DE19916923A1 - Vorrichtung zum berührungslosen senkrechten Transportieren von Bauteilen - Google Patents
Vorrichtung zum berührungslosen senkrechten Transportieren von BauteilenInfo
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Abstract
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum berührungslosen Transportieren von berührungsempfindlichen Bauteilen und Stoffen entlang einer senkrechten Transportbahn, wobei die Vorrichtung nachfolgende Mermale aufweist: Erste Schallerzeugungsmittel 1, 2, 3 zum Erzeugen von Levitationsschallwellen, die geeignet sind, ein Bauteile BT im Bereich der Schallabstrahlfläche der Schallerzeugungsmittel 1, 2, 3 in einer vorbestimmten Halteebene in der Schwebe zu halten, wobei mehrere übereinanderliegende Halteebenen erzeugbar sind, und eine Regel- und Steuervorrichtung, die bewirkt, daß die horizontale Lage der Halteebenen in vorbestimmten Grenzen zueinander verschiebbar sind, wobei sich die Verschiebungsbereiche überlappen, und die Regel- und Steuervorrichtung bewirkt, daß ein Bauteil auf seinem senkrechten Transportweg von einer unteren Position einer unteren Ebene zu einer oberen Position der unteren Ebene angehoben wird und dort von einer unteren Position einer oberen Ebene übernommen und bis zur oberen Position der oberen Ebene befördert wird.
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum berührungslosen
Transportieren von berührungsempfindlichen Bauteilen und Stoffen entlang
einer senkrechten Transportbahn.
Um Teile, Stoffe oder Behälter, nachfolgend Gegenstände genannt, entlang
einer senkrechten Transportbahn nahezu berührungslos aufwärts gerichtet zu
transportieren, sind aus dem Stand der Technik z. B. pneumatische För
dereinrichtungen bekannt. Derartige Einrichtungen arbeiten jedoch nicht voll
ständig berührungslos, da die Teile, Stoffe oder Behälter innerhalb eines Roh
res gefördert werden, so daß eine Berührung mit der Rohrwandung praktisch
unvermeidbar ist. Falls die Förderstrecke Kurven aufweist, treten geschwindig
keitsabhängige Zentrifugalkräfte auf, die zu einer starken Reibung an der
Rohrwandung führen.
Wenn besonders fragile und/oder berührungsempfindliche Gegenstände zu
transportieren sind, können pneumatische Fördereinrichtungen nicht einge
setzt werden.
Ein typischer Anwendungsfall für berührungsempfindliche Gegenstände sind
Wafer, die von einer ersten Bearbeitungsstation zu einer zweiten, höher oder
tiefer gelegenen Bearbeitungsstation zu transportieren sind. Bei diesem An
wendungsfall werden die Wafer in einem Transportbehälter abgelegt, der da
nach zu der zweiten Bearbeitungsstation transportiert wird. Durch das Ablegen
der Wafer werden Mikropartikel vom Wafer oder von der Auflagefläche oder
auch von der benutzten mechanischen Pinzette abgelöst.
Es ist daher die Aufgabe der Erfindung, eine Technologie zum senkrechten
Fördern von Gegenständen bereitzustellen, bei der die Gegenstände mit der
Transportbahn nicht in Berührung gelangen.
Die Aufgabe wird mit einer Transportvorrichtung nach Anspruch 1 gelöst.
Bereitgestellt wird eine Vorrichtung zum berührungslosen Transportieren eines
flächigen Bauteils auf einer senkrechten Transportbahn. Mittels Schallerzeu
gungsmittel werden Levitationsschallwellen erzeugt, die geeignet sind, die zu
befördernden Bauteile in einer vorbestimmten Halteebene in der Schwebe zu
halten. Den prinzipiellen Aufbau von dazu geeigneten Vorrichtungen kann der
Fachmann aus der einschlägigen und nachfolgend genannten Fachliteratur
entnehmen.
Lierke, E.G.: Vergleichende Betrachtung zur berührungslosen Positionierung von Einzeltropfen in aerodynamischen, akustischen und elektri schen Kraftfeldern. In: Forschung im Ingenieurwesen, Bd. 61 (1995) 7/8, S. 201-216.
