-
Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erleichtern des Auspressens
von Tuben aller Art, insbesondere Tuben für in privaten Haushalten verwendete
Produkte, wie z.B. Kosmetiktuben, Zahnpastatuben oder dergleichen,
sowie für
andere, schlauchförmige
Behälter
und Verpackungen, wie zum Beispiel Verpackungen von Streichwürsten etc.
-
Nach
wie vor besteht bei Tuben das Problem, diese vollständig entleeren
zu können,
wobei insbesondere bei fast entleerten Tuben das Produkt durch Druck
auf die Tube nicht wie gewünscht
aus der Entnahmeöffnung
austritt, sondern sich im Inneren der Tube verteilt.
-
Im
Handel sind verschiedenartige Vorrichtungen zum Auspressen von Tuben
erhältlich.
Dabei werden verschiedene Funktionsprinzipien angewendet. Einerseits
gibt es Vorrichtungen mit gegenläufigen
Walzen, durch welche die Tube hindurchgedreht und dadurch das Produkt
ausgepresst wird. Andererseits gibt es Stifte, die auf das Tubenende
aufgesteckt werden, wobei die Tube auf dem Stift aufgerollt und
das Produkt ausgepresst wird.
-
Diese
bekannten Vorrichtungen sind einerseits kompliziert aufgebaut und
relativ groß und
andererseits nicht effektiv genug, so dass immer ein gewisser Restinhalt
in der Tube verbleibt.
-
Mit
der Druckschrift
US 4,502,613 wird
eine Vorrichtung zum Erleichtern des Auspressens von Tuben mittels
eines Auspressspaltes offenbart, wobei die Tube zum Entleeren, am
hinteren Abschnitt beginnend, durch den Auspressspalt gezogen wird, welcher
einen rechteckschlitzförmigen
Querschnitt im Gehäuse
bildet, in dem ein längsverschiebbarer Keil
die Spaltweite ändernde
Arretierung vornimmt.
-
Diese
Erfindung hat den Nachteil, dass diese Vorrichtung nicht für Tuben
mit. verschiedenen Wanddicken verwendbar ist, da nur eine einzige
Arretierstellung möglich
ist und das beim Verschwenken des Winkelhebels noch ein Ausstreicheffekt
auf die Tube erfolgt und das noch verbleibende Inhaltsmaterial genau
in den Bereich der Klemmstelle verschoben wird, was die Klemmung
erschwert. Darüber
hinaus ist ein schwenkbarer Winkelklemm-Hebel schwierig zu fertigen
und macht die Anwendung reparaturanfällig.
-
Mit
der Druckschrift
GB 1 291 228 wird
eine quetschbare Spendertube offenbart, welche ein Gehäuse trägt, wobei
zwei fest angeordnete Teile zusammen arbeiten und die Tube zwischen
den beiden Teilen angeordnet ist, wobei mindestens ein Teil elastisch
ausgebildet ist und gegen das andere Teil drückt und das Gehäuse über die
Tube gleitet, wenn der Verschluss der Tube geöffnet ist. Diese Erfindung
hat den Nachteil dass das Gehäuse
mit dem mindestens einen elastischen Teil eine einfache Arretierung
aufweist, jedoch ist diese nicht zu entarretieren.
-
Mit
der Druckschrift
US 3,326,420 wird
eine Vorrichtung zur Aufnahme einer quetschbaren Spendertube offenbart,
wobei die Tube in eine kanalartige Halterung eingebracht wird und
Ihr Ende in einen querverlaufenden Schlitz auf der Rückseite
des Kanals eingebracht und gehalten wird, wobei in dem Kanal ein
Kurventeil gleitend angeordnet ist, welches den Inhalt der Tube
in Richtung Öffnung
entleert, wenn auf das Kurventeil von oben mit Druck beaufschlagt
wird.
-
Diese
Erfindung hat den Nachteil, dass durch die Ausgestaltung des gleitenden
Kurventeils ein relativ hoher Kraftaufwand notwendig ist, um die
Tube völlig
zu entleeren und die Tube somit aus dem hinteren, querverlaufenden
Schlitz herausgezogen werden kann.
-
Der
Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Erleichtern
des Auspressens von Tuben mittels Arretierung einer Auspresseinrichtung
weiterzubilden, dass diese auch für Tuben unterschiedlicher Wanddicken
einsetzbar ist, und die einfach und kostengünstig herzustellen ist, sehr
gut funktioniert und durch ihre Kompaktheit einfach zu handhaben
ist.
-
Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäss
durch die in Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst.
