DE19916985A1

DE19916985A1 - Aggregat mit einer Dichtungsanordnung

Info

Publication number: DE19916985A1
Application number: DE1999116985
Authority: DE
Inventors: Heinz Siegel; Volker Schurr
Original assignee: Robert Bosch GmbH
Current assignee: Robert Bosch GmbH
Priority date: 1999-04-15
Filing date: 1999-04-15
Publication date: 2000-10-19
Also published as: JP2000320683A

Abstract

Die Erfindung geht aus von einem Aggregat, beispielsweise Hydroaggregat (10) mit einem Hydraulikblock (12), an dem ein Anbausteuergerät (14) abgedichtet angebracht ist. Zur zuverlässigen und dauerhaften Abdichtung schlägt die Erfindung eine Dichtungsanordnung mit einer Klebefolie (26), die auf eine Dichtfläche (18) des Hydraulikblocks (12) aufgeklebt ist, und mit einem Dichtelement (24) vorzugsweise in Form einer flüssig auf die Klebefolie (26) aufgetragenen Silikonkautschukraupe, die in einen gummiartigen Zustand übergeht, vor. Die Dichtungsanordnung des erfindungsgemäßen Aggregats hat außer einer guten Dichtwirkung den Vorteil, daß sie im Falle der Demontage problemlos und rückstandsfrei entfernbar ist und zur erneuten Montage problemlos neu angebracht werden kann.

Description

Stand der Technik

Die Erfindung betrifft ein Aggregat mit einer Dichtungsanordnung nach der Gattung des Hauptanspruchs. Das Aggregat kann beispielsweise ein Hydroaggregat mit einem hydraulische Bauelemente aufweisenden Hydraulikblock sein, an dem ein eine elektronische Steuer- oder Regelschaltung aufweisendes Anbausteuergerät abgedichtet angebracht ist. Das Aggregat kann beispielsweise auch ein Pumpenaggregat mit einer Pumpe sein, an der ein die Pumpe antreibender Elektromotor abgedichtet angebracht ist. Derartige Aggregate finden insbesondere in schlupfgeregelten hydraulischen Fahrzeugbremsanlagen Verwendung.

Aus der DE 197 24 166 A1 ist ein derartiges Aggregat bekannt, das einen Hydraulikblock aufweist, in den neben weiteren hydraulischen Bauelementen eine Kolbenpumpe eingesetzt ist, die mit einem Elektromotor antreibbar ist, der an dem Hydraulikblock angebracht ist. Der Hydraulikblock bildet ein Teil und der Elektromotor ein weiteres Teil des bekannten Aggregates. Die beiden Teile des Aggregats sind miteinander verbunden, beispielsweise verschraubt. Zwischen den beiden Teilen ist ein Dichtelement angeordnet, das die beiden Teile aneinander abdichtet und dadurch vor dem Eindringen von beispielsweise Wasser schützt.

Vorteile der Erfindung

Das erfindungsgemäße Aggregat mit den Merkmalen des Anspruchs 1 weist zusätzlich zu dem Dichtelement einen Klebefilm auf, der an einem der beiden Teile des Aggregats angebracht ist und an dem das Dichtelement anliegt. Die Erfindung hat den Vorteil, daß eine Dichtwirkung der Dichtungsanordnung verbessert ist, die Abdichtung ist zuverlässig und dauerhaft, sie widersteht Umwelteinflüssen wie Temperatur, Öl, Bremsflüssigkeit, sowie mechanischen Belastungen durch Schmutz und klimatischen Beanspruchungen, die Abdichtung ist tauchdicht.

Die Unteransprüche haben vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der im Hauptanspruch angegebenen Erfindung zum Gegenstand.