Lierke E.G.: Akustische Positionierung - Ein umfassender Überblick über Grundlagen und Anwendungen. In: Acustica 82 (1996), S. 220-237.
Lierke, E.G.: Vergleichende Betrachtung zur berührungslosen Positionierung von Einzeltropfen in aerodynamischen, akustischen und elektri schen Kraftfeldern. In: Forschung im Ingenieurwesen, Bd. 61 (1995) 7/8, S. 201-216.
Lierke E.G.: Akustische Positionierung - Ein umfassender Überblick über Grundlagen und Anwendungen. In: Acustica 82 (1996), S. 220-237.
Weitere Hinweise sind aus den Ausführungsbeispielen entnehmbar.
Mittels einer Regel- und Steuervorrichtung werden die Schallerzeugungsmittel
so angesteuert, daß die Halteebene und somit das auf ihr gehaltene Bauteil in
vorbestimmten Grenzen anheb- oder absenkbar ist. Es sind mehrere Schaller
zeugungsmittel vorgesehen, so daß mehrere übereinanderliegende Halteebe
nen erzeugbar sind, die jeweils in vorbestimmten Grenzen verschiebbar sein
können.
Das Wesen der Erfindung liegt darin, daß die Regel- und Steuervorrichtung so
arbeitet, daß die Bauteile von Ebene zu Ebene angehoben werden. Um die
Übergabe von einer Ebene zur nächsten zu gewährleisten, ist eine Überlap
pung vorzusehen. Somit wird ein Bauteil, das sich auf einer abgesenkten unte
ren Ebene befindet, durch die Hebung der Ebene mit angehoben. In der obe
ren Position der unteren Ebene ist die untere Position einer darüberliegenden
Ebene vorgesehen. Wenn die Schallquellen zur Erzeugung der unteren Ebene
abgeschaltet werden, verbleibt das Bauteil auf der nächsthöher gelegenen
Ebene, die nunmehr mittels der Regel- und Steuervorrichtung in eine obere
Position gefahren wird.
Zur Erhöhung der Klarheit sei bereits hier erwähnt, daß der gleiche Überga
bemechanismus auch durch ein wechselseitiges Zu- und Abschalten benach
barter Ebenen erfolgen kann, was als Spezialfall im Anspruch 6 beansprucht
wird.
Dem Fachmann ist bekannt, daß sich bei einem Stehwellenlevitator mehrere
übereinanderliegende Energieknoten ausbilden, d. h., jede Schallquellenan
ordnung kann prinzipiell mehrere Halteebenen gleichzeitig erzeugen, die für
den Transport nach der vorstehend beschriebenen Methode nutzbar sind.
Es ist für den Fachmann klar, daß die geometrische Form und das Material der
zu transportierenden Bauteile bei der konstruktiven Auslegung der Schaller
zeugungsmittel zu berücksichtigen sind. In der einleitend zitierten Literatur
werden hinreichende Hinweise gegeben, die der Fachmann lediglich unter
Berücksichtigung der vorgegebenen, zu transportierenden Bauteile umsetzen
muß, ohne daß dazu eine erfinderische Tätigkeit erforderlich ist.
Der besondere Vorteil der Erfindung liegt darin, daß erstmalig Bauteile völlig
berührungslos definiert senkrecht angehoben bzw. abgesenkt werden können.
Die Erfindung wird bevorzugt in Systemen eingesetzt, in denen die Bauteile
bereits berührungslos waagerecht von einer Arbeitsstation zur nächsten trans
portiert werden. Da die Arbeitsstationen aus technologischen Gründen nicht
alle auf einer Ebene liegen können, ist mit der Erfindung somit das erforderli
che Absenken und Anheben möglich.
Nach Anspruch 2 wird die Vorrichtung vorteilhaft weitergebildet, indem in Ge
genüberlage zu den schallabstrahlenden Flächen Schallreflektoren angeord
net sind. Diese Schallreflektoren verstärken die Haltekraft der Halteebenen
und ermöglichen somit den Transport schwererer Bauteile.
