeigt einen in zwei Teile 10 geteilten Fisch,
wobei die Teilung üblicherweise entlang der Längsachse des Fisches
vorgenommen wurde. Eine Entfernung des Kopfes sowie der Flossen gehen
vorzugsweise in einem vorgeschalteten Schritt voran. Eine Enthäutung hat
zu diesem Zeitpunkt noch nicht stattgefunden.
Dies wird deutlich in Fig. 1b, die einen Marinierungs- bzw.
Konservierungsschritt durch Injektion der Konservierungs- und/oder
Aromatisierungsflüssigkeit darstellt. Besonders vorteilhaft ist es, die
Konservierungs- und/oder Aromatisierungsflüssigkeit mit Zusätzen zu
versehen, die deren Oberflächenspannung reduziert. Auf diese Weise wird
die Größe der sich im Muskelgewebe anlagernden Tröpfchen reduziert. Auf
diese Weise wird, gemäß den Ausführungen der Beschreibungseinleitung,
eine Reduktion der maximalen Keimzahl im Endprodukt erreicht. Die
Fischteile 10 bestehen aus dem Muskelgewebe 11 sowie der Haut 12. Die
Injektion erfolgt vorzugsweise vermittels einer Injektionsvorrichtung 20,
die eine Mehrzahl von Injektionsnadeln 21 aufweist. Diese werden
gleichzeitig, d. h. in einem Arbeitsgang, in das Muskelgewebe 11
eingestochen. Die Konservierungs- und/oder Aromatisierungsflüssigkeit
wird aus einem nicht dargestellten Tank über eine ebenfalls nicht
dargestellte Pumpe durch die Hohlbereiche der Injektionsnadel 21 in das
Muskelgewebe 11 gespritzt.
In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform weisen die
Injektionsnadeln 21 das in den Fig. 2 und 3 gezeigte Profil auf. Bei
derartigen Quadrupolnadeln sind die Nadeln 21 mit axialen Sacklöchern 22
versehen, die nahe der Nadelspitze 24 enden. Im Endbereich des Sacklochs
22 sind Durchbrüche 23 durch die Nadelwand 25 vorgesehen. Vorzugsweise
sind vier derartige Durchbrüche 23 vorgesehen, die radial orientiert sind
und paarweise einen Winkel von 90° Grad zueinander einnehmen.
Günstigerweise sind die Durchbrüche 23 so vorgesehen, daß das Sackloch
22 in seiner axialen Ausdehnung nicht über sie hinausragt und keinen
blinden Gang bietet, der die Gefahr einer Anlagerung von verderblichen
Feststoffen und somit die Gefahr eines zusätzlichen Keimeintrags birgt. Die
Injektionsnadeln 21 sind günstigerweise so dünn vorzusehen, daß sich die in
Fig. 1b dargestellten und mit dem Bezugszeichen 26 versehenen
Einstichlöcher durch die elastischen Eigenschaften des Muskelgewebe 11
von selbst schließen.
Der Vorzug der Quadrupolnadeln 21 gemäß der Fig. 2 und 3 liegt darin,
daß die Konservierungs- und/oder Aromatisierungsflüssigkeit parallel und
nicht senkrecht zu den Einzelfasern des Muskelgewebes 11 einspritzt wird.
Hierdurch wird eine mechanische Zerstörung des empfindlichen
Fischgewebes vermieden. Insbesondere bei dicken Fischteilen 10 empfiehlt
es sich, während des Injektionsvorganges die Eindringtiefe der Nadeln 21 in
das Gewebe 11 zu variieren, d. h., die Injektion während des Einstechens
und/oder während des Herausziehens der Nadeln 21 aus dem Gewebe 11 zu
vollziehen. Dies hat den Vorteil, daß die eingespritzte Flüssigkeit
gleichmäßig im Gewebe 11 verteilt wird.
Dieser Vorgang verkürzt den üblicherweise mehrstündigen
Marinierungsvorgang auf wenige Minuten, da die Geschmacks- bzw.
Konservierungsstoffe direkt an den Zielort transportiert werden und nicht
über die zeitaufwendige Diffusion dorthin gelangen müssen. Ein weiterer
Vorteil liegt in der deutlichen Gewichtszunahme von bis zum 25% durch das
Einspritzen der Flüssigkeit. Dies wirkt sich positiv auf den zu erzielenden
Gesamtpreis aus.
In dem erfindungsgemäßen Verfahren wird bereits im Verfahrensschritt c)
die Enthäutung der Fischteile 10, d. h. die Trennung des Muskelgewebes 11
von der Haut 12 durchgeführt. Eine Enthäutung zu einem früheren Zeitpunkt
ist wenig sinnvoll, da im Marinierungsschritt die konservierenden und/oder
aromatisierenden Flüssigkeiten direkt im Gewebeinneren appliziert werden.