Bei einer Ausgestaltung der Erfindung ist der Klebefilm auf einem Trägermaterial, beispielsweise einer Kunststoffolie, aufgebracht (Anspruch 2), es wird eine den Klebefilm aufweisende Kunststoffolie, ein Klebeband oder dgl. verwendet, wobei das Trägermaterial ein- oder beidseitig mit dem Klebefilm beschichtet sein kann. Diese Ausgestaltung der Erfindung hat den Vorteil einer einfachen Handhabbarkeit und Anbringbarkeit des Klebefilms. Weiterer Vorteil dieser Ausgestaltung der Erfindung ist, daß nach einer Demontage der beiden Teile des Aggregats beispielsweise zu Wartungs- oder Reparaturarbeiten der Klebefilm durch Abziehen des Trägermaterials rückstandslos entfernt werden kann. Der entfernte Klebefilm hinterläßt eine saubere Dichtfläche, die zur erneuten Abdichtung ohne Reinigungsaufwand oder sonstige Maßnahmen wieder mit einem Klebefilm versehen werden kann.

Der Klebefilm weist gemäß Anspruch 3 einen Haftkleber auf, wie er von Klebefolien oder Klebeband bekannt ist und der vorzugsweise nicht aushärtet, sondern dauerhaft klebend und klebefähig bleibt.

In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist der Klebefilm schwach anhaftend, wobei der Klebefilm auf ein Trägermaterial aufgebracht oder ohne Trägermaterial an dem einen Teil des Aggregats angebracht sein kann. Das leichte Haften des Klebefilms fördert die Dichtwirkung und ermöglicht oder erleichtert zumindest das rückstandslose Entfernen des Klebefilms im Falle der Demontage der beiden Teile des Aggregats. Weiterer Vorteil eines schwach haftenden Klebefilms ist eine verringerte Gefahr der Verschmutzung, was für die Dichtwirkung vorteilhaft ist und eventuell die Wiederverwendung des Klebefilms beim erneuten Zusammenbau der beiden Teile des Aggregats nach deren Demontage ermöglicht.

Für eine Serienfertigung des erfindungsgemäßen Aggregats ist ein Dichtelement vorgesehen, das in flüssigem Zustand beispielsweise als Dichtraupe aufgetragen wird und nach dem Auftrag in einen gummielastischen Zustand übergeht. Ein derartiges Dichtmittel ist beispielsweise Silikon-Kautschuk. Mit flüssig ist auch zähflüssig, pastös oder plastifiziert gemeint, also ein Zustand, der einen Auftrag des Dichtmittels beispielsweise mit einer Auftragsdüse ermöglicht. Diese Ausgestaltung der Erfindung hat den Vorteil, daß sie preisgünstig herstellbar, und daß sich das Dichtelement zu einem automatisierten Auftrag eignet. Bei einer erneuten Verbindung der beiden Teile des Aggregats nach deren Demontage kann anstelle des ursprünglich flüssigen Dichtmittels eine Formdichtung, beispielsweise ein Gummiring verwendet werden, der bei einer Einzelmontage der beiden Teile des Aggregats von Hand einfacher handhab- und anbringbar ist als ein flüssig aufzutragendes Dichtelement.

Zeichnung

Die Erfindung wird nachfolgend anhand in der Zeichnung dargestellter Ausführungsbeispiele näher erläutert. Es zeigen:

Fig. 1 eine vereinfachte Darstellung eines erfindungsgemäßen Aggregats; und

Fig. 2-5 Einzelheitdarstellungen verschiedener Ausgestaltungen der Erfindung gemäß Pfeil II-V in Fig. 1 in größerer Darstellung.

Beschreibung der Ausführungsbeispiele

Das in Fig. 1 dargestellte, insgesamt mit 10 bezeichnete, erfindungsgemäße Aggregat ist ein Hydraulikaggregat, das zwei Teile 12, 14, nämlich einen Hydraulikblock 12 und ein Anbausteuergerät 14 umfaßt. Das Hydroaggregat 10 bildet eine Regeleinrichtung einer im übrigen nicht dargestellten, schlupfgeregelten Fahrzeugbremsanlage. In den Hydraulikblock 12 sind in an sich bekannter Weise zwei Kolbenpumpen, Magnetventile, Hydrospeicher, Dämpferkammern und dergleichen hydraulische Bauelemente eingesetzt und hydraulisch miteinander verschaltet. Zur Steuerung eines nicht dargestellten Elektromotors zum Antrieb der beiden Kolbenpumpen sowie zur Steuerung der Magnetventile ist das Anbausteuergerät 14, das eine elektronische Regelschaltung aufweist, mit dem Hydraulikblock 12 verbunden. Das Anbausteuergerät 14 ist mittels Schrauben 16 mit dem Hydraulikblock 12 verschraubt. Zur Abdichtung des Anbausteuergeräts 14 am Hydraulikblock 12 weist das Hydroaggregat 10 eine mit Pfeil II-V bezeichnete Dichtungsanordnung auf, wie sie in den Fig. 2 bis 5 dargestellt und nachfolgend beschrieben ist. Ebenso wie das Anbausteuergerät 14 kann beispielsweise auch ein nicht dargestellter Elektromotor zum Antrieb der in den Hydraulikblock 12 eingesetzten Kolbenpumpen mit dem Hydraulikblock 12 verbunden und abgedichtet sein.