Nach Anspruch 3 wird die Vorrichtung vorteilhaft weitergebildet, indem in Ge
genüberlage zu den schallabstrahlenden Flächen zweite Schallquellen ange
ordnet sind. Diese Schallreflektoren verstärken die Haltekraft der Halteebenen
noch mehr. Weiterhin wird es durch die gegeneinander wirkenden Schallquel
len möglich, die Lage der Halteebenen sehr präzise einzustellen, was vor
zugsweise durch die Änderung der Phasenlage erfolgt.
Nach Anspruch 4 werden für jede der Schwingergruppen unterschiedliche
Wellenlängen verwendet. Somit können die Abstrahlflächen aller Schwinger
gruppen in einer Ebene liegen.
Nach Anspruch 5 wird für jede der Schwingergruppen die gleiche Wellenlänge
verwendet, d. h., daß zur Erzeugung von unterschiedlich hohen Halteebenen
die Abstrahlflächen der Schwingergruppen auf unterschiedlichen Ebenen lie
gen müssen.
Nach Anspruch 6 erfolgt die Übergabe des Bauteils von Ebene zu Ebene
durch Abschalten der nächsthöheren oder nächsttieferen Ebene. Diese Aus
führungsform verringert den gerätetechnischen Aufwand für die Regel- und
Steuervorrichtung.
Nach Anspruch 7 ist die erfindungsgemäße Vorrichtung an einer höhenver
stellbaren Haltevorrichtung befestigt, d. h., die Haltevorrichtung wird an einer
Schiene angeordnet und gleitet auf dieser entlang. Diese Vorrichtung ermög
licht den Transport bei größeren Höhenunterschieden.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen in Verbin
dung mit beigefügten schematischen Zeichnungen näher erläutert.
Fig. 1 zeigt eine Prinzipdarstellung eines Stehwellenlevitators mit Pha
senverschiebung nach einer ersten Ausführungsform der Erfin
dung.
Fig. 2 zeigt die prinzipielle Funktionsweise einer weiteren Ausführungs
form der Erfindung.
In der Fig. 1 sind mit dem Bezugszeichen S jeweils Schallquellen bezeichnet,
die paarweise gegenüberstehen. Jede der Schallquellen S sendet Schallwel
len in Richtung der gegenüberliegenden Schallquelle aus. Es bilden sich Levi
tationsstehwellen mit Energieknoten aus, die in der Lage sind, Bauteile BT in
der Schwebe zu halten. Bei einer Änderung der Schallfrequenz verschieben
sich die Energieknoten in vertikaler Richtung, so daß das Bauteil BT in ver
schiedenen Abständen über der unteren Schallquelle schwebt, wie in Fig. 1 zu
A, B und C gezeigt ist.
In der Fig. 2 zeigt die Fig. 2a drei Schallquellen 1, 2, 3, die in unterschiedlichen
Phasenlagen schwingen. Wie bereits erwähnt, bilden sich Energieknoten in
unterschiedlichen Höhen aus.
In der Fig. 2b ist die Schallquelle 3 aktiv. Demzufolge wird ein Bauteil BT, wie
ersichtlich, im Energieknoten der Schallquelle 3 gehalten. Wenn die Schall
quelle 3 abgeschaltet und die Schallquelle 2 zugeschaltet wird, wie in Fig. 2c
gezeigt, wirkt auf das Bauteil BT eine Kraft F in Pfeilrichtung und drängt es in
den höherliegenden Energieknoten der Schallquelle 2.
In der Fig. 2c ist die Schallquelle 2 aktiv. Demzufolge wird das Bauteil BT, wie
ersichtlich, im Energieknoten der Schallquelle 2 gehalten. Wenn die Schall
quelle 2 abgeschaltet und die Schallquelle 1 zugeschaltet wird, wie in Fig. 3d
gezeigt, wirkt auf das Bauteil BT eine Kraft F in Pfeilrichtung und drängt es in
den höherliegenden Energieknoten der Schallquelle 1.
In der Fig. 2d ist die Schallquelle 1 aktiv. Demzufolge wird das Bauteil BT, wie
ersichtlich, im Energieknoten der Schallquelle 1 gehalten. Wenn die Schall
quelle 1 abgeschaltet und wieder die Schallquelle 3 zugeschaltet wird, wie in
Fig. 2e gezeigt, wirkt auf das Bauteil BT eine Kraft F in Pfeilrichtung und
drängt es in den nächsten und höherliegenden Energieknoten der Schallquelle
3.