Bei diesem Schritt kann durchaus noch der Vorteil der mechanischen
Stabilisierung der Fischteile 10 durch die Haut 12 genutzt werden. In
nachfolgenden Konservierungsschritten, die im Wesentlichen auf der
äußerlichen Anwendung von konservierenden Stoffen basieren, ist dies
unter der genannten Aufgabenstellung nicht mehr angebracht.
Fig. 1d zeigt beispielsweise die Konservierung durch die sogenannte
Trockensalzung. Bei diesem Verfahrensschritt wird gekörntes Salz 31 über
eine Düse 30 beschleunigt und aus einigem Abstand auf die hautfreien
Seiten des Fischteiles 10, das nunmehr allein aus Muskelgewebe 11 besteht,
geschossen. Dies hat nach dem Verfahrensschrift c) beidseitig zu erfolgen.
Die Geschwindigkeit der Salzkörner ist vorzugsweise so einzurichten, daß
sie zumindest teilweise in das Muskelgewebe 11 eindringen und so eine
wenige mm starke, das gesamte Muskelgewebe 11 umfassende Schutzschicht
bilden. Nach diesem Verfahrensschritt besteht "keine offene Wunde" mehr,
durch welche Keime in das Muskelgewebe 11 eindringen können.
Fig. 1e zeigt einen optionalen Verfahrensschritt zur Formgebung der
Fischteile 10. Ein derartiges Formgebungsverfahren ist beispielsweise in DE
198 06 003.3 beschrieben. Es basiert im Wesentlichen darauf, daß die
Fischteile 10/11 in Formgebungssieben 4 in eine leicht
weiterzuverarbeitende Quaderform gebracht werden. Fig. 1f stellt einen
anschließenden Räucherprozeß dar. Auch dieser Räucherprozeß ist als
Verfahrensschritt zur Konservierung durch vorwiegend äußerliche
Anwendung von konservierenden Stoffen anzusehen. Je nach gewünschtem
Endprodukt kann er auch unterbleiben oder den in Fig. 1d dargestellten
Trockensalzungsschritt ersetzen. Vorzugsweise werden die Fischteile 10/11
auf Etagenwagen 55 plaziert, die in die Räucherkammer 50 eingefahren
werden. Der Räuchervorgang selbst kann durch Anwendung von Rauch 52
und/oder Flüssigrauch 54 stattfinden. Um die aufzuwendende Zeit möglichst
kurz zu halten, empfiehlt es sich, den Rauch 52 vermittels spezieller Düsen
53 in der Räucherkammer 50 zu verwirbeln bzw. den Flüssigrauch 54
vermittels Düsen 53 zu vernebeln. Durch die hierdurch erzeugte
Luftbewegung wird ein verstärkter Kontakt der Rauch- bzw.
Flüssigrauchpartikel mit den Fischteilen 10/11 pro Zeiteinheit
gewährleistet.
Natürlich sind außer der in Fig. 1 dargestellten schematischen
Anwendungsform des erfinderischen Verfahrens weitere Anwendungsformen
denkbar. Beispielsweise kann die Marinierung durch Injektion ganz
entfallen oder auf andere Weise durchgeführt werden. Wird die Marinierung
mit Konservierungsflüssigkeit durch ein Einlegeverfahren realisiert, ist
dieses als Verfahrensschritt zur Konservierung durch vorwiegend äußerliche
Anwendung von konservierenden Stoffen im Sinne von Anspruch 1 zu
werten. Wie bereits erwähnt, stellt insbesondere der in Fig. 1e dargestellte
Formgebungsschritt einen optionalen, besonders vorteilhaften, jedoch
keineswegs notwendigen Verfahrensschritt dar. Auch die beiden in der
vorangegangenen Beschreibung erwähnten Verfahrensschritte zur
Konservierung durch vorwiegend äußerliche Anwendung von
konservierenden Stoffen, nämlich die Trockensalzung und der
Räucherschritt müssen nicht notwendig in der zuvor beschriebenen Weise
durchgeführt werden. Insbesondere die Räucherung durch
Flüssigrauchanwendung kann auch in einem Einlegeverfahren durchgeführt
werden. Die in den Fig. 2 und 3 dargestellten Skizzen der Quadrupolnadel
sind ebenfalls nicht bindend. Vielmehr sind Varianten mit mehr oder
weniger Durchbrüchen der Nadelwand denkbar, wobei diese zueinander
und/oder zur Nadelachse andere als rechte Winkel einnehmen können.