-
Die
Erfindung beruht auf einer Vorrichtung mit einem Gehäuse, welcher
einen durchgehenden Kanal aufweist, in welchem Kanal ein Keil verschiebbar
angeordnet ist, wobei die Tube mit ihrem hinteren Abschnitt den
Kanal einschiebbar ist und durch den Keil im Gehäuse klemmend gehalten wird.
-
Damit
wird der Vorteil erzielt, dass das Gesamtvolumen einer teilweise
entleerten Tube durch „abklemmen" mittels der erfindungsgemäßen Vorrichtung
soweit verringert werden kann, dass das verbleibende Tubenstück prall
gefüllt
ist und das enthaltene Produkt problemlos aus der Tube entnommen werden
kann. Ein weiterer Vorteil ist, dass die erfindungsgemäße Vorrichtung
als Tubenverschluss eingesetzt werden kann. Oftmals wird das Ende
einer Tube abgeschnitten, um deren Inhalt vollständig entleeren zu können. Derartig „abgeschnittene", d.h. offene Tubenenden
können
mittels der vorgeschlagenen Vorrichtung sicher verschlossen werden,
ohne dass das in der Tube verbleibende Produkt austrocknet oder
sich nach außen
ergießt.
-
Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ist sehr kompakt und gut zu handhaben, so dass sie separat oder
zusammen mit einer Tube im Reisegepäck oder einer Handtasche Platz
findet.
-
Weitere
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den abhängigen Ansprüchen angegeben.
-
In
einer bevorzugten Ausbildung lässt
sich der Keil ganz aus dem Gehäuse
bzw. dem Kanal entfernen, ist also herausnehmbar. Um ein unbeabsichtigtes
Verlieren des Keils zu verhindern, weist dieser vorzugsweise an
mindestens einem seiner Enden einen Anschlag auf. Dadurch wird er
relativ sicher im Gehäuse
gehalten, auch wenn die Vorrichtung nicht in Gebrauch ist und sich
keine Tube im Kanal befindet. Diese Anschläge dienen ferner als jeweilige
Begrenzung des maximalen Verschiebeweges des Keils im Kanal und
als Handhabe zum Bewegen des Keils.
-
Vorteilhaft
weist der Keil eine rauhe Oberfläche
auf. Dadurch wird er selbsthemmend im Gehäuse gehalten und hält auch
die Tube sicher in ihrer Position im Gehäuse.
-
Der
Keil weist bevorzugt eine größere Länge auf
als der Kanal, der entsprechend der Formgebung des Keils ebenfalls
keilförmig
ausgebildet ist, so dass ein ausreichend großer Verschiebeweg im Kanal
gewährleistet
ist, damit auch Tuben mit großer
Dicke bzw. großen
Querschnitt sicher in der Vorrichtung gehalten werden können. Durch
den keilförmigen Längsschnitt
der Kanals ergibt sich, dass dessen dem vorderen Ende der Tube (Tubenverschluss)
zugewandte Öffnung
einen geringerer Querschnitt aufweist als die dem hinteren Ende
der Tube zugewandte Öffnung.
-
In
einer anderen Ausführungsform
der Vorrichtung weist das Gehäuse
an einer seiner Deckflächen
eine schlitzförmige Öffnung auf,
in der ein Anschlag, der auf dem mittleren Abschnitt des Keils angeordnet
ist, geführt
ist. Der Keil lässt
sich durch Verschieben des Anschlags mitnehmen, wobei der Anschlag
den Keil durch seine Führung
im Schlitz gleichzeitig gegen Herausfallen sichert.
-
Nachfolgend
wird die Erfindung anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels anhand von Zeichnungen
näher erläutert. Aus
den Zeichnungen und ihrer Beschreibung ergeben sich weitere charakteristische
Merkmale und Vorteile der Erfindung.
-
Es
zeigen:
-
1: Einen Längsschnitt
entlang der Mittellängsachse
durch die erfindungsgemäße Vorrichtung mit
eingeklemmter Tube;
-
2: Eine Draufsicht auf die
Vorrichtung gemäss 1; und
-
3: Einen Längsschnitt
entlang der Mittellängsachse
durch eine Abwandlung der erfindungsgemäßen Vorrichtung;
-
4: Eine Draufsicht auf die
Vorrichtung gemäss 3; und
-
5: Eine perspektivische
Ansicht des Gehäuses
mit Kanal.