Dieses Prinzip ist in einer in Fig. 3 gezeigten Vorrichtung umgesetzt. Das
Bauteil ist ein Wafer W mit kreisförmigem Querschnitt. Demzufolge ist die An
ordnung der stabförmigen Schallquellen ebenfalls kreisförmig und auf den
Randabschnitt des Wafers W gerichtet. Die jeweils aktiven Schwinger sind mit
einer schwarzen Stirnfläche gekennzeichnet.
In Fig. 3a ist der Schwinger 3 aktiv und hält den Wafer W in seinem ersten
Energieknoten.
In Fig. 3b ist der Schwinger 2 aktiv und hält den Wafer W in seinem ersten
Energieknoten.
In Fig. 3c ist der Schwinger 1 aktiv und hält den Wafer W in seinem ersten
Energieknoten.
In Fig. 3d ist wieder der Schwinger 1 aktiv und hält den Wafer W in seinem
zweiten Energieknoten.
Es ist zu erkennen, daß der Wafer W somit stufenweise angehoben wird. In
diesem Beispiel wird für jede Schwingergruppe die gleiche Wellenlänge ver
wendet, d. h., die Abstrahlflächen der einzelnen Schwingergruppen müssen
zueinander einen vorbestimmten Höhenunterschied aufweisen.
Abschließend sei darauf hingewiesen, daß der Wafer in den Energieknoten
sicher gehalten wird und daher nicht seitlich abkippen kann.
Claims (7)
1. Vorrichtung zum berührungslosen Transportieren eines Bauteils (BT) auf
einer senkrechten Bahn, wobei die Vorrichtung die nachfolgenden Merkmale
aufweist:
- - erste Schallerzeugungsmittel (1, 2, 3) zum Erzeugen von Levitations schallwellen, die geeignet sind, das Bauteile (BT) im Bereich der Schall abstrahlfläche der Schallerzeugungsmittel (1, 2, 3) in einer vorbestimmten Halteebene in der Schwebe zu halten, wobei mehrere übereinanderliegen de Halteebenen erzeugbar sind, und
- - eine Regel- und Steuervorrichtung, die bewirkt, daß die horizontale Lage der Halteebenen in vorbestimmten Grenzen zueinander verschiebbar sind, wobei sich die Verschiebungsbereiche überlappen, und die Regel- und Steuervorrichtung bewirkt, daß ein Bauteil auf seinem senkrechten Trans portweg von einer unteren Position einer unteren Ebene zu einer oberen Position der unteren Ebene angehoben wird und dort von einer unteren Position einer oberen Ebene übernommen und bis zur oberen Position der oberen Ebene befördert wird.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Gegen
überlage zu den schallabstrahlenden Flächen Schallreflektoren angeordnet
sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in Gegen
überlage zu den schallabstrahlenden Flächen zweite Schallquellen angeord
net sind.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß für jede der Schwingergruppen unterschiedliche Wellenlängen
verwendet werden und die Abstrahlflächen aller Schwingergruppen in einer
Ebene liegen.
5. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
für jede der Schwingergruppen die gleiche Wellenlänge verwendet wird und
die Abstrahlflächen der Schwingergruppen in unterschiedlichen Ebenen lie
gen.
6. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Übergabe des Bauteils von Ebene zu Ebene durch Abschal
ten der nächsthöheren oder nächsttieferen Ebene erfolgt.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Vorrichtung an einer höhenverstellbaren Haltevorrichtung
befestigt ist.
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DE1999116923 DE19916923B4 (de) | 1999-04-14 | 1999-04-14 | Vorrichtung zum berührungslosen senkrechten Transportieren von Bauteilen |
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PCT/DE2000/001151 WO2000061473A1 (de) | 1999-04-14 | 2000-04-13 | Vorrichtung zum berührungslosen senkrechten transportieren von bauteilen |
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Family Applications (1)
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1999
- 1999-04-14 DE DE1999116923 patent/DE19916923B4/de not_active Expired - Lifetime
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