Eine dem Anbausteuergerät 14 zugewandte Oberfläche des Hydraulikblocks 12 bildet eine Dichtfläche 18, auf die das Anbausteuergerät 14 mit einem umlaufenden Rand 20 aufgesetzt ist, der zur Anbringung der Dichtungsanordnung verbreitert ist und flanschartig nach außen vom Anbausteuergerät 14 absteht. Im Rand 20 des Anbausteuergeräts ist, wie in Fig. 2 zu sehen, eine umlaufende, durchgehende Nut 22 angebracht, die zur Aufnahme eines Dichtelements 24 dient. Das Dichtelement 24 besteht aus Silikongummi (Dichtmittel), das als Silikon-Kautschuk in zähflüssigem, pastösem Zustand mit einer nicht dargestellten Auftragsdüse als Raupe in die Nut 22 im Rand 20 des Anbausteuergeräts 14 eingebracht oder, wie dargestellt, auf den Hydraulikblock 12 aufgetragen wird. Vor dem Auftragen der das Dichtelement 24 bildenden Silikonkautschukraupe wird eine Klebefolie 26, 28, die dem Rand 20 des Anbausteuergeräts 14 entsprechend geschnitten ist, auf die Dichtfläche 18 des Hydraulikblocks 12 aufgeklebt. Die das Dichtelement 24 bildende Raupe ist also nicht unmittelbar auf die Dichtfläche 18 des Hydraulikblocks 12 aufgetragen, sondern auf die Klebefolie 26, 28, die auf die Dichtfläche 18 des Hydraulikblocks 12 aufgeklebt ist. Die Klebefolie 26, 28 weist als Trägermaterial eine Kunststoffolie 26 auf, die in an sich bekannter Weise mit einem einen Haftkleber aufweisenden Klebefilm 28 beschichtet ist, mit dem sie auf die Dichtfläche 18 des Hydraulikblocks 12 aufgeklebt ist. Im dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Klebefolie 26, 28 einseitig mit dem Klebefilm 28 beschichtet, sie kann auch beidseitig mit einem Klebefilm 28 beschichtet sein.

Fig. 2 zeigt den Rand 20 Anbausteuergeräts 14 beim Aufsetzen des Anbausteuergeräts 14 auf den Hydraulikblock 12, wobei noch ein Abstand zwischen dem Anbausteuergerät 14 und dem Hydraulikblock 12 besteht. Fig. 3 zeigt den Rand 20 des auf den Hydraulikblock 12 aufgesetzten Anbausteuergeräts 14. Der zähflüssige, das Dichtelement 24 bildende Silikon- Kautschuk formt sich in die Nut 22 im Rand 20 des Anbausteuergeräts 14 ein und kann, wie in Fig. 3 dargestellt, zwischen dem Rand 20 und der auf die Dichtfläche 18 aufgeklebten Klebefolie 26, 28 seitlich aus der Nut 22 austreten. Nach dem Aufsetzen des Anbausteuergeräts 14 auf den Hydraulikblock 12 geht der Silikon-Kautschuk in einen gummielastischen Zustand über. Die das Dichtelement 24 und den Klebestreifen 18 umfassende Dichtungsanordnung dichtet das Anbausteuergerät 14 tauchdicht am Hydraulikblock 12 ab.