10
Fischteil
11
Muskelgewebe
12
Haut
20
Injektionsvorrichtung
21
Injektionsnadel
22
Sackloch
23
Durchbruch in
25
24
Nadelspitze
25
Nadelwand
26
Einstichloch
30
Düse
31
Salzkörner
40
Formgebungssieb
50
Räucherkammer
51
Verwirbelungsdüse
52
Rauch
53
Vernebelungsdüse
54
Flüssigrauch
55
Etagenwagen
Claims (15)
1. Verfahren zur industriellen Verarbeitung von Fisch, umfassend wenigstens die
folgendenden Verfahrensschritte:
- - Teilen des Fisches,
- - wenigstens einen Verfahrensschritt zur Konservierung durch vorwiegend äußerliche Anwendung von konservierenden Stoffen,
- - Enthäuten der Fischteile (10)
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein zusätzlicher
Verfahrensschritt vorgesehen ist, nämlich eine Behandlung der Fischteile (10) mit
Konservierungs- und/oder Aromatisierungsflüssigkeit wie Salzlake und/oder
Marinade.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Behandlung der
Fischteile mit Konservierungs- und/oder Aromatisierungsflüssigkeit durch Injektion
erfolgt.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Injektion mit einer
Mehrzahl von Injektionsnadeln (21) an verschiedenen Stellen des zu behandelnden
Fischteiles gleichzeitig erfolgt.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Konservierungs- und/oder Aromatisierungsflüssigkeit Zusätze zur Verringerung der
Oberflächenspannung enthält.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß
Konservierungs- und/oder Aromatisierungsflüssigkeit eine Salzlake ist.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß
Konservierungs- und/oder Aromatisierungsflüssigkeit eine Marinade ist.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß ein
weiterer Verfahrensschritt zur Konservierung durch vorwiegend äußerliche
Anwendung von konservierenden Stoffen in einer Trockensalzung besteht, wobei
körniges Salz (31) aus einem Abstand beschleunigt und mit einer Geschwindigkeit
auf die hautfreien Seiten der Fischteile (10) aufgetragen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß ein
weiterer Verfahrensschritt zur Konservierung durch vorwiegend äußerliche
Anwendung von konservierenden Stoffen in einem Räucherschritt besteht.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der zum Räuchern
verwendete Rauch (52) in der Räucherkammer (50) verwirbelt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 9, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Räuchern Flüssigrauch (54) verwendet wird.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß der zum Räuchern
verwendete Flüssigrauch (54) in der Räucherkammer (50) vernebelt wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß zum
Räuchern sowohl Rauch (52) als auch Flüssigrauch (54) verwendet wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß als ein
weiterer Verfahrensschritt eine Formgebung der Fischteile (10) vorgesehen ist.
15. Injektionsnadel (21) zur Verwendung bei der industriellen Verarbeitung von Fisch,
insbesondere zur Behandlung von Fischteilen (10) mit Konservierungs- und/oder
Aromatisierungsflüssigkeit wie Salzlake und/oder Marinade,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Nadel (21) ein axiales Sackloch (22) aufweist, das mit mindestens zwei radial
ausgerichteten, Durchbrüchen (23) in der Nadelwand (25) in Verbindung steht.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19917964A DE19917964A1 (de) | 1999-04-21 | 1999-04-21 | Verfahren zur industriellen Verarbeitung von Fisch und Injektionsnadeln hierzu |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19917964A DE19917964A1 (de) | 1999-04-21 | 1999-04-21 | Verfahren zur industriellen Verarbeitung von Fisch und Injektionsnadeln hierzu |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE19917964A1 true DE19917964A1 (de) | 2000-11-02 |
Family
ID=7905278
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19917964A Withdrawn DE19917964A1 (de) | 1999-04-21 | 1999-04-21 | Verfahren zur industriellen Verarbeitung von Fisch und Injektionsnadeln hierzu |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE19917964A1 (de) |
Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3416759C2 (de) * | 1984-05-07 | 1988-01-07 | Werner Hoffmeister Fischgrosshandelsgesellschaft Mbh & Co, 2850 Bremerhaven, De | |
DE2857677C2 (de) * | 1978-12-04 | 1989-11-30 | Townsend Engineering Co., Des Moines, Ia., Us |
-
1999
- 1999-04-21 DE DE19917964A patent/DE19917964A1/de not_active Withdrawn
Patent Citations (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2857677C2 (de) * | 1978-12-04 | 1989-11-30 | Townsend Engineering Co., Des Moines, Ia., Us | |
DE3416759C2 (de) * | 1984-05-07 | 1988-01-07 | Werner Hoffmeister Fischgrosshandelsgesellschaft Mbh & Co, 2850 Bremerhaven, De |
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