-
Der
Längsschnitt
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
gemäss 1 zeigt ein etwa quaderförmiges Gehäuse 1,
das von einem Kanal 2 mit etwa rechteckigem Querschnitt
durchbrochen ist. Die Form des Gehäuses 1 ist dabei nicht
wesentlich für die
Erfindung. Das Gehäuse 1 könnte genauso
gut eine geschwungene, abgerundete Form aufweisen.
-
Im
Kanal 2 ist ein Keil 3 verschiebbar angeordnet,
der sich nach einer Seite verjüngt
und an seinen Enden jeweils einen Anschlag 4, 5 aufweist.
Wie man aus den 1 und 5 erkennt, verjüngt sich
der Kanal 2 entsprechend der Formgebung des Keils 3 ebenfalls
keilförmig
in eine Richtung, vorzugsweise in Richtung Tubenverschluss. Zwischen
dem im Kanal 2 befindlichen Keil 3 und dem Gehäuse bildet
sich über
die gesamte Breite des Kanals 2 ein Schlitz, dessen Höhe durch
Verschieben und je nach Position des Keils 3 im Kanal 2 variiert.
-
In
diesen Schlitz, der zwischen Kanalinnenwand und Keil 3 gebildet
wird, kann nun das flachgedrückte
Ende einer teilweise entleerten Tube 6 eingeführt werden, so
dass es an der gegenüberliegenden Öffnung des
Kanals 2 wieder austritt. Der Keil 3 muss vor
dem Einführen
des Tubenendes 7 so verschoben werden, dass der verbleibende
Schlitz groß genug ist,
damit das Tubenende 7 ohne Schwierigkeiten hindurchgeschoben
werden kann.
-
Ist
das Tubenende 7 eingeschoben, wird der Keil derart verschoben,
im Beispiel in Richtung des vorderen Endes 8 der Tube,
dass sich der Schlitz verengt und der Keil 3 durch weitere
Krafteinwirkung im Kanal 2 des Gehäuses verklemmt wird, wobei
auch der im Kanal 2 befindliche hintere Abschnitt 7 der Tube 6 unverrutschbar
im Gehäuse 1 verklemmt wird.
-
Es
ergibt sich der Zustand wie er in den 1 und 2 dargestellt ist, dass nämlich das
Gesamtvolumen der Tube 6 erheblich verringert wurde, und
sich das in der Tube 6 verbleibende Produkt am vorderen
Ende 8 der Tube sammelt. Das Produkt kann nun in üblicher
Weise bequem durch Druck auf die Tube 6 entnommen werden,
wobei es durch die erfindungsgemäße Vorrichtung
daran gehindert wird, in Richtung Tubenende 7 zu fließen, sondern
gezwungen wird, aus der Entnahmeöffnung
der Tube 6 auszutreten.
-
Je
weiter die Entleerung der Tube 6 fortschreitet, desto weiter
kann die erfindungsgemäße Vorrichtung
in Richtung des vorderen Endes 8 der Tube 6 verschoben
werden, indem die Klemmwirkung des Keils 3 durch entsprechende
Krafteinwirkung gelöst
wird, so dass die Vorrichtung in Richtung Tubenverschluss bewegt
werden und an der neuen, gewünschten
Position durch den Keil 3 wieder arretiert werden kann.
Durch Verschieben der Vorrichtung entlang der Tube 6 in
Richtung Tubenverschluss wird das in der Tube 6 befindliche
Produkt automatisch in Richtung Tubenverschluss gedrückt und sammelt
sich am vorderen Ende der Tube 6, so dass es bequem ausgedrückt werden
kann.
-
Eine
Abwandlung der erfindungsgemäßen Vorrichtung
ist in den 3 und 4 gezeigt. Das Gehäuse 10 weist
an einer seiner Deckflächen
eine schlitzförmige Öffnung 11 auf,
in der ein Anschlag 12, der auf dem mittleren Abschnitt
des Keils 9 angeordnet ist, geführt ist. Der Keil 9 ist
im wesentlichen gleich lang ausgebildet wie das Gehäuse 10,
so dass diese Ausführungsform
sehr kompakt gehalten werden kann. Der Keil 9 lässt sich
durch verschieben des Anschlags 12 mitnehmen, wobei der
Anschlag 12 den Keil 9 durch Aufnahme im Schlitz 11 gleichzeitig gegen
Herausfallen sichert.
-
- 1
- Gehäuse
- 2
- Kanal
- 3
- Keil
- 4
- Anschlag
- 5
- Anschlag
- 6
- Tube
- 7
- Hinterer
Abschnitt d. Tube
- 8
- Vorderer
Abschnitt d. Tube
- 9
- Keil
- 10
- Gehäuse
- 11
- Öffnung
- 12
- Anschlag