Bei der in Fig. 4 dargestellten abgewandelten Ausführungsform der Erfindung ist der Klebefilm 28 ohne Trägermaterial 26, also nicht als Bestandteil einer Klebefolie, auf die Dichtfläche 18 des Hydraulikblocks 12 aufgetragen. Im übrigen stimmt die in Fig. 4 dargestellte Ausführungsform der Erfindung mit der in Fig. 3 dargestellten Ausführungsform der Erfindung überein und es wird zur Vermeidung von Wiederholungen auf die vorstehenden Erläuterungen zu Fig. 1-3 verwiesen.

Fig. 5 zeigt eine weitere Ausgestaltung der Erfindung. Hier ist das Dichtelement 24 als beispielsweise aus EPDM gespritzte Formdichtung ausgestaltet. Das Dichtelement 24 weist einen im wesentlichen rechteckförmigen Querschnitt auf, wobei eine Seite des Rechtecks nach außen gewölbt ist und einen in Längsrichtung des Dichtelements 24 verlaufenden Dichtwulst 30 bildet. Das Dichtelement 24 ist in die Nut 22 im Rand 20 des Anbausteuergeräts 14 eingelegt, wobei der Dichtwulst 30 des Dichtelements 24 der auf die Dichtfläche 18 des Hydraulikblocks 12 aufgeklebten Klebefolie 26, 28 zugewandt ist, Fig. 5 zeigt das Anbausteuergerät 14 wie Fig. 2 beim Aufsetzen auf den Hydraulikblock 12, das Anbausteuergerät 14 befindet sich noch in Abstand vom Hydraulikblock 12. Ist das Anbausteuergerät 14 auf den Hydraulikblock 12 aufgesetzt, liegt das Dichtelement 24 mit seinem Dichtwulst 30 dichtend an der Klebefolie 26, 28 an. Das Dichtelement 24 wird beim Aufsetzen des Anbausteuergeräts 14 auf den Hydraulikblock 12 elastisch in die Nut 22 im Rand 20 des Anbausteuergeräts 14 hineingedrückt, wobei Freiräume 32 in der Nut 22 für die Verformung des Dichtelements 24 zur Verfügung stehen. Die in Fig. 5 dargestellte Ausgestaltung der Erfindung ist insbesondere für eine erneute Montage des Anbausteuergeräts 14 am Hydraulikblock 12 vorgesehen, nachdem das Anbausteuergerät 14 beispielsweise zu Reparatur- und Wartungsarbeiten vom Hydraulikblock 12 demontiert worden ist. Nach der Demontage wird die Klebefolie 26, 28 und mit ihr zusammen der Klebefilm 28 rückstandsfrei von der Dichtfläche 18 des Hydraulikblocks 12 abgezogen. Auf die nach Abziehen der Klebefolie 26 saubere Dichtfläche 18 kann ohne weitere Maßnahmen wieder eine Klebefolie 26, 28 zur erneuten Abdichtung aufgeklebt werden.

Claims

1. Aggregat mit einer Dichtungsanordnung, wobei das Aggregat zwei Teile aufweist, die miteinander verbunden sind und wobei die Dichtungsanordnung ein Dichtelement aufweist, das zwischen den beiden Teilen des Aggregats angeordnet ist und das die beiden Teile abdichtet, dadurch gekennzeichnet, daß die Dichtungsanordnung einen Klebefilm (28) aufweist, der an einem Teil (12) der beiden Teile (12, 14) des Aggregats (10) angebracht ist und an dem das Dichtelement (24) anliegt.

2. Aggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebefilm (28) auf einem Trägermaterial (26) angebracht ist.

3. Aggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebefilm (28) einen Haftkleber aufweist.

4. Aggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klebefilm (28) schwach an dem einen Teil (12) der beiden Teile (12, 14) des Aggregats (10) haftend ist.

5. Aggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Dichtelement (24) aus einem ursprünglich flüssigem Dichtmittel besteht, das nach dem Auftrag auf ein Teil (12) des Aggregats (10) in einen gummielastischen Zustand übergeht.

6. Aggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Aggregat (10) ein Hydroaggregat mit einem Hydraulikblock (12) ist, an dem ein Anbausteuergerät (14) mit der Dichtungsanordnung abgedichtet angebracht ist.

7. Aggregat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Aggregat (10)ein Pumpenaggregat ist, das eine Pumpe aufweist, an der ein die Pumpe antreibender Elektromotor mit der Dichtungsanordnung abgedichtet angebracht ist.